DE69627769T2

DE69627769T2 - Funktionelle Faserprodukte

Info

Publication number: DE69627769T2
Application number: DE69627769T
Authority: DE
Inventors: Akihiro Sabae-shi Nogata; Masakazu Takefu-shi Nomura; Hideyuki Fukui-shi Yamada
Original assignee: Seiren Co Ltd
Current assignee: Seiren Co Ltd
Priority date: 1995-07-21
Filing date: 1996-02-09
Publication date: 2004-04-08
Anticipated expiration: 2016-02-10
Also published as: DE69627769D1; DE69635939T2; ATE239123T1; HK1005997A1; EP0761867A2; EP1308553A2; US5728461A; ATE321165T1; JP3489917B2; EP0761867A3; DE69635939D1; EP1308553B1; EP1308553A3; EP0761867B1; JPH0931847A

Description

Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf funktionelle Faserprodukte. Insbesondere beschäftigt sich die vorliegende Erfindung mit einem Faserprodukt mit einer Hautpflegeeigenschaft.
Die „Hautpflegeeigenschaft", auf die hierbei Bezug genommen wird, bezeichnet eine Eigenschaft, die Haut zu schützen und die Haut in einem feuchten Zustand zu erhalten, welcher frei ist von Rissigwerden.
Die Haut eines menschlichen Körpers schützt den Körper vor zahlreichen äußeren Umgebungen, indem sie sich an der Grenze zwischen dem Körper und den Umgebungen befindet. Es wurde durch Studien klar, dass das Lipid und die freie Aminosäure, die die Hornzellen umgeben, welche eine epidermale Hornschicht auf der Haut bilden, eine Rolle eines natürlichen Feuchtigkeitsrückhaltefaktors spielen.
Unter Berücksichtigung solcher Mechanismen wurden zahlreiche Hautpflegekosmetika bis jetzt vorgeschlagen und sind in breiter Verwendung, um die Haut in einem guten Zustand zu bewahren, und um dem Rissigwerden der Haut vorzubeugen, weiterhin um die Oberflächenexfoliation und -abstoßung der Hornschicht, die durch Alterung der Haut verursacht wird, zu verhindern.
Kürzlich wurden Versuche vorgeschlagen, um gewöhnliche Faserprodukte mit den vorgenannten, für Kosmetika benötigten Funktionen herzustellen, und einige Kleidungsstücke, die dafür bestimmt sind, den Hautpflegeeffekt während dem Tragen zu erreichen, wurden bereits vermarktet. Genauer ist es bekannt, Faserprodukte zu verwenden, die prinzipiell aus Protein bestehen, oder Kollagen auf die Faserprodukte aufzutragen. Man stößt jedoch auf Schwierigkeiten bei den Eigenschaften der Fasern selber oder bei den Hautpflegeeigenschaften. Ein Faserprodukt, welches eine befriedigende Hautpflegeeigenschaft ausübt, während es zufriedenstellende Eigenschaften der zugrunde liegenden Fasern bewahrt, ist bis jetzt nicht bekannt.
Auf der anderen Hand sind zahlreiche Faserprodukte mit antibakterieller Eigenschaft (einschließlich einer Schimmel verhindernden Eigenschaft und einer desodorierenden Eigenschaft) bekannt.
In den Fällen von Faserprodukten, die in direktem Kontakt mit der Haut verwendet werden müssen, z. B. solche Kleidungsstücke wie Unterwäsche, Unterhemden, Socken, Hemden, Blusen, Nachthemden und Pyjamas, und Wäsche, wie z. B. Bettwäsche, wie Laken, Kopfkissen und Bettüberzüge, und solche medizinischen Materialien und Sanitätsmaterialien, wie Bandagen, Windeln und Bettlaken, dienen, falls Sekretionen, wie z. B. Schweiß und Ähnliches an jenen Faserprodukten haften, als eine Nahrungsquelle, wodurch das Wachstum zahlreicher Bakterien und Schimmelpilze verursacht wird, was in der Ausdünstung eines üblen Geruches resultiert, oder rufen einen Zustand hervor, welcher nicht wünschenswert ist von einem hygienischen Standpunkt aus. Bei dem Bemühen, solche Probleme zu lösen, wurde eine Behandlung zur Anwendung zahlreicher synthetischer, antibakterieller Agenzien, wie z. B. Biguanidderivaten oder auf siliziumhaltigen, organischen Verbindungen basierenden, quaternären Ammoniumsalzen auf Faserprodukten, wie z. B. den Fasern selber oder textilen Geweben aufzutragen, durchgeführt, oder um ihnen eine antibakterielle Eigenschaft zu verleihen durch ionische Dissoziierung von antibakteriellen Metallen (Ag, Cu, Zn), welche abgestützt sind auf Zeolith.
Bei solchen, durch jene Verfahren gewonnenen Faserprodukten sind jedoch die verwendeten antibakteriellen Agenzien nicht immer sicher für den menschlichen Körper und in bestimmten Anwendungen verursachen sie Kontaktdermatitis bei Menschen, insbesondere bei jenen mit einer empfindlichen Haut, wie z. B. bei neugeborenen Babys. Folglich trifft man auf Schwierigkeiten im Punkt der Sicherheit. Wie mit manchen Arzneimitteln, wurde ihre Verwendung verboten wegen dem Auftreten von Dioxin bei der Verbrennung. Folglich waren jene antibakteriellen Agenzien ungeeignet als Behandlungsmittel.
Kürzlich wurden als Antwort auf das Verlangen nach einer sichereren antibakteriellen und desodorierenden Behandlung, oder um einen sichereren Wirkstoff mit einem hohen Molekulargewicht bereitzustellen, Behandlungsverfahren vorgeschlagen, die als eine antibakterielle Komponente ein deacetyliertes Chitin (worauf hierin nachfolgend Bezug genommen wird als „Chitosan") verwenden, welche eine natürliche Substanz ist (japanische Patentveröffentlichungsschriften mit den Nrn. JP3-51369A, JP4-257301A, JP5-339801A und JP6-70803A). Bei diesen Verfahren wird jedoch Chitosan als eine antibakterielle Komponente verwendet, und um es auf Faseroberflächen zu fixieren, wird ein Bindemittel verwendet, das grundsätzlich aus einem synthetischen Harz besteht, welches eine Schwierigkeit im Punkt der Sicherheit für den menschlichen Körper beinhaltet. Folglich wurde, selbst wenn die antibakterielle Wirkung und die Waschbeständigkeit bei der Anwendung der behandelten Fasermaterialien zufriedengestellt sind, der menschliche Körper, insbesondere die Haut, nicht in Betracht gezogen. Dies ist die derzeitige Situation und es gibt ein starkes Verlangen zur Verbesserung dieser Schwierigkeiten.
Deutsche Patente mit den Nummern DE-C-7 275, DE-C-10 416 und DE-C-16 110 beziehen sich auf die Behandlung von Fasersubstanzen mit Seide. Das dritte Dokument bezieht sich auf die Behandlung von Fasern mit wässrigen Lösungen von Abkömmlingen von Seide, wie z. B. Seidenabfall. Diese Dokumente stellen jedoch nicht fest, dass ein Faserprodukt, das mit einem Protein, das 20–40 Gew.% Serin enthält, überzogen ist, verbesserte Hautpflegeeigenschaften zeigen würde.
Die japanische Patentanmeldung JP-A-04 176 460 bezieht sich auf Gewebe, welche nützlich sind bei der Vorbeugung von Dekubitus. Eine Kombination eines Indigopigmentes, eines antimikrobiellen Agens und Bakterizids mit einer rohen Kokonschale erzeugt Windeln, welche äußerst haltbar sind.
Es ist das Ziel der vorliegenden Erfindung, ein Faserprodukt bereitzustellen, welches überlegen ist in der Hautpflegeeigenschaft und welches in der Lage ist, die Eigenschaften des verwendeten Fasermaterials zu bewahren, wobei der Hornschicht eine zufriedenstellende feuchtigkeitsbewahrende Wirkung verliehen wird und eine feuchte Haut über einen langen Zeitraum bewahrt wird.
Das Ziel der vorliegenden Erfindung wird erreicht durch ein Faserprodukt, das in Kontakt mit der menschlichen Haut verwendet wird und auf dem Sericin haftend aufgebracht ist, wobei dieses Sericin 20–40 Gew.% Serin als eine Aminosäurekomponente umfasst, wobei dieses Sericin erhältlich ist durch Teilhydrolyse von in Seidenfasern enthaltenem Sericin, und wobei es auf das Faserprodukt in einer Menge von 0,05–10 Gew.% aufgebracht ist.
In der vorliegenden Erfindung stellt die Verwendung von Sericin, das 20–40 Gew.% Serin als eine Aminosäurekomponente enthält, sicher, dass, wenn ein Textilprodukt, das dieses Protein enthält, sich in Kontakt mit der menschlichen Haut befindet, die Hornschicht der Haut äußerst hygroskopisch erhalten wird, um die Haut davor zu bewahren, trocken zu werden, wodurch der Haut ermöglicht wird, in einem feuchten Zustand erhalten zu bleiben, und wodurch Rissigwerden und Alterung der Haut verhindert wird. Solche herausragenden Wirkungen werden erreicht.
Sericin, das 20–40 Gew.% Serin enthält, ist erhältlich durch Teilhydrolyse des in Seidenfasern enthaltenen Sericins in Übereinstimmung mit einem chemischen Entschälungsverfahren oder einem Entschälungsverfahren durch Fermentierung, welches das Auslösen des Sericins gestattet, und anschließendem Durchführen von Fällung mit einem Wirkstoff oder jedem anderen geeigneten Verfahren, um ein Sericinpulver zu erhalten.
Als Beispiele für Fasermaterialien, aus denen das Faserprodukt gemäß der vorliegenden Erfindung besteht, sind Rohfasern, Garne, Fasern, baumwollähnliche Materialien, gewobene und nicht gewobene Gewebe, gewirkte Güter und auf Wolle gründende Stoffe genannt. Als Beispiele für die Faserprodukte sind eingeschlossen nicht nur die gewöhnliche Unterwäsche und Unterhemden, sondern auch solche Kleidungsstücke als Stützen für Hände und Füße, wie Socken, Strümpfe und Handschuhe. Das Faserprodukt, auf das hierin Bezug genommen wird, umfasst weiter Holz- und Papiererzeugnisse.
Genauer können jegliche, z. B. synthetische Fasern, die durch thermoplastische Polymere gebildet sind, welche in der Lage sind, Fasern zu bilden, wie z. B. Polyamide, Polyester, Polyacrylnitrile und Polyolefine, halbsynthetische Fasern wie z. B. Acetat, ebenso wie zellulosehaltige Fasern, tierische Fasern und Mischungen dieser Fasern verwendet werden als die zugrunde liegenden Fasern des Faserproduktes. Insbesondere ist es wünschenswert, synthetische Fasern als wesentliche zugrunde liegende Fasern zu verwenden.
Die Menge an Sericin, die auf das Faserprodukt der vorliegenden Erfindung aufzubringen ist, liegt in dem Bereich von 0,05–10 Gew.%, vorzugsweise 0,2–3 Gew.%, basierend auf dem Gewicht der verwendeten Fasern. Falls sie kleiner ist als 0,05 Gew.% wird es unmöglich, einen feuchtigkeitsrückhaltenden Effekt zu erwarten, und auch wenn sie 3 Gew.% übersteigt, wird kein Unterschied in der Wirkung festgestellt werden.
Als das Verfahren für das Aufbringen des Sericins können geeignete Mittel verwendet werden, wie z. B. Tauchen, Ummanteln, Sprühen oder Drucken unter Verwendung der Proteinlösung. Die Lösung ist vorzugsweise wässrig.
Es ist möglich, das textile Erzeugnis in einem gefärbten Zustand zu gewinnen, aber in diesem Fall sollte die Tätigkeit des Auftragens des Proteins vorzugsweise nach der Färbetätigkeit durchgeführt werden.
Um die Fixierung des Sericins in der Erfindung zu verstärken, kann es auf das Faserprodukt haftend aufgebracht werden zusammen mit einem haftenden Harz: es können ebenfalls verwendet werden jede der z. B. acrylischen, Urethan-, Polyester- und Epoxyharze.
Es wird bevorzugt, dass eine Ölkomponente, z. B. Squalan gemeinsam mit dem Sericin, das 20–40 Gew.% Serin enthält, verwendet wird. Solch eine kombinierte Verwendung sichert die Affinität, Permeabilität und die Nahrungsbereitstellung in Bezug auf die Haut und verhindert weiterhin die Emission von Feuchtigkeit von der Haut, um dabei die Feuchtigkeit und die Ölkomponente in der Haut zu mäßigen.
Insbesondere in dem Fall der Verwendung von Fasern, die im Wesentlichen synthetische Fasern, wie z. B. Polyester oder Nylon enthalten, ist es möglich, die ausgezeichneten physikalischen Eigenschaften, die den synthetischen Fasern zu Eigen sind, aufrechtzuerhalten und eine anhaltende hydrophile Beschaffenheit zu erhalten.
Die demzufolge behandelten Fasern (Gewebe) können mit anderen geeigneten Fasern (Geweben) kombiniert werden.
Die folgenden Beispiele erläutern folglich die Erfindung.
Beispiel 1
Strumpfhosen, die erhalten wurden durch das Verweben von Nylongarn und Spandexgarn, wurden in eine 3%ige, wässrige Sericinlösung, die 25% Serin enthält, eingetaucht, dann entwässert unter Verwendung einer Trockenschleuder und anschließend bei 100°C für 3 Minuten getrocknet, um 0,8 Gew.% Sericin auf die Fasern aufzubringen.
Die demzufolge behandelten Strumpfhosen wurden 30 zufällig gewählten Frauen angezogen; und die Haut der Frauen wurde vor und nach dem Tragen der Strumpfhosen in Übereinstimmung mit den folgenden Bewertungsvoraussetzungen beobachtet:

(1) Kleidungstücke: Strumphosen (Nylon/Spandex)
(2) Tragedauer: 2 Wochen
(3) Bewertung:
1) Zwei Wochen nach dem Tragen wurden das Knie, Unterschenkel- und Fersenbereiche untersucht, auf den Zustand der Haut in Übereinstimmung mit den folgenden fünf Stufen: +2 sehr feucht +1 feucht 0 gewöhnlich –1 rissig werdend –2 sehr rissig werdend
2) Zwei Wochen nach dem Tragen und ebenso nach einem Monat wurden die Hautoberflächen (Unterschenkel- und Hüftbereiche) durch mikroskopische Photographien beobachtet.

Die Ergebnisse der Bewertung sind wie in den Tabellen 1 und 2 gezeigt. Am Anfang wurde unter 30 Studienteilnehmern Rissigwerden bei 15 Teilnehmern festgestellt, von denen 12 Teilnehmer (80%) herausgefunden wurden, die eine heilende Wirkung auf das Rissigwerden nach dem Tragen zeigten.
Auf den Photographien der Hautoberflächen wurde Exfoliation der Hornschichten vor dem Tragen beobachtet, aber nach dem Tragen stellte sich heraus, dass solche Exfoliation in hohem Maße geheilt wurde.
Tabelle 1
Tabelle 2

Claims

Faserprodukt, das in Kontakt mit der menschlichen Haut verwendet werden soll und auf dem Sericin haftend aufgebracht ist, wobei das Sericin 20 bis 40 Gew.-% Serin als Aminosäurekomponente umfasst, wobei das Sericin erhältlich ist durch Teilhydrolyse von in Seidenfasern enthaltenem Sericin gemäß einem chemischen Entschälungsverfahren bzw. einem Entschälungsverfahren durch Fermentierung, welches das Auslösen des Sericins gestattet, und anschließend ausgefällt wird, um ein Sericinpulver zu erhalten, und wobei das Sericin in einer Menge von 0,05 bis 10 Gew.-% haftend auf das Faserprodukt aufgebracht ist.
Faserprodukt nach Anspruch 1, wobei das Sericin in einer Menge von 0,2 bis 3 Gew.-% haftend auf das Faserprodukt aufgebracht ist.
Faserprodukt nach Anspruch 1, wobei das Sericin zusammen mit einem haftfähigen Harz haftend auf das Faserprodukt aufgebracht wird.
Faserprodukt nach einem der vorstehenden Ansprüche, das eine Ölkomponente umfasst.
Faserprodukt nach Anspruch 4, wobei die Ölkomponente Squalan umfasst.