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Rechenhilfsmittel mit auf einer Linientafel schwenkbaren Linealen.
Die Erfindung bezieht sich auf ein insbesondere für Kostenkalkulationen geeignetes
Rechenhilfsmittel, dessen wesentliches Kennzeichen darin besteht, daß auf einer
Tafel mit senkrechten und wagerechten Richtlinien zwei an sich bekannte schwenkbare
Lineale befestigt sind, deren eines im Nullpunkte der auf der Tafel verzeichneten
Skalen gelagert ist, während das andere auf einer im Nullpunkt errichteten Ordinate
verschiebbar und schwenkbar ist. Durch diese Einrichtung ist es beispielsweise möglich,
den Gelenkpunkt des einen Lineals auf der Ordinate auf einen bestimmten Punkt einzustellen,
der beispielsweise einen bestimmten Betrag konstanter Unkosten bedeutet, ferner
die Schräglage entsprechend den mit verschiedenen Betriebszuständen proportional
zunehmenden Proportionalunkosten einzustellen und dann mittels des im Nullpunkte
angelenkten zweitenLineals bei verschiedenen Betriebszuständen und Außenbedingungen
die wirklichen Unkosten, beispielsweise auch für eine Umsatzeinheit, abzulesen.
Auch andere ähnliche Rechnungen von vielerlei Art lassen sich mit diesem Hilfsmittel
in vereinfachter und schneller Weise durchführen.
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Eine besondere vorteilhafte Ausführung entsteht, wenn an Stelle einer
-eigentlichen Tafel mit senkrechten und wagerechten Richtlinien ein Rahmen mit längs
der Ordinaten-oder Abszissenrichtung parallel verschieb-,lichem und mit Skaleneinteilung
versehenem Lineal vorgesehen ist. Hierdurch ist es beim Einstellen der verschiedenen
Anschlag- und Ablesepunkte nicht nötig, erst mit irgendeinem
Hilfsmittel
die senkrechten und wagerechten Richtlinien entlang zu verfolgen, sondern das auf
irgendeine beispielsweise senkrechte Gerade eingestellte Lineal gibt durch seine
Skala auch stets sogleich unmittelbar den erforderlichen Ablesepunkt auf einer beliebigen
Wagerechten an.
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Eine weitere Vervollkommnung ist vezehen, indem zur Festlegung eines
bestimmten Punktes auf dem an der Nullordinate angelenkten Lineal in diesem mittels
Schlitzführung oder gleichwertiger Vorrichtung ein Anschlag verstellbar vorgesehen
ist, der als Anschlagpunkt für das im Nullpunkt angelenkte Lineal eine in seiner
Bitte mündende chneide besitzt. Hierdurch ist die Fest-1 legung des genauen Schnittpunktes
beider Schräglineale besonders erleichtert.
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Weiter ist die Ausnutzung des parallel verschieblichen Lineals zur
Einstellung des Anschlages in dem einen schwenkbaren Lineal @t ertvoll, indem (las
parallel verschiehliche Lineal finit einem Ablesezeiger auf einer zur Anschlageinstellung
dienenden Randskala läuft und dazu der Ablesezeiger von der am Anschlagzapfen anschlagenden
Linealkante um die hzlbe Zapfendicke versetzt ist, also genau atif die Schneide
des Anschlages weist. Hierdurch ist auch das Einstellen des Anschlages besonders
erleichtert, ohne daß irgendwelche zusätzlichen Hilfsmittel erforderlich sind.
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Eine wertvolle Einzelheit ist noch gegeben, "wenn an der den Gelenken
Olegenüberliegenden Tabellenkante nicht nur dieselbe Skala vorhanden ist wie an
der die Gelenke enthaltenen Kante, sondern dazu noch ein auf dieser Skala laufender
Schieber finit derselben Skalenteilung, gegebenenfalls in anderem 1laßstabe, vorgesehen
ist. Hierdurch lädt sich unter Einstellung des Nullpunktes dieses Schiebers auf
dieselbe Zahl, wie sie das Gelenk des Schräglineals einnimmt, die für die Schräglage
inne zu haltende Höhenbemessung unmittelbar ohne jede Zwischenrechnung an diesem
Schieber einstellen, und die Rechnung wird damit weiter vereinfacht.
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Endlich ist noch eine weitere Rechnungsvereinfachung möglich, indem
auf der Skala des die Gelenke tragenden Randes ein Skalenschieber verstellbar angeordnet
ist. ':Mittels dieses Schiebers kann dann ohne Rechnung gegenüber einem bestehenden
Zustande, indem er mit seinem ','ullpunkt auf die zu diesem "Zustande gehörige Zahl
eingestellt wird, eine zusätzliche zuzuzählende "Zahl eingestellt und (las Gelenk
des Schräglineals nunmehr ohne Additionsrechnung auf diesen neuen Punkt eingestellt
werden.
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Die Zeichnung veranschaulicht das neue Rechenhilfsmittel in einer
Ansicht.
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Eine Tafel i ist von einem Randrahmen 2, gegebenenfalls in reißbrettartiger
Ausführung, umgeben. Auf diesem Rande sind verschiedene Skalen 3, .4, 5, 6 vorgesehen.
Auf der Randskala 5 ist ferner ein Schieber 7 mit gleicher oder ähnlicher Skalenteilung
in einem Führungsschlitz 8 längsverschieblich angebracht. Auf der anderen Randskala
6 ist ein ähnlicher Skalenschieber 9 in einem Führungsschlitz io längsverschieblich
angebracht. Im Nullpunkte der Skalenteilungen d. und 5 ist -in einem Tragbügel i
i in einiger Höhe über do-in Rahmen 2 mittels Gelenkzapfens 12 ein Schräglineal
13 befestigt, das als Ableselineal mit schneidenartigein und auf die *Mitte des
Gelenkzapfens 12 gerichtetem unterem Rande 14 ausgebildet ist. In einem Führungsschlitz
15 ist ferner ein Gelenkzapfen i 6 eines weiteren Lineals 17 derart verschiebbar,
daß die Höhenlage dieses Gelenkzapfens i <, auf der 1tandskala mittels eines
Ablesezeigers 18 abgelesen werden kann und die Mitte des Zapfens sich stets auf
der Nullordinate entlang bewegt. Das Schräglineal 17 enthält in einem Längsschlitz
i9 einen Anschlagzapfen 2o, der mittels Handwirbels 21 festkleminbar ist und auf
der Oberseite einen als Schneide ausgebildeten Anschlagteil 22 derart trägt, daß
(las Schräglineal 13 beim Anliegen an dein Anschlage 22 stets durch den :Mittelpunkt
des Anschlagzapfens 2o hindurchgeht. Zur Schrägeinstellung des Schräglineals 17
ist in einer Schlitzführung 23 ein Gelenkzapfen 24 verschiebbar, der im Linealschlitz
i9 gleitet und einett Ablesezeiger 25 zum Einstellen gemäß der Skala 6 oder dem
auf dieser gleitender. Schieber 9 eingerichtet ist; die Skala 6 ist gegenüber dein
Nullpunkte um dasselbe 1Taß verschoben wie der Ablesezeiger 25 gegenüber der Mitte
des Zapfens 24, so daß un-1.eschadet dieses notwendigen Abstandes die richtige Ablesung
entsteht.
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Am oberen Rande des Rahmens 2 ist in Trägern 26 eine Führungsschiene
27 befestigt, auf cler nach Art einer Reißschiene oder Parallelführung ein Führungsteil
28 mit daran befestigtem, parallel verschieblichein 1-ineal 29 gleitet. An dein
Führungsteil 28 ist zunächst, über der Skala q. spielend, ein Ablesezeiger
30 befestigt, und zwar in derartigem Allstande von dem Linealrand 31, daß
leim Anschlagen dieses Linealrandes am runden Anschlagzapfen 2o der Zeiger 3o auf
die Schneide 22 hinweist, d. h. also die 'litte des Anschlagzapfens 2o und damit
die Schneide 22 genau auf dein vom Zeiger 3o angegebenen Skalenpunkt zu stehen kommt.
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Der Führungsteil 28 trägt ferner einen weiteren Zeiger 32, der in
gut sichtbarem Abstande von der anderen Kante 33 des Lineals 29 angebracht ist und
über der Skala 3 spielt. Die Skala 3 ist um diesen Abstand gegenüber
ihrer
Nullage verschoben, so daß trotz dieses Abstandes die Ablesung zu allem übrigen
stimmt.
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Soll mittels dieses Hilfsmittels nun beispielsweise eine Kalkulätion,
wie z. B. eine Unkostenkalkulation eines Flugverkehrsunternehmens aufgestellt werden,
so ist die Skaleneinteilung die folgende: Die Skala 3 gibt eine mit der Flugzeuggeschwindigkeit
zusammenhängende Konstantenreihe an, die Skala q. den Beschäftigungsgrad oder. Umsatz,
die Skalen 5 und 6 und in umgerechneter Form auch die Skala des Lineals 29 geben
Kostenskalen an, und ebenso die auf ihnen bewegbaren Schieber 7 und 9. Sind nun
die Konstanten der Skala 3 beispielsweise für eine Normalzeit von iooo Flugstunden
jährlich berechnet, so muß auf der durch diese Zahl gehenden Ordinate die Einteilung
der Kostenskalen stimmen. Dies ist für die Skalen 5 und 6 ohne weiteres der Fall,
während die zur Schräglageeinstellung des Lineals 17 dienende Skala des Schiebers
9 vergrößert aufgezeichnet ist im Verhältnis der Abstände zwischen clean genannten
Punkt iooo bis Ordinate des Gelenkes 12 und Einstellzapfen 24. bis Ordinate des
Gelenkes 12.
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Die Rechnung geschieht nun wie folgt: Der Gelenkzapfen 16 wird mit
seinem Ablesezei.ger 18 auf den Generalunkostenpunkt der Skala 5 eingestellt; auf
denselben Punkt der Skala 6 wird der Nullpunkt des Läufers 9 eingestellt, und auf
dessen Skala wird der Ablesezeiger 25 des Einstellzapfens 24 für die Proportionalunkosten
eingestellt. Jetzt wird auf der Skala 4. der Ablesezeiger 3o auf den vorhandenen
Beschäftigungsgrad oder Umsatz eingestellt und der Anschlag 2o bis an das Lineal
29 herangeschoben und im Lineal 17 festgeklemmt; das Lineal 13 ist jetzt mit seiner
Schneide 1.4 gegen die Anschlagschneide 22 zu legen, und nun kann durch Einstellen
des Lineals 29 mit seinem Ablesezeiger 32 auf verschiedene Geschwindigkeitskonstant°n
der Reihe 3 unmittelbar am Schnittpunkt der Schneide 14. mit dem Skalenrand 33 der
tatsächliche Unkostenbetrag für den Fluglciloineter abgelesen «-erden.
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Die beiden Schieber 7 und 9 können zum Addieren wie auch Subtrahieren
bei Unkostenverschiebungen dienen.