DE4134888A1 - Revitalisierendes oelbad - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein revitalisierendes Ölbad. Insbesondere
betrifft sie ein Ölbad, das gleichzeitig das Abheilen von Haut
reizungen fördert.
Ein wesentliches Merkmal einer gesunden Haut ist, daß sie eine
Barriere gegen äußere Einflüsse aller Art darstellt. Das Ausmaß
dieser Funktion wird maßgeblich von einer den physiologischen
Verhältnissen angepaßten Reinigung und Pflege beeinflußt. Die
Barrierewirkung der unverletzten Haut ist abhängig von ihren
immunologischen Abwehrleistungen und ihrer natürlichen Besiede
lung mit Mikroorganismen, die die Haut vor dem Anhaften, der
weitergehenden Besiedlung und anschließend der Infektion mit
Krankheitserregern schützt. Die Vitalität der Haut spielt eine
wichtige Rolle bei der Reaktion auf chemische oder physikalische
Belastungen, die in verschiedenen Lebensbereichen zur Einwirkung
kommen. Hierzu zählt beispielsweise die Einwirkung von Sonnen
licht auf die Haut, was zu einem "Sonnenbrand", der eine Haut
reizung darstellt, führen kann. Bei einer Einschränkung der
Vitalität der Haut und ihrer biologischen und biochemischen
Abwehrleistung kommt es zum Entstehen entzündlicher Prozesse,
die als Abwehrmechanismen zu verstehen sind. Diese können sich
als Infektion oder als Dermatose manifestieren und Krankheits
wert erhalten. Die Vitalität der Haut ist also für den Erhalt
ihrer Funktionsfähigkeit von entscheidender Bedeutung.
Es ist bekannt, daß Thiocyanate in Mikroorganismen, Pflanzen,
Tieren und im Menschen ebenso in wie belebten Biotopen ubiqui
tär vorkommen. Bei endogenen und exogenen Einflüssen kommt es
zur charakteristischen Veränderung des Thiocyanatgehaltes in
Geweben und Körperflüssigkeiten bei Mensch, Tier und Pflanze.
Innerhalb physiologischer Konzentrationsbereiche besteht die
Wirkung von Thiocyanaten in einer Förderung wichtiger Zell- und
damit wichtiger Körperfunktionen u. a. auf Grundlage seiner posi
tiven Korrelation mit dem Zellstoffwechsel.
So werden Proliferationsprozesse gefördert und immunologische
Reaktionen und Wundheilungsvorgänge günstig beeinflußt. Über
einen Einfluß von Thiocyanaten auf die Vitalität und Wehrkraft
der Haut liegen bisher keine Erkenntnisse vor. Es ist lediglich
nachgewiesen, daß über die intakte Haut keine meßbaren Mengen
Thiocyanat resorbiert und auf dem Blutweg verteilt werden. Es
ist jedoch von einer Absorption in der Haut auszugehen, so daß
dann im Sinne einer Depotwirkung für gewisse Zeit geringe Mengen
Thiocyanat in der Haut verfügbar sein dürften.
Ferner ist bekannt, daß ätherische Öle eine keimhemmende bzw.
keimtötende Wirkung haben, die äußerlich wie innerlich genutzt
wird. Für ihren Einsatz als Antiseptika sind jedoch relativ hohe
Konzentrationen notwendig. Die Dosis/Wirkungsbeziehung kann aber
auch organabhängig sein. Typische Beispiele für Desinfizienzia
bzw. Antiseptika sind u. a. Thymianöl, Eukalyptusöl, Pfefferminz
öl und Salbeiöl. Die Hauptmenge derartiger ätherischer Öle be
steht aus Terpenverbindungen.
Bekannt ist auch, daß jede auch noch so schonende Hautreinigung
Teile des schützenden Hydrolipidmantels von der Haut entfernt.
Die normale Regeneration dauert bis zu zwei Stunden. Mit dem
Wasserentzug geht immer eine Entfettung einher. Sinkt der Fett
gehalt zu stark ab, kann es zu Hautschäden kommen. Auch optisch
wird durch Fettentzug die Oberfläche rauh und glanzlos. Gleich
zeitig werden aus der Hornschicht bestimmte feuchtigkeitsbinden
de Bestandteile herausgelöst. Durch das Waschen quillt die Haut
stark auf, so daß die aufgelockerte Hornschicht das Eindringen
von Wirkstoffen, aber auch von schädlichen Stoffen erleichtert.
Erkennbar wird das allgemein z. B. am Auslaugen der Fingerkuppen
bzw. Jucken der Haut. Auch gerötete Flecken weisen in diese
Richtung. Die Fähigkeit der Haut, den Säureschutzmantel zu rege
nerieren, ist sehr unterschiedlich ausgeprägt. In jedem Fall
wird eine Nachbehandlung zwingend notwendig. In der Regel wird
der beim Reinigungsvorgang aufgetretene Fettverlust durch Auf
tragen von Rückfettern aufgefangen bzw. ausgeglichen. Hierbei
wird ein dünner Fettfilm auf die Haut aufgezogen.
Ein Problem bei der Herstellung von revitalisierenden, wundhei
lenden Badezusätzen, die zweckmäßigerweise in Form eines Konzen
trats dem Badewasser zugefügt werden, ist es, physiologische
Wirkstoffe mit guter biologischer Aktivität und Verträglichkeit
aufzufinden und diese in eine ausreichend hochkonzentrierte,
stabile Lösung einzuarbeiten. Sobald die Konzentration der Wirk
stoffe zu hoch ist, fallen diese aus, so daß bei Anwendung des
Badezusatzes die tatsächlich eingesetzte Wirkstoffmenge bei
spielsweise wegen eines gebildeten aber nicht wieder durch Auf
schütteln suspendierten Bodensatzes niedriger als beabsichtigt
ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen vitalisierenden
und die Wundheilung fördernden Badezusatz zur Verfügung zu stel
len, der bei Anwendung eine gute wundheilende Wirkung zeigt, nur
geringe Konzentrationen des hierzu eingesetzten Wirkstoffs er
fordert, und darüber hinaus den Säureschutzmantel der Haut nur
unwesentlich beeinflußt und den natürlichen Fettgehalt der Haut
nicht beeinträchtigt bzw. diesen regeneriert oder ergänzt.
Diese Aufgabe wird durch einen aus einem Ölbad gemäß Anspruch 1
bestehenden Badewasserzusatz gelöst.
Bevorzugte Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Ölbads sind
Gegenstand der Unteransprüche.
Das erfindungsgemäße Ölbad ist dadurch gekennzeichnet, daß es
- a) 5 bis 60 Gew.-% Alkalithiocyanat als regenerierende Kom ponente,
- b) 75 bis 5 Gew.-% einer öligen Komponente,
- c) 0 bis 15 Gew.-% Tensid,
- d) 5 bis 15 Gew.-% einer Hautschutzkomponente und
- e) 65 bis 15 Gew.-% Wasser enthält.
Dieses Ölbad zeichnet sich durch einen hohen Anteil an Lipidkom
ponente, bei der es sich vorzugsweise um Polyolfettsäureester
oder Gemische mehrerer solcher Ester handelt, einen hohen Gehalt
an im menschlichen Organismus vorkommenden Alkalithiocyanat
(vorzugsweise Natriumthiocyanat) sowie durch den beträchtlichen
Gehalt an Hautschutzkomponente aus. Bei der hautregenerierenden
Komponente handelt es sich um eine als physiologisch einzustu
fende, natürlich vorkommende Substanz, deren Konzentration nach
Auflösung des Ölbades im Badewasser der physiologischen Konzen
tration entspricht. Insbesondere mit Hilfe von Polyolfettsäure
estern als Lipidkomponenten ist die Herstellung einer stabilen,
homogenen Lösung möglich, was aufgrund des hohen Salzanteils (5
bis 60 Gew.-%) überraschend ist. Die marktübliche Anwendung als
Konzentrat setzt nämlich zwangsläufig hohe Konzentrationen an
Alkalithiocyanat und Polyolfettsäureester voraus.
Der überraschende Effekt, daß trotz des notwendigen hohen Salz
anteils stabile Lösungen erreicht werden können, bleibt auch
erhalten, wenn lipidähnliche Kräuteröle in hohen Konzentrationen
zugesetzt werden. Als Kräuteröle sind beispielsweise ätherische
Öle aus Heilpflanzen wie der Kamille, der Pfefferminze, dem
Eukalyptus, dem Thymian, dem Rosmarin, dem Salbei, dem Lavendel,
dem Hopfen, dem Baldrian und aus Nelkenblättern bzw. Gemische
solcher Öle sowie Öle mit isolierten Inhaltsstoffe derselben ge
eignet.
Als Polyolfettsäureester, die vorzugsweise als ölige Komponente
dienen, sind beispielsweise Glycerinfettsäureester mit 6 bis 26,
bevorzugt 12 bis 18 Kohlenstoffatomen in der Alkyl- oder Al
kenylgruppe der Säurekomponente der Ester und insbesondere Koko
sester, Laurate, Oleate, Ricinolate, Palmitate und Stearat ge
eignet. Die Alkoholkomponente der Fettsäureester kann gegebenen
falls mit Polyalkylenglykolen verethert sein. Geeignete Poly
alkylenglykole weisen 1 bis 100, vorzugsweise 1 bis 50 Alkylen
glykoleinheiten auf. Die Alkylengruppen umfassen jeweils 2 bis
6, vorzugsweise 2 oder 3 Kohlenstoffatome. Besonders geeignet
sind Ethylen- und Propylengruppen. Einerseits ist es wichtig, daß
es sich um Fettsäureester handelt und andererseits, daß die
Hydroxylzahl zwischen 200 und 60, insbesondere zwischen 180 und
80 liegt. Vorzugsweise werden PEG-7-Glycerylkokosester (7 Poly
oxyethyleneinheiten) und PEG-20-Glyceryloleat (20 Polyoxy
ethyleneinheiten) als ölige Komponente eingesetzt.
Das Verhältnis der öligen Komponente zu Wasser beträgt in dem
erfindungsgemäßen Ölbad 5:1 bis 1:5 und vorzugsweise 3:1 bis
1:3.
Für Cremeschaumbäder mit geringem Anteil an waschaktiven Sub
stanzen können sowohl anionische Tenside als auch nicht-ionische
Tenside eingesetzt werden. Das Erzeugen von Schaum in der Bade
wanne bei gleichzeitig hohem Ölgehalt und damit guter Hautver
träglichkeit des Badekonzentrates wird am besten von einem Ge
misch aus hochkonzentrierten Fettalkoholethersulfaten in Kom
bination mit Fettsäurealkanolamiden erfüllt. Bevorzugt ist ein
Alkylethersulfat, insbesondere auf Basis von Kokosfettalkohol
zusammen mit Kokosfettsäurediethanolamid.
Bei der Hautschutzkomponente handelt es sich vorzugsweise um
Cocamidopropyldimethylglycin (Cocamidopropylbetain). Vorzugs
weise ist die Hautschutzkomponente in einer Menge von mindestens
6 Gew.-% in dem erfindungsgemäßen Ölbad vorhanden.
Das erfindungsgemäße Ölbad (als Badewasserzusatzkonzentrat)
sollte bei spröder, trockener, wenig durchbluteter, faltiger,
schuppiger, gestreßter oder belasteter Haut zum Einsatz gelan
gen. Der positive Effekt von Bädern, die Thiocyanat in physiolo
gischer Konzentration enthalten, auf ein durch UV-Bestrahlung
ausgelöstes Erythem konnte gezeigt werden. Bei Einsatz von er
findungsgemäßen Badezusätzen erfolgt im Vergleich zu entspre
chenden Bädern ohne diesen Zusatz eine schnellere Regenerierung
der Haut, z. B. durch Baden in solchen Bädern nach Einfluß physi
kalischer oder chemischer Noxen. Ein für unseren Zivilisations
bereich typischer Faktor für eine Hautreizung ist der "Sonnen
brand". Die Symptome des Sonnenbrandes klingen unter dem Einfluß
des hautregenerierenden Badezusatzes schneller ab. In praxisna
hen Anwendungstests hat sich gezeigt, daß durch den Einsatz der
erfindungsgemäßen Ölbäder im Vergleich zu ölfreien Bädern das
Haftvermögen des Thiocyanats auf der Haut verbessert wird.
Da erstens in physiologischen Konzentrationsbereichen gearbeitet
wird (30 g Ölbad auf ca. 100 l Badewasser, entsprechend 90 mg
Natriumthiocyanat/l Badewasser) und zweitens das Thiocyanat ein
natürlicher Bestandteil der Haut ist (2 bis 4 mg/kg Gewebe sind
nachweisbar), ist es mit analytischen Methoden nicht mehr mög
lich, die nach dem Baden auf der Haut verbleibende Menge an
Thiocyanat einwandfrei zu bestimmen. Die Thiocyanatkonzentration
des Badewassers sank bei den Versuchen nach 20minütigem Bad um
1 bis 10%. Es wurde festgestellt, daß in einem zweiten Badevor
gang ca. 1% der im Badewasser zur Verfügung gestellten Thiocya
natmenge wieder von der Haut abzuspülen war. In einfachen Wasch
versuchen konnte außerdem gezeigt werden, daß von einer Hand,
die ohne Ölzusatz gebadet worden ist, 15 bis 20% mehr Thiocyanat
abzuspülen sind als nach einem Bad in einem ölhaltigen Wasser.
Zum Nachweis des hautregenerierenden Effektes wurden Tierver
suche durchgeführt. Die Rückenhaut enthaarter Albinomeer
schweinchen wurde 1 Stunde lang mit UV-Licht bestrahlt (Intensi
tät 2 mW/cm2, UV-A-Anteil 92%, UV-B-Anteil 8%). Es kam zur Aus
bildung eines subakuten Erythems.
Die Tiere wurden unmittelbar nach der Bestrahlung sowie 24 Stun
den und 48 Stunden später je für 10 Minuten gebadet. Zum Baden
wurde in einer Gruppe (20 Tiere) Wasser und in einer anderen
Gruppe (15 Tiere) Wasser mit einem erfindungsgemäßen Ölbad ver
wendet. Der erfindungsgemäße Badezusatz wurde in einer solchen
Menge verwendet, daß das Bad 0,03% NaSCN enthielt.
Bis zum vollständigen Abklingen der Hautreizung wurde die Ery
themstärke täglich nach folgender Skale bewertet:
0 = keine Hautreizung
1 = schwaches Erythem
2 = deutliches Erythem.
1 = schwaches Erythem
2 = deutliches Erythem.
Zur Wichtung der Befunde wurde eine Wirkungszahl ermittelt. Dazu
wurde zu der am jeweiligen Versuchstag ermittelten Tierzahl mit
einem Erythem der Stärke 1 die Zahl addiert, die sich aus der
verdoppelten Tierzahl mit einem Erythem der Stärke 2 ergibt. Die
Wirkungskennzahlen wurden rechnerisch auf eine Gruppenstärke von
je 15 Tieren korrigiert, um vergleichbare Werte zu erhalten.
Die Ergebnisse zeigen, daß die Thiocyanatlösung nach balneologi
scher Anwendung zu einer rascheren Rückbildung des UV-Erythems
im Vergleich zur Kontrolle mit reinem Leitungswasser führt (sie
he Tabelle). Der günstige Einfluß der Thiocyanatlösung war über
die gesamte Versuchsdauer feststellbar. An den ersten beiden
Versuchstagen zeigt sich eine annähernd gleiche Ausprägung des
Erythems (Wirkungskennzahl 18 bzw. 16). Vom dritten bis sechsten
Versuchstag zeigt sich dann in der Verum-Gruppe ein deutlich
geringeres Erythem (Kennzahl 11 bis 13) gegenüber der Placebo-
Gruppe (Kennzahl 17 bis 19). In der Gruppe der Tiere, die nur in
Wasser gebadet wurden, kommt es bis zum 7. Versuchstag nur zu
einer sehr schwach ausgeprägten Rückbildung der Erytheme. Am 8.
und 9. Versuchstag sind die mit Thiocyanat behandelten Tiere
dann schon fast beschwerdefrei (Kennzahl 1 bis 2), während bei
den nur in Wasser gebadeten Tieren noch eine mittlere Erythem
ausbildung (Kennzahl 8 bis 9) registriert wurde. Eine vollstän
dige Regenerierung wurde in der Gruppe mit Badezusatz am 10. Tag
und in der Wassergruppe am 15. Tag festgestellt. Der hautregene
rierende Effekt, der durch den Zusatz eines erfindungsgemäßen
Ölbades erreicht wird, ist daher offensichtlich.
Dieser Befund ist auch insofern bemerkenswert, als daß die Tiere
jeweils nur vom ersten bis dritten Versuchstag für je 10 Minuten
einmal pro Tag gebadet wurden.
Der Einsatz spezieller Fettderivate bzw. Ölmischungen ermöglicht
die Formulierung von Präparaten, die im Konzentrat einen hohen
Gehalt an Thiocyanat haben, wobei gleichzeitig der Tensidanteil
reduziert bzw. auf waschaktive Substanzen verzichtet werden
kann. Abb. 1 zeigt die maximale Thiocyanatkonzentration in
Abhängigkeit vom Gehalt an Polyolfettsäureester (z. B. PEG-7-
Glycerylkokosester) in zwei verschiedenen Formulierungstypen.
50% Natriumthiocyanat
10% Cocamidopropylbetain 30%
10% PEG-7-Glycerylcocoat
1% Parfüm
0,1% Farbstoff
28,9% Wasser
10% Cocamidopropylbetain 30%
10% PEG-7-Glycerylcocoat
1% Parfüm
0,1% Farbstoff
28,9% Wasser
30% Natriumthiocyanat
10% Cocamidopropylbetain 30%
40% PEG-7-Glycerylcocoat
1,4% Parfüm
18,6% Wasser
10% Cocamidopropylbetain 30%
40% PEG-7-Glycerylcocoat
1,4% Parfüm
18,6% Wasser
30% Natriumthiocyanat
10% Cocamidopropylbetain 30%
5% PEG-7-Glycerylcocoat
13% Kräuteröl
42% Wasser
10% Cocamidopropylbetain 30%
5% PEG-7-Glycerylcocoat
13% Kräuteröl
42% Wasser
20% Natriumthiocyanat
10% Laurylethersulfat (MIPA-Laurethsulfat) und Kokosfettsäurediethanolamid (Cocamid DEA)
40% PEG-7-Glycerylcocoat
1% 2-Hydroxyfettalkoholalkoxylat (PPG-2-Ceteareth 9)
1% ethoxylierter Laurylalkohol (Laureth-2,5)
6% Cocamidopropylbetain 30%
1% Parfüm
0,02% Farbstoff
20,98% Wasser.
10% Laurylethersulfat (MIPA-Laurethsulfat) und Kokosfettsäurediethanolamid (Cocamid DEA)
40% PEG-7-Glycerylcocoat
1% 2-Hydroxyfettalkoholalkoxylat (PPG-2-Ceteareth 9)
1% ethoxylierter Laurylalkohol (Laureth-2,5)
6% Cocamidopropylbetain 30%
1% Parfüm
0,02% Farbstoff
20,98% Wasser.
In einer reinen Ölbad-Formulierung (Beispiel 1) können bis zu 60
Gew.-% Natriumthiocyanat eingearbeitet werden. Der Gehalt an
Fettkomponente reduziert sich dementsprechend dann natürlich
ganz erheblich. Klare Lösungen erhält man auch im anderen Ex
trem. In 75 Gew.-% öliger Komponente können beispielsweise 10
Gew.-% Thiocyanat eingearbeitet werden. Für eine Creme-Schaumbad-
Formulierung (Beispiel 4) liegen die Thiocyanatmengen etwas
niedriger (vergl. Fig. 1).
Fig. 2 gibt die möglichen Einsatzmengen bei Formulierungen wie
der, bei denen mit Mischungen aus Polyolfettsäureester und Kräu
teröl gearbeitet wurde (Beispiel 3). In einem gewissen Rahmen
ist mit steigender Kräuterölmenge der Gehalt an Thiocyanat zu
erhöhen. Bei der Formulierung A wurden 5 Gew.-% und bei der For
mulierung B 10 Gew.-% Polyolfettsäureester verwendet. Im Fall B
erfolgt die Wende bei 20 Gew.-% Kräuteröl und 20 Gew.-% Thiocya
nat. Weiteres Thiocyanat ist nur durch drastische Reduktion der
Kräuterölmenge in der Formulierung zu halten.
x% Natriumthiocyanat
10% Cocamidopropylbetain 30%
5 (10%) Polyolfettsäureester
x% Kräuteröl
ad 100% Wasser
10% Cocamidopropylbetain 30%
5 (10%) Polyolfettsäureester
x% Kräuteröl
ad 100% Wasser
Fig. 3 zeigt einen Vergleich der zur Lösung von x g Natriumthio
cyanat notwendigen Wassermengen mit den tatsächlich zum Einsatz
kommenden Wassermengen (Formulierungstypen in Beispiel 1 und
Beispiel 4). Es wird deutlich, daß bei dem Ölbad (Beispiel 1)
stabile Formulierungen mit sehr hohen Natriumthiocyanatkonzen
trationen und reduzierter Wassermenge möglich sind. Das entspre
chende Ölbad enthält dann weniger Wasser als zum Lösen des Thio
cyanats in reinem Wasser notwendig wäre.
Der Einsatz von Alkylthiocyanaten in Kombination mit Lipiden
oder lipidähnlichen Substanzen führt zum Erhalt bzw. zur Wie
derherstellung einer gesunden Haut. Überraschenderweise können
die Thiocyanate in einer hautschonenden lipophilen Basis in
hoher Konzentration, stabil und homogen, eingearbeitet werden.
Das erfindungsgemäße Ölbad eignet sich als medizinisch kosmeti
sches Badepräparat.
Die Erfindung umfaßt auch das Verfahren zur Herstellung des
erfindungsgemäßen Ölbades. Bei diesem Verfahren werden die ein
zelnen Komponenten in den angegebenen Mengen miteinander unter
Rühren vermischt, wobei gegebenenfalls erwärmt wird.
Die gemäß dem Verfahren hergestellten Ölbäder sind auch nach
Abkühlung stabile und homogene Lösungen.
Claims (16)
1. Ölbad, dadurch gekennzeichnet, daß es
- a) 5 bis 60 Gew.-% Alkalithiocyanat als regenerierende Komponente,
- b) 75 bis 5 Gew.-% ölige Komponente,
- c) 0 bis 15 Gew.-% Tensid,
- d) 5 bis 15 Gew.-% Hautschutzkomponente und
- e) 65 bis 15 Gew.-% Wasser
enthält.
2. Ölbad nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es minde
stens 20 Gew.-% Alkalithiocyanat enthält.
3. Ölbad nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
das Alkalithiocyanat Natriumthiocyanat ist.
4. Ölbad nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeich
net, daß es mindestens 10 Gew.-% ölige Komponente enthält.
5. Ölbad nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeich
net, daß die ölige Komponente einen oder mehrere Polyolfett
säureester mit einer Hydroxyzahl von 80 bis 180 umfaßt.
6. Ölbad nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Al
kyl- bzw. Alkylengruppen der Säuregruppen der Ester jeweils
6 bis 26, vorzugsweise 12 bis 18 Kohlenstoffatome aufweisen,
die Alkoholkomponenten der Ester gegebenenfalls mit Poly
alkylenglykolen verethert sind, wobei die Zahl der Polyalky
lenglykoleinheiten 1 bis 100 beträgt und die Alkylengruppen
jeweils 1 bis 5 Kohlenstoffatome aufweisen, und insbesondere
Polyoxyethylen- oder Polyoxypropylenglycerinkokosester, die
-laurate, -oleate, -ricinolate, -palmitate oder -stearate
sowie Mischungen und gemischte Ester derselben umfassen.
7. Ölbad nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeich
net, daß das Verhältnis der öligen Komponente zu Wasser 5:1
bis 1:5 beträgt.
8. Ölbad nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Ver
hältnis der öligen Komponente zu Wasser 3:1 bis 1:3 beträgt.
9. Ölbad nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeich
net, daß die ölige Komponente außer Polyolfettsäureestern
auch Kräuteröle umfaßt.
10. Ölbad nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Kräu
teröle etherische Öle aus Heilpflanzen oder Gemische davon
umfassen.
11. Ölbad nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß
die Kräuteröle von Pflanzen zu denen die Kamille, die Pfef
ferminze, der Eukalyptus, der Thymian, der Rosmarin, der
Hopfen, der Salbei und der Lavendel gehören oder aus Nelken
blättern erhalten worden sind.
12. Ölbad nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Hautschutzkomponente Cocamidopropyldi
methylglycin (Cocamidopropylbetain) ist.
13. Ölbad nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekenn
zeichnet, daß es mindestens 6 Gew.-% der Hautschutzkomponente
enthält.
14. Verfahren zur Herstellung eines Ölbades gemäß einem der
Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die einzel
nen Komponenten unter Rühren und gegebenenfalls unter Erwär
mung miteinander vermischt werden.
15. Verwendung eines Ölbades gemäß einem der Ansprüche 1 bis 13
als medizinisch-kosmetisches Badepräparat.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914134888 DE4134888C2 (de) | 1991-10-23 | 1991-10-23 | Verwendung eines Ölbades als die Wundheilung fördernder Badezusatz |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914134888 DE4134888C2 (de) | 1991-10-23 | 1991-10-23 | Verwendung eines Ölbades als die Wundheilung fördernder Badezusatz |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4134888A1 true DE4134888A1 (de) | 1993-04-29 |
DE4134888C2 DE4134888C2 (de) | 1995-03-16 |
Family
ID=6443192
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19914134888 Expired - Lifetime DE4134888C2 (de) | 1991-10-23 | 1991-10-23 | Verwendung eines Ölbades als die Wundheilung fördernder Badezusatz |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4134888C2 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO1998057614A2 (de) * | 1997-06-17 | 1998-12-23 | Axel Kramer | Physiologische wirkstoffkombination zur förderung der abwehrleistungen der haut gegenüber noxen |
EP1287814A1 (de) * | 2001-09-04 | 2003-03-05 | Kramer, Axel, Prof.Dr.med.habil. | Wirkstoffkombination mit Rhodanid (Thiocyanat) als Hauptwirkstoff |
EP3090726A1 (de) | 2015-12-21 | 2016-11-09 | Thiocyn GmbH | Kosmetische zusammensetzung mit einer kombination aus wirkstoffen |
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1991
- 1991-10-23 DE DE19914134888 patent/DE4134888C2/de not_active Expired - Lifetime
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EP0336236A2 (de) * | 1988-03-28 | 1989-10-11 | Weuffen, Wolfgang, Prof.Dr.sc.med.Dr.rer.nat. | Mittel und Verfahren zur qualitativen und quantitativen Förderung des Haarwuchses bei Mensch und Nutztier |
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WO1998057614A2 (de) * | 1997-06-17 | 1998-12-23 | Axel Kramer | Physiologische wirkstoffkombination zur förderung der abwehrleistungen der haut gegenüber noxen |
DE19725405A1 (de) * | 1997-06-17 | 1998-12-24 | Kramer Axel Prof Dr Med Sc | Physiologische Wirkstoffkombination zur Förderung der Abwehrleistung der Haut gegenüber Noxen |
WO1998057614A3 (de) * | 1997-06-17 | 1999-04-01 | Axel Kramer | Physiologische wirkstoffkombination zur förderung der abwehrleistungen der haut gegenüber noxen |
US6346258B1 (en) | 1997-06-17 | 2002-02-12 | Axel Kramer | Physiological combination of active substances to enhance the skin's defenses against noxious agents |
EP1287814A1 (de) * | 2001-09-04 | 2003-03-05 | Kramer, Axel, Prof.Dr.med.habil. | Wirkstoffkombination mit Rhodanid (Thiocyanat) als Hauptwirkstoff |
EP3090726A1 (de) | 2015-12-21 | 2016-11-09 | Thiocyn GmbH | Kosmetische zusammensetzung mit einer kombination aus wirkstoffen |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE4134888C2 (de) | 1995-03-16 |
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