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Die
vorliegende Erfindung betrifft die Anwendung einer aktiven Substanz
in einem Bereich des menschlichen Körpers.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ebenfalls die Vorbeugung oder Behandlung
der Auswirkungen der Fußsohlen-Hyperhidrose.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft insbesondere ein Verfahren zur Unterbindung
oder wenigstens Einschränkung
des Auftretens schlechter Gerüche
im Bereich der Füße.
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Die
Schweißbildung
ist ein normaler physiologischer Vorgang und unerlässlich zur
Anfeuchtung der Haut und Ausscheidung der Toxine. Es kann jedoch
zu einer Überfunktion
der Schweißdrüsen kommen,
die dann zu einer übermäßigen Schweißbildung
führt,
die Hyperhidrose genannt wird. Im Bereich der Füße ist diese übermäßige Schweißbildung häufig von
einer Auslaugungserscheinung begleitet, die ein Milieu schafft,
das für
die Vermehrung von Bakterien und Pilzen günstig ist. Die Bakterien bauen stickstoffhaltige
Verbindungen im Schweiß ab,
der übelriechend
wird – dies
wird Bromhidrosis genannt -, während
sich die Pilze in den am wenigsten durchlüfteten Bereichen ansiedeln,
insbesondere im dritten und vierten Zehenzwischenraum, und Juckreiz
und Rötungen
oder eine Mykose bewirken. So zeigen sich die beiden Folgen der
Hyperhidrose, nämlich Bromhidrose
und Mykose als noch störender
für die schwitzende
Person, als der Schweiß selbst.
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Zur
Vorbeugung dieser Krankheiten befinden sich Antitranspirante und
Deodorants auf dem Markt. Das Antitranspirant wirkt auf die Öffnung der
Hautporen ein, um das Schwitzen einzuschränken. Es existiert in Form
verschiedener galenischer Mittel (Lotion, Creme, Stift, Spray),
erweist sich jedoch im Fall längerfristi ger
Anwendung als hautreizend. Das Deodorant schränkt das Auftreten übler Gerüche ein,
ohne Beeinträchtigung
des physiologischen Vorganges. Außer den herkömmlichen
Produkten, wie in die Schuhe zu streuendes Puder oder „Gesundheitssohlen", sei die kürzliche
Entwicklung einer bakteriostatischen Polyamidfaser erwähnt, die
zur Herstellung von Socken verwendet werden könnte, um die Bildung übler Gerüche einzuschränken.
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Es
besteht also bis jetzt die vorgeschlagene Lösung im Fall von Infektion
oder Mykose der Füße in der
Anwendung einer Salbe oder eines (medizinischen) Puders auf die
befallenen Bereiche. Keines der zur Zeit auf dem Markt erhältlichen
Produkte jedoch bietet eine zufriedenstellende Lösung, die gleichzeitig unter
dem Gesichtspunkt der Wirksamkeit, der Funktionalität und der
nicht-Toxizität
optimiert wäre,
um sowohl zur Vorbeugung, als auch zur Behandlung wirksam zu sein.
Wie oben erwähnt
wurde, sind nämlich
die Antitranspirante hautreizend im Fall längerfristiger Anwendung. Da
ihre Wirksamkeit jedoch kurzfristig ist, muss diese Art von Produkt
laufend angewandt werden. Das Auftreten von Nebenwirkungen ist so
unvermeidbar.
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Die
Verwendung eines Deodorants ist weniger traumatisierend für den Körper, erweist
sich jedoch als wenig praktisch und es wird im Allgemeinen von den
Benutzern nicht geschätzt,
dass die Anwendung des Deodorants durch Aufsprühen erfolgt oder durch Auftragen
eines Puders.
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Andererseits
kann die Verwendung einer sogenannten Gesundheitssohle, die eine
antibakterielle Behandlung erfahren hat, eine gute Lösung für Schwitzprobleme
sein, erfordert jedoch ausreichend große Schuhe, damit der Fuß trotz
der Anwesenheit der Sohle keine Unbequemlichkeit spührt. Im
entgegen gesetzten Fall können
mechanische Traumatismen auftreten, wie etwa Schwielen.
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Außerdem decken
die Sohlen und anderen antibakteriellen Socken Bereiche mittlerer
Schweißbildung
ab, beispielsweise im Bereich der Ferse, und wirken wenig in den
kritischen Bereichen, wie etwa dem dritten und vierten Zehenzwischenraum.
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Ein
Ziel der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein Verfahren zur
Unterdrückung
oder wenigstens Einschränkung
des Auftretens übler
Gerüche
im Bereich des Fußes
vorzuschlagen.
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Ein
anderes Ziel der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein Verfahren
zur Anwendung einer bestimmten Substanz auf einen Bereich des menschlichen
Körpers
zu schaffen, insbesondere eine aktive Substanz, die dazu dient,
das Auftreten übler
Gerüche
im Bereich des Fußes
zu unterdrücken
oder einzuschränken.
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Noch
ein weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, ein Produkt
zur Vorbeugung oder Behandlung der Folgen der Fußsohlen-Hyperhidrose vorzuschlagen,
das in unmittelbarer Nähe
eines kritischen Bereichs des Fußes anwendbar ist, das praktisch
im Gebrauch ist, das über
einen langen Zeitraum eine zufriedenstellende Wirksamkeit bietet
und das ohne Nebenwirkungen fortlaufend verwendet werden kann.
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Um
diese Ziele zu erreichen, schlägt
die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Anwendung einer aktiven
Substanz im Bereich des Fußes
vor, das aus ästhetischen,
nicht therapeutischen Gründen eingesetzt
wird, das die Anwendung eines viskoelastischen Stoffes in mindestens
einem Zehenzwischenraum umfasst, dessen Form dafür vorgesehen ist, ihn in den
erwähnten
Zehenzwischenraum einzusetzen und dort durch Einklemmen zwischen
den Zehen zu halten, wobei der Stoff eine aktive Substanz enthält, die
bei Kontakt mit der Haut langsam freigesetzt wird.
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In
einer Ausführungsform
ist der viskoelastische Stoff ein Silikongel.
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Vorzugsweise
weist das Silikongel mechanische Eigenschaften ähnlich denen des menschlichen Fußsohlenpolsters
auf.
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In
einer Ausführungsform
wird die Substanz aus der Gruppe bestehend aus Fungistatika, Fungiziden,
Bakteriostatika und Bakteriziden ausgewählt, um das Auftreten übler Gerüche im Bereich
des Fußes
zu unterdrücken
oder wenigstens einzuschränken.
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In
einer Ausführungsform
ist der viskoelastische Stoff kugel- oder eiförmig und hat einen an den erwähnten Zehenzwischenraum
angepassten Durchmesser.
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In
einer Ausführungsform
weist der viskoelastische Stoff eine zylindrische Form und einen
an den erwähnten
Zehenzwischenraum angepassten Durchmesser auf.
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In
einer Ausführungsform
ist der viskoelastische Stoff zylindrisch und hat einen Durchmesser, der
dem betreffenden Zehenzwischenraum angepasst ist.
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In
einer Ausführungsform
weist der viskoelastische Stoff einen minimalen Durchmesser in der Größenordnung
von 4 mm auf.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ebenfalls ein Produkt für die Anwendung
einer aktiven Substanz in einem Bereich des Fußes, einen viskoelastischen
Stoff umfassend, dessen Form dafür
vorgesehen ist, es in einen Zehenzwischenraum einzusetzen und dort
durch Einklemmen zwischen den Zehen zu halten, und mindestens eine
aktive Substanz, die dem viskoelastischen Stoff beigemischt ist
und sich langsam aus dem viskoelastischen Stoff freisetzt, wenn
dieser mit der Haut in Kontakt gebracht wird.
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In
einer Ausführungsform
ist der viskoelastische Stoff ein Silikongel.
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Vorzugsweise
weist das Silikongel mechanische Eigenschaften ähnlich denen des menschlichen Fußsohlenpolsters
auf.
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In
einer Ausführungsform,
die die Vorbeugung oder Behandlung der Folgen der Fußsohlen-Hyperhidrose
beabsichtigt, wird die Substanz aus der Gruppe bestehend aus Fungistatika,
Fungiziden, Bakteriostatika und Bakteriziden ausgewählt.
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In
einer Ausführungsform
ist der viskoelastische Stoff kugel- oder eiförmig und hat einen an den betroffenen
Zehenzwischenraum angepassten Durchmesser.
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In
einer Ausführungsform
weist der viskoelastische Stoff eine zylindrische Form und einen
an den erwähnten
Zehenzwischenraum angepassten Durchmesser auf.
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Im
Allgemeinen betrifft die vorliegende Erfindung ebenfalls ein Produkt
für die
Anwendung einer aktiven Substanz in einem Bereich des menschlichen Körpers, einen
kugel- oder eiförmigen
viskoelastischen Stoff umfassend, der einen minimalen Durchmesser
von ungefähr
2 mm für
eine Anwendung am Auge oder von ungefähr 4 mm für eine Anwendung in einem anderen
Bereich des menschlichen Körpers aufweist,
und mindestens eine aktive Substanz, die dem viskoelastischen Stoff
beigemischt ist und langsam aus dem viskoelastischen Stoff freigesetzt
wird, wenn dieser mit der Haut in Kontakt gebracht wird.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ebenfalls ein Produkt für die Anwendung
einer aktiven Substanz in einem Bereich des menschlichen Körpers, einen
viskoelastischen Stoff mit zylindrischer Form und einem minimalen
Durchmesser von 4 mm umfassend, und mindestens eine aktive Substanz,
die dem viskoelastischen Stoff beigemischt ist und langsam aus dem
viskoelastischen Stoff freigesetzt wird, wenn dieser mit der Haut
in Kontakt gebracht wird.
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In
einer Ausführungsform
ist der viskoelastische Stoff ein Silikongel.
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Vorzugsweise
weist das Silikongel mechanische Eigenschaften ähnlich denen des menschlichen Gewebes
im betreffenden Bereich des menschlichen Körpers auf.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ebenfalls ein Verfahren zur Herstellung
eines kugel- oder eiförmigen
viskoelastischen Produkts, das für
die Anwendung einer aktiven Substanz in einem Bereich des menschlichen
Körpers
bestimmt ist, das die folgenden Schritte umfasst: Bereitung eines
Gemisches, das mindestens eine vernetzende Verbindung umfasst, um
nach der Vernetzung einen Stoff zu bilden, der viskoelastische Eigenschaften
besitzt, und mindestens eine aktive, mit der Verbindung mischbare Substanz,
Einführen
einer bestimmten Menge des Gemisches in einen Behälter, welcher
ein mit dem Gemisch nicht mischbares Fluid enthält, und Vernetzung der Menge
des in das Fluid eingetauchten Gemischs.
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In
einer Ausführungsform,
die die Herstellung eines viskoelastischen Produkts aus Silikongel beabsichtigt,
umfasst das Gemisch mindestens ein Silikonöl.
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In
einer Ausführungsform
wird die aktive Substanz aus der Gruppe bestehend aus Fungistatika,
Fungiziden, Bakteriostatika und Bakteriziden ausgewählt.
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In
einer Ausführungsform
wird die volumenbezogene Masse des Fluids so ausgewählt, dass
das Gemisch im Fluid in Suspension und eingetaucht bleibt, oder
in Richtung des Bodens des Gefäßes mit einer
ausreichend geringen Geschwindigkeit herabsinkt, dass seine Vernetzung
vor dem Erreichen des Bodens des Gefäßes gewährleistet wird.
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In
einer Ausführungsform
wird das Fluid erwärmt,
um den Vernetzungsprozess zu beschleunigen.
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Diese
Ziele, Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung, sowie weitere,
werden detaillierter in der folgenden Beschreibung eines erfindungsgemäßen Produktes,
einer Anwendung dieses Produktes und eines Verfahrens zur Herstellung
dieses Produktes dargelegt, die nichteinschränkend unter Bezugnahme auf
die beigefügten
Zeichnungen erfolgt. Es zeigen:
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1 einen
menschlichen Fuß und
eine Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Produktes,
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2 eine
vergrößerte Ansicht
eines Zehenzwischenraumes, der in 1 zu sehen
ist.
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Die 1 stellt
eine bevorzugte Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Produktes
dar, das zur Vorbeugung der Bromhidrosis (übler Gerüche) oder zur Behandlung der
Mykosen und anderer Infektionen bestimmt ist.
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Das
erfindungsgemäße Produkt
hat die Form einer viskoelastischen Kugel 1 mit einem Durchmesser
von einigen Millimetern, vorzugsweise in der Größenordnung von 6 bis 10 mm,
die mit einer aktiven Substanz in einer Weise imprägniert wurde, die
weiter unten beschrieben wird. Die Kugel 1 ist in einem
zu schützenden
oder zu behandelnden Zehenzwischenraum angeordnet und gibt langsam
die aktive Substanz ab. In 1 ist die
Kugel 1 im vierten Zehenzwischenraum angeordnet und eine
zweite erfindungsgemäße Kugel 1' ist im zweiten
Zehenzwischenraum angeordnet dargestellt.
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Die
Kugel 1 ist aus einem viskoelastischen Stoff gefertigt
und ist dadurch unabhängig
von der Morphologie des Fußes
geeignet, den Zehenzwischenraum auszufüllen, ohne den Benutzer in
irgendeiner Weise zu stören.
Der viskoelastische Stoff ist vorzugsweise ein waschbares und bis
zum Verbrauch der aktiven Substanz wiederverwendbares Silikongel,
wobei das Waschen nicht zur Auslösung der
aktiven Substanz führt.
Dieses Silikongel ist vorzugsweise biokompatibel und weist vorzugsweise mechanische
Eigenschaften auf, die denen der menschlichen Fußsohlenpolster ähnlich sind,
um den mit der Kugel in Kontakt stehenden Bereich des Fußes keiner
Beanspruchung der Epidermis auszusetzen. Unter den biokompatiblen
Silikongels, die derartige mechanische Eigenschaften aufweisen,
sind insbesondere die Silikonpolymergemische bekannt, die im Patent
FR-2 712 487 beschrieben werden, die den Vorteil haben, die mechanischen
Eigenschaften des natürlichen
Fußsohlenpolsters
bei Kompression und Torsion zu imitieren. Silikongele mit derartigen
Eigenschaften werden ebenfalls von der Anmelderin unter den Bezeichnungen
EPITHELIUM 26, EPITHELIUM 27 oder EPITHELIUM 27+ vertrieben. Sie
weisen außergewöhnliche
Kontakteigenschaften auf und führen
zu bemerkenswerten Ergebnissen, was die Bequemlichkeit betrifft,
was sie für
die durch die vorliegende Erfindung vorgeschlagene Anwendung geeignet
macht.
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2 ist
eine vergrößerte Ansicht
der vom vierten Zehenzwischenraum gebildeten Vertiefung. Es ist
zu erkennen, dass diese Vertiefung, die sich zwischen der Vorderkante
des Fußes
und zwei Zehen befindet, im Wesentlichen die Form einer Pyramide 2 hat,
derart, dass sich die erfindungsgemäße Kugel 1 dadurch
dort einfügen
kann, dass sie in mindestens drei Punkten mit der Haut in Kontakt
kommt, was erlaubt, auf jegliches andere Befestigungsmittel zu verzichten.
Außerdem
kann der viskoelastische Stoff, der die Kugel bildet, deutlich haftend
oder gar selbsthaftend gewählt
werden. Es handelt sich beispielsweise um ein Silikongel des Typs
EPITHELIUM 27+.
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Die
in der Kugel 1 enthaltene aktive Substanz ist vom Typ Fungistatikum
und/oder Bakteriostatikum zur Anwendung der Erfindung zur Vorbeugung übler Gerüche oder
vom Typ Bakterizid und/oder Fungizid für eine Anwendung der Erfindung auf
die Behandlung von Infektionen und Mykosen. Es handelt sich beispielsweise
um Triclosan (Fungistatikum und Bakteriostatikum) oder um Econazolnitrat (Bakterizid
und Fungizid). Sie wird langsam und fortlaufend von der Kugel im
Anwendungsbereich der Kugel freigesetzt (abgegeben).
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In
der Praxis liegt der Einflussbereich der aktiven Substanz in der
Größenordnung
von 40 mm um die Kugel herum, so dass eine einzige Kugel erlaubt, an
mindestens zwei Zehen den Gerüchen
vorzubeugen oder Infektionen zu behandeln.
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Im
Folgenden wird eine bevorzugte Art der Herstellung einer erfindungsgemäßen Silikongelkugel
beschrieben, die keine Form zum Halten des Ausgangsgemisches während der
Vernetzung (Umwandlung in ein Gel) erfordert. Das verwendete Ausgangsgemisch
ist ein Gemisch, das ein oder mehrere Silikonöle enthält, beispielsweise das Gemisch
aus drei Silikonölen,
das im oben genannten Patent
FR
2 712 487 beschrieben wird. Dem Gemisch wird mindestens
eine aktive Substanz zugesetzt, die in Abhängigkeit von der beabsichtigten
Anwendung gewählt
wird (Vorbeugung oder Behandlung). Diese Substanz muss mit den Silikonölen mischbar
sein. Es handelt sich beispielsweise um Triclosan, das in einer
Menge zugesetzt wird, die 0,1 bis 0,3 Gewichtsprozent des Ausgangsgemisches
entspricht.
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Ein
abgemessenes Volumen des Gemisches aus Silikon und aktiver Substanz
wird mit Hilfe einer Düse
(Rohr, Spritze etc.) in ein Fluidmedium eingebracht, das in einem
Behälter
enthalten ist. Das Fluid ist mit dem erfindungsgemäßen Gemisch
nicht mischbar und sein Kontakt mit dem Gemisch inhibiert nicht
die Vernetzungsreaktion. Die Dichte des Fluids ist derart gewählt, dass
das in den Behälter
eingebrachte Volumen des Gemisches während der Vernetzung im Medium
schwebt oder sehr langsam zum Boden des Behälters sinkt. Das Gemischvolumen darf
nicht wieder an die Fluidoberfläche
aufsteigen und muss eingetaucht bleiben. Es darf auch nicht zu schnell
absinken, da es sich am Boden des Behälters plattdrücken könnte, bevor
der Vernetzungsvorgang abgeschlossen ist. Wenn diese Bedingungen
eingehalten werden und aufgrund der mittleren Viskosität des Fluids
und des Überwiegens
der Kräfte
der Oberflächenspannung,
nimmt das Volumen des Gemisches auf natürliche Weise Kugelform an,
um seine Oberflächenenergie
zu minimieren, und vernetzt sich unter Beibehal tung der Kugelform.
So wird ein Gegenstand erhalten, der erfindungsgemäß eine Kugel genannt
wird.
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In
der Praxis ist das Fluid beispielsweise Wasser, dem Lösungen zugesetzt
wurden, die Zucker oder Salze enthalten, um die gewünschte Dichte zu
erzielen. Es kann erhitzt werden, um den Vernetzungsvorgang zu beschleunigen,
beispielsweise in einer Temperaturspanne von 40 bis 60°C.
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In
dem Fall, wo die Dichte des Fluids nicht angemessen eingestellt
werden kann, kann jedes andere Mittel in Betracht gezogen werden,
um den Tropfen in der Schwebe zu halten, insbesondere die Verwendung
einer aufsteigenden oder absteigenden Strömung zum Ausgleich der auf
den Tropfen ausgeübten
Kräfte.
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Im
Gebrauch zeigt sich, dass das erfindungsgemäße Produkt den gesetzten Zielen
vollkommen gerecht wird. Es ist funktionell und nicht schmutzend. Es
genügt,
morgens die Kugel in den zu behandelnden oder zu schützenden
Zehenzwischenraum einzuführen
und sie abends herauszunehmen. Die Kugel verformt sich und füllt den
verfügbaren
Platz ohne Störung
für den
Benutzer aus und ohne zusätzlichen Platzbedarf
im Schuh. Die Kugel wirkt wirkungsvoll und fortlaufend im „kritischen" Bereich und nur
in diesem Bereich. Die Wirkung ist so vollkommen zielgerichtet und
verändert
nicht das Gleichgewicht der Hautflora in den „gesunden" Bereichen.
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Der
Gebrauch einer erfindungsgemäßen Kugel
führt zu
keiner unerwünschten
Nebenwirkung, weder mechanischer noch chemischer Art. Außerdem ist
die Kugel waschbar und wiederverwendbar bis zur Erschöpfung der
aktiven Substanz. So wurde festgestellt, dass die „Lebensdauer" einer erfindungsgemäßen Kugel,
d. h. die Dauer der Abgabe der aktiven Substanz, bei täglicher
Wäsche
der Kugel mehr als einen Monat beträgt.
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Verschiedene
Ausführungsvarianten
der vorliegenden Erfindung können
in Betracht gezogen werden, sowohl in Bezug auf die Form des Produktes,
als auch in Bezug auf seine Zusammensetzung oder Anwendung. Insbesondere
kann die Kugel, statt in einen Zehenzwischenraum direkt unter dem
Zeh angeordnet werden, wenn sich ein zu behandelnder kritischer
Bereich an dieser Stelle befindet. Die gebogene Form der vierten
und fünften
Zehen erlaubt das Halten der Kugel, ohne eine andere Befestigungsweise
zu erfordern.
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Andererseits
kann das erfindungsgemäße Produkt
verschiedene andere Formen annehmen, als die einer Kugel, beispielsweise
Ei- oder Zylinderform
(Stab) und ganz allgemein jede Form, die der Morphologie der Fußsohle oder
der Morphologie des Zehenzwischenraumes angepasst ist. Außerdem umfasst
der Zehenzwischenraum im Sinne der vorliegenden Erfindung auch die
Vertiefung, die von einer Reihe von Zehen gebildet wird, in der
ein erfindungsgemäßer viskoelastischer
Stab, mit aktiver Substanz geladen, quer angeordnet werden kann.
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Außer den
Silikongelen können
auch wässrige
Gele (Hydrogele), wie etwa die durch Vernetzung von Lösungen von
Polysacchariden erhaltenen, zur Herstellung eines erfindungsgemäßen Produktes verwendet
werden.
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Auch
kann ein erfindungsgemäßes Produkt verwendet
werden, um langsam jede Art von aktiven Substanzen freizusetzen,
beispielsweise eine duftende und narbenbildende Substanz, wie essentielles Lavendelöl.
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Die
vorliegende Erfindung ist so für
die langsame und regelmäßige Anwendung
einer bestimmten Substanz in Bereichen des menschlichen Körpers, wie
etwa Büste,
Arme oder Beine verwendbar, oder auch im Gesicht.
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So
besteht eine vorteilhafte Anwendung der vorliegenden Erfindung darin,
eine viskoelastische Kugel vorzusehen, die dazu bestimmt ist, in
einem Augenwinkel angewandt zu werden, um eine therapeutische, aktive
Substanz langsam freizusetzen.
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Vorzugsweise
weist eine erfindungsgemäße Kugel
oder Ovoid einen minimalen Durchmesser in der Größenordnung von 2 mm für eine Anwendung am
menschlichen Auge auf und einen minimalen Durchmesser in der Größenordnung
von 6 mm für eine
Anwendung in einem Zehenzwischenraum des Fußes. Weiterhin weist vorzugsweise
ein erfindungsgemäßer Zylinder
oder Stab einen minimalen Durchmesser in der Größenordnung von 4 mm auf. Weiterhin
wird eine erfindungsgemäße Kugel,
Ovoid oder Stab vorzugsweise aus einem Gel hergestellt, das ähnliche
mechanische Eigenschaften aufweist, wie das menschliche Gewebe des
betreffenden Körperbereiches,
um für
den Benutzer schmerzlos zu sein und keinen Eindruck von Härte zu erwecken,
der das Produkt unbequem machen würde und im Übrigen zum Auftreten von Hämatomen
führen
könnte.
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Ganz
allgemein beruht die vorliegende Erfindung auf der Tatsache, das
ein viskoelastisches Gel die Eigenschaft hat, eine Substanz langsam
freizusetzen, die vor deren Vernetzung dem Ausgangsgemisch zugesetzt
wurde. Eine derartige Eigenschaft kann dadurch erklärt werden,
dass die aktive Substanz, die mit dem Ausgangsgemisch mischbar ist, sich
nicht vernetzt und sich innerhalb des mikroskopischen Gitters, das
nach Vernetzung des Ausgangsgemisches existiert, in freier Form
befindet, was ihm erlaubt, an die Oberfläche des Stoffes zu wandern.