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Rechenstab. Die bekannten Rechenstäbe sind vielfach mit Lupenläufern
versehen, d. h. mit Läufern, die mittelbar oder unmittelbar eine Lupe tragen. Die
mittelbare Verbindung der Lupe mit dem Läufer erfolgt bisher durch einen aufklappbaren
Halter. Diese Lupenbefestigung bedingt jedoch nur ein beschränktes Gesichtsfeld
auf dem Rechenstab. Bei der unmittelbaren Verbindung zwischen Lupe und Läufer ist
eine halbzvlindrische Linse auf den
Läufer gekittet derart, daß
der Läuferstrich unter der Mitte der Linse liegt. Bei dieser Anordnung der Lupe
kennt man sich auf der Teilung des Rechenstabes schwer aus, ganz besonders, wenn
man in ein Teilungsfeld kommt, das nicht beziffert ist, d. h. man kann nicht immer
mit Sicherheit feststellen, über welchem Teilungsstrich des Stabes sich die Lupe
befindet, wenn man auch die Stellung des Läuferstriches zu dem Teilungsstrich des
Rechenstabes genau ablesen kann. Beiden Befestigungsarten der Lupe ist außerdem
der Nachteil gemeinsam, daß sich immer nur ein einziger Teilungsstrich des Rechenstabes
unter der Mitte der Lupe befindet und daß die benachbarten Teilungsstriche durch
die Lupe versetzt erscheinen.
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Die den bekannten Lupenläufern anhaftenden Mißstände werden durch
vorliegende Erlindung restlos beseitigt, gemäß welcher die Lupe in Gestalt einer
halbzylindrischen Linse in der Längsrichtung des Stabes ohne Änderung des Abstandes
von der Teilung auf dem Läufer verschiebbar ist. Dadurch wird die ganze Breite des
Läufers für die Ablesung durch die Lupe nutzbar gemacht, weil jeder unter dem Fenster
des Läufers liegende Teilungsstrich des Rechenstabes mit der Mitte der Linse zur
Deckung gebracht werden kann.
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Auf der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in zwei Ausführungsbeispielen
dargestellt. Es zeigt: Abb. r einen Teil eines Rechenstabes mit einem Lupenläufer
gemäß der Erfindung in Aufsicht, Abb. 2 einen Schnitt nach der Linie 1-I der Abb.
r, Abb. 3 einen Teil eines Rechenstabes mit einem Lupenläufer einer zweiten Ausführungsform
in Aufsicht, Abb. 4 einen Schnitt nach der Linie III-III der Abb. 3.
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Der Rechenstab der Abb. r und z ist in üblicher Weise ausgebildet,
d. h. er besteht aus dem Stabkörper r und dem Schieber z. Auf dem Stabkörper r sitzt
verschiebbar ein Läufer 3 bekannter Formgebung mit einem Rahmen und einem die Rahmenöffnung
abdeckenden Fenster. Auf jede Führungsleiste des Läuferrahmens ist eine federnde
Stahlführungsschiene d. aufgenietet oder sonstwie befestigt. Zwischen den beiden
Stahlführungsschienen 4. ist eine halbzylindrische Linse 5 in der Längsrichtung
des Stabes verschiebbar.
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Bei der zweiten Ausführungsform entsprechend Abb. 3 und q. ist der
Rechenstab in derselben Weise ausgebildet wie bei der ersten Ausführungsform, d.
h. er besteht ebenfalls aus dem Stabkörper r und dem Schieber z. Anstatt des Rahmenläufers
ist jedoch ein Freiblickläufer vorgesehen, der aus zwei Führungsleisten 6 und einer
die beiden Führungsleisten 6 ohne Randeinfassung miteinander verbindenden durchsichtigen
Scheibe 7 besteht. Auf jeder Führungsleiste 6 ist unter Zwischenschaltung der Scheibe
7 eine Stahlführungsschiene 8 aufgenietet, aufgeschraubt oder sonstwie befestigt.
Zwischen den Stahlführüngsschienen 8 gleitet in gleicher Weise wie bei der ersten
Ausführungsform eine halbzylindrische Linse 5 in der Stabrichtung.
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Bei der Benutzung des Rechenstabes werden Schieber und Läufer in der
üblichen Weise eingestellt und dann die Linse gegenüber dem Läufer derart verschoben,
daß die abzulesende Stelle des Rechenstabes unter der Mitte der Linse liegt. Dadurch
ist ein sicheres und genaues Ablesen des Rechenstabes möglich, unabhängig davon,
ob die abzulesende Stelle in der Mitte oder an den Seiten des Läufers liegt. Der
Läufer kann naturgemäß mit mehreren Teilstrichen versehen werden, ohne daß die Genauigkeit
des Ablesens mittels der Lupe darunter leidet, weil die Lupe eben beliebig auf dem
Läufer verstellt werden kann.
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Die Ausbildung des Rechenstabes sowie des Läufers ist selbstverständlich
eine beliebige, sofern nur die Lupe bzw. die Linse gegenüber dem Läufer ohne Änderung
des Abstandes von der Teilung verschiebbar ist.