DE4134888A1 - Revitalisierendes oelbad - Google Patents

Revitalisierendes oelbad

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Description

Die Erfindung betrifft ein revitalisierendes Ölbad. Insbesondere betrifft sie ein Ölbad, das gleichzeitig das Abheilen von Haut­ reizungen fördert.
Ein wesentliches Merkmal einer gesunden Haut ist, daß sie eine Barriere gegen äußere Einflüsse aller Art darstellt. Das Ausmaß dieser Funktion wird maßgeblich von einer den physiologischen Verhältnissen angepaßten Reinigung und Pflege beeinflußt. Die Barrierewirkung der unverletzten Haut ist abhängig von ihren immunologischen Abwehrleistungen und ihrer natürlichen Besiede­ lung mit Mikroorganismen, die die Haut vor dem Anhaften, der weitergehenden Besiedlung und anschließend der Infektion mit Krankheitserregern schützt. Die Vitalität der Haut spielt eine wichtige Rolle bei der Reaktion auf chemische oder physikalische Belastungen, die in verschiedenen Lebensbereichen zur Einwirkung kommen. Hierzu zählt beispielsweise die Einwirkung von Sonnen­ licht auf die Haut, was zu einem "Sonnenbrand", der eine Haut­ reizung darstellt, führen kann. Bei einer Einschränkung der Vitalität der Haut und ihrer biologischen und biochemischen Abwehrleistung kommt es zum Entstehen entzündlicher Prozesse, die als Abwehrmechanismen zu verstehen sind. Diese können sich als Infektion oder als Dermatose manifestieren und Krankheits­ wert erhalten. Die Vitalität der Haut ist also für den Erhalt ihrer Funktionsfähigkeit von entscheidender Bedeutung.
Es ist bekannt, daß Thiocyanate in Mikroorganismen, Pflanzen, Tieren und im Menschen ebenso in wie belebten Biotopen ubiqui­ tär vorkommen. Bei endogenen und exogenen Einflüssen kommt es zur charakteristischen Veränderung des Thiocyanatgehaltes in Geweben und Körperflüssigkeiten bei Mensch, Tier und Pflanze. Innerhalb physiologischer Konzentrationsbereiche besteht die Wirkung von Thiocyanaten in einer Förderung wichtiger Zell- und damit wichtiger Körperfunktionen u. a. auf Grundlage seiner posi­ tiven Korrelation mit dem Zellstoffwechsel.
So werden Proliferationsprozesse gefördert und immunologische Reaktionen und Wundheilungsvorgänge günstig beeinflußt. Über einen Einfluß von Thiocyanaten auf die Vitalität und Wehrkraft der Haut liegen bisher keine Erkenntnisse vor. Es ist lediglich nachgewiesen, daß über die intakte Haut keine meßbaren Mengen Thiocyanat resorbiert und auf dem Blutweg verteilt werden. Es ist jedoch von einer Absorption in der Haut auszugehen, so daß dann im Sinne einer Depotwirkung für gewisse Zeit geringe Mengen Thiocyanat in der Haut verfügbar sein dürften.
Ferner ist bekannt, daß ätherische Öle eine keimhemmende bzw. keimtötende Wirkung haben, die äußerlich wie innerlich genutzt wird. Für ihren Einsatz als Antiseptika sind jedoch relativ hohe Konzentrationen notwendig. Die Dosis/Wirkungsbeziehung kann aber auch organabhängig sein. Typische Beispiele für Desinfizienzia bzw. Antiseptika sind u. a. Thymianöl, Eukalyptusöl, Pfefferminz­ öl und Salbeiöl. Die Hauptmenge derartiger ätherischer Öle be­ steht aus Terpenverbindungen.
Bekannt ist auch, daß jede auch noch so schonende Hautreinigung Teile des schützenden Hydrolipidmantels von der Haut entfernt.
Die normale Regeneration dauert bis zu zwei Stunden. Mit dem Wasserentzug geht immer eine Entfettung einher. Sinkt der Fett­ gehalt zu stark ab, kann es zu Hautschäden kommen. Auch optisch wird durch Fettentzug die Oberfläche rauh und glanzlos. Gleich­ zeitig werden aus der Hornschicht bestimmte feuchtigkeitsbinden­ de Bestandteile herausgelöst. Durch das Waschen quillt die Haut stark auf, so daß die aufgelockerte Hornschicht das Eindringen von Wirkstoffen, aber auch von schädlichen Stoffen erleichtert. Erkennbar wird das allgemein z. B. am Auslaugen der Fingerkuppen bzw. Jucken der Haut. Auch gerötete Flecken weisen in diese Richtung. Die Fähigkeit der Haut, den Säureschutzmantel zu rege­ nerieren, ist sehr unterschiedlich ausgeprägt. In jedem Fall wird eine Nachbehandlung zwingend notwendig. In der Regel wird der beim Reinigungsvorgang aufgetretene Fettverlust durch Auf­ tragen von Rückfettern aufgefangen bzw. ausgeglichen. Hierbei wird ein dünner Fettfilm auf die Haut aufgezogen.
Ein Problem bei der Herstellung von revitalisierenden, wundhei­ lenden Badezusätzen, die zweckmäßigerweise in Form eines Konzen­ trats dem Badewasser zugefügt werden, ist es, physiologische Wirkstoffe mit guter biologischer Aktivität und Verträglichkeit aufzufinden und diese in eine ausreichend hochkonzentrierte, stabile Lösung einzuarbeiten. Sobald die Konzentration der Wirk­ stoffe zu hoch ist, fallen diese aus, so daß bei Anwendung des Badezusatzes die tatsächlich eingesetzte Wirkstoffmenge bei­ spielsweise wegen eines gebildeten aber nicht wieder durch Auf­ schütteln suspendierten Bodensatzes niedriger als beabsichtigt ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen vitalisierenden und die Wundheilung fördernden Badezusatz zur Verfügung zu stel­ len, der bei Anwendung eine gute wundheilende Wirkung zeigt, nur geringe Konzentrationen des hierzu eingesetzten Wirkstoffs er­ fordert, und darüber hinaus den Säureschutzmantel der Haut nur unwesentlich beeinflußt und den natürlichen Fettgehalt der Haut nicht beeinträchtigt bzw. diesen regeneriert oder ergänzt.
Diese Aufgabe wird durch einen aus einem Ölbad gemäß Anspruch 1 bestehenden Badewasserzusatz gelöst.
Bevorzugte Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Ölbads sind Gegenstand der Unteransprüche.
Das erfindungsgemäße Ölbad ist dadurch gekennzeichnet, daß es
  • a) 5 bis 60 Gew.-% Alkalithiocyanat als regenerierende Kom­ ponente,
  • b) 75 bis 5 Gew.-% einer öligen Komponente,
  • c) 0 bis 15 Gew.-% Tensid,
  • d) 5 bis 15 Gew.-% einer Hautschutzkomponente und
  • e) 65 bis 15 Gew.-% Wasser enthält.
Dieses Ölbad zeichnet sich durch einen hohen Anteil an Lipidkom­ ponente, bei der es sich vorzugsweise um Polyolfettsäureester oder Gemische mehrerer solcher Ester handelt, einen hohen Gehalt an im menschlichen Organismus vorkommenden Alkalithiocyanat (vorzugsweise Natriumthiocyanat) sowie durch den beträchtlichen Gehalt an Hautschutzkomponente aus. Bei der hautregenerierenden Komponente handelt es sich um eine als physiologisch einzustu­ fende, natürlich vorkommende Substanz, deren Konzentration nach Auflösung des Ölbades im Badewasser der physiologischen Konzen­ tration entspricht. Insbesondere mit Hilfe von Polyolfettsäure­ estern als Lipidkomponenten ist die Herstellung einer stabilen, homogenen Lösung möglich, was aufgrund des hohen Salzanteils (5 bis 60 Gew.-%) überraschend ist. Die marktübliche Anwendung als Konzentrat setzt nämlich zwangsläufig hohe Konzentrationen an Alkalithiocyanat und Polyolfettsäureester voraus.
Der überraschende Effekt, daß trotz des notwendigen hohen Salz­ anteils stabile Lösungen erreicht werden können, bleibt auch erhalten, wenn lipidähnliche Kräuteröle in hohen Konzentrationen zugesetzt werden. Als Kräuteröle sind beispielsweise ätherische Öle aus Heilpflanzen wie der Kamille, der Pfefferminze, dem Eukalyptus, dem Thymian, dem Rosmarin, dem Salbei, dem Lavendel, dem Hopfen, dem Baldrian und aus Nelkenblättern bzw. Gemische solcher Öle sowie Öle mit isolierten Inhaltsstoffe derselben ge­ eignet.
Als Polyolfettsäureester, die vorzugsweise als ölige Komponente dienen, sind beispielsweise Glycerinfettsäureester mit 6 bis 26, bevorzugt 12 bis 18 Kohlenstoffatomen in der Alkyl- oder Al­ kenylgruppe der Säurekomponente der Ester und insbesondere Koko­ sester, Laurate, Oleate, Ricinolate, Palmitate und Stearat ge­ eignet. Die Alkoholkomponente der Fettsäureester kann gegebenen­ falls mit Polyalkylenglykolen verethert sein. Geeignete Poly­ alkylenglykole weisen 1 bis 100, vorzugsweise 1 bis 50 Alkylen­ glykoleinheiten auf. Die Alkylengruppen umfassen jeweils 2 bis 6, vorzugsweise 2 oder 3 Kohlenstoffatome. Besonders geeignet sind Ethylen- und Propylengruppen. Einerseits ist es wichtig, daß es sich um Fettsäureester handelt und andererseits, daß die Hydroxylzahl zwischen 200 und 60, insbesondere zwischen 180 und 80 liegt. Vorzugsweise werden PEG-7-Glycerylkokosester (7 Poly­ oxyethyleneinheiten) und PEG-20-Glyceryloleat (20 Polyoxy­ ethyleneinheiten) als ölige Komponente eingesetzt.
Das Verhältnis der öligen Komponente zu Wasser beträgt in dem erfindungsgemäßen Ölbad 5:1 bis 1:5 und vorzugsweise 3:1 bis 1:3.
Für Cremeschaumbäder mit geringem Anteil an waschaktiven Sub­ stanzen können sowohl anionische Tenside als auch nicht-ionische Tenside eingesetzt werden. Das Erzeugen von Schaum in der Bade­ wanne bei gleichzeitig hohem Ölgehalt und damit guter Hautver­ träglichkeit des Badekonzentrates wird am besten von einem Ge­ misch aus hochkonzentrierten Fettalkoholethersulfaten in Kom­ bination mit Fettsäurealkanolamiden erfüllt. Bevorzugt ist ein Alkylethersulfat, insbesondere auf Basis von Kokosfettalkohol zusammen mit Kokosfettsäurediethanolamid.
Bei der Hautschutzkomponente handelt es sich vorzugsweise um Cocamidopropyldimethylglycin (Cocamidopropylbetain). Vorzugs­ weise ist die Hautschutzkomponente in einer Menge von mindestens 6 Gew.-% in dem erfindungsgemäßen Ölbad vorhanden.
Das erfindungsgemäße Ölbad (als Badewasserzusatzkonzentrat) sollte bei spröder, trockener, wenig durchbluteter, faltiger, schuppiger, gestreßter oder belasteter Haut zum Einsatz gelan­ gen. Der positive Effekt von Bädern, die Thiocyanat in physiolo­ gischer Konzentration enthalten, auf ein durch UV-Bestrahlung ausgelöstes Erythem konnte gezeigt werden. Bei Einsatz von er­ findungsgemäßen Badezusätzen erfolgt im Vergleich zu entspre­ chenden Bädern ohne diesen Zusatz eine schnellere Regenerierung der Haut, z. B. durch Baden in solchen Bädern nach Einfluß physi­ kalischer oder chemischer Noxen. Ein für unseren Zivilisations­ bereich typischer Faktor für eine Hautreizung ist der "Sonnen­ brand". Die Symptome des Sonnenbrandes klingen unter dem Einfluß des hautregenerierenden Badezusatzes schneller ab. In praxisna­ hen Anwendungstests hat sich gezeigt, daß durch den Einsatz der erfindungsgemäßen Ölbäder im Vergleich zu ölfreien Bädern das Haftvermögen des Thiocyanats auf der Haut verbessert wird.
Da erstens in physiologischen Konzentrationsbereichen gearbeitet wird (30 g Ölbad auf ca. 100 l Badewasser, entsprechend 90 mg Natriumthiocyanat/l Badewasser) und zweitens das Thiocyanat ein natürlicher Bestandteil der Haut ist (2 bis 4 mg/kg Gewebe sind nachweisbar), ist es mit analytischen Methoden nicht mehr mög­ lich, die nach dem Baden auf der Haut verbleibende Menge an Thiocyanat einwandfrei zu bestimmen. Die Thiocyanatkonzentration des Badewassers sank bei den Versuchen nach 20minütigem Bad um 1 bis 10%. Es wurde festgestellt, daß in einem zweiten Badevor­ gang ca. 1% der im Badewasser zur Verfügung gestellten Thiocya­ natmenge wieder von der Haut abzuspülen war. In einfachen Wasch­ versuchen konnte außerdem gezeigt werden, daß von einer Hand, die ohne Ölzusatz gebadet worden ist, 15 bis 20% mehr Thiocyanat abzuspülen sind als nach einem Bad in einem ölhaltigen Wasser.
Zum Nachweis des hautregenerierenden Effektes wurden Tierver­ suche durchgeführt. Die Rückenhaut enthaarter Albinomeer­ schweinchen wurde 1 Stunde lang mit UV-Licht bestrahlt (Intensi­ tät 2 mW/cm2, UV-A-Anteil 92%, UV-B-Anteil 8%). Es kam zur Aus­ bildung eines subakuten Erythems.
Die Tiere wurden unmittelbar nach der Bestrahlung sowie 24 Stun­ den und 48 Stunden später je für 10 Minuten gebadet. Zum Baden wurde in einer Gruppe (20 Tiere) Wasser und in einer anderen Gruppe (15 Tiere) Wasser mit einem erfindungsgemäßen Ölbad ver­ wendet. Der erfindungsgemäße Badezusatz wurde in einer solchen Menge verwendet, daß das Bad 0,03% NaSCN enthielt.
Bis zum vollständigen Abklingen der Hautreizung wurde die Ery­ themstärke täglich nach folgender Skale bewertet:
0 = keine Hautreizung
1 = schwaches Erythem
2 = deutliches Erythem.
Zur Wichtung der Befunde wurde eine Wirkungszahl ermittelt. Dazu wurde zu der am jeweiligen Versuchstag ermittelten Tierzahl mit einem Erythem der Stärke 1 die Zahl addiert, die sich aus der verdoppelten Tierzahl mit einem Erythem der Stärke 2 ergibt. Die Wirkungskennzahlen wurden rechnerisch auf eine Gruppenstärke von je 15 Tieren korrigiert, um vergleichbare Werte zu erhalten.
Die Ergebnisse zeigen, daß die Thiocyanatlösung nach balneologi­ scher Anwendung zu einer rascheren Rückbildung des UV-Erythems im Vergleich zur Kontrolle mit reinem Leitungswasser führt (sie­ he Tabelle). Der günstige Einfluß der Thiocyanatlösung war über die gesamte Versuchsdauer feststellbar. An den ersten beiden Versuchstagen zeigt sich eine annähernd gleiche Ausprägung des Erythems (Wirkungskennzahl 18 bzw. 16). Vom dritten bis sechsten Versuchstag zeigt sich dann in der Verum-Gruppe ein deutlich geringeres Erythem (Kennzahl 11 bis 13) gegenüber der Placebo- Gruppe (Kennzahl 17 bis 19). In der Gruppe der Tiere, die nur in Wasser gebadet wurden, kommt es bis zum 7. Versuchstag nur zu einer sehr schwach ausgeprägten Rückbildung der Erytheme. Am 8. und 9. Versuchstag sind die mit Thiocyanat behandelten Tiere dann schon fast beschwerdefrei (Kennzahl 1 bis 2), während bei den nur in Wasser gebadeten Tieren noch eine mittlere Erythem­ ausbildung (Kennzahl 8 bis 9) registriert wurde. Eine vollstän­ dige Regenerierung wurde in der Gruppe mit Badezusatz am 10. Tag und in der Wassergruppe am 15. Tag festgestellt. Der hautregene­ rierende Effekt, der durch den Zusatz eines erfindungsgemäßen Ölbades erreicht wird, ist daher offensichtlich.
Einfluß einer balneologischen Behandlung auf ein durch UV-Bestrahlung ausgelöstes Erythem
Vergleich Wasser und erfindungsgemäßes Ölbad (0,03% NaSCN Endkonzentration im Badewasser)
Dieser Befund ist auch insofern bemerkenswert, als daß die Tiere jeweils nur vom ersten bis dritten Versuchstag für je 10 Minuten einmal pro Tag gebadet wurden.
Der Einsatz spezieller Fettderivate bzw. Ölmischungen ermöglicht die Formulierung von Präparaten, die im Konzentrat einen hohen Gehalt an Thiocyanat haben, wobei gleichzeitig der Tensidanteil reduziert bzw. auf waschaktive Substanzen verzichtet werden kann. Abb. 1 zeigt die maximale Thiocyanatkonzentration in Abhängigkeit vom Gehalt an Polyolfettsäureester (z. B. PEG-7- Glycerylkokosester) in zwei verschiedenen Formulierungstypen.
Beispiele 1. Ölbad
50% Natriumthiocyanat
10% Cocamidopropylbetain 30%
10% PEG-7-Glycerylcocoat
 1% Parfüm
 0,1% Farbstoff
28,9% Wasser
2. Ölbad
30% Natriumthiocyanat
10% Cocamidopropylbetain 30%
40% PEG-7-Glycerylcocoat
 1,4% Parfüm
18,6% Wasser
3. Ölbad
30% Natriumthiocyanat
10% Cocamidopropylbetain 30%
 5% PEG-7-Glycerylcocoat
13% Kräuteröl
42% Wasser
4. Creme-Schaumbad
20% Natriumthiocyanat
10% Laurylethersulfat (MIPA-Laurethsulfat) und Kokosfettsäurediethanolamid (Cocamid DEA)
40% PEG-7-Glycerylcocoat
 1% 2-Hydroxyfettalkoholalkoxylat (PPG-2-Ceteareth 9)
 1% ethoxylierter Laurylalkohol (Laureth-2,5)
 6% Cocamidopropylbetain 30%
 1% Parfüm
 0,02% Farbstoff
20,98% Wasser.
In einer reinen Ölbad-Formulierung (Beispiel 1) können bis zu 60 Gew.-% Natriumthiocyanat eingearbeitet werden. Der Gehalt an Fettkomponente reduziert sich dementsprechend dann natürlich ganz erheblich. Klare Lösungen erhält man auch im anderen Ex­ trem. In 75 Gew.-% öliger Komponente können beispielsweise 10 Gew.-% Thiocyanat eingearbeitet werden. Für eine Creme-Schaumbad- Formulierung (Beispiel 4) liegen die Thiocyanatmengen etwas niedriger (vergl. Fig. 1).
Fig. 2 gibt die möglichen Einsatzmengen bei Formulierungen wie­ der, bei denen mit Mischungen aus Polyolfettsäureester und Kräu­ teröl gearbeitet wurde (Beispiel 3). In einem gewissen Rahmen ist mit steigender Kräuterölmenge der Gehalt an Thiocyanat zu erhöhen. Bei der Formulierung A wurden 5 Gew.-% und bei der For­ mulierung B 10 Gew.-% Polyolfettsäureester verwendet. Im Fall B erfolgt die Wende bei 20 Gew.-% Kräuteröl und 20 Gew.-% Thiocya­ nat. Weiteres Thiocyanat ist nur durch drastische Reduktion der Kräuterölmenge in der Formulierung zu halten.
Formulierungen A und B (Werte für B in Klammern)
x% Natriumthiocyanat
10% Cocamidopropylbetain 30%
5 (10%) Polyolfettsäureester
x% Kräuteröl
ad 100% Wasser
Fig. 3 zeigt einen Vergleich der zur Lösung von x g Natriumthio­ cyanat notwendigen Wassermengen mit den tatsächlich zum Einsatz kommenden Wassermengen (Formulierungstypen in Beispiel 1 und Beispiel 4). Es wird deutlich, daß bei dem Ölbad (Beispiel 1) stabile Formulierungen mit sehr hohen Natriumthiocyanatkonzen­ trationen und reduzierter Wassermenge möglich sind. Das entspre­ chende Ölbad enthält dann weniger Wasser als zum Lösen des Thio­ cyanats in reinem Wasser notwendig wäre.
Der Einsatz von Alkylthiocyanaten in Kombination mit Lipiden oder lipidähnlichen Substanzen führt zum Erhalt bzw. zur Wie­ derherstellung einer gesunden Haut. Überraschenderweise können die Thiocyanate in einer hautschonenden lipophilen Basis in hoher Konzentration, stabil und homogen, eingearbeitet werden. Das erfindungsgemäße Ölbad eignet sich als medizinisch kosmeti­ sches Badepräparat.
Die Erfindung umfaßt auch das Verfahren zur Herstellung des erfindungsgemäßen Ölbades. Bei diesem Verfahren werden die ein­ zelnen Komponenten in den angegebenen Mengen miteinander unter Rühren vermischt, wobei gegebenenfalls erwärmt wird.
Die gemäß dem Verfahren hergestellten Ölbäder sind auch nach Abkühlung stabile und homogene Lösungen.

Claims (16)

1. Ölbad, dadurch gekennzeichnet, daß es
  • a) 5 bis 60 Gew.-% Alkalithiocyanat als regenerierende Komponente,
  • b) 75 bis 5 Gew.-% ölige Komponente,
  • c) 0 bis 15 Gew.-% Tensid,
  • d) 5 bis 15 Gew.-% Hautschutzkomponente und
  • e) 65 bis 15 Gew.-% Wasser
enthält.
2. Ölbad nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es minde­ stens 20 Gew.-% Alkalithiocyanat enthält.
3. Ölbad nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Alkalithiocyanat Natriumthiocyanat ist.
4. Ölbad nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeich­ net, daß es mindestens 10 Gew.-% ölige Komponente enthält.
5. Ölbad nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeich­ net, daß die ölige Komponente einen oder mehrere Polyolfett­ säureester mit einer Hydroxyzahl von 80 bis 180 umfaßt.
6. Ölbad nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Al­ kyl- bzw. Alkylengruppen der Säuregruppen der Ester jeweils 6 bis 26, vorzugsweise 12 bis 18 Kohlenstoffatome aufweisen, die Alkoholkomponenten der Ester gegebenenfalls mit Poly­ alkylenglykolen verethert sind, wobei die Zahl der Polyalky­ lenglykoleinheiten 1 bis 100 beträgt und die Alkylengruppen jeweils 1 bis 5 Kohlenstoffatome aufweisen, und insbesondere Polyoxyethylen- oder Polyoxypropylenglycerinkokosester, die -laurate, -oleate, -ricinolate, -palmitate oder -stearate sowie Mischungen und gemischte Ester derselben umfassen.
7. Ölbad nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeich­ net, daß das Verhältnis der öligen Komponente zu Wasser 5:1 bis 1:5 beträgt.
8. Ölbad nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Ver­ hältnis der öligen Komponente zu Wasser 3:1 bis 1:3 beträgt.
9. Ölbad nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeich­ net, daß die ölige Komponente außer Polyolfettsäureestern auch Kräuteröle umfaßt.
10. Ölbad nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Kräu­ teröle etherische Öle aus Heilpflanzen oder Gemische davon umfassen.
11. Ölbad nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Kräuteröle von Pflanzen zu denen die Kamille, die Pfef­ ferminze, der Eukalyptus, der Thymian, der Rosmarin, der Hopfen, der Salbei und der Lavendel gehören oder aus Nelken­ blättern erhalten worden sind.
12. Ölbad nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Hautschutzkomponente Cocamidopropyldi­ methylglycin (Cocamidopropylbetain) ist.
13. Ölbad nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekenn­ zeichnet, daß es mindestens 6 Gew.-% der Hautschutzkomponente enthält.
14. Verfahren zur Herstellung eines Ölbades gemäß einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die einzel­ nen Komponenten unter Rühren und gegebenenfalls unter Erwär­ mung miteinander vermischt werden.
15. Verwendung eines Ölbades gemäß einem der Ansprüche 1 bis 13 als medizinisch-kosmetisches Badepräparat.
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