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Visiereinrichtung und Verfahren für den Abwurf von Gegenständen aus Luftfahrzeugen.
Die Erfindung bezweckt die Ermittlung der zur Erzielung eines Wurftreffers aus Luftfahrzeugen erforderlichen Abwurfvisierlinie mittels eines einfachen Gerätes ohne Verwendung komplizierter Uhr- werksgetriebe, wie sie in der Regel bei solchen Geräten zur mechanischen Verstellung der Visierlinie aus einer gewissen Vorvisierrichtung während einer bestimmten unveränderlichen oder von der Fall- höhe abhängigen Messzeit erforderlich sind.
Dieser Zweck wird erfindungsgemäss dadurch erreicht, dass auf einer horizontierbaren und in die Flugrichtung einstellbaren Geradführung einerseits eine feste Visiermarke, anderseits ein horizontal verschiebbarer und feststellbarer Schlitten angeordnet ist, der mit verschiedenen Zeitskalen versehene
Lineale trägt, auf denen ein, zwei oder drei je eine Visiermarke tragende Schieber feststellbar ange- ordnet sind.
Dadurch sind drei durch die feste Visiermarke hindurchgehende, verschieden geneigte
Visierlinien gegeben, von denen die der kleinsten Neigung als"erste"Vorvisierlinien dient, bei deren
Durchgang mit dem herankommenden Ziel eine gewöhnliche oder besonders konstruierte Stoppuhr eingeschaltet wird, während etwas später, beim Durchgang der nächst stärker geneigten zweiten"
Vorvisierlinie mit dem näher herangekommenen Ziel durch Ausschalten der Stoppuhr die Messzeit gefunden wird, aus der sich die Abwurfvisierlinie ergibt, wenn eine der vorhandenen Visiermarken nach dieser beobachteten Messzeit auf der dritten Skala eingestellt wird.
Die konstruktive Ausbildung des erfindungsgemässen Abwurfgerätes ist in Fig. 3-5 ersichtlich.
In einem an der Seitenwand des Flugzeuges befestigten Konsolj ! ist ein horizontaler Stirnzapfen 2 befestigt, um den das Lager 3 für den vertikalen Tragzapfen 4 a einer horizontalen Gleitführung 4 drehbar angeordnet ist. Diese trägt einerseits eine feste Visiermarke 0 und anderseits einen verschieb- baren Schlitten 5, der mittels der Handschraube 5 a festgeklemmt werden kann. Durch eine im Arm 1 b des Konsols 1 eingeschraubte Stellschraube 1 c kann mittels einer auf der Geradführung 4 sitzenden
Libelle 4 die Horizontallage der Geradführung während des Fluges eingestellt werden.
Im Schlitten 5 ist ein horizontaler Bolzen 6 drehbar und durch die Handschraube 5b festklemm- bar gelagert. Er ist beiderseits in einer den Schlitten umfassenden Gabel 7 verstiftet. Diese Gabel besitzt drei parallele vierkantige Lineale 71, 72, 73 mit verschiedenen, den Proportionalitätsfaktoren Ci,
C2, C3 entsprechenden Zeitmassstäben. Der eine Gabelteil besitzt einen sektorförmigen Fortsatz 7a der am Umfang die Rücktriftwinkelskala aufweist, auf der ein am Schlitten 5 vorgesehener Zeiger Je zur Einstellung des Rücktriftwinkels dient.
Am Gabellineal 7 sitzt ein festklemmbarer, mit einer oberen Einstellschneide 8a versehener
Schieber 8, der die Visiermarke mit einem tangierend an der Visierebene liegenden Flugrichtung- stab 8b trägt. Auf dem Gabellineal 72 sitzen zwei derartige festklemmbare Schieber 9 und 10, welche je eine Visiermarke A2 und A3 tragen. Während die Einstellschneide des Schiebers 9 auf der Skala des Lineals 72 liegt, spielt die Einstellkante 10a des Schiebers 10 auf der Skala des Lineales 73, Am rückwärtigen Ende der horizontalen Geradführung 4 ist der Tragrahmen eines Faden- kreuzes als die im Horizont der Achse des Bolzens 5 liegende feste Visiermarke 0 mittels des Armes 4d befestigt.
Die durch diese und durch die drei verstellbaren Visiermarken gegebene vertikale Visier- ebene kann durch Verdrehen eines am vertikalen Zapfen 4 a befestigten Handhebels in die jeweilige
Flugrichtung eingestellt werden.
Die Handhabung dieses Gerätes ist sehr einfach : Nach Wahl der Abwurfhöhe werden die beiden Vorvisiermarken Al, A2 durch Verschiebung und Festklemmung der beiden Schieber 8 und 9
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der Zielkoinzidenz mit der 1. Vorvisierlinie Oui wired die Stoppuhr in Gang gesetzt und im Augenblick der Zielkoinzidenz mit der zweiten Vorvisierlinie OA2 die Uhr abgestoppt und die Messzeit t abgelesen.
Nach dieser wird der Schieber 10 als Träger der Abwurfvisiermarke A3 eingestellt, um bei der Koinzidenz
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man anstatt der drei Schieber 8, 9 und 10 auch mit zwei oder sogar mit einem Schieber auskommen würde, wenn man die Ableseschneide dieses einen Schiebers über alle drei Skalen reichen lässt und die Visiermarke oder die Einstellschneide des Schiebers zunächst nach der Fallzeit auf dem Lineal 71 einstellt, um im Augenblick der Zielkoinzidenz die Stoppuhr in Gang zu setzen und hierauf die Visiermarke oder die Einstellkante des Schiebers nach der Fallzeit auf dem Lineal 72 einzustellen und im
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verdrehbares Deckglas mit einer am Rand eingeätzten Fallzeit-Einstellmarke und ist derartig eingerichtet,
dass beim ersten Druck auf den Schaltknopf der Zeiger in normaler Richtung zu laufen beginnt, beim zweiten Druck die Drehrichtung umkehrt und beim dritten Druck auf Null springt.
Dann ergibt sich folgende sehr einfache Handhabungsweise : Wie im ersten Falle werden die Vorvisiermarken Al, A2 nach der Fallzeit auf den Linealen 71, 72 eingestellt und das Ziel bei beliebig vorgeschobener Lage des Schlittens 5 horizontal und geradlinig angeflogen. Kommt das Ziel in die erste Vorvisur (Mi, so wird die auf Null gestellte Stoppuhr, deren Deckglasmarke vorher auf die Fallzeit eingestellt worden ist, durch einen Druck auf den Schaltknopf in Gang gesetzt. Kommt nun das Ziel in die zweite Vorvisur OA2, wird durch einen Druck auf den Schaltknopf die Bewegung des momentan die Messzeit t anzeigenden Sekundenzeigers umgekehrt, so dass er nach Ablauf der Wartezeit tw die Deckglasmarke erreicht und dadurch den Abwurfzeitpunkt anzeigt.
Anstatt dieser mit Umkehr der Zeigerbewegung arbeitenden Stoppuhr kann auch eine Stoppuhr mit zwei in gleicher Richtung umlaufenden konzentrisch gelagerten und irgendwie auf beliebige Anfangsstellungen einstellbaren Zeigern mit verschiedenen, im Verhältnis elle, stehenden Winkelgeschwindigkeiten verwendet werden, von denen jedem eine eigene Zeitskala zugeordnet ist, wobei zweckmässig beide Skalen in verschiedenen Farben ausgeführt sind, die mit den Farben der ihnen zugeordneten Zeiger übereinstimmen.
Stellt man rechtzeitig vor der Zeitmessung mit jedem der beiden Zeiger auf den Zeitskalen die der Wurfhöhe entsprechende Fallzeit ein und setzt im Augenblick der ersten Vorvisur den langsam laufenden, im Augenblick der zweiten Vorvisur den rascher laufenden Zeiger in Bewegung, so ist im Augenblick der gegenseitigen Koinzidenz der Abwurfzeitpunkt erreicht.
Es ist ohne weiteres einleuchtend, dass man die Koinzidenz der Zeigerspitzen zum Einschalten elektrischer Stromkreise zwecks selbsttätiger Auslösung der abzuwerfenden Gegenständen benutzen kann.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Visiereinrichtung für den Abwurf von Gegenständen aus Luftfahrzeugen, dadurch gekennzeichnet, dass auf einer horizontierbaren und in die Flugrichtung einstellbaren Geradführung (4) einerseits eine feste Visiermarke (0), anderseits ein horizontal verschieb-und feststellbarer Schlitten (5), ausgestattet mit zwei oder drei vertikalen bzw. gegen die Vertikale um den Rücktriftwinkel (q) ein- stellbarem mit verschiedenen Zeitskalen versehenen Linealen (γ1, γ2 eventuell 73) gelagert ist, wobei auf diesen Linealen feststellbare Schieber (8, 9, eventuell 10) als Träger von Visiermarken (Al'A2 eventuell A3) angeordnet sind.