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Hintergrund
der Erfindung
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Querverweise
zu verwandten Anmeldungen
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Diese
Anmeldung ist eine Continuation-In-Part der Anmeldung, Seriennummer
08/662,752, eingereicht am 10. Juni 1996 und der Seriennummer 60/041,158,
eingereicht am 17. März
1997, deren Inhalte vollständig
hierin durch Verweis eingeschlossen sind.
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Gebiet der
Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft Verfahren zum Herstellen von Hemoproteinen
in einem filamentösen Pilz
oder filamentösen
Pilzzellen, die in der Lage sind, Hemoproteine herzustellen.
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Beschreibung
des Standes der Technik
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Hem,
ein Chelatkomplex aus Protoporphyrin IX und Eisen, dient als eine
prosthetische Gruppe von Hemoproteinen. Protoporphyrin IX besteht
aus einem Porphyrinring, substituiert mit vier Methylgruppen, zwei Vinylgruppen
und zwei Propionsäuregruppen,
die ein Eisenatom benötigen,
um Hem zu bilden. In die Biosynthese von Hem aus Glycin und Succinyl-CoA
sind acht enzymatische Schritte involviert, welche durch die 5-Aminolevulinsäuresynthase
(EC 2.3.1.37), die Porphobilinogensynthase (EC 4.2.1.24), die Porphobilinogendeaminase
(EC 4.3.1.8), die Uroporphyrinogen III-Synthase (EC 4.2.11.75),
die Uroporphyrinogen III-Decarboxalse
(EC 4.1.1.37), die Coproporphyrinogen III-Oxidase (EC 1.3.3.3),
die Protoporphyrinogen IX-Oxidase (EC 1.3.3.4) und die Ferrochelatase
(EC 4.99.1.1) katalysiert sind. Die 5-Aminolevulinsäre-Synthase
katalysiert die Kon densation von Glycin und Succinyl-CoA, um 5-Aminolevulinsäure zu bilden.
Die Porphobilinogensynthase (ebenfalls 5-Aminolevulinsäuredehydratase
oder 5-Aminolevulinsäuredehydrase
genannt) katalysiert die Kondensation von zwei Molekülen 5-Aminolevulinsäure, um
Porphobilinogen zu bilden. Die Porphobilinogendeaminase (ebenfalls
Hydroxymethylbilansynthase oder Uro I-Synthase genannt) katalysiert
die Tetrapolymerisierung von Pyrolporphobilinogen in Preuroporphyrinogen.
Die Uroporphyrinogen III-Synthase (ebenfalls Uro III-Synthase oder
Uro III-Cosynthase genannt) katalysiert ein Re-Arrangement des vierten
Ringes von Preuroporphyrinogen, gefolgt von einer Cyclisierung,
um Uroporphyrinogen III herzustellen. Die Uroporphyrinogen III-Decarboxylase
(ebenfalls Uro D oder Uroporphyrinogendecarboxylase genannt) katalysiert die
Decarboxylierung aller vier Essigsäureseitenketten von Uroporphyrinogen-III
in Methylgruppen, um Coproporphyrinogen III zu erzielen. Die Coproporphyrinogen
III-Oxidase (ebenfalls
Coproporphyrinogenase genannt) katalysiert die oxidative Decarboxylation
von zwei Porpionatgruppen an den Positionen 2 und 4 der A- und B-Ringe
von Coproporphyrinogen III zu Vinylgruppen, um Protoporphyrinogen
IX zu erzielen. Die Protoporphyrinogen IX Oxidase katalysiert eine
Oxidation von sechs Elektronen von Protoporphyrinogen IX, um Protoporphyrin
IX zu erzielen. Die Ferrochelatase (ebenfalls Ferrolyase, Hemsynthase
oder ProtoHemferrolyase genannt) katalysiert die Insertion von Eisen
in Protoporphyrin, um Hem zu erzielen.
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Die
Umwandlung eines Apoproteins in ein Hemoprotein ist abhängig von
der Verfügbarkeit
von Hem, welches durch den Hem-Biosyntheseweg bereitgestellt wird.
Die Apoprotein-Form des Hemoproteins verbindet sich mit Hem, um
das aktive Hemoprotein herzustellen, was eine Konformation erfordert,
die das Hemoprotein stabiler gegen proteolytische Angriffe macht,
als das Apoprotein. Wenn die Menge an Hem, die von einem Mikroorganismus
produziert wird, geringer ist als die Menge des hergestellten Apoproteins,
wird sich Apoprotein anreichern und einer proteolytischen Degradation
unterzogen werden, wodurch der Ertrag des aktiven Hemoproteins verringert
wird.
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Um
dieses Problem zu überwinden,
zeigte Jensen, dass das Hinzufügen
von Hem oder einem Hem-enthaltenden Material zu einer Fermentation
zu einer signifikanten Erhöhung
des Ertrages einer Peroxidase führt,
die von Aspergillus oryzae hergestellt wird (WO 93/19195). Obwohl
Hem-Ergänzung
zu einem Fermentationsmedium eine signifikante Verbesserung des
Ertrages eines Hemoproteins ergibt, ist es nicht kosher, kostspielig
und schwierig, dies einem großen
Ausmaß zu
implementieren.
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Wu
et al. (1991, Journal of Bacteriology 173: 325–333) offenbart ein Verfahren
zur Überexpression
einer E. coli NADPH-Sulfidreductase, einem SiroHemoprotein, welches
das Einfügen
eines Salmonella typhimurium cysG Gens, welches eine Uroporphyrinogen
III Methyltransferase kodiert, die für die Synthese von SiroHem
erforderlich ist, in ein Plasmid umfasst.
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Es
eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, verbesserte Verfahren zum
Erhöhen
der Herstellung eines Hemoproteins in filamentösen Pilzstämmen bereitzustellen, um kommerziell
signifikante Mengen zu erzielen.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft Verfahren zur Herstellung eines Hemoproteins,
umfassend:
- (a) Einführen in eine filamentöse Pilzzelle,
- (i) eine oder mehrere Kopien einer Nukleinsäuresequenz, welche das Hemoprotein
kodiert;
- (ii) eine oder mehrere erste Kontrollsequenzen, welche in der
Lage sind, die Expression eines Hem-biosynthetischen Enzyms, welches
durch eine endogen in der filamentösen Pilzzelle vorliegende erste
Nukleinsäuresequenz
kodiert wird, zu richten, wobei die eine oder mehrere der ersten Kontrollsequenzen
funktionsfähig
mit der ersten Nukleinsäuresequenz
verknüpft
sind; und/oder
- (iii) eine oder mehrere Kopien von einer oder mehreren zweiten
Nukleinsäuresequenzen,
welche ein Hem-biosynthetisches Enzym kodieren;
- (b) Kultivieren (Züchten)
der filamentösen
Pilzzelle in einem Nährmedium,
welches zur Herstellung des Hemoproteins und des Hem-biosynthetischen
Enzyms geeignet ist; und
- (c) Gewinnung des Hemoproteins aus dem Nährmedium der filamentösen Pilzzelle.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ebenfalls rekombinante filamentöse Pilzzellen,
welche eine oder mehrere Kopien einer Nukleinsäuresequenz, die ein Hemoprotein
kodiert/kodieren, eine oder mehrere erste Kontrollsequenzen, welche
in der Lage ist/sind, die Expression eines Hem-biosynthetischen
Enzyms zu richten, kodiert durch eine erste endogen in der filamentösen Pilzzelle
vorliegende Nukleinsäuresequenz
und/oder eine oder mehrere Kopien einer oder mehrerer zweite Nukleinsäuresequenz(en),
welche ein Hem-biosynthetisches Enzym kodiert/kodieren, umfassen.
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Kurze Beschreibung
der Figuren
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1 zeigt eine Restriktionskarte
des Plasmids pSE04.
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2 zeigt eine Restriktionskarte
eines 4,2 kB langen genomischen Fragments, welches ein Aspergillus
oryzae 5-Aminolevulinsäuresynthase-Gen
enthält.
Der Maßstab
in Kilobasen (kB) wird unter der Karte gezeigt. Der Pfeil stellt
die Lokalisation des offenen Leserahmens des Gens dar.
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3 zeigt die Nukleotid- und
die abgeleitete Aminosäuresequenz
eines Aspergillus oryzae 5-Aminolevulinsäuresynthase-Gens (SEQ ID NOS:
1 beziehungsweise 2). Potentiell wichtige Transkriptionsstellen, CCAAT-Box
und TATA-Box sind unterstrichen. Die zwei konservierten putativen
HRM-Motive sind in einem Kasten dargestellt; der Glycin-Loop, der
in die Pyridoxalphosphatase Co-Faktor-Bindung involviert ist, ist eingekreist
und
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4 zeigt die konservierten
Hem-regulatorischen Motive in verschiedenen 5-Aminolevulinsäure-Synthase-Genen. Die Pentapeptid-Motive
sind in einem Kasten dargestellt.
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5 zeigt den Abgleich der
abgeleiteten Aminosäuresequenzen
für 5-Aminolevulinsäure-Synthasen aus
Aspergillus oryzae, Aspergillus nidulans, Saccharomyces cerevisiae
und humanem Eryothrocyt (SEQ ID NOS: 2, 22, 23 beziehungsweise 24).
Die konservierten Aminosäuren
sind in einem Kasten dargestellt.
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6 zeigt eine Restriktionskarte
des Plasmids pBANe6.
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7 zeigt eine Restriktionskarte
des Plasmids pSE31.
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8 zeigt die Konstruktion
des Plasmids pJVi9.
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9 zeigt eine Restriktionskarte
des Plasmids pJeRS6.
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10 zeigt eine Restriktionskarte
des Plasmids pJRoC50.
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11 zeigt eine Restriktionskarte
des Plasmids pAJ005-1.
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12 zeigt die Nukleinsäure- und
die abgeleitete Aminosäuresequenz
des Aspergillus oryzae Porphobilinogensynthase-Gens (SEQ ID NOS:
3 beziehungsweise 4). Die CAAT-Boxen sind unterstrichen, und die
TATA-Boxen sind in einem Kasten dargestellt. Das putative Intron
ist durch eine gepunktete Unterstreichung identifiziert, und die
putative Zinkfinger-Domäne
ist durch eine gestrichelte Un terstreichung identifiziert. Die Bibliotheks-Probe
ist durch eine dunkle starke Unterstreichung identifiziert, und
das aktive Lysin ist eingekreist.
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13 zeigt den Abgleich der
abgeleiteten Aminosäuresequenzen
für Porphobilinogensynthasen
aus B. subtilis, E. coli, Mensch, Erbse, Ratte, Spinat, Hefe und
Aspergillus oryzae (SEQ ID NOS: 25, 26, 27, 28, 29, 30, 31 beziehungsweise
4).
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14 zeigt eine Restriktionskarte
von pAJ023.
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15 zeigt eine Restriktionskarte
des Plasmids pSE7t1.
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16 zeigt eine Restriktionskarte
des Plasmids pSE37.
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17 zeigt eine Restriktionskarte
des Plasmids pSE39.
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18 zeigt eine Restriktionskarte
des Plasmids pMT1612.
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19 zeigt eine Restriktionskarte
des Plasmids pBANe13.
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20 zeigt eine Restriktionskarte
des Plasmids pSE38.
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21 zeigt eine Restriktionskarte
des Plasmids pJaL292.
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22 zeigt eine Restriktionskarte
des Plasmids pKS6.
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23 zeigt eine Restriktionskarte
des Plasmids pMHan37.
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24 zeigt eine Restriktionskarte
des Plasmids pBANe8.
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Detaillierte
Beschreibung der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft Verfahren zur Herstellung eines Hemoproteins,
umfassend:
- (a) Einführen in eine filamentöse Pilzzelle,
- (i) eine oder mehrere Kopien einer Nukleinsäuresequenz, welche das Hemoprotein
kodiert;
- (ii) eine oder mehrere erste Kontrollsequenzen, welche in der
Lage sind, die Expression eines Hem-biosynthetischen Enzyms, welches
durch eine endogen in der filamentösen Pilzzelle vorliegende erste
Nukleinsäuresequenz
kodiert wird, zu richten, wobei die eine oder mehrere der ersten
Kontrollsequenzen funktionsfähig
mit der ersten Nukleinsäuresequenz
verknüpft
sind; und/oder
- (iii) eine oder mehrere Kopien von einer oder mehreren zweiten
Nukleinsäuresequenzen,
welche ein Hem-biosynthetisches Enzym kodieren;
- (b) Kultivieren (Züchten)
der filamentösen
Pilzzelle in einem Nährmedium,
welches zur Herstellung des Hemoproteins und des Hem-biosynthetischen
Enzyms geeignet ist; und
- (c) Gewinnung des Hemoproteins aus dem Nährmedium der filamentösen Pilzzelle.
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"Hemoprotein" wird hierin definiert
als jedes beliebige Mitglied einer Gruppe von Proteinen, welches Hem
als eine prosthetische Gruppe enthält. Das Hemoprotein kann ein
Globin, ein Cytochrom, eine Oxidoreductase oder jedes beliebige
andere Protein sein, das Hem als eine prosthetische Gruppe enthält. Hem-enthaltende
Globine schließen
Hemoglobin und Myoglobin ein. Hem-enthaltende Cytochrome schließen Cytochrom
P450, Cytochrom b, Cytochrom c1 und Cytochrom
c ein. Hem-enthaltende Oxidoreductasen schließen eine Catalase, eine Oxidase,
eine Oxygenase, eine Haloperoxidase und eine Peroxidase ein, sind
jedoch nicht hierauf beschränkt.
In einer bevorzugten Ausführungsform
ist die Oxidoreduktase eine Catalase. In einer anderen bevorzugten
Ausführungsform
ist die Oxidoreductase eine Oxidase. In einer anderen bevorzugten
Ausführungsform
ist die Oxidoreductase eine Oxygenase. In einer anderen bevorzugten
Ausführungsform
ist die Oxidoreductase eine Haloperoxidase. In einer anderen bevorzugten
Ausführungsform
ist die Oxidoreductase eine Peroxidase. In einer stärker bevorzugten
Ausführungsform
wird die Peroxidase von einem Coprinos Stamm, einem Arthromyces
Stamm oder einem Phanerochaete Stamm erhalten. In einer noch stärker bevorzugten
Ausführungsform
wird die Peroxidase von einem Coprinus cinereus Stamm, z. B. Coprinus
cinereus IFO 8371, einem Coprinus macrorhizus Stamm oder einem Arthromyces
ramosus Stamm erhalten. In einer anderen stärker bevorzugten Ausführungsform
wird die Catalase von einem Scytalidium Stamm, einem Aspergillus
Stamm oder einem Humicola Stamm erhalten. In einer noch stärker bevorzugten
Ausführungsform
wird die Catalase von einem Scytalidium thermophilum Stamm, z. B.
Scytalidium thermophilum CBS 117.65, einem Aspergillus niger Stamm
oder einem Humicola insolens Stamm erhalten.
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Das
Hemoprotein kann nativ oder fremd zu der filamentösen Pilzzelle
sein.
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Die
Kontrollsequenzen und/oder die Nukleinsäuresequenzen können durch
Verfahren, die im Stand der Technik gut bekannt sind, in die filamentöse Pilzzelle
eingeführt
werden. Zum Beispiel können
die Sequenzen durch homologe oder nicht-homologe Rekombination in
das Wirtsgenom eingeführt
werden, wobei eine oder mehrere Kopien der Sequenzen in eine einzelne
Zielsequenz und/oder mehrere Zielsequenzen integriert werden. Alternativ
können
die Sequenzen eingeführt
werden und als nicht-integrierter Expressionsvektor behalten werden,
z. B. ein selbst-replizierendes extrachromosomales Plasmid. Eine
Standardvorgehensweise im Stand der Technik zum Einführen einer
Nukleinsäuresequenz
in eine filamentöse
Pilzzelle schließt
eine Protoplast-Bildung, eine Transformation der Protoplasten und
eine Regeneration der Zellwand der transformierten Protoplasten
in einer Weise ein, die im Stand der Technik per se bekannt ist
(siehe
EP 238 023 und
Malardier et al., 1989, Gene 78: 147–156). Die Zelle wird vorzugsweise
mit einem integrativen Vektor transformiert, welcher ein Nukleinsäurekonstrukt
umfasst, welches die Kontrollsequenzen und/oder Nukleinsäuresequenzen, welche
die Hem-biosynthetischen Enzyme kodieren, enthält, wobei das Konstrukt gewöhnlicherweise
in das Wirtsgenom der filamentösen
Pilzzelle, bevorzugt in das/die Chromosom(en), integriert wird.
Der Begriff "Nukleinsäurekonstrukt" wird hierin mit
der Bedeutung eines Nukleinsäuremoleküls, entweder
einzel- oder doppelsträngig,
definiert, welches aus einem natürlicherweise
vorkommenden Gen isoliert wird, oder welches modifiziert worden
ist, um Segmente von Nukleinsäuren
zu enthalten, welche kombiniert und nebeneinander gestellt werden,
in einer Weise, die anderenfalls in der Natur nicht existieren würde.
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Die
filamentösen
Pilzzellen der vorliegenden Erfindung werden in einem Nährmedium
kultiviert, das für
die Herstellung des Hemoproteins und der Hem-biosynthetischen Enzyme geeignet ist,
unter Verwenden von Verfahren, die im Stand der Technik bekannt
sind. Zum Beispiel, können
die Zellen durch Schüttelflaschen-Kultivierung,
Fermentation in kleinem Maßstab
oder in großem
Maßstab
(einschließlich
kontinuierlicher, „batch", „fed-batch" oder Festzustand-Fermentationen) in
einem Labor oder industriellen Fermentatoren kultiviert werden,
durchgeführt
in einem geeignetem Medium und unter Bedingungen, die es erlauben,
dass das Hemoprotein exprimiert und/oder isoliert wird. Die Kultivierung
findet in einem geeigneten Nährmedium,
welches Kohlenstoff- und Stickstoffquellen und anorganische Salze
umfasst, statt, unter Verwenden von im Stand der Technik bekannter
Vorgehensweisen (siehe, z. B. Bennett, J. W. und LaSure, L., Hrgs.,
More Gene Manipulation in Fungi, Academic Press, CA, 1991). Geeignete
Medien sind von herkömmlichen
Anbietern erhältlich oder
können
unter Verwenden von publizierten Zusammensetzungen (z. B. in Katalogen
der "American Type Culture
Collection") zubereitet
werden. Wenn das Hemoprotein in das Nährmedium sekretiert wird, kann
das Hemoprotein direkt aus dem Medium gewonnen werden. Das Signalpeptid,
welches die Region für
die Sekretion der Region des Hemoproteins in der filamentösen Pilz-Wirtszelle
kodiert, kann z. B. aus dem Aspergillus oryzae TAKA Amylase-Gen,
Aspergillus niger neutrale Amyla se-Gen, dem Rhizomucor miehei Aspartatproteinase-Gen,
dem Humicola lanuginosa Cellulase-Gen oder Rhizomucor miehei Lipase-Gen
erhalten werden. Wenn das Hemoprotein nicht sekretiert wird, wird
es aus den Zelllysaten gewonnen.
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Das
resultierende Hemoprotein kann durch Verfahren, die im Stand der
Technik bekannt sind, gewonnen werden. Zum Beispiel, kann das Hemoprotein
aus dem Nährmedium
durch herkömmliche
Vorgehensweisen gewonnen werden, einschließlich, jedoch nicht hierauf
beschränkt,
Zentrifugation, Filtration, Extration, Spray-Trocknen, Evaporation
oder Präzipitation.
Das gewonnene Protein kann dann durch eine Vielzahl chromotographischer
Vorgehensweisen, z. B. Ionaustauschchromatographie, Gelfiltrationschromatographie,
Affinitätschromatographie
oder dergleichen weiter aufgereinigt werden.
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In
einem Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Hemoprotein in
höheren
Mengen in einer filamentösen
Pilzzelle hergestellt, indem eine oder mehrere ersten Kontrollsequenzen,
welche in der Lage sind, die Expression eines Hem-biosynthetischen
Enzyms, welches durch die endogen in der filamentösen Pilzzelle
vorliegende ersten Nukleinsäuresequenz
kodiert wird, zu richten, wobei die eine oder mehreren ersten Kontrollsequenzen
funktionsfähig
mit der ersten Nukleinsäuresequenz
verknüpft
sind.
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Die
erste Nukleinsäuresequenz
kann jede beliebige filamentöse
Pilz-Nukleinsäuresequenz
sein, die ein Hem-biosynthetisches Enzym kodiert, ausgewählt aus
der Gruppe, bestehend aus einer 5-Aminolevulinsäuresynthase, einer Porphobilinogensynthase,
einer Porphobilinogendeaminase, einer Uroporphyrinogensynthase,
einer Uroporphyrinogendecarboxylase, einer Coproporphyrinogenoxidase,
einer Protoporphyrinogenoxidase und einer Ferrochelatase, wobei
die erste Nukleinsäuresequenz
endogen in der filamentösen Pilz-Wirtszelle
vorliegt. Der Begriff "endogen" wird hierin definiert
als ursprünglich
aus der filamentösen Pilz-Wirtszelle
stammend.
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Der
Begriff "Kontrollsequenzen" bedeutet hierin,
dass alle Komponenten eingeschlossen werden, die notwendig oder
vorteilhaft für
die Expression der kodierenden Sequenz der ersten Nukleinsäuresequenz
sind. Die Kontrollsequenzen können
nativ zu der ersten Nukleinsäuresequenz,
welche das Hem-biosynthetische Enzym kodiert, sein, können aus
anderen Quellen erhalten werden oder können eine Kombination von nativen und
fremden Kontrollsequenzen sein. Die fremden Kontrollsequenzen können die
natürlichen
Kontrollsequenzen leicht ersetzen oder zu ihnen hinzugefügt werden,
um eine verstärkte
Herstellung des gewünschten Hem-biosynthetischen
Enzyms, in Bezug zu der natürlichen
Kontrollsequenz, welche normalerweise mit der kodierenden Sequenz
assoziiert ist, zu erhalten. Solche Kontrollsequenzen schließen ein,
sind jedoch nicht hierauf beschränkt,
einen Leader, eine Polyadenylierungssequenz, eine Propeptidsequenz,
einen Promotor, eine Signalsequenz und einen Transkriptionsterminator.
Für die
Expression unter der Steuerung der Kontrollsequenzen wird die erste
Nukleinsäuresequenz,
die gemäß der vorliegenden
Erfindung zu verwenden ist, funktionsfähig mit den Kontrollsequenzen
verknüpft,
in einer Weise, dass die Expression der kodierenden Sequenz der
ersten Nukleinsäuresequenz
unter Bedingungen erreicht wird, die mit den Kontollsequenzen kompatibel
sind. Der Begriff "kodierende
Sequenz (Kodierungssequenz)" wie
hierin definiert, stellt eine Sequenz dar, die in mRNA transkribiert
wird und in ein Hem-biosynthetisches Enzym translatiert wird, wenn
sie unter die Kontrolle der oben erwähnten Kontrollsequenzen gestellt
wird. Die Begrenzungen der kodierenden Sequenz werden durch ein
Translations-Start-Codon
an dem 5'-Terminus
und einem Translations-Stop-Codon an dem 3'-Terminus
bestimmt. Eine kodierende Sequenz kann einschließen, ist jedoch nicht hierauf
beschränkt,
DNA, cDNA und rekombinante Nukleinsäuresequenzen.
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Die
erste Kontrollsequenz kann eine geeignete Promotorsequenz sein,
eine Nukleinsäuresequenz, welche
durch den filamentösen
Pilz-Wirt für
die Expression der ersten Nukleinsäuresequenz erkannt wird. Die Promotor-Sequenz
enthält
Transkriptions- und Translations-Kontrollsequenzen, welche die Expression
des Hem-biosynthetischen Enzyms vermitteln. Der Promotor kann jede
beliebige Promotorsequenz sein, die Transkriptionsaktivität in der
gewählten
Wirtszelle aufweist und kann aus Genen erhalten werden, die entweder
homolog oder heterolog zu der Wirtszelle sind. Beispiele von geeigneten
Promotoren zum Richten der Transkription der ersten Nukleinsäuresequenz
in einem filamentösen
Pilz-Wirt sind Promotoren, die aus den Genen erhalten werden, die
für die
Aspergillus oryzae TAKA-Amylase, die Rhizomucor miehei Aspartatproteinase,
die Aspergillus niger neutrale α-Amylase,
die Aspergillus niger oder die Aspergillus awamori Glucoamylase
(glaA), die Rhizomucor miehei Lipase, die Aspergillus oryzae alkaline
Protease, die Aspergillus oryzae Triosephosphat-Isomerase, die Aspergillus
nidulans Acetamidase und Hybride hiervon. Besonders bevorzugte Promotoren
sind die TAKA-Amylase, das NA2-tpi (ein Hybrid der Promotoren aus
den Genen, welche die Aspergillus niger neutrale α-Amylase
und die Aspergillus oryzae Triosephosphatisomerase kodieren) und
glaA Promotoren.
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Die
erste Kontrollsequenz kann ebenfalls eine geeignete Transkriptions-Terminatorsequenz
sein, eine Sequenz, welche durch den filamentösen Pilz-Wirt als Termination
der Transkription erkannt wird. Die Terminatorsequenz wird funktionsfähig mit
dem 3'-Terminus
der ersten Nukleinsäuresequenz,
welche das Hem-biosynthetische Enzym kodiert, verknüpft. Die
Terminatorsequenz kann nativ zu der ersten Nukleinsäuresequenz, welche
das Hem-biosynthetische Enzym kodiert, sein oder kann aus anderen
Quellen erhalten werden, d. h. eine fremde Terminatorsequenz. Jeder
beliebige Terminator, welcher in der gewählten filamentösen Pilz-Wirtszelle
funktionell ist, ist geeignet, um in der vorliegenden Erfindung
verwendet zu werden, besonders bevorzugte Terminatoren jedoch werden
aus den Genen erhalten, welche die Aspergillus oryzae TAKA-Amylase,
die Aspergillus niger Glucoamylase, die Aspergillus nidulans Anthranilatsynthase
und die Aspergillus niger alpha-Glucosidase kodieren.
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Die
erste Kontrollsequenz kann ebenfalls eine geeignete Leadersequenz,
eine nicht-translatierte Region einer mRNA, welche für die Translation
durch den fi lamentösen
Pilz-Wirt wichtig ist, sein. Die Leadersequenz wird funktionsfähig mit
dem 5'-Terminus
der ersten Nukleinsäuresequenz,
welche das Hem-biosynthetische
Enzym kodiert, verknüpft.
Die Leadersequenz kann nativ zu der ersten Nukleinsäuresequenz
sein oder kann aus anderen Quellen erhalten werden, d. h. eine fremde
Leadersequenz. Jede beliebige Leadersequenz, die in der gewählten filamentösen Pilz-Wirtszelle
funktionell ist, ist geeignet, in der vorliegenden Erfindung verwendbar
zu sein, besonders bevorzugte Leader werden jedoch aus den Genen
erhalten, welche die Aspergillus oryzae TAKA-Amylase und die Aspergillus
oryzae Triosephosphatisomerase kodieren.
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Die
erste Kontrollsequenz kann ebenfalls eine Polyadenylierungssequenz
sein, eine Sequenz, welche funktionsfähig mit dem 3'-Terminus der ersten
Nukleinsäuresequenz
verknüpft
ist, und welche, wenn sie transkribiert wird, von dem filamentösen Pilz-Wirt
erkannt wird, um der transkribierten mRNA Polyadenosin-Reste hinzuzufügen. Die
Polyadenylierungssequenz kann nativ zu der ersten Nukleinsäuresequenz,
welche das Hem-biosynthetische Enzym kodiert, sein oder kann aus
anderen Quellen erhalten werden, d. h. eine fremde Polyadenylierungssequenz.
Jede beliebige Polyadenylierungssequenz, die in dem gewählten Pilz-Wirt funktionell
ist, ist geeignet, in der vorliegenden Erfindung verwendet zu werden,
besonders bevorzugte Polyadenylierungssequenzen werden jedoch von
den Genen erhalten, welche die Aspergillus oryzae TAKA-Amylase,
die Aspergillus niger Glucoamylase, die Aspergillus nidulans Anthranilatsynthase
und die Aspergillus niger alpha-Glucosidase kodieren.
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Die
erste Kontrollsequenz kann ebenfalls eine ein Signalpeptid kodierende
Region sein, die eine Aminosäuresequenz
kodiert, die mit dem Amino-Terminus des Hem-biosynthetischen Enzyms
verknüpft
ist, und die Lokalisation des Hem-biosynthetischen Enzyms in einzelne
Zellkompartimente erlaubt. Die Signalpeptid-kodierende Region kann
nativ zu der ersten Nukleinsäuresequenz,
welche das Hem-biosynthetische Enzym kodiert, sein oder kann aus
fremden Quellen erhalten werden. Das 5'-Ende der kodierenden Sequenz der ersten
Nukleinsäuresequenz kann
inhärent
eine Signalpeptid-kodierende Region enthalten, die natürlicherweise
in dem Translations-Leserahmen mit dem Segment der kodierenden Region
verknüpft
ist, welche das lokalisierte Hem-biosynthetische Enzym kodiert.
Alternativ kann das 5'-Ende
der kodierenden Sequenz Nukleinsäuren
enthalten, welche eine Signalpeptid-kodierende Region enthält, die
fremd zu dem Anteil der kodierenden Sequenz ist, welche das lokalisierte
Hem-biosynthetische Enzym kodiert. Die Signalpeptid-kodierende Region
kann von einem Neurospora crassa ATPase-Gen (Viebrock et al., 1982, EMBO Journal
1: 565–571)
oder von einem Saccharomyces cerevisiae Cytochrom-c-Peroxidase-Gen
(Kaput et al., 1982, Journal of Biological Chemistry 257: 15054–15058)
erhalten werden. Es kann jedoch jede beliebige Signalpeptid-kodierende
Region in der vorliegenden Erfindung verwendet werden, welche in
der Lage ist, die Lokalisierung des Hem-biosynthetischen Enzyms
in einem gewählten
filamentösen
Pilz-Wirt zu ermöglichen.
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Die
erste Kontrollsequenz kann eine ebenfalls eine Propeptid-kodierende
Region sein, welche eine Aminosäuresequenz
kodiert, die an dem Amino-Terminus eines reifen biochemisch aktiven
Polypeptids positioniert ist. Das resultierende Polypeptid ist als
ein Proenzym oder ein Propolypeptid (oder in einigen Fällen ein Zymogen)
bekannt. Proenzyme sind im Allgemeinen inaktiv und können durch
katalytische oder autokatalytische Spaltung des Propeptids von dem
Proenzym in reife, aktive Polypeptide umgewandelt werden. Ein biochemisch
aktives Polypeptid wird hierin als ein Hem-biosynthetisches Enzym
definiert, welches in einer aktiven Form hergestellt wird, welche
die biochemische Aktivität
seines natürlichen
Gegenstücks
durchführt.
Die Propeptid-Sequenz kann nativ zu der ersten Nukleinsäuresequenz,
welche das Hem-biosynthetische Enzym kodiert, sein oder kann aus
anderen Quellen erhalten werden, d. h. eine fremde Propeptid-Sequenz.
Die Nukleinsäuresequenz,
die ein Propeptid kodiert, kann aus den Genen erhalten werden, welche
den Saccharomyces cerevisiae Alpha-Faktor und die Myceliophthora
thermophilum Laccase kodieren.
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In
einem anderen Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Hemoprotein
in höheren
Mengen in einer filamentösen
Pilzzelle hergestellt, indem in die filamentöse Pilzzelle eine oder mehrere
Kopien einer oder mehrerer zweiter Nukleinsäuresequenzen eingeführt werden,
welche ein Hem-biosynthetisches Enzym kodieren. Die zweite Nukleinsäuresequenz
kann jede beliebige Nukleinsäuresequenz
sein, die ein Hem-biosynthetisches Enzym kodiert, ausgewählt aus
der Gruppe bestehend aus einer 5'-Aminolevulinsäuresynthase,
einer Porphobilinogensynthase, einer Porphobilinogendeaminase, einer
Uroporphyrinogensynthase, einer Uroporphyrinogendecarboxylase, einer
Coproporphinogenoxidase, einer Protoporphyrinogenoxidase und einer
Ferrochelatase. Die zweiten Nukleinsäuresequenzen können von
jeder beliebigen mikrobiellen Quelle erhalten werden. Die Wahl der
Quelle der zweiten Nukleinsäuresequenz
wird von der filamentösen
Pilz-Wirtszelle
abhängig
sein, bevorzugte Quellen sind jedoch Pilz-Quellen, z. B. Hefen und
filamentöse
Pilze. Bevorzugte filamentöse
Pilzzellquellen schließen
ein, sind jedoch nicht hierauf beschränkt, Spezien von Acremonium,
Aspergillus, Fusarium, Humicola, Myceliphthora, Mucor, Neurospora,
Penicillium, Phanerochaete, Thielavia, Tolypocladium und Trichoderma.
Bevorzugte Hefequellen schließen
ein, sind jedoch nicht hierauf beschränkt, Spezies von Candida, Kluyveromyces,
Pichia, Saccharomyces, Schizosaccharomyces und Yarrowia. Weiterhin
können
die zweiten Nukleinsäuresequenzen
nativ zu der filamentösen
Pilz-Wirtszelle sein. Die zweite Nukleinsäuresequenz kann eine oder mehrere
der folgenden sein:
- 1. 5-Aminolevulinsäure-Synthase-Gene:
- a. Saccharomyces cerevisiae (Urban-Grimal et al., 1986, European
Journal of Biochemistry 156: 511–59);
- b. Aspergillus nidulans (Bradshaw et al., 1993, Current Genetics
23: 501–507);
- c. Rhodobacter sphaeroides (Tai et al., 1988, Gene 70: 139–152);
- d. Rhodobacter capsulatus (Hornberger et al., 1990, Molecular
General Genetics 211: 371–378);
und
- e. Escherichia coli (Drolet et al., 1989, Molecular General
Genetics 216: 347–352).
- 2. Porphobilinogen-Synthase-Gene:
- a. Saccharomyces cerevisiae (Myers et al., 1987, Journal of
Biological Chemistry 262: 16822–16829);
- b. Staphylococcus aureus (Kafala und Sasarman, 1994, Canadian
Journal of Microbiology 40: 651–657);
- c. Rhodobacter sphaeroides (Delaunay et al., 1991, Journal of
Bacteriology 173: 2712–2715);
- d. Escherichia coli (Echelard et al., 1988, Molecular General
Genetics 214: 503–508);
und
- e. Bacillus subtilis (Hansson et al., 1991, Journal of Bacteriology
173: 2590–2599).
- 3. Porphobilinogen-Deaminase-Gene:
- a. Saccharomyces cerevisiae (Keng et al., 1992, Molecular General
Genetics 234: 33–433);
- b. Mensch (Yoo et al., 1993, Genomics 15: 221–29; Raich
et al., 1986, Nucleic Acids Research 14: 5955–5968);
- c. Escherichia coli (Thomas und Jordan, 1986, Nucleic Acids
Research 14: 6215–6226);
und
- d. Bacillus subtilis (Petricek et al., 1990, Journal of Bacteriology
172: 2250–2258).
- 4. Uroporphyrinogen-III-Synthase-Gene:
- a. Saccharomyces cerevisiae (Amillet und Labbe-Bois, 1995, Yeast
11: 419–424);
- b. Bacillus subtilis (Hansson et al., 1991, Journal of Bacteriology
173: 2590–2599);
und
- c. Escherichia coli (Jordan et al., 1987, Nucleic Acids Research.
15: 10583).
- 5. Uroporphyrinogen III-Decarboxylase-Gene:
- a. Saccharomyces cerevisiae (Garey et al., 1992, European Journal
of Biochemistry 205: 1011–1016);
und
- b. Mensch (Romeo et al., 1986, Journal of Biological Chemistry
261: 9825–9831).
- 6. Coproporphyrinogen III-Oxidase-Gene:
- a. Mensch (Martasek et al., 1994, Proceedings of the National
Academy of Sciences USA 911: 3024–3028);
- b. Escherichia coli (Troup et al., 1994, Journal of Bacteriology
176: 673–680);
und
- c. Saccharomyces cerevisiae (Zaagorec et al., 1986, Journal
of Biological Chemistry 263: 9718–9724).
- 7. Protoporphyrinogen IX-Oxidase-Gene:
- a. Mensch (Taketani et al., 1995, Genomics 29: 698–703);
- b. Bacillus subtilis (Dailey et al., 1994, Journal of Biological
Chemistry 269: 813–815);
und
- c. Escherichia coli (Sasarman et al., 1993, Canadian Journal
of Microbiology 39: 155–161).
- 8. Ferrochelatase-Gene:
- a. Saccharomyces cerevisiae (Labbe-Bois, 1990, Journal of Biological
Chemistry 265: 7278–72883);
- b. Rind (Shibuya et al., 1995, Biochimica Biophysica Acta 1231:
117–120);
- c. Bradyrhizobium japonicum (Frustaci und O'Brian, 1993, Applied Environmental Microbiology
59: 347–2351);
- d. Escherichia coli (Frustaci und O'Brian, 1993, Journal of Bacteriology
175: 2154–2156);
und
- e. Bacillus subtilis (Hansson und Hederstedt, 1992, Journal
of Bacteriology 174: 8081–88093).
-
In
einer stärker
bevorzugten Ausführungsform
werden die zweiten Nukleinsäuresequenzen
von einer Spezies von Aspergillus erhalten. In einer noch stärker bevorzugten
Ausführungsform
werden die zweiten Nukleinsäuresequenzen
von Aspergillus ficuum, Aspergillus foetidus, Aspergillus japonicus,
Aspergillus niger, Aspergillus nidulans oder Aspergillus oryzae
erhalten. In einer anderen stärker
bevorzugten Ausführungsform werden
die zweiten Nukleinsäuresequenzen
von einer Spezies von Saccharomyces erhalten. In einer noch stärker bevorzugten
Ausführungsform
werden die zweiten Nukleinsäuresequenzen
von Saccharomyces cervisiae, Saccharomyces carlsbergensis, Saccharomyces
diastaticus, Saccharomyces douglasii, Saccharomyces kluyveri, Saccharomyces
norbensis oder Saccharomyces oviformis erhalten.
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In
einer am stärksten
bevorzugten Ausführungsform
wird die zweite Nukleinsäuresequenz,
welche eine 5-Aminolevulinsäuresynthase
kodiert, von dem Aspergillus oryzae Stamm A1560 (IFO 4177) erhalten,
z. B. die in SEQ ID NO: 1 ausgewiese Nukleinsäuresequenz. Die zweite Nukleinsäuresequenz,
die eine 5-Aminolevulinsäuresynthase
kodiert, kann ebenfalls eine Nukleinsäuresequenz darstellen, die
für die
5-Aminolevulinsäuresynthase
mit der in SEQ ID NO: 2 ausgewiesenen Aminosäuresequenz kodiert, welche
sich von der SEQ ID NO: 1 durch die Degeneration des genetischen
Codes unterscheidet. In einer anderen am stärksten bevorzugten Ausführungsform
wird die zweite Nukleinsäuresequenz,
welche eine Porphobilinogensynthase kodiert, von dem Aspergillus
oryzae Stamm A1560 (IFO 4177) erhalten, z. B. die in SEQ ID NO:
3 ausgewiesene Nukleinsäuresequenz.
Die zweite Nukleinsäuresequenz,
die eine Porphobilinogensynthase kodiert, kann ferner eine Nukleinsäuresequenz
sein, die für
die Porphobilinogensynthase kodiert, welche die in SEQ ID NO: 4
ausgewiesene Aminosäuresequenz
besitzt, welche sich von der SEQ ID NO: 3 durch die Degeneration
des genetischen Codes unterscheidet. Die zweiten Nukleinsäuresequenzen
der vorliegenden Erfindung umfassen ferner sowohl die in SEQ ID
NO: 1 als auch SEQ ID NO: 3 angezeigten genomischen Sequenzen als
auch die korrespondierenden cDNA- und RNA-Sequenzen. Der Ausdruck "Nukleinsäuresequenzen", wie hierin verwendet,
ist so zu verstehen, dass sämtliche
solcher Variationen umfasst sind, einschließlich synthetischer DNA.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird die zweite Nukleinsäuresequenz,
funktionsfähig
verknüpft mit
einer oder mehreren zweiten Kontrollsequenzen, in den filamentösen Pilz-Wirt
eingeführt.
Die zweiten Kontrollsequenzen können
nativ zu den zweiten Nukleinsäuresequenzen,
welche das Hem-biosynthetische Enzym kodieren, sein oder können teilweise
oder insgesamt von fremden Quellen erhalten werden. Die fremden
Kontrollsequenzen können
die natürlichen
Kontrollsequenzen einfach ersetzen, um eine verstärkte Herstellung des
gewünschten
Hem-biosynthetischen Enzyms in Bezug zu der natürlichen Kontrollsequenz, welche
natürlicherweise
mit der kodierenden Sequenz assoziiert ist, zu erhalten. Die zweiten
Kontrollsequenzen können jede
beliebige der Kontrollsequenzen sein, die oben im Zusammenhang mit
der ersten Kontrollsequenz aufgeführt wurden.
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In
einem anderen Aspekt der vorliegenden Erfindung können eine
oder mehrere Kopien der einen oder mehreren ersten Kontrollsequenzen
und eine oder mehrere Kopien der einen oder mehreren zweiten Nukleinsäuresequenzen
in die filamentöse
Pilzzelle eingeführt
werden. Bevorzugt sind die zweiten Nukleinsäuresequenzen funktionsfähig mit
einer oder mehreren zweiten Kontrollsequenzen verknüpft.
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Die
ersten Kontrollsequenzen, die zweiten Nukleinsäuresequenzen und/oder die zweiten
Kontrollsequenzen können
in demselben Nukleinsäurekonstrukt
enthalten sein oder sie können
in verschiedenen Nukleinsäurekonstrukten
enthalten sein. Jedes Nukleinsäurekonstrukt
kann Integrationselemente zum Richten der Integration durch homologe
Rekombination in das Genom des Pilz-Wirtes an eine präzise Stelle
umfassen. Um die höchste
Wahrscheinlichkeit der Integration an einer präzisen Stelle zu erhöhen, sollten
die Integrationselemente bevorzugt eine ausrei chende Anzahl Nukleinsäuren enthalten,
wie 100 bis 1500 Basenpaare, bevorzugt 400 bis 1500 Basenpaare und
am stärksten
bevorzugt 800 bis 1500 Basenpaare, welche hochgradig homolog mit
der entsprechenden Zielsequenz sind, um die Wahrscheinlichkeit der
homologen Rekombination zu erhöhen.
Die Integrationselemente können
jede beliebige Sequenz aufweisen, die homolog zu der Zielsequenz
in dem Genom der filamentösen
Pilz-Wirtszelle ist. Weiterhin können
die Integrationselemente nicht-kodierende oder kodierende Nukleinsäuresequenzen
sein. Auf der anderen Seiten kann jedes Nukleinsäurekonstrukt in das Genom der
filamentösen
Pilz-Wirtszelle durch nicht-homologe Rekombination integriert werden.
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Die
Nukleinsäurekonstrukte
können
in einen geeigneten Vektor inseriert werden oder die zweiten Nukleinsäuresequenzen
können
direkt in einen Vektor inseriert werden, der bereits die Kontrollsequenzen
enthält, unter
Verwenden von molekularbiologischen Techniken, die im Stand der
Technik bekannt sind. Die Vektoren können jeder beliebige Vektor
sein, der geeigneterweise rekombinanten DNA-Vorgehensweisen unterworfen werden kann,
und der die Expression einer Nukleinsäuresequenz der vorliegenden
Erfindung bewirken kann. Die Wahl eines Vektors wird typischerweise
von der Kompatibilität
des Vektors mit der filamentösen
Pilzzelle, in welche der Vektor einzuführen ist, abhängen. Der
Vektor kann ein autonom replizierender Vektor sein, d. h. ein Vektor,
der als eine extrachromosomale Einheit existiert, dessen Replikation
unabhängig
von der chromosomalen Replikation erfolgt, z. B. ein Plasmid, ein
extrachromosomales Element, ein Minichromosom oder ein künstliches
Chromosom. Alternativ kann der Vektor einer sein, der, wenn er in
die filamentöse
Pilzzelle eingeführt
wird, in das Genom integriert wird und zusammen mit dem/den Chromosom(en),
in welches/e er integriert worden ist, repliziert wird. Das Vektorsystem
kann aus einem einzelnen Vektor oder Plasmid oder zwei oder mehreren
Vektoren oder Plasmiden bestehen, die zusammen die Gesamt-DNA enthalten,
die in das Genom des filamentösen
Pilz-Wirtes einzuführen
ist.
-
Die
Vektoren der vorliegenden Erfindung enthalten vorzugsweise einen
oder mehrere selektierbare Marker, welche eine einfache Selektion
der transformierten Zellen erlaubt/erlauben. Ein selektierbarer
Marker ist ein Gen, dessen Produkt eine Biocid- oder virale Resistenz,
eine Resistenz gegenüber
Schwermetallen, Phototrophie oder Auxotrophie und dergleichen bereitstellt.
Der selektierbare Marker kann ausgewählt werden aus der Gruppe bestehend
aus, jedoch nicht hierauf beschränkt,
amdS, pyrG, argB, niaD, sC, trpC, bar und hygB. Bevorzugt für die Verwendung
in einer Aspergillus Zelle sind die amdS- und pyrG-Marker von Aspergillus nidulans
oder Aspergillus oryzae und der bar-Marker von Streptomyces hygroscopicus.
Weiterhin kann die Selektion durch Co-Transformation vorgenommen
werden, z. B. wie in WO 91/17243 beschrieben, wo der selektierbare
Marker in einem separaten Vektor enthalten ist.
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Die
Vorgehensweisen, die verwendet werden, um die Nukleinsäurekonstrukte,
den Promotor, den Terminator und andere Elemente zu ligieren und
diese in geeignete Vektoren einzufügen, welche die für die Replikation
erforderliche Information enthalten, sind dem Fachmann gut bekannt
(siehe z. B. Sambrook et al., Molecular Cloning, A Laboratory Manual,
2. Auflage, Cold Spring Harbor, New York, 1989).
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Die
Verfahren der vorliegenden Erfindung umfassen das Einführen einer
oder mehrerer Kopie(n) von einer oder mehreren Nukleinsäuresequenz(en),
welche das Hemoprotein in der filamentösen Pilzzelle kodieren. Die
Nukleinsäuresequenz,
welche das Hemoprotein kodiert, wird vor Schritt (b) eingeführt. Die
Nukleinsäuresequenz,
welche das Hemoprotein kodiert, kann in demselben Vektor wie die
ersten Kontrollsequenzen, die zweiten Nukleinsäuresequenzen und die zweiten
Kontrollsequenzen enthalten sein oder sie können in verschiedenen Vektoren
enthalten sein. Bevorzugt sind die Nukleinsäuresequenzen, welche die Hemoproteine kodieren,
funktionsfähig
mit dritten Kontrollsequenzen verknüpft. Die oben ausgeführten Kontrollsequenzen
in Verbindung mit den ersten Kontrollsequenzen sind ebenfalls als
dritte Kontrollsequenzen anwendbar.
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Die
Verfahren der vorliegenden Erfindung können ferner das Einführen einer
Quelle von Hem, Analoga hiervon oder einem oder mehreren Signalweg-Zwischenprodukten
(„pathway
intermediates")
in das Nährmedium
umfassen. Siehe "Product
Brochure of Porphyrin Products Inc. (Logan, UT)", um die Hem-Analoga und Signalweg-Zwischenprodukte
aufzulisten. Zum Beispiel kann/können,
wenn eine Nukleinsäuresequenz,
die eines der Enzyme des Hem-Biosynthesewegs
kodiert, in eine filamentöse
Pilzzelle eingeführt
wird, ein oder mehrere Signalweg-Zwischenprodukte in einem oder
mehreren vorangehenden Schritten, geschwindigkeitslimitierend sein.
In solch einem Fall kann man das Kulturmedium mit diesen einen oder
mehreren Signalweg-Zwischenprodukten ergänzen. Um diese Signalweg-Zwischenprodukte
in die Zelle einzuführen,
kann man ein Enzym verwenden, welches in der Lage ist, die Zellmembran
zu semipermeabilisieren, z. B. NOVOZYM 234TM (Novo
Nordisk A/S).
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Die
Verfahren der vorliegenden Erfindung können ferner das Einführen einer
Eisenquelle in das Nährmedium
umfassen. Alternativ umfassen die Verfahren ferner das Einführen eines
beliebigen Metallions, das die Porphyrin-Synthese induzieren kann.
Siehe z. B. Mamet et al., 1996, BioMetals, 9: 73–77.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ebenfalls rekombinante filamentöse Pilzzellen,
welche eine oder mehrere Kopien einer Nukleinsäuresequenz, die ein Hemoprotein
kodieren, eine oder mehrere erste Kontrollsequenzen, welche in der
Lage sind, die Expression eines Hem-biosynthetischen Enzyms, das
durch eine erste Nukleinsäuresequenz
endogen in der filamentösen
Pilzzelle kodiert wird, zu richten (steuern) und/oder eine oder
mehrere Kopien von einer oder mehreren zweiten Nukleinsäuresequenzen,
welche ein Hem-biosynthetisches Enzym kodieren, umfassen. Die Sequenzen
können
in das Genom der Pilzzelle integiert werden, oder sie können in
einem selbst-replizierendem extrachromosomalem Vektor enthalten
sein.
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Die
filamentösen
Pilzzellen der vorliegenden Erfindung umfassen eine oder mehrere
Kopien einer Nukleinsäuresequenz,
die ein Hemoprotein kodiert, wobei die Nukleinsäuresequenz, welche das Hemoprotein kodiert,
funktionsfähig
mit dritten Kontrollsequenzen verknüpft ist, die in der Lage sind,
die Expression des Hemoproteins in der filamentösen Pilzzelle zu richten, wobei
die Nukleinsäuresequenz,
die das Hemoprotein kodiert, in das Genom der Pilzzelle integriert
wird oder in einem selbst-replizierendem extrachromosomalem Vektor
enthalten ist.
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Die
Wahl der filamentösen
Pilz-Wirtszelle wird in großem
Ausmaß von
der Quelle der Kontrollsequenzen, der Nukleinsäuresequenzen, die die Hem-biosynthetischen
Enzyme kodieren, und des Hemoproteins abhängig sein. In einer bevorzugten
Ausführungsform
ist die filamentöse
Pilz-Wirtszelle eine Zelle einer Spezies von, jedoch nicht hierauf
beschränkt,
Acremonium, Aspergillus, Fusarium, Humicola, Myceliphthora, Mucor, Neurospora,
Penicillium, Thielavia, Tolypocladium und Trichoderma. In einer
stärker
bevorzugten Ausführungsform
ist die filamentöse
Pilz-Wirtszelle eine Aspergillus Zelle. In einer anderen stärker bevorzugten
Ausführungsform
ist die filamentöse
Pilz-Wirtszelle eine Acremonium Zelle. In einer anderen stärker bevorzugten Ausführungsform
ist die filamentöse
Pilz-Wirtszelle eine Fusarium Zelle. In einer anderen stärker bevorzugten Ausführungsform
ist die filamentöse
Pilz-Wirtszelle eine Humicola Zelle. In einer anderen stärker bevorzugten Ausführungsform
ist die filamentöse
Pilz-Wirtszelle eine Myceliophthora Zelle. In einer anderen stärker bevorzugten
Ausführungsform
ist die filamentöse
Pilz-Wirtszelle eine Mucor Zelle. In einer anderen stärker bevorzugten
Ausführungsform
ist die filamentöse
Pilz-Wirtszelle eine Neurospora Zelle. In einer anderen stärker bevorzugten
Ausführungsform
ist die filamentöse
Pilz-Wirtszelle eine Penicillium Zelle. In einer anderen stärker bevorzugten
Ausführungsform
ist die filamentöse
Pilz-Wirtszelle eine Thielavia Zelle. In einer anderen stärker bevorzugten
Ausführungsform
ist die filamentöse
Pilz-Wirtszelle
eine Tolypocladium Zelle. In einer anderen stärker bevorzugten Ausführungsform
ist die filamentöse
Pilz-Wirtszelle eine Trichoderma Zelle. In einer am stärksten bevorzugten
Ausführungsform
ist die filamentöse
Pilz-Wirtszelle eine Aspergillus ficuum Zelle, eine Aspergillus
foetidus Zelle, eine Aspergillus japonicus Zelle, eine Aspergillus
niger Zelle, eine Aspergillus nidulans Zelle oder eine Aspergillus
oryzae Zelle. In einer anderen am stärksten bevorzugten Ausführungsform ist
die filamentöse
Pilz-Wirtszelle eine Fusarium oxysporum Zelle oder eine Fusarium
graminearum Zelle. In einer anderen am stärksten bevorzugten Ausführungsform
ist die filamentöse
Pilz-Wirtszelle eine Humicol insolens Zelle oder eine Humicola lanuginosus
Zelle. In einer anderen am stärksten
bevorzugten Ausführungsform
ist die filamentöse
Pilz-Wirtszelle eine Myceliophthora thermophilum Zelle. In einer
anderen am stärksten bevorzugten
Ausführungsform
ist die filamentöse
Pilz-Wirtszelle eine Mucor miehei Zelle. In einer anderen am stärksten bevorzugten
Ausführungsform
ist die filamentöse
Pilz-Wirtszelle eine Neurospora crassa Zelle. In einer anderen am
stärksten
bevorzugten Ausführungsform
ist die filamentöse
Pilz-Wirtszelle eine Penicillium purpurogenum Zelle. In einer anderen
am stärksten
bevorzugten Ausführungsform
ist die filamentöse Pilz-Wirtszelle
eine Thielavia terrestris Zelle. In einer anderen am stärksten bevorzugten
Ausführungsform
ist die filamentöse
Pilz-Wirtszelle eine Trichoderma harzianum Zelle, eine Trichoderma
koningii Zelle, eine Trichoderma longibrachiatum Zelle, eine Trichoderma
reesei Zelle oder eine Trichoderma viride Zelle.
-
Die
vorliegende Erfindung wird weiterhin durch die folgenden Beispiele
beschrieben, welche nicht dazu gedacht sind, den Gegenstand der
Erfindung zu begrenzen.
-
Beispiele
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Beispiel 1: Extraktion
genomischer DNA aus dem Aspergillus oryzae Stamm A1560
-
Der
Aspergillus oryzae Stamm A1560 (IFO 4177) wurde in 25 ml 0,5% Hefeextrakt – 2% Glucose (YEG)-Medium
für 24
Stunden bei 32°C
und 250 rpm wach sen gelassen. Die Mycelia wurden dann mittels Filtration
durch Miracloth (Calbiochem, La Jolla, CA) gesammelt und einmal
mit 25 ml 10 mM Tris-1 mM EDTA (TE)-Puffer gewaschen. Der Überschuss
an Puffer wurde von den Mycelia abgegossen, welche nachfolgend in
flüssigem
Stickstoff gefroren wurden. Die gefrorenen Mycelia wurden in einer
elektrischen Kaffeemühle
zu einem feinen Pulver zerrieben und das Pulver wurde zu 20 ml TE-Puffer
und 5 ml 20 Gew.-% Natriumdodecylsulfat (Sodiumdodecylsulfat, SDS)
in einem Einweg-Plastikzentrifugationsröhrchen hinzugefügt. Die
Mischung wurde mehrere Male vorsichtig umgedreht, um ein Vermischen
sicherzustellen, und zweimal mit gleichem Volumen an Phenol : Chloroform
: Isoamylalkohol (25 : 24 : 1 V/V/V) extrahiert. Es wurde Natriumacetat
(3 M Lösung)
bis zu einer Endkonzentration von 0,3 M hinzugefügt, gefolgt von der Zugabe
von 2,5 Volumina eiskaltem Ethanol, um die Nukleinsäuren zu
präzipitieren.
Die Nukleinsäuren
wurden dann durch Zentrifugation des Röhrchens bei 15.000 × g für 30 Minuten
pelletiert. Das Pellet wurde 30 Minuten luftgetrocknet, bevor die
Resuspension in 0,5 ml TE-Puffer erfolgte. Es wurde DNase-freie
Ribonuklease A bis zu einer Konzentration von 100 μg/ml hinzugefügt und die
Mischung wurde bei 37°C
für 30
Minuten inkubiert. Es wurde dann Proteinase K bei einer Konzentration
von 200 μg/ml
hinzugefügt
und die Mischung wurde eine weitere Stunde bei 37°C inkubiert.
Schließlich
wurde die Mischung zweimal mit Phenol : Chloroform : Isoamylalkohol
(25 : 24 : 1 V/V/V) extrahiert, bevor die DNA mit Natriumacetat
und Ethanol wie vorher beschrieben präzipitiert wurde. Das DNA-Pellet
wurde unter Vakuum getrocknet, in TE-Puffer resuspendiert und bei
4°C bis
zur weiteren Verwendung aufbewahrt.
-
Beispiel 2: Konstruktion
des Plasmids pSE04
-
Es
wurde genomische DNA von dem Aspergillus nidulans Stamm A26 (Fungal
Genetics Stock Center, Kansas City, KS), unter Verwenden der gleichen
Vorgehensweise wie in Beispiel 1 beschrieben, erhalten. Das Plasmid
pSE04 wurde durch Ligation von PCR-Fragmenten aus einer Amplifizierungsreaktion,
die As pergillus nidulans A 26 genomische DNA enthielt, konstruiert.
Die Amplifizierungs-Reaktion enthielt die folgenden Komponenten:
50 ng Aspergillus nidulans A26 genomische DNA, 100 μM jeweils
von dATP, dCTP, dGTP und dTTP (Boehringer Mannheim, Indianapolis,
IN), 50 pmol der Primer ALAS3d 5'-TTTATGATGGAGGCCCTTCTCCAGCAGTCTC-3' (SEQ ID NO: 5) und
ALAS4e 5'-CTATGCATTTAAGCAGCAGCCGCGACTGG-3' (SEQ ID NO: 6),
2 Einheiten Taq DNA-Polymerase (Perkin Elmer Corp., Branchburg,
NJ), und 1 × Taq
DNA Polymerasepuffer (Perkin Elmer Corp, Branchburg, NJ). Die Reaktionsmischung
wurde in einem Perkin Elmer Thermal-Cycler (Perkin-Elmer Corp.,
Branchburg, NJ) inkubiert, programmiert für 30 Zyklen, jeder bei 95°C für 1 Minute,
55°C für 1 Minute
und 72°C
für 90
Sekunden. Das 2 kB PCR-Produkt wurde nach einer Elektrophorese unter
Verwenden eines 1,1%igen Agarosegels niedriger Schmelztemperatur
(FMC, Rockland, ME) mit 40 mM Tris-Acetat – 1 mM Dinatrium EDTA (TAE)-Puffer
durch Ausschneiden isoliert und in den pCRII-Vektor (Invitrogen,
San Diego, CA) gemäß den Angaben
des Herstellers subkloniert, um pSE04 (1) herzustellen.
-
Beispiel 3: Aspergillus
oryzae Stamm A1560 DNA-Bibliotheken und Identifikation von ALA-Synthase
(hemA)-Klonen
-
Es
wurden Aspergillus oryzae Stamm A1560 genomische DNA-Bibliotheken
konstruiert unter Verwenden des bakteriophagen Klonierungsvektors λZipLox (Life
Technologies, Gaithersburg, MD) gemäß den Instruktionen des Herstellers
unter Verwenden von E. coli Y1090ZL Zellen als Wirt zum Plattieren
und zur Aufreinigung des rekombinanten Bakteriophagen und E. coli
DH10Bzip zum Ausschneiden einzelner pZL1-hemA-Klone. Die gesamte
Zell-DNA, wie in Beispiel 1 zubereitet, wurde teilweise mit Tsp509I
verdaut und in einem 1%igen Agarosegel mit 50 mM Tris-50 – 50 mM
Borat – 1mM
Di-natrium-EDTA (TBE)-Puffer größenfraktioniert.
Die DNA-Fragmente, welche in den Größenbereich 4 bis 7 kB wanderten,
wurden unter Verwenden von „Prep-a-Gene"-Reagenzien (BioRad
Laboratories, Hercules, CA) aus dem Gel ausgeschnitten und eluiert. Die
eluierten DNA-Fragmente wurden mit EcoRI-geschnittenen und dephosphorylierten λZipLox-Vektorarmen ligiert
und die Ligationsmischungen wurden unter Verwenden von herkömmlichen
Verpackungsextrakten („packaging
extracts") (Stratagene,
La Jolla, CA) verpackt („packaged"). Die verpackten
DNA-Bibliotheken wurden in E. coli Y1090ZL-Zellen amplifiziert.
Die nicht-amplifizierte genomische Bibliothek enthielt 1 × 106 pfu/ml.
-
Bakteriophagen-DNA
von 7 × 104 Plaques wurde auf doppelte kreisförmige ("duplicate circular") Nytran-Plus-Membranen
(Schleicher & Schuell,
Keene, NH) transferiert und mit einer Digoxigenin (DIG)-markierten
Probe, welche mittels PCR-Amplifikation aus genomischer DNA von
Aspergillus nidulans hemA von dem Plasmid pSE04, beschrieben in
Beispiel 2, zubereitet wurde, sondiert ("probed"). Die Amplifikationsreaktion enthielt
die folgenden Komponenten: 1 × DIG-Sondierungsynthesemischung
(Boehringer Mannheim, Indianapolis, IN), 100 μM jeweils von dATP, dCTP, dGTP
und dTTP, 50 pmol des Primers ALAS3d und des Primers ALAS4e, beschrieben
in Beispiel 2, 2 Einheiten Taq-DNA-Polymerase und 1 × Taq DNA-Polymerasepuffer.
Die Reaktion wurde in einem Perkin Elmer Thermal-Cycler, programmiert
für 30
Zyklen, jeder bei 95°C
für 1 Minuten,
55°C für 1 Minute
und 72°C
für 2 Minuten,
inkubiert. Die denaturierte Probe wurde zu dem Hybridisierungspuffer
bei einer Konzentration von 2 ng/ml hinzugefügt und über Nacht mit prähybridisierten
Membranen inkubiert. Die Prähybridisierung
und die Hybridisierung wurde bei 42°C in 5 × SSC, 0,1-%igem Sarkosyl, 0,02-%igem
SDS, 1-%igem Genius Blocking Agent (Blockiermittel) (Boehringer
Mannheim, Indianapolis, IN) und 30-%igem Formamid durchgeführt. Die
Membranen wurden zweimal in 5 × SSC-0,1-%igem
SDS gewaschen, gefolgt von zwei Waschungen in 2 × SSC-0,1%-igem SDS. Jede Waschung
wurde für
15 Minuten bei Raumtemperatur durchgeführt. Die gewaschene Membran
wurde mit einem Kodak X-OMAT-AR-Film für ungefähr 2 Stunden bei Raumtemperatur
belichtet gefolgt von der Entwicklung unter Verwenden eines Konika QX-70
automatischen Filmprozessor gemäß den Instruktionen
des Herstellers. Die Anfangs-Plaques wurden ein zweites Mal aufgereinigt
und durchsucht. Fünf
Klone wurden identifiziert und in pZL-Derivate ausgeschnitten gemäß den Instruktionen
des Herstellers (Bethesda Research Laboratories, Inc., Gaithersburg,
MD). Die pZL-Derivate wurden als E. coli DH5αpSE11, pSE13, pSE15, pSE17 und
pSE20 bezeichnet. Für
diese Klone wurde festgestellt, dass sie überlappen und eine 4,2 kB-Region überspannen,
für welche
die Restriktionskarte in 2 gezeigt
ist.
-
Beispiel 4: Southern Hybridisierung
von genomischer DNA des Aspergillus oryzae Stamms A1560 mit einer 5-Aminolevulinsäure-Synthase
(hemA)-Sonde
-
Genomische
DNA (10 μg)
von dem Aspergillus oryzae Stamm A1560, zubereitet wie in Beispiel
1 beschrieben, wurde entweder mit BamHI oder EcoRI verdaut. Die
Fragmente wurden durch Elektrophorese in einem 1-%igen Agarose-TBE-Gel
aufgetrennt. Die DNA wurde auf eine Nytran-Plus-Membran in 0,4 N
NaOH unter Verwenden einer TurboBlot-Apparatur (Schleicher & Schuell, Keene,
NH) gemäß den Instruktionen
des Herstellers transferiert. Die Membran wurde für 2 Stunden
bei 42°C
in 5 × SSC,
0,1%-igem Sarkosyl, 0,02%-igem SDS, 1%-igem Genius Blocking Agent
(Boehringer Mannheim, Indianapolis, IN) und 50%-igem Formamid in
einem Hybaid-Ofen (Labnet, Woodbridge, NJ) prähybridisiert. Die Hybridisierung
wurde mit einer DIG-markierten hemA-Sonde ausgeführt, die durch eine PCR-Amplifikation
erzeugt wurde, wie in Beispiel 3 beschrieben, mit der Ausnahme,
dass der hemA-Klon pSE17 als Template verwendet wurde mit dem Primer hemA5' 5'-TCATTTAAATGATGGAGTCTCTTCTCC-3' (SEQ ID NO: 7) und
dem Primer hemA3' 5'-TCTTAATTAATCAGCTCACATGCGGG-3' (SEQ ID NO: 8).
Die DIG-markierte hemA-Sonde (1 ng Sonde/ml Lösung) wurde zu frischem Hybridisierungspuffer
hinzugefügt
und mit der Membran über
Nacht bei 42°C
inkubiert. Nachfolgend wurde die Membran zweimal für jeweils
15 Minuten bei Raumtemperatur in 5 × SSC-0,1%-igem SDS gewaschen,
gefolgt von zwei Waschungen unter den selben Bedingungen in 2 × SSC-0,1%-igem
SDS. Die gewaschenen Membranen wurden für ungefähr 2 Stunden bei Raumtemperatur
mit einem Kodak X-OMAT-AR-Film belichtet, gefolgt von der Entwicklung
un ter Verwenden eines Konika QX-70 automatischen Filmprozessors
gemäß den Instruktionen
des Herstellers.
-
Die
Southern Blot-Hybridisierung von genomischer DNA von Aspergillus
oryzae mit der Aspergillus oryzae hemA-Sonde zeigte die Anwesenheit
von Hybridisierungssignalen, die konsistent mit der Kopieanzahl eines
einzelnen Gens war. Eine 1,7 kB-Bande, die in der BamHI-Spur beobachtet
wurde, wurde anhand der Restriktionskarte (2) vorausberechnet.
-
Beispiel 5: Charakterisierung
des Aspergillus oryzae A1560 5-Aminolevulinsäure-Synthase
(hemA)-Gens
-
E.
coli DH5α pSE17,
beschrieben in Beispiel 3 wurde einer DNA-Sequenzierung gemäß der folgenden Vorgehensweise
unterzogen. Die DNA-Sequenzierung wurde mit einem „Applied
Biosystems Model 373A" automatisiertem
DNA-Sequenzierer
(Applied Biosystems, Inc., Foster City, CA) an beiden Strängen durchgeführt unter
Verwenden der Primerwanderungs-Technik mit Farbstoff-Terminator-Chemie
(Giesekce et al., 1992, Journal of Virol. Methods 38: 47–60) unter
Verwenden des M13-Reverse (–48)
und des M13-Forward (–20)-Primers
(New England Biolabs, Beverly, MA) und Primern, die einzigartig
zu der sequenzierten DNA waren.
-
Die
Nukleotidsequenz des klonierten Gens ergab einen offenen Leserahmen
von 1911 Nukleotiden, wie in 3 (SEQ
ID NO: 1) gezeigt. Die kodierende Sequenz enthielt keine Introns,
was durch cDNA-Klonierung und Sequenzanalyse bestätigt wurde,
was im Gegensatz zu dem Aspergillus nidulans hemA-Gen steht, welches
ein Intron an seinem 5'-Ende
enthält
(Bradshaw et al., 1993, Current Genetics 23: 501–507). Die 5' nicht-translatierte
Sequenz enthält
einige Pyrimidinreiche und AT-reiche Regionen, wie in anderen Pilzgenen (Gurr
et al., 1987, In Kinghorn, J. R. (Hrsg.), Gene Structure in Eukaryotic
Microbes, S. 93–139,
IRL Press, Oxford), eine CCAAT-Sequenz an Position –249 und
eine putative TATA- Box,
lokalisiert an der Position –35. Die
CCAAT-Sequenz ist eine Konsensus-Bindungsstelle
für Transkriptionsregulatoren,
welche die Transkription in Antwort auf Sauerstoff modulieren, wie
der Hap2/3/4-Transkriptionsregulationskomplex
in Hefe und Menschen (Olesen and Guarente, 1990, Molecular and Cellular
Biology 12: 2302–2314).
Dieser regulatorische Komplex ist ebenfalls in Säugetieren konserviert und eine
CCAAT-Bindungsaktivität wurde
bei Aspergillus nidulans identifiziert (Davis et al., 1993, Genetica
90: 133–145).
Die Bedeutung dieser Sequenz in dem Aspergillus oryzae hemA-Gen
ist nicht bekannt und wurde aufgrund der begrenzten Sequenzinformationen
in der Aspergillus nidulans hemA 5'-Region nicht bestätigt (Bradshaw et al., 1993,
supra). Die Transkriptionsregulation des Aspergillus oryzae hemA-Gens
in Antwort auf Sauerstoff ist gegenwärtig nicht bekannt, jedoch
scheint das Aspergillus nidulans hemA-Gen sogar unter Bedingungen
der Sauerstoffbeschränkung
nicht transkriptionell reguliert zu werden (Bradshaw et al., 1993,
supra). Interessanterweise wird das HEM1-Gen aus der Hefe ebenfalls
konstitutiv exprimiert, jedoch wird seine Expression durch ein Gleichgewicht
zwischen positiven und negativen Regulationsstellen gesteuert (Keng
and Guarente, 1987, Proceedings of the National academy of Sciences
USA 84: 9113–9117).
Ein (AC)35-Wiederholungsmotiv tritt in der 3'-nicht-translatierten
Region auf. Ähnliche
Wiederholungen sind ebenfalls in subtelomeren, Intron- und Promotor-Regionen
von Säugetier-
und Hefegenen beobachtet worden und haben keine Funktion, obwohl
sie mit Gen-Amplifikationsvorgängen
in Verbindung gebracht wurden (Passananti et al., 1987, EMBO Journal
6: 1697–1703).
-
Die
abgeleitete Aminosäuresequenz
des Aspergillus oryzae Stamms A1560 Gen-Produkts wird in 3 (SEQ ID NO: 2) gezeigt. Die Nukleotidsequenz
kodiert ein vorausberechnetes Protein von 636 Aminosäuren mit
einem Molekulargewicht von 68 kDa. Sofern dieses Enzym in den Mitochondrien
lokalisiert ist, wird für
den N-Terminus vorausgesagt, dass er eine mitochondriale Leader-Sequenz
enthält.
In der Tat sind die ersten 35 Aminosäuren reich an Serin-, Threonin-,
Lysin- und Argininresten,
was konsistent mit der Funktion als mitochondrialer Leader ist.
-
Ein
potenzielles Hem-regulatorisches Motiv (HRM) tritt in den vermuteten
mitochondrialen Leader-Sequenzen sowohl von Aspergillus nidulans
als auch Aspergillus oryzae hemA-Sequenzen (4) auf. Für HRMs, die bei den Leader-Sequenzen lokalisiert
sind, wird angenommen, dass sie den Import von 5'-Aminolevulinsäuresynthase-Proteinen
in die Mitochondrien von Mäusen über direkte
Interaktionen mit Hem verhindern (Lathrop und Timko, 1993, Science
259: 522–525;
Zhang and Guarente, 1995, EMBO Journal 14: 313–320). Ein zweites potenzielles
HRM tritt ebenfalls am Anfang der Sequenz des putativ reifen Proteins
auf. Es ist möglich,
dass die HRMs eine Rolle in der Regulation der 5'-Aminolevulinsäuresynthaseaktivität spielen. Interessanterweise
enthält
die Saccharomyces cerevisiae 5'-Aminolevulinsäuresynthase-Proteinsequenz
keine putativen HRMs und scheint kein Schlüssel-regulatorischer Schritt
in der Hem-Biosynthese
von Hefe zu sein (Labbe-Bois and Labbe, In Daley, Harry A., Hrsg.,
Biosynthesis of Heme and Chlorophylls, 1990, McGraw Hill Publishers,
New York, S. 235–285).
-
Insgesamt
besitzt die in 5 gezeigte
abgeleite Aminosäuresequenz
81% Identität
mit dem Aspergillus nidulans hemA-Gen (SEQ ID NO: 22), 57% Identität mit dem
Saccharomyces cerevisiae HEM1-Gen (SEQ ID NO: 23; Urban-Grimal, 1986, European
Journal of Biochemistry 156: 511–519) und 51% Identität mit dem
humanen Erythrozyten-Gen hem1 (ALAS2) (SEQ ID NO: 24; Bishop, 1990,
Nucleic Acids Research 18: 7187–7188),
welche unter Verwenden des "Applied
Biosystems GeneAssist Program" (blosum62.mat
matrix) bestimmt wurden. Der höchste
Konservationsgrad tritt jedoch in dem C-terminalen zwei Drittel
des Proteins auf, welches die katalytische Domäne enthält. Weiterhin ist der Lysin-
und der Glycin-Loop, die wichtig für die katalytische Aktivität und die
Pyridoxalphosphatat Co-Faktor-Bindung in anderen 5'-Aminolevulinsäuresynthase-Enzymen
sind (Ferreira et al., 1995, Journal of Bioenergetics and Biomembranes
27: 151–159;
Ferreira, 1995, Protein Science 4: 1001–1006) ebenfalls hochkonserviert.
-
Beispiel 6: Konstruktion
des Plasmids pSE31
-
Das
Plasmid pSE31 wurde durch gerichtete Klonierung der PCR-amplifizierten
Aspergillus oryzae hemA DNA in pBANe6 (6) konstruiert. Die PCR-Amplifizierungs-Reaktion
wurde unter Verwenden von DNA des hemA-Klons E. coli DH5α pSE17, beschrieben
in Beispiel 3, wobei die Reaktion die folgenden Komponenten enthielt:
50 ng pSE17, 2 Einheiten Vent DNA-Polymerase (New England Biolabs,
Beverly, MA), 1 × Vent
DNA-Polymerasepuffer (New England Biolabs, Beverly, MA), 400 μM jeweils
von dATP, dCTP, dGTP und dTTP (Boehringer Mannheim, Indianapolis,
IN) und 50 pmol des Primers hemA5' 5'-TCATTTAAATGATGGAGTCTCTTCTCC-3' (SEQ ID NO: 7) und
Primer hemA3' 5'-TCTTAATTAATCAGCTCACATGCGGG-3' (SEQ ID NO: 8).
Die Reaktionsmischung wurde in einem Perkin Elmer Thermal-Cycler,
programmiert für
30 Zyklen, jeder bei 95°C
für 1 Minute,
55°C für 1 Minute
und 72°C
für 90
Sekunden, inkubiert. Der Primer hemA5' enthält eine SwaI-Stelle (unterstrichen)
und der Primer hemA3' enthälte eine
PacI-Stelle (unterstrichen), welche zur Klonierung in pBANe6, verdaut
mit SwaI und PacI, verwendet wurden, um pSE31 (7) herzustellen.
-
Beispiel 7: Konstruktion
des Aspergillus oryzae Stamms JRoC50.3.18A
-
Das
Aspergillus oryzae Stamm JRoC50.3.18A-enthaltende Plasmid pJR0C50
wurde wie folgt konstruiert. Es wurden Coprinus cinereus IFO 8371
Peroxidase cDNA-Fragmente mittels PCR präpariert, unter Verwenden der
unten gezeigten spezifischen Oligonukleotid-Primern (Saiki et al.,
1988, Science 239: 487–491), konstruiert
auf der Basis der Aminosäuresequenz
der Coprinus macrorhizus Peroxidase (Baunsgaard et al., 1993, European
Journal of Biochemistry 213: 605–611):
- 1.
5'-GCGCGAATTCGTNGGNATNGGNATNAA(CT)CA(CT)GG-3' (SEQ ID NO: 9)
- 2. 3'-TACAGNTT(GA)AC(GA)GGNGGCCTAGGCG-5' (SEQ ID NO: 10)
- 3. 5'-GCGAATTCACNCCNCA(GA)GTNTT(CT)GA(CT)AC-3' (SEQ ID NO: 11)
- 4. 3'-GGNAA(GA)GGNCCNCT(CT)AA(GA)CCTAGGCG-5' (SEQ ID NO: 12)
- 5. 5'-GCGCGAATTCTGGCA(GA)TCNAC-3' (SEQ ID NO: 13)
- 6. 5'-GCGCGAATTCTGGCA(GA)AGNATG-3' (SEQ ID NO: 14)
- 7. 3'-CGNTACCGNTT(CT)TACAGCCTAGG-5' (SEQ ID NO: 15)
-
Die
PCR wurde unter Verwenden des "Gene
Amp Kits" und Apparats
(Perkin Elmer Cetus, Norwalk, CT) gemäß den Instruktionen des Herstellers
durchgeführt,
mit der Ausnahme, dass die Reaktion bei 28°C für die ersten 3 Zyklen durchgeführt wurde,
um eine bessere Hybridisierung mit der Erststrang-cDNA (präpariert aus
mRNA erhalten von dem Coprinus cinereus Stamm IFO 8371) zu erhalten,
und nachfolgend bei 65°C
für 30
PCR-Zyklen.
-
Die
Primer wurden wie folgt kombiniert: 1 mit 2; 3 mit 4; 5 mit 7; 6
mit 7; 1 mit 4; und 3 mit 7. Die PCR-Fragmente wurden um eine EcoRI-Stelle
an dem 5'-Ende und
eine BamHI-Stelle an dem 3'-Ende
erweitert. Die Reaktionen wurden in einem 1%-igen Agarose-TBE-Gel
analysiert, wobei Banden von der erwarteten Größe in allen Reaktionen gefunden
wurden. Um zu bestätigen,
dass die Banden Peroxidase-spezifischen Sequenzen entsprechen, wurde
das Gel einem Southern Blot unterworfen und mit einer Oligonukleotid-Sonde mit
der folgenden Sequenz hybridisiert, die zwischen den primern 3 und
4 positioniert ist:
5'-GT(CT)TC(GA)AT(GA)TAGAA(CT)TG-3' (SEQ ID NO: 16)
-
Es
wurde gefunden, dass die Sonde mit Banden von ungefähr 130 Bp,
420 Bp, 540 Bp und 240 Bp hybridisiert, was bestätigt, dass die beobachteten
DNA-Banden den Peroxidase-Sequenzen
entsprechen.
-
DNA
aus verschiedenen PCR-Reaktionen wurde mit EcoRI und BamHI verdaut
und in das Plasmid pUC19 (New England BioLabs, Beverly, MA) kloniert.
Kolo nien, welche die korrekten PCR-Fragmente enthielten, wurden
durch Hybridisierung unter Verwenden der oben beschriebenen Oligonukleotid-Sonde
(SEQ ID NO: 16), identifiziert. DNA von positiven Kolonien wurde
durch Restrikions-Mapping
und teilweiser DNA-Sequenzanalyse, wie von Sanger et al. beschrieben
(1977, Proceedings of the National Academy of Sciences USA 74: 5463–5467),
analisiert. Ein 430 Bp-Fragment von einem der Klone, welches durch
Verwenden der Primer 1 und 4 erhalten wurde, wurde verwendet, um
eine Coprinus cinereus cDNA-Library zu screenen, wie unten beschrieben.
-
Es
wurde Gesamt-RNA extrahiert aus homogenisierten Coprinus cinereus
Stamm IFO 8371 Mycelien, gesammelt zum Zeitpunkt der maximalen Peroxidase-Aktivität gemäß den Verfahren,
beschrieben von Boel et al. (1984, EMBO Journal 3: 1097–1102) und
Chirgwin et al. (1979, Biochemistry 18: 5294–5299). Poly(A)-enthaltende
RNA wurde durch zwei Zyklen Affinitätschromatographie auf Oligo(dT)-Cellulose
erhalten, wie von Aviv und Leder (1972, Proceedings of the National
Academy of Sciences USA 69: 1408–1412) beschrieben, erhalten.
Es wurde cDNA mit dem cDNA-Synthese-Kit (Invitrogen, San Diego,
CA) gemäß den Instruktionen des
Herstellers synthetisiert. Ungefähr
50.000 E. coli Rekombinante aus der Coprinus cinereus cDNA-Bibliothek
wurden auf Whatman-540-Papierfilter
transferiert. Die Kolonien wurden lysiert und immobilisiert, wie
von Gerger et al. (1979, Nucleic Acids Research 7: 2115–2135) beschrieben.
Die Filter wurden mit 32P-markierter 430
Bp Peroxidase-spezifischer Sonde in 0,2 × SSC-0,1%-igem SDS hybridisiert. Die Hybridisierung
und Waschung der Filter wurde bei 65°C durchgeführt, gefolgt von einer Autoradiographie
für 24
Stunden mit einem Intensivierungs-Schirm. Nach der Autoradiographie
wurden die Filter bei ansteigenden Temperaturen gewaschen, gefolgt
von einer Autoradiographie von 24 Stunden mit einem Intensivierungs-Schirm.
Auf diese Weise wurden mehr als 50 positive Klone identifiziert.
Es wurde Minipräp-Plasmid-DNA
aus den hybridisierten Kolonien durch Standardvorgehensweisen (Birnboim
und Doly, 1979, Nucleic Acids Research 7: 1513–1523) isoliert und die DNA-Sequenzen
der cDNA-Inserts wurden durch die Sanger-Didesoxy-Vorgehensweise
(Sanger et al., 1977, Proceedings of the National Academy of Sciences
USA 74: 5463–5467)
bestimmt. Eine der Kolonien wurde ausgewählt und der Vektor wurde als
pCiP bezeichnet. Das Peroxidase-cDNA-Fragment wurde aus dem Vektor
durch Schneiden mit BamHI/XhoI ausgeschnitten und wurde durch Agarosegel-Elektrophorese
aufgereinigt, elektroeluiert und für Ligationsreaktionen fertiggestellt.
Das cDNA-Fragment
wurde mit BamHI/XhoI-verdautem pHD414 ligiert, um pJVi9 zu erzeugen,
wobei die cDNA unter der Transkriptionskontrolle des TAKA-Promotors
von Aspergillus oryzae und des AMGTM (Novo
Nordisk A/S, Bagsværd,
Dänemark)-Terminators
von Aspergillus niger wie in 8 gezeigt,
stand.
-
Die
cDNA, welche die Coprinus cinereus Peroxidase kodiert, wurde aus
dem Plasmid pJVi9 als BamHI-XhoI-Fragment ausgeschnitten und in
das Plasmid pJeRS6 (9)
kloniert, um das Plasmid pJRoC50 (10)
herzustellen, welches pyrG als selektierbaren Marker, den TAKA-Promotor
und den amdS-Terminator enthält.
-
Transformanten
des Aspergillus oryzae Stamms HowB425 wurden unter Verwenden von
5 μg aufgereinigtem
Plasmid pJRoC50 hergestellt, wie nachfolgend mit den folgenden Änderungen
beschrieben. Die Agar-Oberschicht wurde ausgelassen und die Protoplasten
wurden direkt auf Minimalmedium-Platten ausplattiert. Die Transformation
wurde mit Protoplasten bei einer Konzentration von 2 × 107 Protoplasten pro ml durchgeführt. Einhundert μl Protoplasten
wurden dann mit 5 μg
DNA für
20 Minuten auf Eis platziert. Ein ml SPTC (40%-iges PEG 4000, 0,8
M Sorbitol, 0,05 M Tris pH 8,0, 0,05 M CaCl2)
wurde hinzugefügt
und die Protoplasten wurden bei 34°C für 30 Minuten inkubiert. Die
Transformation wurde direkt auf Platten, welche Minimalmedium enthielten,
ausplattiert. Das Minimalmedium (pH 6,5) war zusammengesetzt aus
6 g NaNO3, 0,52 g KCl, 1,52 g KH2PO4, 1 ml Spurenmetalle,
1 g Glucose, 500 mg MgSO4-7H2O,
342,3 g Sucrose und 20 g Noble-Agar pro Liter. Die Spurenmetall-Lösung (1000×) war zusammengesetzt
aus 22 g ZnSO4-7H2O,
11 g H3BO3, 5 g
MnCl2-4H2O, 5 g
FeSO4-7H2O, 1,6
g CoCl2-5H2O, 1,6
g (NH4)6Mo7O24 und 50 g Na4EDTA pro Liter. Die Platten wur den 5 bis
7 Tage bei 34°C
inkubiert. Die Transformanten wurden auf Platten mit dem gleichen
Medium transferiert und 3 bis 5 Tage bei 37°C inkubiert.
-
Sechsundsechzig
Transformanten wurden auf ihre Peroxidase-Aktivität hin untersucht
unter Verwenden des folgenden Enzym-Assays: 180 μl Substratpuffer {20 ml 0,1
M Kaliumphosphat-0,01%-iges Tween-80 pH 7,0, 250 μl 2,2'-Azinobis(3-ethylbenzothiazolin-6-sulfonat)
(ABTS)-Lösung
(22 mg/ml) und 2 μl
30%-iges Hydrogenperoxid} wurden zu 20 μl Kultur-Überstand hinzugefügt, welcher
1 : 900 verdünnt
wurde, woraufhin schnell eine Messung der Absorption bei 405 nm
bei 25°C
unter Verwenden eines "Molecular
Devices Thermomax Microplate Reader" (Molecular Devices, Sunnyvale, CA)
erfolgte. Die Messungen wurden alle 10 Sekunden über eine Periode von 2 Minuten
unter Mischen aufgezeichnet und die Vmax-Werte
wurden unter Verwenden des SOFTmax-Programms (Molecular Devices,
Sunnyvale, CA) berechnet. Die Peroxidase-Einheiten (POXU) pro ml
wurden unter Verwenden einer Standardkurve bestimmt, welche mit
einer bekannten Menge an Cinereus coprinus Peroxidase als Standard
konstruiert wurde. Eine POXU wurde definiert als die Menge an Enzym,
die die Umwandlung von 1,0 μmol
pro Minute von 0,88 mM H2O2,
1,67 mM ABTS, 0,1 M Phosphat pH 7,0 bei 30°C, katalysiert. Von den vier
Transformanten, welche die höchsten
Level exprimierten, wurden durch Streifen („streaking") von Sporen und Picken von isolierten
Kolonien unter Verwenden der gleichen Platten und unter den gleichen
Bedingungen wie oben beschrieben, Sporen aufgereinigt.
-
Es
wurden endgültige
Bewertungen in Schüttelflaschen
durchgeführt,
wobei ungefähr
5 × 106 Sporen von jedem Transformanten in 25 ml
MY25-Medium, enthaltend 1%-igem Hefeextrakt, 2,5%-iger Maltose, 0,2%-igem
Harnstoff und 1 × MY-Salze
pH 6,5, inokuliert. Die 1 × MY-Salze
waren zusammengesetzt aus 2 g MgSO4-7H2O, 2 g K2PO4, 10 g KH2PO4, 2 g Zitronensäure, 0,5 ml Spurenmetall-Lösung und 1 ml 10% CaCl2-2H2O pro Liter.
Die Spurenmetall-Lösung
war zusammengesetzt aus 13,9 g FeSO4-7H2O, 8,5 g MnSO4-H2O, 14,28 g ZnSO4-7H2O,
1,63 g CuSO4, 0,24 g NiCl2-6H2O und 3,0 g Zitronensäure pro Liter. Es wurde Hemin
bis zu einer Endkonzentration von 0,01 mg/ml aus einem frischen
10 mg/ml-Stock, präpariert
in 50 mM NaOH, hinzugefügt.
Die Schüttelflaschen
wurden bei 34°C
und 200 rpm für
7 bis 8 Tage inkubiert. Der beste Peroxidase-Hersteller wurde als JRoC50.3.18A bezeichnet.
-
Beispiel 8: Transformation
von Aspergillus oryzae JRoC50.3.18A mit pSE31
-
Der
Aspergillus oryzae Stamm JRoC50.3.18A wurde mit pSE31 transformiert,
um zu bestimmen, ob eine Überexprimierung
des hemA-Gens die Peroxidase-Herstellung
erhöhte.
-
Die
Transformation wurde mit Protoplasten bei einer Konzentration von
2 × 107 Protoplasten pro ml durchgeführt. Einhundert μl Protoplasten
wurden bei 34°C
mit 10 μg
DNA und 200 μl
60%-iger PEG 4000-10 mM HEPES-10 mM CaCl2-Lösung für 30 Minuten inkubiert. Drei
ml SPTC (40%-iges PEG 4000, 0,8 M Sorbitol, 0,05 M Tris pH 8,0,
0,05 M CaCl2) wurden hinzugefügt und die
Protoplasten wurden direkt auf COVE-Transformationsplatten ausplattiert
(pro Liter: 0,52 g KCl, 0,52 g MgSO4-7H2O, 1,52 g KH2PO4, 1 ml Spurenmetall-Lösung, wie in Beispiel 7 beschrieben,
342,3 g Sucrose, 25 g Noble-Agar, 10 ml 1 M Acetamid, und 10 ml 3
M CsCl) für
amdS-Transformationen. Die Platten wurden 5–7 Tage bei 34°C inkubiert.
Die Transformanten wurden auf Platten mit dem gleichen Medium transferiert
und 3 bis 5 Tage bei 34°C
inkubiert. Die Transformanten wurden dann durch Streifen der Sporen
und Picken isolierter Kolonien unter Verwenden der gleichen Platten
unter den gleichen Bedingungen aufgereinigt.
-
Beispiel 9: Peroxidase-Herstellung
durch hemA-Transformanten
-
Die
Transformanten aus Beispiel 8 wurden in einzelne Wells inokuliert
bei ungefähr
1 × 105 Sporen pro Well einer 24-Well-Microtiter-Platte,
welche 1 ml MY25-Medium
von einer viertel Stärke
enthielt, welches zusammengesetzt war aus 0,25%-igen Hefeextrakt,
0,63%-ige Maltose und 0,05%-igen Harnstoff pH 6,5 und 1 × MY-Salz
(siehe Beispiel 7). Die Microtiter-Platten wurden bei 34°C und 100
rpm in einer Feuchtkammer für 5
Tage inkubiert.
-
Die
Peroxidase-Herstellungs-Level wurden unter Verwenden des in Beispiel
7 beschriebenen Enzymassays bestimmt. Die Resultate der Microtiter-Platten-Tests
demonstrieren, dass der Durchschnitt an POXU/ml hemA-Transformanten
1,4-fach größer war
als der Durchschnitt an Nur-Vektor-Transformanten mit dem besten
hemA-Transformanten, welcher einen 1,6-fachen Anstieg in der Peroxidase-Herstellung zeigt.
-
Ein
geringer Anteil (39%) der hemA-Transformanten zeigt Peroxidase-Level,
die ähnlich
zu dem Großteil
der Nur-Vektor-Kontrollen ist. Es wurde eine PCR-Amplifizierung unter Verwenden von 50
ng genomischer DNA, isoliert wie in Beispiel 1 beschrieben, von
jedem Transformanten durchgeführt,
wie in Beispiel 2 beschrieben, mit der Ausnahme, dass die Primer
hemA3' (siehe Beispiel
4) und der Primer 5'-TCTCTTCCTTCCTGAATCCTC-3' (SEQ ID NO: 17)
verwendet wurden. Diese Analyse zeigte, dass die hemA-Transformanten
die Expressionskassette enthalten.
-
Elf
der besten hemA-Transformanten, die oben erhalten wurden, wurden
in Schüttelflaschen
kultiviert, um die Wirkungen auf die Peroxidase-Herstellung besser
zu bewerten. Für
die Schüttelflaschen-Bewertungen wurden
ungefähr
50 × 106 Sporen von jedem Transformanten in 25 ml
MY25-Medium, enthaltend 1%-igen
Hefeextrakt, 2,5%-ige Maltose, 0,2%-igen Harnstroff und 1 × MY-Salze
pH 6,5 (siehe Beispiel 7) inokuliert. Die Schüttelflaschen wurden bei 34°C und 200 rpm
für 7 bis
8 Tage inkubiert. Die Peroxidase-Assays wurden wie oben beschrieben
durchgeführt.
-
Die
Resultate demonstrieren, dass 5 Transformanten, SE01-15, SE01-20,
SE01-26, SE01-28
und SE01-32, Peroxidase-Level herstellten, die größer waren
als die Allein-Vektor-Kontrollstämme,
wobei drei Transformanten Peroxidase bei einem Level exprimierten,
der 1,9-fach größer war
als der Durchschnitt der Kontrollperoxidase-Level. Die verbleibenden
sechs hemA-Transformanten zeigten Peroxidase-Level, die vergleichbar
mit den Kontroll-Level waren.
-
Der
Transformant SE01-28 und ein Kontrollstamm SE05-18 (pBAN46 Allein-Vektor-Transformant) wurde
in 2 Liter Fermentation wachsen gelassen, unter Verwenden eines
Standard-„fed-batch"-Protokoll, das einen
Sirup mit hohem Maltoseanteil als Kohlenstoffquelle besaß. „Batch" und Zufuhr („feed") wurden mit FeCl3 auf ungefähr 0,4 mM ergänzt. Die
positiv aufgelöste
Sauerstoffspannung wurde in beiden Kulturen beibehalten durch Zufuhr
(„feed") mit einer Rate
von ungefähr
2 g Saccharid pro Liter pro Stunde von Tag Drei bis Tag Acht. Dieser
Level wurde in einer schrittweisen Art über die Tage Zwei und Drei
erreicht. Die Biomasse in beiden Kulturen war ungefähr gleich
während
der Dauer der Fermentation.
-
Ein
2-facher Anstieg der Peroxidase-Aktivität wurde bei SE01-28 gegenüber dem
Kontrollstamm SE05-18 beobachtet. Es lag ebenfalls ein 2-facher
Anstieg in dem Polypeptid-Level für SE01-28 bezogen auf den Kontrollstamm
SE05-18 vor.
-
Die
Gesamtresultate demonstrierten, dass die Überexpression des hemA-Gens
in einem 2-fachen Anstieg des Peroxidase-Ertrags resultierte. Die
Daten zeigen ferner an, dass hemA einen regulatorischen Schlüsselpunkt
während
der Hem-Biosynthese
in filamentösen
Pilzen darstellen kann, die über
eine genetische Manipulation, die Hemoprotein-Herstellung in der
Abwesenheit von Hemin-Ergänzung verbessern
kann.
-
Beispiel 10: Erzeugung
einer genomischen hemB-Sonde mittels PCR
-
Degenerierte
PCR-Primer wurden basierend auf der Aminosäuresequenz, welche ein 126
Bp hemB-Fragment von Aspergillus oryzae flankiert (Jesper Vind,
1994, Ph. D. Dissertation, University of Copenhagen, Dänemark)
und den homologen Regionen von Hefe- und humanen hemB-Klonen (Myers
et al., Journal of Biological Chemistry 262: 16822–16829;
Wetmur et al., 1986, Proceedings of the National Academy of Sciences
USA 83: 7703–7707)
gestaltet. Die Oligonukleotid-Primer
wurden unter Verwenden eines "Applied
Biosystems Model 394 DNA/RNA-Synthesizers" synthetisiert. Sense
5'-GT(AGCT)GC(AGCT)CC(AGCT)(AT)(CG)(AGCT)GA(CT)ATGATGGA-3' (SEQ ID NO: 18)
und Antisense
5'-GC(AG)TC(AGCT)CG/T(AG)AA(AGCT)CC(AG)TA-3' (SEQ ID NO: 19)
Primer
wurden verwendet, um das hemB-Fragment unter Verwenden von pJVi
60 (Vind, 1994, supra) als Template mittels PCR zu amplifizieren.
Die PCR-Reaktion
(50 μl)
war zusammengesetzt aus 10 mM Tris-HCl pH 8,3, 50 mM KCl, 1,5 mM
MgCl2, 0,01 Gew.-% Gelatine, 200 μM jeweils
von dATP, dCTP, dGTP und dTTP, 500 ng pJVi 60 und 50 pmol von jedem
der oben beschriebenen PCR-Primer.
Die Reaktion wurde bei 95°C
für 3 Minuten
inkubiert und auf 80°C
abgekühlt.
Dann wurden 5 Einheiten Taq-Polymerase hinzugefügt. Die Reaktion wurde in einem
Perkin Elmer 9600-Thermal-Cycler, programmiert für 35 Zyklen, jeder bei 95°C für 30 Sekunden,
45°C für 1 Minuten
und 72°C
für 1 Minuten
inkubiert. Dem letzten Zyklus folgend wurde die Reaktion bei 72°C für 5 Minuten
inkubiert. Ein vorausberechnetes 126 Bp hemB-PCR-Produkt wurde in
einen PCR-II-Vektor kloniert, um das Plasmid pAJ005-1 (11) herzustellen.
-
Beispiel 11: Aspergillus
oryzae Stamm A1560 DNA-Bibliotheken und Identifizierung von Porphobilinogensynthase
(hemB)-Klonen
-
Genomische
DNA-Bibliotheken wurden aus dem Aspergillus oryzae Stamm A1560 konstruiert,
wie in Beispiel 3 beschrieben.
-
Es
wurde Bakteriophagen-DNA von ungefähr 8 × 104 Plaques
auf doppelte kreisförmige
Nytran-Plus-Membranen (Schleicher & Schuell, Keene, NH) transferiert
und mit einem 23P-markierten PCR-Produkt,
welches aus der Amplifizierung des hemB-Fragments von pAJ005-1 (siehe
Beispiel 10) stammt, sondiert, gemäß Mertz und Rashtchian (1994,
Analytical Biochemistry 221: 160–165). Die Amplifizierungs-Reaktion
(50 μl)
enthielt die folgenden Komponenten: 10 mM Tris-HCl pH 8,3, 50 mM
KCl, 1,5 mM MgCl2, 0,01% (Gewicht/Volumen)
Gelatine, 0,04 mM jeweils von dATP, dCTP, dGTP und dTTP, 5 μl 32P-dCTP (3000 Ci/mmol, 3,3 μM; Amersham,
Arlington Heights, IL) und 50 pmol jeweils von dem Sense-Primer 5'-GTGGCTCCGAGTGATAT-3' (SEQ ID NO: 20)
und dem Antisense-Primer
5'-GCATCGCGAAAAGGACCG-3' (SEQ ID NO: 21). Die
Reaktion wurde auf 95°C
für 3 Minuten
erhitzt, gefolgt von der Zugabe von 5 Einheiten Taq-Polymerase. Die Reaktion
wurde dann in einem Perkin Elmer Thermal-Cycler, programmiert für 30 Zyklen,
jeder Zyklus bei 95°C
für 1 Minute,
55°C für 1 Minute
und 72°C
für 1 Minute
inkubiert. Die Reaktionslösung
wurde über
eine Sephadex-G50-Säule
(Pharmacia, Alameda, CA) passiert, um einzeln eingebaute Nukleotide
zu entfernen, dann denaturiert und dem Hybridisierungspuffer hinzugefügt. Es wurde
eine denaturierte Probe (106 cpm/ml) zu
dem Hybridisierungspuffer hinzugefügt und über Nacht mit prähybridisierten
Membranen inkubiert. Prähybridisierung
und Hybridisierung wurden bei 42°C
in 5 × SSC,
50 mM Natriumphosphat pH 7, 5 × Denhardt's-Lösung, 0,1%
(Gewicht/Volumen) SDS, 5 mM EDTA pH 8, 10 μg/ml denaturierter Lachssperma-DNA
und 50%-igem Formamid durchgeführt.
Die Membranen wurden 4 × in
0,1 × SSC,
0,1%-igem SDS für
15 Minuten bei 42°C
gewaschen. Die Anfangs-Plaques, die ein positives Signal gaben,
wurden ein zweites Mal gescreent und aufgereinigt gemäß den In struktionen
des Herstellers. Zehn genomische Klone, die ein positives Signal herstellten,
wurden aus dem λZipLox-Vektor
als pZL-Derivate ausgeschnitten, gemäß den Instruktionen des Herstellers
(Bethesda Research Laboratories, Inc., Bethesda, MD) und gemäß dem Verfahren
von Hattori und Sakaki (1986, Analytical Biochemistry 152: 232–237) sequenziert.
Die pZL-Derivate wurden als pAJ007-1 bis pAJ007-10 bezeichnet. Der
Klon E. coli DH5α pAJ007-6
enthielt ein 3,7 kB großes
genomisches Fragment, basierend auf der Restriktionskarte, und wurde
weiter analysiert.
-
Beispiel 12: Charakterisierung
des Porphobilinogensynthase (hemB)-Gens
-
E.
coli DH5α pAJ007-6,
beschrieben in Beispiel 11, wurde einer DNA-Sequenzierung unterzogen, gemäß der in
Beispiel 11 beschriebenen Vorgehensweise.
-
Die
Nukleotidsequenz des klonierten Aspergillus oryzae A1560 hemB-Gens
enthüllte
einen offenen Leserahmen von 1308 Nukleotiden, wie in 12 (SEQ ID NO: 3) gezeigt,
welcher ein 374 Aminosäuren-langes
Polypeptid mit einem vorausgesagten Molekulargewicht von 40 kDa
kodiert, wie in 12 (SEQ
ID NO: 4) gezeigt. Die Nukleotidsequenz enthält ein 48 Bp-langes putatives
Intron, welches durch Splice-Stellen-Konsensussequenzen flankiert
wird und eine innere Konsensussequenz enthält, die von (Unkles, 1992,
in Applied Molecular Genetics of Filamentous Fungi, Kapitel 2, J.
R. Kinghorn und G. Turner, Hrsg., Blackie Academic and Professional
Publications) vorausgesagt wurde. Die 3'-Splice-Stelle (TAG) ist 254 Bp stromabwärts des Met
lokalisiert, eine 5'-Splice-Stelle
(GTCCGC) ist 46 Bp stromabwärts
der 3'-Splice-Stelle
lokalisiert und die innere Konsensussequenz (TCTAAC) ist 30 Bp stromabwärts der
5'-Splice-Stelle
lokalisiert. Die 5'-nicht-translatierte
Region enthält
zwei CAAT-Motive an den Positionen –377 und –233 und kann eine wichtige
Rolle in der Transkriptionsregulation spielen (Gurr et al., 1987,
supra). Zusätzlich
wurden einige putative TATA-ähnliche Boxen
in der 3'-nicht-translatierten
Region (–117, –208, –650) gefunden.
-
Wie
erwartet scheint hemB keine Leader-Sequenz an dem N-Terminus zu
enthalten, da es cytoplasmatisch in anderen Organismen, mit Ausnahme
von Pflanzen, vorliegt (Bottemley und Muller-Eberhard, 1988, Seminars
in Hematology 25: 282–302).
-
Ein
Abgleich der Aminosäure
von dem Aspergillus oryzae hemB-Gen (SEQ ID NO: 4) mit anderen hemB-Genen
ist in 13 gezeigt.
Die abgeleitete hemB-Aminosäuresequenz
von Hefe (SEQ ID NO: 31; Myers et al., 1987, supra), Mensch (SEQ
ID NO: 27; Wetmur et al., 1986, supra), Ratte (SEQ ID NO: 29; Bishop et
al., 1989, Nucleic Acid Research 14: 10115) und E. coli (SEQ ID
NO: 26; Li et al., 2989, Gene 75: 177–184) besitzen jeweils 63%,
55%, 55% und 40% Identität
zu der Aspergillus oryzae hemB-Aminosäuresequenz. Die abgeleiteten
hemB-Aminosäuresequenzen
von Erbse (SEQ ID NO: 28; Bsese et al., 1991, Journal of Biological
Chemistry 266: 17060–17066),
Bacillus subtilis (SEQ ID NO: 25; Hansson et al., 1991, Journal
of Bacteriology 173: 2590–2599)
und Spinat (SEQ ID NO: 30; Scharmburg und Schneider-Poetsch, 1991,
EMBL Data Library) zeigen geringere Ähnlichkeit (jeweils 40%, 39%
und 33% Identität).
Jedoch enthalten sowohl die Erbsen als auch die Spinat-hemB-Aminosäuresequenzen
eine N-terminale Chloroplasten-Signalsequenz und ihre Ähnlichkeit
zu Aspergillus oryzae hemB würde
signifikant ansteigen, wenn sie als reife Polypeptide abgeglichen
werden würden.
Basierend auf diesem Abgleichen, ist die aktive Lysin-Stelle von
Aspergillus oryzae hemB an der Aminosäure 299 lokalisiert (Jaffe,
1995, Journal of Bioenergetics and Biomembranes 27: 169–179) und
eine konservierte Zinkfinger-ähnliche
Domäne,
wie von Berg (1986, Nature 319: 264–265) vorausgesagt, ist an
den Aminosäuren
166 bis 180 lokalisiert. Von dem Zinkfinger ist angenommen worden,
dass er eine Oxidation der Sulfhydryl-Gruppen an der aktiven Stelle
durch die Bindung von Zn2+ verhindert (Jaffa, 1995,
supra). Von der entsprechenden Domäne in Pflanzen hemB wird angenommen,
dass sie Mg2+ eher als Zn2+ bindet
(Bsese et al., 1991, supra). Interessanterweise ist der erste Rest
der hemB-Finger-Domäne
ein Thr (an Position 166), welches an dieser Position in der Pflanzen-Metall-bindenden
Domäne
konserviert ist. Jedoch sind die restlichen Positionen in der hemB-Zinkfinger-Domäne konserviert.
-
Beispiel 13: Konstruktion
von pAJ023
-
Das
Plasmid pAJ023 (14)
wurde durch PCR-Amplifizierung der Aspergillus oryzae hemB-kodierenden
Region konstruiert und in den Aspergillus oryzae Expressionsvektor
pBANE6 subkloniert. Das Amplifizierungs-Produkt wurde so gestaltet,
dass es 5'-SwaI
und 3'-PacI-Restriktionsstellen
enthält,
um das Klonieren in pBANe6 zu vereinfachen. Die Amplifizierungsreaktion
(50 μl)
enthielt die folgenden Komponenten: 10 mM Tris-HCl pH 8,3, 50 mM
KCl, 1,5 mM MgCl2, 0,01% (Gewicht/Volumen)
Gelatine, 200 μM
jeweils von dATP, dCTP, dGTP und dTTP, 200 ng pAJ007-6 DNA und 50
pmol von jedem der unten gezeigten Primer:
PBG10 (Sense): 5'-GCATATTTAAATGATGTCCTTTTCTAATCTCGT-3' (SEQ ID NO: 38)
PBG11A
(Antisense): 5'-ATATTAATTAATCCATCTAGCTAAATCATT-3' (SEQ ID NO: 39)
-
Die
unterstrichenen Regionen von PBG10 und PBG11A enthielten jeweils
die Klonierungs-Restriktionssequenzen SwaI und PacI. Die Reaktion
wurde bei 95°C
für 3 Minuten
inkubiert und auf 80°C
abgekühlt. Fünf Einheiten
PWO (BM) Polymerase wurden hinzugefügt. Die Reaktionsmischung wurde
in einem Perkin Elmer 9600-Thermo-Cycler, programmiert für 30 Zyklen,
jeder bei 95°C
für 30
Sekunden, 57°C
für 1 Minute
und 72°C
für 1 Minute
inkubiert. Dem letzten Zyklus folgend wurde die Reaktionsmischung
bei 72°C
für 5 Minuten inkubiert.
Das endgültige
PCR-Produkt wurde Gel-aufgereinigt, mit SwaI und PacI verdaut und
mit dem Vektor pBANe6 ligiert, welcher mit SwaI und PacI verdaut
wurde, um pAJ023 zu erzeugen.
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Beispiel 14: Transformation
von Aspergillus oryzae JroC50.3.18A mit pAJ023
-
Der
Aspergillus oryzae Stamm JRoC50.3.18A wurde mit pAJ023 transformiert,
um zu bestimmen, ob eine Überexpression
des Aspergillus oryzae hemB-Gens die Peroxidase-Herstellung erhöht. Als
Kontrolle wurde ebenfalls pBANe6 verwendet, um Aspergillus oryzae
JRoc50.3.18 zu transformieren. Die Transformation wurde mit Protoplasten
bei einer Konzentration von 2 × 107 Protoplasten pro ml durchgeführt. Einhundert μl Protoplasten
wurden mit 10 μg
DNA für
30 Minuten auf Eis platziert. Ein ml SPTC wurde hinzugefügt und die Protoplasten
wurden bei 34°C
für 20
Minuten inkubiert. Es wurden Aliquots von 0,25 ml der Transformation
zu 15 ml COVE-Agar-Oberschicht (siehe Beispiel 8) hinzugefügt, bevor
ein Ausplattieren auf COVE-Transformationsplatten erfolgte. Die
Platten wurden 5 bis 7 Tage bei Raumtemperatur inkubiert. Die Transformanten
wurden auf Platten mit dem gleichen Medium transferiert und 3 bis
5 Tage bei 37°C
inkubiert.
-
Beispiel 15: Peroxidase-Herstellung
durch hemB-Anfangs-Transformanten
-
Eine
Gesamtanzahl von 20 Aspergillus oryzae hemB-Transformanten und 42
Kontroll-Tranformanten (Transformanten von JRoC50.3.18A mit dem
Aspergillus oryzae Expressionsvektor ohne Aspergillus oryzae hemB)
wurden in 24-Well-Platten
wachsen gelassen und auf ihre Peroxidase-Herstellung hin untersucht,
wie in Beispiel 7 beschrieben.
-
Die
Resultate der Peroxidase-Assays zeigten keinen Anstieg in der Anzahl
an Transformanten, die höhere
Level an Peroxidase-Aktivität
in Bezug zu den Kontroll-Transformanten herstellen.
-
Beispiel 16: Konstruktion
von pSE37 und pSE38
-
pSE7t1
(15) wurde durch Ligierung
einer PCR-amplifizierten Region des Aspergillus oryzae A1560 hemA-offenen
Leserahmens in pCRII (Invitrogen, San Diego, DA) gemäß den Instruktionen
des Herstellers konstruiert. Der hemA-offene Leserahmen wurde mittels PCR
amplifiziert unter Verwenden der Primer hemA5' (SEQ ID NO: 7) und hemA3' (SEQ ID NO: 8),
beschrieben in Beispiel 4 von pSE17 (Beispiel 3), gemäß den gleichen
PCR-Bedingungen wie in Beispiel 6 beschrieben, mit der Ausnahme,
dass die Konzentration von jedem dNTP 50 μM betrug. Das Plasmid pSE37
(16) wurde durch Ligieren
des 1940 Bp-langen SwaI-PacI-Fragments, welches die hemA-kodierende
Region von pSE7t1 enthält,
in SwaI-PacI-geschnittenem pSE39 (17),
konstruiert.
-
pSE39
wurde durch Ligation eines stumpfen 2033 Bp-langen HindIII-EcoRI-Fragments von pMT1612 (18) mit dem stumpfen NsiI-Fragment
von pBA-Ne13 (19), welches den pyrG-selektierbaren
Marker durch den bar-selektierbaren
Marker ersetzt hat, was eine Resistenz gegenüber Basta vermittelt, konstruiert. Das
Plasmid pSE38 (28) wurde durch Ligieren
eines 1137 Bp SwaI-PacI-Fragments, welches den hemB-offenen Leserahmen
von pAJ23 (14) enthält, in SwaI-PacI-geschnittenen
pSE39 (17), konstruiert.
-
Beispiel 17: Wirkung der
hemA- und hemB-Co-Überexpression
auf die Coprinus cinereus Peroxidase-Herstellung
-
Der
Aspergillus oryzae Stamm SE01-28, beschrieben in Beispiel 9, wurde
mit pSE38 transformiert, um neue Transformanten, die als Aspergillus
oryzae SE27 bezeichnet wurden, gemäß dem in Beispiel 8 beschriebenen
Verfahren zu erzeugen, mit den Ausnahmen, dass die Basta-Resistenz
für die
Selektion verwendet wurde, und dass 2–8 μg NdeI-verdautes pSE338 pro
Transformation direkt aus der Reaktion hinzugefügt wurde, so dass ~5 U (Einheiten)
Enzym in die Transformationsmischung eingeschlossen wurden. Die
Medien für
die Basta-Selektion enthielten 20 ml COVE-Salze, 1 M Sucrose, 25
g/l Noble-Agar, 10 mM Harnstoff und entweder 5 mg/ml Basta (Hoechst
Schering, Rodovre, Dänemark)
zur Transformation oder 10 mg/ml Basta, um die Transformanten beizubehalten.
Die COVE-Salze waren zusammengesetzt aus 26 g KCl, 26 g MgSO4-7H2O, 76 g KH2PO4 und 50 ml COVE-Spurenelementen
pro Liter deionisiertem Wasser. Die COVE-Spurenelemente waren zusammengesetzt
aus 0,04 g Na2B4O7-10H2O, 0,4 g CuSO4-5H2O, 1,2 g FeSO4-7H2O, 0,7 g MnSO4-H2O, 0,8 g Na2MoO2-H2O,
10 g ZnSO4-7H2O
pro Liter deionisiertem Wasser. Es wurde Maltose bis zu einer Endkonzentration
von 2,5% hinzugefügt,
wenn es angezeigt war. Das Basta-Selektions-Oberschichtmedium
war das gleiche wie oben, mit der Ausnahme, dass Basta vor der Verwendung
hinzugefügt
wurde.
-
Es
wurden ebenfalls zwei Kontroll-Populationen, eine hemA-Überexpressions-Population (Aspergillus oryzae
SE01-28, transformiert mit pSE39 = Aspergillus oryzae SE28-Stämmen) und
eine Vektor-transformierte Population (Aspergillus oryzae JRoC50.3.18A,
transformiert mit pSE39 = Aspergillus oryzae SE22-Stämme) unter
Verwenden der gleichen, oben beschriebenen, Vorgehensweise konstruiert.
-
Die
Transformanten wurden dann in einzelne Wells bei ungefähr 1 × 105 Sporen pro Well von 24-Well-Mikrotiter-Platten,
die 1 ml des MY25-Mediums mit einer viertel Stärke enthielten, inokuliert.
Die Mikrotiter-Platten wurden bei 34°C und 100 rpm in einer Feuchtkammer
für 5 Tage
inkubiert. Die Peroxidase-Herstellungs-Level
wurden unter Verwenden des in Beispiel 7 beschriebenen Enzym-Assays
bestimmt.
-
Die
Resultate demonstrieren einen dramatischen Shift in der Verteilung
der Peroxidase-Aktivitäten
in Richtung auf höhere
Level bei der Population der Aspergillus oryzae SE27-Stämme, wenn
diese mit den zwei Kontroll-Populationen, den Aspergillus SE28-Stämmen (hemA-Überexpressions-Population)
und den Aspergillus oryzae SE22-Stämmen (eine Vektor-transformierte
Population) verglichen werden. Die hemA/hemB-Co-Überexpressions-Stämme zeigten
einen 4-fachen Durchschnittsanstieg gegenüber nicht-technisierten („non-engineered") Stämmen (SE22)
und einen 1,8-fachen Durchschnittsanstieg gegenüber hemA-Überexpressions-Stämmen (SE28).
-
Einige
der höchsten
Peroxidase-herstellenden Transformanten – Aspergillus oryzae Transformanten SE27-3,
SE27-8, SE27-12 und SE27-13 – wurden
dann in Schüttelflaschen
kultiviert. Ungefähr
5 × 106 Sporen wurden in 25 ml MY25-Medium inokuliert
und bei 34°C,
200 rpm für
5 Tage inkubiert. Alternativ wurde ein mycelialer Stöpsel („mycelial
plug") in eine Schüttelflasche
inokuliert, welche 25 ml des MY25-Mediums und 0,002% Novozyme 234
enthielt, und für
2 Tage bei 34°C,
200 rpm inkubiert. Vier ml dieser Kultur wurden verwendet, um Dreifach-Schüttelflaschen
zu inokulieren, welche 25 ml des MY25-Mediums enthielten, die bei 34°C, 200 rpm
für 5 Tage
inkubiert wurden. Die Proben wurden dann entfernt und durch Miracloth
gefiltert, um die mycelialen Fragmente zu entfernen, bevor ein Enzymassay
für die
Peroxidase-Aktivität
erfolgte.
-
Die
Peroxidase-Assays der Schüttelflaschen-Kulturen
von den Aspergillus oryzae Transformanten SE27-3, SE27-8, SE27-12
und SE27-13 zeigten, dass alle eine höhere Peroxidase-Aktivität herstellten,
im Vergleich zu den Kontroll-Stämmen
Aspergillus oryzae SE22 und SE28. Die Stämme SE27-12 und SE27-8 zeigten
einen 4-fachen Anstieg gegenüber
den SE22-Kontroll-Stämmen
und einen 2-fachen
Anstieg gegenüber den
SE28-Kontroll-Stämmen.
-
Aspergillus
oryzae SE27-12 und Aspergillus oryzae SE22 wurden als Kontrolle
in einer 2 Liter Fermentation wachsen gelassen, mit und ohne die
Zugabe von Hemoglobin unter Verwenden eines Standard-„fed-batch"-Protokoll, welches
Sirup mit hohem Maltosegehalt als Kohlenstoffquelle besitzt. „Batch" und Zufuhr („feed") wurden mit FeCl3 auf ungefähr 0,4 mM ergänzt. Die
positive aufgelöste
Sauerstoff-Spannung wurde in beiden Kulturen beibehalten durch eine
Zufuhr („feed") mit einer Rate
von ungefähr
2 g Saccharid pro Liter pro Stunde von Tag Drei bis Tag Acht hinzugefügt wurde.
Dieser Level wurde in einer schrittweisen Art über die Tage Zwei und Drei
erreicht. Die Biomasse in beiden Kulturen war ungefähr gleich
während
der Dauer der Fermentation. Es wurden ebenfalls Fermentationen in
der Gegenwart von Hemoglobin laufen gelassen. Hemoglobin wurde bis
zu einer Endkonzentration von 30 mg/ml „batch"-Medium hinzugefügt.
-
Die
Resultate zeigten, dass ein 6-facher Anstieg der Peroxidase-Herstellung
gegenüber
SE22 nach 192 Stunden Fermentation vorlag. Ein zusätzlicher
3-facher Anstieg der Peroxidase-Herstellung von SE27-12 verglichen
mit SE22 wurde beobachtet, wenn Hemoglobin zu dem Fermentations-Medium
hinzugefügt
wurde. Der Gesamtanstieg in dem Peroxidase-Ertrag unter Verwenden
eines hemA/hemB-technisierten
Stammes, der in der Gegenwart von Hemoglobin gewachsen ist, verglichen
mit einem nicht-technisierten Stamm ohne hinzugegebenes Hemoglobin,
war 10-fach.
-
Die
Resultate zeigen an, dass eine Überexpression
von hemA und hemB die Peroxidase-Herstellung synergistisch verbessert.
-
Beispiel 18: Wirkung der
hemA hemB-Co-Überexpression
auf die Scytalidium thermophilum Catalase-Herstellung
-
Der
Aspergillus oryzae Stamm HowB411, der ein Scytalidium thermophilum
Catalase-Gen (WO 96/34962) enthält
und als DLM14.24 bezeichnet wird, wurde technisiert, um hemA und
hemB zu co-überexprimieren,
um zu bestimmen, ob eine Co-Überexpression
die Catalase-Herstellung erhöhen
würde.
Der Aspergillus oryzae Stamm DLM14.24 wurde co-transformiert unter
den gleichen Bedingungen wie in Beispiel 17 beschrieben, mit 10 μg jeweils
von pSE37 und pSE38, um Transformanten zu erzeugen, die als Aspergillus
oryzae SE32 bezeichnet wurden. Kontroll-Stämme, die als Aspergillus oryzae
SE24 bezeichnet wurden, wurden durch Transformation von Aspergillus
oryzae DLM 14.24 mit pSE39 unter den gleichen Bedingungen, wie in Beispiel
17 beschrieben, erzeugt.
-
Die
SE32-Transformanten und die Kontroll-Stämme wurden in einzelne Wells
bei ungefähr
1 × 105 Sporen pro Well einer 24-Well-Mikrotiter-Platte
inokuliert, welche 1 ml M400Da pH 6,0-Medium enthielten, welches
zusammengesetzt war aus 50 g Maltosedextrin, 2 g MgSO4-7H2O, 2 g KH2PO4, 4 g Zitronensäure, 8 g Hefeextrakt, 2 g Harnstorff
0,5 g CaCl2-2H2O
und 1 ml Spurenelementen pro Liter. Die Spuren-Metall-Lösung war
zusammengesetzt aus 13,9 g FeSO4-7H2O, 8,5 g MnSO4-H2O, 14,28 g ZnSO4-7H2O, 1,63 g CuSO4,
0,24 g NiCl2-6H2O
und 3,0 g Zitronensäure
pro Liter. Die Mikrotiter-Platten wurden bei 34°C und 100 rpm in einer Feuchtkammer
für 5 Tage
inkubiert. Die Catalase-Herstellungs-Level wurden unter Verwenden
des in WO 96/34962 beschriebenen Enzym-Assay bestimmt. Eine CIU
wird definiert als die Menge an Catalase, welche ein Micromol Wasserstoffperoxid
pro Minute in 12 mM Wasserstoffperoxid – 50 mM Kaliumphosphat pH 7,0 -Puffer
bei 25°C
zersetzt.
-
Die
Population der Aspergillus oryzae SE32 hemA/hemB-Co-Transformanten,
die anfangs analysiert wurden, zeigten eine Catalase-Verteilung,
die leicht in Richtung auf eine höhere Catalase-Herstellung geändert war.
Die Durchschnitts-CIU/ml
der Co-Transformanten-Population war 1,3-fach höher als die Durchschnitts-CIU/ml
der Kontroll-Population.
-
Die
besten Aspergillus oryzae-Co-Transformanten SE32-3a, SE32-4a, SE43-6b
und SE32-32a wurden dann in Schüttelflaschen,
die 25 ml M400Da-Medium enthielten, bei 34°C und 200 rpm für 6 Tage
wachsen gelassen und wurden wie vorher beschrieben auf ihre Catalase-Aktivität hin untersucht.
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Der
beste Stamm, Aspergillus oryzae SE32-32a zeigte einen 1,8-fachen
Anstieg in der Catalase-Herstellung, verglichen mit den Kontroll-Stämmen.
-
Beispiel 19: Konstruktion
von Aspergillus oryzae HowB430
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pBANe8
wurde so konstruiert, dass er den TAKA/NA2-tpi-Leader-Hybrid-Promotor, das LipolaseTM-Gen, den AMG-Terminator und ein Volllängen-Aspergillus nidulans
amdS-Gen als selektierbaren Marker enthielt. LipolaseTM (Novo
Nordisk A/S, Bagsværd,
Dänemark)
ist eine Lipase von Humicola lanuginosus.
-
Es
wurde eine PCR verwendet, um die gewünschten Restriktionsstellen
unter Verwenden der Primer 1–4,
unten beschrieben, die mit einem "Applied Biosystems Model 394 DNA/RNA
Synthesizer" synthetisiert wurden,
einzufügen
gemäß den Instruktionen
des Herstellers.
Primer 1: 5'-ATGCATCTGGAAACGCAACCCTGA-3' (SEQ ID NO: 32)
Primer
2: 5'-ATGCATTCTACGCCAGGACCGAGC-3' (SEQ ID NO: 33)
Primer
3: 5'-TGGTGTACAGGGGCATAAAAT-3' (SEQ ID NO: 34)
Primer
4: 5'-ATTTAAATCCAGTTGTGTATATAGAGGATTGTGG-3' (SEQ ID NO: 35)
-
Es
wurden Amplifizierungs-Reaktionen (100 μl) präpariert unter Verwenden von
ungefähr
0,2 μg eines der
folgenden Plasmide als Template: pToC90 Plasmid-DNA (Christensen et al., 1988, Biotechnology
6: 1419–1422)
wurde als Template mit den Primern 1 und 2 verwendet, um NsiI-flankierende
Stellen in das Volllängen-amdS-Gen
einzufügen.
pJaL292 Plasmid-DNA (21)
wurde als Template mit den Primern 3 und 4 verwendet, um eine EcoRI-Stelle
an dem 5'-Ende und
eine SwaI-Stelle an dem 3'-Ende
des NA2-tpi-Leader-Hybrid-Promotors einzufügen. Jede Reaktion enthielt
die folgenden Komponenten: 0,2 μg
Plasmid-DNA, 48,4
pmol des Forward-Primers, 48,4 pmol des Reverse-Primers, 1 μM von jeweils
dATP, dCTP, dGTP und dTTP, 1 × Taq-Polymerase-Puffer
und 2,5 U (Einheiten) Taq-Polymerase. Die Reaktionen wurden in einem
Ericomp-Thermal-Cycler,
programmiert für
einen Zyklus bei 95°C
für 5 Minuten,
gefolgt von 30 Zyklen bei 95°C für 1 Minute,
55°C für 1 Minute
und 72°C
für 2 Minuten,
inkubiert.
-
Die
PCR-Produkte wurden nachfolgend in pCRII unter Verwenden des TA-Cloning-Kits (Invitrogen, San
Diego, CA) gemäß den Instruktionen
des Herstellers subkloniert. Die Transformanten wurden dann gescreent
durch Extraktion der Plasmid-DNA aus den Transformanten unter Verwenden
eines QIAwell-8-Plasmid-Kits
(Qiagen, Inc., Chatsworth, CA) gemäß den Instruktionen des Herstellers,
Restriktionsverdau der Plasmid-DNA, um die Anwesenheit des korrekten
Größenfragments
zu bestätigen
und Sequenzieren der DNA gemäß dem folgenden
Verfahren, um das PCR-Produkt zu bestätigen. Die DNA-Sequenzierung
wurde mit einem "Applied
Biosystems Model 373A" automatisierten
DNA-Sequenzierer an beiden Strängen
unter Verwenden der Primerwanderungs-Technik mit Farbstoff-Terminator-Chemie
(Giesecke et al., 1992, supra) unter Verwenden der M13-Reverse (–48) und
M13-Forward (–20)-Primer
(New England Biolabs, Beverly, MA) und Primern, die einzigartig
zu der zu sequenzierenden DNA sind, durchgeführt. Die Plasmide aus den korrekten
Transformanten wurden dann mit den Restriktionsenzymen, für welche
sie gestaltet wurden, verdaut, in einem 1%-igen Agarose-Gel aufgetrennt und unter
Verwenden eines "FMC-SpinBind-Kits" (FMC, Rockland,
ME) gemäß den Instruktionen
des Herstellers, aufgereinigt.
-
Der
NA2-tpi-Leader wurde mittels PCR von pJaL292 (21) mit-EcoRI und SwaI-Restriktionsstellen, platziert
an den Enden, amplifiziert. pKS6 (22),
welcher den TAKA-Promotor, einen Polylinker, den AMG-Terminator
und das Aspergillus nidulans pyrG-Gen enthält, wurde mit EcoRI und SwaI
verdaut, um einen Anteil des TAKA-Promotors zu entfernen. Diese
Region wurde durch das NA2-tpi-PCR-Produkt ersetzt, um pBANe13 (19) herzustellen.
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Das
Volllängen-amdS-Gen
wurde mittels PCR amplifiziert mit NsiI-Stellen an beiden Enden.
pBANe13 wurde mit NsiI verdaut, um das Aspergillus nidulans pyrG-Gen
zu entfernen. Diese Region wurde durch das Volllängen-amdS-Gen ersetzt, um pBANe6
(6) herzustellen.
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Die
unten gezeigten Oligonukleotid-Primer 5 und 6 wurden unter Verwenden
eines "Applied Biosystem Model
394 DNA/RNA Synthesizer" gemäß den Instruktionen
des Herstellers synthetisiert, um Restriktionsstellen, welche das
Lipase-Gen flankieren,
mittels PCR-Amplifizierung einzufügen:
Primer 5: 5'-ATTTAAATGATGAGGAGCTCCCTTGTGCTG-3' (SEQ ID NO: 36)
Primer
6: 5'-TTAATTAACTAGAGTCGACCCAGCCGCGC-3' (SEQ ID NO: 37)
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Die
Amplifizierungs-Reaktion (100 μl)
wurde unter Verwenden von ungefähr
0,2 mg pMHan37 (23)
als Template mit den Primern 5 und 6 präpariert. Die Reaktion enthielt
die folgenden Komponenten: 0,2 μg
pMHan37, 48,4 pmol Primer 5, 48,4 pmol Primer 6, 1 μM jeweils
von dATP, dCTP, dGTP und dTTP, 1 × Taq-Polymerase-Puffer und
2,5 U (Einheiten) Taq-Polymerase. Die Reaktion wurde in einem Ericomp-Thermal-Cycler,
programmiert für
einen Zyklus bei 95°C
für 5 Minuten,
gefolgt von 30 Zyklen bei 95°C
für 1 Minute, 55°C für 1 Minute
und 72°C
für 2 Minuten
inkubiert. Zwei ml der Reaktion wurden in einem Agarose-Gel elektrophoriert,
um die Amplifizierung des Lipase-Produkts von ungefähr 900 Bp
zu bestätigen.
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Das
PCR-amplifizierte Lipase-Gen wurde in pCRII unter Verwenden des "TA Cloning Kit" gemäß den Instruktionen
des Herstellers subkloniert. Die Transformanten wurden dann gescreent
durch Extraktion der Plasmid-DNA aus den Transformanten unter Verwenden
eines "QIAwell-8
Plasmid Kit" gemäß den Instruktionen
des Herstellers, Restriktionsverdauung der Plasmid-DNA und Sequenzieren
der DNA gemäß des obigen Verfahrens,
um das PCR-Produkt zu bestätigen.
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Das
Lipase-Gen wurde aus pCRII durch Verdauen mit SwaI und PacI ausgeschnitten
und wurde nachfolgend in pBANe6 subkloniert, um pBANe8 (24) zu erhalten. Die Transformanten
wurden gescreent durch Extraktion der Plasmid-DNA aus den Transformanten unter Verwenden
eines "QIAwell-8-Plasmi
Kit" gemäß den Instruktionen
des Herstellers, Restriktionsverdau der Plasmid-DNA und Sequenzieren
der DNA gemäß des oben
beschriebenen Verfahrens, um das Produkt zu bestätigen.
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Aspergillus
oryzae HowB430 wurde durch Transformation von Aspergillus oryzae
HowB425 mit einem linearen Fragment, welches NA2-tpi-Promotor/LipolaseTM-Gen/AMG-Terminator
enthielt, bezeichnet als pBANe8, erzeugt. pBANe8 wurde mit PmeI
verdaut und die lineare Expressionskassette wurde durch präparative
Agarose-Elektrophorese unter Verwenden von 40 mM Tris-Acetat-1 mM
Di-natrium-EDTA (TAE)-Puffer isoliert.
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Die
Transformation von Aspergillus oryzae HowB425 für amdS wurde mit Protoplasten
bei einer Konzentration von 2 × 107 Protoplasten pro ml durchgeführt. Zehn μg DNA wurden
zu 100 μl
Protoplasten hinzugefügt.
Ein Volumen von 250 μl
PEG (60% PEG 4000-10 mM CaCl2-10 mM Tris-HCl
pH 8,0) wurde dann hinzugefügt
und die Mischung wurde bei 37°C
für 30
Minuten platziert. Drei ml STC-Medium wurde hinzugefügt und die
Mischung wurde auf COVE-Platten, welche mit 10 mM Uridin, selektierend
für amdS,
ergänzt
waren, ausplattiert. Die Platten wurden 7 bis 10 Tage bei 34°C inkubiert.
Die Transformanten wurden auf Platten mit dem gleichen Medium transformiert
und 3 bis 5 Tage bei 37°C
inkubiert. Die Transformanten wurden durch Streifen („streaking") von Sporen und
Picken von isolierten Kolonien aufgereinigt unter Verwenden der
gleichen Platten mit dem gleichen Medium ohne Sucrose unter den
gleichen Bedingungen.
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Beispiel 20: Spezifität der hemA
hemB-Co-Überexpression
auf die Hemoprotein-Herstellung
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Da
Hem in die Bereitstellung von Energie für Zellwachstum und -metabolismus
involviert ist, war es wichtig zu zeigen, dass eine erhöhte Hemoprotein-Herstellung ursächlich war,
um die Verfügbarkeit
von Hem für
die Assoziation mit Apo-Enzym zu erhöhen und nicht einfach eine
erhöhte
Apo-Protein-Herstellung
ursächlich
war, um Zellmetabolismus und -wachstum zu verstärken. Ein indirektes Verfahren
zum Testen dieser Hypothese war es, hemA und hemB in einem Stamm
zu co-überexprimieren,
der ein heterologes Enzym herstellt, das kein Hemoprotein ist, d.
h. eine Lipase. Wenn eine verstärkte
Energieverfügbarkeit
die Ursache für
erhöhte Hemoprotein-Herstellung
war, dann sollte ein ähnliches
Resultat bei der Lipase-Expression beobachtet werden. Umgekehrt,
wenn eine erhöhte
Hemoprotein-Herstellung spezifisch ist aufgrund der erhöhten Verfügbarkeit
von Hem für
den Zusammenbau des reifen Enzyms, dann sollte ein kleiner Effekt
auf die Lipase-Expression beobachtet werden.
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Der
Aspergillus oryzae Stamm HowB430, beschrieben in Beispiel 19, wurde
mit pSE37 und pSE38, wie in Beispiel 18 beschrieben, co-transformiert,
um einen nicht-Hemoprotein hemA/hemB-Co-Überexpressions-Stamm, den Aspergillus
oryzae Stamm SE33, zu erzeugen. Es wurden wiederum Kontroll-Transformanten, bezeichnet
als SE34, durch Transformation desselben Stammes mit pSE39 erzeugt.
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Die
Transformanten wurden in einzelne Wells bei ungefähr 1 × 105 Sporen pro Well einer 24-Well-Mikrotiter-Platte,
welche 1 ml MY25-Medium mit einer viertel Stärke enthielt, inokuliert. Die
Mikrotiter-Platten wurden bei 34°C
und 100 rpm in einer Feuchtkammer für 4 Tage inkubiert. Die Lipase-Herstellungs-Level wurden gemäß des folgenden
Verfahrens in Bezug auf einen LipolaseTM-Standard (Novo Nordisk
A/S, Bagsværd,
Dänemark)
bestimmt. Das Assay-Substrat
wurde präpariert
durch Verdünnen
von 1 : 50 Stock-Substrat (21 μl p- Nitrophenylbutyrat/ml
DMSO) in MC-Puffer (4 mM CaCl2-100 mM MOPS
pH 7,5), unmittelbar vor der Verwendung. Der LipolaseTM-Standard
wurde so zubereitet, dass er 40 LU/ml in MC-Puffer plus 0,02% Alpha-Olefin-Sulfonat
(AOS)-Detergens
enthielt, wurde bei 4°C
gelagert und dann 1/20 in MC-Puffer verdünnt, grade bevor der Verwendung.
Es wurden Proben der Brühe
in MC-Puffer, welcher 0,02% AOS-Detergens enthielt, verdünnt und
20 μl Aliquots
wurden in Wells einer 96-Well-Platte verteilt, gefolgt von 200 ml
verdünntem
Substrat. Unter Verwenden eines Plattenlesers wurde die Absorbanz
bei 405 nm aufgezeichnet als Differeny aus zwei Ablesungen, die
in ungefähr
1-Minuten-Intervallen genommen wurden. Die Lipase-Einheiten/ml (units/ml, LU/ml)
wurden relativ zu dem LipolaseTM-Standard
berechnet.
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Die
Resultate der Lipase-Assays zeigten, dass die hemA/hemB-Co-Transformanten als
eine Population 1,25-fach mehr Lipase herstellten, verglichen mit
der Kontroll-Tranformanten-Population. Der leichte, aber signifikante
Unterschied der Lipolase hemA/hemB-Co-Überexpressions-Population gegenüber der
Kontroll-Population kann aufgrund einer geringen Wirkung der erhöhten Hem-Verfügbarkeit
auf Zellwachstum und -metabolismus verursacht sein.
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Beispiel 21: Wirkung der
hemA/hemB-Co-Überexpression
auf die Akkumulation von Hem-Signalweg-Zwischenprodukten
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Sowohl
die Mycelia- und die Kulturbrühen
des Großteils
der Aspergillus oryzae SE27-Stämme,
die in 24-Well-Platten gewachsen sind, wie in Beispiel 17 beschrieben,
erscheinen pink oder rot in ihrer Farbe. Die Filtration der Kultur-Brühe eines
Aspergillus oryzae SE27-Stammes unter Verwenden einer Centricon-10-Säule (Amicon, Beverly, MA) zeigte,
dass die rote Farbe sich in dem Filtrat befand, was nahelegt, dass
die Farbe von kleinen Molekülen
verursacht wird. Für
das Filtrat wurde beobachtet, dass es Licht bei einer Wellenlänge von
405 nm absorbiert, was konsistent mit Porphyrinen ist.
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Um
zu bestätigen,
dass die rote Farbe in den Aspergillus oryzae SE27-Kulturbrühen durch
die Anwesenheit von einem oder mehreren Porphyrinen, involviert
in die Hem-Biosynthese, verursacht wurde, wurden die Kulturbrühen mittels
HPLC gemäß des Verfahrens,
beschrieben von C. A. Burtis und E. R. Ashwood (Hrsg.) In The Tietz
Textbook of Clinical Chemistry, 1994, Kapitel 38, analysiert. Die
HPLC-Analysen demonstrierten, dass die Kulturbrühen erhöhte Level an Verbindungen enthielten
mit der gleichen Retentionszeit wie Uroporphyrin (uro), hepta-,
hexa-, und penta-carboxylierte Porphyrine und Coproporphyrin (copro).
Brühen
von Aspergillus oryzae SE36 Kontroll-Stämmen (Aspergillus oryzae, transformiert
mit pSE39) zeigten eine kleine Akkumulation dieser Zwischenprodukte.
Das Verhältnis
von Uroporphyrin-Verbindungen zu Coproporphyrin betrug mindestens
3 : 1 in allen hemA/hemB-Co-Überexpressions-Stämmen.
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Jeder
der hemA/hemB-Co-Überexpressions-Stämme zeigte
ebenfalls hohe Level fluoreszierender Kennzeichen von Porphyrin-Verbindungen,
während
der Kontroll-Stamm keine Fluoreszenz zeigte. Eine Fluoreszenz-Mikroskopie
von Mycelia (Anregung bei 420–450,
Barriere-Filter bei 520) des Stammes SE27-3 zeigte deutliche Fluoreszenz-Flecken
und -Körnchen,
welche nicht in den Kontroll-Stämmen SE28-1
oder 22-1 vorhanden waren. Diese Resultate lassen vermuten, dass
hemA/hemB-Co-Überexpressions-Stämme größere Menge
an Uroporphorin herstellen.
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Die
Akkumulation dieser Zwischenprodukte kann daraus resultieren, dass
die Uroporphyrinogen III-Decarboxylase (Uro D) ein geschwindigkeitslimitierender
Schritt in der Biosynthese von Hem wird.
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Beispiel 22: Southern-Analyse
der Aspergillus oryzae Stämme
SE27 und SE32
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Es
wurde eine Southern-Analyse der Aspergillus oryzae Stämme SE27
und SE32 durchgeführt,
um zu bestimmen, ob die Herstellung der roten Farbe durch Hemo protein-herstellende
Stämme
mehrfache Kopien von sowohl der hemA- als auch der hemB-Expressionskassette
erfordert.
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Die
gesamte Zell-DNA für
jeden Stamm, präpariert
wie in Beispiel 1 beschrieben, wurde durch Southern-Hybridisierung
(Maniatis et al., 1982, Molecular Cloning, a Laboratory Manual,
Cold Spring Harbor Press, Cold Spring Harbor, New York) analysiert.
Ungefähr
10 μg jeder
DNA-Probe wurde mit PstI oder PvuI verdaut und in einem 1%-igen
Agarose-Gel Größen-fraktioniert.
Das Gel wurde unter Kurzwellen-UV-Licht fotografiert und für 30 Minuten
in 0,25 N HCl, gefolgt von 30 Minuten in 0,4 N NaOH eingeweicht.
Die DNA in dem Gel wurde auf eine Hybond-N-Hybridisierungs-Membran
(Amersham, Arlington Heights, IL) transferiert durch Kapillar-Blotting
in 0,4 N NaOH unter Verwenden eines Turbo-Blot-Geräts
(Schleicher & Schleicher,
Keene, NH) gemäß den Instruktionen
des Herstellers. Die Membran wurde UV-quervernetzt und wurde, wie
in Beispiel 4 beschrieben, prähybridisiert,
mit der Ausnahme, dass ein 5%-iges Vistra-Liquid-Blockierungsmittel (Amersham, Arlington
Heights, IL) anstelle des Genius-Blockierungsmittels
verwendet wurde. Eine Fluoreszenz-markierte Sonde wurde durch Zufalls-Priming
des DNA-Fragments, wie in Beispiel 3 beschrieben, unter Verwenden
eines "Vistra Kits" (Amersham, Arlington
Heights, IL) zubereitet. Die Hybridisierung und die Waschschritte
wurden, wie in Beispiel 4 beschrieben, durchgeführt. Das Signal der Fluoreszenz-Probe
wurde unter Verwenden des Vistra-Kits gemäß den Instruktionen des Herstellers
amplifiziert. Die Fluoreszenz wurde durch Scannen mit einem "Storm Imaging System" (Molecular Dynamics,
Sunnyvale, CA) detektiert.
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Die
Southern-Blot-Analyse der Aspergillus oryzae Stämme SE27 und SE32 zeigten,
dass mehrfache Kopien von beiden Expressionsplasmiden, pSE37 und
pSE38, anwesend waren und dass die Herstellung der roten Farbe die
Anwesenheit beider Expressionskassetten erfordert.
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HINTERLEGUNG
DER MIKROORGANISMEN
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Die
folgenden Stämme
sind gemäß des Budapester
Vertrags in der Agricultural Research Service Patent Culture Collection
(NRRL), Northern Regional Research Laboratory, 1815 University Street,
Peoria, Illinois 61604, USA, hinterlegt.
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Die
Stämme
wurden unter Bedingungen hinterlegt, die sicherstellen, dass der
Zugang zu den Kulturen während
der Anhängigkeit
dieser Patentanmeldung erhältlich
ist durch das Ausschussmitglied ("Commissioner") von Patenten und Marken, das hierzu
unter 37 C. F. R. § 1.14
und 35 U. S. C. § 122
ermächtigt
ist. Die Hinterlegungen stellen eine im Wesentlichen reine Kultur
von jedem der hinterlegten Stämme
dar. Die Hinterlegungen sind erhältlich,
wie durch fremde Patentgesetze in Ländern erforderlich, in denen
Gegenstücke
der gegenständlichen
Anmeldung oder ihrer Nachkommen („progeny") eingereicht sind. Jedoch soll verstanden werden,
dass die Verfügbarkeit
einer Hinterlegung keine Lizenz konstituiert, um die gegenständliche
Erfindung in Beeinträchtigung
der Patentrechte, welche durch Regierungsakt erteilt werden, zu
praktizieren.
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