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Die vorliegende Erfindung betrifft
die rekombinante Herstellung von Carotinoiden und biologischen Materialien,
die dafür
nützlich
sind.
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Phaffia rhodozyma (P. rhodozyma)
ist ein carotinogener Hefestamm, der Astaxanthin erzeugt. Astaxanthin
ist in einer großen
Vielzahl von Organismen verbreitet, wie Tieren (Vögeln, wie
Flamingo und Scharlachibis, und Fischen, wie Regenbogenforelle und
Lachs), Algen und Mikroorganismen. Es ist auch anerkannt, dass Astaxanthin
eine starke Antioxidationseigenschaft gegenüber dem Sauerstoffradikal hat,
wovon erwartet wird, dass es für
die pharmazeutische Verwendung zutrifft, um lebende Zellen gegen
einige Krankheiten, wie Krebs, zu schützen. Außerdem nimmt der industrielle
Bedarf für
Astaxanthin als färbendes
Reagenz zu, insbesondere in der Industrie für Zuchtfisch, wie Lachs, da
Astaxanthin den Tieren eine unterscheidbare orangerote Färbung vermittelt
und die Verbrauchererwartung auf dem Markt erfüllt.
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P. rhodozyma ist als carotinogener
Hefestamm bekannt, der Astaxanthin erzeugt. Anders als die andere
carotinogene Hefe, Rhodotorula, kann P. rhodozyma einige Zucker,
wie D-Glucose fermentieren. Dies ist ein wichtiges Merkmal vom Standpunkt
der industriellen Anwendung aus gesehen. In einer kürzlich veröffentlichten
taxonomischen Untersuchung wurde ein sexueller Zyklus bei P. rhodozyma
festgestellt und sein telemorphes Stadium wurde unter dem Namen
Xanthophyllomyces dendrorhous angegeben (W. I. Golubev; Yeast 11,
101–110,
1995). Einige Untersuchungen zur Stammverbesserung, um Überproduzierer
von Astaxanthin aus P. rhodozyma zu erhalten, wurden durchgeführt, aber
diese Bemühungen
waren darauf beschränkt, die
Methode der üblichen
Mutagenese und Protoplastenfusion in diesem Jahrzehnt anzuwenden.
Kürzlich
entwickelten Wery et al. ein Wirtsvektorsystem unter Verwendung
von P. rhodozyma, bei dem ein nicht replizierbares Plasmid verwendet
wurde, um in Mehrfachkopien in das Genom der ribosomalen DNA von
P. rhodo zyma integriert zu werden (Wert' et a1., Gene, 184, 89–97, 1997).
Verdoes et al. berichteten über
mehrere verbesserte Vektoren, um einen Transformanten von P. rhodozyma
zu erhalten ebenso wie dessen drei carotinogene Gene, die Enzyme
codieren, die die Reaktionen von Geranylgeranylpyrophosphat zu β-Carotin
katalysieren (WO 97/23633).
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Ein spezifischer biosynthetischer
Weg für
Carotinogenese zweigt von dem allgemeinen Isoprenoidweg ab an dem
Punkt eines wichtigen Zwischenprodukts, Farnesylpyrophosphat (FPP)
(1). FPP und IPP werden
von Geranylgeranylpyrophosphat(GGPP)-Synthase kondensiert, die von
crtE in P. rhodozyma codiert wird, um GGPP zu erzeugen. GGPP wird
dann in β-Carotin
umgewandelt durch aufeinander folgende Reaktion eines Enzyms, das
doppelt als Phytoensynthase und Lycopencyclase wirkt, die von crtBY
codiert wird, und Phytoendesaturase, die von crtI codiert wird.
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Bei Bakterien wurden Enzyme und Gene,
die an der Xanthophyllbildung beteiligt sind, isoliert und im Detail
charakterisiert. β-Carotinhydroxylase,
die von crtZ codiert wird, ist an den beiden Stufen der Hydroxylierung
für den β-Iononring
von β-Carotin
an beiden Enden beteiligt. Das crtZ-Gen wurde aus einer Vielzahl
von Organismen kloniert, unter anderem Erwinia uredovora (Misawa
et a1., J. Bacteriol., 172, 6704– 6712, 1990), Flavobacter-Arten
(L. Pasamontes et a1., 185 (1), 35–41, 1997) und Agrobacterium
aurantiacum (Misawa et al., J. Bacteriol., 177 (22), 6575–6584, 1995). β-Carotin-Ketolase, die von
crtW codiert wird, katalysiert die beiden Stufen der Einführung der
Oxogruppe in den β-Iononring
von β-Carotin an beiden
Enden. Kajiwara et al. klonierten und sequenzierten das bkt-Gen
entsprechend crtW in Eubacterien von Haematococcus bluvialis (Kajiwara
et a1., P. Mol. Biol., 29, 343–352,
1995). Harker et al. klonierten und sequenzierten auch das crtO-Gen,
entsprechend crtW in Eubacterien aus Synechococcus PCC7942 (Harker
et al., FEBS Letters, 404, 129–134, 1997).
Beide Enzyme, die Hydroxylase und die Ketolase, haben eine breite
Substratspezifizität
und dies stellt die Bildung einer Vielzahl von Xantophyllen sicher
in dem Fall, dass beide Enzyme gleichzeitig abhängig von den Reaktionsbedingungen
reagieren (1).
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Wie oben beschrieben, wurden alle
Gene, die an der Bildung von β-Carotin
aus FPP beteiligt sind, isoliert, aber die Enzyme und Gene, die
an der letzten Stufe der Xantophyllbildung aus β-Carotin beteiligt wären, wurden
nicht auf Protein- und DNA-Ebene in P. rhodozyma identifiziert.
Obwohl Johnson et al. (Crit. Rev. Biotechnol., 11 (4), 297–326, 191)
die Existenz von zwei unabhängigen
Stoffwechselwegen der Astaxanthinbildung vorschlugen in der Annahme,
dass einige der Xantophyllverbindungen, die von ihnen isoliert wurden, Zwischenprodukte
der Astaxanthinbiosynthese wären,
konnten zwei verschiedene Wege nicht bewiesen werden, da Enzyme
und Gene, die an solchen Stoffwechselwegen beteiligt sind, nicht
isoliert werden konnten. Weiterhin kann nicht ausgeschlossen werden,
dass diese Xantophyllverbindungen durch ein Versuchsartefakt in
der Isolierungsstufe dieser Verbindungen entstanden. Da eine Mutante
aus P. rhodozyma, die Zwischenprodukte auf dem biosynthetischen
Weg von β-Carotin
zu Astaxanthin ansammelt, nicht isoliert werden konnte, war es schwierig,
den Biosyntheseweg von β-Carotin
zu Astaxanthin aufzuklären.
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Die Erfindung betrifft ein Gen und
Enzym, das an der letzten Stufe der Astaxanthinbiosynthese von β-Carotin
zu Astaxanthin beteiligt ist.
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Die vorliegende Erfindung liefert
isolierte DNA, insbesondere cDNA, die eine Nucleotidsequenz enthält, die
Astaxanthinsynthase codiert, die an der Reaktion von β-Carotin
zu Astaxanthin in P. rhodozyma beteiligt ist, wie das AST-Gen.
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In einer bevorzugten Ausführungsform
kann das klonierte DNA-Fragment
dadurch gekennzeichnet werden, dass
- (a) die
Nucleotidsequenz das Enzym mit einer Aminosäuresequenz, wie in SEQ ID Nr.
1 beschrieben, codiert oder
- (b) die Nucleotidsequenz eine Variante des Enzyms codiert, die
ausgewählt
ist aus (i) einer allelischen Variante oder (ii) einem Enzym mit
einer oder mehreren Aminosäure-Additionen,
-Insertionen, -Deletionen und/ oder -Substitutionen und mit der
angegebenen Enzymaktivität.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
kann das isolierte cDNA-Fragment von einem Gen von Phaffia rhodozyma
abgeleitet sein und ist ausgewählt
aus:
- (i) einer cDNA-Sequenz, wie in SEQ ID
Nr. 2 gezeigt;
- (ii) einer isocodierenden oder allelischen Variante der cDNA-Sequenz,
die in SEQ ID Nr. 2 gezeigt ist und
- (iii) einem Derivat einer cDNA, die in SEQ ID Nr. 2 gezeigt
ist mit Addition, Insertion, Deletion und/oder Substitution eines
oder mehrerer Nucleotide, die ein Polypeptid mit der Enzymaktivität codiert.
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In einer weiteren Ausführungsform
ist die vorliegende Erfindung auf die oben beschriebene isolierte cDNA
gerichtet, die dadurch gekennzeichnet ist, dass die Nucleotidsequenz:
- (i) eine in SEQ ID Nr. 2 dargestellte Nucleotidsequenz;
- (ii) eine Nucleotidsequenz, die aufgrund der Degeneriertheit
oder Degeneration des genetischen Codes eine Astaxanthinsynthase
mit der gleichen Aminosäuresequenz
codiert, die von Nucleotidsequenz (i) codiert wird und
- (iii) eine Nucleotidsequenz ist, die mit dem Komplement der
Nucleotidsequenz von i) oder ii) unter Standardhybridiserungsbedingungen
hybridisiert.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten
Ausführungsform
kann das isolierte genomische DNA-Fragment von einem Gen von Phaffia
rhodozyma abgeleitet sein und ist ausgewählt aus:
- (i)
einer genomischen DNA-Sequenz, wie in SEQ ID Nr. 3 dargestellt;
- (ii) einer isocodierenden oder allelischen Variante der genomischen
DNA-Sequenz, die durch SEQ ID Nr. 3 dargestellt wird und
- (iii) einem Derivat einer genomischen DNA-Sequenz, die durch
SEQ ID Nr. 3 dargestellt wird mit Addition, Insertion, Deletion
und/oder Substitution eines oder mehrerer Nucleotide, die ein Polypeptid
mit der Enzymaktivität
codiert.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
ist die vorliegende Erfindung auf die oben beschriebene isolierte
genomische DNA gerichtet, die dadurch gekennzeichnet ist, dass die
Nucleotidsequenz:
- (i) eine in SEQ ID Nr. 3
dargestellte Nucleotidsequenz;
- (ii) eine Nucleotidsequenz, die aufgrund der Degeneration des
genetischen Codes eine Astaxanthinsynthase mit der gleichen Aminosäuresequenz
codiert, wie die von der Nucleotidsequenz in (i) codierte und
- (iii) eine Nucleotidsequenz, die mit dem Komplement der Nucleotidsequenz
von i) oder ii) unter Standardhybridisierungsbedingungen hybridisiert,
ist.
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Ein weiterer Aspekt der vorliegenden
Erfindung liefert ein rekombinantes Polypeptid mit einer Astaxanthinsynthaseaktivität, das an
der Reaktion von β-Carotin
zu Astaxanthin in P. rhodozyma beteiligt ist, das erhältlich ist
durch Expression des oben angegebenen klonierten DNA-Fragments.
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Eine bevorzugte Ausführungsform
des rekombinanten Polypeptids der vorliegenden Erfindung ist dadurch
gekennzeichnet, dass
- (a) das Polypeptid eine
Aminosäuresequenz
hat, wie in SEQ ID Nr. 1 beschrieben, oder
- (b) das Polypeptid eine Variante des in (a) definierten Peptids
ist, die ausgewählt
ist aus (i) einer allelischen Variante oder (ii) einem Enzym mit
Addition, Insertion, Deletion und/oder Substitution einer oder mehrerer Aminosäuren und
mit der angegebenen Enzymaktivität.
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Die vorliegende Erfindung ist daher
auch auf Varianten der Polypeptide des vorliegenden Falls gerichtet.
Solche Varianten werden auf Basis der Aminosäuresequenz der vorliegenden
Erfindung definiert durch Addition, Insertion, Deletion und/ oder
Substitution eines oder mehrerer Aminosäurereste solcher Sequenzen, wobei
solche Derivate immer noch die gleiche Art von enzymatischer Aktivität haben,
wie die entsprechenden Polypeptide der vorliegenden Erfindung oder
das Ergebnis des wohl bekannten Phänomens der allelischen Variation
sind. Solche Aktivitäten
können
mit jedem im Stand der Technik bekannten Test oder mit hier spezifisch beschriebenen
Tests gemessen werden. Solche Varianten können entweder durch im Stand
der Technik bekannte chemische Peptidsynthese oder mit rekombinanten
Mitteln auf Basis der hier offenbarten DNA-Sequenzen mit im Stand
der Technik bekannten Methoden, z. B. denen von Sambrook et al.
(Molecular Cloning, Cold Spring Harbour Laboratory Press, New York,
USA, 2. Ausg. 1989) offenbarten hergestellt werden. Aminosäureaustausche
in Proteinen und Peptiden, die die Aktivität solcher Moleküle nicht
allgemein ändern,
sind im Stand der Technik bekannt und werden z. B. von H. Neurath
und R. L. Hill in "The
Proteins" (Academix Press,
New York, 1979, siehe insbesondere 6,
S. 14) beschrieben. Die am häufigsten
auftretenden Austausche sind: Ala/Ser, Val/Ile, Asp/Glu, Thr/Ser,
Ala/Gly, Ala/Thr, Ser/Asn, Ala/Val, Ser/Gly, Thy/Phe, Ala/Pro, Lys/Art,
Asp/Asn, Leu/Ile, Leu/Val, Ala/Glu, Asp/Gly ebenso wie umgekehrt.
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Weiterhin ist die vorliegende Erfindung
nicht nur auf die DNA-Sequenzen, die z. B. in dem Sequenzprotokoll
offenbart sind, sowie deren komplementäre Stränge gerichtet, sondern auch
auf solche, die diese Sequenzen enthalten, DNA-Sequenzen, die unter Standardbedingungen
mit solchen Sequenzen oder Fragmenten davon hybridisieren und DNA-Sequenzen,
die aufgrund der Degeneriertheit des genetischen Codes unter Standardbedingungen
nicht mit solchen Sequenzen hybridisieren, aber für Polypeptide
codieren mit exakt der gleichen Aminosäuresequenz.
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"Standardbedingungen" zur Hybridisierung
bedeutet in diesem Zusammenhang die Bedingungen, die allgemein von
einem Fachmann auf diesem Gebiet verwendet werden, um spezifische
Hybridisierungssignale nachzuweisen und die z. B. von Sambrook et
al. (siehe oben) beschrieben werden oder bevorzugt so genannte stringente
Hybridisierung und nicht stringente Waschbedingungen oder bevorzugter
so genannte stringente Hybridisierungs- und stringente Waschbedingungen,
mit denen der Fachmann auf diesem Gebiet vertraut ist und die z.
B. bei Sambrook et al. beschrieben werden (siehe oben) oder bevorzugter
so genannte mittelstringente Bedingungen, z. B. unter Verwendung
des DIG-(Digoxigenin)-Markierungskits und des Lumineszenznachweiskits
von Boehringer Mannheim (Mannheim, Deutschland) gemäß dem vom
Hersteller angegebenen Protokoll unter Verwendung folgender Hybridisierungslösung:
Formamid
(WAKO, Osaka, Japan) 50% (V/V)
5 × SSC
Blockierungsreagenz
(Boehringer) 2% (G/V)
N-Lauroylsarcosin 0,1% (G/V)
SDS
0,3% (G/V)
bei einer Temperatur von 42°C über Nacht und anschließendes Waschen
und Nachweis, wie vom Hersteller angegeben.
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DNA-Sequenzen, die von den DNA-Sequenzen
der vorliegenden Erfindung abgeleitet sind entweder, weil sie mit
solchen DNA- Sequenzen
hybridisieren (siehe oben) oder durch Polymerasekettenreaktion konstruiert
werden können
unter Verwendung von Primern, die auf Basis solcher DNA-Sequenzen
entwickelt werden, können
hergestellt werden entweder wie angegeben, nämlich durch PCR-Reaktion, oder
durch ortsgerichtete Mutagenese [siehe z. B. Smith, Ann. Rev. Genet.
19, 423 (1985)] oder synthetisch wie beschrieben, z. B. in
EP 747 483 oder durch übliche Methoden
von Molecular Cloning, wie z. B. in Sambrook et al. (siehe oben) beschrieben.
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Die vorliegende Erfindung ist auch
auf einen Vektor oder ein Plasmid mit einer DNA, wie oben beschrieben,
und eine Wirtszelle, die mit einer DNA, wie oben beschrieben, oder
einem Vektor oder Plasmid, wie oben angegeben, transformiert oder
transfiziert ist, gerichtet.
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Die vorliegende Erfindung liefert
auch einen rekombinanten Organismus, der durch Transformation eines
Wirts erhältlich
ist unter Verwendung einer rekombinanten DNA, die die oben erwähnte DNA
trägt.
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Die vorliegende Erfindung betrifft
auch ein Verfahren zur Herstellung eines enzymatischen Polypeptids,
das die Reaktion von β-Carotin
zu Astaxanthin katalysieren kann, das umfasst, dass ein rekombinanter Organismus,
wie oben beschrieben, unter Bedingungen, die zur Erzeugung des enzymatischen
Polypeptids führen,
gezüchtet
wird.
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Gemäß einem weiteren Aspekt liefert
die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Herstellung von Astaxanthin,
das umfasst, dass ein oder mehrere der oben beschriebenen DNAs in
einen geeigneten Wirtsorganismus eingeführt werden und der transformierte
Organismus unter Bedingungen, die zur Erzeugung von Astaxanthin
führen,
gezüchtet
wird.
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Das enzymatische Polypeptid der vorliegenden
Erfindung ist auch geeignet für
ein Verfahren zur Herstellung von Astaxanthin, wobei das Verfahren
umfasst, dass man β-Carotin
mit dem rekombinanten Polypeptid mit einer Astaxanthinsynthaseaktivität in Kontakt
bringt, die an der Reaktion von β-Carotin
zu Astaxanthin beteiligt ist, wie oben ausgeführt, in Gegenwart eines geeigneten
Elektronendonators in einer geeigneten Reaktionsmischung, die eine
geeignete rekonstituierte Membran enthält. Bei dieser Methode kann
das rekombinante Polypeptid in der Form einer rekonstituierten Membran
vorhanden sein, die aus biologischen Membranen erzeugt wird, wie
Mikrosomen oder mitochondrialen Membranen. Das rekombinante Polypeptid
kann auch in Form einer rekonstituierten künstlichen Membran vorhanden
sein, wie Liposomen. Der Elektronendonator, wie Cytochrom-P450-Reduktase
ist ein geeigneter Elektronendonator, der ein Reaktionszentrum des
Enzyms der vorliegenden Erfindung reduzieren kann.
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Die folgenden Zeichnungen sind enthalten,
um die vorliegende Erfindung zusammen mit der unten angegebenen
detaillierten Beschreibung weiter zu erläutern.
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1 zeigt
den Biosyntheseweg von Acetyl-CoA zu Astaxanthin in P. rhodozyma.
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2 zeigt
eine Restriktionskarte des Plasmids pRl6, das ein teilgenomisches
AST-Gen beinhaltet.
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Allgemein gibt es eine Anzahl von
Methoden, um ein Gen, das biosynthetische Enzyme codiert, zu klonieren.
Z. B. kann degenerierte PCR verwendet werden. Degenerierte PCR ist
eine Methode, um ein interessierendes Gen zu klonieren, das eine
starke Homologie seiner codierten Aminosäuresequenz mit der eines bekannten
Enzyms einer anderen Art hat, das die gleiche oder eine ähnliche
Funktion hat. Ein degenerierter Primer, der als Satz von Primern
bei der degenerierten PCR verwendet wird, wurde entwickelt durch
reverse Translation der Aminosäuresequenz
in die entsprechenden Nucleotide ("degeneriert"). Bei einem solchen degenerierten Primer
wird ein gemischter Primer, der aus A, C, G oder T besteht, oder
ein Primer, der Inosin an unklaren Stellen enthält, verwendet. Nach Klonieren
eines Teilfragments des interessierenden Gens kann das genetische
Fragment, das das gesamte Gen enthält, gescreent werden, indem
das klonierte und markierte Teil-DNA-Fragment als Sonde verwendet wird.
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Im Fall einer Klonierung eines Gens,
das ein Enzym codiert, dessen Aktivität durch einen enzymatischen
Assay gemessen werden kann, ist die Reinigung eines solchen Enzyms
durch Überwachung
der Enzymaktivität
und Bestimmung der Aminosäuresequenz
des Enzyms eine gute Methode. Eine so erhaltene Aminosäuresequenz
wird leicht in die entsprechende Nucleotidsequenz/die entsprechenden
Nucleotidsequenzen rückübersetzt.
Ein DNA-Fragment, das die entsprechende Nucleotidsequenz hat, kann
in vitro mit einem DNA-Syntheseautomaten synthetisiert werden und
für direkte
Verwendung als Hybridisierungssonde markiert werden. Ein alternativer
Weg, um eine Hybridisierungssonde zu erhalten, ist die degenerierte
PCR-Methode unter Verwendung der Information der Aminosäuresequenz.
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Um ein Gen zu klonieren, dessen Funktion
nicht enzymatisch charakterisiert werden kann, wurde eine Methode,
die als "Shot-gun-Screening" bezeichnet wird,
als übliche
Klonierungsmethode angewendet. Diese Methode umfasst die Isolierung
eines Mutantenstamms, dem das spezifische Gen, das für irgendeines
der interessierenden biosynthetischen Enzyme codiert, fehlt [und
die Transformation des Mutantenstamms durch DNA, die aus dem Organismus
hergestellt wurde, der ein intaktes Gen aufweist, das dem Gen, das
so mutiert wurde, entspricht]. Zur Isolierung einer solchen Mutante
wird häufig
eine übliche
Mutagenese verwendet. Die Bestätigung
des erworbenen Phänotyps,
der der gleiche wie der des Elternstamms ist, kann durch Untersuchung
der Auxotrophie und dgl. durchgeführt werden. In dem Fall, in
dem die Donor-DNA das Gen enthält,
das dem mutierten Gen in dem Mutantenstamm entspricht, erwarb der
Transformant durch ein solches Gen den gleichen Phänotyp, wie
der Elternstamm als Ergebnis einer genetischen Komplementierung.
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Als Vektor kann jede Form von Vektoren,
unabhängig
davon, ob sie im Klonierungswirt replizieren oder nicht, für eine Shotgun-Klonierung
verwendet werden. Zur Verwendung eines replikativen Vektors ist
die Fähigkeit
der Komplementierung eine Notwendigkeit und es ist nicht notwendig,
dass ein solcher Vektor eine zu dem Genom des Rezipienten homologe
Sequenz enthält.
Wenn ein nicht replikativer Vektor verwendet wird, ist es notwendig,
dass ein solcher Vektor eine zu dem Genom des Wirts homologe Sequenz
enthält,
damit eine Rekombination zwischen Donor- und Rezipienten-DNA erfolgt.
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Für
die Klonierung der DNAs der vorliegenden Erfindung kann die als "Farbkomplementierung" bezeichnete Methode
angewendet werden. Nicht carotinogene Organismen, wie Escherichia
coli, können
die carotinogene Fähigkeit
erwerben als Ergebnis der Transformation mit carotinogenen Genen,
die aus carotinogenen Organismen, wie Erwinia uredovora, Erwinia
herbicola und dgl. kloniert werden könnten. E. coli, die crtE, crtB,
crtI und crtY beherbergen, können β-Carotin
erzeugen und färben
die Zellen gelb. Unter Ausnutzung einer solchen Eigenschaft wurde
eine Anzahl von carotinogenen Genen aus verschiedenen carotinogenen
Organismen, wie Bakterien und Pflanzen, kloniert. Um z. B. das crtY-Gen,
das Lycopenzyklase codiert, zu klonieren, wird E. coli, der crtE,
crtB und crtI auf einem mit pUC kompatiblen Vektor beherbergt, als
Transformationswirt erzeugt. Ein solcher Wirt färbt sich rot, was eine Ansammlung
von Lycopen zeigt. Als nächstes
kann eine cDNA- oder genomische Bibliothek aus carotinogenen Organismen
konstruiert werden unter Verwendung des pUC-Vektors. Wenn das crtY
in dem caro tinogenen Donororganismus entsprechende Gen in dem transformierten
Plasmid vorhanden ist, würde
die genetische Komplementierung auftreten und E. coli würde gelb
werden, was den Erwerb der Fähigkeit, β-Carotin
zu erzeugen, zeigen würde.
Tatsächlich
wurden das crtE-, crtBY- und crtI-Gen aus P. rhodozyma mit dieser
Methode kloniert (Verdoes et al., WO 97/23633).
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Bezüglich der Klonierung des Gens,
das an der Reaktion von β-Carotin zu Astaxanthin
beteiligt ist, erzeugten Kajiwara et al. eine cDNA-Expressionsbibliothek
aus P. rhodozyma in dem Wirts-E. coli, der crtE, crtB, crtI und
crtY-Gene aus E. uredovora beherbergt (Kajiwara et a1., WO 96/28545,
1996). In einem solchen Klonierungssystem könnte ein Gen, das an der Reaktion
von β-Carotin
zu Astaxanthin beteiligt ist, theoretisch aus P. rhodozyma kloniert
werden, indem die rote Pigmentierung beurteilt wird, die die Ansammlung
von Canthaxanthin oder Astaxanthin zeigt. Über ein solches Gen wurde bisher
jedoch nicht berichtet. Viele Forscher spekulieren über die
Möglichkeit,
dass membrangebundene carotinogene Enzyme einen Enzymkomplex bilden würden. In
einem solchen Modell wäre
die Affinität
unter carotinogenen Enzymen notwendig für eine effiziente Carotinogenese.
Basierend auf einer solchen Annahme ist die Farbkomplementierungsmethode
nicht geeignet, um das Enzym, das an der letzten Stufe der Astaxanthinbiosynthese
beteiligt ist, zu klonieren, nämlich
der von β-Carotin zu Astaxanthin,
da exogene Enzyme möglicherweise
keine Affinität
zu dem carotinogenen Enzym von Phaffia in der aufeinander folgenden
Reaktion der Carotinogenese haben.
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Bei dieser Erfindung wurde P. rhodozyma
ATCC96815, der gemäß Budapester
Vertrag bei der American Type Culture Collection (ATCC) unter der
Hinterlegungsnummer 74486 am 18. Februar 1999 erneut hinterlegt
wurde und der für
die Reaktion von β-Carotin zu Astaxanthin
blockiert wurde, als Transformationswirt verwendet (W. A. Schroeder
und E. A. Johnson, J. Ind.
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Microbiol. 14, 502–507, 1995).
Die Transformation dieser Mutante durch die genomische Bibliothek, die
aus dem Chromosom eines Wildtypstamms von P. rhodozyma ATCC96594
hergestellt wurde, der auch gemäß Budapester
Vertrag bei der American Type Culture Collection (ATCC) unter der
Hinterlegungsnummer 74438 am B. April 1998 hinterlegt wurde, wurde
verwendet, um einen Klon zu isolieren, der Astaxanthin erzeugt.
Bei der vorliegenden Erfindung wurde ein solches genetisches Fragment,
das die Reaktion von β-Carotin
zu Astaxanthin in P. rhodozyma vervollständigt, isoliert und seine Nucleotidseguenz
bestimmt.
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Ein solches Gen/eine solche DNA der
vorliegenden Erfindung kann für
die Überproduktion
von Astaxanthin verwendet werden durch eine Gendosierungswirkung
unter Verwendung von Genamplifikation oder Promotormodifikation
statt Komplementierung der blockierten Mutation.
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Erfindungsgemäß wurde die Punktmutation des
P.-rhodozyma-ATCC-96815-Stamms,
die dem P. rhodozyma-Wildtypstamm die β-Carotinproduktion vermittelte, bestimmt.
Aus dem Sequenzierungsergebnis wurde vorgeschlagen, dass die Basenänderung
an der Spleßsequenz
des achten Introns des AST-Gens einen solchen Phänotyp mit spezifischer β-Carotinansammlunng
verursacht durch unrichtiges Spleißen der mRNA. Die RT-PCR-Analyse
wies das unrichtig gespleißte
Produkt für
das AST-Gen nach und (stützte
die Identifizierung des Mutationspunktes stark.
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Die Erfindung liefert auch das rekombinante
AST-Gen., das in verschiedenen Wirtsorganismen, wie E. coli., exprimiert
werden kann. Bei. dieser Erfindung wurde ein solches rekombinantes
AST-Gen in E.. coli exprimiert und es wurde bestätigt, dass die Größe des vom
AST-Gen codierten Proteinprodukts dem abgeleiteten Molekulargeivicht
entsprach. Die biologische Erzeugung von Astaxanthin kann realisiert
werden durch Verwendung des neuen AST-Gens und solche rekombinanten
DNA-Techniken.
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Erfindungsgemäß wurde das das Enzym, das
an der letzten Stufe der Astaxanthinbiosynthese beteiligt ist, codierende
Gen aus einer cDNA-Bibliothek von P. rhodozyma kloniert und die
Nucleotidsequenz bestimmt. Weiterhin wurde ein Teil der genomischen
DNA einschließlich
Promotor und Terminator kloniert und kann für eine Klonierung des gesamten
Gens einschließlich
Promotor- und Terminatorregion verwendet werden.
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Es gibt verschiedene Strategien,
um die gewünschte
enzymatische Aktivität
des interessierenden Proteins zu verstärken unter Verwendung der DNA-Sequenz.
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Eine Strategie besteht darin, das
Gen selbst in seiner nativen Form zu verwenden. Der einfachste Ansatz
besteht darin, die genomische Sequenz einschließlich der regulatorischen Sequenzen,
wie Promotor und Terminator, zu amplifizieren. Dies kann geschehen,
indem das genomische Fragment, das das interessierende Enzym codiert,
in einen geeigneten Vektor mit einem selektierbaren Marker, der
in P. rhodozyma funktioniert, kloniert wird. Ein Arzneimittelresistenzgen,
das ein Enzym codiert, das ermöglicht,
dass der Wirt in Gegenwart eines toxischen Antibiotikums überlebt,
wird häufig
als selektierbarer Merker verwendet. Das G418-Resistenzgen, das
in pGB-Ph9 enthalten ist (Wery et a1., Gene, 184, 89–97, 1997)
ist ein Beispiel einer solchen Vektorkonstruktion. Als Vektor können allgemein
zwei Arten von Vektoren verwendet werden. Eine dieser Arten ist ein
Integrationsvektor, der keine autonom replizierende Sequenz aufweist.
Das Plasmid pGB-Ph9 ist ein Beispiel für diese Art von Vektoren. Weil
ein solcher Vektor keine autonom replizierende Sequenz hat, kann
der obige Vektor nicht selbst replizieren und kann nur in einer
auf dem Chromosom des Wirts integrierten Form vorhanden sein als
Ergebnis einer Einzelkreuzungsrekombination unter Verwendung der
homologen Sequenz zwischen einem Vektor und dem Chromosom. Durch
Erhöhen
der Konzentration des entsprechenden Arzneimittels in dem Selektionsmedium
kann nur der Stamm überle ben,
in dem das integrierte Gen auf dem Chromosom amplifiziert wird.
Eine andere Art von Vektor ist ein replizierbarer Vektor, der eine
autonom replizierende Sequenz aufweist. Ein solcher Vektor kann
mit hoher Kopienzahl existieren. Bei dieser Art von Vektor kann ein
Nährstoffkomplementierungsmarker
("Nutrition Complementation
Maker") auch in
dem Wirt verwendet werden, der einen geeigneten Auxotrophiemarker
hat. Der P. rhodozyma-ATTC-24221-Stamm, der Cytidin für sein Wachstum
erfordert, ist ein Beispiel eines solchen Auxotrophs. Durch Verwendung
einer CTP-Synthetase als Donor-DNA für ATCC24221 kann ein Wirtsvektorsystem
unter Verwendung einer Nahrungsergänzung bzw. Nährstoffkomplementierung
etabliert werden.
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Eine weitere Strategie, um ein interessierendes
Enzym überzuexprimieren,
ist die Anordnung des interessierenden Gens unter einen starken
Promotor. Bei einer solchen Strategie muss das interessierende Gen nicht
notwendigerweise in hoher Kopienzahl vorliegen. Weiterhin kann auch
ein Promotor, dessen Promotoraktivität in einer geeigneten Wachstumsphase
und zu einem geeigneten Kultivierungszeitpunkt induziert wird, verwendet
werden. Die Erzeugung von Astaxanthin beschleunigt sich in der späten Phase
des Wachstums, wie die Produktionsphase eines sekundären Metaboliten.
Indem z. B. die carotinogenen Gene unter die Kontrolle eines vegetativen
Promotors gebracht werden, könnte
die Genexpression dieser Gene in der exponentiellen Wachstumsphase
induziert werden und die Produktion von Astaxanthin könnte mit
dem Wachstum des Produktionsstamms verbunden werden.
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Bei dieser Erfindung wurden Promotor-
und Terminatorfragment für
Triosephosphatisomerase-(TPI)-Gen aus P. rhodozyma als ein Beispiel
für einen
solchen konstitutiven Promotor und Terminator kloniert. Außerdem wurde
eine Wiederaufnahme der Astaxanthinproduktion bei den Transformanten
bestätigt,
bei denen das AST-Gen an einem anderen Ort (AMY-Ort, der das Amylasegen
enthält)
auf dem Chromosom des β-Carotin
produzieren den P. rhodozyma ATCC96815 exprimiert wurde, gesteuert
von dem konstitutiven Promotor und Terminator, die vom TPI-Gen stammen.
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Eine weitere Strategie, um interessierende
Enzyme zu überexprimieren,
ist die Mutation in den regulatorischen Elementen. Für diesen
Zweck wird eine Art von Reportergen, wie ein β-Galactosidasegen, Luciferasegen,
ein Gen, das für
ein grün
fluoreszierendes Protein codiert und dgl., zwischen Promotor und
Terminatorsequenz des interessierenden Gens eingesetzt, so dass
alle Teile, einschließlich
Promotor, Terminator und Reportergen, fusioniert sind und zusammen
funktionieren. Ein transformierter P. rhodozyma, in den das Reportergen
auf dem Chromosom oder auf dem Vektor eingeführt wurde, kann in vivo mutagenisiert
werden, um eine Mutation zu induzieren innerhalb der Promotorregion
des interessierenden Gens. Die Mutation kann überwacht werden, indem die
Veränderung
der Aktivität,
die von dem Reportergen codiert wird, nachgewiesen wird. Wenn die
Mutation in einem cis-Element des Gens auftritt, würde der
Mutationspunkt bestimmt durch den Erhalt des mutagenisierten Gens
und Sequenzierung. Diese Mutation kann dann in die Promotorregion
auf dem Chromosom durch Rekombination zwischen der nativen und mutierten
Promotorsequenz eingeführt
werden. Auf gleiche Weise kann eine Mutation in dem Gen, das für einen
trans-wirkenden Faktor codiert, erfolgen.
-
Eine Mutation kann auch durch eine
in-vitro-Mutagenese eines cis-Elements in der Promotorregion induziert
werden. Bei diesem Ansatz wird eine Gencassette, die ein Reportergen
enthält,
das mit einer Promotorregion, die von einem interessierenden Gen
stammt, am 5'-Ende
und einer Terminatorregion von einem interessierenden Gen am 3'-Ende fusioniert
ist, mutagenisiert und dann in P. rhodozyma eingeführt. Indem
der Unterschied der Aktivität
des Reportergens nachgewiesen wird, würde eine wirksame Mutation
gescreent. Eine solche Mutation kann in die Sequenz der nativen
Promotorregion auf dem Chro mosom mit der gleichen Methode eingeführt werden,
wie im Fall des Ansatzes einer in-vivo-Mutation.
-
Als Donor-DNA könnte ein Gen, das ein Enzym
codiert, das die Reaktion von β-Carotin
zu Astaxanthin katalysiert, eingeführt werden. Eine codierende
Sequenz, die identisch ist mit der nativen Sequenz ebenso wie ihre
allelische Variante, eine Sequenz, die eine oder mehrere Aminosäureadditionen,
-Deletionen und/oder -Substitutionen aufweist, können verwendet werden, soweit
das entsprechende Enzym die gleiche Art von Enzymaktivität hat. Ein
solcher Vektor kann dann in P. rhodozyma durch Transformation eingeführt werden
und die Transformanten können
ausgewählt
werden, indem die transformierten Zellen auf einem geeigneten Selektionsmedium,
wie YPD-Agarmedium, das Geneticin enthält, im Fall von pGB-Ph9, oder
einem Minimalagarmedium, bei dem Cytidin weggelassen wird, im Fall
der Verwendung des Auxotrophs ATCC24221 als Rezipient, verteilt
werden.
-
Ein solcher genetisch veränderter
P. rhodozyma kann in einem geeigneten Medium kultiviert werden und
bezüglich
der Produktivität
von Astaxanthin ausgewertet werden. Ein Hyperproduzierer von Astaxanthin, der
so ausgewählt
wurde, würde
bestätigt
im Hinblick auf den Zusammenhang zwischen der Produktivität und dem
Grad an Gen- oder Proteinexpression, die durch ein solches gentechnisches
Verfahren eingeführt
wurde.
-
Beispiele
-
Die folgenden Materialien und Methoden
wurden in den spezifischen Beispielen, die unten beschrieben werden,
angewendet:
-
Stämme:
-
- P. rhodozyma ATCC96594 (Dieser Stamm wurde am B. April 1998
gemäß Budapester
Vertrag unter der Hinterlegungsnummer 74438 erneut hinterlegt)
- P. rhodozyma ATCC96815 (Dieser Stamm wurde am 18. Februar 1999
gemäß Budapester
Vertrag unter der Hinterlegungsnummer 74486 erneut hinterlegt)
- E. coli DH5alpha F-, phi80d, lacZdeltaMl5,
delta(lacZYAargF)U169, hsd (rK
–,
mK
+), recAl, endAl,
deoR, thi-1, supE44, gyrA96, relAl (Toyobo, Osaka, Japan)
- E. coli XL1-Blue MRF':
delta(mcrA)183, delta(mcrCB-hsdSMRmrr)173, endAl, supE44, thi-1,
recAl, gyrA96, relAl, lac[F'proAB,
lacIgZdeltaMl5, Tn10 (tetr)]
(Stratagene, La Jolla, USA)
- E. coli SOLR: e14–(mcrA), delta(mcrCB-hsdSMR-mrr)171,
sbcC, recB, recJ, umuC :: Tn5(kanr), uvrC,
lac, gyrA96, relAl, thi-1,
endAl, lambdaR, [F'proAB, lacIgZdeltaMl5]Su– (nicht
supprimierend) (Stratagene)
- E. coli TOP10: F–, mcrA, delta(mrr-hsdRMS-mcrBC),
phi80, delta(lacZM15), delta(lacX74), recAl, deoR, araDl39, (araleu)7697,
galU, galK, rpsL(Strr), endAl, nupG (Invitrogen,
NV Leek, Niederlande)
- E. coli BL21 (DE3) (pLysS) : dcm–,
ompTrH
–mB
–,
Ion–lambda(DE3),
pLysS (Stratagene)
-
Vektoren:
-
- pUCl9 (Takara Shuzo, Otsu, Japan)
- lambdaZAPII (Stratagene)
- pCR2.1-TOPO (Invitrogen)
- pET11c (Stratagene)
-
Medien:
-
Der P. rhodozyma-Stamm wird routinemäßig in YPD-Medium
IFCO, Detroit, USA) gehalten. Der E. coli-Stamm wird in LB-Medium (10 g Bactotrypton,
5 g Hefeextrakt (DIFCO) und 5 g NaCl pro Liter) gehalten. Wenn ein
Agarmedium hergestellt wurde, wurden 1,5% Agar (WAKO, Osaka, Japan)
ergänzt.
-
Methoden:
-
Allgemeine molekularbiologische Methoden
wurden durchgeführt
wie in Molecular Cloning: A Laboratory Manual, 2. Ausgabe (Gold
Spring Harbor Laboratory Press, 1989) beschrieben. Die Restriktionsenzyme und
T4-DNA-Ligase wurden von Takara Shuzo erhalten.
-
Die Isolierung von chromosomaler
DNA aus P. rhodozyma wurde durchgeführt unter Verwendung von QIAGEN
Genomic Kit (QIAGEN, Hilden, Deutschland) gemäß dem vom Hersteller gelieferten
Protokoll. Miniprep von Plasmid-DNA aus transformiertem E. coli
wurde durchgeführt
mit dem automatischen DNA-Isolierungssystem
(PI-50, Kurabo, Co. Ltd., Osaka, Japan). Midiprep von Plasmid-DNA
von einem E. coli-Transformanten wurde durchgeführt unter Verwendung einer
QIAGEN-Säule
(QIAGEN). Ein DNA-Fragment wurde von der Agarose isoliert und gereinigt
unter Verwendung von QIAquick oder QIAEX II (QIAGEN).
-
Fluoreszierende DNA-Primer für die DNA-Sequenzierung
wurden von Pharmacia erworben. Die DNA-Sequenzierung wurde mit dem
automatisierten Fluoreszenz-DNA-Sequenzierautomaten durchgeführt (ALFred,
Pharmacia, Uppsala, Schweden).
-
Kompetente Zellen von DH5alpha wurden
von Toyobo erworben.
-
Die Vorrichtung und das Reagenz für die biolistische
Transformation von P. rhodozyma wurden von Nippon Bio-Rad Laboratories
(Tokio, Japan) erworben.
-
Beispiel 1
-
Isolierung von genomischer DNA von
P. rhodozyma Um genomische DNA von P. rhodozyma, ATCC96594, zu isolieren,
wurde das QIAGEN-Genomkit verwendet gemäß der vom Hersteller angegebenen Methode.
-
Zuerst wurden Zellen von P. rhodozyma
ATCC96594 aus 100 ml über-Nacht-Kultur
in YPD-Medium durch Zentrifugation (1500 × g 10 Min.) geerntet und einmal
mit TE-Puffer (10 mM Tris/HCl (pH 8,0), der 1 mM EDTA enthielt)
gewaschen. Nach Suspendieren in 8 ml Y1-Puffer des QIAGEN-Genomkits
wurde Lyticase (SIGMA, St. Louis, USA) in einer Konzentration von
2 mg/ml zugegeben, um die Zellen durch enzymatischen Abbau aufzureißen und
die Reaktionsmischung wurde 90 Minuten lang bei 30°C inkubiert
und dann mit der nächsten
Extraktionsstufe fortgefahren . Schließlich wurden 20 μg genomische
DNA erhalten .
-
Beispiel 2
-
Konstruktion einer genomischen
Bibliothek von P. rhodozyma ATCC96594
-
Wie in dem Abschnitt "Detaillierte Beschreibung
der Erfindung" beschrieben,
wurde ein Plasmid mit einer Cassette mit Arzneimittelresistenzmarker
konstruiert, indem ein G418-Resistenzstrukturgen
zwischen Promotor- und Terminatorregion des Gens der Glyceraldehyd-3-phosphatdehydrogenase
(GAP) insertiert wurde und diese Cassette in mit KpnI- und HindIIIverdauten
pUCl9 ligiert wurde. Dieses Plasmid wurde pUC-G418 genannt und weiter
verwendet. Dann wurde ein ClaI-Linker in die einzige EcoRI-Stelle
des pUC-G418-Vektors ligiert und das entstehende Plasmid pUC-G418C1512
wurde erhalten und als Vektorgerüst
bei der Konstruktion der Phaffia-Genombibliothek verwendet.
-
Dann wurden 10 μg chromosomale DNA, die aus
P. rhodozyma ATCC96594, wie oben in Beispiel 1 beschrieben, hergestellt
worden war, teilweise bei 37°C
45 Minuten lang mit 1,6 Einheiten HpaII verdaut und einer Agarosegelelektrophorese
unterzogen. Nach Anfärben
mit Ethidiumbromid wurde die teilweise verdaute DNA-Art von 4 bis
10 kb durch Elektroelution gewonnen unter Verwendung einer Dialysemembran.
Nach Ausfällung
der gewonnenen HpaII-Fragmente mit Ethanol, wurden 1,215 μg DNA erhalten.
-
Als nächstes wurden 3 μg pG418C1512
mit 10 Einheiten ClaI 1 Stunde bei 37°C verdaut und mit Ethanol ausgefällt. Mit
ClaI verdauter pG418C1512 wurde dann dephosphoryliert unter Verwendung
von alkalischer Kälberdarmphosphatase.
Mit ClaI verdauter und dephosphorylierter pG418C1512-Vektor wurde
dann einer Agarosegelelektrophorese unterzogen und das DNA-Fragment wurde gewonnen
unter Verwendung des QIAquick-Protokolls
nach den Anleitungen des Herstellers. Schließlich wurden 2,62 μg mit ClaI
verdauter und dephosphorylierter pG418C1512 erhalten.
-
2,62 μg ClaI-verdauter und dephosphorylierter
pG418C1512 wurden in 1,22 μg
mit HpaII teilweise verdauter Phaffia-Genom-DNA über
Nacht bei 16°C
ligiert und die entstehende Ligierungslösung wurde als Donor-DNA für die Transformation
eines E. coli-DH5-alpha-Stamms verwendet. Die gesamte Ligierungsmischung
(270 μl)
wurde dann in 1 ml kompetente Zellen von DH5a (Toyobo) transferiert.
Nach einer Hitzeschockbehandlung 45 Sekunden bei 42°C und anschließendem 30-minütigen Aufbewahren
auf Eis wurden die transformierten Zellen 2 Minuten auf Eis gebracht
und dann bei 37°C
1 Stunde lang inkubiert unter Zugabe von 5 ml SOC-Medium:
0,5%
Hefeextrakt (DIFCO)
2% Trypton (DIFCO)
10 mM NaCl
2
, 5 mM KCl
10 mM MgCl2
20 mM MgSO4
20 mM Glucose.
-
Die so inkubierten Zellen wurden
in 100 ml LB-Medium überführt, das
100 gamma/ml Ampicillin enthielt. Die Kultivierung wurde über Nacht
bei 37°C
fortgesetzt und dann die Zellen für die Plasmidmidipräparation
geerntet.
-
Eine Plasmidbibliothek wurde aus
den geernteten Zellen erstellt unter Verwendung von QIAGEN Midiprepsäulen gemäß der vom
Hersteller angegebenen Methode. Schließlich wurden 0,3 mg/ml Phaffia-Genombibliothek
erhalten in einem Gesamtvolumen von 5 ml und als Genombibliothek
in einer weiteren Untersuchung verwendet.
-
Beispiel 3
-
Transformation von P.
rhodozyma ATCC96815 mit einer biolistischen Methode
-
Die Transformation erfolgte gemäß der in
Methods in Molecular Biology (Johnston et a1., 53; 147–153, 1996)
beschriebenen Methode. Als Wirtsstamm wurde P. rhodozyma ATCC96815
in YPD-Medium bis
zur stationären
Phase gezüchtet.
Nach Zentrifugation der Brühe
wurden Zellen 10-fach mit sterilisiertem Wasser eingeengt und 200 μl der Zellsuspension
wurden auf YPD-Medium,
das 100 gamma/ml Geneticin und 0,75 M Mannit und Sorbit enthielt,
ausgebreitet. 5 μg
einer Genombibliothek, die wie in Beispiel 2 beschrieben, hergestellt
worden war, wurden auf 1,5 mg 0,9 um Goldteilchen geschichtet und
als Donor-DNA für
die biolistische Transformation verwendet. Ungefähr 20.000 geneticinresistente
Klone wurden geliefert (300 bis 500 Kolonien pro Platte) nach 1
Woche Inkubation bei 20°C.
Obwohl die meisten Transformanten eine gelbe Farbe zeigten (wie
der Wirtsstamm, ATCC96815), waren drei Kolonien rot pigmentiert
und wurden weiterverwendet.
-
Beispiel 4
-
Analyse der
aus rot pigmentierten Transformanten erhaltenen Carotinoide
-
Rot pigmentierte Transformanten,
die aus P. rhodozyma ATCC96815 erhalten worden waren, wurden in
10 ml YPD-Medium bei 20°C
in Teströhrchen
gezüchtet.
Dann wurden die Zellen aus 0,5 ml Brühe geerntet und für die Extraktion
von Carotinoiden aus Zellen verwendet. Der Carotinoidgehalt von
P. rhodozyma wurde mit HPLC gemessen nach Extraktion der Carotinoide
aus Zellen von P. rhodozyma durch Aufreißen mit Glasperlen, wie beschrieben.
Nach Extraktion wurden die aufgerissenen Zellen dann durch Zentrifugation
gesammelt und der entstehende Überstand
wurde auf den Carotinoidgehalt mit HPLC analysiert.
- HPLC-Säule: Chrompack
Lichrosorb si-60 (4,6 mm, 250 mm)
- Temperatur: Raumtemperatur
- Elutionsmittel: Aceton/Hexan (18/82) Zugabe von 1 ml/l Wasser
zu dem Eluens Injektionsvolumen: 10 μl
- Durchflussrate: 2,0 ml/min
- Detektion: UV bei 450 nm
- Eine Probe β-Carotin
wurde von SIGMA erworben und Astaxanthin wurde von Hoffman La-Roche
(Basel, Schweiz) erhalten.
-
Als Ergebnis der HPLC-Analyse wurde
bestätigt,
dass alle drei roten Transformanten Astaxanthin erzeugten, obwohl
der Wirtsstamm, ATCC96815, nur β-Carotin
erzeugte.
-
Beispiel 5
-
Plasmidgewinnung aus dem
Chromosom von roten Transformanten, die Astaxanthin erzeugten
-
Chromosomale DNA wurde aus allen
Astaxanthin produzierenden Transformanten hergestellt. Für diesen
Zweck wurde der QIAGEN-Genomkit verwendet nach der vom Hersteller
angegebenen Methode, wie in Beispiel 1 beschrieben. 5 μg der so
hergestellten chromosomalen DNA wurde mit HindIII verdaut und dann mit
dem QIAquick-Protokoll gereinigt. E. coli-DH5alphakompetente Zellen
wurden mit den ligierten DNA-Lösungen
transformiert und dann auf LB-Agarmedium, das 100 μg/ml Ampicillin
enthielt, ausgestrichen. Alle Transformanten hatten die gleichen
Insertfragmente in ihren Plasmiden, was durch Sequenzanalyse der
Plasmide beurteilt wurde. Dies deutet darauf hin, dass drei unabhängige rote
Transformanten, abgeleitet von P. rhodozyma ATCC96815, erhalten
wurden durch die gleiche Art von Rekombinationsereignis zwischen
der Donor-DNA der genomischen Bibliothek und chromosomaler DNA.
Eines der so gewonnenen Plasmide wurde als pR2-4 bezeichnet und
weiterverwendet.
-
Beispiel 6
-
Screenen der ursprünglichen
Genombibliothek unter Verwendung von pR2-4 als Hybridisierungssonde
-
Da das gewonnene Fragment in pR2-4
Mutationen haben könnte
abhängig
von der Richtung des Rekombinationsereignisses, das zu roten Transformanten
von P. rhodozyma führte,
erfolgte das Screenen der ursprünglichen
Genombibliothek unter Verwendung von pR2-4 als Hybridisierungssonde.
-
Für
diesen Zweck wurden 20.000 E. coli-Transformanten der ursprünglichen
Genombibliothek, wie in Beispiel 2 beschrieben, auf Nylonmembranfilter
(Hybond-N+, Amersham, Buckinghamshire, GB) überführt und einer Koloniehybridisierung
unterzogen. Drei Transformanten, die die gleiche Nucleotidsequenz
in ihrem Insert beinhalteten, wie pR2-4, wurden isoliert. Die isolierten
Plasmide aus diesen Transformanten wurden pR3, pR5.1 und pR16 genannt.
-
Als nächstes wurde P. rhodozyma ATCC96815
mit pR3, pR5.l und pR16 transformiert. Alle Transformanten färbten sich
rot. Dieses Ergebnis deutet darauf hin, dass die isolierten Plasmide
das Gen enthalten könnten,
das ein Enzym codiert, das an der Reaktion von β-Carotin zu Astaxanthin in P.
rhodozyma beteiligt ist. Dieses Gen wurde als AST-Gen bezeichnet.
Von diesen Plasmiden wurde pRl6 weiterverwendet.
-
Beispiel 7
-
Isolierung der mRNA aus
P. rhodozyma für
die cDNA-Analyse
-
Um das Muster der Transkripts von
P. rhodozyma zu analysieren, wurde die gesamte RNA aus P. rhodozyma
ATCC96594 und ATCC96815 durch Phenolextraktion kombiniert mit einem
Aufreißen
der Zellen mit Glasperlen und gereinigte mRNA unter Verwendung eines
mRNA-Trennungskits isoliert (Clontech, Palo Al to, USA).
-
Zuerst wurden Zellen aus den Stämmen ATCC96594
und ATCC96815 aus 10 ml einer 2-Tage-Kultur in YPD-Medium durch
Zentrifugation (1500 × g
10 Minuten) geerntet und einmal mit Extraktionspuffer (100 mM Tris/HCl
(pH 7, 5) , der 0, 1 M LiCl und 0, 1 mM EDTA enthielt) gewaschen.
Nach Auffüllen
auf 5,0 ml der Zellsuspension mit dem gleichen Extraktionspuffer
in einem 50-ml-Wegwerfzentrifugenröhrchen (IWAKI Glass, Tokio,
Japan) wurden 1,5 ml Isogen-LS (Nippon gehe, Toyama, Japan) und
10 g Glasperlen zugegeben. Zentrifugenröhrchen, die die Zellsuspension
mit Isogen-LS und Glasperlen enthielten, wurden mit einem horizontalen
Tischtopschüttler
1 Stunde lang geschüttelt.
In dieser Stufe wurden 300 μg
Gesamt-RNA gewonnen.
-
Dann wurde die mRNA gereinigt unter
Verwendung eines mRNA-Trennungskits
(Clontech). 8,0 μg mRNA
aus P. rhodozyma ATCC96594- und ATCC96815-Stämmen wurden erhalten.
-
Um cDNR zu synthetisieren, wurde
der SMART-cDNA-Konstruktionskit (Clontech) verwendet nach der vom
Hersteller angegebenen Methode. 2 μg gereinigte mRNA wurden für die Synthese
des ersten Strangs angewendet gefolgt von einer PCR-Amplifizierung
und 1 mg cDNA wurde erhalten.
-
Beispiel 8
-
Subklonierung von pRl6
und funktionelle Analyse des Insertfragments
-
Die Restriktionskarte von pRl6 ist
in 2 dargestellt. Jedes
EcoRI-Fragment, dessen Länge
0,7 bzw. 2,7 kb war, wurde in pUC-G418 subkloniert und mit pRS913
bzw. pRLR913 bezeichnet.
-
Dann wurde der Astaxanthin produzierende
P. rhodozyma ATCC96594-Stamm mit pRS913 transformiert. Als Ergebnis
dieser Transformationsuntersuchung wurden gelbe Transformanten erhalten.
Dies deutet darauf hin, dass das 0,7-kb-EcoRI-Fragment ein trunkiertes AST-Gen enthalten
könnte
und die Transformation über
ein Einzelkreuzungsrekombinationsereignis zwischen einem 0,7-kb-EcoRI-Fragment
und seiner homologen Sequenz auf dem Chromosom P. rhodozyma zu einer
Genzerstörung
des A5T-Gens auf dem Chromosom von P. rhodozyma führen würde.
-
Als nächstes wurde der β-Carotin
produzierende ATCC96815-Stamm
mit pRLR913 transformiert und rote Transformanten wurden erhalten.
Dies deutet darauf hin, dass der Mutationspunkt von Stamm ATCC96815,
der den Astaxanthin produzierenden Wildtypstamm dazu brachte, β-Carotin
zu produzieren, in dem 2,7-kb-EcoRI-Fragment
läge, das
ursprünglich
dem 0,7-kb-EcoRI-Fragment
in pR16 benachbart war.
-
200 μg der in Beispiel 7 hergestellten
cDNA wurden einer Agarosegelelektrophorese für eine virtuelle Northern Analyse
unterzogen. Im Fall der aus ATCC96594 und 96815 erzeugten cDNAs
wurden zwei Banden, nämlich
mit 3,2 und 2,0 kb, in beiden Fällen
hybridisiert unter Verwendung des 2,7-kb-EcoRI-Fragments von pRLR913 als Hybridisierungssonde.
Dies deutet darauf hin, dass die ast-Mutation von ATCC96815 eine
Punktmutation wäre,
die sich nicht in der Veränderung
der Länge
der mRNA widerspiegelt, wie eine Fehlsinn-Mutation.
-
Im Fall der Verwendung des 0,7-kb-EcoRI-Fragments
von pR5913 als Hybridisierungssonde hybridisierte eine Bande von
2,0 kb. Aus dieser Untersuchung scheint es, dass das AST-Gen ein
2,0-kb-Transkript
in P. rhodozyma ergeben könnte.
-
Beispiel 9
-
Klonierung der cDNA des
AST-Gens
-
Um cDNA für das AST-Gen aus P. rhodozyma
zu klonieren, wurde eine cDNA-Bibliothek aus P. rhodozyma ATCC96594
konstruiert. Die Gesamt-RNA wurde isoliert durch Phenolextraktion
kombiniert mit der Zellzerstörung
mit Glasperlen, wie in Beispiel 7 beschrieben.
-
Zuerst wurden Zellen des ATCC96594-Stamms
von 50 ml einer Zweitagekultur in YPD-Medium geerntet durch Zentrifugation
(1500 × g
10 Minuten) und einmal mit Extraktionspuffer (100 mM Tris/HCl (pH
7,5), der 0,1 M LiCl und 0,1 mM EDTA enthielt) gewaschen. Nach Auffüllen der
Zellsuspension mit 5,0 ml des gleichen Extraktionspuffers in 50-ml-Wegwerfzentri fugenröhrchen (IWAKI
Glass) wurden 1,5 ml Isogen-LS (Nippon gene) und 10 g Glasperlen
zugegeben. Die Zentrifugenröhrchen,
die die Zellsuspension mit Isogen-LS und Glasperlen enthielten,
wurden auf einem horizontalen Tischtopschüttler 1 Stunde lang geschüttelt. In
dieser Stufe wurden 1,8 mg Gesamt-RNA gewonnen.
-
Dann wurde die mRNA gereinigt unter
Verwendung eines Poly-ATtract-mRNA-Isolierungssystems (Promega
corp., Madison, USA) gemäß der vom
Hersteller angegebenen Methode. Schließlich wurden 8,0 μg mRNA aus
dem P. rhodozyma ATCC96594-Stamm erhalten.
-
Um eine cDNA-Bibliothek zu konstruieren,
wurden 8,0 μg
der gereinigten mRNA in dem COPY-Kit (Invitrogen, Carlsbad, USA)
mit dem vom Hersteller angegebenen Protokoll verwendet. Nach Ligierung
eines EcoRI-Adapters (Stratagene) wurde synthetisierte cDNA einer
Agarosegelelektrophorese unterzogen. Nach Ausschneiden des Agarosegelstücks, das
die Länge
der cDNAs von 1,9 bis 2,3 kb umfasste, wurde die gesammelte cDNA-Art
gereinigt mit QIAEX II (QIAGEN). Diese der Größe nach fraktionierte cDNA
wurde in mit EcoRI verdauten und dephosphorylierten lambdaZAPII
(Stratagene) ligiert. Die über-Nacht-Ligierungsmischung
wurde in vitro verpackt mit Ligapack III Goldextrakt (Stratagene)
und zur Infektion von E. coli XLl-Blue MRF'-Stamm verwendet.
-
Ein übliches Plaque-Screening wurde
durchgeführt
für 6000
Plaques unter Verwendung der 2,7- und 0,7-kb-EcoRI-Fragmente, wie
in Beispiel 8 beschrieben, als Hybridisierungssonden. Ein Plaque,
der stark mit diesen Sonden hybridisierte, wurde mit einem sterilisierten
Zahnstocher herausgepickt und das eluierte Phagenteilchen für in-vivo-Exzision
verwendet mit gemäß der vom
Hersteller angegebenen Methode. Schließlich wurden infizierte Transformanten
von E. coli-SOLR-Zellen, die Resistenz gegenüber Ampicillin zeigten, isoliert. Nach
Sequenzie rung der aus diesen Transformanten erhaltenen isolierten
Plasmide stellte sich heraus, dass diese Plasmide das gleiche Fragment
als Teil der Sequenz von pRl6 enthielten, das in Beispiel 6 beschrieben wurde.
-
Die gesamte Sequenz der cDNA des
AST-Gens wurde bestimmt und ist als SEQ ID Nr. 2 gezeigt und die
abgeleitete Aminosäuresequenz
als SEQ ID Nr. 1.
-
Beispiel 10
-
In-vitro-Charakterisierung
des AST-Genprodukts
-
Für
die enzymatische Charakterisierung des AST-Genprodukts kann ein
Standardtest, der für
die Charakterisierung von P450-Enzymen verwendet wird, angewendet
werden. Für
diesen Zweck ist es notwendig, dass die Reaktionsmischung eine rekonstituierte
Membran enthält.
Als rekonstituierte Membran werden häufig natürliche Isolate wie Mitochondrienmembranen
oder Mikrosomen und künstliche
Membranen verwendet. In jedem Fall ist es notwendig, dass ein Elektronentransfer
zwischen einem Elektronenakzeptor und einem Rezeptor auftreten kann.
Als Elektronendonator wird häufig
Cytochrom-P450-Reduktase zu der Reaktionsmischung zugegeben. Als
Elektronenakzeptor sind Sauerstoffmoleküle beteiligt. In Gegenwart
einer Elektronenquelle, wie reduziertem NADPH+, kann β-Carotin,
das ein Substrat der Astaxanthinsynthase ist, in Astaxanthin umgewandelt
werden. Erzeugtes Astaxanthin kann qualitativ und quantitativ mit
HPLC-Analyse bestimmt werden.
-
Beispiel 11
-
Klonierung des genomischen
Fragments, das AST-Gen enthält
-
Um die genomische Sequenz zu bestimmen,
die das AST-Gen enthält,
wurde ein Sequenzierungsversuch durchgeführt unter Ver wendung des Primer-Walking-Verfahrens.
Die Sequenzanalyse von pRS913 zeigte, dass pRS913 nicht das 3'-Ende des AST-Gens
enthielt. Um das 3'-benachbarte
genomische Fragment des AST-Gens
zu erhalten, wurde ein Genom-Walking-Versuch durchgeführt. Dazu
wurde ein universelles Genom-Walker-Kit (Clontech) nach der vom
Hersteller angegebenen Methode angewendet. Als PCR-Matrize wurde
chromosomale DNA, die in Beispiel 1 hergestellt worden war, verwendet.
Genspezifische Primer, astl5, dessen Sequenz wie in Tabelle 1 aufgeführt war,
wurden synthetisiert und als PCR-Primer verwendet.
-
Tabelle 1
-
Sequenz des
für das
Genom-Walking des AST-Gens verwendeten Primers
-
astl5: TAGAGAGAAGGAGGGGTACCAGATGC
(SEQ ID Nr. 9)
-
PCR-Fragmente, die eine geeignete
Länge hatten
(kleiner als 1 kb) wurden aus einer EcoRV- und StuI-Bibliothek gewonnen,
gereinigt und in pCR2.1-TOPO (Invitrogen) kloniert. Als Ergebnis
der Sequenzierung wurde gefunden, dass beide Fragmente das genomische
Fragment enthielten, das das AST-Gen enthielt. Auf Basis der Sequenz,
die 200 bp von der polyA-Stelle des AST-Gens angeordnet war, wurden
PCR-Primer, wie in Tabelle 2 aufgeführt, entworfen.
-
Tabelle 2
-
Sequenz der Primer zur
Klonierung des 3'-benachbarten
Fragments von AST-Gen
-
astl8: CCCCGGATTGTGGAGAAACT (SEQ
ID Nr. 10)
-
Unter Verwendung von astl5 und ast18
als PCR-Primer und von chromosomaler DNA, die in Beispiel 1 hergestellt
worden war, als PCR-Matrize, wurde eine PCR durchgeführt. Proof-Reading-Polymerase (HF-Polymerase,
Clontech) stellte die Amplifikation des PCR-Fragments sicher, das
die exakte Sequenz hatte. Die PCR-Bedingungen waren wie folgt: 25
Zyklen mit 15 Sekunden bei 94°C,
30 Sekunden bei 55°C
und 30 Sekunden bei 72°C.
Sechs unabhängige
Klone, die 400-bp-Inserts hatten, zeigten die identische Sequenz.
-
Kombiniert mit den Sequenzen für pR5913
und pRL913 wurde die 3,9-kb-Sequenz, die das AST-Gen enthielt, das
474 by Promotorregion und 269 by Terminatorregion enthielt, bestimmt
(SEQ ID Nr. 3). Als Ergebnis zeigte das AST-Gen eine intronreiche
Struktur (17 Introns).
-
Beispiel 12
-
Bestimmung des Mutationspunktes
des β-Carotin
erzeugenden Stamms P. rhodozyma ATCC96815
-
Um die Tatsache zu bestätigen, dass
die β-Carotinproduktion
des Stamms P. rhodozyma ATCC96815 durch die Mutation innerhalb des
AST-Gens verursacht wurde, wurde die genomische Sequenz, die das AST-Gen
enthielt, die aus ATCC96815 erhalten wurde, und des Elternstamms
P. rhodozyma RTCC24230 bestimmt. Hierzu wurden PCR-Primer, deren
Sequenzen als Tabelle 3 aufgeführt
sind, synthetisiert und für
die PCR-Klonierung verwendet: Tabelle 3
-
PCR-Primer
für die
Klonierung des gesamten genomischen AST-Gens
-
ast21: ATGTTCATCTTGGTCTTGCT (Sense
Primer) (SEQ ID Nr. 11)
-
ast4: ACGTAGAAGTCATAGCGCCT (Antisense
Primer) (SEQ ID Nr. 12)
-
Unter Verwendung von HF-Polymerase
(Clontech) als PCR-Polymerase
und chromosomaler DNA, die aus den Stämmen ATCC96815 und ATCC24230
mit dem gleichen Protokoll, wie in Beispiel 1, hergestellt worden
war, als PCR-Matrize wurde die PCR durchgeführt unter den folgenden Bedingungen:
25 Zyklen mit 15 Sekunden bei 94°C,
30 Sekunden bei 55°C
und 4 Minuten bei 72°C.
Die erhaltenen PCR-Fragmente, deren Länge ungefähr 3,5 kb war, wurden in pCR2.1-TOPO
kloniert und die Gesamtsequenz durch Primer-Walking-Verfahren sequenziert.
Zwischen der Sequenz von P. rhodozyma-Stamm ATCC96594 und dem Stamm ATCC24230
wurden 7 Basenveränderungen
gefunden. 4 Basenveränderungen
wurden in der Exonsequenz gefunden, aber diese ergaben keine Aminosäureveränderungen.
3 Basenveränderungen
fanden sich in der Intronstruktur. Beim Vergleich zwischen dem β-Carotin
erzeugenden Stamm ATCC96815 und dem Elternstamm ATCC24230 wurde
eine Basenänderung
an der 5'-Spleiß-Sequenz
(GTAAGT > GTAAAT)
innerhalb des achten Introns gefunden. Dies könnte darauf hindeuten, dass
die Mutation, die den Phänotyp
der β-Carotinansammlung
bei Astaxanthin produzierendem P. rhodozyma erzeugt, durch ein falsches
Spleißen
der mRNA für
das AST-Gen verursacht wurde.
-
Um diese Annahme zu bestätigen, wurde
eine RT-PCR durchgeführt
unter Verwendung von cDNA, die aus P. rhodozyma ATCC96815 hergestellt
worden war, als PCR-Matrize. mRNA wurde aus P. rhodozyma ATCC96815
mit dem gleichen Protokoll, wie in Beispiel 9, isoliert und für die Synthese
von cDNA verwendet. Um cDNA aus dieser mRNA, die aus ATCC96815 mit
der PCR-Methode
hergestellt worden war, zu erhalten, wurde der SMART-PCR-cDNA-Bibliothek-Konstruktionskit
(Clontech) nach der Methode, wie vom Hersteller angegeben, benutzt.
Die folgenden Primer, deren Sequenz in Tabelle 4 aufgeführt ist,
und die das achte Intron abdeckten, wurden synthetisiert und als
PCR-Primer verwendet.
-
Tabelle 4
-
PCR-Primer für RT-PCR,
um das falsche Spleiß-Produkt
für AST-Gen
nachzuweisen
-
ast7: TTTGACTCAAGGATTAGCAG (Sense
Primer) (SEQ ID Nr. 13)
-
ast26: TGTCTTCTGAGAGTCGGTGA (Antisense
Primer) (SEQ ID Nr. 14)
-
Die RT-PCR-Bedingungen waren wie
folgt: 25 Zyklen mit 15 Sekunden bei 94°C, 30 Sekunden bei 55°C und 30
Sekunden bei 72°C.
Als Ergebnis der PCR wurden 300 by PCR-Produkte amplifiziert und
in pCR2.1-TOPO kloniert. Zwei unabhängige Klone, die 300-bp-Inserts
aufwiesen, wurden sequenziert. Als Ergebnis wurde bestätigt, dass
die unrichtigen Spleiß-Produkte
für AST-Gen
in dem P. rhodozyma-Stamm ATCC96815 synthetisiert wurden. Das unrichtige
Spleißen
des achten Introns des RST-Gens
könnte
die Erzeugung von kürzer
trunkiertem AST-Protein verursachen, statt AST-Protein, das richtig
gespleißt
ist, da das Stoppcodon im achten Intron liegt. Dieses Ergebnis deutet
darauf hin, dass der Mutationspunkt im AST-Gen liegt, das kein richtiges
Spleißen
ergab.
-
Beispiel 13
-
Kolbenfermentation durch
Rekombinanten, bei denen das rekombinante AST-Gen in das Chromosom
von β-Carotin
erzeugendem P. rhodozyma integriert wurde
-
Die Produktivität von Astaxanthin wurde mit
der Kolbenfermentation ausgewertet. Das Medium für die Kolbenfermentation hatte
die folgende Formulierung: Tabelle
5
Saatmediumformulierung für
Kolbenfermentation
Glucose | 30,0
g/l |
NH4Cl | 4,83
g/l |
KH2PO4 | 1,0
g/l |
MgSO4·7
H2O | 0,88
g/l |
NaCl | 0,06
g/l |
CaCl2·2
H2O | 0,2
g/l |
KH-Phthalat | 20,0
g/l |
FeSO4·7
H2O | 28
mg/l |
Citronensäure·1 H2O | 15,0
mg/l |
ZnSO4·7
H2O | 40,0
mg/l |
CuSO4·5
H2O | 0,75
mg/l |
MnSO4·4,5
H2O | 0,6
mg/l |
H3BO3 | 0,6
m g/l |
NaMo2O4·2 H2O | 0,6
mg/l |
KI | 0,15
mg/l |
Myo-Inosit | 60,0
mg/l |
Nicotinsäure | 3,0
mg/l |
Ca-D-pantothenat | 3,0
mg/l |
Vitamin
B1 (Thiamin-HCl) | 3,0
mg/l |
p-Aminobenzoesäure | 1,8
mg/l |
Vitamin
B6 (Pyridoxin-HCl) | 0,3
mg/l |
Biotin | 0,048
mg/l |
7 ml/Teströhrchen (21
mm Durchmesser) | |
-
Tabelle
6
Formulierung des Mediums für Kolbenfermentation
MgSO4·7
H2O | 2,1
g/l |
CaCl2·2
H2O | 0,865
g/l |
(NH4)2SO4 | 3,7
g/l |
FeSO4·7
H2O | 0,28
g/l |
Glucose
(getrennt sterilisiert) | 22
g/l |
KH2PO4 (getrennt sterilisiert) | 14,25
g/l |
Citronensäure·1 H2O | 0,21
g/l |
ZnSO4·7
H2O | 70,14
mg/l |
CuSO4·5
H2O | 10,5
mg/l |
MnSO4·4,5
H2O | 8,4
mg/l |
H3BO3 | 8,4
mg/l |
Na2MoO4·2 H2O | 8,4
mg/l |
KI | 2,1
mg/l |
Myo-Inosit | 0,374
g/l |
Nicotinsäure | 18,7
mg/l |
Ca-D-pantothenat | 28,05
mg/l |
Vitamin
B1 (Thiamin-HCl) | 18,7
mg/l |
p-Aminobenzoesäure | 11,22
mg/l |
Vitamin
B6 (Pyridoxin-HCl) | 1,87
mg/l |
Biotin | 1,122
mg/l |
CaCO3 | 10
g/l |
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1 Tropfen Actcol (Takeda Chemical
Industries Ltd., Osaka, Japan) wurde zu jedem Kolben zugegeben.
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50 ml (Endvolumen mit 5% Saatinokulum)/500-ml-Kolben
mit Unterteilungen
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Die Zellen wurden aus der fermentierten
Brühe geerntet
nach 7 Tagen Fermentation und auf die Ansammlung von Astaxanthin
und β-Carotin
mit HPLC analysiert, wie in Beispiel 4 beschrieben.
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Die Ergebnisse sind in Tabelle 7
zusammengefasst.
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Tabelle
7
Wiederherstellung der Astaxanthinproduktion durch Rekombinanten,
bei denen das AST-Gen integriert war (die Daten sind angegeben als
relativer Titer von Astaxanthin und β-Carotin bezogen auf den Titer von β-Carotin,
das von P. rhodozyma ATCC96815 akkumuliert wurde)
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