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TECHNISCHES
GEBIET DER ERFINDUNG
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Verfahren
und Zusammenstellungen zur Behandlung der Auswirkungen von HIV auf
das Zentralnervensystems (ZNS), besonders der AIDS-verursachten
Demenz.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Das
menschliche Immunschwächevirus
(„HIV", human immunodeficiency
virus) ist der ursächliche
Erreger des erworbenen Immunschwächesyndroms
(„AIDS", aquired immunodeficiency
syndrome) – einer Krankheit,
die durch die Zerstörung
des Immunsystems, besonders der CD4+ T-Zellen, mit begleitender
Empfänglichkeit
für opportunistische
Infektionen gekennzeichnet ist – und
dem ihm vorausgehenden AIDS-verursachten Komplex („ARC", AIDS related complex) – einem
Syndrom, das durch Symptome wie etwa anhaltende allgemeine Lymphadenopathie,
Fieber und Gewichtsverlust gekennzeichnet ist.
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Wie
im Falle mehrerer anderer Retroviren codiert HIV die Produktion
einer Protease, die post-translationale Spaltung von Vorläuferpolypeptiden
in einem Prozess durchführt,
der zur Bildung des infektiösen
Virions notwendig ist (S. Crawford et al., „A Deletion Mutation in the
5'Part of the pol
Gene of Moloney Murine Leukemia Virus Blocks Proteolytic Processing
of the gag and pol Polyproteins",
J. Virol., 53, S. 899 (1985).
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Diese
Genprodukte umschließen
pol, das die RNA-abhängige
DNA-Polymerase des Virions (reverse Transkriptase), eine Endonuklease,
HIV-Protease codiert und gag, das die Kernproteine des Virions codiert
(H. Toh et al., "Close
Structural Resemblance Between Putative Polymerase of a Drosophila
Transposable Genetic Element 17.6 and pol gene product of Moloney
Murine Leukemia Virus",
EMBO J., 4, S. 1267 (1985); L. H. Pearl et al., "A Structural Model for the Retroviral
Proteases", Nature,
S. 329–351
(1987); M. D. Power et al., "Nucleotide
Sequence of SRV-1, a Type D Simian Acquired Immune Deficiency Syndrome
Retrovirus", Science,
231, S. 1567 (1986)).
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Es
sind eine Reihe synthetischer antiviraler Wirkstoffe entworfen worden,
die verschiedene Stufen im Replikationszyklus des HIV zum Ziel haben.
Diese Wirkstoffe umschließen
Verbindungen, die die virale Bindung an CD4+ T-Lymphocyten blockieren
(zum Beispiel lösliches
CD4) und Verbindungen, die mit der viralen Replikation in Wechselwirkung
treten, indem sie die virale reverse Transkriptase hemmen (zum Beispiel
Didanosin und Zidovudin (AZT)) und die Integration der viralen DNA
in die Zelluläre
DNA verhindern (M. S. Hirsh und R. T. D'Aqulia, "Therapy for Human Immunodeficiency Virus
Infection", N. Eng.
J. Med., 328, S. 1686 (1993)). Solche Wirkstoffe jedoch, die vorwiegend
auf frühe
Stadien der viralen Replikation gerichtet sind, verhindern nicht
die Produktion infektiöser
Virionen in chronisch infizierten Zellen. Darüber hinaus hat die Verabreichung
solcher Wirkstoffe in wirksamen Mengen zu Zelltoxizität und unerwünschten
Nebenwirkungen wie etwa Anämie
und Knochenmarkssuppression geführt.
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In
neuerer Zeit richtete sich der Fokus der antiviralen Medikamentsuche
auf die Schaffung von Verbindungen, die die Bildung infektiöser Virionen
durch Wechselwirkung mit der Reifung der viralen Polyprotein-Vorläufer verhindern.
Die Reifung dieser Vorläufer-Proteine
erfordert die Aktivität
von Virus-codierten Proteasen, die für die Replikation essentiell
sind (Kohl, N. E. et al. "Active
HIV Protease is a-equired for Viral Infectivity" Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 85, S.
4686 (1988)). Das antivirale Potential der HIV-Protease-Inhibition
wurde durch die Verwendung von Peptid-Inhibitoren gezeigt. Solche
Peptidverbindungen sind jedoch typischerweise große und komplexe
Moleküle,
die dazu neigen, geringe Bioverfügbarkeit
zu zeigen und sich nicht grundsätzlich
oral verabreichen lassen. Dem zufolge besteht noch immer der Bedarf
für Verbindungen,
die die Aktivität viraler
Proteasen wirksam unterbinden können,
zum Einsatz als Wirkstoffe zur Verhinderung und Behandlung chronischer
und akuter viraler Infektionen.
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AIDS
und andere HIV-verursachte Krankheiten haben oft ZNS-Komponenten.
Eine solcher Komponenten ist AIDS-verursachte Demenz.
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Während es
eine wachsende Anzahl von Behandlungen von HIV und der von ihm verursachten
Krankheiten, z. B. AIDS und ARC gibt, hatten solche Behandlungen
bisher geringe oder keine Wirkung auf die ZNS-Effekte einer HIV-Infektion.
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Der
Grund, dass diese Behandlungen nicht so wirksam gegen die ZNS-Effekte
des HIV sind, liegt darin, dass die pharmazeutischen Zusammenstellungen,
die sie kennzeichnen, nicht in der Lage sind, die Blut-Hirn-Schranke
in dem Maße
zu überwinden,
das für
eine Wirkung ausreichend wäre
und die HIV-Infektion im ZNS verlangsamen würde.
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AZT,
das bekannteste Mittel der HIV-Behandlungen, hat zum Beispiel eine
Hirn/Blut-Verteilung
von nur etwa 0,3. Und nach 60 Minuten wird kein AZT im Hirngewebe
mehr gefunden. Die anderen HIV-Nukleoside, ddC, DDI und d4T weisen
sogar noch schlechtere Verteilungsprofile im ZNS auf.
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HIV-Protease-Inhibitoren
dringen ebenfalls nicht in nützlichen
Mengen in das ZNS vor. ABT 538 von Abbott weist zum Beispiel einen
sehr begrenzten Übertritt
ins ZNS auf. Der Inhibitor von Searle hat eine Hirn/Blut-Verteilung
von 0,2 bis 0,3. L-535524 von Merck weist etwa die gleiche Verteilung
auf.
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Livingston
et al., J. Infectious Disease, 172, S. 1238–45 (November 1995) beschreibt,
dass der Protease-Inhibitor VX478 bei der Behandlung von HIV-Infektionen
wirksam ist. WO94/13629, Boger et al., beschreibt, dass Mannitol-Derivate
von Aspartylprotease-Inhibitoren
bei der Behandlung von AIDS und AIDS-verursachter Demenz wirksam
sind.
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So
haben die heutigen, Nukleosid- und Protease-basierenden HIV-Therapien
geringere als die erwünschten
Wirkungen auf die ZNS-Effekte von HIV.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Diese
Erfindung stellt die Verwendung einer Verbindung mit der chemischen
Formel I zur Herstellung eines Arzneimittels für die Behandlung von ZNS-Effekten
eines Virus bereit, das von einer Aspartylprotease als einem obligatorischen
Ereignis in seinem Lebenszyklus abhängig ist, oder für die Behandlung
der ZNS-Effekte von HIV, besonders der AIDS-verursachten Demenz.
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Die
Verbindung, die in dieser Erfindung angewendet wird, ist durch die
nachstehende chemische Formel gekennzeichnet:
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GENAUE BESCHREIBUNG DER
ERFINDUNG
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Die
Verbindung mit der chemischen Formel I ist ein Inhibitor der HIV-Protease.
Er hat jedoch, anders als andere Protease-Inhibitoren, eine Hirn/Blut-Verteilung
von mehr als 1,0. Dies bedeutet, dass er die Blut-Hirn-Schranke
sehr wirksam überwinden
kann. Tatsächlich
ist er im Gehirn in etwa der gleichen Menge vorhanden wie er im
Blut vorhanden ist. Zusätzlich
hat die Verbindung mit der chemischen Formel I eine unerwartet hohe
Halbwertszeit im Gehirn. Diese beiden Eigenschaften führen dazu,
dass die Verbindung mit der chemischen Formel I unerwartet nützlich bei
der Behandlung der ZNS-Effekte von HIV ist, besonders bei der AIDS-verursachten
Demenz.
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Die
Verbindung mit der chemischen Formel I kann aus verfügbaren Ausgangsmaterialien
unter Verwendung gut bekannter synthetischer Verfahren hergestellt
werden. Beispiele solcher Synthesen umschließen solche, die in der internationalen
Patentanmeldung WO 94/05639 beschrieben wurden, die hiermit durch
Referenz eingeschlossen ist.
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Allgemein
werden Sulfonamide mit der chemischen Formel I in herkömmlicher
Weise aus α-Aminosäure-Derivaten
erhalten, die die allgemeine chemische Formel P-N(G)-CH(D)-COOH haben, wobei
P als THF-O-C(O)- oder eine Aminosäure-schützende Gruppe definiert ist,
D als Benzylrest definiert ist, und G H- oder ein Benzylrest ist.
Geeignete Aminosäure-schützende Gruppen
sind in zahlreichen Referenzen beschrieben worden, einschließlich von
T. W. Greene und P. G. M. Wuts, Protective Groups in Organic Synthesis.
2. Aufl. John Wiley und Söhne
(1991). Beispiele solcher Aminosäure-schützenden
Gruppen umschließen,
ohne hierauf begrenzt zu sein, Carbamat enthaltende Gruppen wie
etwa Boc, Cbz oder Alloc, oder alternativ können die Amine als ein Alkyl-Derivat
geschützt
sein, wie etwa N,N-Dibenzyl- oder
Tritylrest. Solche Q-Aminosäure-Derivate
sind oft käuflich
zu erwerben oder können
auf herkömmliche
Weise aus käuflich
zu erwerbenden Aminosäure-Derivaten
unter Anwendung bekannter Verfahren hergestellt werden. Obwohl diese
Erfindung die Verwendung von racemischen Gemischen solcher Ausgangsmaterialien
vorstellt, wird ein einzelnes Enantiomer in der S-Konfiguration
bevorzugt.
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Unter
Verwendung bekannter Verfahren kann das α-Aminosäure-Derivat mit der allgemeinen
chemischen Formel P-N(G)-CH(D)-COOH leicht in ein Aminoketon-Derivat
mit der allgemeinen chemischen Formel P-N(G)-CH(D)-CO-CH2-X umgewandelt werden, wobei X eine abspaltende
Gruppe ist, die in geeigneter Weise den α-Kohlenstoff aktiviert (d. h.
die Empfänglichkeit
des Methylen für
einen nukleophilen Angriff steigert). Geeignete abspaltende Gruppen
sind auf dem Fachgebiet gut bekannt und umschließen Halide und Sulfonate, wie
etwa Methansulfonat, Trifluormethansulfonat oder 4-Toluolsulfonat.
X kann auch eine Hydroxylgruppe sein, die in situ in eine abspaltende
Gruppe verwandelt wird (z. B. durch Behandlung mit einem Trialkyl-
oder Triarylphosphinrest bei Anwesenheit eines Dialkylazodicarboxylates).
Verfahren zur Bildung solcher Aminoketon-Derivate sind Fachleuten
auf diesem Gebiet gleichfalls gut bekannt (vgl. zum Beispiel S.
J. Fittkau, J. Prakt. Chem., 315, S. 1037 (1973)). Alternativ sind
bestimmte Aminoketon-Derivate käuflich
zu erwerben (z. B. von Bachern Biosciences, Inc., Philadelphia,
Pennsylvania).
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Das
Aminoketon-Derivat kann dann auf den zugehörigen Aminoalkohol reduziert
werden, repräsentiert
durch die chemische Formel P-N(G)-CH(D)-CH(OH)-CH2-X.
Alternativ kann das Aminoketon-Derivat später im Syntheseprozess reduziert
werden. Fachleuten auf diesem Gebiet sind viele Verfahren zur Reduktion von
Aminoketon-Derivaten wie etwa P-N(G)-CH(D)-CO-CH2-X
gut bekannt (Larock, R. C. "Comprehensive
organic Transformations",
S. 527–547,
VCH Herausgeber, Inc.© 1989 und hierin zitierte
Referenzen). Ein bevorzugtes Reduktionsmittel ist Natriumborhydrid.
Die Reduktionsreaktion wird bei einer Temperatur von etwa –40°C bis etwa
40°C (bevorzugt
von etwa –10°C bis etwa
20°C) in
einem geeigneten Lösungssystem
wie etwa zum Beispiel wässrigem
oder reinem Tetrahydrofuran oder einem niederen Alkohol wie etwa
Methanol oder Ethanol durchgeführt.
Obwohl diese Erfindung sowohl stereospezifische als auch nicht stereospezifische
Reduktion der Aminoketon-Derivate P-N(G)-CH(D)-CO-CH2-X
ermöglicht,
wird die stereoselektive Reduktion bevorzugt. Stereoselektive Reduktion
kann mit Hilfe der Verwendung von chiralen Reagenzien, die auf dem Fachgebiet
bekannt sind, durchgeführt
werden. In der vorliegenden Erfindung kann die stereoselektive Reduktion
auf herkömmliche
Weise zum Beispiel unter nicht Chelat-bildenden reduzierenden Bedingungen
erreicht werden, wobei die chirale Induktion der neu gebildeten
Hydroxylgruppe durch die Stereochemie der D-Gruppe gegeben ist (d.
h., Felkin-Ahn-Addition des Hydrids). Wir bevorzugen besonders stereoselektive
Reduktionen, bei denen die entstehende Hydroxylgruppe syn zu D ist.
Wir fanden heraus, dass, wenn die Hydroxylgruppe syn zu D ist, das
endgültige
Sulfonamidprodukt ein HIV-Protease-Inhibitor
mit größerer Potenz
ist als beim Anti-Diastereomer.
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Die
Hydroxylgruppe des Aminoalkohols kann bei Bedarf durch jede bekannte
schützende
Sauerstoffgruppe (wie etwa Trialkylsilyl-, Benzyl-, oder Alkyloxymethylgruppen)
geschützt
werden, um einen geschützten Aminoalkohol
mit der chemischen Formel P-N(G)-CH(D)-C(OR7)-CH2-X, zu erhalten, wobei R7 H-
oder jede geeignete schützende
Hydroxygruppe ist. Einige nützliche
schützende
Gruppen werden von T. W. Greene und P. G. M. Wuts, Protective Groups
in Organic Synthesis, 2. Aufl., John Wiley und Söhne (1991), beschrieben.
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Diesen
geschützten
Aminoalkohol kann man dann mit einer nukleophilen Amin-Verbindung
reagieren lassen, um ein Zwischenstadium mit der chemischen Formel
III zu erhalten:
worin P als THF-O-C(O)- oder
eine schützende
Aminosäuregruppe
definiert ist, D ist ein Benzylrest, R
7 ist
wie vorstehend beschrieben, und L ist entweder ein Isobutyl- oder
Wasserstoffrest.
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Alternativ
kann man ein auf geeignete Weise geschütztes und aktiviertes Aminosäurederivat
mit einer nukleophilen Nitroverbindung (z. B. einem Nitromethan-Anion
oder einem Derivat hiervon) reagieren lassen, das nach der Bindung
reduziert werden kann, um ein Zwischenstadium mit der chemischen
Formel III zu erhalten.
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In
einem besonders vorteilhaften Syntheseverfahren können Aktivierung
der Methylengruppe und Schutz des Alkohols gleichzeitig erreicht
werden, indem ein N-geschütztes
Amino-Epoxid aus
dem Sauerstoff und der ihm benachbarten Methylengruppe gebildet
wird, um eine Zwischenstadium mit der chemischen Formel II zu erhalten:
wobei P, D und G vorstehend
definiert sind. Geeignete Lösungssysteme
zur Herstellung der N-geschützten Amino-Epoxide
umschließen
anhydride oder wässrige
organische Lösungsmittel
wie etwa Ethanol, Methanol, Isopropanol, Tetrahydrofuran, Dioxan,
Dimethylformamid und dergleichen (einschließlich Gemische hiervon). Geeignete
Basen zur Herstellung des Epoxids umschließen Alkalimetal-Hydroxide,
Kalium-t-Butoxid, DBU und dergleichen. Eine bevorzugte Base ist
Kaliumhydroxid.
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Die
Verbindung mit der chemischen Formel I wird bevorzugt hergestellt,
indem das N-geschützte Amino-Epoxid
durch Reaktion des Dianions eines Essigsäurederivats, das ein potentielle
Abspaltungsgruppe an dem α-Kohlenstoff
aufweist, mit einem zyklischen N-Carboxyanhydrid
einer geschützten α-Aminosäure (wie etwa
BOC-Phe-NCA, bei Propeptide erhältlich)
oder anderen geeigneten geschützten
und aktivierten Aminosäurederivaten
hergestellt wird. Dieses Verfahren umschließt die Verwendung von Haloessigsäuren oder
allgemein Heteroatom-substituierten Essigsäuren, wobei das Heteroatom
in eine abspaltende Gruppe verwandelt werden kann. Ein bevorzugtes
Essigsäure-Dianion
ist das (Methylthio-)Essigsäure-Dianion.
Das entstehende Aminoketon kann dann reduziert werden (z. B. mit
Natriumborhydrid). In diesem Fall, in dem das nukleophile Teil das
Dianion von Methylthioessigsäure
ist, wird der entstehende Aminoalkohol leicht durch Alkylierung
(z. B. mit Methyljodid) mit anschließendem Ringschluss (z. B. unter
Verwendung von Natriumhydrid) in das Amino-Epoxid umgewandelt.
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Die
Reaktion des N-geschützten
Amino-Epoxids (oder eines anderen geeigneten, aktivierten Zwischenproduktes)
mir einem Amin wird rein, d. h. ohne Lösungsmittel oder in Anwesenheit
eines polaren Lösungsmittels
wie etwa niederen Alkoholen, Wasser, Dimethylformamid oder Dimethylsulfoxid
durchgeführt.
Die Reaktion kann auf herkömmliche
Weise zwischen etwa –30°C und 120°C, bevorzugt
zwischen etwa –5°C und 100°C durchgeführt werden.
Alternativ kann die Reaktion in Gegenwart eines aktivierenden Mittels,
wie etwa aktiviertem Aluminium in einem inerten Lösungsmittel,
bevorzugt einem Ether wie etwa Diethylether, Tetrahydrofuran, Dioxan
oder tert-Butylmethylether durchgeführt werden, auf herkömmliche
Weise bei etwa Zimmertemperatur bis zu etwa 110°C, wie von Posner und Rogers,
J. Am Chem. Soc., 99, S. 8208 (1977) beschrieben. Andere aktivierende
Reagenzien umschließen
niedere Trialkyl-Aluminum-Verbindungen wie etwa Triethylaluminum
oder Dialkylaluminum-Halide, wie etwa Diethylaluminumchlorid (Overman
und Flippin, Tetrahedron Letters, S. 195 (1981)). Reaktionen, bei
denen diese Verbindungen beteiligt sind, werden auf herkömmliche
Weise in inerten Lösungsmitteln
wie etwa Dichlormethan, 1,2-Dichlorethan,
Toluol oder Acetonitril zwischen etwa 0°C und etwa 110°C durchgeführt. Weitere
Verfahren zur Entfernung abspaltbereiter Gruppen oder zur Öffnung von Epoxiden mit
Aminen oder deren Äquivalenten
wie etwa Aziden oder Timethylsilylcyanid (Gassman und Guggenheim,
J. Am. Chem. Sac. 104, S. 5849 (1982)) sind bekannt und werden Fachleuten
auf diesem Gebiet geläufig
sein.
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Verbindungen
mit den chemischen Formeln II und III und funktional geschützte Derivate
hiervon sind als Zwischenstadien nützlich für die Herstellung der Verbindung
mit der chemischen Formel I. Wo L für einen Isobutyl-Rest steht,
können
Verbindungen mit der chemischen Formel III durch Reaktion mit einer
Sulfonyl-aktivierten Verbindung in die Verbindung mit der chemischen
Formel I überführt werden,
um das Sulfonamid zu bilden. Verfahren zur Herstellung solcher Sulfonyl-aktivierten
Verbindungen gehören
zum Wissen des Fachgebietes. Typischerweise werden Sulfonylhalide
verwendet, um Sulfonamide zu erhalten. Viele Sulfonylhalide sind
käuflich
zu erwerben; andere können
leicht mit Hilfe herkömmlicher
Synthesetechniken hergestellt werden (Gilbert, E. E. "Recent Developments
in Preparative Sulfonation and Sulfation" Synthesis: 3 (1969) und darin zitierte
Referenzen; Hoffman, R. V. "M-Trifluoromethylbenzenesulfonyl
Chloride" Org. Synth.
Coll. Bd. VII, John Wiley und Söhne
(1990); Hartman, G. D. et. al. "4-Substituted
Thiophene- and Furan-2-sulfonamides
as Topical Carbonic Anhydrase Inhibitors" J. Med. Chem., 35, S. 3822 (1992) und
darin zitierte Referenzen.
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Im
Fall der Verbindungen mit der chemischen Formel III, worin L ein
Wasserstoffrest ist, kann die Umwandlung des resultierenden primären Amins
in ein sekundäres
Amin mit Hilfe bekannter Verfahren durchgeführt werden. Solche Verfahren
umschließen
Reaktion mit einem Alkylhalid oder Alkylsulfonat oder beinhalten reduktive
Alkylierung mit einem Aldehyd, zum Beispiel unter Verwendung von
katalytischer Hydrogenierung oder Natriumcyanoborhydrid (Borch et
al., J. Am. Chem. Soc., 93, S. 2897 (1971)). Alternativ kann das
primäre Amin
acyliert werden, gefolgt von der Reduktion mit Boran oder einem
anderen geeigneten reduzierenden Reagenz, zum Beispiel wie von Cushman
et al., J. Org. Chem., 56, S. 4161 (1991) beschrieben. Dieses Verfahren ist
besonders bei Verbindungen mit der chemischen Formel III nützlich,
worin P eine schützende
Gruppe wie etwa tert-Butoxycarbonyl-
(Boc) oder Benzyloxycarbonyl- (Cbz) repräsentiert und G ein Wasserstoffrest
ist, oder worin sowohl P als auch G Benzylreste sind.
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Wenn
die Variablen P und G einer bestimmten Verbindung mit der chemischen
Formel IV entfernbare schützende
Gruppen repräsentieren,
wird die Entfernung entweder einer oder beider Gruppen, gefolgt
von der Reaktion des entstehenden Amins mit einem geeigneten aktivierten
Reagenz vorteilhaft eine andere Verbindung der chemischen Formel
IV ergeben. Zum Beispiel können
Carbamate durch Reaktion mit Chlorocarbonaten oder mit Carbonaten
erhalten werden, die mit abspaltenden Gruppen wie etwa 1-Hydroxybenzotriazol (HOBT)
oder HOSu oder 4-Nitrophenol (protonierte Verbindungen) verestert
sind. Ein Beispiel eines solchen Carbonats ist N-Succinimidyl-(3S)-tetrahydrofuran-3-yl-carbonat.
Man wird sofort erkennen, dass der Schutz von einer oder mehrere
potentiell reaktiven Gruppen gefolgt von nacheinander durchgeführter Entfernung
dieser Gruppe erforderlich sein kann, um bestimmte Reaktionen zu
vereinfachen. Solche Modifikationen der vorstehend angegebenen Reaktionsschemata
gehören
zum Wissen dieses Fachgebietes.
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Wie
erfahrenen Fachleuten offensichtlich ist, sollen die vorstehenden
Schemata zur Synthese nicht aus einer vollständigen Liste aller Mittel bestehen,
mit denen die Verbindungen hergestellt werden können, die in dieser Patentanmeldung
beschrieben und für
die Ansprüche
erhoben werden. Weitere Verfahren werden Fachleuten auf diesem Gebiet
geläufig
sein.
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Die
Verbindung dieser Erfindung kann durch Anhängen geeigneter funktioneller
Gruppen modifiziert werden, um sie um selektive biologische Eigenschaften
zu erweitern. Solche Modifikationen sind auf dem Fachgebiet bekannt
und umschließen
jene, die das biologische Eindringen in ein gegebenes biologisches
System (z. B. Blut, lymphatisches System, zentrales Nervensystem)
verbessern, die orale Verfügbarkeit
verbessern, die Löslichkeit
verbessern, um Verabreichung durch Injektion zu ermöglichen,
Metabolismus zu verändern
und die Exkretionsrate zu verändern.
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Die
Verbindung der vorliegenden Erfindung ist ein ausgezeichneter Ligand
für Aspartyl-Proteasen, besonders
für HIV-1
und HIV-2 Proteasen. Demzufolge ist die Verbindung in der Lage,
Vorgänge
im späten
Stadium der HIV-Replikation, d. h. die Prozessierungsvorgänge der
viralen Polyproteine durch HIV-codierte Proteasen, anzugreifen und
zu unterbinden. Die Verbindung hemmt die proteolytischen Prozessierungsvorgänge von
viralen Polyprotein-Vorläufern durch
Hemmung der Aspartylprotease. Da die Aspartylprotease für die Bildung
reifer Virionen essentiell ist, blockiert die Hemmung dieser Prozessierungsvorgänge wirksam
die Ausbreitung des Virus dadurch, dass die Bildung des infektiösen Virions
gehemmt wird, insbesondere in chronisch infizierten Zellen. Die
Verbindung aus dieser Erfindung hemmt über einen Zeitraum von Tagen
vorteilhaft die Fähigkeit
des HIV-1-Virus, unsterbliche menschliche T-Zellen zu infizieren,
wie durch eine Untersuchung von extrazellulärem p24-Antigen – einem spezifischen Marker
für virale
Replikation belegt wurde. Andere antivirale Untersuchungen haben
die Potenz dieser Verbindung bestätigt.
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Die
Verbindung dieser Erfindung kann in einer herkömmlichen Weise zur Behandlung
von Viren wie etwa HIV und HTLV eingesetzt werden, die von Aspartylproteasen
für obligatorische
Ereignisse in ihrem Lebenszyklus abhängig sind. Solche Verfahren
der Behandlung, ihre Dosierungsspiegel und Erfordernisse können Fachleute
auf diesem Gebiet aus verfügbaren
Verfahren und Techniken auswählen.
Zum Beispiel kann die Verbindung dieser Erfindung mit einem pharmazeutisch
verträglichen
Hilfsstoff kombiniert werden, um sie einem Virus-infizierten Patienten
in einer pharmazeutisch verträglichen
Weise und in einer Menge zu verabreichen, die die Schwere der viralen
Infektion mindert oder die pathologischen Auswirkungen lindert,
die mit einer HIV-Infektion verbunden sind.
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Alternativ
kann die Verbindung dieser Erfindung zur Prophylaxe und in Verfahren
verwendet werden, die Individuen gegen virale Infektion während eines
bestimmten Vorgangs wie etwa Geburt eines Kindes oder über einen
ausgedehnten Zeitraum zu schützen.
Die Verbindung kann bei solchen Prophylaxen entweder allein oder
zusammen mit anderen antiretroviralen Substanzen eingesetzt werden,
um die Wirksamkeit jeder einzelnen Substanz zu vergrößern. Die
neuartigen Protease-Inhibitoren dieser Erfindung können daher
als Mittel zur Behandlung von oder zur Vorbeugung vor HIV-Infektion
bei einem Säuger
verabreicht werden.
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Die
Verbindung mit der chemischen Formel I kann bei oraler Verabreichung
schnell in den Blutstrom von Säugern
aufgenommen werden. Die Verbindung mit der chemischen Formel I,
die ein Molekulargewicht von weniger als etwa 600 g/Mol und Löslichkeit
in Wasser von mehr als oder gleich 0,1 mg/ml hat, weist hohe und
konsistente orale Verfügbarkeit
auf. Diese überraschend
eindrucksvolle orale Verfügbarkeit
macht die Verbindung zu einem ausgezeichneten Mittel für oral verabreichte
Behandlung und Vorbeugungsstrategien gegen HIV-Infektion.
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Zusätzlich zur
oralen Bioverfügbarkeit
weist die Verbindung dieser Erfindung ebenso einen beeindruckend
hohen therapeutischen Index auf (der Toxizität gegen antivirale Wirkung
misst). Dem zufolge ist die Verbindung dieser Erfindung bei niedrigeren
Dosierungsspiegeln wirksamer als viele zuvor beschriebene herkömmliche
antiretrovirale Mittel und vermeidet viele der ernsten toxischen
Auswirkungen, die mit diesen Medikamenten verbunden sind. Die Potenz
dieser Verbindung, in Dosen gegeben werden zu können, die ihren antiviral wirksamen
Spiegel weit überschreiten,
ist vorteilhaft für
die Verlangsamung oder Verhinderung der Möglichkeit, das sich resistente
Varianten entwickeln.
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Die
Verbindung dieser Erfindung kann einem gesunden oder HIV-infizierten
Menschen verabreicht werden, entweder als alleiniges Mittel oder
in Kombination mit anderen antiviralen Mitteln, die den Replikationszyklus
des HIV unterbrechen. Durch Verabreichung der Verbindung dieser
Erfindung mit anderen antiviralen Mitteln, die verschiedenen Vorgänge im viralen
Lebenszyklus zum Ziel haben, wird die therapeutische Wirksamkeit
dieser Verbindungen potenziert. Zum Beispiel kann das mitverabreichte
antivirale Mittel eines sein, das frühe Vorgänge im Lebenszyklus des Virus
zum Ziel hat, wie etwa Eintritt in die Zelle, reverse Transkription
und virale DNA-Integration in die zelluläre DNA. Anti-HIV-Mittel, die solche
frühen
Vorgänge
im Lebenszyklus zum Ziel haben, umschließen Didanosin (ddI), Dideoxycytidin
(ddC), d4T, Zidovudin (AZT), 3TC, 935U83, 1592U89, 524W91, polysulfatierte
Polysaccharide, sT4 (lösliches
CD4), Ganiclovir, Trinatriumphosphonoformat, Eflornithin, Ribavirin,
Acyclovir, Alpha-Interferon und Trimenotrexat. Zusätzlich können nicht-Nukleosid-Inhibitoren
der reversen Transkriptase wie etwa TIBO, Delavirdin (U90) oder
Nevirapin verwendet werden, um die Wirksamkeit der Verbindungen dieser
Erfindung zu potenzieren, gleiches gilt für virale Enthüllungs-Inhibitoren,
Inhibitoren von trans-aktivierenden Proteinen wie etwa tat oder
rev oder Inhibitoren der viralen Integrase.
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Dieser
Erfindung entsprechende Kombinationstherapien erzielen eine additive
oder synergistische Wirkung bei der Hemmung der HIV-Replikation,
weil jedes einzelne Mittel der Kombination an einer anderen Stelle
der HIV-Replikation ansetzt. Die Verwendung solcher Kombinationstherapien
reduziert auch vorteilhaft die Dosierung eines gegebenen herkömmlichen
anti-retroviralen Mittels, die für
eine erwünschte
therapeutische oder prophylaktische Wirkung erforderlich wäre, im Vergleich
zu derjenigen bei Verabreichung des Mittels in einer Monotherapie.
Solche Kombinationen können
Nebenwirkungen herkömmlicher
Therapien mit einem einzelnen antiretroviralen Mittel mindern oder
aufheben, wobei die antiretrovirale Aktivität dieser Agenzien nicht beeinflusst
wird. Diese Kombinationen vermindern das Resistenzpotential gegen
Therapien mit einem einzelnen Mittel, wobei eine etwaige begleitende
Toxizität
minimiert wird. Diese Kombinationen können auch die Wirksamkeit des
herkömmlichen
Mittels erhöhen,
ohne die begleitende Toxizität
zu erhöhen.
Genauer gesagt entdeckten wir, dass die Verbindung dieser Erfindung
in Kombination mit anderen anti-HIV Mitteln in einer additiven und
synergistischen Weise bei der Verhinderung der Replikation des HIV
in menschlichen T-Zellen agiert. Bevorzugte Kombinationstherapien
umschließen
die Verabreichung der Verbindung dieser Erfindung mit AZT, ddI,
ddC, d4T, 3TC, 935U83, 1592U89, 524W91 oder einer Kombination aus
diesen.
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Alternativ
kann die Verbindung dieser Erfindung auch zusammen mit anderen HIV-Protease-Inhibitoren wie etwa
Saquinavir (Ro 31-8959, Roche), 1-735,524 (Merck), ABT 538 (A-80538, Abbott), AG
1341 (Agouron), XM 412 (DuPont Merck), XM 450 (DuPont Merck), BMS
186318 (Bristol-Meyers Squibb) und CPG 53,437 (Ciba Geigy) oder
Vorläufern
dieser oder verwandten Verbindungen verabreicht werden, um die Wirksamkeit
der Therapie oder Prophylaxe gegen verschiedene virale Mutanten
oder Mitglieder der HIV-ähnlichen Arten
zu erhöhen.
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Wir
ziehen es vor, die Verbindung dieser Erfindung als ein einzelnes
Mittel oder in Kombination mit Inhibitoren der retroviralen reversen
Transkriptase zu verabreichen, wie etwa Derivaten von AZT oder anderen Inhibitoren
der HIV-Aspartylprotease, einschließlich Mehrfachkombinationen,
die aus 3–5
Mitteln bestehen. Wir glauben, dass die gemeinsame Verabreichung
der Verbindung dieser Erfindung mit Inhibitoren der reversen Transkriptase
oder Inhibitoren der HIV-Aspartylprotease eine wesentliche additive
oder synergistische Wirkung erzielen kann, wodurch virale Replikation
oder Infektion oder beides und die hiermit verbundenen Symptome
verhindert, wesentlich verringert oder vollständig aufgehoben werden kann.
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Die
Verbindung dieser Erfindung kann auch in Kombination mit Immunmodulatoren
und Immunstimulatoren (z. B. Bropirimin, anti-menschlicher alpha-Interferon
Antikörper,
IL-2, GM-CSF, Interferon-alpha, Diethyldithiocarbamat, Tumor-Nekrose-Faktor,
Naltrexon, Tuscarasol und rEPO) verabreicht werden; und mit Antibiotika
(z. B. Pentamidin-isethiorat), um Infektion und Krankheit zu verhindern
oder zu bekämpfen,
die mit HIV-Infektionen verbunden sind, wie etwa AIDS und ARC.
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Wenn
die Verbindung dieser Erfindung in Kombinationstherapien mit anderen
Mitteln zusammen verabreicht wird, können diese dem Patienten nacheinander
oder gleichzeitig verabreicht werden. Alternativ können pharmazeutische
Zusammenstellungen im Einklang mit dieser Erfindung aus einer Kombination
aus Aspartylprotease-Inhibitoren dieser Erfindung und einem anderen
therapeutischen oder prophylaktischen Mittel bestehen.
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Obwohl
sich diese Erfindung auf den Gebrauch der hierin offengelegten Verbindung
zur Verhinderung und Behandlung der HIV-Infektion bezieht, kann
die Verbindung dieser Erfindung auch als ein hemmendes Mittel bei
anderen Viren eingesetzt werden, die von ähnlichen Aspartylproteasen
für obligatorische
Ereignisse in ihrem Lebenszyklus abhängig sind. Diese Viren umschließen andere
AIDS ähnliche
Krankheiten, die durch Retroviren verursacht werden, wie etwa Immunschwächeviren
der Affen, HTLV-I und HTLV-II. Zusätzlich kann die Verbindung
dieser Erfindung auch verwendet werden, um andere Apartylproteasen
zu hemmen, und besonders andere menschliche Aspartylproteasen einschließlich Renin-
und Aspartylproteasen, die bei Prozessierungsvorgängen an
Endothel-Vorläufern aktiv
sind.
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Die
Zusammensetzungen dieser Erfindung werden typischerweise oral eingenommen.
Sie beinhalten eine Menge der Verbindung mit der chemischen Formel
I, die die Hemmung der Replikation von HIV durch Hemmung seiner
HIV-Protease im ZNS bewirkt.
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Die
Verbindung mit der Formel I wird im Verfahren und der Zusammenstellung
dieser Erfindung in Kombination mit einem pharmazeutisch verträglichen
Trägerstoff
eingesetzt. Typischerweise wird sie auch in Kombination mit anderen
AIDS-Therapien verwendet, besonders mit AZT und 3TC.
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Arzneimittel
dieser Erfindung bestehen aus der Verbindung der vorliegenden Erfindung
und pharmazeutisch verträglichen
Salzen hiervon mit einem beliebigen pharmazeutisch verträglichen
Träger-,
Hilfs- oder Transportstoff. Pharmazeutisch verträgliche Träger-, Hilfs- und Transportstoffe, die für die pharmazeutischen Zusammenstellungen
dieser Erfindung verwendet werden können, umschließen Ionenaustauscher,
Aluminiumoxid, Aluminumstearat, Lecithin, selbst-emulgierende Wirkstoffabgabe-Systeme
(SEDDS, selfemulsifying drug delivery systems) wie etwa dα-Tocopherol-polyethylenglycol-1000-succinat, Serumproteine,
wie etwa menschliches Serumalbumin, Puffersubstanzen wie etwa Phosphate,
Glycin, Sorbinsäure,
Kaliumsorbat, partielle Glycerid-Gemische gesättigte pflanzliche Fettsäuren, Wasser,
Salze oder Elektrolyte, wie etwa Protaminsulfat, Dinatriumhydrogenphosphat,
Kaliumhydrogenphosphat, Natriumchlorid, Zinksalze, kolloidales Silica, Magnesiumtrisilicat,
Polyvinylpyrrolidon, Substanzen auf Zellulosebasis, Polyethylenglycol,
Natriumcarboxymethyl-Zellulose, Polyacrylate, Wachse, Polyethylenpolyoxypropylen-Blockpolymere,
Polyethylenglycol und Wollfett. Cyclodextrine wie etwa Q-, β- und γ-Cyclodextrin
oder chemisch modifizierte Derivate wie etwa Hydroxyalkylcyclodextrine,
einschließlich
2- und 3-Hydroxypropyl-β-cyclodextrine
oder andere gelöste
Derivate können
ebenfalls vorteilhaft verwendet werden, um die Bereitstellung der
Verbindung mit der chemischen Formel I zu verbessern.
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Die
Arzneimittel dieser Erfindung können
oral, parenteral, durch Inhalationsspray, topisch, rektal, nasal,
buccal, vaginal oder über
ein implantiertes Reservoir verabreicht werden. Wir bevorzugen orale
Verabreichung oder Verabreichung durch Injektion. Die pharmazeutischen
Zusammenstellungen dieser Erfindung können jeden der herkömmlichen,
nicht toxischen pharmazeutisch verträglichen Träger-, Hilfs oder Transportstoffe enthalten.
Für einige
Fälle kann
der pH-Wert der Formulierung mit pharmazeutisch verträglichen
Säuren,
Basen oder Pufferlösungen
eingestellt werden, um die Stabilität der formulierten Verbindung
oder seiner Verabreichungsform zu verbessern. Der hierin verwendete
Ausdruck parenteral umschließt
subkutane, intrakutane, intravenöse
intramuskuläre,
intraartikuläre,
intrasynoviale, intrasternale, intrathekale, intraläsionale
und intrakraniale Injektions- oder Infusionstechniken.
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Die
Arzneimittel können
in der Form eines sterilen, injizierbaren Präparates vorliegen, zum Beispiel
als eine sterile, injizierbare wässrige
oder ölige
Suspension. Diese Suspension kann mit auf dem Fachgebiet bekannten
Techniken unter Verwendung geeigneter dispergierender oder benetzender
Agenzien (wie etwa zum Beispiel Tween 80) formuliert werden. Das
sterile, injizierbare Präparat
kann auch eine sterile, injizierbare Lösung oder Suspension in einem
nicht toxischen, parenteral verträglichen Verdünnungsmittel
oder Lösungsmittel
vorliegen, zum Beispiel als eine Lösung in 1,3-Butandiol. Zu den
verträglichen
Transportstoffen und Lösungsmitteln,
die verwendet werden können,
gehören
Mannitol, Wasser, Ringerlösung,
und isotonische Natriumchlorid-Lösung.
Zusätzlich
werden in herkömmlicher
Weise sterile, fixierte Öle
als ein Lösungsmittel
oder Suspensionsmedium verwendet. Für diesen Zweck kann jedes glatt
fixierte Öl
verwendet werden, einschließlich
synthetischer Mono- oder Diglyceride. Fettsäuren wie etwa Ölsäure und
seine Glycerid-Derivate sind nützlich
bei der Herstellung von Injektionslösungen, ebenso wie die natürlichen,
pharmazeutisch verträglichen Öle, wie
etwa Olivenöl
oder Rizinusöl,
besonders in ihren polyoxyethylierten Formen. Diese Öl-Lösungen oder
Suspensionen können
auch ein Verdünnungsmittel
oder Suspensionsmittel aus einem langkettige Alkohol wie etwa Ph.
Helv oder einem ähnlichen
Alkohol enthalten.
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Die
Arzneimittel dieser Erfindung können
oral in jeder oral verträglichen
Dosierungsform verabreicht werden, einschließlich, aber nicht hierauf begrenzt,
als Kapseln, Tabletten und wässrige
Suspensionen und Lösungen.
Im Fall von Tabletten für
den oralen Gebrauch umschließen
die Trägerstoffe,
die allgemein verwendet werden, Laktose und Maisstärke. Gleitmittel,
wie etwa Magnesiumstearat, werden ebenso typischerweise zugesetzt.
Bei der oralen Verabreichung in Kapselform umschließen nützliche
Verdünnungsmittel
Laktose und getrocknete Maisstärke.
Wenn wässrige
Suspensionen oral verabreicht werden, wird der aktive Inhaltstoff
mit emulgierenden und suspendierenden Agenzien kombiniert. Falls
erwünscht,
können
bestimmte Süßungsmittel und/oder
Geschmackstoffe und/oder Farbstoffe zugegeben werden.
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Die
Arzneimittel dieser Erfindung können
auch in Form von Zäpfchen
zur rektalen Verabreichung verabreicht werden. Diese Zusammenstellungen
können
hergestellt werden, indem eine Verbindung dieser Erfindung mit einem
geeigneten, nicht irritierenden Arzneiträgerstoff vermischt wird, der
bei Zimmertemperatur fest, bei rektaler Temperatur aber flüssig ist
und daher im Rektum schmelzen wird, um die aktiven Bestandteile
frei zu setzen. Solche Materialien umschließen Kakaobutter, Bienenwachs
und Polyethylenglycole, sind aber nicht hierauf begrenzt.
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Topische
Verabreichung der Arzneimittel dieser Erfindung ist besonders nützlich,
wenn die gewünschte
Behandlung Gebiete oder Organe betrifft, die für topische Verabreichung leicht
zugänglich
sind. Zur topischen Verabreichung auf der Haut sollten die pharmazeutischen
Zusammenstellungen mit einer geeigneten Salbe formuliert werden,
die die aktiven Inhaltstoffe suspendiert oder in einem Trägerstoff
gelöst
enthält.
Trägerstoffe
für die
topische Verabreichung der Verbindungen dieser Erfindung umschließen Mineralöl, flüsiges Petroleum,
weißes
Petroleum Propylenglycol, Polyoxyethylen-polyoxypropylen-Verbindung,
emulgierendes Wachs und Wasser, sind aber nicht darauf begrenzt.
Alternativ kann die pharmazeutische Zusammenstellung mit einer geeigneten
Lotion oder Creme formuliert werden, die die aktive Verbindung in
einem Trägerstoff
gelöst
oder suspendiert enthält.
Geeignete Trägerstoffe
umschließen
Mineralöl,
Sorbitmonostearat, Polysorbat 60, Cetylester-Wachs, Cetearylalkohol, 2-Octyldodecanol,
Benzylalkohol und Wasser, sind aber nicht hierauf begrenzt. Die
pharmazeutischen Zusammenstellungen dieser Erfindung können auch Fachgebiet
der pharmazeutischen Formulierung gut bekannt sind und können als
Lösungen
in Kochsalzlösung
unter Verwendung von Benzylalkohol oder anderen geeigneten Konservierungsmitteln,
Absorbtionsverstärkern,
um die Bioverfügbarkeit
zu verbessern, Fluorkohlenstoffen und/oder anderen auf dem Fachgebiet
bekannten lösenden
oder dispergierenden Agenzien hergestellt werden.
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Dosierungsspiegel
zwischen etwa 0,01 und etwa 100 mg/kg Körpergewicht pro Tag, bevorzugt
zwischen etwa 0,5 und etwa 75 mg/kg Körpergewicht pro Tag des aktiven
Inhaltstoffes sind zur Prävention
und Behandlung von viraler Infektion, einschließlich HIV-Infektion nützlich. Typischerweise werden
die Arzneimittel dieser Erfindung etwa einmal bis fünfmal pro
Tag oder alternativ als dauernde Infusion verabreicht. Solche Verabreichung
kann als chronische oder akute Therapie angewendet werden. Die Menge
des aktiven Inhaltstoffes, die mit den Trägerstoffen kombiniert werden
kann, um eine einzelne Dosierungsform zu erhalten, wird abhängig vom
zu behandelnden Wirt und der jeweiligen Verabreichungsart variieren.
Ein typisches Präparat
wird von etwa 5% bis etwa 95% (w/w) der aktiven Verbindung enthalten.
Bevorzugt enthalten solche Präparate
von etwa 20% bis etwa 80% der aktiven Verbindung.
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Bei
Besserung des Zustands des Patienten kann eine gleichbleibende Dosis
einer Verbindung, Zusammenstellung oder Kombination aus dieser Erfindung
verabreicht werden, falls notwendig. Nachfolgend kann die Dosis
oder die Häufigkeit
der Verabreichung oder beides als eine Funktion der Symptome auf
einen Stand herabgesetzt werden, bei dem der verbesserte Zustand
erhalten bleibt. Wenn die Symptome auf den gewünschten Stand gemildert wurden,
sollte die Behandlung beendet werden. Patienten können jedoch
bei jeder Wiederkehr von Krankheitssymptomen eine zeitweise unterbrochene
Behandlung auf Langzeitbasis benötigen.
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Fachleuten
wird deutlich sein, dass niedrigere oder höhere Dosen als die vorstehend
angeführten
erforderlich sein können.
Genaue Dosierung und Behandlungsstrategie für jeden einzelnen Patienten
werden von einer Reihe von Faktoren abhängig sein, einschließlich der
Aktivität
der speziellen eingesetzten Verbindung, des Alters, Körpergewichts,
allgemeinen Gesundheitsstatus, Geschlechts, der Ernährung, Zeitpunkt
der Verabreichung, Exkretionsrate, Kombination von Medikamenten,
der Schwere und dem Verlauf der Infektion, der Disposition des Patienten
für die
Infektion und der Einschätzung
des behandelnden Arztes.
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Zum
umfassenderen Verständnis
dieser Erfindung sind die nachstehenden Beispiele angeführt. Diese Beispiele
dienen nur dem Zweck der Veranschaulichung und werden nicht gegeben,
um den Rahmen der Erfindung in irgendeiner Weise zu begrenzen.
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Beispiel 1
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Vorläufer A.
Eine Lösung
von 102 mg N-((2 syn, 3S)-2-hydroxy-4-phenyl-3-((S)-tetrahydrofuran-3-yloxycarbonylaminobutylamin
in 4 : 1 CH2Cl2/gesättigter
wässriger
NaHCO3-Lösung
wurde nacheinander bei Umgebungstemperatur unter einer Stickstoffatmosphäre mit 65
mg p-Nitrobenzolsulfonylchlorid und 51 mg Natriumbicarbonat behandelt.
Das Gemisch wurde über
14 h gerührt,
mit CH2Cl2 verdünnt, mit
gesättigter
NaCl-Lösung gewaschen,
dann über
MgSO4 getrocknet, gefiltert und im Vakuum
konzentriert. Der Rest wurde mit Silicagel-Chromatographie bei niedrigem
Druck unter Verwendung von 20% Diethylether/CH2Cl2 als Eluent gereinigt, um 124 mg des Zielproduktes
als einen weißen
Feststoff zu erhalten. TLC: Rf = 0,36, 20% Diethylether/CH2Cl2.
HPLC:
Rt = 15,15 min. (1H)-NMR (CDCl3)
mit Struktur übereinstimmend.
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Beispiel 2
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Verbindung
I. Eine Lösung
aus 124 mg der erhaltenen Verbindung aus Beispiel 1 in Ethylacetat
wurde bei Umgebungstemperatur mit 13 mg 10% Palladium auf Kohlenstoff
behandelt. Das Gemisch wurde über
14 h unter einer Wasserstoffatmosphäre gerührt, durch ein Stück Celit-Filter
gefiltert und im Vakuum konzentriert. Der Rest wurde der präparativen
HPLC unterworfen, um 82 mg des Zielproduktes als einen weißen Feststoff zu
erhalten, TLC: Rf = 010, 20% Ether/CH2Cl2. HPLC: Rt = 13,16 min. (1H)-NMR
(CDCl3) mit Struktur übereinstimmend.