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Die
vorliegende Erfindung betrifft das Gebiet der Molekularbiologie
der Pilze. Spezieller betrifft die vorliegende Erfindung ein Nucleinsäure-Fragment,
das ein Protein codiert, das in dem Riboflavin-Biosynthese-Stoffwechselweg des Pilzes
beteiligt ist.
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Riboflavin,
das auch als Vitamin B2 bezeichnet wird, ist der Präkursor des
Flavinmononucleotids (FMN) und Flavinadenindinucleotids (FAD), die
wesentliche Cofaktoren für
eine Reihe von wichtigen Stoffwechselenzymen sind, welche die Hydrid-,
Sauerstoff- und Reaktionen mit Elektronenübertragung vermitteln. Riboflavin-abhängige Enzyme
schließen
Succinatdehydrogenase ein, NADH-Dehydrogenase, Fenedoxin-NADP+-Oxidoreduktase, Acyl-CoA-Dehydrogenase
und den Pyruvatdehydrogenase-Komplex. Dementsprechend sind die Fettsäureoxidation,
der TCA-Zyklus, der mitochondrische Elektronentransport, die Photosynthese
und zahlreiche andere Zellularprozesse entscheidend abhängig entweder
von FMN oder FAD als den prosthetischen Gruppen. Andere bedeutende
Flavoproteine schließen
Glutathionreduktase ein, Glykolatoxidase, P450-Oxidoreduktase, Squalen-Epoxidase,
Dihydroorotat-Dehydrogenase und α-Glycerophosphat-Dehydrogenase.
Die genetische Disruption der Riboflavin-Biosynthese in Escherichia
coli (Richter et al., J. Bacteriol. 174:4050-4056 (1992)) und Saccharomyces
cerevisiae (Santos et al., J. Biol. Chem. 270:437-444 (1995)) führt zu einem
letalen Phänotyp,
der lediglich durch Riboflavin-Ergänzung überwunden
wird. Dieses ist nicht überraschend,
wenn man die Reihe der schädlichen
pleiotropen Effekte betrachtet, die mit einem Riboflavin-Entzug
auftreten würden.
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Riboflavin
wird synthetisiert durch Pflanzen und zahlreiche Mikroorganismen
und einschließlich
Bakterien und Pilze (Bacher, A., Chemistry and Biochemistry of Flavoproteins
(Müller,
F., Herausg.) Bd. 1, S. 215-259, Chemical Rubber Co., Boca Raton,
FL (1990)). Da Vögel,
Säugetiere
und andere höhere
Organismen nicht in der Lage sind, das Vitamin synthetisch herzustellen
und statt dessen von seiner Nahrungsaufnahme abhängig sind, um ihren Stoffwechselanforderungen
zu genügen,
sind die Enzyme, die für
die Riboflavin-Biosynthese verantwortlich sind, beliebte Ziele für zukünftige Antibiotika,
Fungizide und Herbizide, da sie keine nachteiligen Auswirkungen
auf solche Non-Target-Organismen ausüben. Darüber hinaus ist es möglich, dass
die entfernt verwandten pflanzlichen und mikrobiellen Enzyme über ausgeprägte Merkmale
verfügen,
die sich bei der Entwicklung potentieller organismus-spezifischer
Inhibitoren ausbeuten lassen könnten.
Somit würde
ein detailliertes Verständnis
der Struktur, des Mechanismus, der Kinetik und der Substrat-Bindungseigenschaften
des/der Riboflavin-Biosyntheseenzyms/Biosyntheseenzyme
von Pflanzen beispielsweise als Ausgangspunkt für den gezielten Aufbau chemischer
Verbindungen dienen, die als Herbizide nützlich sein könnten. Hat
man erst einmal ein authentisches pilzliches oder pflanzliches Protein
oder mehrere davon an der Hand, so wird diese ein wertvolles Mittel
für das
in vitro-Screening chemischer Datenbanken bei der Suche nach Inhibitoren
für die
Riboflavin-Biosynthese bieten.
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Die
pilzliche und bakterielle Riboflavin-Biosynthese ist seit mehr als
4 Jahrzehnten umfangreich untersucht worden (neuere Übersichtsarbeiten
siehe bei Bacher, A., Chemistry and Biochemistry of Flavoproteins (Müller, F.,
Herausg.) Bd. I, S. 215-259 und 293-316, Chemical Rubber Co., Boca
Raton, FL (1990)). Der synthetische Weg besteht aus 7 verschiedenen,
durch Enzym katalysierten Reaktionen mit Guanosin-5'-triphosphat (GTP)
als den hervorragenden Präkursor.
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Während die
zweiten und dritten Schritte der Riboflavin-Biosynthese in entgegengesetzter
Reihenfolge in Bakterien und Pilzen ablaufen sind in beiden Mikroorganismen
die übrigen
Intermediate des Weges identisch. Lumazin-Synthase (LS), das vorletzte
Enzym der Riboflavin-Biosynthese, katalysiert die Kondensation 3,4-Dihydroxy-2-butanon-4-phosphat
(DHBP) mit 4-Ribitylamino-5-amino-2,6-dihydroxypyrimidin (RAADP) um 1 Mol
des jeweiligen Orthophosphates und 6,7-Dimethyl-8-(1'-D-ribityl)-lumazins
(DMRL), dem intermediären
Präkursor
von Riboflavin, zu ergeben. Der abschließende Schritt der Riboflavin-Biosynthese
wird durch Riboflavin-Synthase (RS) vermittelt. Dieses Enzym katalysiert
die Dismutation von zwei Molekülen
von DMRL, um 1 Mol Riboflavin und RAADP zu ergeben.
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Ribulose-5-phosphat
dient als Substrat für
die Erzeugung von DHBP, das mit Hilfe des Enzyms 3,4-Dihydroxy-2-butanon-4-phosphat-Synthase
(DS) katalysiert wird. Die komplexe Enzymreaktion, bei der DS beteiligt
ist, bringt die Eliminierung von C-4 aus den Ribulose-5-phosphat
als Formiat über
eine zwischenmolekulare Umlagerung sowie die Umlagerung der Hydroxymethyl-Gruppe
in Stellung 1 zu einer Methyl-Gruppe mit sich. Der katalytische
Prozess umfasst wahrscheinlich eine Reihe von Reaktionen der Tautomerisierung.
Es ist bemerkenswert, dass eine solche komplexe Reaktion mit Hilfe
eines einzigen und relativ kleinen Proteins ablaufen kann!
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DS-codierende
Gene sind von zahlreichen Organismen geklont worden, einschließlich Escherichia coli
(Genbank, Zugriffnummer X66720; Richter et al., J. Bacteriol. 174:4050-4056
(1992)), Vibrio harveyi (Genbank, Zugriffnummer M27139; Swartzman
et al., J. Biol. Chem. 265:3513-3517 (1989)), Photobacterium phosphoreum
(Genbank, Zugriffnummer L11391; Lee et al., J. Bacteriol. 176:2100-2104
(1994)), Bacillus subtilis (Genbank, Zugriffnummer X51510; Kil et
al., Mol. Gen. Genet. 233:483-486 (1992)), Bacillus amyloliquefaciens
(Genbank, Zugriffnummer X95955; Gusarov et al., Mol. Biol. 31:446-453 (1997)), Actinobacillus pleurpneumoniae
(Genbank, Zugriffnummer U27202; Fuller et al., J. Bacteriol. 177:7265-7270
(1995)), Saccharomyces cerevisiae (Genbank, Zugriffnummer Z21619;
Revuelta, J. L., direkte Einreichung; WO 9411515) und Ashbya gossypii
(DGen-Zugriffnummer 95N-T03516;
DE
4420785 ). Obgleich die zahlreichen DS-Homologa alle bestimmte
strukturelle Merkmale gemeinsam haben, ist ihre Gesamthomologie
bei der primären
Aminosäuremenge
verhältnismäßig schwach.
Wie beispielsweise mit dem "Genetics
Computer Group Gap"-Programm
(Wisconsin Package Version 9,0, Genetics Computer Group (GCG), Madison,
Wisc., unter Verwendung ihrer Standardfehlerwerte für die "gap creation penalty" von 12 und der "gap extension penalty" von 4) ermittelt
wurde, ist das Escherichia coli lediglich zu 61%, 25%, 16%, 27%,
33%, 45% und 43% identisch mit den homologen Proteinen von Vibrio
harveyi, Photobacterium phosphoreum, Bacillus subtilis, Bacillus
amyloliquefaciens, Actinobacillus pleuropneumoniae, Saccharomyces
cerevisiae bzw. Ashbya gossypii. Darüber hinaus ergeben paarweise
Vergleiche dieser 8 Proteine, dass die zwei Homologstoffe, die am ähnlichsten
sind, lediglich 61% der Identität
teilen. Die einzigen bekannten, isolierten pilzlichen DS-Gene sind
die von Ashbya gossypii und Saccaromyces cerevisiae.
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Richter
et al. (Methods in Enzymology, Bd. 280, 1997, S. 374-382) befassen
sich mit der Biosynthese von Riboflavin und speziell mit dem Assay
und der Herstellung des DS-Enzyms. Tabelle 1 dieses Dokumentes führt eine
Reihe von Genen unter vermutlichen Genen auf, die auf das DS-Enzym
zielen, zusammen mit ihren Zugriffnummern der Genbank und einschließlich der
von Saccharomyces cerevisiae.
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Al-Hassan
et al. (Journal of the Chemical Society, Perkin I, 1980, S. 2645-2656)
beschreiben spezielle Enzyminhibitoren in der Vitamin-Biosynthese
und speziell der Synthese und der inhibitorischen Eigenschaften einiger
Substrate und Übergangszustände von
Analogstoffen von RS. Dieses Dokument offenbart, dass viele geeignete
Targetenzyme in der Biosynthese von Vitaminen gefunden werden können.
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Andersson
et al. (Structure, 1996, Bd. 4, Nr. 10, S. 1161-1170) befassen sich
mit der Kristallstruktur des ternären Komplexes von 1,3,8-Trihydroxynaphthalen-Reduktase
von Magnaporthe grisea mit NADPH und einem Inhibitor mit aktiver
Stelle. Das Enzym 1,3,8-Trihydroxynaphthalen-Reduktase katalysiert eine wesentliche
Reaktion in der Biosynthese von Melanin, ein schwarzes Pigment,
das für
die Pathogenese von Magnaporthe grisea entscheidend ist. Das Enzym
ist das biochemische Target mehrerer kommerziell wichtiger Fungizide,
die verwendet werden, um Reisbräune
in Reispflanzen zu verhüten.
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Aus
der vorstehend ausgeführten
Diskussion wird offensichtlich, dass über pilzliche DS-Gene/Proteine und
ihre Beziehung zu bekannten Homologen zu wenig bekannt ist, um eine
Isolation von DS-codierenden Genen aus irgendwelchen pilzlichen
oder pflanzlichen Spezies unter Anwendung der überwiegen klassischen Vorgehensweisen
zu ermöglichen.
Die letzteren schließen
Methoden mit der Hybridisierungssonde von cDNA-Banken mit homologen
oder heterologen Genen ein, die PCR-Amplifikation des Gens, das von Interesse ist,
unter Verwendung von Oligonucleotid-Primern, die den konservierten
Aminosäuresequenz-Motiven
entsprechen und/oder der immunologischen Detektion von exprimierten
cDNA-Inserts in mikrobiellen Wirten. Leider ist von diesen Methoden
nicht zu erwarten, dass sie für
die Isolation pilzlicher oder pflanzlicher DS-Gene sehr nützlich sein
würden,
da sie alle vorbehaltlos auf dem Vorhandensein einer signifikanten
strukturellen Ähnlichkeit
(d.h. DNA oder Aminosäuresequenz)
mit bekannten Proteinen und Genen beruhen, die die gleiche Funktion
haben. Angesichts der Feststellung, dass DS-Proteine so schlecht
konserviert sind, ist es selbst unter Mikroorganismen im höchsten Maße unwahrscheinlich,
dass die bekannten mikrobiellen Homologen signifikante strukturelle Ähnlichkeiten
mit ihren Gegenspielern in höheren
Pflanzen teilen würden.
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Eine
alternative Vorgehensweise, die zum Klonen von biosynthetischen
Genen in anderen Stoffwechselwegen von höheren Eukaryoten angewendet
worden ist, verläuft über die
Komplementierung von mikrobiellen Mutanten, denen die Enzymaktivität fehlt,
die von Interesse ist. Da diese Strategie lediglich auf der funktionellen Ähnlichkeit
zwischen einem zerteilten Wirtsprotein und dem Target-Gen beruht,
das von Interesse ist, ist sie ideal geeignet zum Klonen von strukturell
unterschiedlichen Proteinen, die die gleiche Reaktion katalysieren.
Für die
funktionelle Komplementierung wird eine cDNA-Bank in einem Vektor
konstruiert, der die Expression der cDNA in dem mikrobiellen Wirt
dirigieren kann. Die Plasmidbank wird sodann in die mutante Mikrosonde
eingeführt
und Kolonien ausgewählt,
die nicht mehr länger
phänotypisch
mutant sind. So wurden praktisch die Arabidopsis GTP-Cyclohydrolase
II (Kobayashi et al., Gene 160:303-304 (1995)), LS (Garcia-Ramirez
et al., J. Biol. Chem. 270:23801-23807 (1995)) und RS (Santos et
al., J. Biol. Chem. 270:437-444 (1995)) von Hefe insgesamt über die
funktionelle Komplementierung von mikrobiellen Riboflavin-Auxotrophen
geklont. Diese Strategie hat auch beim Isolieren von Genen aus höheren Eukaryoten
funktioniert, die in anderen metabolischen Wegen beteiligt waren
und einschließlich
der Lysin-Biosynthese (Frisch et al., Mol. Gen. Genet. 228:287-293
(1991)), Purin-Biosynthese (Aimi et al., J. Biol. Chem. 265:9011-9014
(1990)) und Tryptophan-Biosynthese (Niyogi et al., Plant Cell 5:1011-1027
(1993)) und ist außerdem
erfolgreich in der Isolierung von verschiedenen Pflanzengenen eingesetzt
worden, einschließlich
Glutaminsynthetase (Snustad et al., Genetics 120:1111-1124 (1988)), Pyrrolin-5-carboxylat-Reduktase
(Delauney et al., Mol. Genet. 221:299-305 (1990)), Dihydrodipicolinat-Synthase
(Frisch et al., Mol. Gen. Genet. 228:287-293 (1991)), 3-Isopropylmalat-Dehydrogenase (Ellerstrom
et al., Plant Mol. Biol. 18:557-566 (1992)) und Dihydroorotat-Dehydrogenase
(Minet et al., Plant J. 2:417-422 (1992)).
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Trotz
der offensichtlich attraktiven Merkmale des Klonens durch funktionellen
Komplementierung gibt es mehrere Gründe dafür, warum diese Vorgehensweise
nicht funktionieren wird, wenn ein pilzliches DS-Gen angewendet
wird. Erstens, könnte
die pilzliche cDNA-Sequenz nicht in den angemessenen Mengen in der
mutanten Mikrosonde aus einer Reihe von Gründen exprimiert werden, einschließlich Verschiedenheiten
in der bevorzugten Codon-Nutzung. Zweitens, könnten das geklonte DS-Gen kein funktionelles
Polypeptid erzeugen, wenn die Enzymaktivität beispielsweise eine posttranslationelle
Modifikation erforderlich machen würde, wie beispielsweise eine
Acetylierung, Glykosylierung oder Phosphorylierung, die von dem
mikrobiellen Wirt nicht ausgeführt
werden können.
Drittens, könnte
heterologes pilzliches Protein für
den Wirt tödlich
sein und seine Expression dadurch unmöglich machen. Viertens, könnte es
dem pilzlichen Protein nicht gelingen, seine native Konformation
in der fremden mikrobiellen Umgebung zu erreichen, was auf Faltungsprobleme
zurückzuführen ist,
einschließlich
Körperformausbildung
oder verschiedene andere Gründe.
Würde irgendeines
dieser Ereignisse auftreten, wäre
das Klonen des DS-Gens durch funktionelle Komplementierung nicht
möglich.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein isoliertes Nucleinsäure-Fragment,
das ein unentbehrliches pilzliches Enzym codiert, das bei der Riboflavin-Biosynthese
beteiligt ist. Speziell betrifft die vorliegende Erfindung ein isoliertes
Nucleinsäure-Fragment,
das eine pilzliche DS codiert, worin es sich bei dem Pilz um Magnaporthe
grisea handelt. Darüber
hinaus betrifft die vorliegende Erfindung Nucleinsäure-Fragmente, die zu
dem Nucleinsäure-Fragment
komplementär
sind, welches ein pilzliches DS-Enzym codiert.
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In
einer anderen Ausführungsform
betrifft die vorliegende Erfindung chimäre Gene, die ein isoliertes Nucleinsäure-Fragment
aufweisen, welches ein pilzliches DS-Enzym codiert und wirksam mit
geeigneten regulatorischen Sequenzen verknüpft. Alternativ betrifft die
Erfindung chimäre
Gene, die Nucleinsäure-Fragmente
aufweisen, welche zu dem Nucleinsäure-Fragment komplementär sind,
das das Enzym codiert, welches wirksam mit geeigneten regulatorischen
Sequenzen verknüpft
wird. Die Expression irgendeines dieser chimären Gene führt zur Erzeugung von Mengen
an codierten Enzymen in transformierten Wirtszellen, die gegenüber den
in den nicht transformierten Wirtszellen erzeugten Mengen verändert sind
(d.h. erhöht
oder verringert).
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In
einer weiteren Ausführungsform
betrifft die vorliegende Erfindung eine transformierte Wirtszelle,
die in ihrem Genom ein chimäres
Gen aufweist, das ein pilzliches DS-Enzym codiert und wirksam mit
geeigneten regulatorischen Sequenzen verknüpft ist, wobei die Expression
des chimären
Gens zur Erzeugung veränderter Mengen
an pilzlichem DS-Enzym in der transformierten Wirtszelle führt. Die
transformierten Wirtszellen können
eukaryotischen oder prokaryotischen Ursprungs sein und schließen Zellen
ein, die sich von höheren
Pflanzen oder Mikroorganismen ableiten. Die Erfindung schließt außerdem transformierte
Pflanzen ein, die sich aus transformierten Wirtszellen höherer Pflanzen
ergeben.
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Eine
zusätzliche
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verändern der
Stärken
der Expression an pilzlichem DS-Enzym in einer transformierten Wirtszelle,
welches Verfahren umfasst: a) Transformieren einer Wirtszelle mit
dem chimären
Gen, das ein pilzliches DS-Enzym codiert und wirksam mit geeigneten
regulatorischen Sequenzen verknüpft
ist und b) Aufziehen der transformierten Wirtszelle unter Bedingungen,
die zur Expression des chimären
Gens geeignet sind, wobei die Expression des chimären Gens
zur Erzeugung veränderter
Stärken
eines Magnaporthe grisea-DS-Enzym
in der transformierten Zelle führt.
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Eine
zusätzliche
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung betrifft ein Verfahren, um ein Nucleinsäure-Fragment
zu erhalten, das eine Aminosäuresequenz
codiert, welche eine pilzliche DS codiert.
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Zusätzlich wird
ein Verfahren zum Evaluieren mindestens einer Verbindung auf ihre
Fähigkeit
gewährt, die
Aktivität
eines pilzlichen DS-Enzyms zu hemmen und damit als eine chemische
Substanz zum Pflanzenschutz zu dienen, welches Verfahren die Schritte
umfasst: (a) Transformieren einer Wirtszelle mit einem chimären Gen,
das ein isoliertes Nucleinsäure-Fragment
aufweist, welches ein pilzliches DS-Enzym codiert, wobei das chimäre Gen wirksam
mit geeigneten regulatorischen Sequenzen verknüpft ist; (b) Aufziehen der
transformierten Wirtszelle von Schritt (a) unter Bedingungen, die
zur Expression des chimären
Gens geeignet sind, wobei die Expression des chimären Gens
zur Erzeugung des pilzlichen DS-Enzyms
führt;
(c) Kontaktieren der transformierten Wirtszelle mit einer chemischen
Verbindung und (d) Vergleichen der metabolischen Aktivität der transformierten
Wirtszelle, die mit der chemischen Verbindung mit der metabolischen
Aktivität
einer unbehandelten Wirtszelle kontaktiert worden ist, wobei eine
Abnahme der metabolischen Aktivität in der kontaktierten transformierten
Wirtszelle im Vergleich zu der unbehandelten transformierten Wirtszelle
in Schritt (d) zeigt, dass die chemische Verbindung potentiell als
chemische Substanz zum Pflanzenschutz verwendbar ist.
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In
einer alternativen Ausführungsform
wird ein Verfahren zum Evaluieren mindestens einer Verbindung auf
ihre Fähigkeit
zum Hemmen der Aktivität
eines pilzlichen DS-Enzyms gewährt,
das damit als eine chemische Substanz zum Pflanzenschutz dient,
welches Verfahren die Schritte umfasst: (a) Transformieren einer
Wirtszelle mit einem chimären
Gen, das ein Nucleinsäure-Fragment
aufweist, welches ein pilzliches DS-Enzym codiert, wobei das chimäre Gen wirksam
mit geeigneten regulatorischen Sequenzen verknüpft ist; (b) Aufziehen der
transformierten Wirtszelle von Schritt (a) unter Bedingungen, die
zur Expression des chimären
Gens geeignet sind, wobei die Expression des chimären Gens
zur Erzeugung des pilzlichen DS-Enzyms führt; (c) wahlweise Reinigen
des durch die transformierte Wirtszelle exprimierten Enzyms; (d)
Kontaktieren des Enzyms mit einer chemischen Verbindung und (e)
Vergleichen der Aktivität
des Enzyms, das mit der Testverbindung kontaktiert worden ist, mit
der Aktivität
des unbehandelten Enzyms, wobei eine Abnahme der Aktivität des kontaktierten
Enzyms im Vergleich zu dem Aktivitätswert des unbehandelten Enzyms
in Schritt (e) zeigt, dass die chemische Verbindung potentiell als
chemische Substanz und Pflanzenschutz verwendbar ist.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN UND SEQUENZBESCHREIBUNGEN
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1 zeigt
eine Anordnung einer primären
Aminosäuresequenz
mit bekannten mikrobiellen DS-Homologen
und das geklonte Magnaporthe grisea-DS-Protein, das mit dem GCG
Pileup-Programm (Genetics Computer Group, Madison, WI) erzeugt wurde.
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Escherichia
coli, Vibrio harveyi, Saccharomyces cerevisiae (Genbank, Zugriffnummer
X66720, M27139 bzw. Z21619) und Ashbya gossypii (DGen-Zugriffnummer
95N-T03516) betragen lediglich 43,5%, 52,7%, 52,5% und 48,1% identisch
mit dem Magnaporthe grisea-Homolog an dem primären Aminosäuresequenzwert unter Anwendung
des GAP-Programms des GCG-Pakets.
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Die
folgenden Sequenzbeschreibungen und Sequenzlisten, die hierin beigefügt sind,
entsprechen den Regeln, die für
Offenbarungen von Nucleotid- und/oder Aminosäuresequenzen in Patentanmeldungen
maßgeblich
sind, wie sie in dem WIPO-Standard ST.25 festgesetzt sind. Die "Sequenzbeschreibungen" enthalten den 1-Buchstaben-Code
für die
Nucleotidsequenzzeichen und die 3-Buchstaben-Code für Aminosäuren die
in Übereinstimmung
mit den IUPAC-IYUB-Standards festgelegt worden sind und beschrieben
wurden in den Nucleic Acids Research 13:3021-3030 (1985) und dem
Biochemical Journal 219(2):345-373 (1984), die hierin als Fundstelle
einbezogen sind. Die vorliegende Erfindung nutzt die Wisconsin Package
Version 9.0-Software von Genetics Computer Group (GCG), Madison,
Wisconsin, unter Anwendung ihrer Standardfehlerwerte für die "Gap-Creation-Penalty" von 12 und der "Gap-Extension-Penalty" von 4. Die Gaps
verwenden den Algorithmus von Needleman und Wunsch, um die Anordnung
von 2 kompletten Sequenzen zu ermitteln, welche die Zahl der Anpassungen
auf ein Maximum bringt und die Zahl der Gaps auf ein Minimum bringt.
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SEQ
ID NR:1 ist die Nucleotidsequenz einer geklonten cDNA-codierenden
Magnaporthe grisea DS.
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SEQ
ID NR:2 ist die abgeleitete Aminosäuresequenz der geklonten cDNA,
die Magnaporthe grisea DS codiert.
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SEQ
ID NR:3 ist der 5'-Primer,
der in der Amplifikation von E. coli DS mit der Genbank Zugriffsnummer X66720
verwendbar ist.
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SEQ
ID NR:4 ist der 3'-Primer,
der für
die Amplifikation von E. coli DS mit der Genbank Zugriffsnummer X66720
verwendbar ist.
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SEQ
ID NR:5 ist der 5'-Primer,
der für
die Einführung
eines DNA-Fragments verwendbar ist, der die Kanamycin-Beständigkeit
in das E. coli DS-Gen mit der Genbank Zugriffsnummer X66720 einführt bzw.
an einer Not1-Spaltstelle.
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SEQ
ID NR:6 ist der 3'-Primer,
der für
die Einführung
eines DNA-Fragments verwendbar ist, der die Kanamycin-Beständigkeit
in das E. coli DS-Gen mit der Genbank Zugriffsnummer X66720 einführt bzw.
an einer Not1-Spaltstelle.
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SEQ
ID NR:7 ist einer der PCR-Primer, die für die Einführung einer Not1-Spaltstelle
in das Mittelteil von E. coli DS mit der Genbank Zugriffsnummer
X66720 verwendbar ist (hybridisiert zu nt 968-987).
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SEQ
ID NR:8 ist einer der PCR-Primer, die für die Einführung einer Not1-Spaltstelle
in das Mittelteil von E. coli DS mit der Genbank Zugriffsnummer
X66720 verwendbar ist (hybridisiert zu nt 940-957).
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SEQ
ID NR:9 ist der 5'-Primer,
der für
die Einführung
von Magnaporthe grisea DS in den E. coli-Expressionsvektor, pET-24a(+) (Novagen)
verwendbar ist.
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SEQ
ID NR:10 ist der 3'-Primer,
der für
die Einführung
von Magnaporthe grisea DS in den E. coli-Expressionsvektor, pET-24a(+)
(Novagen) verwendbar ist.
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Es
wurde 3,4-Dihydroxy-2-butanon-4-phosphat-Synthase (DS) des Magnaporthe
grisea-Riboflavin-biosynthetischen
Weges durch funktionelle Komplementierung eines Escherichia coli-Auxotrophs geklont.
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Es
wurde ein Nucleinsäure-Fragment,
welches das DS-Protein codiert, aus Magnaporthe grisea isoliert.
In die Erfindung einbezogen ist auch ein Assay unter Verwendung
des Proteins, das durch das Nucleinsäure-Fragment codiert wird,
um chemische Substanzen zum Pflanzenschutz (Fungizide) im Zusammenhang mit
dem pilzlichen Riboflavin-biosynthetischen Weg zu screenen.
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In
der vorliegenden Offenbarung werden eine Reihe von Begriffen und
Abkürzungen
verwendet. Es werden die folgenden Festlegungen geboten:
"3,4-Dihydroxy-2-butanon-4-phosphat-Synthase" wird abgekürzt als
DS und bezieht sich auf das Enzym, das die Umwandlung von Ribulose-5-phosphat
zu 3,4-Dihydroxy-2-butanon-4-phosphat und Ameisensäure katalysiert.
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"Polymerase-Kettenreaktion" wird abgekürzt mit
PCR.
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"Exprimierte Sequenzmarkierung" wird abgekürzt mit
EST.
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"3,4-Dihydroxy-2-butanon-4-phosphat" wird abgekürzt mit
DHBP.
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"Isopropyl-1-thio-β-D-galactopyranosid" wird abgekürzt mit
IPTG.
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"Natriumdodecylsulfat-polyacrylamid-Gelelektrophorese" wird abgekürzt mit
SDS-PAGE.
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"Offenes Leseraster" wird abgekürzt mit
ORF.
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Ein "isoliertes Nucleinsäure-Fragment" ist ein Polymer
von RNA oder DNA, das ein- oder
doppelsträngig
ist und wahlweise synthetische, nicht natürliche oder veränderte Nucleotidbasen
enthält.
Ein isoliertes Nucleinsäure-Fragment
in Form eines Polymers von DNA kann ein oder mehrere Segmente von
cDNA, genomische DNA oder synthetische DNA aufweisen.
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"Auxotroph" bezeichnet die für Wachstum,
Sporenbildung und Kristallerzeugung der Mikroorganismen erforderlichen
Ernährungsbedingungen.
Für die
Aufgaben der vorliegenden Erfindung wird der Begriff "auxotroph" hierin so festgelegt,
dass er einen Organismus bezeichnet, welcher zum Wachstum die Zuführung von Riboflavin
benötigt.
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Die
Begriffe "Wirtszelle" und "Wirtsorganismus" bezeichnen eine
Zelle, die in der Lage ist, fremde oder heterologe Gene aufzunehmen
und solche Gene unter Erzeugung eines aktiven Genproduktes zu exprimieren.
Geeignete Wirtszellen schließen
Mikroorganismen ein, wie beispielsweise Bakterien und Pilze sowie Pflanzenzellen.
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Der
Begriff "metabolische
Aktivität" bezeichnet die normale
Zellaktivität,
die erforderlich ist, um das Wachstum aufrecht zu erhalten. Wie
hierin zu verstehen ist, werden Reagentien, wie beispielsweise chemische
Substanzen zum Pflanzenschutz, die die metabolische Aktivität hemmen,
in der Regel das Zellwachstum hemmen.
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Der
Begriff "weitgehend ähnlich" bezieht sich auf
Nucleinsäure-Fragmente,
worin Änderungen
in einer oder mehreren Nucleotidbasen zur Substitution einer oder
mehrerer Aminosäuren
führen
wobei jedoch nicht die funktionellen Eigenschaften des durch die
DNA-Sequenz codierten Proteins beeinflusst werden. "Weitgehend ähnlich" bezeichnet auch
Nucleinsäure-Fragmente,
worin Änderungen
in einer oder mehreren Nucleotidbasen nicht die Fähigkeit
des Nucleinsäure-Fragmentes
beeinflussen, die Veränderung
der Genexpression mit Hilfe der Antisense- oder Cosuppressionstechnologie
zu vermitteln. "Weitgehend ähnlich" bezeichnet auch Modifikationen
von Nucleinsäure-Fragmenten
der vorliegenden Erfindung, wie beispielsweise die Deletion oder
Insertion von einer oder mehreren Nucleotidbasen, die die funktionellen
Eigenschaften des resultierenden Transkriptes in Anbetracht der
Fähigkeit
zum Vermitteln der Veränderung
der Genexpression mit Hilfe der Antisense- oder Cosuppressionstechnologie
oder der Veränderung
der funktionellen Eigenschaften des resultierenden Proteinmoleküls nicht
wesentlich beeinflussen. Es gilt daher als selbstverständlich,
dass die Erfindung mehr als die speziellen exemplarischen Sequenzen
umfasst.
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Ein "wesentlicher Teil" bezeichnet eine
Aminosäure-
oder Nucleotidsequenz, die ausreichend von der Aminosäuresequenz
eines Polypeptids oder Nucleotidsequenz eines Gens aufweist, um
eine vermutliche Identifikation dieses Polypeptids oder Gens entweder
durch manuelle Evaluierung der Sequenz von einem Durchschnittsfachmann
oder durch rechnergestützten
Sequenzvergleich und Identifikation unter Verwendung von Algorithmen
zu ermöglichen,
wie beispielsweise BLAST (Basic Local Alignment Search Tool; Altschul
et al., J. Mol. Biol. 215:403-410 (1990); siehe auch www.ncbi.nlm.nih.gov/BLAST/).
In der Regel ist eine Reihe von 10 oder mehr angrenzenden Aminosäuren oder
30 oder mehr Nucleotiden erforderlich, um mutmaßlich eine Polypeptid- oder
Nucleinsäuresequenz
als Homolog zu einem bekannten Protein oder Gen zu identifizieren.
Darüber
hinaus können
im Zusammenhang mit Nucleotidsequenzen, genspezifische Oligonucleotid-Sonden,
die 20 bis 30 angrenzende Nucleotide aufweisen, in sequenzabhängigen Methoden
der Genidentifikation (z.B. Southern-Hybridisierung) und Isolation
(z.B. in situ-Hybridisierung von bakteriellen Kolonien oder Bakteriophagen-Plaques)
verwendet werden. Darüber
hinaus lassen sich kurze Oligonucleotide (in der Regel 12 Basen
oder länger)
als Amplifikationsprimer in PCR verwenden, um ein teilweises Nucleinsäue-Fragment
zu erhalten, welches die Primer aufweist. Dementsprechend weist
ein "wesentlicher
Teil" einer Nucleotidsequenz genug
von der Sequenz auf, um die spezielle Identifikation und/oder Isolation
eines die Sequenz aufweisenden Nucleinsäure-Fragmentes zu ermöglichen.
Die vorliegende Patentbeschreibung enthält Lehren zu partiellen oder
vollständigen
Aminosäure-
und Nucleotidsequenzen, die ein oder mehrere spezielle pilzliche
Proteine codieren. Der Fachmann auf dem Gebiet, der aus den hierin
veröffentlichten
Sequenzen Nutzen zieht, kann jetzt alle oder einen wesentlichen
Teil der offenbarten Sequenzen für
die in der Fachwelt bekannten Aufgaben verwenden.
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Beispielsweise
ist in der Fachwelt bekannt, dass die Antisense-Suppression und
Cosuppression der Genexpression unter Anwendung von Nucleinsäure-Fragmenten
erreicht werden können,
die weniger als den gesamten Codierungsbereich eines Gens repräsentieren,
sowie mit Hilfe von Nucleinsäure-Fragmenten,
die nicht 100% der Identität
mit dem supprimierenden Gen teilen. Außerdem sind Veränderungen
in einem Gen, die zu der Erzeugung einer chemisch gleichwertigen
Aminosäure
an einer bestimmten Stelle führen,
nicht aber die funktionellen Eigenschaften des codierten Proteins
beeinflussen, auf dem Fachgebiet gut bekannt. So kann ein Codon
für die
Aminosäure
Alanin, die eine hydrophobe Aminosäure ist, durch ein Codon ersetzt
werden, das einen anderen weniger hydrophoben Rest codiert, wie
beispielsweise Glycin, oder einen hydrophoberen Rest codiert, wie
beispielsweise Valin, Leucin oder Isoleucin. In ähnlicher Weise kann man auch
von Änderungen
erwarten, die zur Substitution eines der negativ geladenen Reste
durch ein anderes, wie beispielsweise Asparaginsäure für Glutaminsäure, oder eines der positiv
geladenen Reste für
ein anderes, wie beispielsweise Lysin für Arginin, ein funktionell
gleichwertiges Produkt erzeugen. Nucleotidänderungen, die zu einer Änderung der
N-terminalen und C-terminalen Abschnitte des Proteinmoleküls führen, würden erwartungsgemäß nicht
die Aktivität
des Proteins verändern.
Jede der vorgeschlagenen Modifikationen liegt durchaus in den routinemäßigen Fertigkeiten
des Durchschnittsfachmannes wie auch die Bestimmung der Erhaltung
der biologischen Aktivität
der codierten Produkte. Darüber
hinaus erkennt der Fachmann, dass weitgehend ähnliche Sequenzen, welche die
vorliegende Erfindung umfasst, auch durch deren Fähigkeit
zum Hybridisieren unter strengen Bedingungen (0,1 X SSC, 0,1% SDS,
65°C) mit
den hierin exemplifizierten Sequenzen festgelegt sind. Bevorzugte
und weitgehend ähnliche
Nucleinsäure-Fragmente
der vorliegenden Erfindung sind solche Nucleinsäure-Fragmente, deren DNA-Sequenzen zu 90%
identisch mit der DNA-Sequenz der Nucleinsäure-Fragmente sind, die hierin
aufgeführt
sind. Am meisten bevorzugt sind Nucleinsäure-Fragmente, die zu 95% identisch
mit der DNA-Sequenz der Nucleinsäure-Fragmente
sind, die hierin genannt sind.
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Die "Codon-Degeneration" bezeichnet die Redundanz
im genetischen Codon, die eine Variation der Nucleotidsequenz erlaubt,
ohne dass die Aminosäuresequenz
eines codierten Polypeptids beeinflusst wird. Dementsprechend betrifft
die vorliegende Erfindung jedes beliebige Nucleinsäure-Fragment,
welches die gesamte oder einen wesentlichen Teil der Aminosäuresequenz
codiert, welche das DS-biosynthetische Enzym codiert, wie es in
der SEQ ID NR:2 festgelegt ist. Der Fachmann ist durchaus vertraut
mit den "Codon-Verzerrungen", die sich durch
eine spezifische Wirtszelle beim Gebrauch von Nucleotid-Codons zum
Festlegen einer bestimmten Aminosäure zeigen. Daher ist es beim
Synthetisieren eines Gens zur verbesserten Expression in einer Wirtszelle
wünschenswert,
das Gen so aufzubauen, dass sich die Häufigkeit der Codon-Nutzung
der Häufigkeit
der Nutzung des bevorzugten Codons der Wirtszelle annähert.
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Der
Begriff "prozentuale
Identität" ist auf dem Fachgebiet
als eine Beziehung zwischen zwei oder mehreren Polypeptidsequenzen
oder zwei oder mehreren Polynucleotidsequenzen dafür bekannt,
dass sie durch Vergleichen der Sequenzen ermittelt wird. Auf dem
Fachgebiet bedeutet "Identität" auch den Grad der
Verwandtschaft zwischen Polypeptid- oder Polynucleotidsequenzen,
was jeweils in Frage kommt, der über
die Anpassung zwischen den Reihen derartiger Sequenzen ermittelt
wird. "Identität" und "Ähnlichkeit" lassen sich mühelos mit Hilfe bekannter Methoden
berechnen, einschließlich
solche, die in den folgenden Fundstellen beschrieben wurden, ohne
auf diese beschränkt
zu sein: Computational Molecular Biology (Lesk, A. M., Herausg.)
Oxford University Press, New York (1988); Biocomputing: Informatics
and Genome Projects (Smith, D. W., Herausg.) Academic Press, New
York (1993); Computer Analysis of Sequence Data, Part I (Griffin,
A. M., und Griffin H. G., Herausg.) Humana Press, New Jersey (1994);
Sequence Analysis in Molecular Biology (von Heinje, G., Herausg.)
Academic Press (1987); und Sequence Analysis Primer (Gribskov, M.
und Devereux, J., Herausg.) Stockton Press, New York (1991). Bevorzugte
Methoden zur Bestimmung der Identität sind so beschaffen, dass
sie die größte Anpassung
zwischen den getesteten Sequenzen ergeben. Methoden zur Bestimmung
der Identität
und Ähnlichkeit
sind in öffentlich
verfügbaren
Computerprogrammen kodifiziert. Bevorzugte Computerprogramm-Methoden
zur Bestimmung von Identität
und Ähnlichkeit
zwischen zwei Sequenzen schließen
die Folgenden ein, ohne auf diese beschränkt zu sein: das GCG-Pileup-Programm,
das in dem GCG-Programm-Package enthalten ist und in der vorliegenden
Erfindung verwendet wurde, indem Algorithmen nach Needleman und
Wunsch mit deren Standardfehlerwerten für Gap-Creation-Penalty=12 und
Gap-Extension-Penalty=4 verwendet wurden (Devereux et al., Nucleic
Acids Res. 12:387-395 (1984)), BLASTP, BLASTN und FASTA (Pearson
et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 85:2444-2448 (1988)). Das BLAST
X-Programm ist öffentlich
verfügbar
bei der NCBI und bei anderen Quellen (BLAST Manual, Altschul et
al., Natl. Cent. Biotechnol. Inf., Natl. Library Med. (NCBI NLM)
NIH, Bethesda, Md. 20894; Altschul et al., J. Mol. Biol. 215:403-410
(1990)). Eine andere bevorzugte Methode zur Bestimmung der prozentualen
Identität
ist die mit Hilfe der Methode des DNASTAR-Protein-Anordnungsprogramms
unter Verwendung des Jotun-Hein-Algorithmus (Hein et al., Methods
Enzymol. 183:626-645 (1990)). Fehlerparameter für die Jotun-Hein-Methode zum Anordnen
sind: bei mehrfachen Anordnungen, Gap-Penalty=11, Gap-Längs-Penalty=3,
bei paarweisen Anordnungen ktuple=6. Zur Veranschaulichung ist ein
Polynucleotid, das eine Nucleotidsequenz von beispielsweise mindestens
95% "Identität" zu einer Referenz-Nucleotidsequenz
der SEQ ID NR:1 hat, so auszulegen, dass die Nucleotidsequenz des
Polynucleotids identisch ist mit der Referenzsequenz mit der Ausnahme,
dass die Polynucleotidsequenz bis zu 5 Punkt-Mutationen pro jeweils
100 Nucleotide der Referenz-Nucleotidsequenz von
SEQ ID NR:1 hat. Um mit anderen Worten ein Polynucleotid mit einer
Nucleotidsequenz von mindestens 95% Identität mit einer Referenz-Nucleotidsequenz
zu erhalten, können
bis zu 5% der Nucleotide in der Referenzsequenz weggelassen sein
oder durch anderes Nucleotid ersetzt sein, oder es kann eine Zahl
von Nucleotiden bis zu 5% der Gesamtnucleotide in der Referenzsequenz
in die Referenzsequenz insertiert sein. Diese Mutationen der Referenzsequenz
können
an den terminalen Stellen 5' oder
3' der Referenz-Nucleotidsequenz auftreten
oder an irgendeiner beliebigen Stelle zwischen terminalen Positionen,
die entweder einzeln unter den Nucleotiden in der Referenzsequenz
oder in einer oder mehreren angrenzenden Gruppen im Inneren der
Referenzsequenz eingestreut sind. Analog ist unter einem Polypeptid,
das eine Aminosäuresequenz
mit mindestens beispielsweise 95% Identität zu einer Refrenzaminosequenz
der SEQ ID NR:2 hat, zu verstehen, dass die Aminosäuresequenz
des Polypeptids mit der Referenzsequenz mit der Ausnahme identisch
ist, dass in die Polypeptidsequenz bis zu 5 Aminosäure-Veränderungen
pro jeweils 100 Aminosäuren
der Referenzaminosequenz in der SEQ ID NR:2 einbezogen sein können. Um
mit anderen Worten ein Polypeptid zu erhalten, das eine Aminosäuresequenz
mit mindestens 95% Identität
zu einer Referenz-Aminosäuresequenz
hat, können bis
zu 5% der Aminosäure-Reste
in der Referenzsequenz weggelassen oder durch andere Aminosäure ersetzt sein
oder eine Zahl von Aminosäuren
bis zu 5% der Gesamtaminosäure-Reste
in der Referenzsequenz in die Referenzsequenz insertiert sein. Diese
Veränderungen
der Referenzsequenz können
an den Amino- oder Carboxy-terminalen Stellen der Referenz-Aminosäuresequenz
auftreten oder an irgendeiner beliebigen Stelle zwischen diesen
terminalen Stellen entweder einzeln unter den Resten der Referenzsequenz
oder in einer oder mehreren angrenzenden Gruppen im Inneren der
Referenzsequenz eingestreut sein.
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Der
Begriff "komplementär" wird zur Beschreibung
der Beziehung zwischen Nucleotidbasen verwendet, die zum Hybridisieren
untereinander in der Lage sind. Damit ist im Bezug auf DNA Adenosin
komplementär
zu Thymin und Cytosin ist komplementär zu Guanin.
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"Synthetische Gene" können von
Oligonucleotid aufbauenden Blöcken
zusammengebaut werden, die chemisch unter Anwendung von Prozeduren
synthetisiert werden, die auf dem Fachgebiet bekannt sind. Diese aufbauenden
Blöcke
werden unter Erzeugung von Gensegmenten ligiert oder reassoziiert
werden, die anschließend
enzymatisch zum Aufbau des gesamten Gens zusammengebaut werden. "Chemisch synthetisiert" im Zusammenhang
mit einer Sequenz einer DNA bedeutet, dass die Nucleotide als Komponenten
in vitro zusammengebaut werden. Eine manuelle chemische Synthese
einer DNA kann unter Anwendung etablierter Prozeduren ausgeführt werden
oder es kann eine automatisierte chemische Synthese unter Verwendung
einer der vielen kommerziell verfügbaren Maschinen ausgeführt werden.
Dementsprechend können
die Gene auf optimale Genexpression zugeschnitten werden auf der
Grundlage einer Optimierung der Nucleotidsequenz, um die Codon-Verzerrung
der Wirtszelle wiederzugeben. Der Fachmann erkennt die Wahrscheinlichkeit
einer erfolgreichen Genexpression, wenn die Codon-Nutzung gegenüber solchen,
vom Wirt bevorzugten vorgezogen wird. Die Bestimmung bevorzugter
Codons kann auf der Grundlage einer Übersicht von Genen erfolgen, die
von der Wirtszelle abgeleitet sind, wo die Sequenzinformation zur
Verfügung
steht.
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"Gen" bezieht sich auf
ein Nucleinsäure-Fragment,
das ein spezifisches Protein exprimiert, worin regulatorische Sequenzen
einbezogen sind, die der Codierungssequenz vorgeschaltet sind (5'-nicht codierende Sequenzen)
und folgen (3'-nicht
codierende Sequenzen). "Natives
Gen" bezeichnet
ein Gen, das in der Natur mit seinen eigenen regulatorischen Sequenzen
angetroffen wird. "Chimäres Gen" bezeichnet jedes
beliebige Gen, bei dem es sich um kein natives Gen handelt, das
regulatorische und codierende Sequenzen aufweist und, die nicht
gemeinsam in der Natur angetroffen werden. Dementsprechend kann
ein chimäres
Gen regulatorische Sequenzen und codierende Sequenzen aufweisen,
die von unterschiedlichen Quellen deriviert sind, oder regulatorische
Sequenzen und codierende Sequenzen aufweisen, die von der gleichen
Quelle deriviert sind, die jedoch in einer solchen unterschiedlichen
Weise angeordnet sind, wie sie in der Natur nicht angetroffen werden. "Endogenes Gen" bezeichnet ein natives
Gen in seiner natürlichen
Umgebung im Genom eines Organismus. Ein "fremdes" Gen bezeichnet ein Gen, das normalerweise
im Wirtsorganismus nicht angetroffen wird, das jedoch in dem Wirtsorganismus
mit Hilfe eines Gentransfers eingeführt wurde. Fremdgene können native
Gene aufweisen, die in einem nicht nativen Organismus insertiert
sind, oder chimäre
Gene. Ein "Transgen" ist ein Gen, das
in das Genom mit Hilfe einer Transformationsprozedur eingeführt worden
ist.
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"Codierende Sequenz" bezieht sich auf
eine DNA-Sequenz, die auf eine spezifische Aminosäuresequenz
codiert. "Regulatorische
Sequenz" beziehen
sich auf Nucleotidsequenzen, die sich stromaufwärts (5'-nicht codierende Sequenzen) innerhalb
oder stromabwärts
(3'-nicht codierende
Sequenzen) einer codierenden Sequenz befinden und die die Transkription,
RNA-Bearbeitung oder – Stabilität oder Translation
der zugehörigen
codierenden Sequenz beeinflusst. Regulatorische Sequenzen können Promotoren
einschließen, Translations-Leader-Sequenzen,
Introne und Polyadenylierungs-Erkennungssequenzen.
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"Promotor" bezeichnet eine
DNA-Sequenz, die zum Kontrollieren der Expression einer codierenden Sequenz
oder funktionellen RNA in der Lage ist. Im Allgemeinen befindet
sich eine codierende Sequenz in 3'-Stellung zu einer Promotorsequenz.
Die Promotorsequenz besteht aus proximalen und distaleren Elementen
stromaufwärts,
wobei letztere Elemente oftmals als Enhancer bezeichnet werden.
Dementsprechend ist eine "Enhancer" eine DNA-Sequenz,
welche die Promotoraktivität
stimulieren kann und ein angeborenes Element des Promotors oder
ein heterologes Element sein kann, das insertiert ist, um den Grad
oder die Gewebespezifität
eines Promotors zu erhöhen.
Promotoren lassen sich in ihrer Gesamtheit von einem nativen Gen ableiten
oder setzen sich aus verschiedenen Elementen zusammen, die aus unterschiedlichen
Promotoren abgeleitet sind, die in der Natur angetroffen werden,
oder die sogar synthetische DNA-Segmente aufweisen. Für den Fachmann
gilt als selbstverständlich,
dass unterschiedliche Promotoren die Expression eines Gens in verschiedenen
Geweben oder Zellarten oder an unterschiedlichen Stadien der Entwicklung
oder in Reaktion auf unterschiedliche Außenbedingungen dirigieren können. Promotoren,
die ein Gen dazu bringen, dass es in den meisten Zelltypen und am
häufigsten
exprimiert werden, werden üblicherweise
als "konstitutive
Promotoren" bezeichnet.
Es werden ständig
neue Promotoren der verschiedensten Typen entdeckt, die in Pflanzenzellen von
Nutzen sind; zahlreiche Beispiele finden sich in den Übersichtsarbeiten
von Okamuro und Goldberg (Biochemistry of Plants 15:1-82 (1989)). Es gilt
ferner als selbstverständlich,
dass, da in den meisten Fällen
die exakten Bindungen regulatorischer Sequenzen nicht vollständig definiert
worden sind, DNA-Fragmente unterschiedlicher Längen über identische Promotoraktivität verfügen können.
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Die "Translations-Leitsequenz" bezeichnet eine
DNA-Sequenz, die sich zwischen der Promotorsequenz eines Gens und
der codierenden Sequenz befindet. Die Translations-Leitsequenz liegt
in der vollständig bearbeiteten
mRNA stromaufwärts
von der Translations-Startsequenz vor. Die Translations-Leitsequenz kann das
Bearbeiten des primären
Transkripts zu mRNA, mRNA-Stabilität oder Translationswirksamkeit
beeinflussen. Beispiele für
Translations-Leitsequenzen sind bereits beschrieben worden (Turner
et al., Mol. Biotech. 3:225 (1995)).
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Die "3'-nicht codierenden Sequenzen" bezeichnen DNA-Sequenzen,
die sich stromabwärts
an einer codierenden Sequenz befinden und in die Polyadenylierungs-Erkennungssequenzen
sowie andere Sequenzen einbezogen sind, die Regulationssignale codieren,
welche das Bearbeiten einer mRNA oder die Genexpression beeinflussen
können.
Das Polyadenylierungssignal ist in der Regel dadurch gekennzeichnet,
dass es die Addition von Polyadenylsäure-Trakten an dem 3'-Ende des mRNA-Präkursors
beeinflusst. Die Verwendung unterschiedlicher 3'-nicht codierender Sequenzen wurde von
Ingelbrecht et al. exemplifiziert, Plant Cell 1:671-680 (1989).
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"RNA-Transkript" bezeichnet das Produkt,
das sich aus der RNA Polymerase-katalysierten Transkription einer
DNA-Sequenz ergibt. Wenn es sich bei dem RNA-Transkript um eine
perfekte komplementäre
Kopie der DNA-Sequenz handelt, wird sie als das primäre Transkript
bezeichnet oder kann eine RNA-Sequenz sein, die von einer posttranskriptionellen
Bearbeitung des primären
Transkriptes abgeleitet ist und als die voll entwickelte RNA bezeichnet
wird. "Messenger-RNA" (mRNA) bezeichnet
die RNA, die keine Introns hat und die durch die Zelle in ein Protein
translatiert werden kann. "cDNA" bezeichnet eine
doppelsträngige
DNA, die zur mRNA komplementär
und von dieser abgeleitet ist. "Sense-RNA" bezeichnet ein RNA-Transkript,
in das die mRNA einbezogen ist und so in ein Protein mit Hilfe der
Zelle translatiert werden kann. "Antisense-RNA" bezeichnet ein RNA-Transkript,
das komplementär
zu dem gesamten primären
Target-Transkript oder der mRNA ist oder zu einem Teil davon und
die Expression eines Zielgens blockiert (US-P-5107065). Der komplementär Charakter
einer Antisense-RNA kann bei jedem beliebigen Teil des spezifischen
Gen-Transkriptes vorhanden sein, d.h. an der 5'-nicht codierenden Sequenz, 3'-nicht codierenden
Sequenz, den Intronen oder der codierenden Sequenz. "Funktionelle RNA" bezeichnet die Antisense-RNA,
Ribozym-RNA oder eine andere RNA, die noch nicht translatiert ist,
aber schon einen Einfluss auf Zellularprozesse ausübt.
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Der
Begriff "wirksam
verknüpft" bezeichnet die Assoziation
von Nucleinsäuresequenzen
an einem einzelnen Nucleinsäure-Fragment,
so dass die Funktion des einen durch die des anderen beeinflusst
wird. Beispielsweise ist ein Promotor wirksam mit einer codierenden
Sequenz verknüpft,
wenn er in der Lage ist, die Expression dieser codierenden Sequenz
zu beeinflussen (d.h. dass sich die codierende Sequenz unter der transkriptionellen
Kontrolle des Promotors befindet). Codierende Sequenzen können wirksam
mit regulatorischen Sequenzen in Sense- oder Antisense-Orientierung
verknüpft
sein.
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Der
Begriff "Expression", wie er hierin verwendet
wird, bezeichnet die Transkription und stabile Akkumulation von
Sense (mRNA)- oder Antisense-RNA, die sich von dem Nucleinsäure-Fragment
der Erfindung ableitet. Expression kann auch auf eine Translation
von mRNA in ein Polypeptid bezogen sein. "Antisense-Inhibition" bezeichnet die Erzeugung von Antisense-RNA-Transkripten,
die zur Unterdrückung
der Expression des Targetproteins in der Lage sind. "Überexpression" bezeichnet die Erzeugung
eines Genproduktes in transgenen Organismen, die die Mengen der
Erzeugung in normalen oder nicht transformierten Organismen übertreffen. "Cosuppression" bezeichnet die Erzeugung
von Sense-RNA-Transkripten,
die in der Lage sind, die Expression identischer oder weitgehend ähnlicher
fremder oder endogener Gene zu unterdrücken (US-P-5231020).
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"Veränderte Mengen" bezeichnet die Erzeugung
von Genprodukten) in Organismen in Mengen oder Anteilen, die sich
von denen normaler oder nicht transformierter Organismen unterscheiden.
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"Transformation" bezeichnet den Transfer
eines Nucleinsäure-Fragmentes
in das Genom eines Wirtsorganismus, was zu einem genetisch stabilen
Erbgut führt.
Wirtsorganismen, die transformierte Nucleinsäure-Fragmente enthalten, werden
als "transgene" Organismen bezeichnet.
Beispiele für
Methoden der Pflanzentransformation schließen Agrobacterium vermittelte
Transformation ein (DE Blaere et al., Meth. Enzymol. 143:277 (1987))
und die Technik der partikelbeschleunigten Transformation oder "Gen-Transfer mit Partikelkanone" (Klein et al., Nature,
London 327:70-73 (1987); US-P-4945050).
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Eine
Magnaporthe grisea DS ist isoliert und identifiziert worden durch
Vergleich von Random-cDNA-Sequenzen
mit einer Genbank-Datenbasis unter Verwendung der BLAST-Algorithmen,
die in der Fachwelt gut bekannt sind. Die Nucleotidsequenz von Magnaporthe
grisea DS-cDNA ist in der SEQ ID NR:1 bereitgestellt und die abgeleitete
Aminosäuresequenz
in der SEQ ID NR:2. Ein DS-Gen von anderen Pilzen lässt sich jetzt
durch Vergleich von Random-cDNA-Sequenzen mit der Magnaporthe grisea
DS-Sequenz identifizieren, wie
sie hierin bereitgestellt ist.
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Das
Nucleinsäure-Fragment
der vorliegenden Erfindung kann verwendet werden, um cDNA's und Gene zu isolieren,
die eine homologe DS von der gleichen oder einer anderen pilzlichen
Spezies codieren. Die Isolation homologer Gene unter Anwendung von
sequenzabhängigen
Protokollen ist auf dem Fachgebiet gut bekannt. Beispiele für sequenzabhängige Protokolle
schließen
die Folgenden ein, ohne auf diese beschränkt zu sein: Methoden der Nucleinsäurehybridisierung
und Methoden der DNA- und RNA-Amplifikation,
wie sie durch zahlreiche Anwendungen der Technik der Nucleinsäure-Amplifikation
exemplifiziert worden sind (z.B. Polymerase-Kettenreaktion (PCR)
oder Ligase-Kettenreaktion). Derartige Protokolle können so
modifiziert werden, dass sie Gene identifizieren, die DS-Homologe
codieren, die über
mindestens 60% Identität
auf dem Aminosäureniveau
mit der Sequenz verfügen,
die in der SEQ ID NR:2 festgelegt ist, wobei die Identifikation von
Genen, die Proteine mit etwa 70% Identität bis etwa 90% Identität codieren,
leicht sein wird und wobei die Identifikation von Genen, die Proteine
codieren, die über
etwa 100% Identität
mit der Sequenz verfügen,
die in SEQ ID NR:2 festgelegt ist, elementar ist.
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Beispielsweise
ließen
sich DS-Gene entweder als cDNA's
oder genomische DNA's
direkt unter Verwendung der gesamten oder eines Teils der erfindungsgemäßen Nucleinsäue-Fragmente
als DNA-Hybridisierungssonden
isolieren, um Bibliotheken von beliebigen gewünschten Pilzen zu screenen,
indem die auf dem Fachgebiet gut bekannten Methoden eingesetzt werden.
Spezielle Oligonucleotid-Sonden, die auf der erfindungsgemäßen DS-Sequenz
beruhen, können
mit Hilfe von auf dem Fachgebiet bekannten Methoden (Maniatis, infra)
konzipiert und synthetisiert werden. Darüber hinaus lassen sich ganze
Sequenzen verwenden, um direkt DNA-Sonden mit Hilfe von Methoden
zu synthetisieren, die dem Durchschnittsfachmann bekannt sind, wie
beispielsweise Random-Primer, Methoden der DNA-Markierung, Nick-Translation
oder End-Markierung oder RNA-Sonden unter Verwendung verfügbarer in
nitro-Transkriptionssysteme.
Darüber
hinaus können
spezielle Primer so konzipiert und angewendet werden, dass sie einen
Teil der vollen Länge
der erfindungsgemäßen Sequenzen
amplifizieren. Die resultierenden Produkte der Amplifikation können während der
Amplifikationsreaktionen direkt markiert werden oder können nach
den Amplifikationsreaktionen markiert werden und als Sonden benutzt
werden, um die volle Länge
von cDNA oder genomischen Fragmenten unter geeignet strengen Bedingungen
zu isolieren.
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Darüber hinaus
lassen sich zwei kurze Segmente des erfindungsgemäßen Nucleinsäure-Fragments in
PCR-Protokollen zum Amplifizieren von längeren Nucleinsäure-Fragmenten
verwenden, die homologe DS-Gene von DNA oder RNA codieren. Die Polymerase-Kettenreaktion
kann auch auf einer Bibliothek von geklonten Nucleinsäure-Fragmenten
ausgeführt
werden, wobei die Sequenz eines der Primer von dein erfindungsgemäßen Nucleinsäure-Fragment
abgeleitet ist und die Sequenz des anderen Primers den Vorteil des Vorhandenseins
von Polyadenylsäure-Trakten
an dem 3'-Ende des
mRNA-Präkursors
nutzt, der pilzliche DS codiert. Alternativ kann die zweite Primersequenz
auf Sequenzen bezogen sein, die von dem clonierenden Vektor abgeleitet
sind. Beispielsweise kann der Fachmann das RACE-Protokoll (Frohman
et al., Proc. Natl. Acad. Sci., USA 85:8998 (1988)) anwenden, um
cDNA's unter Anwendung
der PCR zu erzeugen, um Kopien des Bereichs zwischen einer einzelnen
Stelle in dem Transkript und dem 3'- oder 5'-Ende
zu amplifizieren. Aus den erfindungsgemäßen Sequenzen lassen sich Primer
konzipieren, die in 3'- und 5'-Richtungen orientiert sind.
Unter Anwendung kommerziell verfügbarer
3'-RACE oder 5'-RACE-Systemen (BRL) lassen
sich spezielle 3'-
oder 5'-cDNA-Fragmente
isolieren (Ohara et al., Proc. Natl. Acad. Sci., USA 86:5673 (1989);
Loh et al., Science 243:217 (1989)). Produkte, die mit Hilfe der
3'- und 5'-RACE-Prozeduren erzeugt wurden, können unter
Erzeugung von cDNA's
voller Länge
kombiniert werden (Frohman et al., Techniques 1:165 (1989)).
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Schließlich erleichtert
die Verfügbarkeit
des erfindungsgemäßen Nucleotids
und der abgeleiteten Aminosäuresequenz
das immunologische Screening von cDNA-Expressionsbibliotheken. Es
lassen sich synthetische Peptide, die Abschnitte der erfindungsgemäßen Aminosäuresequenz
repräsentieren,
synthetisieren. Diese Peptide können
verwendet werden, um Tiere zu immunisieren, um polyklonale oder
monoklonale Antikörper mit
Spezifität
auf Peptide oder Proteine zu erzeugen, die die Aminosäuresequenz
aufweisen. Diese Antikörper können anschließend verwendet
werden, um cDNA-Expressionsbibliotheken zu screenen, um cDNA-Klone
in voller Länge
zu isolieren, die von Interesse sind. (Lerner et al., Adv. Immunol.
36:1 (1984); Maniatis infra).
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Die
Nucleinsäure-Fragmente
der vorliegenden Erfindung können
auch verwendet werden, um transgene Pflanzen zu schaffen, in denen
das erfindungsgemäße DS-Protein
in höheren
oder geringeren Anteilen als normalerweise vorhanden ist. Derartige
Manipulationen würden
verständlicherweise
die intrazellularen Mengen an Riboflavin verändern und die essentiellen
Cofaktoren FAD und FMN somit neuartige Phänotypen von potentiellem kommerziellem
Wert erzeugen. Alternativ könnte
es bei einigen Anwendungen wünschenswert
sein, das erfindungsgemäße DS-Protein
in speziellen Pflanzengeweben und/oder Zelltypen oder im Verlaufe
von Entwicklungsstadien zu exprimieren, in denen sie normalerweise
nicht auftreten.
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Eine Überexpression
der erfindungsgemäßen DS kann
erreicht werden, indem zunächst
ein chimäres Gen
konstruiert wird, worin der DS-codierende Bereich wirksam mit dem
Promotor verknüpft
ist, der in der Lage ist, die Expression eines Gens in den gewünschten
Geweben zu dem gewünschten
Entwicklungsstadium zu dirigieren. Aus Gründen der Einfachheit kann das
chimäre
Gen Promotorsequenzen und Translations-Leitsequenzen aufweisen,
die von den gleichen Genen abgeleitet sind. 3'-nicht codierende Sequenzen, die Transkriptions-Terminationssignale
codieren, müssen
ebenfalls bereitgestellt werden. Die erfindungsgemäßen chimären Gene
können
auch ein oder mehrere Introne aufweisen, um die Genexpression zu
erleichtern.
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Sodann
können
Plasmid-Vektoren konstruiert werden, welche die erfindungsgemäßen chimären Gene aufweisen.
Die Wahl des Plasmid-Vektors hängt
von der Methode ab, die zur Transformation von Wirtspflanzen angewendet
werden wird. Dem Fachmann sind die genetischen Elemente gut bekannt,
die auf dem Plasmid-Vektor vorhanden sein müssen, um Wirtszellen erfolgreich
zu transformieren, selektieren und zu vermehren, die das chimäre Gen enthalten.
Der Fachmann wird ebenfalls erkennen, dass unterschiedliche unabhängige Transformationsereignisse
in verschiedenen Graden und Mustern der Expression resultieren werden (Jones
et al., EMBO J. 4:2411-2418 (1985); De Almeida et al., Mol. Gen.
Genetics 218:78-86 (1989)) und dass derartige mehrfache Ereignisse
gescreent werden müssen,
um die Linien zu erhalten, die den gewünschten Expressionsgrad und
-muster zeigen. Ein solches Screening kann mit Hilfe der Southern-Analyse
der DNA, der Northern-Analyse der mRNA-Expression, der Western-Analyse der Proteinexpression
oder einer Phänotyp-Analyse
ausgeführt
werden.
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Bei
einigen Anwendungen kann es nützlich
sein, das DS-Protein in unterschiedliche Zellkompartimente zu dirigieren
oder deren Abscheidung aus der Zelle zu erleichtern. Es wird daher
in Betracht gezogen, dass das vorstehend beschriebene chimäre Gen durch
Hinzufügung
einer geeigneten, intrazellularen oder extrazellularen Targetsequenz
zu deren codierenden Bereichen weiter modifiziert werden kann. Dieses
schließt
Chloroplast-Transitpeptide ein (Keegstra et al., Cell 56:247-253
(1989)), Signalsequenzen, welche Proteine zum endoplasmischen Retikulum
dirigieren (Chrispeels et al., Ann. Rev. Plant Phys. Plant Mol.
42:21-53 (1991)), und ein Zellkern-Lokalisierungssignal (Raikhel
et al., Plant Phys. 100:1627-1632 (1992)). Obgleich die vorgenannten
Fundstellen Beispiele für
jede von diesen geben, ist die Liste nicht erschöpfend, und es können in
der Zukunft mehr Targetsignale von Nutzen entdeckt werden. Es ist
beispielsweise gezeigt worden, dass die RS von reifem Spinat in
Chloroplasten angesiedelt ist. Ferner ist nachgewiesen worden, dass
Antikörper,
die gegen das gereinigte rekombinante Protein gerichtet sind, speziell
mit einem Polypeptid der erwarteten Größe wechselwirken, wenn Spinat-Chloroplastextrakte
einer SDS-PAGE und Western-Analyse unterworfen werden.
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Es
kann bei einigen Anwendungen außerdem
wünschenswert
sein, die Expression des DS-Gens in Pflanzen zu verringern oder
zu eliminieren. Um dieses zu erreichen, kann das für Antisense-
oder Cosuppression der DS konzipierte chimäre Gen konstruiert werden,
indem die Gene oder Gen-Fragmente, welche Teile dieser Enzyme codieren,
mit Pflanzen-Promotorsequenzen verknüpft werden. Auf diese Weise
lässt sich
ein chimäres
Gen konzipieren, welches die Antisense-RNA für die gesamte oder einen Teil
der DS exprimiert, indem das DS-Gen oder Gen-Fragmente in entgegengesetzter
Orientierung mit den Pflanzen-Promotorsequenzen verknüpft werden.
Die chimäre
Cosuppressions- oder Antisense-Genkonstrukte
ließen
sich dann über
gut bekannte Transformationsprotokolle in die Pflanzen einführen, um
die endogene Expression von DS-Genprodukten zu verringern oder zu
eliminieren.
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Das
in heterologen Wirtszellen erzeugte DS-Protein und speziell das
in den Zellen von mikrobiellen Wirten erzeugte DS-Protein kann verwendet
werden, um Antikörper
auf Enzyme mit Hilfe von Methoden herzustellen, die auf dem Fachgebiet
gut bekannt sind. Die Antikörper
wären zum
Detektieren des erfindungsgemäßen DS-Proteins
in situ in Zellen oder in vitro in Zellextrakten von Nutzen. Bevorzugte
heterologe Wirtszellen für
die Erzeugung des erfindungsgemäßen DS-Proteins
sind mikrobielle Wirte. Mikrobielle Expressionssysteme und Expressionsvektoren,
die regulatorische Sequenzen enthalten und die einen hohen Grad
der Expression von Fremdproteinen dirigieren, sind der Fachwelt
gut bekannt. Es könnte
jede von diesen verwendet werden, um chimäre Gene für die Erzeugung der erfindungsgemäßen DS zu
konstruieren. Diese chimären Gene
könnten
sodann in die entsprechenden Mikroorganismen über eine Transformation eingeführt werden, um
eine hochgradige Expression des erfindungsgemäßen DS-Proteins zu gewähren.
-
Mikrobielle
Wirtszellen, die für
die Expression der erfindungsgemäßen DS-Enzyme
geeignet sind, schließen
alle beliebigen Zellen ein, die zur Expression der chimären Gene
in der Lage sind, die diese Enzyme codieren. Derartige Zellen schließen sowohl
Bakterien als auch Pilze ein, einschließlich beispielsweise die Hefen
(z.B. Aspergillus, Saccharomyces, Pichia, Candida und Hansenula),
Vertreter des Genus Bacillus sowie die Enterobakterien (z.B. Escherichia,
Salmonella und Shigella). Die Methoden für die Transformation derartiger
Wirte und die Expression von Fremdproteinen sind auf dem Fachgebiet
gut bekannt und Beispiele geeigneter Protokolle finden sich in "Manual of Methods
for General Bacteriology" (Gerhardt
et al., Herausg., American Society for Microbiology, Washington,
DC (1994) oder in Brock, T. D., "Biotechnology:
A Textbook of Industrial Microbiology", 2. Ausgabe, Sinauer Associates, Inc.,
Sunderland, MA (1989)).
-
Vektoren
oder Kassetten, die für
die Transformation geeigneter mikrobieller Wirtszellen verwendbar sind,
sind auf dem Fachgebiet gut bekannt. Im typischen Fall enthalten
die Vektoren oder Kassetten Sequenzen, welche die Transkription
und Translation des entsprechenden Gens, eines ausgewählten Markers
und von Sequenzen dirigieren, die die selbständige Replikation oder chromosomale
Integration erlauben. Geeignete Vektoren weisen einen Bereich 5' des Gens auf, welches
transkriptionelle Initiierungskontrollen beherbergt, und einen Bereich
3' des DNA-Fragmentes,
welches die transkriptionelle Terminierung steuert. Am meisten bevorzugt
werden beide Kontrollbereiche von Genen abgeleitet, die zu der transformierten
Wirtszelle homolog sind, obgleich als selbstverständlich gilt,
dass derartige Kontrollbereiche nicht von den Genen abgeleitet sein
müssen,
die im Bezug auf die spezielle Spezies nativ sind, die als Produktionswirt
ausgewählt
wird.
-
Initiations-Kontrollregionen
oder -Promotoren, die verwendbar sind, um die Expression des Gens,
welches das DS-Enzym codiert, in die gewünschte Wirtszelle zu treiben,
sind zahlreich und der Fachwelt vertraut. Es ist nahezu jeder Promotor,
der in der Lage ist, diese Gene anzutreiben, für die vorliegende Erfindung
geeignet, einschließlich
die Folgenden, ohne auf diese beschränkt zu sein: CYC1, HIS3, GAL1,
GAL10, ADH1, PGK, PHO5, GAPDH, ADC1, TRP1, URA3, LEU2, ENO, TPI
(verwendbar für
die Expression in Saccharomyces); AOX1 (verwendbar für die Expression
in Pichia) und lac, trp, IPL, IPR, T7, tac und trc (verwendbar für die Expression
in Escherichia coli). Die Terminationskontrollregionen können auch
von verschiedenen Genen angetrieben werden, die für die bevorzugten
Wirte nativ sind. Gegebenenfalls kann es sein, dass eine Terminierungsstelle
nicht erforderlich ist, wobei jedoch ihre Einbeziehung besonders
bevorzugt ist.
-
Das
erfindungsgemäße DS-Protein
kann auch als ein Mittel zur Erleichterung des Aufbaus und/oder der
Identifikation spezieller chemischer Agentien verwendet werden,
deren Verwendung als Fungizide, Herbizide oder Antibiotika sich
als nützlich
erweisen könnte.
Dieses könnte
entweder durch rationalen Aufbau und Synthese starker Enzyminhibitoren
erreicht werden, die aus der strukturellen und/oder mechanistischen
Information resultieren, die von dem gereinigten, erfindungsgemäßen pilzlichen
Protein abgeleitet ist, oder durch in vitro-Randomscreening chemischer
Bibliotheken. Das DS-Protein katalysiert einen unentbehrlichen Schritt in
der Synthese von Riboflavin in Pflanzen und den meisten Mikroorganismen
und wird für
die Erzeugung von FAD und FMN benötigt essentielle prosthetische
Gruppen für
eine Reihe wichtiger Redox-Enzyme. Dementsprechend ist zu erwarten,
dass eine signifikante in vivo-Hemmung von jeglichem DS-Protein
den Zellstoffwechsel stark lähmt
und wahrscheinlich zum Tod aller Organismen führen wird, die die endogene
Erzeugung von Riboflavin als die einzige Quelle des Vitamins benötigen.
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Alle
oder ein Teil der Nucleinsäure-Fragmente
der vorliegenden Erfindung können
auch als Sonden für
genetische und physikalische Kartierung der Gene verwendet werden,
von denen sie ein Bestandteil sind, sowie als Marker für Merkmale,
die mit der Expression des erfindungsgemäßen DS verknüpft sind.
Eine solche Information kann nützlich
sein in der Pflanzenaufzucht, um Linien mit den gewünschten
Phänotypen
zu entwickeln.
-
Beispielsweise
können
die erfindungsgemäßen Nucleinsäure-Fragmente
als Restriktionsfragmentlängenpolymorphismus
(RFLP)-Marker verwendet werden. Es können Southern-Blots (Maniatis)
von Restriktions-abgebauter pflanzengenomischer DNA mit Nucleinsäure-Fragmenten
der vorliegenden Erfindung als Sonde ausgeführt werden. Die resultierenden
Bandenmuster können
anschließend
genetischen Analysen unter Verwendung von Computerprogrammen unterworfen
werden, wie beispielsweise MapMaker (Lander et al., Genomics 1:174-181
(1987)), um eine genetische Karte zu konstruieren. Zusätzlich können die
Nucleinsäure-Fragmente
der vorliegenden Erfindung zum Sondieren von Southern-Blots verwendet
werden, welche Restriktions-Endonuclease-behandelte genomische DNA's einer Reihe von
Individuen enthalten, die die Eltern und Nachkommen einer bestimmten
genetischen Hybridisierung repräsentieren.
Die Aufspaltung der DNA-Polymorphismen wird vermerkt und verwendet,
um die Position der erfindungsgemäßen Nucleinsäuresequenz
in der genetischen Karte zu berechnen, die zuvor unter Verwendung
dieser Population erhalten wurde (Botstein et al., Am. J. Hum. Genet.
32:314-331 (1980)).
-
Die
Erzeugung und Verwendung von Sonden, die von Pflanzengenen deriviert
sind, zur Verwendung in der genetischen Kartierung wurde von Bernatzky
und Tanksley (Plant Mol. Biol. Reporter 4:37-41 (1986)) beschrieben.
Zahlreiche Veröffentlichungen
beschreiben das genetische Kartieren von speziellen cDNA-Klonen
unter Anwendung der vorstehend ausgeführten Methodik und Variationen
davon. Beispielsweise können zum
Kartieren F2-Zwischenkreuzungspopulationen, Rückkreuzungspopulationen, wahllos
gepaarte Populationen, nahezu isogene Linien und andere Reihen von
Individuen verwendet werden. Derartige Methoden sind in der Fachwelt
gut bekannt.
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Nucleinsäuresonden,
die von den erfindungsgemäßen Nucleinsäuresequenzen
abgeleitet sind, können
auch für
physikalische Kartierung verwendet werden (d.h. die Anordnung von
Sequenzen auf physischen Genomkarten; siehe hierzu Hoheisel et al., "Nonmammalian Genomic
Analysis: A Practical Guide",
S. 319-346, Academic Press (1996) und die darin zitierten Fundstellen).
-
In
einer anderen Ausführungsform
können
Nucleinsäuresonden,
die von der erfindungsgemäßen Nucleinsäuresequenz
abgeleitet sind, in einer in situ-Hybridisierungskartierung mit
direkter Fluoreszens (FISH) verwendet werden. Obgleich die gegenwärtigen Methoden
der FISH-Kartierung die Verwendung großer Klone begünstigen
(bis zu mehreren hundert kb), können
Verbesserungen der Empfindlichkeit die Ausführung der FISH-Kartierung unter
Verwendung kürzerer
Sonden möglich
machen.
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Es
kann eine Vielzahl von auf Nucleinsäure-Amplifikation basierenden
Methoden der genetischen und physikalischen Kartierung unter Verwendung
der erfindungsgemäßen Nucleinsäuresequenzen
ausgeführt werden.
Beispiele schließen
Allel-spezifische Amplifikation ein, Polymorphismus von PCR-amplifizierten Fragmenten
(CAPS), Allel-spezifische Ligation, Nucleotid-Verlängerungsreaktionen,
Radiation-"Hybrid-Mapping" und "Happy-Mapping". Bei diesen Methoden
wird die Sequenz eines Nucleinsäure-Fragmentes
verwendet, um Primer-Paare zur Verwendung in der Amplifikationsreaktion
oder in Primer-Extensionsreaktionen zu konstruieren und zu erzeugen.
Der Aufbau solcher Primer ist in der Fachwelt gut bekannt. In Methoden
unter Einsatz des PCR-basierenden genetischen Kartierens kann es
erforderlich sein, die Unterschiede der DNA-Sequenz zwischen den
Eltern der Kartierungskreuzung in der Region zu identifizieren,
die den erfindungsgemäßen Nucleinsäuresequenzen
entsprechen. Dieses ist jedoch im Allgemeinen bei Kartierungsmethoden
nicht erforderlich. Eine solche Information kann in der Pflanzenaufzucht
nützlich
sein, um Linien mit den gewünschten
Phänotypen
zu entwickeln.
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BEISPIELE
-
Die
vorliegende Erfindung wird in den folgenden Beispielen weiter festgelegt,
worin alle Anteile und Prozentangaben, sofern nicht anders angegeben,
auf Gewicht bezogen sind und die Gradangaben auf Celsius. Es gilt
als selbstverständlich,
dass diese Beispiele, obgleich bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung gezeigt
werden, lediglich der Veranschaulichung dienen.
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Hierin
wurden Standardmethoden des rekombinanten DNA- und Molekularklonens
angewendet, wie sie in der Fachwelt gut bekannt sind und beschrieben
wurden von: Sambrook, J., Fritsch, E. F. und Maniatis, T. "Molecular Cloning:
A Laboratory Manual",
Cold Spring Harbor Laboratory Press, Cold Spring Harbor, 1989; und
von T. J. Silhavy, M. L. Bennan und L. W. Enquist, "Experiments with
Gene Fusions", Cold
Spring Harbor Laboratory Cold Press Spring Harbor, N. Y. (1984)
und von Ausubel, F. M. et al., "Cunent
Protocols in Molecular Biology",
veröffentlicht
von Greene Publishing Assoc. und Wiley Interscience (1987).
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Die
Manipulationen der Gensequenzen wurden ausgeführt unter Anwendung der Reihe
der Programme, die verfügbar
sind bei der Genetics Computer Group Inc. (Wisconsin Package Version
9.0, Genetics Computer Group (GCG), Madison, WI).
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Die
Abkürzungen
haben die folgenden Bedeutungen: "s" bedeutet
Sekunde(n), "min" bedeutet Minute(n), "h" bedeutet Stunde(n), "d" bedeutet Tag(e), "μl" bedeutet Mikroliter, "ml" bedeutet Milliliter, "1" bedeutet Liter, "mM" bedeutet
millimolar, "M" bedeutet molar, "mMol" bedeutet Millimol(e).
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BEISPIEL 1
-
PCR-KLONEN
AUF ESCHERICHIA COLI-DS
-
Es
wurden genspezifische PCR-Primer verwendet, um das Escherichia coli-DS-Gen
von der Genom-DNA zu amplifizieren, während einzelne Restriktionsorte
zu deren flankierende Regionen für
nachfolgende Ligation in die Plasmide mit hoher Kopienzahl zugefügt wurden.
Die für
diese Aufgabe verwendeten Primer beruhten auf den veröffentlichten
DNA-Sequenzen des Escherichia coli-DS-Gens (Genbank Zugriffnummer X66720)
und bestanden aus den folgenden Nucleotiden:
Primer 1 – (SEQ ID
NR:3):
5'-ACT
CAT TTA cca tgg CTC AGA CGC TAC TTT CCT C-3'
Primer 2 – (SEQ ID NR:4):
5'-ATC TTA CTg tcg
acT TCA GCT GGC TTT ACG CTC-3'
-
Die
unterstrichenen Basen hybridisieren zu dem Ziel-Gen, während die
kleinen Buchstaben die Restriktionsorte (NcoI oder Sall) angeben,
die den Enden der PCR-Primer hinzugefügt wurden.
-
Die
Amplifikation des DS-Gens wurde unter Verwendung der Primer 1 und
2 und von Genom-DNA
von Escherichia coli-Stamm W3110 (Campbell et al., Proc. Natl. Acad.
Sci. 75:2276-2284 (1978)) erreicht. Primer 1 hybridisiert am Start
des Gens und führt
eine NcoI-Stelle an dem Start-Codon des Proteins ein, während Primer
2 an der gegenüberliegenden
Seite hybridisiert und eine Sall-Stelle unmittelbar hinter dem Stop-Codon liefert.
Die 100 μl-PCR-Reaktionen
enthielten etwa 100 ng Genom-DNA
und beide Primer mit einer Endkonzentration bei 0,5 μM. Die anderen
Reaktionskomponenten wurden von dem GeneAmp PCR Reagent Kit (Perkin
Elmer) entsprechend dem Herstellerprotokoll bereitgestellt. Die
Amplifikation wurde in einem DNA-Thermocycler 480 (Perkin Elmer)
für 28
Zyklen ausgeführt,
die jeweils 1 min bei 94°C,
2 min bei 53°C
und 2 min bei 72°C
umfassten. Nach dem letzten Zyklus gab es eine 7-minütige Extensionsdauer
bei 72°C.
Das PCR-Produkt wurde mit NcoI und Sall zerlegt und in ähnlich aufbereitetes
pGEM-5Zf(+) (Promega, Madison, WI) ligiert. Das Letztere wurde als
ein geeigneter Klonierungsvektor gewählt, da ihm eine NotI-Spaltstelle
nach dem Doppelverdau mit NcoI und Sall (siehe nachfolgend) fehlte.
Das Ligations-Reaktionsgemisch wurde verwendet, um Escherichia coli-DH5α-kompetente
Zellen (GibcoBRL) umzuwandeln, und Transformanten wurden auf LB-Medien,
ergänzt
mit 100 μg/ml
Ampicillin, gewählt.
-
Plasmide,
die das geklonte Escherichia coli-DS-Gen ernten, wurden mit Hilfe
der Restriktionsverdauungsanalyse identifiziert. Die Plasmid-DNA
wurde aus einer Reihe von Ampicillinresistenten Kolonien unter Anwendung
des Wizard DNA-Reinigungssystems (Promega, Madison, WI) isoliert
und mit NcoI und Sall einer Spaltung unterzogen. Die Proben wurden
mit Hilfe der Agarose-Gelelektrophorese
analysiert und ein repräsentatives
Plasmid für
das Gen, das ein Insert der korrekten Größe liefert, vollständig sequenziert,
um das Fehlen von PCR-Fehlern zu verifizieren. Abgesehen von solchen
Nucleotiden an den 5'-
und 3'-Enden, die
vorsätzlich
für Klonierungsaufgaben
verändert
wurden, war die amplifizierte Escherichia coli-DS-Gensequenz mit derjenigen
identisch, die in der Literatur veröffentlicht wurde.
-
BEISPIEL 2
-
INSERTIONSINAKTIVIERUNG
DES ESCHERICHIA COLI-DS-GENS
-
Um
bakterielle Auxotrophe zu erzeugen, denen die Fähigkeit zum Synthetisieren
von Riboflavin fehlt, wurde das geklonte Escherichia coli-DS-Gen
durch Insertionsinaktivierung nicht funktionierend umgewandelt. Verkürzt gesagt,
wurde in die Mitte der codierenden Region der Ziel-Gene eine einzige
NotI-Stelle eingeführt und
ein DNA-Fragment, welches Kanamycin-Beständigkeit vermittelt, in die
bearbeitete Stelle ligiert. Die Letztere wurde über die kommerziell verfügbare Kanr GenBlock-Cartridge (Pharmacia) bereitgestellt,
die durch PCR modifiziert wurde, um NotI-Spaltstellen an ihren beiden
Enden hinzuzufügen.
Diese Modifikation wurde unter Verwendung der Primer 3 und 4 in
einer Standard-PCR-Reaktion erreicht; wobei die unterstrichenen
Abschnitte den Kanr-GenBlock hybridisieren
und die kleinen Buchstaben die NotI-Spaltstellen angeben.
Primer
3 – (SEQ
ID NR:5):
5'-AAC
TAG ATC Agc ggc cgc AGC CAC GTT GTG TCT CAA A-3'
Primer 4 – (SEQ ID NR:6):
5'-GAC AAA CAT Agc
ggc cgc TGA GGT CTG CCT CGT GAA-3'
-
Nach
der Amplifikation wurde der modifizierte Kanr-GenBlock
mit NotI gespalten und das resultierende Fragment mit Hilfe der
Agarose-Gelelektrophorese gereinigt.
-
PCR-Primer
wurden auch verwendet, um eine einzelne NotI-Spaltstelle in die
Mitte des Escherichia coli-DS-Gens einzuführen. Dieses wurde durch Anwendung
der "inversen PCR-Methode" erreicht, die ausführlich von
Ochman et al. in "PCR
Protocols: A Guide to Methods and Applications" (Innis et al., Herausg.) S. 219-227,
Academic Press, San Diego, CA (1990) beschrieben wurde. Die Targets
für die
inverse PCR sind in der Regel doppelsträngige kreisrunde DNA-Moleküle. Im Gegensatz
zu anderen PCR-Anwendungen sind die zwei Primer jedoch voneinander
weg orientiert, so dass ihre 3'-Enden
sich in entgegengesetzten Richtungen um die gesamte kreisrunde Matrize
erstrecken. Wenn die Primer so gebaut sind, dass sie unmittelbar
angrenzend aneinander hybridisieren, wird ein lineares DNA-Fragment
erzeugt, in welchem die gesamte Vektorsequenz einbezogen ist und
als seine Start- und Stopstellen die ursprünglichen Primer-Bindungsorte
hat. Das Nettoergebnis ist analog einem Linearisieren eines kreisrunden
Plasmids an einem vorgegebenen Ort. Indem man entsprechende Nucleotidsequenzen
an den nicht hybridisierenden 5'-Enden beider PCR-Primer
anbringt, ist es damit möglich,
einen einzelnen Restriktionsort an jeder gewünschten Stelle im Inneren einer
kreisrunden Matrix einzuführen.
-
Die
Primer 5 und 6 (die zu nt 968-987 und nt 940-957 der DNA-Sequenz
mit der Genbank Zugriffnummer X66720 hybridisieren) wurden konzipiert,
um eine NotI-Spaltstelle in die Mitte des Escherichia coli-DS-Gens
einzuführen,
wobei die Nucleotide, die zum Ziel-Gehen hybridisieren, unterstrichen
sind und die NotI-Spaltstellen in Kleinbuchstaben angegeben sind.
Primer
5 – (SEQ
ID NR:7):
5'-AAC
TAG ATC Agc ggc cgc TGA CCG TAT TAC GAC-3'
Primer 6 – LS(SEQ ID NR:8):
5'-GAC AAA CAT Agc
ggc cgc GTA GTC ACA CCT TCA GCT-3'
-
Die
kreisrunde Matrix zur inversen PCR war das pGEM-5Zf(+)-Konstrukt,
welches das Escherichia coli-DS-Gen enthält. Die 100 μl-PCR-Reaktionen
enthielten 0,5 ng Plasmid-DNA und Primer 5 und Primer 6 hatten beide
eine Endkonzentration von 0,5 μM.
Die Amplifikation wurde in einem DNA Thermocycler 480 (Perkin Elmer)
für 30
Zyklen ausgeführt,
die jeweils 50 s bei 94°C,
1 min bei 55°C
und 3 min bei 72°C
umfassten. Das PCR-Produkt wurde mit NotI gespalten und das resultierende
Fragment mit Hilfe der Agarose-Gelelektrophorese gereinigt; wobei
das abgetrennte Band die erwartete Größe hatte. Anschließend wurde
das gereinigte Fragment mit T4 DNA-Ligase (Novagen) rezirkularisiert,
um ein funktionelles Plasmid zu regenerieren, wobei ein Aliquot
des Ligationsreaktionsgemisches verwendet wurde, um Escherichia
coli-DH5α-kompetente
Zellen (GibcoBRL) zu transformieren. Für das Wachstum wurden LB-Medien
gewählt,
die Ampicillin (100 μg/ml)
enthielten und die Plasmid-DNA aus einer Reihe von Transformanten
für die
Restriktionsverdauungsanalyse mit NotI, Sall und NcoI isoliert.
Für die
weitere Manipulation wurde ein repräsentatives Plasmid ausgewählt, welches
das korrekte Spaltmuster mit diesen Enzym liefert.
-
Zum
Insertieren des Kanamycin-beständigen
Gens wurde das vorstehend beschriebene Plasmidkonstrukt mit NotI
gespalten und mit Hilfe der Agarose-Gelelektrophorese gereinigt.
Das Fragment wurde dann mit einem 4-fachen molaren Überschuss
der modifizierten Kanr Genblock-Patrone
inkubiert und einer Standard-Ligierungsreaktion in Gegenwart von
T4 DNA-Ligase (Novagen) unterworfen. Es wurde ein Aliquot des Ligierungsreaktionsgemisches
verwendet, um Escherichia coli-DH5α-kompetente Zellen (GibcoBRL)
zu transformieren, wobei für
das Wachstum LB-Platten ausgewählt
wurden, die Kanamycin (30 μg/ml)
und Ampicillin (100 μg/ml)
enthielten. Plasmide, die das aufgetrennte Escherichia coli-DS-Gen
ernten, wurden mit Hilfe der Restriktionsverdauungsanalyse identifiziert.
Die Plasmide wurden mit NcoI und Sall gespalten und anschließend einer
Agarose-Gelelektrophorese unterworfen, um auf das Vorhandensein
eines insertierten, Kanamycin-beständigen Gens zu prüfen. Für die weitere
Manipulation wurde ein repräsentatives
Plasmid ausgewählt,
das Fragmente der korrekten Größe liefert.
Die DNA-Sequenzanalyse dieses Plasmids bestätigte, dass das Kanamycin-beständige Gen
an der richtigen Stelle in dem Ziel-Gen insertiert worden war.
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BEISPIEL 3
-
ERZEUGUNG
VON ESCHERICHIA COLI-DS-AUXOTROPH
-
Die
insertionsaktivierte Escherichia coli-DS wurde von dem vorstehend
beschriebenen Plasmidkonstrukt unter Verwendung von NcoI und Sall
befreit und mit Hilfe der Agarose-Gelelektrophorese gereinigt. Das Fragment
wurde sodann in den Escherichia coli-Stamm ATCC 47002 (vollständig beschrieben
von Balbas et al., Gene 136:211-213 (1993)) eingeführt und
isogen gemacht mit JC7623 (beschrieben von Bachmann, B., in "Escherichia coli
und Salmonella typhimurium: Cellular and Molecular Biology", (Niedhardt et al.,
Herausg.), S. 2466, American Society of Microbiology, Washington,
DC (1987)), und zwar durch Elektroporation unter Verwendung eines
BTX Transfektors 100 (Biotechnologies and Experimental Research
Inc.) entsprechend dem Herstellerprotokoll. Die Wahl dieses Stammes
als Startrezipient für
den Genaustausch basiert auf seinem ermittelten "hyper-rec"-Phänotyp
und damit zusammenhängenden
Fähigkeit
zu einer Doppel-Crossingover-homologen Rekombination hoher Frequenz
(Wyman et al., Proc. Nat. Acad. Sci. USA 82:2880-2884 (1985); Balbas
et al., Gene 136:211-213 (1993); Balbas et al., Gene 172:65-69 (1996)).
Damit war zu erwarten, dass das insertionsaktiviert Escherichia
coli-DS-Gen wirksam seinen funktionellen chromosomalen Gegenspieler
in ATCC 47002 unter Kanamycinauswahl ersetzen würde.
-
Nach
der Elektroporation wurden die transformierten Zellen erneut in
1,0 ml S.O.C.-Medien (GibcoBRL) suspendiert, die mit Riboflavin
(400 μg/ml)
ergänzt
wurden, und wurde für
1 Stunde bei 37°C
inkubiert. Die Kanamycin-Beständigkeit
wurde sodann auf LB-Platten bei 37°C selektiert, die sowohl Riboflavin
(400 μg/ml)
als auch Kanamycin (30 μg/ml)
enthielt; die Kolonien erschienen 24-48 Stunden später. Der
Phänotypnachweis
des korrekten chromosomalen Integrationsereignisses wurde durch
Replikationsversuche erzielt. Riboflavin-Auxotrophe, die sich aus
der Doppel-Crossingover-homologen Rekombination des zerlegten Ziel-Gens
ergeben, würden
erwartungsgemäß gegenüber Kanamycin
resistent sein, empfindlich gegenüber Ampicillin und würden ein
Wachstum lediglich in Gegenwart von zugesetztem Riboflavin zeigen.
Zur weiteren Untersuchung wurde eine repräsentative Bakterienkolonie
ausgewählt,
die diesen Phänotyp
zeigte.
-
Obgleich
ATCC 47002 ein hervorragender Stamm zur Schaffung von Escherichia
coli-"knockouts" ist, machen ihn
seine mehrfachen Mutationen in dem recBCD-Ort zur Vermehrung von
Plasmiden des ColE1-Typs unfähig
(Balbas et al., Gene 172:65-69 (1996)). Dementsprechend ist das
vorstehend beschriebene Riboflavin-Auxotroph zum Screening von Plasmid-cDNA-Bibliotheken
durch funktionelle Komplementierung nicht geeignet. Um dieses Ziel
zu erreichen, war es daher notwendig, das insertionsinaktivierte
DS-Gen von dem Chromosom ATCC 47002 zu einem geeigneten Wildtyp-Hintergrund zu bewegen.
Diese Manipulation wurde durch generalisierte Phagentransduktion
unter Verwendung von P1vir und Anwendung
von Standardmethoden erreicht, wie sie ausführlich beschrieben wurden von
Miller, J. H. in "Experiments
in Molecular Genetics",
S. 201-205, Cold Spring Harbor Laboratory, Cold Spring Harbor, New
York (1972). Es wurden Escherichia coli-W3110 (Campbell et al.,
Proc Natl. Acad. Sci. 75:2276-2284 (1978) als der Rezipientenstamm
für das
insertionsinaktivierte DS-Gen gewählt. Nach der Phagentransduktion
wurde Bakterienwachstum auf LB-Medien selektiert, die mit Kanamycin
(35 μg/ml)
und Riboflavin (400 μg/ml)
ergänzt
waren. Sodann wurden stabile Transduktanten, die das zerteilte Escherichia
coli-DS-Gen ernten, mit Hilfe von Replika-Plattierungsversuchen
identifiziert, die analog den vorstehend für ATCC 47002 beschriebenen
waren. So wurden einzelne Kolonien auf Platten, die LB-Medien, Natriumcitrat
(7,5 mM), Magnesiumsulfat (1,5 nM) und Kanamycin (35 μg/ml) mit
oder ohne Riboflavin (400 μg/ml)
enthielten, "gepatcht". Das DS-Riboflavin-Auxotroph,
das für
die weitere Untersuchung und für
das nachfolgende Komplementationsklonen (siehe nachfolgend) ausgewählt wurde,
war lediglich in der Lage, in Gegenwart des zugesetzten Riboflavins
zu wachsen und war gegenüber
Ampicillin (100 μg/ml)
oder Streptomycin (25 μg/ml)
nicht beständig,
wobei die Empfindlichkeit auf Streptomycin charakteristisch für W3110,
nicht aber für
ATCC 47002 ist.
-
BEISPIEL 4
-
KLONEN DES
MAGNAPORTHE GRISEA-DS-GENS DURCH FUNKTIONELLE KOMPLEMENTIERUNG
-
Es
wurde eine Magnaporthe grisea-cDNA-Expressionsbibliothek in den
NotI und Sall-Spaltstellen des Lambda ZipLox-Vektors (GibcoBRL)
aus isolierter mRNA unter Anwendung konventioneller Methoden erzeugt (Maniatis,
siehe oben) und unter Anwendung des Herstellerprotokolls einer Masseexcidierung
unterworfen. Bei der Excision waren die befreiten cDNA-Inserts in
dein Plasmid-Vektor pZL1 enthalten, der dem Ampicillin Beständigkeit
verleiht und deren Expression in Escherichia coli bei Induktion
mit Isopropyl-1-thio-β-D-galactopyranosid
(IPTG) ermöglicht.
Die resultierende Mischung der excidierten Plasmide wurde sodann
in das Escherichia coli-DS-Auxotroph (das W3110-Derivat) unter Anwendung
eines BTX-Transvektors 100 (Biotechnologies and Experimental Research
Inc.) und des Protokolls des Herstellers elektroporiert. Die transformierten
Zellen wurden auf Wachstum in Abwesenheit von zugesetztem Riboflavin
selektiert auf Platten, die B-Agar (LB-Medien, die Natriumcitrat
(7,5 mM) enthalten, Magnesiumsulfat (1,5 mM), Kanamycin (35 μg/ml), Ampicillin
(100 μg/ml)
und IPTG (0,6 mM). Nach einer Inkubationszeit von 48 Stunden bei
37°C wurde
bakterielles Wachstum beobachtet und in Frequenzen von etwa 2,1 × 10–5 Riboflavin-unabhängige Kolonien
gewonnen. Die Plasmid-DNA wurde aus einer repräsentativen Kolonie isoliert
und einer weiteren Analyse unterzogen, wobei das ausgewählte Plasmid
in der Lage war, das Escherichia coli-DS-Auxotroph zu Riboflavin-Prototrophie zu
transformieren. Das in diesem Plasmid enthaltene cDNA-Insert wurde
sodann vollständig
auf einem automatischen ABI 377-Sequencer (Applied Biosystems) unter
Verwendung von Fluoreszensdidesoxyterminatoren und auftragsspezifischen
Primern sequenziert.
-
Die
näherungsweise
1,3 kbp des Magnaporthe grisea-cDNA-Inserts, die das Escherichia
coli-DS-Auxotroph
retteten, codieren eindeutig eine 3,4-Dihydroxy-2-butanon-4-phosphat-Synthase.
Die Nucleotidsequenz des offenen Leserasters (ORF) für dieses
Protein und seine vorhergesagte primäre Aminosäuresequenz sind in den SEQ
ID NR:1 bzw. SEQ ID NR:2 ausgeführt.
-
Von
den verschiedenen mikrobiellen DS-Homologen, die in 1 gezeigt
sind, zeigt das Magnaporthe grisea-Protein (SEQ ID NR:2) die größte Ähnlichkeit
mit Vibrio harveyi- und Saccharomyces cerevisiae-Proteinen bei dem
primären
Aminosäuresequenz-Wert
(z.B. näherungsweise
53% Identität).
Gegenwärtig
sind die einzigen bekannten isolierten pilzlichen DS-Gene die von
Ashbya gossypii und Saccharomyces cerevisiae. Paarweise Vergleiche
der drei pilzlichen DS-Proteine liefern die folgenden prozentualen
Identitäten:
52,5% – Magnaporthe
grisea gegenüber
Saccaromyces cerevisiae,
48,1% – Magnaporthe grisea gegenüber Ashbya
gossypii,
59,9% – Saccharomyces
cerevisiae gegenüber
Ashbya gossypii.
-
Aus
den vorgenannten Zahlen wird offensichtlich, dass die bekannten
pilzlichen DS-Proteine eine eher geringe Gesamthomologie bei ihrem
primären
Aminosäurewert
haben. Darüber
hinaus ist die Magnaporthe grisea-DS näherungsweise nur zu 44% identisch
mit dem entsprechenden Protein von Escherichia coli.
-
BEISPIEL 5
-
EXPRESSION
VON MAGNAPORTHE GRISEA-DS IN ESCHERICHIA COLI
-
Die
geklonte Magnaporthe grisea-DS, die in Beispiel 4 identifiziert
wurde, wurde auf Insertion in den auf T7 Promotor basierenden Escherichia
coli-Expressionsvektor, pET-24a(+) (Novagen) unter Verwendung der
Primer 7 (SEQ ID NR:9) und 8 (SEQ ID NR:10) modifiziert. Der Primer
7 (5'-CTA CTC ATT
TCA TAT GCC TTC CAC AGA CAG CAT-3') (SEQ ID NR:9) hybridisiert zu nt 1-20
der Magnaporthe grisea-DS (SEQ ID NR:1). Diese wurde so konzipiert,
dass sie die Proteinsynthese in Escherichia coli an der normalen
Startstelle auslöst und
zum Zwecke des Klonens eine einzige NdeI stromaufwärts von
dem Start-Met-Rest einbaut. Primer 8 (5'-CAT CTT ACT AGA TCT TCA ACC CGA CCC
ATT CGT C-3') (SEQ
ID NR:10) hybridisiert an dem anderen Ende des ORF zu nt 684-702
und führt
eine einzige BgIII-Stelle unmittelbar hinter dem Stop-Codon des
Proteins ein. Das Target für
die PCR-Amplifikation
war das gereinigte Plasmid, das den cDNA-Insert für die Magnaporthe
grisea-DS enthält.
Das vorhergesagte PCR-Produkt codiert die volle Länge der
Magnaporthe grisea-DS ohne Modifikationen (SEQ ID NR:2).
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Nach
der Amplifikation des Ziel-Gens wurde das PCR-Fragment mit NdeI
und BgIII gespalten und in die NdeI- und BamHI-Stellen der Polylinkerregion
von pET-24a(+) (Novagen) ligiert. Die Letztere ist ein hochgradiger
Escherichia coli-Expressionsvektor, der einen T7 Promotor enthält und auf
Kanamycin selektiert ist. Anschließend wurde ein Aliquot des
Ligationsreaktionsgemisches verwendet, um ein Plasmidtragendes Derivat
von Escherichia coli BL21 (DE3) unter Verwendung des BTX-Transvektors
100 (Biotechnologies and Experimental Research Inc.) nach dem Protokoll
des Herstellers zu transformieren. Das in den BL21 (DE3)-Zellen enthaltende
Plasmid, das für
die Transformation verwendet wurde, war pGroESL (Goloubinoff et
al., Nature 337:44-47 (1985)), welches dem Chloramphenicol Widerstandsfähigkeit
vermittelt und konstitutiv die Escherichia coli-GroEL- und GroES-Proteine,
zwei molekulare Chaperone, überexprimiert,
von denen aus früheren Studien
bekannt ist, dass sie das Falten bestimmter anderer Proteine fördern. Es
war zu erwarten, dass das Vorhandensein von pGroESL in den bakteriellen
Wirtszellen die Erzeugung von löslicher
Magnaporthe grisea-DS verbessern würde, die ansonsten ausschließlich in
Einschlusskörperchen
angetroffen werden. Nach der Transformationsprozedur wurden die
Zellen auf LB-Medien aufgezogen, die sowohl Kanamycin (50 μg/ml) und
Chloramphenicol (60 μg/ml)
enthielten, und wurden bei 37°C
inkubiert, um einzelne Kolonien zu erhalten. Es wurden die Klone,
die ein Magnaporthe grisea-DS-Insert in pET-24a(+) ernten, durch
PCR-Reaktionen unter Verwendung einzelner erneut suspendierter Kolonien
und Primer 7 und 8 identifiziert. Nach dieser Prozedur wurde ein
repräsentatives
Klon für
die Erzeugung von rekombinantem Protein (siehe nachfolgend) ausgewählt und
dessen Plasmid-DNA vollständig
sequenziert, um auf PCR-Fehler zu prüfen, wobei jedoch keine gefunden wurden.
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Um
Magnaporthe grisea-DS in Escherichia coli zu exprimieren, wurde
der vorstehend beschriebene Stamm bei 37°C in LB-Medien aufgezogen, die
Kanamycin (50 μg/ml)
und Chloramphenicol (60 μg/ml)
enthielten. Die Zellen wurden mit IPTG (1 mM) bei einem A600nm von etwa 1,0 induziert und 3 Stunden
später
durch Zentrifugieren geerntet. Die Magnaporthe grisea-DS war in
dem bakteriellen Wirt in Mengen von mehr als 10% des Gesamtproteins
gut exprimiert. Allerdings wurden selbst bei einer Überexpression
von GroEL und GroES lediglich etwa 25% des rekombinanten Proteins
als löslich
ermittelt, und es war dieses Material, das entsprechend der nachfolgenden
Beschreibung gereinigt wurde.
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BEISPIEL 6
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REINIGUNG
VON REKOMBINANTER MAGNAPORTHE GRISEA-DS
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Die
Reinigungsschritte wurden bei 0° bis
4°C ausgeführt. Es
wurden Pellets von Escherichia coli-Zellen, die Magnaporthe grisea-DS (6,4
g Nassgewicht) enthielten, in 3 Volumina von 50 mM Tris-HCl, 2 mM MgCl2, pH 7,5 (Puffer P) suspendiert. Die Suspension
wurde zur Desintegration in eine French-Press bei 20.000 psi mit
3 Durchläufen
durch die Zelle unter Kühlen
mit Eiswasser zwischen jedem Durchlauf genommen. Das resultierende
Homogenat wurde 20 min bei 18.500 g zentrifugiert und 5 ml des resultierenden Überstandes
(53 mg/ml) auf eine "Pharmacia-Q-Sepharose-Fast-Flow"-Säule (1 cm × 5 cm)
geladen, die mit Puffer P geeicht war. Nach dem Auswaschen der Säule mit
15 ml Puffer P wurde die Säule
mit einem linearen Gradienten (0 bis 1 M NaCl in Puffer P) entwickelt.
Die DS-Aktivität
wurde gegen Ende des Gradienten eluiert. Aktive Fraktionen wurden
(200 mg Protein in 10 ml) gesammelt, bis 5 ml eingeengt und gegen
5 mM Kaliumphosphat, 2,0 mM MgCl2, pH 7,5
vor dem Laden auf eine Calbiochem-Hydroxylapatit-Säule (1 cm × 7 cm), die mit 5 mM Kaliumphosphat,
2,0 mM MgCl2, pH 7,5, geeicht war, 50 × einer
Diafiltration unterzogen. In der Säule eluierte aktive Fraktionen
wurden mit Eich-Puffer gewaschen. Dieses wurde bis 2,5 ml (5,4 mg/ml)
eingeengt und 20 × gegen
50 mM Tris-HCl, pH 7,5 vor dem Schnellgefrieren in flüssigem Stickstoff
einer Diafiltration unterzogen, gefolgt von einer Aufbewahrung bei –80°C bis zum
Gebrauch. Die gereinigte DS war nach Bewertung mit Hilfe von SDS-PAGE und Coomassie-Blaufärbung homogen.
Die Ausbeute an DS betrug 13,5 mg bezogen auf einen Extinktionskoeffizienten
mit 280 nm von 7.270 M–1cm–1,
berechnet mit Hilfe des GCG-Peptidesort-Programmes (Genetics Computer Group,
Madison, WI). Die Ausbeute der DS-Aktivität (1,5 μMol/min) betrug 35% derjenigen
des rohen Homogenats. Die spezifische Aktivität betrug 0,11 μMol/min/mg
Protein, was eine 10-fache Reinigung gegenüber dem rohen Homogenat darstellt.
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Der
Edman-Abbau von gereinigter rekombinanter Magnaporthe grisea-DS
ergab, dass ihre ersten 17 Aminosäuren mit denjenigen des Proteins
identisch sind, das in der SEQ ID NR:2 gezeigt ist. Allerdings ist, ähnlich einer
Reihe anderer Proteine, die in Escherichia coli überexprimiert sind, ihr Starter-Met-Rest
durch den bakteriellen Verlust entfernt. Angesichts dieser Tatsache
beträgt
ihre vorhergesagte Molmasse 24.871,88 Dalton, was in ausgezeichneter Übereinstimmung
mit dem Wert steht, der unter Anwendung der Elektrosprayionisations-Massenspektrometrie
bestimmt wurde (24.870,7). Was noch wichtiger ist, gereinigte rekombinante Magnaporthe
grisea-DS ist katalytisch aktiv. In dem in vitro-Enzymassay, der
nachfolgend beschrieben wird, zeigte sie eine Wechselzahl von näherungsweise
2,8 min–1 (bezogen
auf den Protomer) bei 25°C.
Auf dem Wege eines Vergleichs erhält man die veröffentlichte
Wechselzahl von Escherichia coli-DS bei 37°C mit 0,66 min–1 (Richter
et al., J. Bacteriol. 174:4050-4056 (1992)) und Candida guilliermondii-DS
bei 37°C
mit 5,6 min–1 (Volk
et al., J. Biol. Chem. 265:19479-19485 (1990)). Nimmt man an, dass
die Enzymreaktion durch ein Q10 (Temperaturkoeffizient) von 2 charakterisiert
ist, legen diese Beobachtungen nahe, dass die gereinigte rekombinante
Magnaporthe grisea-DS wahrscheinlich vollständig aktiv ist.
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BEISPIEL 7
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ASSAY ZUM
MESSEN DER DS-ENZYMAKTIVITÄT
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Es
wurden Assays (0,125 ml) auf DS-Aktivität in 96-Muldenplatten bei 25°C ausgeführt. In
die Reaktion (30 min) einbezogen waren 50 mM Tris-HCl, 10 mM MgCl2, 5 mM Ribose-5-phosphat, 0,25 Einheiten
Pentosephosphat-Isomerase und DS. Es wurden Ribose-5-phosphat und
Pentosephosphat-Isomerase
verwendet, um DS-Substrat-Ribulose-5-phosphat im Gleichgewicht mit
Ribose-5-phosphat aus Gründen
der Wirtschaftlichkeit und Gründen
der Reinheit verwendet. In der Praxis können die Ribose-5-phosphat- und Pentosephosphat-Isomerase
durch das reine DS-Substrat, Ribulose-5-phosphat, mit sehr ähnlichen
Ergebnissen ersetzt werden. Die Implikation besteht darin, dass
Ribose-5-phosphat nicht die katalytischen Eigenschaften von DS beeinträchtigt.
Nach 30 min wurde das Produkt 3,4-Dihydroxy-2-butanon-4-phosphat mit Hilfe einer Modifikation
einer Methode bestimmt, die für
die Bestimmung von Diacetyl entwickelt worden war (Mattessich et
al., Anal. Biochem. 180:349-350 (1989)). Zu jeder Reaktion wurden
0,1 ml einer gesättigten
Creatin-Lösung
gegeben, gefolgt von 0,05 ml einer α-Naphthol-Lösung (35 mg/ml in 1,0 N NaOH).
Es wurden Standardkurven mit 0 bis 36 nMol/0,125 ml Diacetyl oder
3,4-Dihydroxy-2-butanon-4-phosphat
ermittelt und diese wie vorstehend für die Reaktionsproben behandelt.
Die Farbe ließ man
für 30
min vor dem Ablesen der Absorptionswerte bei 525 nm unter Verwendung
eines Plattenlesers "Spectra
Max Plus" (Molecular
Devices) entwickeln. Für
die Inhibitions-Assays wurden die Konzentrationen von Ribose-5-phosphat
zu 0,5 mM geändert
und Inhibitoren zu den Reaktionen in 2 μl DMSO gegeben.
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SEQUENZLISTE-FREIE
AUFSTELLUNG
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