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Technisches
Gebiet
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Die
vorliegende Erfindung betrifft Verfahren zum Transformieren von
Phaffia-Hefe, transformierte Phaffia-Stämme
sowie eine rekombinante DNA zur Verwendung darin.
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Hintergrund
der Erfindung
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Verfahren
zum Transformieren der Hefe Phaffia rhodozyma sind in EP-A-0 590
707 beschrieben. Diese Verfahren beinhalten das Inkubieren von Protoplasten
mit DNA oder die Inkubation von Phaffia-Zellen mit DNA unter anschließender Behandlung
mit Lithiumacetat. Die rekombinante DNA, die zum Transformieren
von Phaffia-Stämmen nach
einem dieser Verfahren verwendet wird, besteht aus einem Phaffia-Actin-Gen-Promotor
zur Steuerung der Expression der selektierbaren Markergene, die
für Resistenz
gegen G418 oder Phleomycin kodieren. Die Verfahren beinhalten lange
Inkubationszeiten mit PEG und Lithiumacetat und es ergeben sich
niedrige Transformationsfrequenzen. Bei Verwendung von Protoplasten
ist die Transformationsfrequenz von der Qualität der Protoplastensuspension
abhängig,
was das Verfahren wenig zuverlässig
macht.
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Kürzlich wurde
von J. L. Adrio und M. Veiga (Biotechnology Techniques, Bd. 9, Nr.
7 (Juli 1995), S. 509–512) über ein
Verfahren zum Transformieren von Phaffia-Stämmen
berichtet. Bei diesen Verfahren liegen die Transformationsfrequenzen
im Bereich von 3 bis 13 Transformanten pro μg DNA, was wenig ist. Ein weiterer
Nachteil des von diesen Autoren beschriebenen Verfahrens besteht
in einer verlängerten
Verdopplungszeit der transformierten Zellen. Die Autoren stellten
die Hypothese auf, dass dies auf eine Störung der Chromosamenreplikation
durch den autonom replizierenden Vektor zurückzuführen sein könnte.
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J.
Adrio und M. Veiga (An. Real Acad. Farm., Bd. 61 (1995), S. 463–471) berichteten über erhöhte Phaffia-Transformationsfrequenzen
bei Verwendung des Phosphoglycerat-kinase-Promotors und -Terminators von
Saccharomyces cerevisiae. Jedoch besteht der Nachteil dieses Verfahrens
darin, dass die auf diese Weise erhaltenen transformierten Phaffia
rhodozyma-Transformanten eine schlechte Resistenz gegen G418 zeigen.
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Somit
besteht ein klares Bedürfnis
nach einem zuverlässigen
und wirksamen Verfahren zur Transformation von Phaffia-Stämmen mit
fremder DNA. Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, Verfahren
und Mittel zur Erreichung dieses Ziels bereitzustellen. Eine weitere
Aufgabe der Erfindung besteht in der Optimierung der Expression
bestimmter Gene in Phaffia rhodozyma, um Phaffia zu einem geeigneteren
Produktionswirt für
bestimmte wertvolle Verbindungen zu machen.
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Zusammenfassende
Darstellung der Erfindung
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Erfindungsgemäß wird ein
Verfahren zur Gewinnung eines transformierten Phaffia-Stammes bereitgestellt,
das folgende Stufen umfasst: Kontaktieren von Zellen oder Protoplasten
eines Phaffia-Stammes mit rekombinanter DNA unter Bedingungen, die
zu deren Aufnahme führen,
wobei die rekombinante DNA einen Transkriptionspromotor und in funktioneller
Verknüpfung
damit eine zu exprimierende stromabwärtige Sequenz, die zum Transkriptionspromotor
heterolog ist, und das Identifizieren von Phaffia rhodozyma-Zellen
oder -Protoplasten, die die rekombinante DNA in exprimierbarer Form
aufgenommen haben, wobei der Transkriptionspromotor eine Region
umfasst, die sich stromaufwärts
vom offenen Leseraster eines hochgradig exprimierten Phaffia-Gens
befindet. Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung handelt es sich bei diesem hochgradig exprimiertem
Phaffia-Gen um ein Gen des glykolytischen Stoffwechselwegs und vorzugsweise
um das Gen des glykolytischen Stoffwechselwegs, das für Glycerinaldehyd-3-phosphat-dehydrogenase (GAPDH)
kodiert. Gemäß einem
Aspekt der Erfindung umfasst die heterologe stromabwärtige Sequenz
einen offenen Leseraster, der für
Resistenz gegen ein selektives Mittel, wie G418 oder Phleomycin,
kodiert.
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Bei
einem weiteren bevorzugten erfindungsgemäßen Verfahren handelt es sich
um ein Verfahren, bei dem die rekombinante DNA ferner einen Transkriptionsterminator
stromabwärts
von der zu exprimierenden DNA in funktioneller Verknüpfung hiermit
umfasst, wobei der Transkriptionsterminator eine Region umfasst,
die sich stromabwärts
vom offenen Leseraster eines Phaffia-Gens befindet. Ferner ist es
bevorzugt, dass die rekombinante DNA in Form von linearer DNA vorliegt.
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Eine
weitere bevorzugte Ausführungsform
umfasst neben den vorstehenden Stufen die Stufe der Bereitstellung
eines Elektropulses nach Kontaktieren der Phaffia-Zellen oder -Protoplasten
mit DNA.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
der Erfindung wird ein transformierter Phaffia-Stamm bereitgestellt,
der zu einer hochgradigen Expression einer heterologen DNA-Sequenz befähigt ist,
wobei der Stamm durch ein erfindungsgemäßes Verfahren erhältlich ist.
Vorzugsweise enthält
dieser Phaffia-Stamm mindestens 10 Kopien der rekombinanten DNA,
die in dessen Genom, z. B. ein Chromosom, insbesondere in den ribosomalen
DNA-Locus des Chromosoms, integriert sind.
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Die
Erfindung stellt ferner eine rekombinante DNA bereit, die einen
Transkriptionspromotor und in funktioneller Verknüpfung damit
eine zu exprimierende stromabwärtige
heterologe Sequenz umfasst, wobei der Transkriptionspromotor eine
Region umfasst, die stromaufwärts
vom offenen Leseraster eines hochgradig exprimierten Phaffia-Gens,
vorzugsweise eines Gens des glykolytischen Stoffwechselweges und
insbesondere eines Gens, das für
Glycerinaldehyd-3-phosphat-dehydrogenase kodiert, auftritt.
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Ferner
wird erfindungsgemäß eine rekombinante
DNA bereitgestellt, wobei die heterologe stromabwärtige Sequenz
einen offenen Leseraster umfasst, der für eine verringerte Empfindlichkeit
gegen ein selektives Mittel, vorzugsweise G418 oder Phleomycin,
kodiert. Diese rekombinante DNA umfasst ferner vorzugsweise einen
Transkriptionsterminator stromabwärts von der zu exprimierenden
heterologen DNA-Sequenz
in funktioneller Verknüpfung
hiermit.
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Weitere
Aspekte der Erfindung betreffen einen Mikroorganismus, in dem die
erfindungsgemäße rekombinante
DNA enthalten ist, vorzugsweise Phaffia-Stämme und insbesondere Phaffia
rhodozyma-Stämme sowie
Kulturen hiervon.
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Gemäß weiteren
bevorzugten Ausführungsformen
werden isolierte DNA-Fragmente bereitgestellt, die ein Phaffia-GAPDH-Gen oder ein
Fragment davon enthalten, sowie die Verwendung eines derartigen
Fragments zur Herstellung eines rekombinanten DNA-Konstrukts. Gemäß einer
Ausführungsform
dieses Aspekts handelt es sich bei dem Fragment um eine regulatorische
Region, die sich stromaufwärts
oder stromabwärts vom
offenen, für
GAPDH kodierenden Leseraster befindet und die in Verbindung mit
der unter ihrer Kontrolle zu exprimierenden heterologen Sequenz
verwendet wird.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt wird erfindungsgemäß ein Verfahren zur Herstellung
eines Proteins oder eines Pigments bereitgestellt, indem man einen
Phaffia-Stamm unter Bedingungen, die zur Bildung des Proteins oder
des Pigments führen,
züchtet,
wobei es sich bei dem Phaffia-Stamm
um einen erfindungsgemäß transformierten
Phaffia-Stamm handelt.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt wird ein Verfahren bereitgestellt, mit dem ein transformierter
Phaffia-Stamm erhalten wird, wobei das Verfahren die folgenden Stufen
umfasst:
Kontaktieren von Zellen oder Protoplasten eines Phaffia-Stammes
mit rekombinanter DNA unter Bedingungen, die zu deren Aufnahme führen,
wobei
die rekombinante DNA einen Transkriptionspromotor und in funktioneller
Verknüpfung
damit eine zu exprimierende stromabwärtige Sequenz umfasst,
Identifizieren
von Phaffia rhodozyma-Zellen oder -Protoplasten, die die rekombinante
DNA in exprimierbarer Form aufgenommen haben,
wobei die zu
exprimierende stromabwärtige
Sequenz eine isolierte DNA-Sequenz umfasst, die für ein Enzym kodiert,
das am Carotinoid-Biosynthesestoffwechselweg beteiligt ist. Vorzugsweise
weist dieses Enzym eine Aktivität
auf, die aus der folgenden Gruppe ausgewählt ist: Geranylgeranylpyrophosphat-synthase
(crtE), Phytoen-synthase (crtB), Phytoen-desaturase (crtI) und Lycopen-cyclase
(crtY), vorzugsweise ein Enzym mit einer Aminosäuresequenz, die aus folgender
Gruppe ausgewählt
ist: SEQ. ID. NO: 13, SEQ. ID. NO: 15, SEQ. ID. NO: 17 und SEQ.
ID. NO: 19. Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
ist der Transkriptionspromotor heterolog zur isolierten DNA-Sequenz,
z. B. einem Gen des glykolytischen Stoffwechselweges in Phaffia.
Besonders bevorzugt gemäß dieser
Ausführungsform
ist der Glycerinaldehyd-3-phosphat-dehydrogenase(GAPDH)-Gen-Promotor.
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Ferner
wird ein transformierter Phaffia-Stamm bereitgestellt, der durch
das erfindungsgemäße Verfahren
erhältlich
ist und zur Expression und vorzugsweise zur Überexpression der DNA-Sequenz
befähigt
ist, die für
ein Enzym kodiert, das am Gen des Carotinoid-Biosynthesestoffwechselweges beteiligt
ist.
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Die
Erfindung betrifft ferner rekombinante DNA, die eine erfindungsgemäße isolierte
DNA-Sequenz, vorzugsweise in Form eines Vektors, enthält.
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Beansprucht
wird ferner die Verwendung eines derartigen Vektors zur Transformation
eines Wirts, z. B. eines Phaffia-Stammes.
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Ein
Wirt, der durch Transformation, vorzugsweise eines Vorfahren, unter
Anwendung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 5 befähigt ist,
ist ebenfalls Gegenstand der Erfindung, wobei der Wirt vorzugsweise
zur Überexpression
der erfindungsgemäßen DNA
befähigt
ist.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
wird ein Verfahren zur Expression eines Enzyms, das am Carotinoid-Biosynthesestoffwechselweg
beteiligt ist, bereitgestellt, indem man einen erfindungsgemäßen Wirt
unter Bedingungen, die zur Bildung des Enzyms führen, züchtet. Ferner wird ein Verfahren
zur Erzeugung eines Carotinoids bereitgestellt, indem man einen
erfindungsgemäßen Wirt
unter Bedingungen, die zur Bildung eines Carotinoids führen, züchtet.
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Die
beigefügten
Figuren dienen der weiteren Erläuterung
der Erfindung.
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Beschreibung
der Figuren
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1:
Kartierung der Restriktionsstellen um das Phaffia rhodozyma-GAPDH-Gen.
Mit Ethidiumbromid gefärbtes
0,8%-Agarosegel (A) und Southern-Blot von chromosomaler DNA (B)
und Cosmid pPRGDHcos1 (C), verdaut mit verschiedenen Restriktionsenzymen
und hybridisiert mit dem 300-bp-PCR-Fragment des Phaffia rhodozyma-GAPDH-Gens.
Bahn 1: DNA xKpnI; 2: xPstI; 3: xSmaI; 4: xSphI; L: lambda-DNA,
verdaut mit BstEII; 5: xSstI; 6: xXbaI; und 7: xXhoI.
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Der
Blot wurde in 6 × SSC,
5 × Denhardt,
0,1% SDS, 100 ng/ml Heringssperma-DNA bei 65°C hybridisiert und mit 0,1 × SSC/0,1%
SDS bei 65°C
gewaschen. Die Expositionszeit des Autoradiogramms betrug 16 h für das Cosmid
und 48 h für
den Blot mit einem Gehalt an der chromosomalen DNA.
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2:
Die Organisation der beiden Subklone; pPRGDH3 und Derivat (A) und
pPRGDH6 und Derivate (B) mit einem Gehalt an (einem Teil davon)
des GAPDH-Gens von Phaffia rhodozyma. Die PCR-Sonde ist durch ein
ausgefülles
Kästchen
gekennzeichnet. Die Richtung und das Ausmaß der Sequenzbestimmung sind durch
Pfeile angegeben.
Ausgefüllte
Kästchen:
GAPDH-Kodierungssequenz
Leeres Kästchen: 5'-stromaufwärtige und Promotorregion von
GAPDH
Leeres Kästchen:
3'-nicht-kodierende
Phaffia rhodozyma-GAPDH-Sequenz
Durchgezogene Linie: GAPDH-Intron
Schraffiertes
Kästchen:
Polylinker mit einem Gehalt an Stellen für verschiedene Restriktionsenzyme
Gestrichelte
Linie: deletierte Fragmente
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3:
Klonierungsdiagramm des Phaffia-Transformationsvektors:
pPR2
Ausgefülltes
Kästchen:
5'-stromaufwärtige und
Promotorsequenz von GAPDH
Schraffiertes Kästchen: G418
Durchgezogene
Linie: pUC19
Leeres Kästchen:
ribosomale DNA von Phaffia rhodozyma
Nur für die Klonierung verwendete
Restriktionsstellen sind angegeben.
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4:
Konstruktion von pPR2 aus pPR2T
Ausgefülltes Kästchen: (BamHI-HindIII-Fragment):
GAPDH-Transkriptionsterminator von Phaffia
Sämtliche übrige Kästchen und
Linien wie in 3. Nur relevante Einzelheiten
sind dargestellt.
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5:
Ausführliche
physikalische Karte von pGB-Ph9. bps = Basenpaare; rDNA = ribosomaler DNA-Locus
von Phaffia; act. pro 2 = Actin-Transkriptionspromotor; act. 1:
5'-nicht-translatierte
und aminoterminale Region des offenen Leserasters; NON COD. = Nichtcodierungsregion
stromabwärts
vom G418-Gen.
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6:
Ausführliche
physikalische Karte von pPR2. GPDH pro = GAPDH-Transkriptionspromotorregion
aus Phaffia. Die weiteren Symbole entsprechen den Angaben zu 5.
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7:
Ausführliche
physikalische Karte von pPR2T. Tgdh = GAPDH-Transkriptionsterminator
von Phaffia. Sämtliche übrigen Symbole
entsprechen den Angaben zu den 5 und 6.
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8: Überblick über den
Carotinoid-Biosynthesestoffwechselweg
von Erwinia uredovora.
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9a: Darstellung von cDNA-Fragmenten und
einer Restriktionsenzymkarte der Plasmide pPRcrtE (A); pPRcrtB (B),
pPRcrtI (C) und pPRcrtY (B).
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Ausführliche
Beschreibung der Erfindung
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Die
Erfindung stellt allgemein ein Verfahren zur Gewinnung eines transformierten
Phaffia-Stammes bereit, das folgende Stufen umfasst: Kontaktieren
von Zellen oder Protoplasten eines Phaffia-Stammes mit rekombinanter
DNA unter Bedingungen, die zu deren Aufnahme führen,
wobei die rekombinante
DNA einen Transkriptionspromotor und in funktioneller Verknüpfung damit
eine zu exprimierende stromabwärtige
Sequenz, die zum Transkriptionspromotor heterolog ist, umfasst,
Identifizieren
von Phaffia rhodozyma-Zellen oder -Protoplasten, die die rekombinante
DNA in exprimierbarer Form aufgenommen haben,
wobei der Transkriptionspromotor
eine Region umfasst, die stromaufwärts vom offenen Leseraster
eines hochgradig exprimierten Phaffia-Gens auftritt.
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Um
die verschiedenen Wege zur Durchführung zu erläutern, werden
nachstehend einige Ausführungsformen
herausgestellt und die Bedeutung oder der Bedeutungsumfang bestimmter
Ausdrücke
wird erläutert.
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Die
Bedeutung des Ausdrucks "rekombinante
DNA" ist auf dem
Gebiet der gentechnischen Modifikationen bekannt und bedeutet, dass
ein DNA-Molekül
bereitgestellt wird, das einzel- oder doppelsträngig, linear oder kreisförmig, mit
einem Strangbruch (Nick) versehen oder anderweitig beschaffen ist,
wobei das charakteristische Merkmal darin besteht, dass mindestens
zwei Fragmente unterschiedlichen Ursprungs verbunden werden. Eine
derartige Verbindung wird üblicherweise,
jedoch nicht notwendigerweise in vitro vorgenommen. Somit fallen
unter den Umfang der Ansprüche
Moleküle,
die DNA aus verschiedenen Organismen oder aus verschiedenen Genen
des gleichen Organismus oder sogar aus unterschiedlichen Regionen
des gleichen Gens umfassen, vorausgesetzt, dass die Regionen in
der Natur nicht benachbart sind. Die erfindungsgemäße rekombinante
DNA ist durch einen Transkriptionspromotor gekennzeichnet, der sich
stromaufwärts
von einem offenen Leseraster eines hochgradig exprimierten Phaffia-Gens
befindet und mit einer heterologen DNA-Sequenz fusioniert ist. Unter
heterolog ist zu verstehen, dass die Bestandteile in der Natur nicht
benachbart sind. Somit kann die heterologe DNA-Sequenz aus unterschiedlichen
Organismen, aus unterschiedlichen Genen des gleichen Organismus
oder sogar aus dem gleichen Gen wie der Promotor stammen, vorausgesetzt,
dass die stromabwärtige
Sequenz modifiziert worden ist, üblicherweise
in vitro. Bei einer derartigen Modifikation kann es sich um eine
Insertion, Deletion oder Substitution handeln, die das kodierte
Protein und/oder dessen Eintritt in den Sekretionsweg und/oder dessen
posttranslationale Prozessierung und/oder dessen Codonverwendung
beeinflusst.
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Der
erfindungsgemäße starke
Transkriptionspromotor muss in funktioneller Verknüpfung mit
der heterologen stromabwärtigen
Sequenz stehen, um zu ermöglichen,
dass die Transkriptions- und Translationsmaschinerie die Startsignale
erkennt. Die Regionen stromaufwärts
von offenen Leserastern von hochgradig exprimierten Phaffia-Genen enthalten TATA-artige
Strukturen, die etwa 26 bis etwa 40 Nucleotide stromaufwärts von
der cap-Stelle positioniert sind. Die letztgenannte Stelle entspricht
der Transkriptionsstartstelle. Um somit zu ermöglichen, dass die Transkription
der heterologen stromabwärtigen
Sequenz an der richtigen Position beginnt, müssen ähnliche Abstände eingehalten
werden. Es ist jedoch allgemein bekannt, dass eine gewisse Toleranz
in der Position des TATA-Signals relativ zur Transkriptionsstartstelle
besteht. Typischerweise enthalten mRNAs vom eukaryontischen Typ
eine 5'-untranslatierte
Leadersequenz (5'-utl),
bei der es sich um die Region handelt, die den Bereich von der Transkriptionsstartstelle
bis zum Start der Translation umfasst. Diese Region kann von 30
bis mehr als 200 Nucleotiden variieren. Weder die Länge noch
die Ursprungsstelle der 5'-utl
ist sehr kritisch. Vorzugsweise weist sie 30 bis 200 Nucleotide
auf. Sie kann aus dem gleichen Gen wie der Promotor stammen oder
sie kann aus dem Gen stammen, das für das heterologe Protein kodiert.
Es ist bekannt, dass eukaryontische Gene Signale für die Termination
der Transkription und/oder Polyadenylierung stromabwärtig vom
offenen Leseraster enthalten. Die Position des Terminationssignals
ist variabel, liegt aber üblicherweise
10 bis 200 Nucleotide stromabwärts
von der Translationsstoppstelle (das Ende des offenen Leserasters),
häufiger
etwa 30 bis 100 Nucleotide stromabwärts von der Translationsstoppstelle.
Obgleich die Wahl des Transkriptionsterminators nicht kritisch ist,
wird festgestellt, dass dann, wenn der Terminator aus einer stromabwärtigen Region
eines Phaffia-Gens, vorzugsweise eines hochgradig exprimierten Phaffia-Gens
und insbesondere aus dem für
GAPDH kodierenden Gen ausgewählt
wird, das Expressionsniveau sowie die Transformationsfrequenz verbessert
werden.
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Es
wurde festgestellt, dass Klone in erheblicher Anzahl erhalten wurden,
die bei sehr hohen G418-Konzentrationen
(bis zu 1 mg/ml und darüber)
wachsen können.
Es wird die Ausdrucksweise, dass erfindungsgemäße Transkriptionspromotoren
aus hochgradig exprimierten Genen stammen, verwendet, wenn sie dazu
dienen können,
das Wachstum von transformierten Phaffia-Zellen bei Verknüpfung mit
einem G418-Resistenzgen gemäß der Offenbarung
in den Beispielen in Gegenwart von mindestens 200 μg/ml, vorzugsweise
mehr als 400, ganz besonders mehr als 600 und besonders bevorzugt
mehr als 800 μg/ml
G418 im Wachstumsmedium zu ermöglichen.
Zu Beispielen für
derartige Promotoren gehören
zusätzlich
zum Promotor stromaufwärts
vom GAPDH-Gen in Phaffia die Promotoren aus Phaffia-Genen, die homolog
zu hochgradig exprimierten Genen anderer Hefen, wie Pichia, Saccharomyces,
Kluyveromyces, oder Pilze, wie Trichoderma, Aspergillus, und dergl.
sind. Promotoren, die die erfindungsgemäßen Anforderungen erfüllen, lassen
sich aus genomischer DNA unter Anwendung molekularbiologischer Techniken,
die dem Fachmann zur Verfügung
stehen, isolieren. Die vorliegende Erfindung stellt eine neuartige
Strategie zur Isolierung von starken Promotoren aus Phaffia gemäß den folgenden
Ausführungen
bereit. Eine cDNA-Bibliothek
wird aus Phaffia-mRNA unter Anwendung bekannter Verfahren hergestellt.
Anschließend
wird eine Anzahl von Klonen mit einem cDNA-Insert, dem DNA-Fragment
(das das cDNA-Komplement der exprimierten mRNA repräsentiert),
sequenziert. In der Regel repräsentieren
sämtliche
Fragmente exprimierte Gene aus Phaffia. Ferner sind Gene, die reichlich exprimiert
werden (z. B. die glykolytischen Promotoren) in der mRNA-Population überrepräsentiert.
Somit ist die Anzahl an zu sequenzierenden DNA-Fragmenten, um ein
hochgradig exprimiertes Gen aufzufinden, auf weniger als 100 und
vermutlich sogar weniger als 50 begrenzt. Die Sequenzierung als
solche stellt eine Routineangelegenheit dar und sollte nicht mehr
als einige Wochen dauern. Die aus dieser begrenzten Anzahl von Fragmenten
erhaltenen Nucleotidsequenzen werden anschließend mit bekannten Sequenzen,
die in elektronischen Datenbanken, wie EMBL oder Geneseq, gespeichert
sind, verglichen. Wenn ein Fragment eine mehr als 50%ige Homologie über eine
gegebene Länge
(vorzugsweise mehr als 100 Basenpaare) aufweist, ist es wahrscheinlich,
dass das Fragment das Phaffia-Äquivalent
des in der elektronischen Datenbank aufgefundenen Gens repräsentiert.
In von Phaffia abweichenden Hefen wurde eine Anzahl von hochgradig
exprimierten Genen identifiziert. Diese Gene umfassen die Gene des
glykolytischen Stoffwechselweges, die Gene für Phosphoglucoisomerase, Phosphofructokinase,
Phosphotrioseisomerase, Phosphoglucomutase, Enolase, Pyruvatkinase,
Alkoholdehydrogenase (EP-120 551, EP-0 164 556; S. Rosenberg et
al., Meth. Enzymol., Bd. 185 (1990), S. 3410–351; M. F. Tuite, EMBO J.,
Bd. 1 (1982), S. 603–608;
V. Price et al., Meth. Enzymol., Bd. 185 (1990), S. 308–318) und
das Galactose-Regulon (S. A. Johnston et al., Cell, Bd. 50 (1987),
S. 143–146).
Demgemäß sollten
solche Phaffia-cDNA-Fragmente
verwendet werden, die in hochgradig signifikanter Weise homolog
zu den hochgradig exprimierten Hefegenen sind (mehr als 40%, vorzugsweise
mehr als 50 Identität
in einem Vergleich einer bestmöglichen Übereinstimmung über einen
Bereich von mehr als 50 und vorzugsweise von mehr als 100 Nucleotiden),
um eine Genombibliothek aus Phaffia mit dem Ziel, das entsprechende
Gen aufzufinden, abzusuchen. Unter Anwendung dieses Verfahrens wurden
14 hochgradig exprimierte mRNAs aus Phaffia rhodozyma in DNA kopiert,
sequenziert und einem Vergleich ihrer (mutmaßlichen) offenen Leseraster im
Vergleich zu Nucleinsäuresequenz-
und Aminosäuresequenz-Datenbanken unterzogen.
Es stellte sich heraus, dass 13 von diesen 14 cDNAs für ribosomale
Proteingene kodierten, von denen eines gleichzeitig für Ubiquitin
kodierte. Eine cDNA kodierte für
ein Glucose-reprimiertes Gen. Die Isolation der Gene und der Promotoren,
die üblicherweise
stromaufwärts
von den Kodierungsregionen dieser Gene auftreten, wird derzeit durchgeführt. Es
wird angenommen, dass jeder dieser Transkriptionspromotoren in vorteilhafter
Weise zur Expression von heterologen Genen, z. B. von Carotinoid-Biosynthese-Genen,
verwendet werden kann. Zu den erfindungsgemäß besonders bevorzugten Genen
und Transkriptionspromotoren gehören
der Promotor, der stromaufwärts
vom ribosomalen Ubiquitin-40S-Protein auftritt, entsprechend der
cDNA in SEQ. ID. NO: 10, die Glucose-reprimierte cDNA gemäß der Darstellung
in SEQ. ID. NO: 26, die für
ribosomales 40S-Protein S27 kodierende cDNA gemäß Darstellung in SEQ. ID. NO:
28, die für
ribosomales 60S-Protein P1α kodierende
cDNA gemäß Darstellung
in SEQ. ID. NO: 30, die für
ribosomales 60S-Protein L37e kodierende cDNA gemäß Darstellung in SEQ. ID. NO:
32, die für
ribosomales 60S-Protein L27a kodierende cDNA gemäß Darstellung in SEQ. ID. NO:
34, die für
ribosomales 60S-Protein
L25 kodierende cDNA gemäß Darstellung
in SEQ. ID. NO: 36, die für
ribosomales 60S-Protein P2 kodierende cDNA gemäß Darstellung in SEQ. ID. NO:
38, die für
ribosomales 40S-Protein S17A/B kodierende cDNA gemäß Darstellung
in SEQ. ID. NO: 40, die für
ribosomales 40S-Protein S31 kodierende cDNA gemäß Darstellung in SEQ. ID. NO:
42, die für
ribosomales 40S-Protein S10 kodierende cDNA gemäß Darstellung in SEQ. ID. NO:
44, die für
ribosomales 60S-Protein
L37A kodierende cDNA gemäß Darstellung
in SEQ. ID. NO: 46, die für
ribosomales 60S-Protein L34 kodierende cDNA gemäß Darstellung in SEQ. ID. NO:
48 oder die für
ribosomales 40S-Protein S16 kodierende cDNA gemäß Darstellung in SEQ. ID. NO:
50.
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Promotoren
aus diesen oder anderen hochgradig exprimierten Genen können nach
dem erfindungsgemäßen Verfahren
ausgewählt
werden, wobei man sich nur folgender routinemäßiger Maßnahmen bedient: (a) Herstellen
einer cDNA-Bibliothek in Bezug auf mRNA, aus einem unter geeigneten
Bedingungen gezüchteten
Phaffia-Stamm, (b) Bestimmen (partiell) der Nucleotidsequenz der
(partiell) in Stufe (a) erhaltenen cDNAs, (c) Vergleichen der in
Stufe (b) erhaltenen Sequenzdaten mit bekannten Sequenzdaten, die
in elektronischen Datenbanken gespeichert sind, (d) Klonieren von
mutmaßlichen
Promotorfragmenten des Gens, die entweder direkt stromaufwärts vom
offenen Leseraster oder direkt stromaufwärts von der Transkriptionsstartstelle
des Gens entsprechend zur exprimierten cDNA positioniert sind, und
(e) Bestätigen,
ob Promotorsequenzen durch Expression eines geeigneten Markers,
z. B. des G418-Resistenzgens, oder eine geeignete nicht-selektierbare "Reporter"-Sequenz stromabwärts von
einem in (d) erhaltenen Fragment erhalten worden sind, Transformieren
der DNA in einen Phaffia rhodozyma-Stamm und Bestimmen des Expressionsniveaus des
Markergens oder der Reportersequenz von Transformanten. Es wird
davon gesprochen, dass ein Transkriptionspromotor aus einem hochgradig
exprimierten Gen stammt, wenn er dazu befähigt ist, Phaffia rhodozyma-Zellen,
die mit einem DNA-Konstrukt
transformiert sind, das den Promotor in stromaufwärtiger Verknüpfung zum
G418-Resistenzmarker umfasst, gegen G418 in Konzentrationen von
mehr als 200 μg
pro Liter Kulturmedium, vorzugsweise mindestens 400 und insbesondere
mehr als 600 μg/Liter
resistent zu machen. Bei besonders bevorzugten Promotoren handelt
es sich um solche, die Resistenz gegen mehr als 800 μg/ml G418 im
Wachstumsmedium verleihen.
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Gegebenenfalls
kann die Transkriptionsstartstelle des Gens, das der cDNA in Entsprechung
zu einem hochgradig exprimierten Gen entspricht, vor der Klonierung
der mutmaßlichen
Promotorsequenzen bestimmt werden. Dies kann dazu dienen, die Transkriptionsstartstelle
genauer festzustellen, und trägt
außerdem
zur Bestimmung der Länge
des 5'-untranslatierten
Leaders des Gens bei. Um die Position der Transkriptionsstartstelle
zu bestimmen, kann eine reverse Primerextension oder eine klassische
S1-Kartierung auf
der Grundlage der Kenntnis der cDNA-Sequenz vorgenommen werden.
Somit lässt
sich die genaue Position des Transkriptionspromotors ohne übermäßigen Aufwand
bestimmen und die Isolierung eines Fragments stromaufwärts von der
Transkriptionsstartstelle, das den Promotor enthält, aus einem hybridisierenden
Genomklon (z. B. einer Phage oder einem Cosmid) stellt eine Routineangelegenheit dar.
Die Klonierung des mutmaßlichen
Promotorfragments in Front (stromaufwärts) der Kodierungsregion,
beispielsweise des G418-Resistenzgens, und die Transformation der
Genkassette in Phaffia, um das Ausmaß der G418-Resistenz und somit
das Expressionsniveau des G418-Resistenzgens, als Folge der Anwesenheit
des Promotors zu bewerten, stellt eine Routineangelegenheit dar.
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In ähnlicher
Weise, wie es vorstehend für
die Isolierung anderer starker Promotoren beschrieben wurde, lässt sich
ein Transkriptionsterminator isolieren, mit der Maßgabe, dass
sich der Terminator stromabwärts vom
offenen Leseraster befindet. Die Transkriptionsstoppstelle kann
unter Anwendung von Verfahren bestimmt werden, die im wesentlichen
die gleichen wie für
die Bestimmung der Transkriptionsstartstelle sind. Alle diese Maßnahmen
sind dem Fachmann geläufig.
Ein geeignetes Handbuch hierfür
ist "Nucleic Acid
Hybridisation",
Hrsg. B. D. Hames & S.
J. Higgins, IRL Press Ltd., 1985; oder Sambrook (vergl. unten).
Es ist jedoch nicht kritisch, dass der Transkriptionsterminator
aus einem hochgradig exprimierten Phaffia-Gen isoliert wird, sofern
er aus einem exprimierten Gen stammt.
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Unter
Verwendung der erfindungsgemäßen rekombinanten
DNA, bei der der offene Leseraster für eine verringerte Empfindlichkeit
gegen G418 kodiert, wurde eine Transformationsfrequenz bis zu 160
Transformanten pro μg
linearer DNA bei einer G418-Konzentration im Medium von 40 μg/ml erzielt.
-
Etwa
das 10- bis 20-fache an transformierten Kolonien wurden mit dem
erfindungsgemäßen Vektor (pPR2)
erhalten, verglichen mit dem herkömmlichen Vektor pGB-Ph9, beschrieben
in EP-0 590 707-A1 (vergl. Tabelle 2; im Experiment von Beispiel
7 ist die Verbesserung noch auffallender).
-
Das
erfindungsgemäße Verfahren
erfordert Bedingungen, die zur Aufnahme der rekombinanten DNA führen. Derartige
Bedingungen sind in EP-509 707 beschrieben. Sie umfassen (ohne Beschränkung hierauf) die
Herstellung von Protoplasten unter Anwendung üblicher, dem Fachmann geläufiger Verfahren
und die anschließende
Inkubation mit rekombinanter DNA. Alternativ können Phaffia-Zellen über Nacht
in Gegenwart von LiAc und rekombinanter DNA inkubiert werden. Weitere
Verfahren beinhalten die Verwendung einer Teilchenbeschleunigung.
Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
umfassen die zur Aufnahme führenden
Bedingungen eine Elektroporation von rekombinanter DNA in Phaffia-Zellen
gemäß der Beschreibung
von Faber et al. (Current Genetics, Bd. 25 (1994), S. 305–310). Besonders
bevorzugte Bedingungen umfassen eine Elektroporation, bei der rekombinante
DNA ribosomale Phaffia-DNA umfasst, wobei diese rekombinante DNA
in linearer Form vorliegt, insbesondere durch Spaltung der rekombinanten
DNA im ribosomalen Bereich. Weitere bevorzugte Bedingungen umfassen
die Verwendung von rekombinanter DNA in Mengen von 1 bis 10 μg pro 108 Zellen und insbesondere von etwa 5 μg rekombinanter
DNA pro 2 × 108 Zellen, die 16 Stunden bei 21°C gezüchtet wurden.
-
Nachdem
Zellen gemäß diesem
Verfahren transformiert worden sind, kann eine Identifikation von transformierten
Zellen unter Anwendung beliebiger geeigneter Techniken stattfinden.
So kann die Identifikation durch Hybridisierungstechniken, DNA-Amplifikationstechniken,
wie Polymerase-Kettenreaktion unter Verwendung von Primern auf der
Grundlage der verwendeten rekombinanten DNA, und dergl. durchgeführt werden. Ein
bevorzugtes Verfahren zum Identifizieren von transformierten Zellen
ist ein Verfahren, das sich der Selektion in Bezug auf die rekombinante
DNA bedient, die ein Gen umfasst, das für eine verringerte Empfindlichkeit gegen
ein Selektionsmittel dient. Geeignete Selektionsmittel sind G418,
Hygromycin, Phleomycin und amdS. Gene, die für eine verminderte Empfindlichkeit
gegen diese Selektionsmittel kodieren, sind aus dem Stand der Technik
bekannt. Die offenen Leseraster dieser Gene können als erfindungsgemäße heterologe
stromabwärtige
Sequenz verwendet werden, die eine selektive Anreicherung von transformierten
Zellen vor der Identifizierung von transformierten Zellen ermöglicht.
Nachdem transformierte Zellen identifiziert worden sind, können sie
zur weiteren Bearbeitung herangezogen werden oder direkt bei der
Herstellung wertvoller Verbindungen, vorzugsweise in großtechnischen
Fermentern, verwendet werden.
-
Es
ist ersichtlich, dass vorstehend ein sehr wirksames Verfahren zur
Transformation von Phaffia-Stämmen
beschrieben worden ist. Ferner ist nicht nur die Transformationsfrequenz
hoch, sondern es ergeben sich auch sehr hohe Expressionsniveaus
der transformierenden DNA, wie durch die außerordentlich hohe Resistenz
gegen G418 der transformiertem Phaffia-Zellen belegt wird, wenn
der offene Leseraster des G418-Resistenzgens mit einem erfindungsgemäßen Promotor
fusioniert wurde, verglichen mit dem G418-Resistenzgen unter Kontrolle
des Actin-Promotors in pGB-Ph9. Es wird daher der Schluss gezogen,
dass es sich beim GAPDH-Pomotor um einen Transkriptionspromotor
von hohem Niveau handelt, der in geeigneter Weise mit einer beliebigen
heterologen DNA-Sequenz eingesetzt werden kann, um hochgradige Expressionsniveaus
davon in Phaffia-Stämmen
zu erzielen.
-
Es
ist ersichtlich, dass die Verfügbarkeit
neuer Expressionswerkzeuge in Form der erfindungsgemäßen rekombinanten
DNA umfangreiche Möglichkeiten
zur Herstellung neuer und wertvoller Biomoleküle in Phaffia schafft.
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Vorzugsweise
umfasst die stromabwärtige
Sequenz einen offenen Leseraster, der für Proteine von Interesse kodiert.
Beispielsweise können
in Phaffia bereits vorhandene Gene, z. B. Gene, die am Carotinoid-Stoffwechselweg
beteiligt sind, manipuliert werden, indem man sie unter Kontrolle
der erfindungsgemäßen Promotoren
von hohem Niveau kloniert. Eine erhöhte Expression kann die Anreicherung
der Zwischenprodukte und/oder Endprodukte verändern oder den Stoffwechselweg
von β-Carotin,
Cantaxanthin, Astaxanthin und dergl. verändern. Die Überexpression des crtB-Gens
aus Erwinia uredovora erhöht
vermutlich gleichermaßen die
Astaxanthin-Konzentrationen, da das Produkt dieses Gens an der geschwindigkeitsbegrenzenden
Stufe beteiligt ist. Die Expression eines Proteins von Interesse
kann zu Xanthophyllen führen,
deren natürliche
Bildung in Phaffia nicht bekannt ist, wie Zeaxanthin. Ein offener
Leseraster, der in geeigneter Weise bei einem derartigen Verfahren
herangezogen werden kann, umfasst (ohne Beschränkung hierauf) den Raster,
der für das
Protein erzeugende Zeaxanthin (crtZ-Gen), erhalten aus Erwinia uredovora
(Misawa et al., J. Bacteriol., Bd. 172 (1990), S. 6704–6712) kodiert.
Weitere Gene der Carotinoidsynthese lassen sich beispielsweise aus Flavobacterium
(gram-positives Bakterium), Synechococcus (Cyanobakterium) oder
Chlamydomonas oder Dunaliella (Algen) erhalten.
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Offensichtlich
werden Gene der Carotinoidsynthese eines Phaffia-Stammes, nachdem
die Gene isoliert und geklont worden sind, in geeigneter Weise in
eine erfindungsgemäße rekombinante
DNA kloniert und zur Modifikation des Carotinoidgehalts von Phaffia-Stämmen verwendet.
Zu Beispielen für
klonierte Carotinoid-Gene, die in geeigneter Weise in Phaffia überexprimiert
werden können,
gehören
die in 8 erwähnten Gene. Besonders geeignet
ist crtE aus Phycomyces blakesleanus, das für Geranylgeranyl-diphosphat-synthase kodiert
und crtB, das für
Phytoen-synthase kodiert, da diese Stufe offensichtlich die geschwindigkeitsbeschränkende Stufe
bei der Carotinoidsynthese in Thermus thermophylus ist (T. Hoshino
et al., Journal of Fermentation and Bioengineering, Bd. 77, Nr.
4 (1994), S. 423–424).
Besonders bevorzugte Quellen zum Isolieren von biosynthetischen
Carotinoid-Genen oder cDNAs sind die Pilze Neurospora crassa und
Blakeslea trispora. Weitere Hefen, von denen gezeigt worden ist,
dass sie kreuzhybridisierende Spezies von biosynthetischen Carotinoid-Genen
besitzen, sind Cystofylobasidium, z. B. bisporidii und capitatum.
-
Gene
der Carotinoid-Biosynthese wurden auch in Pflanzen identifiziert.
Diese Pflanzen-cDNAs oder Gene aus Pflanzen können ebenfalls verwendet werden.
Gegebenenfalls kann die Codonanwendung der Phaffia-Gene oder -cDNAs
an die bevorzugte Anwendung im Wirtsorganismus angepasst werden.
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Erfindungsgemäß von besonderem
Interesse sind die DNA-Sequenzen,
die für
vier verschiedene Enzyme im Carotinoid-Biosynthesestoffwechselweg von Phaffia
rhodozyma kodieren, die im Sequenzprotokoll aufgeführt sind.
Für den
Fachmann ist es ersichtlich, dass es mit der Verfügbarkeit
dieser DNA-Sequenzen möglich
ist, geringfügige
Modifikationen der DNA-Sequenz vorzunehmen, ohne die Aminosäuresequenz
zu modifizieren. Derartige Modifikationen sind aufgrund der Degeneration
des genetischen Codes möglich.
Derartige Modifikationen fallen unter die vorliegende Erfindung.
Jedoch kommen auch Modifikationen in den kodierenden Sequenzen in
Betracht, die zu Modifikationen in der Aminosäuresequenz des Enzyms führen. Dem Fachmann
ist es geläufig,
dass geringfügige
Modifikationen in perfekter Weise in Bezug auf die enzymatische Aktivität zulässig sind.
Die meisten Änderungen,
wie Deletionen, Additionen oder Substitutionen von Aminosäuren beeinflussen
nicht die enzymatische Aktivität,
zumindest nicht in drastischer Weise. Derartige Varianten, die die
Deletion, Addition oder Substitution von einer oder mehreren Aminosäuren umfassen,
lassen sich unter Anwendung des in der Beschreibung offenbarten
Komplementierungstests testen. Der Fachmann kennt auch den Ausdruck "konservative Aminosäuresubstitutionen", worunter Substitutionen
von Aminosäuren durch ähnliche
Aminosäuren,
die zu der gleichen Gruppe gehören,
zu verstehen sind. Der Fachmann kennt auch den Ausdruck "allele Variante", worunter natürlich auftretende
Varianten eines bestimmten Enzyms zu verstehen sind. Diese konservativen
Substitutionen und allelen Enzymvarianten liegen nicht außerhalb
der Erfindung.
-
Wie
vorstehend erwähnt,
sind auf dem DNA-Niveau erhebliche Variationen akzeptabel. Obgleich
die Erfindung vier DNA-Sequenzen ausführlich beschreibt, nämlich SEQ.
ID. NO: 12, SEQ. ID. NO: 14, SEQ. ID. NO: 16, SEQ. ID. NO: 18, SEQ.
ID. NO: 20 oder SEQ. ID. NO: 22, fallen auch isokodierende Varianten
der DNA-Sequenz gemäß SEQ. ID.
NO: 12, SEQ. ID. NO: 14, SEQ. ID. NO: 16, SEQ. ID. NO: 18, SEQ.
ID. NO: 20 oder SEQ. ID. NO: 22 unter den Umfang der Erfindung.
Der Fachmann hat keine Schwierigkeiten, die Nucleinsäuresequenz
anzupassen, um die Codonanwendung in einem von P. rhodozyma abweichenden
Wirt zu optimieren. Der Fachmann weiß, wie allele Varianten einer
DNA-Sequenz gemäß SEQ. ID.
NO: 12, SEQ. ID. NO: 14, SEQ. ID. NO: 16, SEQ. ID. NO: 18, SEQ.
ID. NO: 20 oder SEQ. ID. NO: 22 aus verwandten Phaffia-Stämmen zu
isolieren sind. Derartige allele Varianten weichen in klarer Weise
nicht von der vorliegenden Erfindung ab.
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Ferner
ist es unter Verwendung der DNA-Sequenzen, die im Sequenzprotokoll,
insbesondere SEQ. ID. NO: 12, SEQ. ID. NO: 14, SEQ. ID. NO: 16 oder
SEQ. ID. NO: 18, als Sonde möglich,
die entsprechenden Gene aus anderen Stämmen oder anderen Spezies oder
gegebenenfalls auch aus entfernteren eukaryontischen Spezies zu
isolieren, vorausgesetzt, dass eine ausreichende Sequenzhomologie
besteht, um die Gene unter Anwendung von bekannten Hybridisierungs-
oder Amplifikationstechniken nachzuweisen.
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Typischerweise
beinhalten Verfahren zur Gewinnung ähnlicher DNA-Fragmente das
Screening von Bakterien- oder Bakteriophagen-Plaques, die mit rekombinanten
Plasmiden mit einem Gehalt an DNA-Fragmenten aus einem Organismus
transformiert sind, von dem bekannt ist oder erwartet wird, dass
er die erfindungsgemäßen Enzyme
erzeugt. Nach in situ-Replikation
der DNA wird die DNA aus den Zellen oder Plaques freigesetzt und
an Filtern (im allgemeinen Nitrocellulose) immobilisiert. Die Filter
können
sodann auf komplementäre
DNA-Fragmente abgesucht werden, indem man eine markierte Nucleinsäuresonde
auf der Basis beliebiger, der im Sequenzprotokoll aufgeführten Sequenzen
verwendet. Je nachdem ob der einem Screening zu unterwerfende Organismus
weitläufig
oder nahe verwandt ist, sollten die Hybridisierungs- und Waschbedingungen
angepasst werden, um richtige positive Ergebnisse auszuwählen und
den Anteil an falschen positiven Ergebnissen zu verringern. Ein
typisches Verfahren für
die Hybridisierung von filterimmobilisierter DNA wird im Kapitel
5, Tabelle 3, S. 120 und 121, in "Nucleic acid hybridisation – a practical
approach, B. D. Hames & S.
J. Higgins Hrsg., (1985), IRL Press, Oxford) beschrieben. Obgleich
die optimalen Bedingungen üblicherweise empirisch
bestimmt werden, können
einige wertvolle Richtlinien für
nahe und weniger nahe verwandte Sequenzen gegeben werden.
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Um
DNA-Fragmente zu identifizieren, die sehr eng mit der Sonde verwandt
sind, wird die Hybridisierung gemäß Tabelle 3 von Hames & Higgins (a. a.
O.) (der wesentliche Sachverhalt davon ist nachstehend wiedergegeben)
durchgeführt,
wobei die endgültige
Waschstufe bei starker Stringenz in 0,1*SET-Puffer (20-fach SET
= 3 M NaCl, 20 mM EDTA, 0,4 M Tris-HCl, pH-Wert 7,8), 0,1% SDS bei
68°C durchgeführt wird.
-
Um
Sequenzen mit begrenzter Homologie zu der Sonde zu identifizieren,
wird das Verfahren gemäß Tabelle
3 von Hames & Higgins
(a. a. O.) eingehalten, jedoch bei verringerten Hybridisierungs-
und Waschtemperaturen. Ein endgültiger
Waschvorgang mit 2*SET-Puffer, 50°C,
sollte beispielsweise die Identifizierung von Sequenzen mit etwa
75% Homologie ermöglichen.
Dem Fachmann ist es geläufig,
dass die genauen Beziehungen zwischen Homologie und Hybridisierungsbedingungen
von der Länge
der Sonde, der Basenzusammensetzung (% G + C) und der Verteilung
der Fehlpaarungen abhängen,
wobei eine willkürliche
Verteilung einen stärkeren
Verringerungseffekt auf Tm hat, als ein
nicht-willkürliches
oder clusterartiges Muster von Fehlpaarungen.
-
Die
wesentlichen Merkmale des Verfahrens in Tabelle 3, Kapitel 5 von
Hames & Higgins
sind nachstehend aufgeführt:
(1)
Vorhybridisierung der Filter in Abwesenheit der Sonde, (2) Hybridisierung
bei einer Temperatur zwischen 50 und 68°C in 0,1- bis 4*SET-Puffer (in
Abhängigkeit
von der Stringenz), 10*Denhardt-Lösung (100*Denhardt-Lösung enthält 2% Rinderserumalbumin,
2% Ficoll, 2% Polyvinylpyrrolidon), 0,1% SDS, 0,1% Natriumpyrophosphat,
50 μg/ml
Lachssperma-DNA (aus einer Vorratslösung, die durch Lösen von
1 mg/ml Lachssperma-DNA erhältlich
ist, die einer Ultraschallbehandlung auf eine Länge von 200 bis 500 bp unterzogen
worden ist, 20 Minuten in einem Wasserbad stehengelassen wurde und
mit Wasser auf eine Endkonzentration von 1 mg/ml verdünnt wurde);
die Hybridisierungszeit ist nicht allzu kritisch und kann 1 bis
24 Stunden betragen, vorzugsweise etwa 16 Stunden (über Nacht);
die Sonde wird typischerweise durch Nick-Translation unter Verwendung von 32P als radioaktiver Markierung bis zu einer
spezifischen Aktivität
von 5*107 bis 5*108 cpm/μg markiert;
(3) (wiederholtes) Waschen des Filters mit 3*SET, 0,1% SDS, 0,1%
Natriumpyrophosphat bei einer Temperatur von 50 bis 68°C (je nach
der angestrebten Stringenz), wiederholtes Waschen unter Senken der SET-Konzentration
auf 0,1%, einmaliges Waschen für
20 Minuten in 4*SET bei Raumtemperatur, Trocknen der Filter auf
3 MM-Papier, Auflegen der Filter auf Röntgenfilm in einer Kassette
bei –70°C für eine Zeitspanne
von 1 bis 96 Stunden und Entwickeln des Films.
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Im
allgemeinen sollten die Volumina der Vorhybridisierungs- und Hybridisierungsgemische
auf einem Minimum gehalten werden. Sämtliche "nassen" Stufen können in kleinen verschlossenen
Beuteln in einem vorerwärmten
Wasserbad durchgeführt
werden.
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Das
vorstehende Verfahren dient dazu, festzustellen, dass die DNA-Fragmente
einer erfindungsgemäßen Hybridisierung
unterliegen. Offensichtlich können
zahlreiche Modifikationen an dem Verfahren zur Identifizierung und
Isolierung der erfindungsgemäßen DNA-Fragmente vorgenommen
werden. Es ist darauf hinzuweisen, dass die auf diese Weise erhaltenen
DNA-Fragmente immer dann unter die Formulierung der Ansprüche fallen,
wenn sie gemäß dem vorstehenden
Verfahren nachgewiesen werden können,
unabhängig
davon ob sie unter Anwendung dieses Verfahrens tatsächlich identifiziert
und/oder isoliert worden sind.
-
Zahlreiche
Verfahren, die in geeigneter Weise zum Identifizieren und Isolieren
der erfindungsgemäßen DNA-Fragmente herangezogen
werden können,
sind in der Literatur und in Handbüchern, einschließlich des vorgenannten
Handbuchs von "Hames & Higgins", beschrieben.
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Mit
dem Auffinden von neuen DNA-Amplifikationstechniken,
z. B. einer direkten oder invertierten PCR, ist es auch möglich geworden,
DNA-Fragmente in
vitro zu klonieren, sobald die Sequenzen der Kodierungsregion bekannt
sind.
-
Unter
die Ansprüche
fällt auch
eine DNA-Sequenz, die bei Bindung an einen Nitrocellulosefilter
und nach Inkubation unter Hybridisierungsbedingungen und anschließendem Waschen
dazu befähigt
ist, eine spezifische Hybridisierung mit einem radioaktiv markierten
DNA-Fragment mit der in SEQ. ID. NO: 12, SEQ. ID. NO: 14, SEQ. ID.
NO: 16 oder SEQ. ID. NO: 18 dargestellten Sequenz einzugehen, wie
durch Autoradiographie des Filters nach Inkubation und Waschen nachweisbar
ist, wobei diese Inkubation unter Hybridisierungsbedingungen und
anschließendem
Waschen durchgeführt
wird, indem man die filtergebundene DNA bei einer Temperatur von
mindestens 50°C,
vorzugsweise mindestens 55°C
und insbesondere mindestens 60°C
in Gegenwart einer Lösung
der radioaktiv markierten DNA in 0,3 M NaCl, 40 mM Tris-HCl, 2 mM
EDTA, 0,1% SDS, pH-Wert 7,8, mindestens 1 Stunde inkubiert, wonach
der Filter mindestens 2-mal etwa 20 Minuten in 0,3 M NaCl, 40 mM
Tris-HCl, 2 mM EDTA, 0,1% SDS, pH-Wert 7,8, bei einer Temperatur
von 50°C,
vorzugsweise mindestens 55°C
und insbesondere mindestens 60°C
vor der Autoradiographie gewaschen wird.
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Die
erfindungsgemäße heterologe
DNA-Sequenz kann einen beliebigen offenen Leseraster umfassen, der
für wertvolle
Proteine oder deren Vorstufen kodiert, z. B. für pharmazeutische Proteine,
wie Humanserumalbumin, IL-3, Insulin, Faktor VIII, tPA, EPO, α-Interferon
und dergl., Waschmittelenzyme, wie Proteasen, Lipasen und dergl.,
zellwandabbauende Enzyme, wie Xylanasen, Pectinasen, Cellulasen,
Glucanasen, Polygalacturonasen und dergl., und andere Enzyme, die
als Additive für
Nahrungs- oder Futtermittel wertvoll sind (z. B. Chymosin, Phytasen,
Phospholipasen und dergl.). Derartige Gene können mit dem Ziel exprimiert
werden, das in Frage stehende Protein vor der anschließenden Verwendung
zu gewinnen, wobei dies aber gelegentlich nicht erforderlich ist,
da das Protein einem Produkt oder einem Verfahren in ungereinigter
Form zugesetzt werden kann, z. B. als Kulturfiltrat oder in eingekapselter
Form in Phaffia-Zellen.
-
Die
Hefezellen, die die Carotinoide enthalten, können direkt oder in getrockneter
Form als Additive für Tierfutter
verwendet werden. Ferner können
die Hefen mit anderen Verbindungen, wie Proteinen, Kohlenhydraten
oder Ölen,
vermischt werden.
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Wertvolle
Substanzen, wie Proteine oder Pigmente, die durch die erfindungsgemäße rekombinante DNA
erzeugt worden sind, können
extrahiert werden. Carotinoide können
auch beispielsweise gemäß dem von
Johnson et al. (Appl. Environm. Microbiol., Bd. 35 (1978), S. 1155–1159) beschriebenen
Verfahren isoliert werden.
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Gereinigte
Carotinoide können
als farbgebende Mittel in Nahrungs- und/oder Futtermitteln verwendet werden.
Ferner ist es möglich,
die Carotinoide in Kosmetika oder pharmazeutischen Zusammensetzungen
einzusetzen.
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Die
heterologe stromabwärtige
Sequenz kann ferner einen offenen Leseraster umfassen, der für eine verringerte
Empfindlichkeit gegen ein Selektionsmittel kodiert. Der offene Leseraster,
der für
ein Enzym kodiert, das Resistenz gegen G418 verleiht, wurde im erfindungsgemäßen Verfahren
mit zufriedenstellendem Erfolg verwendet, wobei aber die Erfindung
nicht auf diesen Selektionsmarker beschränkt ist. Weitere wertvolle
Selektionsmarker, wie das Phleomycin-Resistenzgen können verwendet werden (vergl.
EP-590 707). Jedes dieser Gene wird in vorteilhafter Weise unter
der Kontrolle eines starken Promotors gemäß der Erfindung, z. B. des
GAPDH-Promotors, exprimiert.
-
Nachstehend
wird die Erfindung ausführlich
anhand der folgenden nicht-beschränkenden Beispiele erläutert.
-
Experimenteller Teil
-
Stämme
-
- E. coli DH5α:
supE44lacU169 (80lacZM15) hsdR17 recA1 endA1 gyrA96 thi-1 relA1
- E. coli LE392: supE44 supF58 hsdR514 galK2 galT22 metB1 trpR55
lacY1
- P. rhodozyma CBS6938
-
Plasmide
-
- pUC19 (Gibco BRL)
- pTZ19R
- PUC-G418
- pGB-Ph9 (Gist-brocades)
- pMT6 (1987, H.-J. Breter, Gene, Bd. 53, S. 181–190))
-
Medien
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- LB: 10 g/Liter Bacto-Trypton, 5 g/Liter Hefeextrakt, 10
g/Liter NaCl. Platten: +20 g/Liter Bacto-Agar. Gegebenenfalls 50 μg/ml Ampicillin.
- YePD: 10 g/Liter Hefeextrakt, 20 g/Liter Bacto-Pepton, 20 g/Liter
Glucose. Platten: +20 g/Liter Bacto-Agar. Gegebenenfalls 50 μg/ml Geneticin
(G418).
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Verfahren
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Sämtliche
molekularen Klonierungstechniken wurden im wesentlichen gemäß den Angaben
von Sambrook et al., Molecular Cloning: a Laboratory Manual, 2.
Auflg. (1989), Cold Spring Harbor Laboratory Press) durchgeführt.
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Enzyminkubationen
wurden gemäß den Angaben
des Herstellers durchgeführt.
Diese Inkubationen umfassen einen Restriktionsenzym-Verdau, eine
Dephosphorylierung und eine Ligation (Gibco BRL).
-
Die
Isolierung von chromosomaler DNA aus Phaffia rhodozyma erfolgte
gemäß Beispiel
3 von EP-0 590 707-A1 (Gist-brocades). Chromosomale DNA aus K. lactis
und S. cerevisiae wurde gemäß den Angaben von
Cryer et al., Methods in Cell Biology, Bd. 12, S. 39, D. M. Prescott
(Hrsg.), Academic Press, New York, durchgeführt.
-
Die
Isolierung von großen
(> 0,5 kb) DNA-Fragmenten
aus Agarose wurde unter Verwendung des Geneclean II-Kits durchgeführt, während kleine
(< 0,5 kb) DNA-Fragmente
oder Fragmente von PCR-Gemischen unter Verwendung des Wizard® DNA-Clean-Up-Systems
(Promega) isoliert wurden.
-
Die
Transformation von E. coli wurde gemäß dem CaCl2-Verfahren von Sambrook
et al. durchgeführt. Die
Verpackung von Cosmid-Ligationen und die Transfektion in E. coli
LE392 wurde unter Verwendung des Packagene Lambda DNA Packaging-Systems (Promega)
gemäß den Promega-Verfahren
durchgeführt.
-
Die
Isolierung von Plasmid-DNA aus E. coli wurde unter Verwendung von
QIAGEN (Westburg B. V., NL) durchgeführt.
-
Die
Transformation von Phaffia CBS6938 wurde gemäß dem Verfahren für H. polymorpha
von Faber et al. (a. a. O.) durchgeführt:
- – Inokulation
von 30 ml YePD mit 1 CBS6938-Kolonie
- – 1-
bis 2-tägige
Züchtung
bei 21°C,
300 U/min (Vorkultur)
- – Inokulation
von 200 ml YePD mit der Vorkultur auf OD600 =
0 bis 1 (bei einem Wert von mehr als 1 Verdünnung mit Wasser)
- – Züchtung über Nacht
bei 21°C,
300 U/min bis zu OD600 = 1,2 (Verdünnung vor
der Messung)
- – 5-minütiges Zentrifugieren
bei 8000 U/min und Raumtemperatur, gründliches Entfernen des Überstands.
- – Resuspendieren
des Pellets in 25 ml 50 mM KPi, pH-Wert 7,0, 25 mM DTT (frisch hergestellt)
- – Übertragung
der Suspension auf ein frisches, steriles, 30 ml fassendes Zentrifugenröhrchen und
15-minütige Inkubation
bei Raumtemperatur
- – 5-minütige Zentrifugieren
bei 8000 U/min und 4°C,
gründliches
Entfernen des Überstands
- – Resuspendieren
des Pellets in 25 ml eiskaltem STM (270 mM Saccharose, 10 mM Tris,
pH-Wert 7,5, 1 mM MgCl2)
- – 5-minütiges Zentrifugieren
bei 8000 U/min und 4°C
- – Wiederholung
der Waschstufe
- – Resuspendieren
der Zellen in 0,5 ml eiskaltem STM (3*109 Zellen/ml),
Aufbewahren auf Eis.
- – Übertragen
von 60 μl
Zellsuspension auf vorgekühlte
Eppendorf-Röhrchen
mit einem Gehalt an 5 μg, Transformieren
der DNA (unter Verwendung von vorgekühlten Spitzen!) Aufbewahrung
auf Eis.
- – Übertragung
des Zell/DNA-Gemisches auf vorgekühlte Elektroporationsküvetten (von
oben nach unten)
- – Puls:
1,5 kV, 400 Ω,
25 μF
- – Sofortige
Zugabe von 0,5 ml eiskaltem YePD. Rückübertragung auf "ep" unter Verwendung
einer sterilen Pasteur-Pipette
- – 2,5-stündige Inkubation
bei 21°C
- – Ausstreichen
von 100 μl
auf YePD-Platten mit einem Gehalt an 40 μg/ml G418
- – Inkubieren
bei 21°C
bis zum Auftreten von Kolonien.
-
Die
gepulste Feldelektrophorese wurde unter Verwendung eines GENE-Navigators
+ Zubehör
(Pharmacia) durchgeführt.
Bedingungen: 0,15*TBE, 450 V, Pulszeit 0,5 s, 1,2 Agarose, Laufzeit
2 Stunden.
-
Polymerase-Kettenreaktion(PCR)-Experimente
wurden in Gemischen der folgenden Zusammensetzung durchgeführt.
- – 5
ng Plasmid-DNA oder 1 μg
chromosomale DNA
- – 0,5 μg Oligonucleotide
(5 μg degenerierte
Oligos in Kombination mit chromosomaler DNA)
- – 10
nm der einzelnen dNTP
- – 2,5 μm KCl
- – 0,5 μm Tris, pH-Wert
8,0
- – 0,1 μm MgCl2
- – 0,5 μg Gelatine
- – 1,3
U Taq-Polymerase (5 U in Kombination mit chromosomaler DNA)
-
H2O wurde auf ein Gesamtvolumen von 50 μl zugegeben.
-
Die
Umsetzungen wurden in einem automatischen Thermozykler-Gerät (Perkin-Elmer)
durchgeführt. Bedingungen:
5 Minuten 95°C,
anschließend
25 Wiederholungszyklen: 2' 94°C, 2' 45°C, 3' 72°C, Ende:
10 Minuten 72°C.
-
Fusions-PCR-Reaktionen
wurden gemäß den vorstehenden
Angaben durchgeführt,
mit der Ausnahme, dass 2 DNA-Fragmente
mit kompatiblen Enden als Matrize in äquimolaren Mengen zugegeben
wurden. Nachstehend sind die Oligonucleotidsequenzen angegeben:
-
-
-
Beispiel 1
-
G-418-Resistenz von der
Phaffia-Transformante G418-1
-
Zur
Bestimmung der Expression des G418-Resistenzgens in pGB-Ph9 wurde
die Transformante G418-1 (EP-0 590 707-A1) wachsenden Konzentrationen
an G418 ausgesetzt.
-
Zwei
Verdünnungen
einer G418-1-Kultur wurden auf YepD-Agar mit einem Gehalt an 0–1000 μg/ml G418
ausgestrichen (Tabelle 1).
-
Tabelle
1
Überleben
der Phaffia-Transformante G418-1 auf YepD-Agar-Medium mit einem Gehalt an zunehmenden Konzentrationen
an G418
-
Bei
einer Konzentration von 600 μg/ml
G418 überlebten
weniger als 1% der ausgestrichenen Zellen. Daraus kann geschlossen
werden, dass G418-1 trotz der Multikopienintegration von pGB-Ph9
eine recht schwache Resistenz gegen G418 zeigt (Scorer et al., Bio/Technology,
Bd. 12 (1994), S. 181 ff.; Jimenez und Davies, Nature, Bd. 187 (1980),
S. 869 ff.), höchstwahrscheinlich
aufgrund einer schwachen Wirkung des Phaffia-Actin-Promotors im
Plasmid. Die Ergebnisse, dass der Phaffia-Actin-Promotor nur schlecht
funktioniert, veranlassten uns Promotorsequenzen von Phaffia mit
starker Promotoraktivität
zu isolieren.
-
Beispiel 2
-
Synthese von
spezifischen Sonden glykolytischer Gene aus Phaffia rhodozyma durch
PCR
-
Die
Polymerase-Kettenreaktion(PCR)-Technik wurde in einem Versuch zur
Synthese einer homologen Sonde der Gene, die für folgende Enzyme aus Phaffia
rhodozyma kodieren, herangezogen: Glycerinaldehyd-3-phosphat-dehydrogenase
(GAPDH), Phosphoglycerat-kinase (PGK) und Triosephosphat-isomerase (TPI).
-
Ein
Satz von degenerierten Oligonucleotiden wurde auf der Grundlage
der konservierten Regionen im GAPDH-Gen konstruiert (Michels et
al., EMBO J., Bd. 5 (1986), S. 1049–1056), PGK-Gen (Osinga et
al., EMBO J., Bd. 4 (1985), S. 3811–3817) und TPI-Gen (Swinkels
et al., EMBO J., Bd. 5 (1986), S. 1291–1298).
-
Sämtliche
möglichen
Oligo-Kombinationen wurden zur Synthese eines PCR-Fragments mit
chromosomaler DNA aus Phaffia rhodozyma (Stamm CBS6938) als Matrize
verwendet. Chromosomale DNA von Saccharomyces cerevisiae und Kluyveromyces
lactis als Matrize wurden zur Überwachung
der Spezifität
der Amplifikation verwendet. Die PCR wurde gemäß den vorstehenden Angaben
durchgeführt.
PCR-Bedingungen: 1' 95°C, 2' Annealing-Temperatur
(Ta) in 5' von der Annealing-Temperatur auf 72°C, 5 Zyklen
2' 72°C, anschließend 25
Zyklen 1' 95°C, 2' 55°C und 2' 72°C und eine
weitere Verlängerungsstufe
für 10' 72°C. Drei verschiedene
Ta-Werte wurden herangezogen: 40°C, 45°C und 50°C.
-
Unter
diesen Bedingungen erzeugte nur eine einzige Primerkombination ein
Fragment der erwarteten Größe an chromosomaler
DNA von Phaffia als Matrize. Unter Verwendung der Oligo-Kombination
Nr. 3005 und 3006 und einem Ta-Wert von
45°C wurde
ein 0,3 kb-Fragment gefunden. Speziell entsprechen die GAPDH-Oligonucleotide
den Aminosäuren
241–246
und 331–338
der veröffentlichten
S. cerevisiae-Sequenz. (Es wurde der Schluss gezogen, dass zur Isolierung
der Promotoren entsprechend den PGK- und TPI-Genen von Phaffia entweder
eine weitere Optimierung der PCR-Bedingungen erforderlich ist oder
homologe Primer verwendet werden sollten.) Ein weiteres alternatives
Verfahren zur Isolierung von hochgradigen Promotoren ist in der
ausführlichen
Beschreibung (vergl. oben) beschrieben.
-
Das
amplifizierte Fragment wurde aus der PCR-Reaktion gereinigt, mit
BamHI verdaut und in die dephosphorylierte BamHI-Stelle von pTZ19R
ligiert. Das Ligationsgemisch wurde in kompetente E. coli DH5α-Zellen,
die durch das CaCl2-Verfahren gebildet worden waren, transformiert.
Die Zellen wurden auf LB-Platten mit 50 μg/ml Amp und 0,1 mM IPTG/50 μg/ml X-gal
ausgestrichen. Plasmid-DNA wurde aus den weißen Kolonien isoliert. Der
pTZ19R-Klon mit dem richtigen Insert (mit der Bezeichnung pPRGDH1)
wurde anschließend
für die
Sequenzanalyse des Inserts verwendet.
-
Die
klonierte Sequenz kodierte für
das carboxyterminale Fragment von GAPDH aus Phaffia, wie sich durch
Vergleich mit der GAPDH-Gensequenz von S. cerevisiae ergibt (Holland
und Holland, J. of Biol. Chem., Bd. 254 (1979), S. 9839–9845).
-
Beispiel 3
-
Isolierung
des GAPDH-Gens aus Phaffia
-
Um
das vollständige
GAPDH-Gen einschließlich
der Expressionssignale zu erhalten, wurde das 0,3 kb-BamHI-Fragment von pPRGDH1
verwendet, um eine Cosmid-Bibliothek von Phaffia abzusuchen.
-
Herstellung
des Vektors für
die Cosmid-Klonierung
-
Die
Vektorpräparation
war aufgrund der Anwesenheit einer doppelten cos-Stelle in pMT6
vereinfacht. pMT6 wurde vollständig
mit stumpfendigem Cutter-PvuII verdaut, um die cos-Stellen freizusetzen.
Der Verdauungswirkungsgrad wurde durch Transformation auf E. coli
DH5α geprüft und zu > 99% befunden.
-
Das
PvuII-verdaute pMT6 wurde durch Phenol/Chloroform-Extraktion und Fällung mit
Ethanol gereinigt und schließlich
in einer Konzentration von 2 μg/μl in 30 μl TE gelöst.
-
Der
Vektor wurde anschließend
mit dem Klonierungsenzym BamHI verdaut. Die Vektorarme wurden gemäß den vorstehenden
Ausführungen
(experimenteller Teil) gereinigt.
-
Präparation
von Ziel-DNA
-
Die
Isolierung von genomischer DNA aus dem Phaffia-Stamm CBS6938 wurde gemäß den Ausführungen
im experimentellen Teil durchgeführt.
Die das Cosmid pMT6 enthaltenden Inserts mit 25–38 kb waren am wirksamsten gepackt.
Daher wurde genomische DNA einem partiellen Verdau mit dem Restriktionsenzym Sau3A
unterzogen. Ziel-DNA wurde mit verschiedenen Mengen an Enzym inkubiert.
Unmittelbar nach dem Verdau wurden die Reaktionen durch Extraktion
von DNA aus dem Restriktionsgemisch mit Phenol/Chloroform gestoppt.
Die DNA wurde unter Anwendung des Ethanolverfahrens gefällt. Die
nach Zentrifugation pelletisierte DNA wurde in einem geringen Volumen
an TE gelöst.
Eine CHEF-Elektrophorese (Contour clamped homogeneous electric field)
wurde zur Bestimmung der Konzentration und der Größe der Fragmente
herangezogen (Dawkins, J. of Chromatography, Bd. 492 (1989), S.
615–639).
-
Konstruktion
einer genomischen Cosmid-Bibliothek
-
Eine
Ligation von etwa 0,5 μg
Vektorarm-DNA und 0,5 μg
Ziel-DNA wurde in einem Gesamtvolumen von 10 μl in Gegenwart von 5 mM ATP
(zur Verhinderung einer stumpfendigen Ligation) durchgeführt.
-
Die
Packung in Phagenköpfe
und die Transfektion auf E. coli LE 392 wurde gemäß den Angaben
im experimentellen Teil durchgeführt.
Die primäre
Bibliothek bestand aus 7582 Transfektanten mit einem durchschnittlichen
Insert von 28 kb (bestimmt durch Restriktionsanalyse). Die Bibliothek
repräsentiert
das 3,5-fache des Genoms, wobei die Wahrscheinlichkeit, dass sämtliche
Gene in der Bibliothek vorhanden sind, 0,97 beträgt, berechnet gemäß Sambrook
(a. a. O.). Aus der Bibliothek-Amplifikation wurden die Transfektanten
unter Resuspendieren in 8 ml LB-Brühe vereinigt. Weitere 4,8 ml
Glycerin wurden zugegeben. Das Transfektantengemisch wurde in 16
Proben von jeweils 800 μl aufgeteilt
und bei –80°C aufbewahrt.
Diese amplifizierte Bibliothek bestand aus 2,9*109 Transfektanten.
-
Screening
der Cosmid-Bibliothek
-
Eine
100 μl-Probe
wurde dieser Bibliothek entnommen und ferner in LB-Brühe (106) verdünnt.
200 μl wurden
auf 10 LB-Platten mit einem Gehalt an Ampicillin ausgestrichen.
Die Platten wurden über
Nacht bei 37°C
inkubiert. Jede Platte enthielt 300–400 Kolonien. Es wurden Filter
präpariert.
Diese Filter wurden mit der GAPDH-Sonde unter Anwendung der vorstehenden
Hybridisierungs- und Waschbedingungen (experimenteller Teil) abgesucht.
Nach 16-stündiger Einwirkung
wurden drei starke Hybridisierungssignale im Autoradiogramm festgestellt.
-
Aus
diesen positiven Kolonien isolierte Cosmid-DNA erhielt die Bezeichnungen
pPRGDHcos1, pPRGDHcos2 und pPRGDHcos3.
-
Aus
Phaffia rhodozyma Stamm CBS 6938 isolierte chromosomale DNA und
Cosmid-pPRGDHcos1 wurden mit mehreren Restriktionsenzymen verdaut.
Die DNA-Fragmente wurden gemäß den vorstehenden Angaben
aufgetrennt, einem Blotting unterworfen und hybridisiert. Das Autoradiogramm
wurde für
verschiedene Zeitspannen bei –80°C erstellt.
Der Film zeigte durch die verschiedenen Restriktionsenzyme verdaute DNA-Fragmente
von unterschiedlicher Länge,
die mit der GAPDH-Sonde hybridisierten (1).
-
Ferner
wurde aus der Southern-Analyse der genomischen DNA von Phaffia unter
Verwendung des GAPDH-Fragments als Sonde der Schluss gezogen, dass
das GAPDH-kodierende Gen als ein Gen in einer einzigen Kopie in
Phaffia rhodozyma vorhanden ist, während in Saccaromyces cerevisiae
GAPDH durch drei eng verwandte, jedoch nicht verknüpfte Gene
kodiert wird (Boucherie et al., FEMS Microb. Letters, Bd. 135 (1995),
S. 127–134).
-
Hybridisierungsfragmente
von pPRGDHcos1, für
die ein Fragment der gleichen Länge
in chromosomaler DNA, die mit dem gleichen Enzym verdaut war, festgestellt
wurde, wurden aus einem Agarosegel isoliert. Die Fragmente wurden
in die entsprechenden Stellen in pUC19 ligiert. Die Ligationsgemische
wurden auf kompetente E. coli-Zellen transformiert. Die Plasmide
mit einem 3,3 kb-SalI-Insert und einem 5,5 kb-EcoRI-Insert erhielten
die Bezeichnungen pPRGDH3 bzw. pPRGDH6. Die Restriktionskarte von
pPRGDH3 und pPRGDH6 ist in 2 dargestellt.
Eine Analyse der Sequenzdaten des Inserts in pPRGDH1 zeigte, dass
eine HindIII-Stelle am C-terminalen Teil des GAPDH-Gens vorlag.
Diese Daten ließen
darauf schließen,
dass das Insert in pPRGDH6 die vollständige Kodierungssequenz von
GAPDH, einschließlich
der Promotor- und Terminatorsequenzen, enthielt.
-
Beispiel 4
-
Charakterisierung
des GAPDH-Gens
-
Um
eine Sequenzanalyse ohne die Notwendigkeit zur Synthese einer Anzahl
von spezifischen Sequenzprimern durchzuführen, wurden eine Anzahl von
Deletionskonstrukten der Plasmide pPRGDH3 und pPRGDH6 unter Verwendung
von zweckmäßigen Restriktionsstellen
in oder nahe der mutmaßlichen
Kodierungsregion des GAPDH-Gens hergestellt.
-
Die
Plasmide wurden verdaut. Nach Inkubation wurde eine Probe des Restriktionsgemisches
durch Gelelektrophorese analysiert, um die vollständige Verdauung
zu überwachen.
Nach Extraktion mit Phenol/Chloroform wurde die DNA mit Ethanol
gefällt.
Nach 30-minütiger
Inkubation der DNA bei –20°C wurde eine
Pelletisierung durch Zentrifugation durchgeführt. Anschließend wurde
das Produkt getrocknet und in einem großen Volumen (0,1 ng/μl) TE gelöst. Anschließend wurden
die Ligationsgemische in E. coli transformiert. Die aus diesen Transformanten
isolierte Plasmid-DNA wurde durch Restriktionsanalyse analysiert,
um die korrekten Konstrukte aufzudecken. Auf diese Weise wurden
die folgenden Deletionskonstrukte festgestellt: pPRGDH3δHIII, pPRGDH6δBamHI, pPRGDH6δSstI und
pPRGDH6δSalI
(1).
-
Zusätzlich wurden
die 0,6 kb- und 0,8 kb-SstI-Fragmente,
die von pPRGDH6 abgeleitet waren, in die entsprechende Stelle von
pUC19 subkloniert.
-
Eine
Sequenzanalyse wurde unter Verwendung von pUC/M13-Vorwärts- und
Rückwärtsprimern
(Promega) durchgeführt.
Die Sequenzierungsstrategie ist in 2 dargestellt
(vergl. die Pfeile).
-
Auf
der Basis der Homologie mit der GAPDH-Gensequenz von S. cerevisiae
(Holland und Holland, J. of Biol. Chem., Bd. 254 (1979), S. 9839–9845) und
K. lactis (Shunter, Nucl. Acids Res., Bd. 18 (1990), S. 4271) und
dem bekannten Spleißstellen-Konsensus
(J. L. Woolford, Yeast, Bd. 5 (1989), S. 439–457) wurden die Introns und
die mögliche
ATG-Startstelle postuliert.
-
Das
GAPDH-Gen weist 6 Introns auf (1) und
kodiert für
ein Polypeptid mit 339 Aminosäuren.
Dies war im Hinblick auf die genomische Organisation der GAPDH-Gene
von K. lactis und S. cerevisiae völlig unerwartet, da diese keine
Introns aufweisen und beide aus 332 Aminosäuren bestehen. Die Homologie
auf dem Aminosäureniveau
zwischen dem GAPDH-Gen von Phaffia einerseits und K. lactis und
S. cerevisiae andererseits beträgt
63% bzw. 61%.
-
Die
meisten der Introns im GAPDH-Gen befinden sich am 5'-Teil des Gens. Mit
Ausnahme des Introns III enthalten sämtliche Introns eine konservierte
Verzweigungssequenz 5'-CTPuAPy-3', die für S. cerevisiae und
S. pombe gefunden wird.
-
Durch
Computeranalyse der stromaufwärtigen
Sequenz unter Verwendung des PC-Gens wurden 2 mutmaßliche eukaryontische
Promotorelemente, die TATA-Box (Position 249–263 in SEQ. ID. NO: 11) und eine
Anzahl von mutmaßlichen
Cap-Signalen (zwischen Position 287 und 302 in SEQ. ID. NO: 11)
identifiziert.
-
Beispiel 5
-
Klonierung des GAPDH-Promotors
in Fusion mit G418 in pUCG418
-
Um
eine Transkriptionsfusion zwischen dem GAPDH-Promotor und dem für G418-Resistenz kodierenden
Gen zu konstruieren, wurde die Fusions-PCR-Technik herangezogen.
-
Unter
Verwendung des Plasmids pPRGDH6 konnte der GAPDH-Promotor durch übliche PCR-Verfahren
(experimenteller Teil) amplifiziert werden.
-
Im
PCR-Gemisch wurden pPRGDH6 und die Oligos Nr. 5177 und 5126 (Sequenzen
im experimentellen Teil) verwendet. Ein 416 bp-DNA-Fragment wurde
erzeugt, das die gesamte GAPDH-Promotorsequenz enthielt.
Zusätzlich
enthält
dieses Fragment auch eine HindIII-, XhoI- und KpnI-Restriktionsstelle
an ihrem 5'-Ende
und eine 12 nt-Überlappung
mit dem 5'-Ende
des für
die G418-Resistenz kodierenden Gens.
-
Der
217 bp-Teil des 5'-Endes
der G418-Kodierungssequenz
wurde ebenfalls durch PCR unter Verwendung von pUC-G418 und der
Oligos 4206 und 5127 amplifiziert. Ein 226 bp DNA-Fragment wurde
erhalten, das das 217 bp 5'-Ende
von G418 enthielt und 9 Nucleotide in Überlappung mit dem 3'-Ende des früher erzeugten
GAPDH-Promotorfragments
aufwies. Es enthielt ferner eine MscI-Stelle an ihrem 3'-Ende.
-
Die
PCR-Fragmente wurden aus dem PCR-Gemisch unter Verwendung des WIZARD-Kits
gereinigt.
-
Etwa
1 μg des
GAPDH-Promotorfragments und 1 μg
des G418 PCR-Fragments wurden zusammen mit den Oligos 5177 und 4206
in einem Fusions-PCR-Experiment (experimenteller Teil) verwendet.
Ein 621 bp-DNA-Fragment wurde erzeugt, das den GAPDH-Promotor in
direkter Fusion mit dem 5'-Teil
von G418 enthielt. Nach Reinigung wurde das DNA-Fragment mit MscI
und KpnI verdaut. Das 3,4 kb-MscI-KpnI-Fragment von pUC-G418 mit einem Gehalt
an pUC-Sequenzen und dem 3'-Teil
von G418 wurde als Vektor verwendet.
-
Das
Ligationsgemisch wurde in kompetente E. coli DH5α-Zellen transformiert. Transformantenkolonien
mit einem Gehalt an der inserierten Fusions-PCR-DNA wurden durch
Verdau mit verschiedenen Restriktionsenzymen identifiziert.
-
Auf
diese Weise wurde das Plasmid pPR1 erhalten, das den GAPDH-Promotor
in direkter Fusion mit dem G418-Markergen
enthielt. Drei pPR1-Vektoren, die aus unterschiedlichen Transformanten
isoliert worden waren, wurden in weiteren Klonierungsversuchen eingesetzt.
-
Um
das Plasmid nach der Transformation zielgerichtet einer speziellen
Integrationsstelle zuzuordnen, wurde ein 3,0 kb-SstI-Fragment mit
einem Gehalt an einem Teil der ribosomalen DNA von Phaffia in pPR1
kloniert. Das ribosomale DNA-Fragment wurde aus einem Agarosegel
nach Verdau mit SstI des Plasmids pGB-Ph1l (EP-590 707-A1) isoliert.
Dieses Fragment wurde in die dephosphorylierte SstI-Stelle von pPR1
ligiert. Das Ligationsgemisch wurde in kompetente E. coli-Zellen
transformiert. Plasmid-DNA wurde isoliert. Unter Anwendung der Restriktionsanalyse
wurde gezeigt, dass mehrere Kolonien das erwartete Plasmid pPR2 enthielten.
Die vollständige
Klonierungsstrategie ist in 3 dargestellt.
-
Beispiel 6
-
Transformation von Phaffia
mit pPR2
-
Die
Transformation von Phaffia-Stamm 6938 wurde unter Anwendung eines
Elektroporationsverfahrens gemäß den früheren Angaben
von Faber et al. (Curr. Genet., Bd. 25 (1994), S. 305–310) mit
folgenden Modifikationen durchgeführt:
- – Ein Elektropulsiervorgang
wurde unter Verwendung des Bio-rad Gene Pulser-Geräts mit dem
Puls-Kontroller und mit 2 mm-Bio-rad-Küvetten durchgeführt.
- – Phaffia
wurde 16 Stunden bei 21°C
gezüchtet.
- – Zur
Transformation wurden 2 × 108 Zellen zusammen mit 5 μg linearisiertem Vektor verwendet.
Die Linearisierung wurde in der rDNA-Sequenz unter Verwendung von
ClaI durchgeführt,
um eine Integration am rDNA-Locus im Phaffia-Genom zu ermöglichen.
Im Anschluss an den elektrischen Puls (7,5 kV/cm, 400 Ω, 25 μF) wurden
0,5 ml YePD-Medium zum Zell/DNA-Gemisch gegeben. Das Gemisch wurde
2,5 Stunden bei 21°C
inkubiert und anschließend
auf 5 selektive YEDP-Agarplatten mit einem Gehalt an 40 μg/ml G418 verteilt.
-
Wie
in Tabelle 2 dargelegt, konnten wir Transformanten erzeugen (115
Transformanten pro μg
DNA). Die durchschnittliche Transformationsfrequenz betrug 50 Transformanten/μg pPR2 gemäß Beurteilung
einer Anzahl von Experimenten. Die Transformation der geschlossenen
kreisförmigen
Form von pPR2 führte
nicht zu einer Transformation, was darauf schließen lässt, dass es keine autonome
Replikationssequenz, die in den Vektorsequenzen vorhanden ist, gibt.
Unter Verwendung von pPR2 wurde eine 10- bis 50-fache Erhöhung der Transformationsfrequenz
festgestellt, verglichen mit einem früher konstruierten Transformationsvektor
für Phaffia
mit der Bezeichnung pGB-Ph9.
Im letztgenannten Vektor wurde eine Translationsfusion zwischen
dem 5'-Teil des
Actin-Gens von Phaffia und G418 durchgeführt.
-
Um
den Grad der Resistenz von Transformanten zu analysieren wurde das
Gemisch von DNA/Zellen auf selektive Platten mit einem Gehalt an
verschiedenen Mengen an G418 ausgestrichen. Obgleich die Gesamtzahl
der Transformanten mit zunehmenden Mengen an G418 abnimmt, waren
wir immer noch in der Lage, eine erhebliche Anzahl an Transformanten
zu erhalten (Tabelle 3).
-
In
einem weiteren Experiment wurden 30 Transformanten, die unter standardmäßigen Selektionsbedingungen
(40 μg/ml)
erhalten worden waren, auf Platten mit einem Gehalt an 50, 200 oder
1000 μg/ml übertragen.
Nach 4- bis 5-tägiger
Inkubation der Platten bei 21°C
waren 23 Transformanten der 30 getesteten Transformanten dazu in
der Lage, auf Platten mit einem Gehalt an 200 μg/ml G418 zu wachsen. Eine Transformante
war zum Wachstum auf Platten mit einem Gehalt an bis zu 1000 μg/ml G418
und darüber
befähigt.
-
Tabelle
2
Transformationsfrequenz von pGB-Ph9 und pPR2
-
Gesamtzahl
von Transformanten (< 1
mm) in verschiedenen Transformationsexperimenten nach 4- bis 5-tägiger Inkubation.
-
Tabelle
3
Vergleich der G418-Empfindlichkeit als Folge von zwei verschiedenen
G418-Resistenzgenen in pGB-Ph9 und pPR2
-
Analyse von pPR2-Transformanten
-
Zur
Analyse des Integrationsereignisses und der Anzahl von integrierten
Vektorkopien wurde die gesamte genomische DNA von 6 unabhängigen Transformanten
isoliert. Diese Transformanten wurden unter selektiven Bedingungen
gezüchtet,
d. h. YePD + 50 μg/ml
G418. Chromosomale DNA wurde mit ClaI verdaut. Die DNA-Fragmente
wurden durch Gelelektrophorese getrennt und auf Nitrocellulose übertragen.
Der Southern-Blot wurde einer Sondenbehandlung mit Phaffia-DNA unterzogen.
-
Neben
der rDNA-Bande von 9,1 kb wurde eine zusätzliche Bande von 7,1 kb mit ähnlicher
Fluoreszenzintensität
in den Transformanten beobachtet. Diese Bande entspricht der linearisierten
Form von pPR2. Aus der Intensität
dieser Banden wurde der Schluss gezogen, dass die Kopienanzahl etwa
100–140
Kopien von pPR2 betrug. Diese Ergebnisse sind ähnlich wie die für pGB-Ph9
beobachteten Ergebnisse, was es ausschließt, dass die verbesserte G418-Resistenz
allein auf Unterschiede in der Kopienanzahl von integrierten Vektoren
zurückzuführen ist.
Es ist nicht bekannt, ob dieses Mehrfachkopienereignis auf eine
mehrfache Kopienintegration von pPR2 oder auf eine Amplifikation
einer einzelnen Kopie in rDNA oder auf eine Kombination beider Ereignisse
zurückzuführen ist.
-
Beispiel 7
-
Konstruktion von pPR2T
durch Klonierung des GAPDH-Terminators
in pPR2
-
Eukaryontische
mRNAs enthalten modifizierte terminale Sequenzen, speziell die 3'-terminale poly(A). Da
dem prokaryontischen Gen, das für
G418-Resistenz kodiert, eukaryontische Terminationssignale fehlen, die
eine einwandfreie Transkriptionstermination und eine mRNA-Stabilität bewirken
könnten
(H. A. Raue, TIBTECH, Bd. 12 (1994), S. 444–449) wurde ein Teil der 3'-nicht-kodierenden
Sequenz von GAPDH eingeführt.
-
Zu
diesem Zweck wurde ein 307 bp-Fragment, das aus 281 bp der 3'-nicht-kodierenden
Region von GAPDH und weiteren zusätzlichen Klonierungssequenzen
bestand, durch PCR unter Verwendung der Oligos 5137 und 5138 amplifiziert
(experimenteller Teil). Das stromaufwärtige Oligo 5137 besteht aus
mindestens 14 Nucleotiden der kodierenden Region und 17 Nucleotiden
der 3'-nicht-kodierenden
Region von GAPDH. Durch Basensubstitutionen des 5. Nucleotids (T → A) und
des 8. Nucleotids (T → C)
der nicht-kodierenden Sequenz wurde eine BamHI-Restriktionsstelle
eingeführt.
Ferner enthält
dieses Fragment eine XhoI- und eine HindIII-Restriktionsstelle an ihrem 3'-Ende.
-
Das
PCR-Fragment wurde aus dem PCR-Gemisch unter Verwendung des WIZARD-Reinigungskits gereinigt
und mit BamHI und HindIII verdaut. Ein 288 bp-Fragment wurde isoliert
und in die entsprechenden Stellen des vorher konstruierten Phaffia-Transformationsvektors
pPR2 kloniert, wodurch man pPR2T erhielt.
-
Bei
Transformation von Phaffia unter Verwendung von G418 als Selektionsmittel
betrugen die Transformationsfrequenzen (Anzahl von Transformanten
pro μg DNA),
die mit dem verbesserten Konstrukt pPR2T erhalten wurden, etwa das
5- bis 10-fache der Transformationssequenz von pPR2 (d. h. ohne
ein Phaffia-homologes Transkriptionsterminationssignal). Die Ergebnisse
eines typischen Experiments sind in Tabelle 4 aufgeführt.
-
Tabelle
4
Transformationsfrequenz bei 50 μg/ml G418 für pGB-Ph9, pPR2 und pPR2T
-
Mit
pPR2T transformierte Phaffia-Zellen wurden auf ihre Fähigkeit
zum Wachstum bei hohen Konzentrationen an G418 getestet. Die Konzentration
an G418, bei der Wachstum noch möglich
war, wurde als Maß für das Expressionsniveau
des G418-Resistenzgens in den Transformanten genommen, und zwar
als Ergebnis der Anwesenheit des Phaffia-Promotors und/oder -Terminators.
Vorläufige
Ergebnisse zeigen, dass die Anzahl an Transformanten, die zu einem
Wachstum bei hohen Konzentrationen an G418 fähig sind, signifikant höher als
ohne Terminator ist.
-
Zusammenfassung
-
Aus
den vorstehenden Ergebnissen wurde der Schluss gezogen, dass die
Anwesenheit des GAPDH-Promotors (pPR2) zu einer erheblichen Zunahme
der Transformationsfrequenz (1 bis mindestens 50 pro μg DNA) führte, verglichen
mit dem Vektor, der den Actin-Promotor (pGB-Ph9) enthielt. Diese
Ergebnisse stimmen mit den Ergebnissen überein, die beim G418-Empfindlichkeitstest
(Tabellen 3 und 4) erhalten wurden, die einen Hinweis auf überlegene
Expressionsniveaus unter der Kontrolle des GAPDH-Promotors geben.
Die Möglichkeit,
dass der Unterschied in der Transformationsfrequenz nur auf den
Unterschied in der Linearisierung der Vektoren zurückzuführen sein
könnte
(BglII, ClaI und SfiI schneiden alle innerhalb des ribosomalen DNA-Locus,
jedoch an unterschiedenen Positionen), wurde durch einen Vergleich
von pPR2(xSfiI) mit pGB-Ph9(xSfiI) ausgeschlossen. Der Unterschied
in der Transformationsfrequenz zwischen den beiden mit SfiI linearisierten
Produkten pPR2 und pGB-Ph9 war immer noch erheblich. Es wurde jedoch
der Schluss gezogen, dass die Wahl der Linearisierungsstelle einen
Einfluss auf die Transformationsfrequenz ausübt. Eine Linearisation mit
ClaI wird bevorzugt.
-
Die
durch Verwendung eines Promotors von hohem Niveau, wie GAPDH, erzielten
Verbesserungen sind unabhängig
davon, ob ein homologer Terminator verwendet wird (pPR2 (ohne homologen
Terminator) verhält
sich weitaus besser als pGB-Ph9,
sowohl beim G418-Empfindlichkeitstest als auch in Bezug auf die Transformationsfrequenz).
-
Die
Anwesenheit eines homologen Terminators führt sowohl zu höheren Transformationsfrequenzen als
auch zu höheren
Expressionsniveaus. Man kommt zu dem Schluss, dass dieses Ergebnis
unabhängig
vom verwendeten Promotor ist. Vorläufige Ergebnisse zeigen, dass
erhebliche Verbesserungen erzielt werden, wenn das pGB-Ph9-Konstrukt mit
einem Transkriptionsterminator vervollständigt wird, z. B. mit dem in
pPR2T verwendeten GAPDH-Terminator.
-
Die
folgenden Beispiele erläutern
die Isolierung von DNA, die für
Enzyme kodiert, die am Carotinoid-Biosynthesestoffwechselweg von Phaffia
rhodozyma beteiligt sind. Diese DNA-Sequenzen können in geeigneter Weise für eine Vielzahl
von Aufgaben verwendet werden: beispielsweise zum Nachweisen und
Isolieren von DNA-Sequenzen, die in anderen Organismen, wie Hefe,
für ähnliche
Enzyme kodieren, indem man routinemäßige Hybridisierungsverfahren
vornimmt, um die Transkriptionspromotoren und/oder -terminatoren
zu isolieren, die zur Konstruktion von Expressionsvektoren sowohl
für heterologe
als auch für
homologe stromabwärtige
Sequenzen, die zu exprimieren sind, verwendet werden können. Die
DNA-Sequenzen, die für
Carotinoid-Biosynthesegene
kodieren, können
in geeigneter Weise zur Untersuchung der Überexpression entweder unter
der Kontrolle ihrer eigenen Promotoren oder unter der Kontrolle
von heterologen Promotoren, z. B. der vorstehend erläuterten
Promotoren des glykolytischen Stoffwechselwegs, verwendet werden.
Beispielsweise führt
eine Transformation von Phaffia rhodozyma mit erfindungsgemäßen, für Carotinoide
kodierenden DNA-Sequenzen in wirksamer Weise zu einer Amplifikation
des Gens in Bezug zur Wildtypsituation und als Folge davon zu einer Überexpression
des kodierten Enzyms.
-
Somit
kann der Einfluss einer Überexpression
von einem oder mehreren Genen, die für Carotinoid-Biosynthesegene
kodieren, untersucht werden. Es kommt in Betracht, dass mutante
Phaffia-Stämme
erhalten werden können,
die größere Mengen
an wertvollen Carotinoiden erzeugen, z. B. β-Carotin, Cantaxanthin, Zeaxanthin und/oder
Astaxanthin.
-
Gleichermaßen können die
DNA-Sequenzen, die für
Enzyme, die am Carotinoid-Biosynthesestoffwechselweg beteiligt sind,
kodieren, in andere Wirte, wie Bakterien, z. B. E. coli, Hefen,
z. B. der Spezies Saccharomyces, Kluyveromyces, Rhodosporidium,
Candida, Yarrowia, Phycomyces, Hansenula und Picchia, Pilze, wie
Aspergillus und Fusarium, und Pflanzen, wie Karotten, Tomaten und
dergl., eingeführt
werden. Die Transformationsverfahren und die Expressionserfordernisse
sind dem Fachmann geläufig.
-
Stämme
-
- E. coli XL-Blue-MRF'Δ(mcrA)183Δ(mcrCB-hsdSMRmrr)
173 endA1 supE44 thi-1 recA1 gyrA96 relA1 lac[F' proAB laqqZΔM15 Tn10
(Tetr)]
- ExAssist® Interferenz-resistente
Helferphage (Stratagene®)
- P. rhodozyma CBS6938 oder
- P. rhodozyma asta 1043-3
-
Für die Klonierung verwendete
Plasmide
-
- pUC19 Apr (Gibco BRL)
- Uni-ZAP® XR-Vektor
(lambda ZAP®II-Vektor,
verdaut mit EcoRI-XhoI, CIAP-behandelt; Stratagene®)
-
Medien
-
- LB: 10 g/Liter Bacto-Trypton, 5 g/Liter Hefeextrakt, 10
g/Liter NaCl, Platten: +20 g/Liter Bacto-Agar.
-
Gegebenenfalls
wurden 50–100 μg/ml Ampicillin
(Ap), 30 μg/ml
Chloramphenicol (Cm) und 1 mM Isopropyl-1-thio-β-D-galactopyranosid (IPTG) zugegeben.
-
YePD:
10 g/Liter Hefeextrakt, 20 g/Liter Bacto-Pepton, 20 g/Liter Glucose.
Platten: +20 g/Liter Bacto-Agar.
-
Sämtliche
molekularen Klonierungstechniken wurden im wesentlichen gemäß den Angaben
von Sambrook et al., Molecular Cloning: a Laboratory Manual, 2.
Auflg. (1989), Cold Spring Harbor Laboratory Press), durchgeführt. Eine
Transformation von E. coli wurde gemäß dem von Sambrook et al. beschriebenen CaCl2-Verfahren vorgenommen.
-
Enzyminkubationen
wurden gemäß den Anweisungen
des Herstellers durchgeführt.
Diese Inkubationen umfassen einen Restriktionsenzym-Verdau, eine
Dephosphorylierung und eine Ligation (Gibco BRL). Die Isolierung
der Plasmid-DNA aus E. coli wurde unter Verwendung von QIAGEN (Westburg
B. V., NL) durchgeführt.
-
Für die Sequenzanalyse
wurden Deletionskonstrukte und Oligonucleotide hergestellt, um die
vollständige
Sequenz unter Verwendung eines Taq DYE Primer Cycle Sequencing-Kits
(Applied Biosystems) zu sequenzieren.
-
Beispiel 8
-
Beschreibung
der Plasmide
-
Plasmide
(pACCAR25ΔcrtE,
pACCAR25ΔcrtB,
pACCRT-EIB, pACCAR16ΔcrtX
und pACCAR25ΔcrtX),
die verschiedene Kombinationen an Genen, die an der Carotinoid-Biosynthese
in Erwinia uredovora beteiligt sind, wurden von Prof. Misawa, Kirin
Brewery Co., Ltd., Japan, zur Verfügung gestellt. Der Biosyntheseweg
der Carotinoid-Synthese in Erwinia uredovora ist in 8 dargestellt.
-
Ferner
wurde ein Derivat von pACCAR25ΔcrtX,
bezeichnet als pACCAR25ΔcrtXΔcrtI, in
unserem Labor hergestellt. Durch die Einführung einer Rasterverschiebung
in der BamHI-Restriktionsstelle
wurde das crtI-Gen inaktiviert. E. coli-Stämme,
die dieses Plasmid enthalten, reichern Phytoen an, das durch den
roten Phänotyp
der Kolonie überwacht
werden kann.
-
Sämtliche
Plasmide stellen Derivate von pACYC184 dar (R. E. Rose, Nucl. Acids
Res., Bd. 16 (1988) S. 355), das einen Marker enthält, der
Chloramphenicol-Resistenz verleiht. Ferner enthalten diese Plasmide und
Derivate davon eine Replikationsursprungsstelle, die mit Vektoren,
wie pUC und pBluescript, verträglich ist.
Jedes Plasmid enthält
einen Satz von Genen der Carotinoid-Biosynthese von Erwinia uredovora,
die die Bildung von verschiedenen Carotinoiden in E. coli vermitteln.
Die vollständige
Liste von bei dieser Untersuchung verwendeten Plasmiden ist in Tabelle
5 aufgeführt.
-
Tabelle
5
Zusammenstellung von bei dieser Untersuchung verwendeten,
Carotinoide bildenden E. coli-Stämmen
-
-
Kodierende
Gene: crtE, Geranylgeranylpyrophosphat-synthase; crtB, Phytoen-synthase; crtI,
Phytoen-desaturase; crtY, Lycopen-cyclase; crtX, β-Carotin-hydroxylase;
crtZ, Zeaxanthin-glycosylase
-
Beispiel 9
-
Konstruktion einer cDNA-Bibliothek
von Phaffia rhodozyma
-
a) Isolierung der gesamten
RNA aus Phaffia rhodozyma
-
Sämtliche
Lösungen
wurden in mit DEPC behandeltem destilliertem Wasser hergestellt.
Sämtliche Ausrüstungsgegenstände wurden über Nacht
in 0,1% DEPC eingeweicht und sodann autoklavisiert.
-
Ein
300 ml fassender Erlenmeyerkolben mit einem Gehalt an 60 ml YePD-Kulturmedium
wurde mit Phaffia rhodozyma Stamm CBS6938/1043-3 aus einer Vorkultur
bis zu einem End OD600-Wert von 0,1 inokuliert.
Diese Kultur wurde bei 21°C
(300 U/min) bis zum Erreichen eines OD600-Werts
von 3–4
inkubiert.
-
Die
Zellen wurden durch Zentrifugation geerntet (4°C, 8000 U/min, 5 Minuten) und
in 12 ml eiskaltem Extraktionspuffer (0,1 M Tris-HCl, pH-Wert 7,5;
0,1 M LiCl; 0,1 mM EDTA) resuspendiert. Nach Zentrifugation wurden
die Zellen in 2 ml eiskaltem Extraktionspuffer resuspendiert und
mit 4 g Glasperlen (0,25 mm) und 2 ml Phenol versetzt.
-
Das
Gemisch wurde 5-mal 30 Sekunden mit maximaler Drehzahl aufgewirbelt,
wobei Inkubationsabstände
von 30 Sekunden auf Eis eingehalten wurden.
-
Das
Gemisch aus Zellen, Glasperlen und Phenol wurde zentrifugiert (5
Minuten, 15300 U/min, 4°C). Die
wässrige
Phase (sup 1) wurde in ein frisches Röhrchen übertragen und auf Eis gehalten.
-
Die
Phenolphase wurde durch Zugabe eines weiteren Volumens von 1 ml
Extraktionspuffer und 2 ml Phenol reextrahiert.
-
Nach
Zentrifugation (5 Minuten, 15300 U/min, 4°C) wurde die wässrige Phase
auf sup 1 übertragen und
mit einem gleichen Volumen an Phenol/Chloroform extrahiert.
-
Nach
Zentrifugation (5 Minuten, 15300 U/min, 4°C) wurde die wässrige Phase
in ein frisches Röhrchen übertragen
und mit 0,1 Volumenteilen 3 M NaAc, pH-Wert 5,5, und 2,5 Volumenteilen
EtOH versetzt, um RNA auszufällen
(Inkubation über
Nacht bei –20°C).
-
Der Überstand
wurde durch Zentrifugation (10 Minuten, 15300 U/min, 4°C) gewonnen.
Nach Ablaufen von überschüssiger Flüssigkeit
wurde das RNA-Pellet mit 70 eiskaltem EtOH gewaschen.
-
Nach
Entfernen von überschüssiger Flüssigkeit
wurde die RNA in 200–800 μl DEPC-behandeltem Wasser
resuspendiert. Die RNA wurde bei –70°C aufbewahrt. Eine 60 ml-Kultur
ergab 400–1500 μg gesamte RNA.
Die Integrität
der gesamten RNA wurde durch Formaldehyd-RNA Gelelektrophorese geprüft.
-
b) Selektion von poly(A)+-RNA
-
Die
Isolierung von poly(A)+ aus der gesamten
RNA wurde im wesentlichen gemäß den Angaben
von Sambrook et al., (Molecular Aloning, A Laboratory Manual, 2.
Auflg. 1989) unter Verwendung der folgenden Lösungen durchgeführt.
-
Sämtliche
Lösungen
wurden in DEPC-behandeltem Wasser hergestellt und autoklavisiert.
RNA-Denaturierungspuffer:
1 M NaCl, 18% (Vol./Vol.) DMSO.
Säulenaufsetzpuffer (HEND): 10
mM Hepes, pH-Wert 7,6, 1 mM EDTA, 0,5 M NaCl, 9% (Vol./Vol.) DMSO.
Elutionspuffer
(HE): 10 mM Hepes, pH-Wert 7,6; 1 mM EDTA.
-
Oligo(dT)-Cellulose
Typ 7 wurde von der Fa. Pharmacia Biotech geliefert. 0,1 g (Trockengewicht)
oligo(dT)-Cellulose
wurde zu 1 ml HEND gegeben. Die Suspension wurde vorsichtig 1 Stunde
bei 4°C
geschüttelt.
Die gesamte RNA (1,5 mg, gelöst
in 500 μl)
und 1 ml 1 M NaCl, 18% (Vol./Vol.) DMSO wurde 5 Minuten auf 65°C erwärmt. Anschließend wurde
die RNA mit 600 μl
NaCl/DMSO versetzt, vermischt und 5 Minuten auf Eis gestellt. Die
poly(A)+-Isolierung
wurde durch zwei Reinigungszyklen durchgeführt. Die endgültige Ausbeute betrug
etwa 45 μg
poly(A)+-RNA.
-
c) cDNA-Synthese
-
cDNAs
wurden aus 7,5 μg
poly(A)+-RNAs unter Verwendung des cDNA-Synthesekits
(#200401, Stratagene®) synthetisiert. Die Synthese
wurde gemäß den Angaben
des Herstellers unter einigen geringfügigen Modifikationen durchgeführt.
-
SuperScript®II
RNase H– reverse
Transkriptase (Gibco BRL) wurde bei der ersten Strangreaktion anstelle
von MMLV-RT verwendet.
-
Die
folgenden Reagenzien wurden in einer Mikrozentrifuge zugesetzt:
3 μl poly(A)+-RNAs
2 μl Linker-Primer
23,5 μl DMQ
10-minütige Inkubation
bei 70°C,
rasche Zentrifugation in einer Mikrozentrifuge und Zugabe von:
10 μl 5 × First
Strand Buffer (Produkt der Fa. Gibco BRL)
5 μl 0,1 M DTT
(Produkt der Fa. Gibco BRL)
3 μl des First-Strand-Methylnucleotidgemisches
1 μl RNase-Block-Ribonuclease-Inhibitor
(40 U/μl)
-
Einem
Annealling von Matrize und Primern durch 10-minütige
Inkubation des Gemisches bei 25°C schloss
sich eine 2-minütige
Behandlung bei 42°C
und schließlich
die folgende Zugabe an:
2,5 μl
SuperScript®II
RNase H– reverse
Transkriptase
-
Die
erste Strangreaktion wurde 1 Stunde bei 42°C durchgeführt.
-
Die
Größenfraktionierung
wurde unter Verwendung des Geneclean®II-Kits
(Produkt der Fa. BIO 101, Inc.) durchgeführt. Das Volumen des cDNA-Gemisches,
das nach XhoI-Verdau erhalten wurde, wurde durch Zugabe von DMQ
auf ein Endvolumen von 200 μl
gebracht. 3 Volumenteile NaI wurden zugegeben und das Mikrozentrifugenröhrchen wurde
5 Minuten auf Eis gestellt. Das glasige Pellet wurde 3-mal unter
Verwendung von 500 μl "New Wash" gewaschen. Schließlich wurde
die cDNA in 20 μl
DMQ eluiert.
-
Unter
diesen Bedingungen betrug die Ausbeute an cDNA etwa 1 μg.
-
d) cDNA-Klonierung
-
Eine
cDNA-Bibliothek wurde im Uni-ZAP® XR-Vektor
unter Verwendung von 100 ng cDNAs konstruiert. Die Ligation wurde
durch 2-malige Inkubation über
Nacht bei 12°C
durchgeführt.
Die cDNA-Bibliothek wurde unter Verwendung des Packagene®-lambda-DNA-Packungssystems
(Promega) gemäß der Bedienungsanleitung
gepackt. Der berechnete Titer der cDNA-Bibliothek betrug 3,5 × 106 pfu.
-
e) Massenexzision
-
Eine
Massenexzision wurde gemäß den Verfahrensangaben
unter Verwendung von Derivaten von E. coli XL-Blue-MRF' als Akzeptorstamm
(vergl. Tabelle 5) durchgeführt.
Eine Verdünnung
von Zellgemischen wurde auf 145 mm-LB-Agarplatten mit einem Gehalt an Ampicillin,
Chloramphenicol und IPTG ausgestrichen, wobei auf jeder Platte 250–7000 Kolonien
erhalten wurden. Die Platten wurden über Nacht bei 37°C inkubiert und
sodann ein oder zwei weitere Tage bei Raumtemperatur inkubiert.
-
Beispiel 10
-
Klonierung des Geranylgeranylpyrophosphat-synthase-Gens (crtE) von Phaffia
rhodozyma
-
a) Isolierung eines cDNA-Klons
-
Die
gesamte Bibliothek wurde in Farnesylpyrophosphat/Isopentenyl-pyrophosphat
anreichernde Zellen von E. coli XL-Blue-MRF (mit dem Plasmid pACCAR25ΔcrtE (nachstehend
als XL-Blue-MRF'[pACCAR25ΔcrtE] bezeichnet)
geschnitten. Das Screening des crtE-Gens beruhte auf der Farbe der
Transformanten. Die Einführung
des crtB-Gens in einen genetischen Hintergrund von XL-Blue-MRF'[pACCAR25ΔcrtE] führt zu einer
Wiederherstellung des vollständigen
Biosynthesewegs von Zeaxanthin-diglucosid, was durch das Auftreten
einer gelb/orangefarben pigmentierten Kolonie überwacht werden kann. Etwa
8000 Kolonien wurden auf LB-Agarplatten mit einem Gehalt an entsprechenden
Antibiotika und IPTG ausgestrichen. Es wurde festgestellt, dass
bei einer Kolonie ein Farbwechsel zu gelb/orangefarben eingetreten
war.
-
b) Charakterisierung eines
komplementierenden cDNA-Klons
-
Diese
Kolonien wurden auf LB-Ampicillin-Agarplatten ausgestrichen. Plasmid-DNA
wurde aus diesen gelben Kolonien isoliert. Es wurde festgestellt,
dass sie ein 1,85 kb-Fragment
enthielten (2A). Das erhaltene Plasmid
mit der Bezeichnung pPRcrtE wurde für Retransformationsexperimente
verwendet (Tabelle 6). Nur die Transformation von XL-Blue-MRF'[pACCAR25ΔcrtE] mit
pPRcrtE führte
zu einer Farbänderung
im Phänotyp
von Weiß nach
Gelb. Um zu testen, ob die Farbänderung
auf eine Komplementierung zurückzuführen war
und nicht durch cDNA allein verursacht wurde, wurde pPRcrtE in XL-Blue-MRF' transformiert. Eine
Selektion von Transformanten auf einer LB-Ampicillin-Agarplatte
mit einem Gehalt an IPTG führte
nicht zu Farbänderungen
der Kolonien (Tabelle 6). Daher schlossen wir vorläufig, dass
wir eine cDNA von P. rhodozyma kloniert hatten, die für GPPP-Synthase
kodierte, die an der Umwandlung von IPP und FPP zu GGPP beteiligt ist.
-
Tabelle
6
Farb-Phänotyp
von Carotinoid-erzeugenden, mit pPRcrtE transformierten E. coli-Stämmen
-
Transformation:
jeweils 10 ng Plasmid wurden mit CaCl2-kompetenten E. coli-Zellen
vermischt. Transformantenzellen wurden durch Ausstreichen von 1/10
und 1/100 Volumen des DNA/Zellgemisches auf LB-Agarmedium mit einem
Gehalt an den entsprechenden Antibiotika (in Klammern) selektiert.
-
c) Sequenzanalyse eines
cDNA-Fragments
-
Das
Plasmid pPRcrtE wurde zur Bestimmung der Nucleotidsequenz der 1,85
kb-cDNA verwendet.
-
Die
Sequenz umfasst 1830 Nucleotide und einen 31 bp poly(A)-Schwanz.
Ein offener Leseraster (ORF) von 375 Aminosäuren wurde vorhergesagt. Die
Nucleotidsequenz und die abgeleitete Aminosäuresequenz sind als SEQ. ID.
NO: 14 bzw. 15 angegeben. Eine Recherche in der SWISS-PROT-Proteinsequenz-Datenbank
unter Verwendung des Blitz-Aminosäuresequenz-Zuordnungsprogramms
ergab eine Aminosäurehomologie
(52% in einer Überlappung
von 132 Aminosäuren;
Neurospora crassa) insbesondere in Bezug auf die konservierte Domäne I in
Geranylgeranyl-PPi-synthase-Enzymen
verschiedener Organismen (Botella et al., Eur. J. Biochem., Bd.
233 (1995), S. 238–248).
-
Beispiel 11
-
Klonierung des Phytoen-synthase-Gens
(crtB) von Phaffia rhodozyma
-
a) Isolierung eines cDNA-Klons
-
Die
gesamte Bibliothek wurde in Geranylgeranylpyrophosphat anreichernden
Zellen von E. coli XL-Blue-MRF' mit
einem Gehalt an dem Plasmid pACCAR25ΔcrtB (nachstehend als XL-Blue-MRF'[pACCAR25ΔcrtB] bezeichnet)
geschnitten. Das Screening auf das crtB-Gen beruhte auf der Farbe
der Transformanten. Eine Einführung
des crtB-Gens in einen genetischen Hintergrund von XL-Blue-MRF'[pACCAR25ΔcrtB] würde zu einer
Wiederherstellung des vollständigen
Wegs für
die Biosynthese von Zeaxanthindiglucosid führen, was durch die Anwesenheit
einer gelb/orangefarben pigmentierten Kolonie überwacht werden könnte.
-
Etwa
25000 Kolonien wurden auf LB-Agarplatten mit einem Gehalt an den
entsprechenden Antibiotika und IPTG inkubiert. Es wurde festgestellt,
dass 3 Kolonien sich gelb/orangefarben verfärbt hatten.
-
b) Charakterisierung eines
komplementierenden cDNA-Klons
-
Diese
Kolonien wurden auf LB-Ampicillin-Agarplatten ausgestrichen. Plasmid-DNA
mit der Bezeichnung pPRcrtB1 bis 3 wurden aus diesen gelben Kolonien
isoliert. Es wurde festgestellt, dass sie ein 2,5 kb-Fragment enthielten
(2B). Eines der erhaltenen Plasmide,
nämlich
pPRcrtB1, wurde für
Retransformationsexperimente verwendet (Tabelle 7). Nur die Transformation
von XL-Blue-MRF'[pACCAR25ΔcrtB] mit pPRcrtB
führte
zu einer Farbänderung
des Phänotyps
von Weiß nach
Gelb. Daher schlossen wir vorläufig, dass
wir eine cDNA von P. rhodozyma kloniert hatten, die für Phytoen-synthase kodiert,
die an der Umwandlung von 2 GGPP-Molekülen über Präphytoenpyrophosphat
zu Phytoen beteiligt ist.
-
Tabelle
7
Farb-Phänotyp
von Carotinoid-erzeugenden E. coli-Stämmen nach Transformation mit
pPRcrtB
-
Legende:
vergl. Tabelle 6.
-
c) Sequenzanalyse eines
cDNA-Fragments
-
Das
Plasmid pPRcrtB2, das das längste
cDNA-Insert enthält,
wurde zur Bestimmung der Nucleotidsequenz der 2,5 kb-cDNA verwendet.
Die Sequenz umfasste 2483 Nucleotide und einen 20 bp poly(A)-Schwanz. Es
wurde ein offener Leseraster (ORF) von 684 Aminosäuren vorhergesagt.
Die Nucleotidsequenz und die abgeleitete Aminosäuresequenz sind in SEQ. ID.
NO: 12 bzw. 13 aufgeführt.
Eine Recherche in der SWISS-PROT-Proteinsequenz-Datenbank unter
Verwendung des Blitz-Aminosäuresequenz-Zuordnungsprogramms
ergab eine gewisse Aminosäurehomologie
(26% Identität
in einer Überlappung
von 441 Aminosäuren des
crtB-Gens von Neurospora crassa) mit crtB-Genen anderer Organismen.
-
Beispiel 12
-
Klonierung des Phytoen-desaturase-Gens
(crtI) von Phaffia rhodozyma
-
a) Isolierung eines cDNA-Klons
-
Die
gesamte Bibliothek wurde in ein Phytoen anreichernde Zellen von
E. coli XL-Blue-MRF' mit
dem Plasmid pACCAR25ΔcrtXΔcrtI (nachstehend
als XL-Blue-MRF'[pACCAR25ΔcrtXΔcrtI] bezeichnet)
geschnitten. Das Screening auf das crtI-Gen beruhte auf der Farbe
der Transformanten. Die Einführung
des crtI-Gens in einen genetischen Hintergrund von XL-Blue-MRF'[pACCAR25ΔcrtXΔcrtI] führt zu einer
Wiederherstellung des vollständigen
Biosyntheseweges von Zeaxanthin, was durch das Vorliegen einer gelb/orangefarben
pigmentierten Kolonie überwacht
werden kann.
-
Etwa
14000 Kolonien wurden auf LB-Agarplatten mit einem Gehalt an entsprechenden
Antibiotika und IPTG inkubiert. Es wurde festgestellt, dass 2 Kolonien
sich gelb/orangefarben verfärbt
hatten.
-
b) Charakterisierung von
komplementierenden cDNA-Klonen
-
Diese
Kolonien wurden auf LB-Ampicillin-Agarplatten ausgestrichen. Plasmid-DNA
mit der Bezeichnung pPRcrtI.1 und pPRcrtI.2 wurden aus diesen gelben
Kolonien isoliert. Es wurde festgestellt, dass sie ein 2,0 kb-Fragment enthielten
(2C). Eines der erhaltenen Plasmide,
nämlich
pPRcrtI.1 wurde für
Retransformationsexperimente verwendet (Tabelle 8). Nur die Transformation
von XL-Blue-MRF'[pACCAR25ΔcrtXΔCrtI] mit
pPRcrtI führte
zu einer Farbänderung
des Phänotyps
von Weib nach Gelb. Daher schlossen wir vorläufig, dass wir eine cDNA von
P. rhodozyma kloniert hatten, die für Phytoen-desaturase kodiert,
die an der Umwandlung von Phytoen zu Lycopen beteiligt ist.
-
Tabelle
8
Farb-Phänotyp
von Carotinoid-erzeugenden, mit pPRcrtI transformierten E. coli-Stämmen
-
Legender
vergl. Tabelle 6.
-
c) Sequenzanalyse eines
cDNA-Fragments
-
Eines
der Plasmide, nämlich
pPRcrtI, wurde zur Bestimmung der Nucleotidsequenz der 2,0 kb-cDNA verwendet.
Die Sequenz umfasst 2038 Nucleotide und einen 20 bp poly(A)-Schwanz.
Ein offener Leseraster (ORF) mit 582 Aminosäuren wurde vorhergesagt. Die
Nucleotidsequenz und die abgeleitete Aminosäuresequenz sind in SEQ. ID.
NO: 16 bzw. 17 angegeben. Eine Recherche in der SWISS-PROT-Proteinsequenz-Datenbank
unter Verwendung des Blitz-Aminosäuresequenz-Zuordnungsprogramms
(Data) ergab eine Aminosäurehomologie
zum Phytoen-desaturase-Gen von N. crassa (53% Identität bei einer Überlappung
von 529 Aminosäuren).
-
Beispiel 13
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Klonierung des Lycopen-cyclase-Gens
(crtY) von Phaffia rhodozyma
-
a) Isolierung eines cDNA-Klons
-
Die
gesamte Bibliothek wurde in Lycopen-anreichernde Zellen von E. coli
XL-Blue-MRF' mit
dem Plasmid pACCRT-EIB (nachstehend als XL-Blue-MRF'[pACCRT-EIB] bezeichnet)
geschnitten. Das Screening auf das crtY-Gen beruhte auf der Farbe
der Transformanten. Die Einführung
des crtY-Gens in einen genetischen Hintergrund von XL-Blue-MRF'[pACCRT-EIB] führt zu einer
Wiederherstellung des vollständigen
Biosynthesewegs von β-Carotin,
was durch die Anwesenheit einer gelbgefärbten Kolonie überwacht
werden kann. Etwa 8000 Kolonien wurden auf LB-Agarplatten mit einem
Gehalt an den entsprechenden Antibiotika und IPTG inkubiert. Es wurde
festgestellt, dass sich eine Kolonie gelb verfärbt hatte.
-
b) Charakterisierung eines
komplementierenden cDNA-Klons
-
Diese
Kolonie wurde auf LB-Ampicillin-Agarplatten ausgestrichen. Plasmid-DNA
wurde von dieser gelben Kolonie isoliert. Es wurde festgestellt,
dass sie ein 2,5 kb-Fragment
enthielt (2B). Das erhaltene Plasmid
mit der Bezeichnung pPRcrtY wurde für Retransformationsexperimente
verwendet (Tabelle 9). Überraschenderweise
führte
nicht nur eine Transformation von XL-Blue-MRF'[pACCRT-EIB], sondern auch eine Transformation
von XL-Blue-MRF'[pACCAR25ΔcrtB] mit
pPRcrtY zu einer Farbänderung
des Phänotyps
von Rot nach Gelb.
-
Tabelle
9
Farb-Phänotyp
von Carotinoid-erzeugenden, mit pPRcrtY transformierten E. coli-Stämmen
-
-
Legende:
vergl. Tabelle 6.
-
Ein
zweites Transformationsexperiment wurde unter Einbeziehung der vorher
klonierten cDNA von pPRcrtB durchgeführt. Wie in Tabelle 6 dargelegt
ist, war die cDNA, die vorher (Beispiel 3) als Kodierungssequenz
für Phytoen-synthase isoliert
worden war, zur Komplementierung der crtY-Deletion befähigt, was
zur Biosynthese von β-Carotin
in XL-Blue-MRF'[pACCRT-EIB]
führte.
-
Eine
Sequenzanalyse des cDNA-Inserts von pPRcrtY (SEQ. ID. NO: 18 und
19) ergab eine Ähnlichkeit zur
Sequenz des cDNA-Fragments von pPRcrtB.
-
Aus
diesen Daten schließen
wir vorläufig,
dass wir eine cDNA von P. rhodozyma kodiert haben, die für Phytoen-synthase und Lycopen-cyclase
kodiert, die an der Umwandlung von 2 GGPP-Molekülen über Präphytoen-pyrophosphat zu Phytoen
bzw. von Lycopen zu β-Carotin
beteiligt sind. Es handelt sich um das erste Gen in einem biosynthetischen
Stoffwechselweg der Carotinoidsynthese, das für zwei enzymatische Aktivitäten kodiert.
-
Tabelle
10
Farb-Phänotyp
von Carotinoid-erzeugenden, mit unterschiedlichen cDNAs von Phaffia
rhodozyma (Ap, Cm, IPTG) transformierten Stämmen
-
Legende:
vergl. Tabelle 6.
-
Beispiel 14
-
Klonierung des Isopentenyl-diphosphat(IPP)-isomerase-Gens (idi) von Phaffia
rhodozyma
-
a) Isolierung eines cDNA-Klons
-
Die
gesamte Phaffia-cDNA-Bibliothek wurde in Lycopen anreichernde Zellen
von E. coli XL-Blue-MRF',
die jeweils das Plasmid pACCRT-EIB (nachstehend als XL-Blue-MRF'[pACCRT-EIB] bezeichnet)
tragen, geschnitten. Etwa 15000 Kolonien wurden auf LB-Agarplatten
mit einem Gehalt an entsprechenden Antibiotika und IPTG inkubiert.
Es wurde festgestellt, dass eine Kolonie einen dunkelroten Farb-Phänotyp aufwies.
-
b) Charakterisierung eines
komplementierenden cDNA-Klons
-
Diese
Kolonie wurde auf LB-Ampicillin-Agarplatten ausgestrichen. Plasmid-DNA
wurde von dieser gelben Kolonie isoliert. Es wurde festgestellt,
dass sie ein 1,1 kb-Fragment
enthielt. Das erhaltene Plasmid mit der Bezeichnung pPRcrtX, wurde
für Retransformationsexperimente
verwendet (Tabelle 11).
-
Sämtliche
Kolonien von XL-Blue-MRF'[pACCAR-EIB],
die mit pPRcrtX transformiert waren, zeigten einen dunkeltroten
Phänotyp.
Aus diesen Daten schlossen wir vorläufig, dass wir eine cDNA von
P. rhodozyma kloniert hatten, deren Expression zu einer erhöhten Lycopen-Bildung
in einem gentechnisch bearbeiteten E. coli-Stamm führt.
-
Tabelle
11
Farb-Phänotyp
von Carotinoid-bildenden, mit pPRcrtY transformierten E. coli-Stämmen
-
Legende:
vergl. Tabelle 6.
-
c) Sequenzanalyse eines
cDNA-Fragments
-
Um
die Natur dieses Gens aufzuklären,
wurde die vollständige
Nucleotidsequenz des cDNA-Inserts in pPRcrtX bestimmt. Die Nucleotidsequenz
besteht aus 1144 bp. Die Sequenz umfasst 1126 Nucleotide und einen
poly(A)-Schwanz von 18 Nucleotiden. Ein offener Leseraster (ORF)
von 251 Aminosäuren
mit einer Molekülmasse
von 28,7 kDa wurde vorhergesagt. Die Nucleotidsequenz und die abgeleitete
Aminosäuresequenz sind
in SEQ. ID. NO: 20 bzw. 21 aufgeführt.
-
Eine
Recherche in der SWISS-PROT-Proteinsequenz-Datenbank unter Verwendung des Blitz-Aminosäuresequenz-Zuordnungsprogramms
(Data) ergab eine Aminosäurehomologie
zu Isopentenyldiphosphat(IPP)-isomerase (idi) von S. cerevisiae
(42,2% Identität
bei einer Überlappung
von 200 Aminosäuren). IPP-Isomerase
katalysiert eine wesentliche Aktivierungsstufe im Isopren-Biosynthese-Stoffwechselweg,
der den Baustein von Carotinoiden mit 5 Kohlenstoffatomen synthetisiert.
In Analogie zu Hefe erhielt das Gen von Phaffia die Bezeichnung
idi1. Der cDNA-Klon, der diese Gene trägt, erhielt dann die Bezeichnung
pPRidi.
-
Beispiel 15
-
Überexpression des idi-Gens
von P. rhodozyma in einem carotinogenen E. coli
-
Lycopen
anreichernde Zellen von E. coli XL-Blue-MRF', die das Plasmid pACCRT-EIB (nachstehend als
XL-Blue-MRF'[pACCRT-EIB] bezeichnet)
enthielten, wurden mit pUC19 und pPRidi transformiert. Transformanten
wurden auf verfestigtem LB-Medium mit einem Gehalt an Amp und Cm
selektiert. Die Transformanten mit der Bezeichnung XL-Blue-MRF'[pACCRT-EIB/pUC19
und pACCRT-EIB/pPRidi] wurden in 30 ml LB-Medium mit einem Gehalt
an Amp, Cm und IPTG 16 Stunden bei 37°C und 250 U/min gezüchtet. Aus
diesen Kulturen wurde 1 ml für
die Carotinoid-Extraktion und Analyse verwendet. Nach Zentrifugation
wurde das Zellpellet in 200 μl
Aceton gelöst
und 30 Minuten bei 65°C
inkubiert. 50 μl
der zellfreien Acetonfraktion wurden sodann für die Hochleistungs-Flüssigchromatographie(HPLC)-Analyse
verwendet. Die Säule
(chrompack cat. 28265; Packung Nucleosil 100C18) wurde mit Wasser/Acetonitril/2-Propanol
(von 0 bis 45 Minuten 9 : 10 : 81 und nach 45 Minuten 2 : 18 : 80)
mit einer Strömungsgeschwindigkeit
von 0,4 ml pro Minute entwickelt und mit einem Photodioden-Gitterdetektor
bei 470 ± 20
nm aufgezeichnet. Es wurde gezeigt, dass Lycopen unter diesen Bedingungen
eine Retentionszeit von etwa 23 Minuten aufweist. Die Peakfläche wurde
als relative Lycopen-Erzeugung herangezogen (mAu*s). Die relative
Lycopen-Erzeugung betrug 395 und 1165 für XL-Blue-MRF'[pACCRT-EIB/pUC19]
bzw. [pACCRT-EIB/pPRidi].
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Diese
Daten zeigen die Möglichkeiten
der Manipulation des Stoffwechselweges in Phaffia, da eine erhöhte Expression
des idi von Phaffia rhodozyma eine 3-fache Steigerung der Carotinoid-Biosynthese
in E. coli bewirkt.
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Diese
cDNA kann in einer transformierten Phaffia-Zelle im Hinblick auf
die Erhöhung
der Carotinoid- und/oder Xanthophyll-Konzentrationen überexprimiert
werden. Die cDNA wird in geeigneter Weise unter der Kontrolle eines
Promotors, der in Phaffia aktiv ist, kloniert, z. B. eines starken
erfindungsgemäßen Promotors, wie
eines Promotors des glykolytischen Stoffwechselwegs in Phaffia,
wie der hier beschriebene GAPDH-Gen-Promotor, oder eines erfindungsgemäßen ribosomalen
Phaffia-Protein-Gen-Promotors (siehe unten). Gegebenenfalls wird
die cDNA in Front eines transkriptionalen Terminators und/oder einer
Polyadenylierungsstelle gemäß der Erfindung,
z. B. der GAPDH-Gen-Terminator/Polyadenylierungsstelle, kloniert.
Die Möglichkeit
hierfür
wird im nächsten
Beispiel erläutert,
wobei beispielsweise das crtB-Gen aus Erwinia uredovora in Phaffia
rhodozyma überexprimiert
wird.
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Beispiel 16
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Heterologe
Expression des carotinogenen Gens aus Erwinia uredovora in Phaffia
rhodozyma
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Die
Kodierungssequenz für
Phytoen-synthase (crtB) von Erwinia uredovora (Misawa et al., 1990)
wurde zwischen den Promotor- und Terminatorsequenzen des gpd (GAPDH-Gen)
von Phaffia durch Fusions-PCR geklont. In zwei getrennten PCR-Reaktionen wurden
die Promotorsequenz von gpd und die Kodierungssequenz von crtB amplifiziert.
Die erstgenannte Sequenz wurde unter Verwendung der Primer 5177
und 5128 und von pPR8 als Matrize amplifiziert. Dieser letztgenannte
Vektor ist ein Derivat des Phaffia-Transformationsvektors pPR2,
in dem die Promotorsequenz vergrößert worden
ist und die BglII-Restriktionsstelle entfernt worden ist. Die Promotorsequenz
von gpd wurde durch PCR unter Verwendung der Primer 5226 und 5307
und des Plasmids pPRgpd6 als Matrize amplifiziert. Das amplifizierte
Promotorfragment wurde isoliert, mit KpnI und BamHI verdaut und
in das KpnI-BglII-Fragment
des Vektors pPR2 kloniert, wodurch man pPR8 erhielt. Die Kodierungssequenz
von crtB wurde unter Verwendung der Primer 5131 und 5134 und von
pACCRT-EIB als Matrize amplifiziert. In einer zweiten Fusions-PCR-Reaktion
unter Verwendung der Primer 5177 und 5134 wurden 1 μg des amplifizierten
Promotors und das crtB-Kodierungsregionfragment
als Matrize verwendet, wodurch man das Fusionsprodukt Pgpd-crtB
erhielt. Die Terminatorsequenz wurde unter üblichen PCR-Bedingungen unter
Verwendung der Primer 5137 und 5138 und des Plasmids pPRgdh6 als
Matrize amplifiziert. Der Primer 5137 enthält am 5'-Ende die letzten 11 Nucleotide der
Kodierungsregion des crtB-Gens von E. uredovora und die ersten 16
Nucleotide der Terminatorsequenz des gpd-Gens von P. rhodozyma.
Durch eine Substitution von zwei Basenpaaren wurde eine BamHI-Restriktionsstelle
eingeführt.
Das amplifizierte Fusionsprodukt (Pgpd-crtB) und die amplifizierten
Terminatorfragmente wurden gereinigt und mit HindIII und BamHI verdaut
sowie in die dephosphorylierte HindIII-Stelle des Klonierungsvektors
pMTL25 kloniert. Der Vektor mit dem Konstrukt Pgpd-crtB-Tgpd erhielt
die Bezeichnung pPREX1.1.
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Das
HindIII-Fragment mit einem Gehalt an der Expressionskassette Pgpd-crtB-Tgpd
wurde aus pPREX1.1 isoliert und in die dephosphorylierte HindIII-Stelle
des Phaffia-Transformationsvektors pPR8 ligiert. Nach Transformation
des Ligationsgemisches in E. coli wurde ein Vektor (pPR8crtB6.1)
mit dem korrekten Insert für
Phaffia-Transformationsexperimente
ausgewählt.
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Der
Phaffia-Stamm CBS6938 wurde mit pPR8crtB6.1, das die Expressionskassette
Pgpd-crtB-Tgpd trägt,
transformiert und Transformanten wurden auf Platten mit einem Gehalt
an G418 selektiert. Die relative Menge an Astaxanthin pro OD600 in drei G418-resistenten Transformanten
und den Wildtyp-Phaffia-Stämmen wurde
durch HPLC-Analyse bestimmt (Tabelle 12). Zur Carotinoid-Isolierung
aus Phaffia wurde das Verfahren der DMSO/Hexan-Extraktion von Sedmak
et al. (Biotechn. Techniq., Bd. 4 (1990), S. 107–112) herangezogen.
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Tabelle
12
Relative Astaxanthin-Erzeugung in einer Phaffia-Transformante mit
dem crtB-Gen von E. uredovora
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Die
gpd-Sequenzen sind mit Fettschrift und die crtB-Sequenzen mit Kursivschrift gekennzeichnet.
Zusätzliche
Restriktionsstellen für
die Klonierung sind unterstrichen und Basensubstitutionen sind doppelt
unterstrichen.
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Beispiel 17
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Isolierung
und Charakterisierung des crtB-Gens von Phaffia
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Es
ist ferner möglich,
das Phaffia rhodozyma-Gen, das crtB entspricht, zu exprimieren und
es unter der Kontrolle seiner eigenen regulatorischen Regionen oder
unter der Kontrolle eines erfindungsgemäßen Promotors eines hochgradig
exprimierten Gens zu exprimieren. Das hier beschriebene Phaffia-Transformationsverfahren
führt in
unveränderlicher
Weise zu stabil integrierten hohen Kopienzahlen der eingeführten DNA.
Es ist zu erwarten, dass die Expression des Gens unter der Kontrolle
seines eigenen Promotors auch zu einer verstärkten Bildung von Carotinoiden,
einschließlich
Astaxanthin, führt.
Um das Prinzip zu erläutern,
ist nachstehend ein Verfahren für
die Klonierung der crtB-Genomsequenz angegeben.
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Um
das genomische crtB-Gen unter Einschluss von Expressionssignalen
zu erhalten, wurde das 2,5 kb-BamHI-XhoI-Fragment aus dem Vektor pPRcrtB
isoliert und als Sonde verwendet, um eine Cosmidbibliothek von Phaffia
abzusuchen.
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Die
Konstruktion und das Screening der Bibliothek wurden gemäß den Angaben
in Beispiel 3 unter Verwendung des crtB-Gens als Sonde anstelle
des gapdh-Gens durchgeführt.
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Nach
den Hybridisierungsrunden wurden zwei Kolonien identifiziert, die
nach der Einwirkung auf dem Autoradiogramm ein starkes Hybridisierungssignal
ergaben. Aus diesen Kolonien isolierte Cosmid-DNA erhielt die Bezeichnung
pPRgcrtB#1.1 bzw. pPRgcrtB#7.
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Aus
Phaffia rhodozyma Stamm 6938 isolierte chromosomale DNA und Cosmid-pPRgcrtB#7
wurden mit mehreren Restriktionsenzymen verdaut. Die DNA-Fragmente
wurden getrennt, einem Blotting unterzogen und mit einer aminoterminalen
spezifischen Sonde (0,45 kb XbaI-Fragment) von crtB unter den vorstehend
beschriebenen Bedingungen hybridisiert. Nach der Einwirkung zeigte
das Autoradiogramm DNA-Fragmente von unterschiedlicher Länge, die
durch verschiedene Restriktionsenzyme verdaut worden waren und mit
der crtB-Sonde hybridisierten. Auf der Grundlage, dass keine EcoRI-Stelle
im cDNA-Klon vorliegt, wurde ein EcoRI-Fragment von etwa 4,5 kb für Subklonierungsexperimente
ausgewählt,
um die Sequenz in der Promotorregion zu bestimmen und um die Anwesenheit
von Intronsequenzen im crtB-Gen zu bestätigen. Ein Hybridisierungsfragment ähnlicher
Größe wurde
auch in der chromosomalen DNA, die mit EcoRI verdaut worden war, gefunden.
Das Fragment wurde aus einem Agarosegel isoliert und in die entsprechende
Stelle von pUC19 ligiert. Das Ligationsgemisch wurde auf kompetente
E. coli-Zellen transformiert. Plasmide mit dem korrekten Insert
in beiden Orientierungen mit den Bezeichnungen pPR10.1 und pPR10.2
wurden aus den Transformanten isoliert. Ein Vergleich der Restriktionsmuster
von pPR10.1/pPR10.2 und von mit XbaI verdautem pPRcrtB ergab einen
Hinweis auf die Anwesenheit von einem oder mehreren Introns, da
festgestellt wurde, dass das interne 2,0 kb XbaI-Fragment im cDNA-Klon
größer als
in den erstgenannten Vektoren war. Der Subklon pPR10.1 wurde für die Sequenzanalyse
der Promotorregion und des Strukturgens nach dem sogenannten Primer-Walking-Verfahren
verwendet. Die partielle Sequenz des Inserts ist in SEQ. ID. NO:
22 aufgeführt.
Ein Vergleich der cDNA und der genomischen Sequenz ergab die Anwesenheit
von 4 Introns.
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Beispiel 18
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Isolierung
von Promotorsequenzen mit hohen Expressionsniveaus
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Dieses
Beispiel erläutert
die Möglichkeit
des in der ausführlichen
Beschreibung erwähnten "cDNA-Sequenzierungsverfahrens", um Transkriptionspromotoren
aus hochgradig exprimierten Genen zu erhalten.
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Für die Isolierung
und Identifizierung von Transkriptionspromotorsequenzen aus Phaffia
rhodozyma-Genen mit hohen Expressionsniveaus wurde die cDNA-Bibliothek
von Phaffia rhodozyma nach dem folgenden Verfahren analysiert.
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Die
cDNA-Bibliothek wurde auf verfestigtes LB-Medium mit einem Gehalt
an Amp ausgestrichen. 96 Kolonien wurden willkürlich für die Plasmidisolierung herausgenommen.
Das gereinigte Plasmid wurde mit XhoI und XbaI verdaut und auf ein
Agarosegel aufgesetzt. Die Größe der cDNA-Inserts
variierte von 0,5 bis 3,0 kb. Anschließend wurden diese Plasmide
als Matrize für
eine Einzelsequenzreaktion unter Verwendung des T3-Primers verwendet.
Für 17
cDNA-Klone wurden keine Sequenzdaten erhalten. Die erhaltenen Sequenzen
wurden in alle drei Leseraster translatiert. Für jede cDNA-Sequenz wurden
die längsten
abgeleiteten Aminosäuresequenzen
mit der SwissProt-Proteindatenbank beim EBI unter Verwendung des
Blitz-Programms verglichen. Für
18 abgeleitete Aminosäuresequenzen
wurde keine Homologie zu bekannten Proteinen festgestellt, während 6
Aminosäuresequenzen
eine signifikante Homologie zu hypothetischen Proteinen zeigten.
Es wurde festgestellt, dass 55 Aminosäuresequenzen eine signifikante
Homologie zu Proteinen aufweisen, deren Funktion bekannt ist. Bei
etwa 50% (38/79) wurde festgestellt, dass sie für ribosomale Proteine kodieren,
von denen 12 Sequenzen von voller Länge erhalten wurden.
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Tabelle
13
Überblick über exprimierte
cDNAs, kodierte Proteine und Hinweis auf das Sequenzprotokoll
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Durch
Sequenzhomologie wurde der Schluss gezogen, dass in Phaffia das
ribosomale 40S-Protein S37 mit Ubiquitin fusioniert ist, wie auch
in anderen Organismen festgestellt wird. Die Nucleotidsequenzen
und die abgeleiteten Aminosäuresequenzen
der cDNA-Klone von voller Länge
sind im Sequenzprotokoll aufgeführt.
6 ribosomale Proteine wurden im willkürlichen Pool durch mehr als
einen individuellen cDNA-Klon repräsentiert. Die ribosomalen 40S-Proteine
S10 (SEQ. ID. NO: 44), S37 (+ Ubiquitin) (SEQ. ID. NO: 24) und S27 (SEQ.
ID. NO: 28) waren 2-mal repräsentiert
und die ribosomalen (sauren) 60S-Proteine P2 (SEQ. ID. NO: 38),
L37 (SEQ. ID. NO: 46) und L25 (SEQ. ID. NO: 36) wurden 3-mal gefunden.
Aus diesen Ergebnissen schließen
wir, dass diese Proteine durch Mehrfachgene kodiert werden oder
dass diese Gene hochgradig exprimiert sind. Daher führt die
Isolierung dieser Promotorsequenzen zu neuen und vielversprechenden
Zielsequenzen zur Isolierung von Expressionssignalen von hohem Niveau
aus Phaffia rhodozyma. Ferner wurde ein cDNA-Klon isoliert, der eine 50%ige Homologie
zu einem reichlich vorhandenen, Glucose-reprimierbaren Gen aus Neurospora
crassa zeigte (Curr. Genet., Bd. 14 (1988), S. 545–551). Die
Nucleotidsequenz und die abgeleitete Aminosäuresequenz sind in SEQ. ID.
NO: 26 dargestellt. Einer der Vorteile einer derartigen Promotorsequenz
besteht darin, dass sie getrennt für das Wachstum (Anreicherung
von Biomasse) und die Genexpression (Anreicherung von Produkt) bei
der großtechnischen
Phaffia-Fermentation verwendet werden können.
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Für die Isolierung
der Promotorsequenzen von Interesse (wie vorstehend angegeben) kann
ein Fragment aus dem entsprechenden cDNA-Klon als Sonde verwendet
werden, um die Genombibliothek von Phaffia rhodozyma gemäß dem für den GAPDH-Gen-Promotor
(vorstehendes Beispiel 3) beschriebenen Verfahren abzusuchen. Auf
der Grundlage der bestimmten Nucleotidsequenz des Promotors lassen
sich spezielle Oligonucleotide konzipieren, um eine Transkriptionsfusion
zwischen dem Promotor und einem beliebigen Gen von Interesse durch
Fusions-PCR-Technik gemäß dem im
vorstehenden Beispiel 5 beschriebenen Verfahren zu konstruieren.
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Beispiel 19
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Isolierung
von carotinogenen Genen durch heterologe Hybridisierung
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Zur
Identifizierung und Isolierung von entsprechenden Genen des biosynthetischen
Carotinoid-Stoffwechselwegs aus mit Phaffia rhodozyma verwandten
Organismen wurden heterologe Hybridisierungsexperimente unter den
Bedingungen einer mäßigen Stringenz
durchgeführt.
Bei diesen Experimenten wurde chromosomale DNA aus zwei carotinogenen
Pilzen (Neurospora crassa und Blakeslea trispora) und der Hefe S. cerevisiae
und drei Hefe- und Pilzspezies der Gattung Cystofylobasidium verwendet.
Die drei carotinogenen Hefen waren aufgrund von phylogenetischen
Untersuchungen am stärksten
mit P. rhodozyma verwandt.
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Chromosomale
DNA aus der Hefespezies Cystofylobasidium infirmo-miniatum (CBS
323), C. bisporidii (CBS 6346) und C. capitatum (CBS 6358) wurden
gemäß dem für Phaffia
rhodozyma entwickelten Verfahren (beschrieben in Beispiel 3 von
EP-A-0 590 707-A1)
isoliert. Auf die einschlägigen
Teile dieser Druckschrift wird hier durch Verweis Bezug genommen.
Die Isolierung von chromosomaler DNA aus den Pilzen Neurospora crassa
und Blakeslea trispora wurde im wesentlichen gemäß Kolar et al. (Gene, Bd. 62,
S. 127–134),
wobei auf die einschlägigen
Teile dieser Druckschrift durch Verweis Bezug genommen wird, durchgeführt.
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Chromosomale
DNA (5 μg)
von C. infirmo-miniatum, C. bisporidii, C. capitatum, S. cerevisiae,
P. rhodozyma, N. crassa und B. trispora wurde unter Verwendung von
EcoRI verdaut. Die DNA-Fragmente wurden auf einem 0,8% Agarosegel
getrennt, einem Blotting unterzogen und unter den folgenden Bedingungen
hybridisiert.
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Die
Hybridisierung wurde bei zwei Temperaturen (50°C und 55°C) unter Verwendung von vier
verschiedenen 32P-markierten Phaffia-Sonden durchgeführt. Die
Sonden wurden unter Verwendung von willkürlichen Primer-Hexanucleotid-Markierungsreaktionen
unter Einsatz der XhoI-XbaI-Fragmente aus den cDNA-Klonen pPRcrtE,
pPRcrtB, pPRcrtI und pPRidi als Matrize hergestellt. Die Hybridisierung
wurde über
Nacht (16 Stunden) bei den angegebenen Temperaturen durchgeführt. Nach
der Hybridisierung wurden die Filter 2-mal 30 Minuten bei den Hybridisierungstemperaturen
unter Verwendung einer Lösung
von 3*SSC, 0,1% SDS und 0,05% Natriumpyrophosphat gewaschen. Die
Filme wurden nach 20-stündigem Auflegen
der Filter auf Röntgenfilme
in einer Kassette bei –80°C entwickelt.
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Unter
Verwendung des cDNA-Klons von crtE von P. rhodozyma wurden schwache
Signale für
C. infirmo-miniatum und C. capitatum erhalten. Unter Verwendung
des cDNA-Klons von crtB von P. rhodozyma wurden starke Signale in
Bezug auf den hochmolekularen Bereich der DNA aus C. infirmominiatum
und C. capitatum erhalten. Ferner wurde ein starkes Signal in der
Bahn, die mit verdauter chromosomaler DNA aus B. trispora beladen
war, erhalten. Nur ein schwaches Signal wurde für C. capitatum bei 50°C unter Verwendung des
cDNA-Klons von crtI von P. rhodozyma erhalten. Unter Verwendung
des cDNA-Klons von idi von P. rhodozyma wurden schwache Signale
mit chromosomaler DNA aus C. infirmo-miniatum, C. bisporidii und
C. capitatum bei beiden Temperaturen erhalten. Ein starkes Signal
wurde in der Bahn, auf die verdaute chromosomale DNA auf B. trispora
aufgesetzt worden war, erhalten.
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Wir
ziehen den Schluss, dass Carotinoid-Biosynthese-cDNAs oder -Gene oder idi-cDNAs oder
-Gene aus anderen Organismen, insbesondere aus anderen Hefespezies,
isoliert werden können,
und zwar durch Kreuzhybridisierung mit den cDNA-Fragmenten, die
für P.
rhodozyma-Carotinoid-Biosynthese-Enzyme
kodieren, bzw. mit Kodierungssequenzen für Isopentenylpyrophosphat-isomerase,
wobei man sich mäßig stringenter
Hybridisierungs- und Waschbedingungen (50°C bis 55°C, 3-mal SSC) bedient.
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Hinterlegte Mikroorganismen
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E.
coli mit einem Gehalt an pGB-Ph9 wurde beim Centraal Bureau voor
Schimmelcultures, Oosterstraat 1, Baarn, Niederlande, am 23. Juni
1993 unter der Hinterlegungsnummer CBS 359.3 hinterlegt.
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Die
folgenden Stämme
wurden gemäß den Bestimmungen
des Budapester Vertrags beim Centraal Bureau voor Schimmelcultures,
Oosterstraat 1, Baarn, Niederlande, am 26. Februar 1996 hinterlegt:
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