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Dies
ist eine normale Anmeldung einer vorläufigen Anmeldung mit der Seriennr.
US 60/301,022, die am 27. Juni 2001 eingereicht wurde, welche hierdurch
Bezugnahme in deren Gesamtheit aufgenommen wird. Die Anmeldung beansprucht
die Priorität
von der Dänischen
Patentanmeldung
PA 2001 00127 ,
die am 25. Januar 2001 eingereicht wurde, welche hierdurch mit Bezugnahme
in deren Gesamtheit aufgenommen wird. Alle in der Anmeldung zitierten
Patent und Nicht-Patent-Bezugnahmen, oder in der vorliegenden Anmeldung,
sind ebenfalls hier durch Bezugnahme in deren Gesamtheit aufgenommen.
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In
der vorliegenden Erfindung werden Konkatemere von konkatemerisierten
Expressionskassetten und Vektoren offenbart, die die Synthese derartiger
Konkatamere ermöglichen.
Der Hauptzweck dieser Konkatamere besteht in der kontrollierbaren
bzw. steuerbaren und koordinierten Expression großer Zahlen
von heterologen Genen in einer einzelnen Wirtszelle. Weiterhin betrifft
die Erfindung ein Konkatemer von Kassetten von Nukleotidsequenzen
und ein Verfahren zur Herstellung der Konkatamere. In einer weiteren
Ausführungsform,
betrifft die Erfindung eine transgene Wirtszelle, die mindestens
ein Konkatamer gemäß der Erfindung umfasst,
als auch auf ein Verfahren zur Herstellung der transgenen Wirtszelle.
Schließlich
betrifft die Erfindung einen Vektor, der eine Kassette von Nukleotiden
umfasst, ein Verfahren zur Herstellung des Vektors, eine Nukleotid-Bibliothek,
die mindestens zwei primäre
Vektoren umfasst, die jeweils eine Kassette von Nukleotiden umfassen,
ein Verfahren zur Herstellung der Bibliothek.
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Die
Gestaltung von Expressionskonstrukte und Expressionsbibliotheken
ist im Stand der Technik wohl bekannt.
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Die
WO 96/34112 offenbart kombinatorische
Genexpressionsbibliothek mit einem Fundus von Expressionskonstrukten,
wobei jedes Konstrukt eine cDNA oder ein genomisches DNA-Fragment von mehreren Spenderorganismen
beinhaltet. Die DNA-Fragmente sind betriebsbereit mit regulatorischen
Regionen assoziiert, die die Expression in einer Wirtszelle antreiben.
Die Veröffentlichung
offenbart ebenfalls eine kombinatorische Genexpressionsbibliothek,
in der jede Zelle ein Konkatemer von cDNA-Fragmenten umfasst, die
betriebsbereit mit regulatorischen Regionen assoziiert sind, um
die Expression von den Genen anzutreiben, die durch die konkatemerisierte
cDNA in einem Wirtsorganismus kodiert wird. Der Wirtsorganismus
kann eine Hefezelle sein. Der Vektor, der zur Bildung der Bibliothek
verwendet wurde, kann ein Plasmidvektor, ein Phage, ein viraler
Vektor oder ein künstliches
Chromosom (BAC oder YAC) sein. Geeignete Promotoren umfassen natürliche und
synthetische Promotoren als auch konstitutive und induzierbare Promotoren.
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Die
für die
Konkatemere verwendeten Gene werden in einem höchst geordneten Mehrschritt-Verfahren hergestellt,
das eine Anzahl diskreter Reaktionsschritte umfasst. Zuerst werden
unter Verwendung von PCR und methyliertem dCTP cDNA-Einsätze hergestellt,
um interne Restriktionsstellen von NotI und BamHI vor späterem Verdau
zu schützen.
Die Promotor- und
Terminatorfragmente werden unter Verwendung modifizierter BamHI-Adapter
an die 5'-beziehungsweise 3'-Enden ligiert. Die
Genkassetten weisen die Grundstruktur auf: Promotor -kodierende
Sequenz- Terminator mit unterschiedlichen Restriktionsstellen in
jedem Ende. Die in dem 3'-Ende
befindliche Restriktionsstelle ist geschützt. Ähnliche Genkassetten können von
genomischer DNA hergestellt werden, die unter Verwendung eines Restriktionsenzyms
wahllos fragmentiert ist.
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Die
in der
WO 96/34112 offenbarten
Konkatemere werden in einem höchst
geordneten Mehrschritt-Verfahren hergestellt, wobei die erste Genkassette
an eine Adapternukleotidsequenz ligiert wurde, die mit einem Kügelchen
verbunden ist, welche ein glattes bzw. stumpfes Ende aufweist, das
dem stumpfen 5'-Ende
der Genkassette entspricht. Nach Ligation ist die Restriktionsstelle
nicht mehr funktionell, da sie unter Verwendung von zwei verträglichen,
jedoch nicht identischen Restriktionsstellen angeordnet wurde. Nach
dem Verbinden der ersten Genkassette an das Kügelchen wird die geschützte Restriktionsstelle
in dem 3'-Ende "geöffnet" und die zweite Genkassette
wird mit der ersten verbunden. Nach 5 bis 10 Runden einer Ligation
von Genkassetten wird der Vektor an das 3'-Ende des Konkatemers ligiert, wobei
das Konkatemer-Vektorkonstrukt von dem Kügelchen befreit wird, wobei
das 5'-Ende an das
andere Ende des Vektors ligiert wird. Es wird betont, dass die 3'- und 5'-Enden des Konkatemers
nicht verträglich
sein sollten, um eine Selbstanordnung während des Klonierens in den
Vektor zu verhindern.
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Aufgrund
der Vielzahl diskreter Schritte in dem Herstellungsverfahren ist
das Verfahren nicht zur Herstellung von Konkatemeren einer signifikant
größeren bzw.
umfangreicheren Größe geeignet.
Sobald die Genkassetten in den Vektor kloniert wurden, besteht nicht
mehr die Möglichkeit
die Kassetten oder das gesamte Konkatemer unter Verwendung eines
Restriktionsenzyms aus dem Vektor auszuschneiden.
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Die
US-6,057,103 (Diversa) offenbart
ein Verfahren zur Identifikation von Klonen mit einer spezifischen Enzymaktivität durch
Isolieren von DNA aus einem Mikroorganismus und Hybridisieren mit
einer Sonden-DNA, die mindestens einen Teil einer Sequenz umfasst,
der ein Enzym mit einer spezifischen Aktivität kodiert. Die identifizierten
Sequenzen werden mit einer Promotorsequenz (beispielsweise eukaryotischen
Promotoren; CMV sofort/früh,
HSV Thymidinkinase, früh
und spät
SV40, LTRs vom Retrovirus und Metallothionein-I der Maus) verbunden
und in einen Vektor eingefügt,
der ein auf YAC oder ein auf P1 basierendes künstliches Chromosom sein kann.
Die Wirtszellen, die zur Transformation mit den identifizierten
Nukleotidsequenzen verwendet wurden, umfassen bakterielle Zellen,
Hefe, Insektenzellen, Säugerzellen.
Die offenbarten Vektoren sind nicht dazu angepasst, um eine große Anzahl
exprimierbarer Nukleotidsequenzen zu klonieren, und die Referenz
offenbart nicht die Konkatemere zum Klonieren mehrerer Gene in einer
Wirtszelle. Insbesondere macht diese Referenz nicht die Kombination
und Durchmusterung von Kombinationen von Genen unter Bedingungen möglich, die
Genen gestatten auf neue Weisen kombiniert zu werden.
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Die
US-5,958,672 (Diversa) offenbart
ein Verfahren zum Identifizieren einer Proteinaktivität von Interesse
durch Kultivieren einer Genexpressionsbibliothek, die von nicht
kultivierten Mikroorganismen (oder niedrigen eukaryotischen Spezies)
erhalten wurden. Die Genexpressionsbibliothek kann von genomischer
DNA oder von cDNA erhalten werden. Die DNA-Klone sind mit regulatorischen Sequenzen
kontrollier- bzw. steuerbar assoziiert, die die Expression der Sequenzen
in der Wirtszelle antreiben. Die Bibliotheken können gegenüber einer DNA-Sonde, wie in
der
US-6,054,267 durchmustert
werden. Wie in den anderen, vorstehend zitierten Referenzen ist
die Kombination von Genen, die von den nicht kultivierten Mikroorganismen
isoliert wurden, eine statische Kombination. Sobald die isolierten
Gene in die Wirtszelle eingefügt
sind, sind keine weiteren Genkombinationen und keine weitere Optimierung
von Genkombinationen vorgesehen.
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Die
WO 00/52180 beschreibt
Kombinationsbibliotheken, die unter Verwendung von Genkassetten
hergestellt werden, die jeweils einen Promotor und einen Terminator
beinhalten. Die Genkassetten gemäß dieses Dokuments
beinhalten jedoch eine Bgl II Restriktionsstelle und eine BamHI
Restriktionsstelle an deren 5'-Ende beziehungsweise
3'-Ende. Da diese
Restriktionsstellen überlappende Überhänge erzeugen,
besteht die Möglichkeit
Genkassetten zu legieren, um Konkatemere zu erzeugen. Eine Ligation
jener Stellen erzeugt jedoch keine funktionellen Restriktionsstellen,
wobei folglich die einzelne Kassette nicht von dem Konkatemer ausgeschnitten
werden kann.
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Eine
Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin Verfahren und Vektoren
zum Klonieren einer großen
Anzahl von exprimierbaren Nukleotidsequenzen bereitzustellen, die
besonders dazu angepasst sind später
in Konkatamere wahllos legiert zu werden, die wiederum in einen
Expressionswirt eingefügt
werden können,
um die Gene in dem Konkatemer oder einer Untergruppe der Gene oder
unterschiedlichen Untergruppen der Gene in dem Konkatemer zu exprimieren.
Dadurch wird ermöglicht
die Kombinationen von exprimierbaren Nukleotidsequenzen für eine beliebig
zu durchmusternde Eigenschaft zu optimieren.
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Eine
weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin Verfahren
und Vektoren bereitzustellen, die die Herstellung von Konkatameren
ermöglichen,
die flexibel sind. In diesem Zusammenhang soll flexibel bedeuten,
dass die Genkassetten der Konkatemere unter Verwendung von molekularen
Standardverfahren, wie beispielsweise Ausschneiden durch Verwendung
von Restriktionsenzymen, einfach zerlegt und erneut zusammengesetzt
werden können.
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Gemäß einer
ersten Ausführungsform
betrifft die Erfindung ein Nukleotid-Konkatemer, das in der 5'→3' Richtung eine Kassette einer Nukleotidsequenz
der allgemeinen Formel umfasst:
worin
rs
1 und
rs
2 zusammen eine Restriktionsstelle bezeichnen,
SP
einzeln einen Abstandshalter von mindestens zwei Nukleotidbasen
bezeichnet,
PR einen Promotor bezeichnet, der in einer Zelle
funktionieren kann,
X bezeichnet eine exprimierbare Nukleotidsequenz,
TR
bezeichnet einen Terminator, und
SP bezeichnet einzeln einen
Abstandshalter von mindestens zwei Nukleotidbasen, und n ≥ 2, und
worin
mindestens eine erste Kassette von einer zweiten Kassette verschieden
ist.
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Die
erfindungsgemäßen Konkatamere
können
eine Auswahl exprimierbarer Nukleotidsequenzen von gerade einem
Expressionszustand umfassen und können folglich von einer Bibliothek
angeordnet werden, die diesen Expressionszustand darstellt oder
sie können
Kassetten von einer Anzahl unterschiedlicher Expressionszustände umfassen,
die in einem beliebig geeigneten Verhältnis gemischt sind. Die erfindungsgemäßen Konkatamere
sind insbesondere zum Legieren in ein künstliches Chromosom geeignet,
das zur kontrollierten Expression in eine Wirtszelle eingefügt wird.
Zu diesem Zweck kann die Variation unter und zwischen den Kassetten
derart sein, dass während
die Wirtszelle eine Zellteilung durchführt die Wahrscheinlichkeit
eines Crossover minimiert wird, indem der Grad bzw. die Höhe von in
dem Konkatemer vorkommenden Wiederholungssequenzen minimiert werden,
da es nicht Aufgabe dieser Ausführungsform
der Erfindung ist eine Rekombination von Konkatemeren mit einem
Segment in dem Wirtsgenom oder einem Epitop der Wirtszelle oder
eine beliebige intrakonkatemere Rekombination zu erhalten.
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Die
Konkatamere können
verwendet werden, um neue und nicht native Kombinationen von Genen
für eine
koordinierte Expression in einer Wirtszelle zu erzeugen. Dadurch
können neue
metabolische Wege erzeugt werden, die zu der Herstellung von neuen
Metaboliten führen
können,
und/oder zu der Metabolisierung von Verbindungen, die andererseits
nicht durch die Wirtszellen metabolisiert werden können. Die
neuen Genkombinationen können
ebenfalls zu metabolischen Wegen führen, die Metabolite in neuen
Quantitäten
oder in neuen Kompartimenten der Zelle oder außerhalb der Zelle erzeugt werden.
Abhängig
von dem Zweck kann der Auswahl der Gene, basierend auf der Beschaffung
von exprimierbaren Nukleotidsequenzen über die unterschiedlichen Königreiche
vollständig
willkürlich
erfolgen. Es kann jedoch ebenfalls vorteilhaft sein Gene von Quellen
zu beschaffen, von denen bekannt ist, dass sie bestimmte metabolische
Wege aufweisen, um zielgerichtete bzw. targettierte neue Genkombinationen
zu erzeugen. Es kann ebenfalls vorteilhaft sein Gene von Organismen/Geweben
zu beschaffen, von denen bekannt ist, dass sie relevante Eigenschaften,
beispielsweise eine pharmazeutische Aktivität aufweisen.
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Einer
von mehreren Vorteilen der Konkatemere der vorliegenden Erfindung
besteht darin, dass die Expressionskassetten zu beliebigen Punkten
aus den Konkatameren ausgeschnitten werden können, um neue Kombinationen
von Expressionskassetten zu erzeugen. Während der erneuten Anordnung
können,
falls erwünscht
wird das Expressionsmuster zu modifizieren, weitere Gene, die in ähnlichen
Expressionskassetten umfasst sind, hinzugefügt werden. Auf diese Weise
stellen die erfindungsgemäßen Konkatamere
ein leistungsfähiges
Werkzeug bei der Erzeugung neuer Genkombinationen dar.
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Ein
Vorteil der Struktur des Konkatemers besteht darin, dass aus der
Wirtszelle durch eine Nukleotidisolation und nachfolgenden Verdau
mit einem Restriktionsenzym, das spezifisch für die rs1-rs2 Restriktionsstelle ist, Kassetten wiedergewonnen
werden können.
Die Bausteine der Konkatamere können
folglich an einem beliebigen Punkt zerlegt und erneut zusammengesetzt
werden.
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Die
Kassetten des Konkatemers können
Kopf an Schwanz oder Kopf an Kopf oder Schwanz an Schwanz verbunden
werden, was eine Expression der exprimierbaren Nukleotidsequenzen
nicht beeinträchtigt,
da jede exprimierbare Nukleotidsequenz unter der Kontrolle dessen
eignen Promotors steht. Das liegt an der Tatsache, dass die meisten
Restriktionsenzyme zwei identische Überhänge zurücklassen, die mit der gleichen
Frequenz in jeder Orientierung kombinieren können.
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Die
Restriktionsstellen können
ebenfalls so gewählt
werden, dass eine Anordnung von Kopf an Schwanz gefördert wird,
beispielsweise unter Verwendung von Restriktionsenzymen, die nicht
palindromartige Überhänge erzeugen.
Beispiele derartiger Enzyme sind in Beispiel 6c, wobei die meisten
Enzyme in 6d aufgelistet sind. Nicht palindromartige Überhänge werden
eine Ligation von Kopf an Kopf und von Schwanz an Schwanz verhindern.
Bei Verwendung von zwei oder mehr verschiedenen Eintrittsvektoren
kann die Sequenz der Schneideregion so gestaltet sein, dass nach
dem Verdau mit einem einzelnen von jenen Enzymen unterschiedliche Überhänge gewonnen
bzw. erhalten werden. Beispiele derartiger Enzyme sind die meisten
der Enzyme in Beispiel 6c und eines in 6d, wobei sie unterschiedliche
Nukleotide (N oder W) in dem Überhang
aufweisen. Auf diese Weise kann eine Kassette mit einem Enzym ausgeschnitten
werden, die keine identischen Überhänge aufweist.
Dies wird eine intramolekulare erneute Ligation verhindern und verhindern,
dass identische Kassetten aneinander legiert werden, wodurch das
Risiko einer intramolekularen Rekombination verringert wird.
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Die
Erfindung betrifft in einer weiteren Ausführungsform ein Verfahren zur
Konkatenation bzw. Verkettung, welches die Schritte umfasst von
Verketten von mindestens zwei Kassetten von Nukleotidsequenzen, wobei
jede Kassette ein erstes klebriges Ende, einen Abstandshalter, einen
Promotor, eine exprimierbare Nukleotidsequenz, einen Terminator
und ein zweites klebriges Ende umfasst.
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Vorzugsweise
umfasst das Verfahren Starten bzw. Ausgehen von primären Vektoren,
die eine Kassette mit der folgenden Nukleotidsequenz
worin X eine exprimierbare
Nukleotidsequenz bezeichnet,
RS1 und RS1' Restriktionsstellen bezeichnen,
RS2
und RS2' von RS1
und RS1' verschiedene
Restriktionsstellen bezeichnen,
SP einzeln eine Abstandshaltersequenz
von mindestens zwei Nukleotiden bezeichnet,
PR einen Promotor
bezeichnet,
TR einen Terminator bezeichnet,
i) Schneiden
des primären
Vektors mit der Hilfe von mindestens einem Restriktionsenzym, das
für RS2
und RS2' spezifisch
ist, wodurch Kassetten erhalten werden, die die allgemeine Formel
aufweisen [rs
2-SP-PR-X-TR-SP-rs
1]
worin rs
1 und rs
2 zusammen
eine funktionelle Restriktionsstelle RS2 oder RS2' bezeichnen,
ii)
Anordnen der ausgeschnittenen Kassetten durch Interaktion zwischen
rs
1 und rs
2.
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Gemäß dieser
Ausführungsform
wird das Ausschneiden und die Verkettung in einer "Einschritt"-Reaktion ausgeführt, d.
h. ausgehend von Vektoren, die die Expressionskassetten beinhalten
ohne einen dazwischen geschalteten Reinigungsschritt. Die Expressionskassetten
können
unter Verwendung von zwei für
RS1 und RS2 spezifischen Restriktionsenzymen ausgeschnitten werden.
Vorzugsweise führt
bei dieser Einschritt-Reaktion RS1 zu stumpfen Enden und RS2 führt zu klebrigen
Enden. Auf Zugabe einer Ligase kann das Konkatemer in dem Gemisch
ohne irgendwelche Notwendigkeit zur Reinigung angeordnet werden,
da das Vektorrückgrat
und die kleinen RS1-RS2-Fragmente nicht die Konkatenations-Reaktion
beeinträchtigen.
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Falls
das Konkatemer in einen künstlichen
Chromosomenvektor für
eine spätere
Transformation in eine Expressionswirtszelle eingefügt wird,
können
die AC-Vektorarme unmittelbar dem Gemisch der Konkatenations-Reaktion
so zugegeben werden, dass der, das Konkatemer beinhaltende, vollständige künstliche Chromosomenvektor
in einem Schritt angeordnet werden kann. Durch Kontrollieren des
Verhältnisses
von Vektorarmen zu Kassetten kann die Größe des Konkatemers gesteuert
werden. Ebenfalls ist möglich,
dass die Größe der Konkatemere
durch Zugabe von Stopperfragmenten kontrolliert werden kann, wobei
die Stopperfragmente jeweils ein RS2 oder RS2' in einem Ende und einen nicht komplementären Überhang
oder ein stumpfes Ende in dem anderen Ende aufweisen. Vektorarme
können
ebenfalls später
in einem getrennten Schritt zugegeben werden.
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Vorteilhafter
Weise umfasst das Verfahren eine Zugabe von Vektorarmen, die jeweils
ein RS2 oder RS2' in
einem Ende und einen nicht komplementären Überhang oder ein stumpfes Ende
in dem anderen Ende aufweisen. Diese können zu dem Gemisch von Konkatemeren
zugegeben werden, wobei selbst in diesem komplexen Gemisch Konkatemere
mit einem Vektorarm in jedem Ende unter geeigneten Bedingungen erzeugt werden.
Wirtszellen, die mit der wünschenswerten
Konstruktion einschließlich
der geeigneten Vektorarme transformiert wurden, können durch
Verwendung von auf den Armen vorhandenen Markergenen ausgewählt werden.
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In
einer Ausführungsform
betrifft die Erfindung eine Wirtszelle, die mindestens ein Konkatemer
von individuellen Oligonukleotid-Kassetten umfasst, die jeweils
Oligonukleotide der folgenden Formel in 5'→3' Richtung: [rs2-SP-PR-X-TR-SP-rs1]n umfassen, worin rs1 und
rs2 zusammen eine Restriktionsstelle bezeichnen,
SP einzeln einen Abstandshalter von mindestens zwei Nukleotidbasen
bezeichnet, PR einen Promotor bezeichnet, der in der Zelle funktionieren
kann, X eine exprimierbare Nukleotidsequenz bezeichnet, TR einen
Terminator bezeichnet und SP einzeln einen Abstandshalter von mindestens
zwei Nukleotidbasen bezeichnet, worin n ≥ 2, und worin mindestens zwei
exprimierbare Nukleotidsequenzen von unterschiedlichen Expressionszuständen vorliegen.
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In
einer anderen Ausführungsform
betrifft die Erfindung eine Zelle, die mindestens ein Konkatemer
von individuellen Oligonukleotid-Kassetten umfasst, wobei jedes
Konkatemer ein Oligonukleotid der folgenden Formel in 5'→3' Richtung umfasst:
worin
rs
1 und
rs2 zusammen eine Restriktionsstelle bezeichnen
SP einzeln
einen Abstandshalter von mindestens zwei Nukleotidbasen bezeichnet,
PR
einen Promotor bezeichnet, der in der Zelle funktionieren kann,
X
eine exprimierbare Nukleotidsequenz bezeichnet,
TR einen Terminator
bezeichnet, und
SP einzeln einen Abstandshalter von mindestens
zwei Nukleotidbasen bezeichnet worin n ≥ 2 ist, und
worin rs
1-rs
2 in mindestens
zwei Kassetten durch das gleiche Restriktionsenzym erkannt wird.
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Dadurch
können
nicht natürlich
vorkommende Kombinationen von exprimierbaren Genen in einer Zelle
auf derartige Weise kombiniert werden, dass eine koordinierte Expression
einer Untergruppe von Genen möglich
gemacht wird oder alle eingefügten
Gene können
gleichzeitig exprimiert werden. Durch die externe Regulation der
Promotoren, die die exprimierbaren Nukleotidsequenzen kontrollieren,
können
neue und nicht natürlich
vorkommende Kombinationen von exprimierten Genen erhalten werden.
Da diese neuen und nicht natürlichen
Kombinationen von Genprodukten in ein und derselben Zelle aufgefunden
werden, können
die heterogenen Genprodukte den Metabolismus der Wirtszelle auf
neue Weise beeinflussen und folglich bewirken, dass neue und/oder
nicht natürliche
primäre
oder sekundäre
Metabolite und/oder bekannte Metabolite in neuen Mengen und/oder
bekannte Metabolite in neuen Kompartimenten der Zelle oder außerhalb
der Zellen hergestellt werden. Die neuen metabolischen Wege und/oder
neuen oder modifizierten Metabolite können ohne wesentliches Rekombinieren
der eingefügten
Gene mit einem beliebigen Segment in dem Wirtsgenom oder einem beliebigen
Episom oder Wirtszellen erhalten werden.
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Die
die Konkatemere beinhaltenden Zellen, vorzugsweise in der Form von
künstlichen
Chromosomen, können
für eine
gerichtete Evolution verwendet werden, indem Populationen von Zellen
selektiven Bedingungen unterworfen werden. Ein Vorteil der Struktur
der Konkatemere besteht darin, dass Expressionskassetten von verschiedenen
Zellen oder verschiedenen Populationen von Zellen einfach in einigen
Schritten kombiniert werden können,
wodurch das Potential der Evolution erhöht wird. Werden die Konkatemere
in Form von künstlichen
Chromosomen eingefügt,
kann die Evolution unter Verwendung traditioneller Züchtung und
Selektion ausgeführt
werden.
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Es
besteht die Möglichkeit,
dass durch die Kombination einer hohen Anzahl von nicht natürlichen
Genen in der Wirtszelle Kombinationen von Genen oder einzelne Gene
eingefügt
werden, die für
die Wirtszelle tödlich
bzw. lethal oder sublethal sind. Durch die koordinierte Expression
der Gene in der Wirtszelle besteht nicht nur die Möglichkeit
die Expression einer beliebigen Untergruppe von Genen zu induzieren,
jedoch ebenfalls eine derartige Expression, beispielsweise von lethalen
oder sublethalen Genen, zu unterdrücken.
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Durch
Herstellen von Zellen mit Kombinationen von Konkatemeren, die Kassetten
mit exprimierbaren Nukleotidsequenzen von einer Anzahl unterschiedlicher
Expressionszustände
umfassen, die von einer beliebigen Anzahl von Expressionszuständen von
den gleichen oder ausgewählten
Spezies sein können,
von nicht verwandten oder entfernt verwandten, oder von Spezies
aus verschiedenen Königreichen,
können
neue und willkürliche
Kombinationen von Genprodukten in einer einzelnen Zelle hergestellt
werden. Indem weiterhin exprimierbare Nukleotidsequenzen unter der
Kontrolle einer Anzahl unabhängiger
induzierbarer oder unterdrückender
Promotoren stehen, können
eine große
Anzahl unterschiedlicher Expressionszustände in einer einzelnen Zelle
durch selektives An- und Abdrehen von Gruppen der eingefügten exprimierbaren
Nukleotidsequenzen erzeugt werden. Die Anzahl von unabhängig induzierbaren
und/oder unterdrückenden
Promotoren in einer Zelle kann von 1 bis 100, 1 bis 50, 1 bis 10,
oder beispielsweise bis zu 15, 20, 25 oder über 50 Promotoren variieren.
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Durch
das Einfügen
neuer Gene in die Wirtszelle und insbesondere durch Einfügen einer
hohen Anzahl neuer Gene von einer großen Auswahl von Spezies in
eine Wirtszelle wird es sehr wahrscheinlich, dass die Genprodukte
von dieser Anordnung neuer Gene mit dem Pool bzw. Fundus von Metaboliten
der Wirtszelle wechselwirken bzw. interagieren werden und bekannte
Metabolite und/oder Zwischenprodukte auf neue Weise modifizieren,
um neue Verbindungen zu erzeugen. Da sich die Wechselwirkung auf
dem Niveau der Enzyme abspielt ist es weiterhin wahrscheinlich,
dass das Ergebnis neue Verbindungen mit chiralen Zentren sein werden,
die besonders schwer durch eine chemische Synthese zu synthetisieren
sind.
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Es
können
ebenfalls neue metabolische Wege erzeugt werden, die aufgrund der
Abwesenheit eines Substrats in der Wirtszelle nicht funktionieren
können.
Derartige metabolische Wege können
durch Zugabe von für
die Wirtszelle nicht spezifische Substrate aktiviert werden, die
durch die neuen Wege metabolisiert werden können.
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Ein
spezieller Vorteil der erfindungsgemäßen Zellen besteht darin, dass
Unverträg lichkeitsschranken zwischen
Spezies die Kombination von Genen in einer einzelnen Zelle nicht
beschränken.
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Gemäß einer
anderen Ausführungsform
betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung einer transgenen
Zelle, welches umfasst, Einfügen
eines Konkatemers in eine Wirtszelle, das eine heterologe Nukleotidsequenz
umfasst, die mindestens zwei Gene einschließt, die jeweils durch einen
Promotor kontrolliert werden, wobei die zwei Gene und/oder die zwei
Promotoren verschieden sind.
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Gemäß einer
weiteren Ausführungsform
betrifft die Erfindung einen primären Vektor, der eine Nukleotidsequenz-Kassette
der allgemeinen Formel in 5'→3' Richtung umfasst:
worin
RS1 und RS1' Restriktionsstellen
bezeichnen,
RS2 und RS2' von
RS1 und RS1' verschiedene
Restriktionsstellen bezeichnen,
SP einzeln eine Abstandshaltersequenz
von mindestens zwei Nukleotiden bezeichnet,
PR einen Promotor
bezeichnet,
CS eine Klonierungsstelle bezeichnet,
TR einen
Terminator bezeichnet.
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Die
Kassette in dem primären
Vektor ist für
das Klonieren und Speichern in einer Wirtszelle von willkürlich exprimierbaren
Nukleotidsequenzen nützlich,
die unter der Kontrolle des in der Kassette umfassten Promotors
stehen. Die Kassette kann unter Verwendung von Restriktionsenzymen
eingefügt
und entfernt werden, die für
eine der vier Restriktionsstellen spezifisch sind, von denen RS1
und RS1' vorzugsweise
identisch und RS2 und RS2' ebenfalls
vorzugsweise identisch sind. Ein besonderer Vorteil der Kassette
besteht darin, dass eine Sammlung von Kassetten in ein Konkatemer
von Kassetten gemäß der Erfindung
angeordnet werden kann, indem die Kassetten von dem primären Vektor
beispielsweise durch Verwendung des/der für RS2 und RS2' spezifischen Restriktionsenzyms/e
ausgeschnitten werden, und einer Konkatenation bzw. Verkettung einer
Population von willkürlichen
Kassetten in einer Lösung.
Die einfachste Verkettung wird dadurch erhalten, wenn RS1 und RS1' stumpfe Enden erzeugen
und RS2 und RS2' klebrige
Enden erzeugen. Auf diese Weise kann vermieden werden, dass der
leere Vektor an der Verkettung teilnimmt. Weiterhin wurde festgestellt,
dass die RS1-RS2 und RS1' und
RS2' beinhaltenden
kleinen Fragmente nicht entfernt werden müssen, da sie die Verkettung
nicht beeinträchtigen.
Falls erwünscht,
können
die kleinen Fragmente unter Verwendung, von beispielsweise einer
Präzipitation
oder Filtration, einfach entfernt werden.
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Der
erfindungsgemäße primäre Vektor
ist insbesondere für
eine Expression mit cDNA in ihm angepasst, da er mit einem Promotor
ausgerüstet
ist. Die Integration von genomischer DNA ist ebenfalls möglich, wobei
jedoch dies eine Wechselwirkung zwischen den nativen Promotorsequenzen
der eingefügten
genomischen DNA und der externen Kontrolle bewirken kann, die durch
den Promotor des Vektors erhalten werden kann.
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Vorzugsweise
ist PR in dem Wirt des primären
Vektors nicht funktionell, wobei es jedoch lediglich in dem Expressionswirt
funktionell ist, in den die Konkatemere für die Expression eingefügt werden.
Das bedeutet, dass eine Selektion gegenüber Genen vermieden wird, die
für den
Bibliothekswirt, in dem der primäre
Vektor gespeichert und/oder amplifiziert vorliegt, tödlich sind.
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Die
Abstandshaltersequenz wird in die Kassette eingefügt, um die
Stabilität
der Konkatemere nach der Verkettung zu erhöhen. Die Kassetten werden so
gebaut, dass sie Kopf an Schwanz, Kopf an Kopf oder Schwanz an Schwanz
nach der Verkettung verbunden vorliegen. Ein Konkatemer von zwei
Kassetten kann folglich die folgende Struktur aufweisen:
(rs
1 und
rs
2 zusammen bezeichnen eine Restriktionsstelle)
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Die
Anwesenheit des Abstandhalters verringert das Risiko einer Haarnadelstruktur
zwischen zwei angrenzenden Terminator oder Promotorsequenzen, die
identisch sein können.
Folglich wird ebenfalls vorgesehen, dass die Anwesenheit des Abstandhalters
die Stabilität
der Konkatemere in dem Expressionswirt erhöht, in dem sie eingefügt vorliegen.
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Unter
Verwendung von Enzymen, die nicht palindromartige Überhänge erzeugen
ist es möglich
Konkatemere mit einer im Wesentlichen Orientierung von Kopf an Schwanz
zu erzeugen.
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In
einer anderen Ausführungsform
betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung eines primären Vektors,
welches umfasst:
Einfügen
eine exprimierbaren Nukleotidsequenz in eine Klonierungsstelle in
einen primären
Vektor, der eine Kassette umfasst, wobei die Kassette ein Nukleotidsequenz
der allgemeinen Formel in 5'→3' Richtung:
worin
RS1 und RS1' Restriktionsstellen
bezeichnen,
RS2 und RS2' von
RS1 und RS1' verschiedene
Restriktionsstellen bezeichnen,
SP einzeln eine Abstandshaltersequenz
von mindestens zwei Nukleotiden bezeichnet,
PR einen Promotor
bezeichnet
CS eine Klonierungsstelle bezeichnet, und
TR
einen Terminator bezeichnet.
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In
einer weiteren Ausführungsform
betrifft die Erfindung eine Nukleotidbibliothek, die mindestens
zwei primäre
Vektoren umfasst, wobei jeder Vektor eine Nukleotidsequenz-Kassette der allgemeinen
Formel in 5'→3' Richtung:
worin
RS1 und RS1' Restriktionsstellen
bezeichnen,
RS2 und RS2' von
RS1 und RS1' verschiedene
Restriktionsstellen bezeichnen,
SP einzeln eine Abstandshaltersequenz
von mindestens zwei Nukleotiden bezeichnet,
PR einen Promotor
bezeichnet
X eine exprimierbare Nukleotidsequenz bezeichnet,
TR
einen Terminator bezeichnet,
- – worin
die exprimierbaren Nukleotidsequenzen aus einem Expressionszustand
isoliert wurden, und
- – worin
mindestens zwei Kassetten verschieden sind.
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Die
Nukleotidbibliothek kann auch als eine Eintritts (=Anfangs)-bibliothek
bezeichnet werden, wobei vorgesehen ist, dass die Nukleotidbibliothek
als ein geeignetes Mittel zum Speichern und Amplifizieren einer großen Anzahl
von Vektoren verwendet wird, die die erfindungsgemäßen Nukleotidkassetten
umfassen. Ebenfalls ist vorgesehen, dass die Kassetten nach der
Amplifikation ausgeschnitten werden, um die ausgeschnittenen Kassetten
zur Verkettung zu verwenden. Zweckdienlicher Weise kann eine Nukleotidbibliothek
exprimierbare Nukleotidsequenzen von/aus dem gleichen Quellenpool,
wie beispielsweise dem gleichen Expressionszustand, abdecken bzw.
umfassen. Folglich wird die Bibliothek zweckdienlicher Weise für das Einführen von cDNA
verwendet, die von mRNA synthetisiert wurde, die von einem Expressionszustand
isoliert wurde.
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Vorzugsweise
können
die PR Sequenzen nicht in der Bibliothek von Wirtszellen funktionieren.
Dies soll gewährleisten,
dass keine der exprimierbaren Nukleotidsequenzen für die Bibliothek
der Wirtszelle tödlich ist
und folglich verloren gehen kann.
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Die
Nukleotidbibliothek stellt weiterhin geeignete Mittel für eine spätere Anordnung
von Konkatemeren von Kassetten bereit, die in der Bibliothek gespeichert
vorliegen. Gemäß einer
besonders bevorzugten erfindungsgemäßen Ausführungsform sind im Wesentlichen
alle Kassetten in der Bibliothek verschieden. Dieser Unterschied
wird teilweise eingefügt,
um unterschiedliche Untergruppen von Genen koordiniert exprimieren
zu können
und teilweise das Niveau von Wiederholungssequenzen, die in den
Konkatemeren auftreten zu minimieren.
-
In
noch einer weiteren Ausführungsform
betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung einer Nukleotidbibliothek,
welches umfasst: Erhalten von exprimierbaren Nukleotidsequenzen,
Klonieren der exprimierbaren Nukleotidsequenzen in die Klonierungsstellen
eines Gemisches von primären
Vektoren, wobei die primären
Vektoren eine Kassette umfassen, wobei die Kassetten eine Nukleotidsequenz
der allgemeinen Formel in 5'→3' Richtung:
worin
RS1 und RS1' Restriktionsstellen
bezeichnen,
RS2 und RS2' von
RS1 und RS1' verschiedene
Restriktionsstellen bezeichnen,
SP einzeln eine Abstandshaltersequenz
von mindestens zwei Nukleotiden bezeichnet,
PR einen Promotor
bezeichnet
CS eine Klonierungsstelle bezeichnet, und
TR
einen Terminator bezeichnet,
und Transformieren der primären Vektoren
in eine Wirtszelle, die eine Bibliothek erhält.
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Zweckdienlicher
Weise kann das Verfahren umfassen, Aufbauen einer cDNA Bibliothek
von mRNA, die von einem Expressionszustand isoliert wurde oder Ausgehen
von einer cDNA Bibliothek und Klonieren der cDNA Sequenzen in ein
Gemisch von erfindungsgemäßen primären Vektoren.
Um die Bibliothek und Unterbibliothek in einer angemessenen Weise
zu organisieren, umfasst jede Bibliothek exprimierbare Nukleotidsequenzen,
die einen gegebenen Expressionszustand darstellen.
-
Für alle hier
besprochenen Konkatemere und Bibliotheken können die Abstandshalter (SP,
Promotoren (PR), und Terminatoren (TR) in allen Kassetten identisch
sein, wobei jedoch in bevorzugten Ausführungsformen die Abstandshalter
(SP), Promotoren (PR), und Terminatoren (TR) zumindest für einen
Teil der Kassetten in einem Konkatemer und einer Bibliothek verschieden
sind.
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1 zeigt
ein Flussdiagramm der Schritte, die von einem Expressionszustand
zu einem Einfügen
der exprimierbaren Nukleotidsequenzen in eine Eintrittsbibliothek
(eine erfindungsgemäße Nukleotidbibliothek) führen.
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2 zeigt ein Flussdiagramm der Schritte,
die von einer Eintrittsbibliothek, die exprimierbare Nukleotidsequenzen
umfasst, zu ableitbaren bzw. evolvierbaren künstlichen Chro mosomen (EVAC)
führen,
die in eine geeignete Wirtszelle transformiert werden. 2a zeigt einen Weg zur Herstellung der EVACs,
der eine Verkettung, eine Größenselektion
und ein Einfügen
in einen künstlichen
Chromosomenvektor einschließt. 2b zeigt ein Einschritt-Verfahren zur Verkettung
und Ligation von Vektorenarmen, um EVACs zu erhalten.
-
3 zeigt
einen Model-Eintrittsvektor. MCS stellt eine Mehrfachklonierungsstelle
zum Einfügen
exprimierbarer Nukleotidsequenzen dar. AmpR ist das Gen für die Ampicillinresistenz.
Col E ist der Ursprung der Replikation in E. coli. R1 und R2 stellen
Erkennungsstellen für
Restriktionsenzyme dar.
-
4 zeigt
ein Beispiel eines erfindungsgemäßen Eintrittsvektors,
EVE4. MET25 ist ein Promotor, ADH1 ist ein Terminator, f1 ist ein
Ursprung der Replikation für
filamentöse
Phagen, beispielsweise M13. Abstandshalter 1 und Abstandshalter
2 werden durch einige bzw. mehrere Nukleotide gebildet, die von
der Mehrfachklonierungsstelle abgeleitet sind, MCS, Srf1 und Asc1
sind Erkennungsstellen für
Restriktionsenzyme. Für andere
Abkürzungen
siehe 3. Die Sequenz des Vektors
wird in SEQ ID NO: 1 dargelegt.
-
5 zeigt
ein Beispiel eines erfindungsgemäßen Eintrittsvektors,
EVE5. CUP1 ist ein Promotor, ADH1 ist ein Terminator, f1 ist ein
Ursprung der Replikation für
filamentöse
Phagen, beispielsweise M13. Abstandshalter 1 und Abstandshalter
2 werden durch einige bzw. mehrere Nukleotide gebildet, die von
der Mehrfachklonierungsstelle abgeleitet sind, MCS, Srf1 und Asc1
sind Erkennungsstellen für
Restriktionsenzyme. Für andere
Abkürzungen
siehe 3. Die Sequenz des Vektors
wird in SEQ ID NO: 2 dargelegt.
-
6 zeigt
ein Beispiel eines erfindungsgemäßen Eintrittsvektors,
EVE8. CUP1 ist ein Promotor, ADH1 ist ein Terminator, f1 ist ein
Ursprung der Replikation für
filamentöse
Phagen, beispielsweise M13. Abstandshalter 3 ist ein 550 Bp Fragment
eines DNA-Fragments
des Lambda-Phagen. Der Abstandshalter 4 ist eine ARS1 Sequenz von
Hefe. Srf1 und Asc1 sind Erkennungsstellen für Restriktionsenzyme. Für andere
Abkürzungen
siehe 3. Die Sequenz des Vektors
wird in SEQ ID NO: 3 dargelegt.
-
7 zeigt
einen Vektor (pYAC4-Asc1) zum Bereitstellen von Armen für ein ableitbares
künstliches Chromosom
(EVAC), in das ein erfindungsgemäßes Konkatemer
kloniert werden kann. TRP1, URA3 und HIS3 sind auxotrophe Markergene
von Hefe, und AmpR ist ein Antibiotikum-Markergen von E. coli. CEN4
ist ein Zentromer und TEL sind Telomere.
-
ARS1
und PMB1 ermöglichen
eine Replikation in Hefe beziehungsweise E. coli. BamHI und Asc1
sind Erkennungsstellen für
Restriktionsenzyme. Die Nukleotidsequenz des Vektors wird in SEQ
ID NO. 4 dargelegt.
-
8 zeigt
die allgemeine Verkettungsstrategie. Auf der linken Seite wird ein
kreisförmiger
Eintrittsvektor mit Restriktionsstellen, Abstandshaltern, Promotor,
exprimierbarer Nukleotidsequenz und Terminator gezeigt. Diese werden
ausgeschnitten und willkürlich
legiert.
Spur | F/Y |
1 | 100/1 |
2 | 50/1 |
3 | 20/1 |
4 | 10/1 |
5 | 5/1 |
6 | 2/1 |
7 | 1/1 |
8 | ½ |
9 | 1/5 |
-
- Legende: Spur M: Molekulargewichtsmarker, λ-Phagen DNA
mit Pst1 verdaut. Spuren 1–9,
Verkettungsreaktionen. Verhältnis
von Fragmenten gegenüber
yac-Armen (F/Y) wie in der Table.
-
9 und 9b stellen
die Integration von einer Verkettung mit einer Synthese von ableitbaren künstlichen
Chromosomen dar und wie die Konkatemergröße durch Steuern des Verhältnisses
von Vektorarmen zu Expressionskassetten, wie in Beispiel 7 beschrieben,
gesteuert bzw. kontrolliert werden kann.
-
10. Bibliothek einer mit EVAC transformierten
Population, die unter 4 verschiedenen Wachstumsbedingungen gezeigt
wird. Gefärbte
Phänotypen
können
auf Induktion der Met25- und/oder der Cap1-Promotoren einfach festgestellt
werden.
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11. Legende von einem ECAC-Gel: PFGE von EVAC
beinhaltenden Klonen: Spuren, a: Hefe DNA PFGE-Marker (Stamm YNN295),
Lambda-Leiter, c: nicht transformierte Wirtshefe, 1–9: EVAC
beinhaltende Klone. EVACs in einem Größenbereich 1400–1600 Kb.
Spur 2 zeigt einen Klon, der 2 EVACs mit 1500 Kb beziehungsweise
550 Kb beinhaltet. Der 550 Kb EVAC wandert zusammen mit den 564
Kb Hefe-Chromosom und führt
zu einer erhöhten
Intensität
der Bande bei 564 Kb relativ zu den anderen Banden in der Spur.
Pfeile deuten auf die EVAC-Banden.
-
Definitionen
-
Oligonukleotide
-
Ein
beliebiges Fragment einer Nukleinsäure, die ungefähr von 2
bis 10.000 Nukleinsäuren
aufweist.
-
Restriktionsstelle
-
Für die Zwecke
der vorliegenden Erfindung wird die Abkürzung RSn (n=1, 2, 3, etc)
verwendet, um eine Nukleotidsequenz zu bezeichnen, die eine Restriktionsstelle
umfasst. Eine Restriktionsstelle wird durch eine Erkennungssequenz
und eine Spaltstelle festgelegt. Die Spaltstelle kann innerhalb
oder außerhalb
der Erkennungssequenz lokalisiert sein. Die Abkürzung "rs1" oder "rs2" wird verwendet,
um die zwei Enden einer Restriktionsstelle nach der Spaltung zu
bezeichnen. Die Sequenz "rs1-rs2" bezeichnet zusammen
eine vollständige
Restriktionsstelle.
-
Die
Spaltstelle einer Restriktionsstelle kann eine doppelsträngige Polynukleotidsequenz
mit sowohl stumpfen oder klebrigen Enden erzeugen. Folglich kann "rs1" oder "rs2" entweder ein stumpfes
oder ein klebriges Ende bezeichnen.
-
Bei
der Schreibweise, die durch die vorliegende Erfindung hindurch verwendet
wird, wie Formeln:
sollten so interpretiert
werden, dass die individuellen Sequenzen in der spezifizierten Anordnung
folgen. Dies schließt
jedoch nicht aus, das ein Teil der Erkennungssequenz von beispielsweise
RS2 mit der Abstandshalter-Sequenz überlappt, wobei jedoch ein
striktes Erfordernis darin besteht, dass alle Gegenstände, ausgenommen
RS1 und RS1' funktionell
sind und nach der Spaltung und Neuordnung funktionell bleiben. Weiterhin schließen die
Formeln nicht die Möglichkeit
aus, dass zusätzliche
Sequenzen zwischen den aufgelisteten Gegenständen eingefügt sind. Beispielsweise können Introns,
wie in der nachfolgend beschriebenen Erfindung eingefügt sein
und weitere Abstandssequenzen können
zwischen RS1 und RS2 und zwischen TR und RS2 eingefügt werden.
Bedeutend ist, dass die Sequenzen funktionell bleiben.
-
Wird
weiterhin auf die Größe der Restriktionsstelle
und/oder auf spezifische Basen innerhalb dieser Bezug genommen,
dann sind lediglich die Basen in der Erkennungssequenz betroffen.
-
Expressionszustand
-
Ein
Expressionszustand stellt einen Zustand eines beliebigen spezifischen
Gewebes von irgendeinem Organismus zu einem beliebigen Zeitpunkt
dar. Eine Änderung
in den Zuständen
führt zu Änderungen
in der Genexpression, was zu einem anderen Expressionszustand führt. Es
werden unterschiedliche Expressionszustände in verschiedenen Individuen,
in unterschiedlichen Arten aufgefunden, wobei sie jedoch ebenfalls
in unterschiedlichen Organen der gleichen Arten oder Individuen,
und in unterschiedlichen Gewebetypen der gleichen Arten oder Individuen
aufgefunden werden. Es können
ebenfalls unterschiedliche Expressionszustände in dem gleichen Organ oder
Gewebe in einer beliebigen einen Art oder einem Individuum erhalten
werden, indem die Gewebe oder Organe unterschiedlichen Umgebungsbedingungen
ausgesetzt werden, die Änderungen
im Alter, Erkrankung, Infektion, Trockenheit, Feuchtigkeit, Salzgehalt,
Aussetzen gegenüber
Xenobiotika, physiologischen Wirkstoffen, Temperatur, Druck, pH-Wert,
Licht, gasförmige
Umgebung, Chemikalien wie beispielsweise Toxine, umfassen, jedoch
nicht darauf beschränkt
sind.
-
Künstliche
Chromosomen
-
Wie
hier verwendet, ist ein künstliches
Chromosom (AC) ein Stück
DNA, das stabil vermehrt und zusammen mit endogenen Chromosomen
segregiert bzw. getrennt bzw. gemendelt werden kann. Für Eukaryoten
kann das künstliche
Chromosom ebenfalls als eine Nukleotidsequenz einer umfangreichen
Länge beschrieben
werden, die ein funktionelles Zentromer, funktionelle Telomere und
mindestens eine autonom sich vermehrende Sequenz umfasst. Sie weist
die Fähigkeit
auf darin eingefügte
heterologe Gene aufzunehmen und zu exprimieren. Beinhaltet es ein
aktives Zentromer eines Säugetiers,
dann wird es als ein künstliches Säugetierchromosom
(MAC) bezeichnet. Künstliche
Pflanzenchromosomen und künstliche
Insektenchromosomen (BUGAC) beziehen sich auf Chromosomen, die Pflanzenbeziehungsweise
Insekten-Zentromere einschließen.
Ein künstliches
Chromosom des Mensches (HAC) bezieht sich auf ein Chromosom, das
Zentromere vom Menschen einschließt, wobei AVACs sich auf künstliche
Chromosomen von Vögeln
beziehen. Ein künstliches
Chromosom der Hefe (YAC) bezieht sich auf Chromosomen, die in Hefe
funktionell sind, wie beispielsweise Chromosomen, die ein Hefe-Zentromer
einschließen.
-
Wie
hier verwendet tritt ein stabiles Aufrechterhalten von Chromosomen
auf, wenn mindestens ungefähr
85%, vorzugsweise 90%, noch bevorzugter 95% der Zellen die Chromosomen
beibehalten. Die Stabilität wird
in der Anwesenheit eines Selektionsmittels erfasst. Vorzugsweise
werden dieser Chromosomen ebenfalls in der Abwesenheit eines Selektionsmittels
aufrechterhalten. Stabile Chromosomen behalten ebenfalls deren Struktur
während
der Zellkultur bei, wobei sie weder unter intrachromosomalen noch
interchromosomalen Umordnungen leiden.
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Ausführliche
Beschreibung der Erfindung
-
Im
Folgenden wird die Erfindung in der Ordnung beschrieben, in der
die Schritte des Erhaltens einer transformierten Wirtszelle, die
ein ableitbares künstliches
Chromosom beinhaltet, ausgehend mit dem Eintrittsvektor ausgeführt werden
kann.
-
Herkunft von exprimierbaren Nukleotidsequenzen
-
Die
exprimierbaren Nukleotidsequenzen, die in die erfindungsgemäßen Vektoren,
Konkatemere und Zellen eingefügt
werden können,
umfassen einen beliebigen Typ von Nukleotid, wie beispielsweise
RNA, DNA. Eine derartige Nukleotidsequenz kann beispielsweise aus cDNA
erhalten werden, die aufgrund deren Beschaffenheit exprimiert werden
kann. Ebenfalls ist es möglich
Sequenzen genomischer DNA zu verwenden, die spezifische Gene kodieren.
Vorzugsweise entsprechen die exprimierbaren Nukleotidsequenzen Volllängen-Genen, wie beispielsweise
einer im Wesentlichen Volllängen
cDNA, wobei jedoch die Nukleotidsequenzen, die für kürzere Peptide kodieren als
die ursprünglichen
Volllängen
mRNAs ebenfalls verwendet werden können. Kürzere Peptide können immer
noch die katalytische Aktivität ähnlich zu
der der nativen Proteine beibehalten.
-
Ein
anderer Weg exprimierbare Nukleotidsequenzen zu erhalten, besteht
in einer chemischen Synthese von Nukleotidsequenzen, die für bekannte
Peptid- oder Proteinsequenzen kodieren. Folglich müssen die exprimierbaren
DNA-Sequenzen keine natürlich
vorkommende Sequenz sein, obwohl aus praktischen Gründen bevorzugt
werden kann, dass hauptsächlich
natürliche
vorkommende Nukleotidsequenzen verwendet werden. Ob die DNA einzel-
oder doppelsträngig
vorliegt, wird von dem verwendeten Vektorsystem abhängig sein.
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In
den meisten Fällen
wird die Orientierung bezüglich
des Promotors einer exprimierbaren Nukleotidsequenz derart sein,
dass der kodierende Strang in eine passende mRNA umgeschrieben wird.
Es ist jedoch vorstellbar, dass die Sequenz umgedreht werden kann,
was ein Antisense-Transkript erzeugt, dass die Expression eines
spezifischen Gens blockieren kann.
-
Kassetten
-
Eine
besondere Ausführungsform
der Erfindung betrifft eine Kassette von Nukleotiden in einer höchst geordneten
Sequenz, wobei die Kassette die allgemeine Formel in 5'→3' Richtung
worin RS1 und RS1' Restriktionsstellen
bezeichnen, RS2 und RS2' Restriktionsstellen
bezeichnen, die von RS1 und RS1' verschieden
sind, SP einzeln eine Abstandshaltersequenz von mindestens zwei
Nukleotiden bezeichnet, PR einen Promotor bezeichnet, CS eine Klonierungsstelle
bezeichnet und TR einen Terminator bezeichnet.
-
Ein
Vorteil besteht darin, dass zwei unterschiedliche Restriktionsstellen
bereitgestellt werden, die beide Seiten des Expressionskonstrukts
flankieren. Durch Behandeln der primären Vektoren mit Restriktionsenzymen,
die beide Restriktionsstellen spalten, werden das Expressionskonstrukt
und der primäre
Vektor mit zwei nicht verträglichen
Enden erzeugt. Dies fördert
einen Verkettungsvorgang, da die leeren Vektoren nicht an der Verkettung
von Expressionskonstrukten teilnehmen.
-
Restriktionsstellen
-
Prinzipiell
kann eine beliebige Restriktionsstelle, für die ein Restriktionsenzym
bekannt ist, verwendet werden. Jene schließen die Restriktionsenzyme
ein, die allgemein bekannt sind und in dem Gebiet der Molekularbiologie,
wie beispielsweise jenen in Sambrook, Fritsch, Maniatis, "A laboratory Manual", 2te Ausgabe. Cold
Spring Harbor Laboratory Press, 1989, beschriebenen, verwendet werden.
-
Die
Restriktionsstellen-Erkennungssequenzen sind vorzugsweise von einer
so umfangreichen Länge, dass
die Möglichkeit
eines Auftretens einer identischen Restriktionsstelle innerhalb
des klonierten Oligonukleotids minimiert wird. Folglich kann die
erste Restriktionsstelle mindestens 6 Basen umfassen, wobei jedoch
die Restriktionssequenz noch bevorzugter mindestens 7 oder 8 Basen
umfasst. Restriktionsstellen, die 7 oder mehr nicht N-Basen in der
Erkennungssequenz aufweisen, sind allgemein als "seltene Restriktionsstellen" (siehe Beispiel
6) bekannt. Die Erkennungssequenz kann jedoch ebenfalls mindestens
10 Basen aufweisen, wie beispielsweise mindestens 15 Basen, beispielsweise
mindestens 16 Basen, wie beispielsweise mindestens 17 Basen, beispielsweise
mindestens 18 Basen, wie beispielsweise mindestens 19 Basen, beispielsweise mindestens
20 Basen, wie beispielsweise mindestens 21 Basen, beispielsweise
mindestens 22 Basen, wie beispielsweise mindestens 23 Basen, beispielsweise
mindestens 25 Basen, wie beispielsweise mindestens 30 Basen, beispielsweise
mindestens 35 Basen, wie beispielsweise mindestens 40 Basen, beispielsweise
min 45 Basen, wie beispielsweise mindestens 50 Basen.
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Vorzugsweise
wird die erste Restriktionsstelle RS1 und RS1' durch ein Restriktionsenzym erkannt,
das stumpfe Enden der doppelsträngigen
Nukleotidsequenzen erzeugt. Durch das Erzeugen stumpfer Enden an dieser
Stelle wird das Risiko stark verringert, dass der Vektor an einer
nachfolgenden Verkettung teilnimmt. Die erste Restriktionsstelle
kann ebenfalls klebrige Enden erzeugen, wobei jene dann vorzugsweise
nicht verträglich
mit den klebrigen Enden sind, die sich aus der zweiten Restriktionsstelle
RS2 und RS2' ergeben
und mit den klebrigen Enden in dem AC.
-
Gemäß einer
bevorzugten erfindungsgemäßen Ausführungsform
umfasst die zweite Restriktionsstelle, RS2 und RS2', eine seltene Restriktionsstelle.
Folglich, je länger
die Erkennungsstelle der seltenen Restriktionsstelle ist, desto
seltener ist sie und desto weniger wahrscheinlich ist es, dass das
Restriktionsenzym, das sie erkennt die Nukleotidsequenz an anderen – unerwünschten – Positionen
spaltet.
-
Die
seltene Restriktionsstelle kann weiterhin als eine PCR-Priming-Stelle
dienen. Dadurch wird ermöglicht,
dass die Kassetten via PCR-Verfahren kopiert werden, wobei folglich
die Kassetten von einem Vektor indirekt "ausgeschnitten" werden.
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Abstandssequenz
-
Die
zwischen der RS2 und der PR-Sequenz angeordnete Abstandshaltersequenz
ist vorzugsweise eine nicht transkribierte Abstandshaltersequenz.
Der Zweck der Abstandshaltersequenz(en) besteht darin die Rekombination
zwischen unterschiedlichen Konkatemeren zu minimieren, die in der
gleichen Zelle oder zwischen Kassetten in dem gleichen Konkatemer
vorhanden ist, wobei sie ebenfalls den Zweck aufweisen können die
Nukleotidsequenzen in den Kassetten dem "Wirt" ähnlicher
zu machen. Ein weiterer Zweck der Abstandssequenz besteht darin
das Auftreten einer Haarnadel-Bildung zwischen angrenzenden Palindrom-Sequenzen zu verringern,
die auftreten können,
falls die Kassetten Kopf an Kopf oder Schwanz an Schwanz angeordnet werden.
Abstandssequenzen können
ebenfalls einfach für
kurze konservierte Nukleotidsequenzen eingefügt werden, die beispielsweise
als PCR-Primerstellen oder als Ziel für eine Hybridisierung, beispielsweise
an eine Nukleinsäure
oder PNA- oder LNA-Sonden dienen, was eine Affinitätsreinigung
der Kassetten gestattet.
-
Die
Kassetten können
ebenfalls wahlweise eine andere Abstandshaltersequenz von mindestens
zwei Nukleotiden zwischen TR und RS2 umfassen. Werden Kassetten
aus einem Vektor geschnitten und in Konkatemeren von Kassetten verkettet,
dann gewährleisten
die Abstandshaltersequenzen zusammen, dass es zwischen zwei aufeinanderfolgenden
identischen Promotor- und/oder Terminator-Sequenzen einen bestimmten Abstand
gibt. Dieser Abstand bzw. diese Entfernung kann mindestens 50 Basen
umfassen, wie beispielsweise mindestens 60 Basen, beispielsweise
mindestens 75 Basen, wie beispielsweise mindestens 100 Basen, beispielsweise
mindestens 150 Basen, wie beispielsweise mindestens 200 Basen, beispielsweise
mindestens 250 Basen, beispielsweise mindestens 300 Basen, beispielsweise
mindestens 400 Basen, beispielsweise mindestens 500 Basen, wie beispielsweise
mindestens 750 Basen, beispielsweise mindestens 1000 Basen, wie beispielsweise
mindestens 1100 Basen, beispielsweise mindestens 1200 Basen, wie
beispielsweise mindestens 1300 Basen, beispielsweise mindestens
1400 Basen, wie beispielsweise mindestens 1500 Basen, beispielsweise
mindestens 1600 Basen, wie beispielsweise mindestens 1700 Basen,
beispielsweise mindestens 1800 Basen, wie beispielsweise mindestens
1900 Basen, beispielsweise mindestens 2000 Basen, wie beispielsweise
mindestens 2100 Basen, beispielsweise mindestens 2200 Basen, wie
beispielsweise mindestens 2300 Basen, beispielsweise mindestens
2400 Basen, wie beispielsweise mindestens 2500 Basen, beispielsweise
mindestens 2600 Basen, wie beispielsweise mindestens 2700 Basen,
beispielsweise mindestens 2800 Basen, wie beispielsweise mindestens
2900 Basen, beispielsweise mindestens 3000 Basen, wie beispielsweise
mindestens 3200 Basen, beispielsweise mindestens 3500 Basen, wie
beispielsweise mindestens 3800 Basen, beispielsweise mindestens
4000 Basen, wie beispielsweise mindestens 4500 Basen, beispielsweise
mindestens 5000 Basen, wie beispielsweise mindestens 6000 Basen.
-
Die
Anzahl der Nukleotide, die zwischen dem Abstandshalter 5' zu der PR-Sequenz
angeordnet und dem einem 3' zu
der TR-Sequenz angeordnet sind, kann beliebig sein. Es kann jedoch
vorteilhaft sein zu gewährleisten,
dass mindestens eine der Abstandshaltersequenzen zwischen 100 und
2500 Basen umfasst, vorzugsweise zwischen 200 und 2300 Basen, noch
bevorzugter zwischen 300 und 2100 Basen, wie beispielsweise zwischen
400 und 1900 Basen, noch bevorzugter zwischen 500 und 1700 Basen,
wie beispielsweise zwischen 600 und 1500 Basen, noch bevorzugter
zwischen 700 und 1400 Basen.
-
Falls
die vorgesehene Wirtszelle Hefe ist, dann sollten die in einem Konkatemer
vorhandenen Abstandshalter vorzugsweise eine Kombination von mehreren
ARSes mit unterschiedlichen DNA-Fragmenten des Lambda-Pagen umfassen.
-
Bevorzugte
Beispiele von Abstandshaltersequenzen umfassen, sind jedoch nicht
beschränkt
aufq: DNA des Lambda-Phagen, prokaryotische genomische DNA, wie
beispielsweise E. coli genomische DNA, ARSes.
-
Promotor
-
Ein
Promotor ist eine DNA-Sequenz, an die die RNA-Polymerase bindet
und die die Transkription herbeiführt. Der Promotor bestimmt
die Polarität
des Transkripts indem er spezifiziert welcher Strang transkribiert wird.
- • Bakterielle
Promotoren beinhalten normalerweise von -35 und -10 (relativ zu
dem Transkriptionsstart) Konsensus-Sequenzen, die durch einen spezifischen
Sigma-Faktor und
RNA-Polymerase gebunden werden.
- • Eukaryotische
Promotoren sind noch komplexer. Die meisten Promotoren, die in Expressionsvektoren verwendet
werden, werden durch RNA-Polymerase II transkribiert. Allgemeine
Transkriptionsfaktoren (GTFs) binden zuerst spezifische Sequenzen
nahe dem Transkriptionsstart und rekrutieren anschließend die
Bindung von RNA-Polymerase II. Zusätzlich zu diesen minimalen
Promotorelementen, werden kleine Sequenzelemente spezifisch durch
modulare DNA-Bindung/transaktivierende Proteine (beispielsweise AP-1,
SP-1) erkannt, die die Aktivität
eines gegebenen Promotors regulieren.
- • Virale
Promotoren können
der gleichen Funktion dienen wie bakterielle und eukaryotische Promotoren. Auf
eine virale Infektion von deren Wirt, leiten virale Promotoren die
Transkription entweder unter Verwendung der Transkriptionsmaschine
des Wirts oder durch Versorgung mit von Virus kodierten Enzymen,
um einen Teil der Wirtsmaschine zu ersetzen. Die viralen Promotoren
werden durch die Transkriptionsmaschine einer großen Anzahl
von Wirtsorganismen erkannt und werden folglich häufig in
Klonierungs- und in Expressionsvektoren verwendet.
-
Promotoren
können
weiterhin regulatorische Elemente umfassen, die DNA Sequenzelemente
sind, welche in Verbindung mit Promotoren wirken und entweder Repressoren
(beispielsweise lacO/LAC Iq Repressorsystem in E. coli) oder Induktoren
(beispielsweise gal1/GAL4 Induktorsystem in Hefe) binden. In beiden
Fällen
wird die Transkription tatsächlich "abgeschaltet" bis der Promotor
dereprimiert oder induziert wird, an welchem Punkt die Transkription "angeschaltet" wird. Die Wahl des
in der Kassette befindlichen Promotors ist hauptsächlich von
dem Wirtsorganismus, in den die Kassetten vorgesehen sind, eingefügt zu werden,
abhängig.
Ein wichtiges Erfordernis für
diesen Zweck besteht darin, dass der Promotor vorzugsweise in der
Wirtszelle funktionieren kann, in der die exprimierbare Nukleotidsequenz
exprimiert werden soll.
-
Vorzugsweise
ist der Promotor ein Promotor, der extern gesteuert werden kann,
wie beispielsweise ein indizierbarer Promotor und/oder ein reprimierbarer
Promotor. Der Promotor kann entweder durch Chemikalien, wie beispielsweise
der Abwesenheit/Anwesenheit von chemischen Induktoren, beispielsweise
Metaboliten, Substraten, Metallen, Hormonen, Zuckern gesteuert (reprimierbar/indizierbar)
werden. Der Promotor kann auf ähnliche
Weise durch bestimmte physikalische Parameter, wie beispielsweise
Temperatur, pH-Wert, Redox-Zustand, Wachstumsstadium, Entwicklungsstadium
gesteuert werden, oder der Promotor kann durch einen synthetischen
Induktor/Repressor, wie beispielsweise den gal-Induktor induzierbar/reprimierbar
sein.
-
Um
eine nicht vorhergesehene Störung
zwischen den Systemen der Genregulation der Wirtszelle zu vermeiden,
und um die Steuerbarkeit der koordinierten Genexpression zu verbessern,
ist der Promotor vorzugsweise ein synthetischer Promotor. Geeignete
Promotoren werden in der
US-5,978,227 ,
US-5,667,986 beschrieben.
Prinzipien zur Gestaltung geeigneter synthetischer eukaryotischer
Promotoren sind in
US-5,559,027 ,
US-5,877,018 oder
US-6,072,050 offenbart.
-
Synthetische
indizierbare eukaryotische Promotoren zur Regulation der Transkription
eines Gens können
verbesserte Grade bzw. Höhen
einer Proteinexpression niedrigere Basisspiegel der Genexpression
erreichen. Derartige Promotoren beinhalten vorzugsweise mindestens
zwei unterschiedliche Klassen von regulatorischen Elementen, wobei
gewöhnlich
ein nativer Promotor modifiziert wird, der eines der indizierbaren
Elemente beinhaltet, indem das andere der indizierbaren Elemente
eingefügt
wird. Beispielsweise können
native Promotoren zusätzlich
auf Metal reagierende Elemente IRs:Es) und/oder auf Glucocorticoid
reagierende Elemente (GREs) bereitgestellt werden. Außerdem können ein
oder mehrere konstitutive Elemente funktionell abgeschaltet sein,
um die niedrigeren Basisspiegel der Genexpression bereitzustellen.
-
Bevorzugte
Beispiele von Promotoren umfassen, sind jedoch nicht beschränkt auf
jene Promotoren, die durch einen Faktor ausgewählt aus der Gruppe bestehend
aus Kohlenhydraten, beispielsweise Galactose, induziert und/oder
reprimiert werden, niedrigen Spiegeln anorganischen Phosphats, Temperatur,
beispielsweise niedrige oder hohe Temperatursprünge, Metalle oder Metallionen,
beispielsweise Kupfer-Ionen, Hormonen, beispielsweise Dihydrotestosteron,
Desoxycorticosteron, Hitzeschock (beispielsweise 39°C), Methanol;
Redox-Zustand, Wachstumszustand, beispielsweise Entwicklungszustand,
synthetische Induktoren, beispielsweise Gal-Induktor. Beispiele
derartiger Promotoren umfassen, ADH1, PGK1, GAP491, TPI, PYK, ENO, PMA1,
PHO5, GAL1, GAL2, GAL10, MET25, ADH2, MEL1, CUP1, HSE; AOX, MOX,
SV40, CaMV, Opaque-2, GRE, ARE, PGK/ARE-Hybrid, CYC/GRE-Hybrid,
TPI/α2-Operator,
AOX 1, MOX A.
-
Noch
bevorzugter wird der Promotor jedoch unter Hybrid-Promotoren, wie
beispielsweise PGK/ARE-Hybrid, CYC/GRE-Hybrid oder unter synthetischen
Promotoren ausgewählt.
Derartige Promotoren können
so gesteuert werden, ohne dass sie zu sehr/stark die Regulation
von nativen Genen in dem Expressionswirt stören/beeinträchtigen.
-
Hefe-Promotoren
-
Im
Folgenden werden Beispiele bekannter Hefe-Promotoren gezeigt, die
in Verbindung mit der vorliegenden Erfindung verwendet werden können. Die
Beispiele sind in keiner Weise beschränkend und dienen lediglich
dazu, um dem Fachmann zu zeigen, wie Promotoren gewählt oder
gestaltet werden, die erfindungsgemäß nützlich sind.
-
Obwohl
zahlreiche transkriptionelle Promotoren, die in Hefe funktionell
sind, in der Literatur beschrieben wurden, wurde lediglich für einige
von ihnen für
die Produktion von Polypeptiden durch die rekombinante Route Wirksamkeit
gezeigt. Es können
insbesondere die Promotoren der PGK-Gene (3-Phosphoglycerat-Kinase,
der TDH-Gene, die GAPDH (Glycerinaldehydphosphat-Dehydrogenase)
kodieren), TEF1-Gene (Elongations-Faktor 1), MFα1 (α Sex-Pheromonvorläufer), die
als starke konstitutive Promotoren angesehen werden oder alternativ
der regulierbaren Promotor CYC1, der in der Anwesenheit von Glucose
oder PHO5 reprimiert wird, verwendet werden, was durch Thiamin reguliert
werden kann. Aus Gründen,
die jedoch häufig
ungeklärt
sind gestatten sie nicht immer die wirksame Expression der Gene,
die sie steuern. In diesem Zusammenhang ist es immer vorteilhaft
neue Promotoren aufweisen zu können,
um neue wirksame Wirts/Vektor-Systeme zu erzeugen. Die Wahl wirksamer
Promotoren in einer gegebenen Zelle ermöglicht weiterhin die Produktion
mehrerer Proteine in dieser gleichen Zelle (beispielsweise mehrere
Enzyme der gleichen metabolischen Kette) vorzusehen, während die
Probleme einer Rekombination zwischen homologen Sequenzen vermieden wird.
-
Im
Allgemeinen wird ein Promotor in der 5'-Region der Gene angeordnet und umfasst
alle die Elemente, die die Transkription eines DNA-Fragments gestatten,
das unter deren Kontrolle angeordnet ist, insbesondere:
- (1) eine so genannte minimale Promotorregion, die die TATA-Box
und die Stelle der Initiation der Transkription umfasst, was die
Position der Stelle der Initiation als auch den basalen Grad einer
Expression bestimmt. In Saccharomyces cerevisiae ist die Länge der
minimalen Promotorregion relativ variabel. Tatsächlich variiert die genaue
Stelle der TATA-Box von einem Gen zum anderen und kann von -40 bis
-120 Nukleotiden stromaufwärts
der Stelle der Initiation (Chen and Struhl, EMBO J. 4 (1985), 3273–3280) angeordnet
sein.
- (2) Sequenzen, die stromaufwärts
der TATA-Box (unmittelbar stromaufwärts bis zu mehreren Hundert
Nukleotiden) angeordnet sind, wodurch ermöglicht wird einen wirksamen
Grad einer Transkription, entweder konstitutiv (ungeachtet den Bedin gungen
der Kultur ein relativ konstantes Niveau einer Transkription die ganze
Zeit über
den Zellzyklus) oder in einer regulierten Weise (Aktivierung der
Transkription in der Anwesenheit eines Aktivators und/oder Repression
in der Anwesenheit eines Repressors) zu gewährleisten. Diese Sequenzen
können
mehrere Typen aufweisen: Aktivator, Inhibitor, Verstärker, Induktor,
Repressor und kann auf zelluläre
Faktoren oder auf geänderte
Kulturbedingungen reagieren.
-
Beispiele
derartiger Promotoren sind die ZZA1 und ZZA2-Promotoren, die in
US-5,641,661 offenbart sind,
der EF1-α Protein-Promotor
und der ribosomale Protein S7 Gen-Promotor, die in
WO 97/44470 offenbart sind, der COX
4 Promotor und zwei unbekannte Promotoren (SEQ ID NO. 1 und 2 in
dem Dokument) sind in
US-5,952,195 offenbart.
Andere nützlich
Promotoren schließen
den in
WO 98/54339 offenbarten
HSP-150 Promotor und die in
US-4,870,013 offenbarten
SV40 und RSV-Promotoren ein als auch die in
EP 0 329 203 A1 offenbarten
PyK- und GAPDH-Promotoren.
-
Synthetische Hefe-Promotoren
-
Noch
bevorzugter nutzt die Erfindung die Verwendung von synthetischen
Promotoren. Synthetische Promotoren werden häufig durch Kombinieren der
minimalen Promotorregion von einem Gen mit den stromaufwärts gelegenen
regulatorischen Sequenzen von einem anderen Gen zusammengesetzt.
Eine erhöhte
Promotorkontrolle kann durch Modifizieren spezifischer Sequenzen
in den stromaufwärts
gelegenen regulatorischen Sequenzen erhalten werden, beispielsweise
durch Substitution oder Deletion oder durch Einfügen mehrerer Kopien spezifischer
regulatorischer Sequenzen. Ein Vorteil der Verwendung synthetischer
Promotoren besteht darin, dass sie ohne einer zu hohen bzw. zu starken
Beeinträchtigung
der nativen Promotoren der Wirtszelle gesteuert werden können.
-
Ein
derartiger synthetischer Hefe-Promotor umfasst Promotoren oder Promotorelemente
von zwei verschiedenen von der Hefe abgeleiteten Genen, Hefe-Killertoxin-Leader-Peptid
und den Amino-Terminus von IL-1β (
WO 98/54339 ).
-
Ein
anderes Beispiel eines synthetischen Hefe-Promotors wird in
US-5,436,136 (Hinnen et
al.,) offenbart, die einen Hybrid-Promotor der Hefe, einschließlich eines
5' stromaufwärts befindlichen
Promotorelements betrifft, das (eine) stromaufwärts befindliche Aktivierungsstelle(n)
des PHO5-Gens der Hefe und ein 3' stromabwärts gelegenes
Promotorelement des GAPDH-Gens der Hefe umfasst, das bei Nukleotid
-300 bis -180 beginnt und bei Nukleotid -1 des GAPDH-Gens endet.
-
Andere
Beispiele eines synthetischen Promotors der Hefe werden in
US-5,089,398 (Rosenberg
et al.,) offenbart. In dieser Offenbarung wird ein Promotor mit
der allgemeinen Formel:
(P.R.(2)-P.R.(1)) beschrieben,
worin:
P.R.(1)
die Promotorregion proximal zu der kodierenden Sequenz ist und die
Transkriptions-Initiationsstelle, die
Bindungsstelle der RNA-Polymerase und einschließlich der TATA-Box die CAAT-Sequenz
aufweist, als auch translationale regulatorische Signale, beispielsweise
soweit erforderlich die Capping-Sequenz:
P.R.(2) ist die Promotorregion,
die mit dem 5'-Ende
von P.R.(1) verbunden ist, die mit einer Erhöhung/Verstärkung der Effektivität der Transkription
der RNA-Polymerase-Bindungsstelle assoziiert ist;
In
US-4,945,046 (Hori et al.,)
wird ein weiteres Beispiel offenbart, wie ein synthetischer Hefe-Promotor
zu gestalten ist. Dieser spezifische Promotor umfasst Promotorelemente,
die sowohl von der Hefe als auch von einem Säuger abgeleitet sind. Der Hybrid-Promotor
besteht im Wesentlichen aus dem PHO5 oder GAP-DH Promotor von Saccharomyces
cerevisiae, von dem die stromaufwärts gelegene Aktivierungsstelle
(UAS) deletiert und durch die von, SV40 abgeleitete, unmittelbare
Enhancer- bzw. Verstärker-Region
ersetzt wurde.
-
Klonierungsstelle
-
Die
Klonierungsstelle in der Kassette in dem primären Vektor sollte so gestaltet
sein, dass eine beliebige Nukleotidsequenz in sie kloniert werden
kann.
-
Die
Klonierungsstelle in der Kassette gestattet vorzugsweise direktionales
Klonieren. Hierdurch wird gewährleistet,
dass die Transkription in einer Wirtszelle von dem kodierenden Strang
in der vorgesehenen Richtung ausgeführt wird und dass das umgeschriebene
Peptid identisch zu dem Peptid ist für das die ursprüngliche
Nukleotidsequenz kodiert.
-
Gemäß mehrerer
Ausführungsformen
kann jedoch es vorteilhaft sein die Sequenz in entgegengesetzter
Richtung einzufügen.
Gemäß dieser
Ausführungsformen
können
sogenannte Antisense-Konstrukte eingefügt werden, die eine funktionelle
Expression spezifischer Gene verhindern, die in spezifische Wege
involviert sind. Dadurch kann ermöglicht werden, dass metabolische
Zwischenprodukte von einem vorherrschenden Weg zu einem anderen
weniger dominanten Weg abgeleitet bzw. abgelenkt werden.
-
Die
Klonierungsstelle in der Kassette kann mehrere Klonierungsstellen
umfassen, die allgemein als MCS oder Polylinker-Stellen bekannt
sind, welche eine synthetische DNA-Sequenz ist, die eine Reihe von Erkennungsstellen
von Restriktionsendonukleasen kodieren. Diese Stellen sind für ein bequemes
Klonieren von DNA in einen Vektor an eine spezifische Position und
für ein
direktionales Klonieren des Einsatzes konstruiert.
-
Ein
Klonieren von cDNA muss nicht die Verwendung von Restriktionsenzymen
einbeziehen. Andere alternative Systeme umfassen, sind jedoch nicht
beschränkt
auf;
- – CreatorTM Cre-loxP System von Clontech, das Rekombinations-
und loxP-Stellen verwendet;
- – Verwendung
von Lambda-Anbringungs-Stellen (att-λ), wie beispielsweise das GatewayTM System von Life Technologies.
Beide
Systeme sind direktional.
-
Terminator
-
Die
Rolle der Terminator-Sequenz besteht darin, die Transkription auf
die Länge
der kodierenden Sequenz zu beschränken. Eine optimale Terminator-Sequenz
ist daher eine, die diese Wirkung in der Wirtszelle ausführen kann.
-
In
Prokaryoten sind Sequenzen als transkriptionelle Terminatoren bekannt,
die der RNA-Polymerase signalisieren
die DNA-Matrize freizusetzen und die Transkription der naszierenden
RNA zu stoppen.
-
In
Eukaryoten werden RNA-Moleküle
weit jenseits über
das Ende des reifen mRNA-Moleküls transkribiert.
Neue Transkripte werden enzymatisch gespalten und durch die Anfügung einer
langen Sequenz von Adenylsäure-Resten,
bekannt als Poly-A-Schwanz, modifiziert. Eine Konsensus-Sequenz
für die
Polyadenylierung ist ungefähr
10 bis 30 Basen stromaufwärts
von der aktuellen Spaltstelle gelegen.
-
Bevorzugte
Beispiele von Hefe abgeleiteten Terminator-Sequenzen umfassen, sind
jedoch nicht beschränkt
auf: ADN1, CYC1, GPD, ADH1 Alkoholdehydrogenase.
-
Intron
-
Wahlweise
umfasst die Kassette in dem Vektor ein Intron, das 5' oder 3' zu der exprimierbaren
Nukleotidsequenz angeordnet sein kann. Die Gestaltung und das Layout
von Introns sind im Stand der Technik wohl bekannt. Die Wahl einer
Introngestaltung hängt
hauptsächlich
von der vorgesehenen Wirtszelle ab, in der die exprimierbare Nukleotidsequenz
schließlich
exprimiert werden soll. Die Wirkungen, dass die Expressionskassetten
Intronsequenzen aufweisen, sind jene die allgemein mit Intronsequenzen
assoziiert sind.
-
Beispiele
von Introns der Hefe können
in der Literatur und in spezifischen Datenbanken, wie beispielsweise
Ares Lab Yeast Intron Database (Version 2.1), wie aktualisiert am
15. April 2000, gefunden werden. Frühere Versionen der Datenbank,
als auch Extrakte der Datenbank wurden in: "Genome-wide bioinformatic and molecular
analysis of introns in Saccharomyces cerevisiae. "by Spingola M, Grate
L, Haussier D, Ares M Jr. (RNA 1999 Feb; 5 (2): 221-34) und "Test of intron predictions
reveals novel splice sites, alternatively spliced mRNAs and new
introns in meiotically regulated genes of yeast. "by Davis CA, Grate
L, Spingola M, Ares M Jr, (Nucleic Acids Res 2000 Apr 15; 28 (8):
1700-6) veröffentlicht.
-
Primäre
Vektoren (Eintritts-Vektoren)
-
Der
Begriff Eintritts-Vektor bedeutet einen Vektor zum Speichern und
Amplifizieren von cDNA oder anderen exprimierbaren Nukleotidsequenzen
unter Verwendung der erfindungsgemäßen Kassetten. Die primären Vektoren
können
vorzugsweise in E. coli oder beliebigen anderen geeigneten standardisierten
Wirtszellen vermehrt werden. Sie sollten vorzugsweise amplifiziert
werden können
und Normalisierungs- und Anreicherungsverfahren zugänglich sein.
-
Der
primäre
Vektor kann von einem beliebigen DNA-Typ sein, der die wesentlichen
Erfordernisse aufweist von a) sich selbst in mindestens einem geeigneten
Wirtsorganismus replizieren zu können
und b) ein Einfügen
von Fremd-DNA gestatten, die anschließend zusammen mit dem Vektor
repliziert wird und c) die Selektion von Vektormolekülen gestatten,
die Einfügungen
der Fremd-DNA beinhalten. In einer bevorzugten Ausführungsform
kann der Vektor in standardisierten Wirten, wie Hefen und Bakterien
replizieren und er sollte vorzugsweise eine hohe Kopienanzahl pro
Wirtszelle aufweisen. Es wird ebenfalls bevorzugt, dass der Vektor
zusätzlich
zu einem Wirtsspezifischen Ursprung der Replikation einen Ursprung
einer Replikation für
einen einzelsträngigen
Virus, wie beispielsweise den f1-Ursprung für filamentöse Phagen beinhaltet. Dies
wird die Herstellung von einzelsträngiger Nukleinsäure ermöglichen,
die für
Normalisierungs- und Anreicherungsverfahren klonierter Sequenzen
nützlich
sein können.
Es wurde eine große
Anzahl von Klierungsvektoren beschrieben, die allgemein genutzt
werden, wobei beispielsweise verwiesen wird auf: Sambrook, J; Fritsch,
E. F; and Maniatis T. (1989) Molecular Cloning: A laboratory manual.
Cold Spring Harbour Laboratory Press, USA, Netherlands Culture Collection
of Bacteria (www.cbs.knaw.n1/NCCB/collection.htm) or Department
of Microbial Genetics, National Institute of Genetics, Yata 1111
Mishima Shizuoka 411–8540,
Japan (www.shigen.nia.ac.ip/cvector/cvector.html). Mehrere Typen-Beispiele,
die die Eltern zahlreicher populärer
Derivate bzw. Abkömmlinge
sind, sind M13mp10, pUC18, Lambda gt 10 und pYAC4. Beispiele von
primären
Vektoren umfassen, sind jedoch nicht beschränkt auf M13K07, pBR322, pUC18,
pUC19, pUC118, pUC119, pSP64, pSP65, pGEM-3, pGEM-3Z, pGEM-3Zf(–), pGEM-4,
pGEM-4Z, πAN13,
pBluescript 11, CHARON 4A, λ+, CHARON
21A, CHARON 32, CHARON 33, CHARON 34, CHARON 35, CHARON 40, EMBL3A, λ2001, λDASH, λFIX, λgt10, λgt11, λgt18, λgt20, λgt22, λORF8, XZAP/R,
pJB8, c2RB, pcos1EMBL.
-
Verfahren
zum Klonieren von cDNA oder genomischer DNA in einen Vektor sind
im Stand der Technik wohl bekannt. Es kann auf J. Sambrook, E. F.
Fritsch, T. Maniatis: Molecular Cloning, A Laborstory Manual (2''d edition, Cold Spring Harbor Laborstory
Press, 1989) verwiesen werden.
-
Ein
Beispiel eines kreisförmigen
Modells eines Eintrittsvektors wird in 3 beschrieben.
Der Vektor, EVE, beinhaltet die Expressionskassette, R1-R2-Abstandshalter-Promotor-Mehrfachklonierungsstelle-Terminator-Abstandshalter-R2-R1.
Der Vektor beinhaltet weiterhin ein Gen für die Ampicillinresistenz,
AmpR und einen Ursprung der Replikation für E. coli, ColE1.
-
Die
Eintritts-Vektoren EVE4, EVE5 und EVE8 sind in den 4, 5 und 6 gezeigt
und beinhalten alle Srf1 als R1 und Asc1 als R2. Beide Stellen sind
palindromartig und werden als seltene Restriktionsstellen, die 8
Basen in der Erkennungssequenz aufweisen, angesehen. Die Vektoren
beinhalten weiterhin das AmpR Ampicillinresistenzgen und den ColE1
Ursprung der Replikation für
E. coli, als auch f1, welches ein Ursprung einer Replikation für filamentöse Phagen,
wie beispielsweise M13, ist. EVE4 (4) beinhaltet
den MET25 Promotor und den ADH1 Terminator. EVE8 (6)
beinhaltet den CUP1 Promotor und den ADH1 Terminator. Die Abstandshalter
von EVE8 stellen eine 550 Bp DNA des Lambda-Phagen (Abstandshalter 3) und eine ARS
Sequenz von Hefe (Abstandshalter 4) dar.
-
Nukleotidbibliothek (Eintrittsbibliothek)
-
Im
Stand der Technik sind Verfahren als auch geeignete Vektoren und
Wirtszellen zur Konstruktion und Erhaltung einer Bibliothek von
Nukleotidsequenzen wohl bekannt. Das primäre Erfordernis für die Bibliothek besteht
darin, dass es möglich
sein sollte in ihr eine Anzahl erfindungsgemäßer primärer Vektoren (Konstrukte) zu
speichern und zu amplifizieren, wobei die Vektoren (Konstrukte)
exprimierbare Nukleotidsequenzen von mindestens einem Expressionszustand
umfassen und worin mindestens zwei Vektoren (Konstrukte) verschieden
sind.
-
Ein
spezifisches Beispiel einer derartigen Bibliothek besteht in den
wohl bekannten und weit genutzten cDNA-Bibliotheken. Der Vorteil
der cDNA-Bibliothek besteht hauptsächlich darin, dass sie lediglich
DNA-Sequenzen beinhaltet, die abgeschriebener Messenger-RNA in einer
Zelle entspricht. Ebenfalls sind geeignete Verfahren vorhanden,
um die isolierte mRNA oder die synthetisierte cDNA zu reinigen,
so dass lediglich im Wesentlichen Volllängen cDNA in die Bibliothek
kloniert wird.
-
Um
im Wesentlichen Volllängen
cDNA zu erhalten, können
Verfahren zur Optimierung des Prozesses eine Größenselektion, beispielsweise
Elektrophorese, Chromatographie, Präzipitation, umfassen, oder
können
Wege umfassen, die die Wahrscheinlichkeit erhöhen Volllängen cDNAs zu erhalten, beispielsweise
das SMARTTM-Verfahren (Clonetech) oder das
CapTrapTM-Verfahren (Stratagene).
-
Das
Verfahren zum Herstellen der Nukleotidbibliothek umfasst vorzugsweise,
Erhalten einer im Wesentlichen Volllängen-cDNA-Population, die eine
normalisierte Darstellung einer cDNA-Spezies umfasst. Noch bevorzugter
umfasst eine wesentliche Population von Volllängen-cDNA eine normalisierte
Repräsentanz
bzw. Darstellung von cDNA-Spezies, die für einen gegebenen Expressionszustand
charakteristisch ist.
-
Eine
Normalisierung verringert die Redundanz von Klonen, die die im Übermaß vorhandenen mRNA-Spezies
darstellen und erhöht
die relative Repräsentanz
von Klonen von seltenen mRNA-Spezies.
-
Verfahren
zum Normalisieren von cDNA-Bibliotheken sind im Stand der Technik
wohl bekannt. Es kann auf geeignete Protokolle zur Normalisierung
verwiesen werden, wie auf jene, die in
US-5,763,239 (DIVERSA) und
WO 95/08647 und
WO 95/11986 und Bonaldo,
Lennon, Soares, Genome Research, 6 (1996), 791–806; Ali, Holloway, Taylor,
Plant Mol Biol Reporter, 18 (2000), 123–132 beschrieben sind.
-
Anreicherungsverfahren
werden verwendet, um mRNA darstellende Klone zu isolieren, die für einen bestimmten
Expressionszustand charakteristisch sind. Eine Anzahl von Variationen
des allgemein als subtraktive Hybridisierung bezeichneten Verfahrens
ist im Stand der Technik bekannt. Es kann auf Sive, John, Nucleic Acid
Res, 1988,16: 10937; Diatchenko, Lau, Campbell et al, PNAS, 1996,93:
6025–6030;
Carninci, Shibata, Hayatsu, Genome Res, 2000, 10: 1617-30, Bonaldo,
Lennon, Soares, Genome Research 1996,6: 791–806; Ali, Holloway, Taylor,
Plant Mol Biol Reporter, 2000,18: 123–132, verwiesen werden. Beispielsweise
kann eine Anreicherung durch zusätzliche
Runden einer Hybridisierung ähnlich
den Normalisierungsverfahren unter Verwendung von beispielsweise
cDNA aus einer Bibliothek abundanter Klone oder einfach einer Bibliothek
erreicht werden, die den nicht induzierten Zustand als einen Antrieb
gegenüber
einer Tester-Bibliothek von dem induzierten Zustand darstellt. Alternativ
können
mRNA oder PCR amplifizierte cDNA, die von dem Expressionszustand
der Wahl abgeleitet sind, verwendet werden, um übliche Sequenzen von einer
Tester-Bibliothek abzuziehen bzw. zu subtrahieren. Die Wahl einer
Antreiber- und Tester-Population wird von der Beschaffenheit der
Ziel- bzw. Targetexprimierbaren Nukleotidsequenzen in jedem besonderen
Experiment abhängig
sein.
-
In
der Bibliothek wird eine für
ein Peptid kodierende exprimierbare Nukleotidsequenz vorzugsweise
in unterschiedlichen jedoch ähnlichen
Vektoren unter der Kotrolle von verschiedenen Promotoren gefunden.
Vorzugsweise umfasst die Bibliothek mindestens drei primäre Vektoren
mit einer exprimierbaren Nukleotidsequenz, die für das gleiche Peptid unter
der Kontrolle von drei unterschiedlichen Promotoren kodieren. Noch bevorzugter
umfasst die Bibliothek mindestens vier primäre Vektoren mit einer exprimierbaren
Nukleotidsequenz, die für
das gleiche Peptid unter der Kontrolle von vier unterschiedlichen
Promotoren kodiert. Noch bevorzugter umfasst die Bibliothek mindestens
fünf primäre Vektoren
mit einer exprimierbaren Nukleotidsequenz, die für das gleiche Peptid unter
der Kontrolle von fünf
unterschiedlichen Promotoren kodiert, beispielsweise mindestens
sechs primäre
Vektoren mit einer exprimierbaren Nukleotidsequenz umfasst, die
für das
gleiche Peptid unter der Kontrolle von sechs unterschiedlichen Promotoren
kodiert, beispielsweise mindestens sieben primäre Vektoren mit einer exprimierbaren
Nukleotidsequenz umfasst, die für
das gleiche Peptid unter der Kontrolle von sieben unterschiedlichen
Promotoren kodiert, beispielsweise mindestens acht primäre Vektoren
mit einer exprimierbaren Nukleotidsequenz umfasst, die für das gleiche
Peptid unter der Kontrolle von acht unterschiedlichen Promotoren
kodiert, beispielsweise mindestens neun primäre Vektoren mit einer exprimierbaren Nukleotidsequenz
umfasst, die für
das gleiche Peptid unter der Kontrolle von neun unterschiedlichen
Promotoren kodiert, beispielsweise mindestens zehn primäre Vektoren
mit einer exprimierbaren Nukleotidsequenz umfasst, die für das gleiche
Peptid unter der Kontrolle von zehn unterschiedlichen Promotoren
kodiert.
-
Die
exprimierbare Nukleotidsequenz, die für das gleiche Peptid kodiert,
umfasst vorzugsweise im Wesentlichen die gleiche Nukleotidsequenz,
noch bevorzugter die gleiche Nukleotidsequenz.
-
Da
die Bibliothek etwas aufweist, das als ein Gen unter der Kontrolle
einer Anzahl unterschiedlicher Promotoren in verschiedenen Vektoren
bezeichnet werden kann, besteht, die Möglichkeit aus der Nukleotidbibliothek
eine Anordnung von Kombinationen von Genen und Promotoren zu konstruieren.
Vorzugsweise umfasst eine Bibliothek eine vollständige oder wesentlich vollständige Kombination,
wie beispielsweise eine zweidimensionale Anordnung von Genen und
Promotoren, worin im Wesentlichen alle Gene unter der Kontrolle
von im Wesentlichen allen einer ausgewählten Anzahl von Promotoren
gefunden werden.
-
Gemäß einer
anderen Ausführungsform
der Erfindung umfasst die Nukleotidbibliothek Kombinationen von
exprimierbaren Nukleotidsequenzen, die in unterschiedlichen Vektoren
mit verschiedenen Abstandshaltersequenzen und/oder verschiedenen
Intronsequenzen kombiniert werden. Somit kann jede beliebige eine exprimierbare
Nukleotidsequenz in einer zwei-, drei-, vier- oder fünfdimensionalen
Anordnung mit verschiedenen Promotoren und/oder verschiedenen Abstandshaltern
und/oder verschiedenen Introns und/oder verschiedenen Terminatoren
kombiniert werden. Die zwei-, drei-, vier- oder fünfdimensionale
Anordnung kann vollständig
oder unvollständig
sein, da nicht alle Kombinationen vorhanden sein müssen.
-
Die
Bibliothek kann geeigneter Weise in einer Wirtszelle aufrechterhalten
werden, die prokaryotische Zellen oder eukaryotische Zellen umfassen.
Bevorzugte prokaryotische Wirtsorganismen können, sind jedoch nicht schränkt auf
Escherichia coli, Bacillus subtilis, Streptomyces lividans, Streptomyces
coelicolor, Pseudomonas aeruginosa, Myxococcus xanthus.
-
Es
können
ebenfalls Hefe-Spezies, wie beispielsweise Saccharomyces cerevisiae
(Knospungs- bzw. Budding-Hefe), Schizosaccharomyces pombe (Spalthefe),
Pichia pastoris, und Hansenula polymorpha (methylotrophe Hefe) verwendet
werden. Filamentöse
Ascomyceten, wie beispielsweise Neurospora crassa und Aspergillus
nidulans können
ebenfalls verwendet werden. Pflanzenzellen, wie beispielsweise jene,
die von Nicotiana und Arabidopsis abgeleitet sind, werden bevorzugt.
Bevorzugte Wirtszellen vom Säuger
umfassen, sind jedoch nicht beschränkt auf jene, die vom Menschen,
Affen und Nagetieren, wie beispielsweise Chinesischen Hamsterovariarzellen
(CHO), NIH/3T3, COS, 293, VERO, HeLa, etc., (siehe Kriegler M. in "Gene Transfer and
Expression: A Laboratory Manual",
New York, Freeman & Co.
1990) abgeleitet sind.
-
Konkatemere
-
Ein
Konkatemer ist eine Reihe von verbundenen Einheiten. In dem vorliegenden
Zusammenhang wird ein Konkatemer verwendet, um eine Anzahl von seriell
verbundenen Nukleotidkassetten zu bezeichnen, worin mindestens zwei
der seriell verbundenen Nukleotideinheiten eine Kassette umfassen,
die die wesentliche Struktur
worin
rs
1 und
rs
2 zusammen eine Restriktionsstelle bezeichnen,
SP
einzeln einen Abstandshalter von mindestens zwei Nukleotidbasen
bezeichnet,
PR einen Promotor bezeichnet, der in einer Zelle
funktionieren kann,
X eine exprimierbare Nukleotidsequenz bezeichnet,
TR
einen Terminator bezeichnet, und
SP einzeln einen Abstandshalter
von mindestens zwei Nukleotidbasen bezeichnet.
-
Wahlweise
umfassen die Kassetten zwischen dem Promotor und der exprimierbaren
Nukleotidsequenz und/oder zwischen dem Terminator und der exprimierbaren
Sequenz eine Intronsequenz.
-
Die
exprimierbare Nukleotidsequenz in der Kassette des Konkatemers kann
eine DNA-Sequenz
umfassen, die ausgewählt
ist aus der Gruppe bestehend aus cDNA und genomischer DNA.
-
Gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung umfasst ein Konkatemer Kassetten mit exprimierbaren Nukleotiden
von verschiedenen Expressionszuständen, so dass nicht natürlich vorkommende
Kombinationen oder nicht native Kombinationen von exprimierbaren
Nukleotidsequenzen erhalten werden. Diese unterschiedlichen Expressionszustände können mindestens
zwei unterschiedliche Gewebe, wie beispielsweise mindestens zwei
Organe, wie beispielsweise mindestens zwei Spezies, wie beispielsweise
mindestens zwei Gattungen darstellen. Die unterschiedlichen Spezies
können
von mindestens zwei verschiedenen Phylae, wie beispielsweise von
mindestens zwei unterschiedlichen Klassen sein, wie beispielsweise
von mindestens zwei unterschiedlichen Abteilungen, noch bevorzugter
von mindestens zwei unterschiedlichen Unterreichen, wie beispielsweise
von mindestens zwei unterschiedlichen Reichen.
-
Die
exprimierbaren Nukleotidsequenzen können beispielsweise von Eukaryoten,
wie beispielsweise Säugern,
beispielsweise Menschen, Mäusen
oder Walen, von Reptilien, wie beispielsweise Schlangen, Krokodilen
oder Schildkröten
abgeleitet sein, von Tunikaten, wie beispielsweise der Seescheiden,
von Lepidoptera, wie beispielsweise Schmetterlingen und Motten,
von Coelenteraten, beispielsweise Quallen, Anemonen, oder Korallen,
von Fisch, wie beispielsweise Knochen- oder Knorpelfischen, von
Pflanzen, beispielsweise Dicotyledonen, beispielsweise Kaffee, Eiche
oder Monocotyledonen, wie beispielsweise Gräsern, Lilien und Orchideen,
von niederen Pflanzen, wie beispielsweise Algen und Ginko, von höheren Pilzen,
wie beispielsweise terrestrischen fruchttragenden Pilzen, von marinen
Actinomyceten. Die exprimierbaren Nukleotidsequenzen können ebenfalls
von Protozoen, wie beispielsweise Malaria oder Trypanosomen stammen,
oder von Prokaryoten wie beispielsweise E. coli oder Archaeobakterien.
Die exprimierbaren Nukleotidsequenzen können von einem oder mehreren,
vorzugsweise von mehreren Expressionszuständen der Spezies und Gattungen
stammen, die in der nachstehenden Tabelle aufgelistet sind.
Bakterien | Streptomyces,
Micromonospora, Norcadia, Actinomadura, Actinoplanes, Strepto |
| sporangium,
Microbispora, Kitasatosporiam, Azobakterium, Rhizobium, |
| Achromobakterium,
Enterobakterium, Brucella, Micrococcus, Lactobacillus, |
| Bacillus
(B. t. Toxine), Clostridium (Toxine), Brevibakterium, Pseudomonas, |
| Aerobacter,
Vibrio, Halobakterium, Mycoplasmen, Cytophaga, Myxococcus |
| |
Pilze | Amanita
muscari (Fliegenpilz, Ibotensäure,
Muscimol), Psilocybe bzw. |
| Kahlköpfe (Psilocybin)
Physarium bzw. Physarum, Fuligo, Mucor, Phytophtora, |
| Rhizopus,
Aspergillus, Penicillium (Penicillin), Coprinus, Phanerochaete, |
| Acremonium
(Cephalosporin), Trochoderma bzw. Trichoderma, Helmintho |
| sporium,
Fusarium, Alternaria, Myrothecium, Saccharomyces |
| |
Algen | Digenea
simplex (Kainsäure,
Anti-Helminthenmittel), Laminaria anqustata |
| (Laminin,
hypoton) |
| |
Flechten | Usnea
fasciata (Vulpinsäure,
anti-mikrobiell; Usnic acid bzw. Usnicsäure, Anti- |
| Tumor) |
| |
Höhere Pflanzen | Artemisia
(Artemisinin), Coleus (Forskolin), Desmodium (K-Kanalagonist), |
| Catharanthus
(Vincaalkaloide), Digitalis (Herzglycoside), Podophyllum (Podo |
| phyllotoxin),
Taxus (Taxol), Cephalotaxus (Homoharringtonin), Camptotheca |
| (Camptothecin),
Camellia sinensis (Tee), Cannabis indica, Cannabis sativa |
| (Hanf),
Erythroxylum coca (Coca), Lophophora williamsii (Kaktus-Peyote |
| Myristica
fragrans (Muskat), Nicotiana, Papaver somniferum (Schlafmohn), |
| Phalaris
arundinacea (Rohrglanzgras) |
| |
Protozoe | Ptychodiscus
brevis; Dinoflagellaten (Brevitoxin, kardiovaskulär) |
| |
Schwämme | Microciona
prolifera (Ectyonin, antimicrobial) Cryptotethya cryta (D- |
| Arabinofuranoside) |
| |
Coelenteraten | Portuguese
Man 0 War bzw. Portugiesische Galeere & andere Quallen und |
| medusenähnliche
Toxine |
| |
Korallen | Pseudoterogonia
species (Pseudoteracine, anti-entzündlich), Erythropodium |
| (Erythrolide,
anti-entzündlich) |
| |
Aschelminthen | Sekretorische
Verbindungen von Nematoden |
| |
Mollusken | Konus-Toxine,
Meeresschnecken-Toxine, Neurotransmitter von Cephalopoden, |
| Tintenfisch-Tinten |
| |
Annelida | Lumbriconereis
heteropa (Nereistoxin, insektizid) |
| |
Arachniden | Dolomedes
("fishingspider
bzw. Fangspinnen-"gifte) |
| |
Crustacea | Xenobalanus
(Hauthaftmittel) |
| |
Insekten | Epilachna
(Alkaloid des mexikanischen Bohnenkäfers) |
| |
Spinunculida | Bonellia
viridis (Bonellin, neuroaktiv) |
| |
Bryozoa | Bugula
neritina (Bryostatine, Anti-Krebs) |
| |
Echinoderma | Crinoid-Chemie |
| |
Tunikaten | Trididemnum
solidum (Didemnin, Anti-Tumor und Anti-Virus; Ecteinascidia |
| turbinata
Ecteinascidine, Anti-Tumor) |
| |
Vertebraten | Eptatretus
stoutii (Eptatretin, kardioaktiv), Trachinus draco (proteinöse Toxine, |
| verringerter
Blutdruck, Atmung und verringerte Herzfrequenz). Dendrobates- |
| Frösche (Batrachotoxine,
Pumiliotoxine, Histrionicotoxine, und andere Poly |
| amine);
Schlangengifttoxine; Orinthorhynohus anatinus (Schnabeltier-Gift), |
| modifizierte
Carotenoide, Retinoide und Steroide; Vögel: Histrionicotoxine, |
| modifizierte
Carotenoide, Retinoide und Steroids |
-
Gemäß einer
bevorzugten erfindungsgemäßen Ausführungsform
umfasst das Konkatemer mindestens eine erste Kassette, wobei die
erste Kassette von der zweiten Kassette verschieden ist. Noch bevorzugter umfasst
das Konkatemer Kassetten, worin im Wesentlichen alle Kassetten verschieden
sind. Der Unterschied zwischen den Kassetten kann von den Unterschieden
zwischen Promotoren, und/oder exprimierbaren Nukleotidsequenzen,
und/oder Abstandshaltern, und/oder Terminatoren, und/oder Introns
herrühren.
-
Die
Anzahl der Kassetten in einem einzelnen Konkatemer ist größtenteils
von der Wirtsspezies abhängig,
in die das Konkatemer schließlich
eingefügt
werden soll und den Vektor durch den die Einfügung ausgeführt wird. Das Konkatemer kann
folglich mindestens 10 Kassetten umfassen, wie beispielsweise mindestens 15,
beispielsweise mindestens 20, wie beispielsweise 25, beispielsweise
30, wie beispielsweise von 30 bis 60 oder mehr als 60, wie beispielsweise
mindestens 75, beispielsweise mindestens 100, wie beispielsweise
mindestens 200, beispielsweise mindestens 500, wie beispielsweise
mindestens 750, beispielsweise mindestens 1000, wie beispielsweise
mindestens 1500, beispielsweise mindestens 2000 Kassetten.
-
Jede
der Kassetten kann so ausgelegt sein wie vorstehend beschrieben.
-
Sobald
das Konkatemer angeordnet oder verkettet wurde, kann es in einen
geeigneten Vektor ligiert werden. Ein derartiger Vektor kann vorteilhafter
Weise ein künstliches
Chromosom umfassen. Die wesentlichen Erfordernisse für ein funktionelles
künstliches
Chromosom wurden in der
US-4,464,472 beschrieben,
deren Inhalte hier durch Bezugnahme aufgenommen werden. Ein künstliches
Chromosom oder ein funktionelles Minichromosom, wie es ebenfalls
bezeichnet werden kann, muss eine DNA-Sequenz umfassen, die eine
Replikation und eine stabile mitotische Aufrechterhaltung in einer
Wirtszelle ausführen
kann, die ein DNA-Segment umfasst, das für eine Zentromer-ähnliche
Aktivität
während
der Mitose der Wirtszelle kodiert und eine DNA-Sequenz, die für eine Replikationsstelle
kodiert, die durch den Wirt erkannt wird.
-
Geeignete
künstliche
Chromosomen schließen
ein künstliches
Hefe-Chromosom (YAC) (siehe beispielsweise Murray et al., Nature
305: 189–193,
oder
US-4,464,472 ) ein,
ein künstliches
Mega-Hefe-Chromosom (Mega-YAC), ein künstliches Bakterien-Chromosom
(BAC), ein künstliches
Maus-Chromosom, ein künstliches
Sauger-Chromosom (MAC) (siehe beispielsweise
US-6,133,503 oder
US-6,077,697 ), ein künstliches
Insekten-Chromosom (BUGAC), ein künstliches Vogel-Chromosom (AVAC),
ein künstliches
Chromosom von Bakteriophagen, ein künstliches Chromosom vom Baculovirus,
ein künstliches
Pflanzen-Chromosom (
US-5,270,201 ), ein BIBAC-Vektor
(
US-5,977,439 ) oder
ein künstliches
Chromosom des Menschen (HAC).
-
Das
künstliche
Chromosom ist vorzugsweise so groß, dass die Wirtszelle es als
ein "reales" Chromosom wahrnimmt
und es aufrechterhält
und es als ein Chromosom weitergibt. Bei Hefe und anderen geeigneten Wirtsspezies
wird dies häufig
ungefähr
der Größe des kleinsten
nativen Chromosoms in der Spezies entsprechen. Bei Saccharomyces
weist das kleinste Chromosom eine Größe von 225 Kb auf.
-
MACs
können
verwendet werden, um künstliche
Chromosomen von anderen Spezies, wie beispielsweise Insekten- und
Fischspezies zu konstruieren. Die künstlichen Chromosomen sind
vorzugsweise völlig funktionelle
stabile Chromosomen. Es können
zwei Typen von künstlichen
Chromosomen verwendet werden. Ein Typ, der als SATACs [künstliches
Satellitenchromosom] bezeichnet wird, sind stabile heterochrome
Chromosomen, und wobei der andre Typ auf der Amplifikation von Euchromatin
basierende Minichromosomen sind.
-
Künstliche
Chromosomen von Sägern
stellen extra-genomische spezifische Integrationsstellen zum Einfügen von
Genen bereit, die Proteine von Interesse kodieren und eine DNA-Integration von einer
Megabasengröße gestatten,
wie beispielsweise eine Integration von erfindungsgemäßen Konkatemeren.
-
Gemäß einer
anderen erfindungsgemäßen Ausführungsform
kann das Konkatemer in die Wirtschromosomen integriert sein oder
in andere Typen von Vektoren, wie beispielsweise einen Plasmidvektor,
einen Phagenvektor, einen viralen Vektor oder einen Cosmidvektor
kloniert werden.
-
Ein
bevorzugter künstlicher
Chromosomenvektor ist einer, der in der Wirtszelle, beispielsweise
in Hefe, bedingt amplifiziert werden kann. Die Amplifikation ist
vorzugsweise eine zehnfache Amplifikation. Weiterhin ist es vorteilhaft,
dass die Klonierungsstelle des künstlichen
Chromosomenvektors so modifiziert werden kann, dass sie die gleiche
Restriktionsstelle umfasst wie die eine, die an die vorstehend beschriebenen
Kassetten, d. h. RS2 und RS2',
angrenzt.
-
Verkettung
-
Die
zu verkettenden Kassetten werden gewöhnlich von einem Vektor entweder
durch Verdau mit Restriktionsenzymen oder durch PCR ausgeschnitten.
Nach dem Ausschneiden können
die Kassetten von dem Vektor durch eine Größenfraktionierung, wie beispielsweise
einer Gelfiltration oder durch Etikettieren bekannter Sequenzen
in den Kassetten getrennt werden. Die isolierten Kassetten können dann
entweder durch eine Interaktion zwischen klebrigen Enden oder durch
eine Ligation von stumpfen Enden miteinander verbunden werden.
-
Es
können
einzelsträngige
verträgliche
Enden durch einen Verdau mit Restriktionsenzymen erzeugt werden.
Bei der Verkettung wäre
ein bevorzugtes Enzym zum Ausschneiden der Kassetten ein seltener Schneider,
d. h. ein Enzym, das eine Sequenz von 7 und mehr Nukleotiden erkennt.
Beispiele von Enzymen, die sehr selten schneiden, sind die Meganukleasen,
von denen zahlreiche intronkodiert sind, wie beispielsweise I-Ceu
1, I-Sce 1, I-Ppo I und PI-Psp I (siehe Beispiel 6d für mehr).
Andere bevorzugte Enzyme erkennen eine Sequenz von 8 Nukleotiden,
wie beispielsweise Asc I, AsiS I, CciN I, CspB I, Fse I, MchA I,
Not 1, Pac I, Sbf I, Sda I, Sgf I, SgrA I, Sse232 I und Sse8387
I, wobei alle von denen einzelsträngige, palindromische verträgliche Enden
erzeugen.
-
Andere
bevorzugte seltene Schneider, die ebenfalls verwendet werden können, um
die Orientierung von individuellen Kassetten in dem Konkatemer zu
steuern, sind Enzyme, die Nicht-Palindrom-Sequenzen ähnlich wie
beispielsweise Aar I, Sap I, Sfi I, Sdi I und Vpa (siehe für mehr Beispiel
6c) erkennen.
-
Alternativ
können
Kassetten durch die Hinzufügung
von Restriktionsstellen zu den Enden, beispielsweise durch PCR oder
Ligation (kurze synthetische dsDNA-Moleküle) hergestellt werden. Es
werden fortdauernd Restriktionsenzyme isoliert und charakterisiert
und es wird angenommen, dass mehrere derartiger neuer Enzyme dazu
verwendet werden können
einzelsträngige
verträgliche
Enden gemäß der vorliegenden
Erfindung zu erzeugen.
-
Es
ist denkbar, dass einzelsträngige
verträgliche
Enden durch eine Spaltung des Vektors mit synthetischen Cuttern
bzw. Abschneidern ausgeführt
werden kann. Folglich kann eine reaktive chemische Gruppe, die normalerweise
DNA unspezifisch spalten wird, an spezifischen Positionen schneiden,
falls sie an ein anderes Molekül
gekoppelt ist, das spezifische Sequenzen erkennt und daran bindet.
Beispiele von Molekülen, die
spezifische dsDNA-Sequenzen erkennen, sind DNA, PNA, LNA, Phosphothioate,
Peptide und Amide. Siehe beispielsweise Armitage, B. (1998) Chem.
Rev. 98: 1171–1200,
der eine Photospaltung unter Verwendung von beispielsweise Anthraquinon
und UV-Licht beschreibt; Dervan P. B. & Burli R. W. (1999) Curr. Opin. Chem. Biol.
3: 688-93 beschreiben die spezifische Bindung von Polyamiden an
DNA; Nielsen, P. E. (2001) Curr. Opin. Biotechnol. 12: 16–20 beschreiben
die spezifische Bindung von PNA an DNA, und wobei die Chemical Reviews
mit der speziellen Themenausgabe: RNA/DNA Cleavage (1998) vol. 98
(3) Bashkin J. K. (ed.) ACS Publikationen, beschreiben mehrere Beispiele
von chemischen DNA-Spaltern.
-
Einzelsträngige verträgliche Enden
können
unter Verwendung von beispielsweise PCR-Primern, einschließlich dUTP erzeugt werden,
und wobei anschließend
das PCR-Produkt mit Uracil-DNA-Glycolase (Ref:
US-5,035,996 ) behandelt wird, um einen
Teil des Primers abzubauen. Alternativ können verträgliche Enden sowohl an dem
Vektor als auch an dem Einsatz durch Anhängen von komplementären Nukleotiden
unter Verwendung von terminaler Transferase (Chang, LMS, Bollum
TJ (1971) J Biol Chem. 246: 909) erzeugt werden.
-
Ebenfalls
ist denkbar, dass eine Rekombination verwendet werden kann, um Konkatemere
beispielsweise durch die Modifikation von Techniken wie beispielsweise
das Creator
TM System (Clontech) zu erzeugen, das
den Cre-loxP Mechanismus (Sauer B, Methods Enzymol. 225 (1993),
890–900)
anwendet, um DNA-Moleküle
durch Rekombination direktional zu verbinden oder wie das Gateway
TM System (Life Technologies,
US-5,888,732 ), das Lambda att Anbringungsstellen
für die
direktionale Rekombination (Landy A, 1989, Ann Rev. Biochem 58:
913) verwendet. Es ist vorgesehen, dass ebenfalls von einer Lambda
cos-Stelle abhängige Systeme
entwickelt werden können,
um eine Verkettung zu gestatten.
-
Noch
bevorzugter können
die Kassetten ohne einen beeinträchtigenden
Reinigungsschritt durch Ausschneiden von einem Vektor mit zwei Restriktionsenzymen
verkettet werden, einem, das klebrige Enden erzeugt, und wobei das
andere stumpfe Enden in den Vektoren erzeugt. Dies ist das bevorzugte
Verfahren zur Verkettung von Kassetten von Vektoren, die die Basisstruktur
von [RS1-RS2-SP-PR-X-TR-SP-RS2'-RS1'] aufweisen.
-
Ein
alternativer Weg zur Herstellung von Konkatemeren, die frei von
Vektorsequenzen sind, bestünde darin
die Kassetten von einem einzelsträngigen primären Vektor mit PCR zu amplifizieren.
Das PCR-Produkt muss die Restriktionsstellen RS2 und RS2' einschließen, die
anschließend
durch deren Erkennungsenzym(e) gespalten werden. Die Verkettung
kann dann unter Verwendung des verdauten PCR-Produkts im Wesentlichen
ohne eine Beeinträchtigung
von der einzelsträngigen
primären
Vektormatrix oder den kleinen doppelsträngigen Fragmenten ausgeführt werden,
die von den Enden geschnitten wurden.
-
Das
Konkatemer kann durch eine Verkettung von mindestens zwei Kassetten
von Nukleotidsequenzen angeordnet oder verkettet werden, wobei jede
Kassette ein erstes klebriges Ende, eine Abstandshaltersequenz,
einen Promotor, eine exprimierbare Nukleotidsequenz, einen Terminator,
eine Abstandshaltersequenz und ein zweites klebriges Ende umfassen.
Ein Flussdiagramm des Verfahrens wird in 2 gezeigt.
-
Vorzugsweise
umfasst eine Verkettung weiterhin:
Ausgehend von einem primär Vektor
[RS1-RS2-SP-PR-X-TR-SP-RS2'-RS1'],
worin X eine
exprimierbare Nukleotidsequenz bezeichnet,
RS1 und RS1' Restriktionsstellen
bezeichnen,
RS2 und RS2' von
RS1 und RS1' verschiedene
Restriktionsstellen bezeichnen,
SP einzeln einen Abstandshalter
mit mindestens zwei Nukleotiden bezeichnet,
PR einen Promotor
bezeichnet,
TR einen Terminator bezeichnet,
- i)
Schneiden des primären
Vektors mit der Hilfe von mindestens einem Restriktionsenzym, das
spezifisch für
RS2 und RS2' ist,
Erhalten von Kassetten, die die allgemeine Formel [rs2-SP-PR-X-TR-SP-rs1] aufweist, worin rs1 und
rs2 zusammen eine funktionelle Restriktionsstelle
RS2 und RS2' bezeichnen,
- ii) Anordnen der ausgeschnittenen Kassetten durch eine Interaktion
zwischen rs1 und rs2.
-
Auf
diese Weise können
mindestens 10 Kassetten, wie beispielsweise mindestens 15 verkettet
werden, beispielsweise mindestens 20, wie beispielsweise 25, beispielsweise
30, wie beispielsweise von 30 bis 60 oder mehr als 60, wie beispielsweise
mindestens 75, beispielsweise mindestens 100, wie beispielsweise mindestens
200, beispielsweise mindestens 500, wie beispielsweise mindestens
750, beispielsweise mindestens 1000, wie beispielsweise mindestens
1500, beispielsweise mindestens 2000 Kassetten.
-
Gemäß einer
besonders bevorzugten Ausführungsform
werden Vektorarme, die jeweils ein RS2 oder RS2' in einem Ende und einen nicht-komplementären Überhang
oder ein stumpfes Ende in dem anderen Ende aufweisen zu dem Verkettungs-
bzw. Konkatenationsgemisch zusammen mit den vorstehend beschriebenen Kassetten
zugegeben, um das Verfahren (siehe 2b)
weiter zu vereinfachen. Ein Beispiel eines geeigneten Vektors zum
Bereitstellen von Vektorarmen wird in der 7 offenbart,
wobei TRP1, URA3 und HIS3 auxotrophe Markergene sind, wobei AmpR
ein Antibiotikum – Markergen
von E. coli ist. CEN4 ist ein Zentromer und TEL Telomeren sind.
ARS1 und PMB1 ermöglichen
in Hefe bezieh ungsweise in E. coli eine Replikation. BamHI und Asc
I sind Erkennungsstellen von Restriktionsenzymen. Die Nukleotidsequenz
des Vektors ist in SEQ ID NO. 4 ausgeführt. Der Vektor wird mit BamHI
und Asc I verdaut, um die Vektorarme freizusetzen, die zur Ligation
an das Konkatemer verwendet werden.
-
Das
Verhältnis
von Vektorarmen zu Kassetten bestimmt die maximale Anzahl von Kassetten
in dem, in 8 dargestellten, Konkatemer.
Die Vektorarme sind vorzugsweise Vektorarme künstlicher Chromosomen, wie
beispielsweise jene, die in 7 beschrieben
wurden.
-
Es
ist selbstverständlich
ebenfalls möglich
Stopperfragmente zu der Verkettungslösung hinzuzufügen, wobei
die Stopperfragmente jeweils ein RS2 oder RS2' in einem Ende und einen nicht-komplementären Überhang
oder ein stumpfes Ende in dem anderen Ende aufweisen. Das Verhältnis von
Stopperfragmenten zu Kassetten kann die maximale Größe des Konkatemers
gleichermaßen
steuern.
-
Die
vollständige
Reihenfolge von vorzunehmenden Schritten kann, wenn von der Isolation
von mRNA bis zum Einfügen
in einen Eintrittsvektor ausgegangen wird, die folgenden Schritte
umfassen
-
- i) Isolieren von mRNA von einem Expressionszustand,
- ii) Erhalten von im Wesentlichen Volllängen cDNA, die den mRNA-Sequenzen
entspricht,
- iii) Einfügen
der im Wesentlichen Volllängen
cDNA in eine Klonierungsstelle in einer Kassette in einem primären Vektor,
wobei die Kassette der allgemeinen Formel in 5'→3' Richtung vorliegt:
[RS1-RS2-SP-PR-CS-TR-SP-RS2'-RS1'] worin CS eine Klonierungsstelle
bezeichnet.
-
Bei
der Herstellung des Konkatemers können Gene von unterschiedlichen
Eintrittsbibliotheken isoliert werden, um die wünschenswerte Auswahl von Genen
bereitzustellen. Dementsprechend kann eine Verkettung weiterhin
eine Auswahl von Vektoren umfassen, die exprimierbare Nukleotidsequenzen
von mindestens zwei unterschiedlichen Expressions zustanden, wie
beispielsweise von zwei unterschiedlichen Spezies, aufweisen. Die
zwei unterschiedlichen Spezies können
von zwei unterschiedlichen Klassen sein, wie beispielsweise von zwei
unterschiedlichen Abteilungen, noch bevorzugter von zwei unterschiedlichen
Unterreichen, wie beispielsweise von zwei unterschiedlichen Reichen.
-
Als
Alternative zum Einschließen
von Vektorarmen in die Verkettungsreaktion besteht die Möglichkeit das
Konkatemer in ein künstliches
Chromosom zu legieren, das ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend
aus künstliches
Hefe-Chromosom, künstliches
Mega-Hefe-Chromosom,
künstliches
Bakterienchromosom, künstliches
Chromosom der Maus, künstliches
Chromosom des Menschen.
-
Vorzugsweise
umfasst mindestens ein eingefügtes
Konkatemer einen Selektionsmarker. Der/Die Marker sind zweckdienlicher
Weise nicht in dem Konkatemer als solchem eingeschlossen, jedoch
vielmehr in einem künstlichen
Chromosomenvektor, in dem das Konkatemer eingefügt vorliegt. Marker, die gewählt werden können, stellen
gewöhnlich
ein Mittel bereit, um lediglich jene Zellen, die einen Vektor beinhalten
auf Wachstum zu selektionieren. Derartige Marker bestehen aus zwei
Typen: Arzneimittelresistenz und Auxotrophie. Ein Arzneimittel-Marker
ermöglicht
Zellen in der Anwesenheit einer andererseits toxischen Verbindung
zu wachsen. Auxotrophe Marker gestatten Zellen dadurch in einem
Medium zu wachsen, dem eine essentielle Komponente fehlt, indem
sie die Zellen befähigen
die essentielle Komponente (gewöhnlich
eine Aminosäure)
zu synthetisieren.
-
Erläuternde
und nicht beschränkende
Beispiele gewöhnlicher
Verbindungen, für
die Selektionsmarker verfügbar
sind, folgen mit einer kurzen Beschreibung deren Wirkungsmechanismus:
-
Prokaryotisch
-
- • Ampicillin:
greift in eine terminale Reaktion in der bakteriellen Zellwandsynthese
ein. Das Resistenzgen (bla) kodiert beta-Lactamase, die den beta-Lactamring
des Antibiotikums spaltet, wobei es folglich detoxifiziert wird.
- • Tetracyclin:
verhindert eine bakterielle Proteinsynthese, indem es an die 30S
ribosomale Untereinheit bindet. Das Resistenzgen (tet) spezifiziert
ein Protein, das die Bakterienmembran modifiziert und eine Akkumulation
des Antibiotikums in der Zelle verhindert.
- • Kanamycin:
bindet an die 70S Ribosomen und bewirkt ein fehlerhaftes Ablesen
der Messenger RNA. Das Resistenzgen (nptH) modifiziert das Antibiotikum
und verhindert eine Interaktion mit dem Ribosom.
- • Streptomycin:
bindet an die 30S ribosomale Untereinheit, wodurch ein fehlerhaftes
Ablesen der Messenger RNA bewirkt wird. Das Resistenzgen (Sm) modifiziert
das Antibiotikum und verhindert eine Interaktion mit dem Ribosom.
- • Zeocin:
dieses neue zur Familie der Bleomycine gehörende Antibiotikum interkaliert
in die DNA und spaltet sie. Das Zeocin-Resistenzgen kodiert ein
Protein mit 13.665 Dalton. Dieses Protein überträgt Resistenz gegenüber Zeocin,
indem es an das Antibiotikum bindet und es daran hindert DNA zu
binden. Zeocin ist gegenüber
den meisten aeroben Zellen wirksam und kann zur Selektion in Zelllinien
von Säugern,
in Hefe und Bakterien verwendet werden.
-
Eukaryotisch
-
- • Hygromycin:
ist ein Aminocyclitol, das die Proteinsynthese verhindert, indem
die Ribosomentranslokation gestört
wird, wobei eine fehlerhafte Translation gefördert wird. Das Resistenzgen
(hph) detoxifiziert Hygromycin-B-Phosphorylierung.
- • Histidinol:
ist zytotoxisch für
Säugerzellen,
indem die Histidyl-tRNA-Synthese in Histidin freiem Medium gehemmt
wird. Das Resistenzgen (hisD)-Produkt inaktiviert die Toxizität von Histidinol,
indem es die essentielle Aminosäure
Histidin umsetzt.
- • Neomycin
(G418): blockiert die Proteinsynthese, indem die ribosomalen Funktionen
gestört
werden. Das Resistenzgen ADH kodiert eine Aminoglycosid-Phosphotransferase,
die G418 detoxifiziert.
- • Uracil:
Laborstämme
der Hefe, die ein mutiertes Gen tragen, das Orotidin -5'-Phosphat-Decarboxylase kodiert, ein
Enzym, das für
die Uracil-Biosynthese essentiell ist, können in der Abwesenheit von
exogenem Uracil nicht wachsen. Eine Kopie des Wild-Typgens (ura4+,
S. pombe oder URA3 S. cerevisiae), das auf dem Vektor getragen wird,
wird diesen Defekt in den transformierten Zellen komplementieren.
- • Adenosin:
Laborstämme,
die eine Unzulänglichkeit
bzw. Defizienz in der Adenosinsynthese tragen, können durch einen das Wild-Typgen,
ADE 2 tragenden Vektor komplementiert werden.
- • Aminosäuren: Vektoren,
die die Wild-Typgene für
LEU2, TRP1, HIS3 oder LYS2 tragen, können verwendet werden, um Stämme von
Hefe zu komplementieren, die in diesen Genen defizient sind.
- • Zeocin:
dieses neue zur Familie der Bleomycine gehörende Antibiotikum interkaliert
in die DNA und spaltet sie. Das Zeocin-Resistenzgen kodiert ein
Protein mit 13.665 Dalton. Dieses Protein überträgt Resistenz gegenüber Zeocin,
indem es an das Antibiotikum bindet und es daran hindert DNA zu
binden. Zeocin ist gegenüber
den meisten aeroben Zellen wirksam und kann zur Selektion in Zelllinien
von Säugern,
in Hefe und Bakterien verwendet werden.
-
Transgene Zellen
-
In
einer Ausführungsform
der Erfindung werden die Konkatemere, die die Vielzahl von Kassetten
umfassen, in eine Wirtszelle eingefügt, in der die Konkatemere
aufrechterhalten werden und die exprimierbaren Nukleotidsequenzen
auf eine koordinierte Weise exprimiert werden können. Die Kassetten, die in
den Konkatemeren umfasst sind, können
von der Wirtszelle isoliert und aufgrund deren einheitlicher Struktur
mit -vorzugsweise-Konkatemer-Restriktionsstellen
zwischen den Kassetten erneut angeordnet werden.
-
Die
für diesen
Zweck selektionierten Wirtszellen können vorzugsweise unter standardisierten
Laborbedingungen unter Verwendung standardisierter Kulturbedingungen,
wie beispielsweise Standardmedien und Protokollen, kultiviert werden.
Vorzugsweise umfassten die Wirtszellen eine im Wesentlichen stabile
Zelllinie, in der die Konkatemere für Generationen von Zellteilungen
aufrechterhalten werden können.
Standardverfahren zur Transformation der Wirtszellen und insbesondere
Verfahren zur Insertion künstlicher
Chromosomen in die Wirtszellen sind wohl bekannt.
-
Es
ist ebenfalls vorteilhaft, falls die Wirtszellen eine Meiose durchmachen
können,
um eine sexuelle Rekombination auszuführen. Es ist ebenfalls vorteilhaft,
dass die Meiose durch externe Manipulationen der Zellkultur gesteuert
werden kann. Ein besonders vorteilhafter Wirtszelltyp ist einer,
bei dem die Zellen durch externe Manipulationen in unterschiedliche
Paarungstypen manipuliert werden können.
-
Das
Genom einer Anzahl von Spezies wurde bereit mehr oder weniger vollständig sequenziert,
wobei die Sequenzen in Datenbanken aufgefunden werden können. Die
Liste von Spezies für
die das gesamte Genom sequenziert wurde erhöht sich fortlaufend. Vorzugsweise
wird die Wirtszelle aus einer Gruppe von Spezies ausgewählt, für die das
gesamte Genom oder im Wesentlichen das gesamte Genom sequenziert
wurde. Die Wirtszelle sollte vorzugsweise ausgewählt werden unter einer Spezies,
die in der Literatur bezüglich
der Genetik, dem Metabolismus, der Physiologie, beispielsweise als
ein Modellorganismus wohl beschrieben ist, der zur Genomik-Forschung
verwendet wurde.
-
Der
Wirtsorganismus sollte vorzugsweise bedingt fehlerhaft in den Befähigungen
eine homologe Rekombination durchzumachen sein. Der Wirtsorganismus
sollte vorzugsweise eine Codonverwendung bzw. -präferenz aufweisen,
die zu der der Spenderorganismen ähnlich ist. Weiterhin wird,
in dem Fall von genomischer DNA bevorzugt, falls eukaroytische Spenderorganismen
verwendet werden, dass der Wirtsorganismus die Befähigung aufweist
die Messenger RNA des Spenders genau bearbeiten, beispielsweise
die Introns ausspleissen zu können.
-
Die
Wirtszellen können
Bakterien, Archaeobakterien oder Eukaryoten sein und können eine
homogene Zelllinie oder eine gemischte Kultur bilden. Geeignete
Zellen umfassen die bakteriellen und eukaryotischen Zelllinien,
die gewöhnlich
in der Gentechnik und der Proteinexpression verwendet werden.
-
Bevorzugte
prokaryotische Wirtsorganismen können,
sind jedoch nicht beschränkt
auf Escherichia coli, Bacillus subtilis, B licehniformis bzw. licheniformis,
B. cereus, Streptomyces lividans, Streptomyces coelicolor, Pseudomonas
aeruginosa, Myxococcus xanthus.
-
Rhodococcus,
Streptomyceten, Actinomyceten, Corynebacterien, Bacillus, Pseudomonas,
Salmonella, und Erwinia. Die komplette Genomsequenz von E. coli
und Bacillus subtilis werden durch Blattner et al., Science 277,
1454–1462
(1997); Kunst et al., Nature 390,249–256 (1997)) beschrieben.
-
Bevorzugte
eukaryotische Organismen sind Säugetiere,
Fische, Insekten, Pflanzen, Algen, und Pilze.
-
Beispiele
von Säugerzellen
umfassen jene von beispielsweise Affe, Maus, Ratte, Hamster, Primat
und Mensch von sowohl Zelllinien als auch von primären Kulturen.
Bevorzugte Wirtszellen von Säugern
umfassen, sind jedoch nicht beschränkt auf jene, die von Menschen,
Affen und Nagern abgeleitet sind, wie beispielsweise chinesische
Hamsterovariar-(CHO)-zellen,
NIH/3T3, COS, 293, VERO, HeLa, etc. (siehe Kriegler M. "Gene Transfer and
Expression: A Laboratory Manual",
New York, Freeman & Co.
1990), und Stammzellen einschließlich nicht-menschlicher embryonaler
Stammzellen und hämatopoietischer
Stammzellen, Zygoten, Fibroblasten, Lymphozyten, Niere, Leber, Muskel
und Hautzellen.
-
Beispiele
von Insektenzellen schließen
Baculo-Lepidoptera ein.
-
Beispiele
von Pflanzenzellen umfassen Mais, Reis, Weizen, Baumwolle, Sojabohne
und Zuckerrohr. Bevorzugte Pflanzenzellen sind jene von Nicotiana
und Arabidopsis.
-
Beispiele
von Pilzen umfassen Penicillium, Aspergillus, wie beispielsweise
Aspergillus nidulans, Podospora, Neurospora, wie beispielsweise
Neurospora crassa, Saccharomyces, wie beispielsweise Saccharomyces
cerevisiae (Knospungs-Hefe), Schizosaccharomyces, wie beispielsweise
Schizosaccharomyces pombe (Spaltungs-Hefe), Pichia spp, wie beispielsweise
Pichia pastoris, und Hansenula polymorpha (methylotrophe Hefe).
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist die Wirtszelle eine Hefezelle, wobei eine erläuternde
und nicht beschränkende
Liste geeigneter Wirtszellen der Hefe umfassen: Bäcker-Hefe,
Kluyveromyces marxianus, K. factis, Candida utilis, Phaffia rhodozyma, Saccharomyces
boulardii, Pichia pastoris, Hansenula polymorpha, Yarrowia lipolytica,
Candida paraffinica, Schwanniomyces castellii, Pichia stipitis,
Candida shehatae, Rhodotorula glutinis, Lipomyces lipofer, Cryptococcos
curvatus, Candida spp. (beispielsweise C. palmioleophila), Yarrowia
lipolytica, Candida guilliermondii, Candida, Rhodotorula spp., Saccharomycopsis
spp., Aureobasidium pullulans, Candida brumptii, Candida hydrocarbofumarica,
Torulopsis, Candida tropicalis, Saccharomyces cerevisiae, Rhodotorula
rubra, Candida flaveri, Eremothecium ashbyii, Pichia spp., Pichia
pastoris, Kluyveromyces, Hansenula, Kloeckera, Pichia, Pachysolen
spp., oder Torulopsis bombicola.
-
Die
Wahl des Wirtes wird von einer Anzahl von Faktoren abhängig sein,
die von der vorgesehenen Verwendung des konstruierten Wirtes, einschließlich Pathogenität, Substratbereich,
Widerstandsfähigkeit
gegenüber
der Umgebung, Anwesenheit von Schlüssel-Zwischenprodukten, Leichtigkeit einer
genetischen Manipulation und Wahrscheinlichkeit eines promiskuitiven
Transfers von genetischer Information auf andere Organismen, abhängen wird.
Besonders vorteilhafte Wirte sind E. coli, Lactobacilli, Streptomyceten,
Actinomyceten, Saccharomyces und filamentösen Pilze.
-
Es
besteht die Möglichkeit
in einer beliebigen Wirtszelle alle Sorten von Kombinationen von
exprimierbaren Nukleotidsequenzen von allen möglichen Quellen auszuführen. Weiterhin
besteht die Möglichkeit
Kombinationen von Promotoren und/oder Abstandshaltern und/oder Introns
und/oder Terminatoren in Kombination mit einer und der gleichen
exprimierbaren Nukleotidsequenz auszuführen.
-
Folglich
können
in einer beliebigen einen Zelle exprimierbare Nukleotidsequenzen
von zwei unterschiedlichen Expressionszuständen vorliegen. Weiterhin können jene
zwei unterschiedlichen Expressionszustände von einer Spezies oder
vorteilhafter Weise von zwei verschiedenen Spezies sein. Eine beliebige
eine Wirtszelle kann ebenfalls exprimierbare Nukleotidsequenzen
von mindestens drei Spezies, wie beispielsweise von mindestens vier,
fünf, sechs,
sieben, acht, neun oder zehn Spezies umfassen oder von mehr als
15 Spezies, beispielsweise von mehr als 20 Spezies, beispielsweise
von mehr als 30, 40, oder 50 Spezies, wie beispielsweise mehr als
100 unterschiedlichen Spezies, beispielsweise von mehr als 300 verschiedenen
Spezies, wie beispielsweise von mehr als 500 verschiedenen Spezies,
beispielsweise von mehr als 1.000 verschiedenen Spezies, wodurch
Kombinationen einer großen
Anzahl von exprimierbaren Nukleotidsequenzen von einer großen Anzahl
von Spezies erhalten werden. Auf diese Weise können möglicherweise unbegrenzte Mengen bzw.
Anzahlen von Kombinationen von exprimierbaren Nukleotidsequenzen über unterschiedliche
Expressionszustände
kombiniert werden. Die unterschiedlichen Expressionszustände können mindestens
zwei unterschiedliche Gewebe, wie beispielsweise mindestens zwei
unterschiedliche Organe, wie beispielsweise mindestens zwei unterschiedliche
Spezies, wie beispielsweise zwei unterschiedliche Gattungen darstellen.
Die unterschiedlichen Spezies können
von mindestens zwei unterschiedlichen Phylae sein, wie beispielsweise
von zwei unterschiedlichen Klassen, wie beispielsweise von zwei
unterschiedlichen Abteilungen, noch bevorzugter von mindestens zwei
unterschiedlichen Unterreichen, wie beispielsweise von mindestens
zwei unterschiedlichen Reichen.
-
Zwei
beliebige jener Spezies können
von unterschiedlichen Klassen sein, wie beispielsweise von zwei unterschiedlichen
Abteilungen, noch bevorzugter von zwei unterschiedlichen Unterreichen,
wie beispielsweise von zwei unterschiedlichen Reichen. Folglich
können
exprimierbare Nukleotidsequenzen von einem Eukaryoten und einem
Prokaryoten in der gleichen Zelle kombiniert werden.
-
Gemäß einer
anderen erfindungsgemäßen Ausfübrungsform
können
die exprimierbaren Nukleotidsequenzen von einem oder dem gleichen
Expressionszustand sein. Die Produkte jener Sequenzen können mit den
Genprodukten in der Wirtselle interagieren und neue Enzymkombinationen
bilden, die zu neuen biochemischen Wegen führen. Weiterhin wird dadurch,
dass die exprimierbaren Nukleotidsequenzen unter die Kontrolle einer
Anzahl von Promotoren gestellt werden, ermöglicht, Gruppen von Genen in
einer koordinierten Weise an und abzuschalten. Wird dies mit exprimierbaren
Nukleotidsequenzen von lediglich einem Expressionszustand ausgeführt, dann
werden ebenfalls neue Kombinationen von Genen exprimiert.
-
Die
Anzahl von Konkatemeren in einer einzelnen Zelle kann mindestens
ein Konkatemer pro Zelle betragen, vorzugsweise mindestens zwei
Konkatemere pro Zelle, noch bevorzugter 3 pro Zelle, wie beispielsweise
4 pro Zelle, noch bevorzugter 5 pro Zelle, wie beispielsweise mindestens
5 pro Zelle, beispielsweise mindestens 6 pro Zelle, wie beispielsweise
7, 8, 9 oder 10 pro Zelle, beispielsweise mehr als 10 pro Zelle.
Wie vorstehend beschrieben, kann jedes Konkatemer vorzugsweise bis
zu 1.000 Kassetten umfassen, und es ist vorgesehen, dass ein Konkatemer
bis zu 2.000 Kassetten umfasst. Durch Einfügen von bis zu 10 Konkatemeren
in eine einzelne Zelle kann folglich diese Zelle mit bis zu 20.000
heterologen exprimierbaren Genen angereichert werden, die unter
geeigneten Bedingungen durch Regulation der regulierbaren Promotoren
an und abgeschaltet werden können.
-
Es
wird häufig
mehr bevorzugt, dass Zellen bereitgestellt werden, die irgendetwas
zwischen 10 und 1.000 heterologe Gene aufweisen, wie beispielsweise
20–900
heterologe Gene, beispielsweise 30 bis 800 heterologe Gene, wie
beispielsweise 40 bis 700 heterologe Gene, beispielsweise 50 bis
600 heterologen Gene, wie beispielsweise von 60 bis 300 heterologe
Gene oder von 100 bis 400 heterologe Gene, die als 2 bis 4 künstliche
Chromosomen eingefügt
sind, wobei jedes ein Konkatemer von Genen beinhaltet. Die Gene
können vorteilhafter
Weise auf einem bis zehn, wie beispielsweise von 2 bis 5 unterschiedlichen
Konkatemeren in den Zellen angeordnet sein. Jedes Konkatemer kann
vorteilhafter Weise von 10 bis 1.000 Gene umfassen, wie beispielsweise
von 10 bis 750 Gene, wie beispielsweise 10 bis 500 Gene, wie beispielsweise
von 10 bis 200 Gene, wie beispielsweise von 20 bis 100 Gene, beispielsweise
von 30 bis 60 Gene, oder von 50 bis 100 Gene.
-
Die
Konkatemere können
in die Wirtszellen gemäß einem
beliebig bekannten Transformationsverfahren, vorzugsweise gemäß derartiger
Transformationsverfahren eingefügt
werden, die eine stabile und nicht transiente bzw. vorübergehende
Transformation der Wirtszelle gewährleisten. Die Konkatemere
können
folglich als ein künstliches
Chromosom eingefügt
werden, das während
sie sich teilen durch die Zellen repliziert wird, oder sie können in
die Chromosomen der Wirtszelle eingefügt werden. Das Konkatemer kann
ebenfalls in der Form eines Plasmids, wie beispielsweise eines Plasmidvektors,
eines Phagenvektors, eines Virusvektors, eines Cosmidvektors eingefügt werden,
der durch die Zellen während
der Teilung repliziert wird. Es ist jede Kombination der drei Einfügungsverfahren
ebenfalls möglich.
Folglich können
ein oder mehrere Konkatemere in das/die Chromosom(en) der Wirtszelle
integriert werden, wobei ein oder mehrere Konkatemere als Plasmide
oder künstliche
Chromosomen eingefügt
werden können.
Es können
ein oder mehrere Konkatemere als künstliche Chromosomen eingefügt werden,
wobei ein oder mehrere in der gleichen Zelle über ein Plasmid eingefügt sein
können.
-
Beispiele
-
Beispiel 1
-
In
den Beispielen 1–3
wurde eine Asc1-Stelle in die EcoRI Stelle in pYAC4 (Sigma, Burke
DT et al., Science Vol. 236 (1987), 806) eingefügt, so dass klebrige Enden
mit der Asc1-Stelle
(= RS2 in der allgemeinen Formel dieses Patents) der Kassetten in
pEVE-Vektoren passen.
-
Präparation
von EVACs (ableitbarer künstlicher
Chromosomen) einschließlich
einer Größen-Fraktionierung
-
Präparation
von pYAC4-Asc Armen
-
- 1. Inokulieren von 150 ml von LB (Sigma) mit
einer einzelnen Kolonie von E. coli DH5α, welche pYAC4-Asc beinhaltet;
- 2. Züchten
bis zu einer OD 600~1, Gewinnen der Zellen und Ausführen einer
Plasmidpräparation,
- 3. Verdauen von 100 μg
pYAC4-Asc mit BamH1 und Asc1;
- 4. Dephosphorylieren von Fragmenten und Hitzeinaktivierung der
Phosphatase (20 Min., 80°C);
- 5. Reinigen der Fragmente (beispielsweise Qiaquick Gel-Extraktions-Kit);
- 6. Auftrennen in 1% Agarosegel, um die Menge von Fragment zu
beurteilen.
-
Präparation
von Expressionskassetten
-
- 1. Nehmen von 100 μg einer Plasmidpräparation
von jeder der folgenden Bibliotheken
a) pMA-CAR
b) pCA-CAR
c)
Phaffia cDNA-Bibliothek
d) Karotten cDNA-Bibliothek
- 2. Verdauen mit Srf1 (10 Einheiten/Präparation, 37°C über Nacht),
- 3. Dephosphorylieren (10 Einheiten/Präparation, 37°C, 2 Std.);
- 4. Hitzeinaktivieren 80°C,
20 Min.;
- 5. Konzentrieren und Wechsel von Puffer (Präzipitation oder Ultrafiltration);
- 6. Verdauen mit Asc1 (10 Einheiten/Präparation, 37°C über Nacht);
- 7. Anpassen des Volumens der Präparationen auf 100 μl.
-
Präparation von EVACs
-
Es
wurden verschiedene Typen von EVACs erzeugt, indem das Verhältnis der
unterschiedlichen Bibliotheken variiert wurde, die in die Ligationsreaktion
eingehen.
| pMA-CAR | pCA-CAR | Phaffia
cDNA | Karotten
cDNA |
EVAC | | | | |
A | 40% | 40% | 10% | 10% |
B | 25
% | 25
% | 25
% | 25
% |
-
- 1. Zugeben von ~100ng Armen von pYAC4-Asc/100 μg Kassettengemisch;
- 2. Konzentrieren auf< 33,5 μl;
- 3. Zugeben von 2,5 Einheiten T4-DNA-Ligase + 4 μl 10 × Ligase-Puffer.
Anpassen auf 40 μl;
- 4. Legieren 3 Std., 16 °C;
- 5. Stoppen der Reaktion durch Zugabe von 2 μl von 500 mM EDTA;
- 6. Auffüllen
des Reaktionsvolumens auf 125 μl,
Zugegen von 25 μl
Beladungsgemisch, Erhitzen bei 60°C für 5 Min.
- 7. Gleichmäßiges Verteilen
in 10 Löchern
eines 1% LMP Agarosegels;
- 8. Laufen lassen eines Puls-Feld-Geles (CHEF III, 1% LMP Agarose, ½ Stärke TBE
(BioRad), Winkel 120, Temperatur 12°C, Spannung 5.6 V/cm, Zeitschalt-Rampe
5–25 S.
Laufzeit 30 Std.);
- 9. Färben
des Teiles des Gels, der Molekulargewichtsmarker + 1 Probenspur
beinhaltet, um Qualität
zu prüfen;
- 10. Ausschneiden der 9 verbleibenden Spuren aus dem Gel entsprechend
des MW 97–194
Kb (Fraktion 1); 194–291
Kb (Fraktion 2); 291–365
Kb (Fraktion 3);
- 11. Agarosegel in einem hohem NaCl-Agarose-Puffer, 1 Einheit
Agarose/100μg
Gel, 40 °C,
3 Std.;
- 12. Konzentrieren der Präparation
auf < 20 μl;
- 13. Transformieren eines geeigneten Hefestamms mit der Präparation
unter Verwendung einer Alkali/Kation Transformation;
- 14. Ausplattieren auf Platten mit minimalen Selektionsmedium;
- 15. Inkubieren bei 30°C
für 4–5 Tage;
- 16. Picken von Kolonien;
- 17. Analyse der Kolonien.
-
Beispiel 2
-
Präparation
von EVACs (Ableitbarem künstlichen
Chromosomen) mit direkter Transformation
-
Präparation
von pYAC4-Asc Armen
-
- 1. Inokulieren von 150 ml von LB mit einer
einzelnen Kolonie von DH5α,
welche pYAC4-Asc beinhaltet;
- 2. Züchten
bis zu einer OD 600~1, Gewinnen der Zellen und Ausführen einer
Plasmidpräparation,
- 3. Verdauen von 100 μg
pYAC4-Asc mit BamH1 und Asc1;
- 4. Dephosphorylieren von Fragmenten und Hitzeinaktivierung der
Phosphatase (20 Min., 80°C);
- 5. Reinigen der Fragmente (beispielsweise Qiaquick Gel-Extraktions-Kit);
- 6. Auftrennen in 1% Agarosegel, um die Menge von Fragment zu
beurteilen.
-
Präparation
von Expressionskassetten
-
- 1. Nehmen von 100 μg einer Plasmidpräparation
von jeder der folgenden Bibliotheken
e) pMA-CAR
f) pCA-CAR
g)
Phaffia cDNA-Bibliothek
h) Karotten cDNA-Bibliothek
- 2. Verdauen mit Srf1 (10 Einheiten/Präparation, 37°C über Nacht),
- 3. Dephosphorylieren (10 Einheiten/Präparation, 37°C, 2 Std.);
- 4. Hitzeinaktivieren 80°C,
20 Min.;
- 5. Konzentrieren und Wechsel von Puffer (Präzipitation oder Ultrafiltration);
- 6. Verdauen mit Asc1 (10 Einheiten/Präparation, 37°C über Nacht);
- 7. Anpassen des Volumens der Präparationen auf 100 μl.
-
Präparation von EVACs
-
Es
wurden verschiedene Typen von EVACs erzeugt, indem das Verhältnis der
unterschiedlichen Bibliotheken variiert wurde, die in die Ligationsreaktion
eingehen.
| pMA-CAR | pCA-CAR | Phaffia
cDNA | Karotten
cDNA |
EVAC | | | | |
A | 40% | 40% | 10% | 10% |
B | 25% | 25% | 25% | 25% |
-
- 1. Konzentrieren auf < 32 μl;
- 2. Zugeben von 1 Einheit T4-DNA-Ligase + 4 μl 10 × Ligase-Puffer. Anpassen auf
40 μl;
- 3. Legieren 2 Std., 16°C;
- 4. Stoppen der Reaktion durch Zugabe von 2 μl von 500 mM EDTA; Hitzeinaktivierung
60°C, 20
Min.
- 5. Auffüllen
des Reaktionsvolumens auf 500 μl
mit dH2O, Konzentrieren auf 30 μl;
- 6. Zugeben von 10 Einheiten Asc1, 4 μl 10 × Asc1-Puffer, auf 40 μl bringen;
- 7. Inkubieren bei 37°C
für 1 Std.
(alternativ 15 Min. 30 Min);
- 8. Hitzeinaktivieren bei 60°C,
20 Min.;
- 9. Zugeben von 2 μg
YAC4-Asc Armen, 1 Einheit T4-DNA-Ligase, 10 ul 10 × Ligase-Puffer; Auffüllen auf 100 μl;
- 10. Inkubieren über
Nacht, 16°C;
- 11. Zugeben von Wasser bis auf 500 μl;
- 12. Konzentrieren auf 25 μl;
- 13. Transformieren eines geeigneten Hefe-Stamms mit der Präparation
unter Verwendung einer Alkali/Kation Transformation oder eines anderen
geeigneten Transformationsverfahrens;
- 14. Ausplattieren auf Platten mit Minimal-Selektionsmedium;
- 15. Inkubieren bei 30°C
für 4–5 Tage;
- 16. Picken von Kolonien;
- 17. Analysieren der Kolonien.
-
Beispiel 3
-
Präparation
von EVACs (ableitbaren künstlichen
Chromosomen) (Präparation
in kleinem Maßstab)
-
Präparation
von Expressionskassetten
-
- 1. Inokulieren von 5 ml LB-Medium (Sigma) mit
einem Bibliotheksinokulum, das einer 10+ fachen Repräsentanz
einer Bibliothek entspricht. Wachsen über Nacht.
- 2. Ausführen
einer Plasmidpräparation
von einer 1,5 ml Kultur (beispielsweise Qiaprep sein Minipräparations-Kit)
- 3. Verdauen des Plasmid mit Srf1,
- 4. Dephosphorylieren von Fragmenten und Hitzeinaktivieren der
Phosphatase (20 Min. 80°C),
- 5. Verdauen mit Asc1,
- 6. Laufen lassen von 1/10 der Reaktion in 1% Agarose, um Menge
von Fragmenten zu bewerten.
-
Präparation
von pYAC4-Asc Armen
-
- 1. Inokulieren von 150 ml von LB mit einer
einzelnen Kolonie von E. coli DH5α,
welche pYAC4-Asc beinhaltet;
- 2. Züchten
bis zu einer OD 600~1, Gewinnen der Zellen und Ausführen einer
Plasmidpräparation,
- 3. Verdauen von 100 μg
pYAC4-Asc mit BamH1 und Asc1;
- 4. Dephosphorylieren von Fragmenten und Hitzeinaktivierung der
Phosphatase (20 Min., 80°C);
- 5. Reinigen der Fragmente (beispielsweise Qiaquick Gel-Extraktions-Kit);
- 6. Auftrennen in 1% Agarosegel, um die Menge von Fragment zu
beurteilen.
-
Präparation
von EVACs
-
- 1. Mischen von Expressionskassetten-Fragmenten
mit YAC-Armen, dass Kassetten/Arm Verhältnis ~1000/1 beträgt;
- 2. Falls notwendig, Konzentrieren des Gemisches (beispielsweise
verwenden eines Microcon YM30), so dass Fragmentkonzentration > 75 ng/μl Reaktion
beträgt;
- 3. Zugeben von 1 Einheit T4-DNA-Ligase, Inkubieren bei 16°C, 1–3 Std.,
Stoppen der Reaktion durch Zugabe von 1 μl von 500 mM EDTA;
- 4. Laufen lassen eines Puls-Feld-Geles (CHEF III, 1% LMP Agarose, ½ Stärke TBE,
Winkel 120, Temperatur 12°C,
Spannung 5.6 V/cm, Zeitschalt-Rampe 5-25 Sek. Laufzeit 30 Std.);
Laden
der Probe in 2 Spuren.
- 5. Färben
des Teiles des Gels, der Molekulargewichtsmarker beinhaltet,
- 6. Ausschneiden der Probenspuren entsprechend des MW 100–200 Kb
- 7. Agarosegel in einem hohem NaCl-Agarose-Puffer, 1 Einheit
Agarose/100 mg Gel,
- 8. Konzentrieren der Präparation
auf < 20 μl;
- 9. Transformieren eines geeigneten Hefestamms mit der Präparation
unter Verwendung einer Elektroporation;
- 10. Ausplattieren auf Platten mit minimalen Selektionsmedium;
- 11. Inkubieren bei 30°C
für 4–5 Tage;
- 12. Picken von Kolonien
-
Beispiel 4: cDNA-Bibliotheken, die bei
der Herstellung von EVACs verwendet werden
-
- 1. Daucus carota, Wurzelbibliothek der Karotte:
• Volllängen
• Oligo dT
Primerunterstützte,
direktionale cDNA-Bibliothek
• cDNA-Bibliothek, die unter
Verwendung eines Pools von 3 Evolva EVE 4, 5 & 8 Vektoren (4, 5, 6)
erzeugt wurde;
• Anzahl
unabhängiger
Klone: 41,6 × 106
• Durchschnittliche
Größe: 0,9–2,9 Kb
• Anzahl
unterschiedlicher vorhandener Gene: 5.000–10.000
- 2. Xanthophyllomyces dendrorhous, (Hefe), Bibliothek des Gesamtorganismus
• Volllängen
• Oligo dT
Primerunterstützte,
direktionale cDNA-Bibliothek • cDNA-Bibliothek,
die unter Verwendung eines Pools von 3 Evolva EVE 4, 5 & 8 Vektoren (4, 5, 6)
erzeugt wurde;
• Anzahl
unabhängiger
Klone: 48,0 × 106
• Durchschnittliche
Größe: 1,0–3,8 Kb
• Anzahl
unterschiedlicher vorhandener Gene: 5.000–10.000
- 3. Ziel-Karotenoidgen cDNA-Bibliothek
• Volllängen und normalisiert
• Direktionales
cDNA-Klonieren
• Bibliothek,
die durch Klonieren von jedem Gen einzeln in 2 Evolva EVE 4, 5 & 8 Vektoren erzeugt
wurde;
• Anzahl
unterschiedlicher Gene: 48
• Verwendete
Spezies und Gene:
• Gentiana
sp., ggps, psy, pds, zds, Icy-b, Icy-e, bhy, zep
• Rhodobacter
capsulatus, idi, crtC, crtF
• Erwinia uredovora, crtE, crtB,
crti, crtY, crtZ
• Nostoc
anabaena, zds
• Synechococcus
PCC7942, pds
• Erwinia
herbicola, crtE, crtB, crtI, crtY, crtZ
• Staphylococcus aureus, crtM,
crtN
• Xanthophyllomyces
dendrorhous, crtl, crtYb
• Capsicum
annuum, ccs, crtL
• Nicotiana
tabacum, crtL, bchy
• Prochlorococcus
sp:, Icy-b, Icy-e
• Saccharomyces
cerevisiae, idi
• Corynebacterium
sp., crtl, crtYe, crtYf, crtEb
• Lycopersicon esculentum, psy-1
• Neurospora
crassa, all
-
Beispiel 5: Transformation von EVACs
-
Beispiel 5a: Transformation
-
- 1. Inokulieren einer einzelnen Kolonie in 100
ml YPD-Brühe
und Züchten
mit Belüftung
bei 30°C
bis mit. log, 2 × 106 bis 2 × 107 Zellen/ml;
- 2. Zentrifugieren zu einem Pellet bei 400 × g für 5 Minuten, Überstand
verwerfen;
- 3. Resuspendieren der Zellen in insgesamt 9 ml TE, pH-Wert 7,5,
Zentrifugieren, um Zellen zu pelletieren und Überstand verwerfen;
- 4. Zellen sanft resuspendieren in 5 ml einer 0,1 M Lithium/Cäsiumacetat-Lösung, pH-Wert
7,5;
- 5. Inkubieren bei 30°C
für 1 Stunde
mit sanftem Schütteln;
- 6. Zentrifugieren bei 400 × g
für 5 Minuten,
um Zellen zu pelletieren und Überstand
verwerfen;
- 7. Sanft resuspendieren in 1 ml TE, pH-Wert 7,5. Zellen sind
nun für
die Transformation bereit;
- 8. Kombinieren in einem 1,5 ml Röhrchen:
• 100 μl Hefezellen
• 5 μl Träger-DNA
(10 mg/ml)
• 5 μl Histaminlösung
• 1/5 einer
EVAC-Präparation
in einem Volumen von 10 μl
(max.). (Eine EVAC-Präparation
ist aus 100 μg Verkettungs-Reaktionsgemisch
hergestellt)
- 9. Sanft Mischen und Inkubieren bei Raumtemperatur für 30 Minuten;
- 10. Kombinieren von 0,8 ml (W/V) PEG 4000 und 0,1 ml TE und
0,1 ml von 1 M LiAc für
jede Transformationsreaktion in einem getrennten Röhrchen.
Zugeben von 1 ml von diesem PEG/TE/LiAc-Gemisch zu jeder Transformationsreaktion.
Mischen der Zellen in der Lösung
durch sanftes Pipettieren.
- 11. Inkubieren bei 30°C,
für 1 Stunde;
- 12. Hitzeschock bei 42°C
für 15
Minuten, Kühlen
auf 30°C;
- 13. Pelletieren der Zellen in einer Mikrozentrifuge bei hoher
Geschwindigkeit für
5 Sekunden und Entfernen des Überstandes.
- 14. Resuspendieren in 200 μl
eines Vollmediums und Ausplattieren in geeigneten Selektionsmedien;
- 15. Inkubieren bei 30°C
für 48–72 Stunden
bis transformierte Kolonien auftreten.
-
Beispiel 5b: Transformation von EVACs
unter Verwendung einer Elektroporation
-
Es
werden 100 ml von YPD mit einer Hefekolonie inokuliert und bis zu
einer OD600 = 1,3 bis 1,5 gezüchtet. Die
Kultur wird durch Zentrifugation bei 4000 × g und 4°C geerntet. Die Zellen werden
in 16 ml sterilen Wassers resuspendiert. Es werden 2 ml 10 × TE-Puffer,
pH-Wert 7,5 zugegeben
und zum Mischen aufgewirbelt. Zugabe von 2 ml 10 × Lithiumacetat-Lösung (1 M, pH-Wert 7,5), wobei
zum Mischen aufgewirbelt wird. Es wird für 45 Min. bei 30°C sanft geschüttelt. Es
werden 1,0 ml 0,5M DTE während
des Wirbelns zugegeben. Es wird 15 Min. bei 30°C sanft geschüttelt. Die
Hefesuspension wird mit sterilem Wasser auf 100 ml verdünnt. Die
Zellen werden gewaschen und durch Zentrifugation bei 4000 × g konzentriert,
in eiskaltem sterilen Wasser wird das Pellet resuspendiert, bei
4000 × g
zentrifugiert, das Pellet wird in 5 ml eiskaltem sterilem Wasser
resuspendiert, bei 4000 × g
zentrifugiert und das Pellet wird in 0,1 ml eiskaltem sterilem 1
M Sorbitol resuspendiert. Die Elektroporation wurde unter Verwendung
eines Gen Pulsers von Bio-Rad ausgeführt. In einem sterilen 1,5
ml Mikrozentrifugenröhrchen
wurden 40 μl
konzentrierter Hefezellen mit 5 μl
einer 1:10 verdünnten EVAC-Präparation
gemischt. Das Hefe-DNA-Gemisch wird zu einer eiskalten eine 0,2
cm Lücke
aufweisende wegwerfbare Elektroporationsküvette überführt und bei 1,5 kV, 25 μF, 200 Ω gepulst.
Es wird 1 ml eiskalten 1 M Sorbitols zu der Küvette zugegeben, um die Hefe
wieder zu Kräften
kommen zu lassen. Es werden Aliquots auf Selektionsplatten ausgebreitet,
die 1 M Sorbitol beinhalten. Anschließend wird bei 30°C solange
inkubiert bis Kolonien auftreten.
-
Beispiel 6: Seltene Restriktionsenzyme
mit Erkennungssequenzen und Spaltpunkten
-
In
diesem Beispiel sind seltene Restriktionsenzyme zusammen mit deren
Erkennungssequenz und Spaltpunkten aufgeführt. (^) zeigt Spaltpunkte
5'-3' Sequenz und (_)
zeigt doe Spaltpunkte in der komplementären Sequenz an.
-
W=A
oder T; N=A, C, G oder T 6a)
Eindeutiger, palimdromischer Überhang
6b)
Keinen Überhang
6c)
Nicht palindromische und/oder variabler Überhang
6d)
Meganukleasen
-
Mehrere
Meganukleasen wurden identifiziert, wobei deren genaue Erkennungssequenz
nicht bestimmt wurde, siehe beispielsweise www.meganuclease.com.
-
Beispiel 7: Größenbeschränkungsexperimente für ein Konkatemer
(Verwendung von Stoppern)
-
Verwendete
Materialien:
pYAC4 (Sigma, Burke et al., Science Vol. 236 (1987),
806) wurde mit EcoR1 und BamH1 verdaut und dephosphoryliert;
pSE420
(Invitrogen) wurde unter Verwendung von EcoR1 linearisiert und als
das Modelfragment zur Verkettung verwendet;
T4 DNA-Ligase (Amersham-Pharmacia-Biotech)
wurde zur Ligation gemäß den Instruktionen
des Herstellers verwendet.
-
Verfahren:
Es wurden Fragmente und Arme in den Verhältnissen (Konzentrationen sind
willkürliche Einheiten)
vermischt, die in den 9a und 9b angezeigt
sind. Der Ligation wurde gestattet für 1 Std. bei 16°C abzulaufen.
Die Reaktion wurde durch Zugabe von 1 μl 500 mM EDTA gestoppt. Es wurden
Produkte durch Standardagarose GE (1% Agarose, ½ Stärke TBE) oder durch PFGE (CHEF
III, 1% LMP-Agarose, ½ Stärke TBE,
Winkel 120, Temperatur 12°C,
Spannung 5,6 V/cm, Zeitschalt-Rampe 5–25 Sek. Laufzeit 30 Std.)
-
Die
Ergebnisse werden in 9a gezeigt, worin gezeigt wird,
dass die Größe von Konkatemeren
proportional zu dem Verhältnis
von Kassetten pro YAC-Arm ist.
-
Beispiel 8: Integration von Expressionskassetten
in künstliche
Chromosomen
-
Die
Integration von Expressionskassetten in YAC12 wurde im Wesentlichen
so wie durch Sears D.D., Hieter P, Simchen G, Genetics 138 (1994),
1055–1065)
ausgeführt.
-
Eine
AscI-Stelle wurde in die Bgl II-Stelle der Integrationsvektoren
pGS534 und pGS525 eingefügt.
-
Ein β-Galactosidase-Gen,
als auch crtE, crtB, crtI und crtY von Erwinia uredovora wurden
in pEVE4 kloniert. Diese Expressionskassetten wurden in AscI der
modifizierten Integrationsvektoren pGS534 und pGS525 legiert.
-
Linearisierte
pGS534 und pGS525, die die Expressionskassetten beinhalteten, wurden
in haploide Hefestämme
transformiert, die das entsprechende Ziel bzw. Target YAC beinhalten,
das das Ade" Gen
trägt.
Rote Ade-Transformanden wurden (der Eltern-Wirtsstamm ist aufgrund
der ade2-101-Mutation rot) selektioniert.
-
Eine
zusätzliche
Bestätigung
einer korrekten Integration der Expressions-Kassette von β-Galactosidase wurde
unter Verwendung eines β-Galactosidase-Tests
ausgeführt.
-
Beispiel 9: Erneute Transformation von
Zellen, die bereits künstliche
Chromosomen beinhalten, um mindestens 2 künstliche Chromosomen pro Zelle
zu erhalten
-
Hefe-Stämme, die
YAC12 beinhalten (Sears D. D., Hieter P, Simchen G, Genetics 138
(1994), 1055–1065),
wurden nach dem in Beispiel 4a beschriebenen Protokoll mit EVACs
transformiert. Die transformierten Zellen wurden auf Platten ausplattiert,
die auf Zellen selektionieren, die sowohl YAC12 als auch EVACs beinhalten.
-
Beispiel 10: Beispiel unterschiedlicher
Expressionsmuster "Phänotypen", die unter
-
Verwendung der gleichen Hefeklone
unter unterschiedlichen Expressionsbedingungen erhalten werden
-
Es
wurden Kolonien mit einem sterilen Zahnstocher gepickt und sequentiell
auf Platten ausgestrichen, die den vier reprimierten und/oder induzierten
Bedingungen (-Ura/-Trp, -Ura/-Trp/-Met,
-Ura/-Trp/+200 μM Cu
2SO
4, -Ura/-Trp/-Met+200 μM Cu
2SO
4) entsprechen.
Es wurden 20 mg Adenin zu den Medien zugegeben, um den ockerfarbenen
Phänotyp
zu unterdrücken. SEQUENCE
LISTING