DE3215134C2 - - Google Patents
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- D06—TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- D06M—TREATMENT, NOT PROVIDED FOR ELSEWHERE IN CLASS D06, OF FIBRES, THREADS, YARNS, FABRICS, FEATHERS OR FIBROUS GOODS MADE FROM SUCH MATERIALS
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Description
Die Erfindung betrifft einen zweischichtigen Textilstoff entsprechend dem Oberbegriff des Anspruchs 1,
sowie ein Verfahren zu seiner Herstellung, insbesondere die Herstellung von ver
besserten antimikrobiell ausgerüsteten Stoffen und daraus
hergestellten Gegenständen, wobei diese Stoffe und Gegen
stände die erwünschten Eigenschaften von Komfort, weichem
Griff, Absorptionsfähigkeit und gutem Aussehen aufweisen
sollen, welche bisher nur durch Verwendung von natürlich
vorkommenden Fasern erreichbar sind. Der hier verwendete
Ausdruck "antimikrobiell" soll sowohl Fungizide als auch
antibakterielle Mittel einschließen, wobei letztere ent
weder als bakteriostatische oder bakterizide Mittel wir
ken können. Auf diesem Gebiet sind erhebliche Forschungen
im Hinblick auf die Entwicklung von Bekleidung und Unter
bekleidung durchgeführt worden. Die Bemühungen richteten
sich besonders auf Deodorierung oder Inhibierung von Bak
terien-, Pilz- oder mikrobiellem Wachstum auf Gegenstän
den aus synthetischen Textilien, wie Ärztekittel und Ärzte
masken, Textilprodukte für Krankenhäuser und Gemeinschafts
einrichtungen, und Bekleidungsgegenstände, wie Hemden,
Unterhemden (T-Shirts), Sportbekleidung und dergleichen.
Die Inhibierung von Pilzwachstum dient zum Schutz des
Stoffes selbst, während die Inhibierung von Bakterien
wachstum Geruch verhindert, da Geruch durch die bakteri
elle Zersetzung von organischer Substanz verursacht wird.
Daher sind beide Eigenschaften erwünscht.
Viele Vorschläge zur Lösung dieses Problems
haben sich als unpraktisch oder nur begrenzt wirksam er
wiesen. Zwei Vorschläge sind beschrieben in der US-PS
39 22 723 und 32 96 000. Die Anwendung dieser Lehren hat
gezeigt, daß die örtliche antimikrobielle Behandlung der
Fäden (Garne) und/oder Stoffe nur verhältnismäßig kurz
lebig ist. Das gilt besonders für Bekleidungsstücke, de
ren Oberflächen während wiederholter Reinigungs- und
Waschbehandlungen mechanischem Abrieb unterliegen. Jede
Reinigungsbehandlung entfernt eine bestimmte Menge des
antimikrobiellen Mittels, bis dieses im wesentlichen ab
getragen und unwirksam ist.
Ein anderer Vorschlag zur Herstellung anti
mikrobiell ausgerüsteter Fäden und Stoffe ist beschrie
ben in der US-PS 39 59 556 der Anmelderin. Dieser Vorschlag
betrifft die Herstellung eines zusammengesetzten Fadens
mit einer erwünschten Höhe antimikrobieller Aktivität.
Der dort beschriebene Faden weist natürlich vorkommende
Fasern auf, die innig kombiniert sind mit einer ausge
wählten Gruppe von antimikrobiell behandelten syntheti
schen Fasern. Man erreicht auf diese Weise die Wanderung
des antimikrobiellen Mittels von innerhalb der intermole
kularen Struktur der synthetischen Fasern zur Oberfläche
und in die natürlich vorkommenden Fasern hinein, um nicht
nur den synthetischen Fasern sondern auch den natürlich
vorkommenden Fasern antibakterielle Eigenschaften zu ver
leihen. Eine bevorzugte Ausführungsform dieses Fadens
(Garns) weist synthetische polymere Fasern auf, die in
einer Mange von wenigstens 0,1 Gew.-% des polymeren Harzes
ein antimikrobielles Mittel enthalten, das ausgewählt ist
aus der Gruppe 2,4,4′-Trichlor-2′-hydroxydiphenylether,
2,2′-Methylenbis-(3,4,4′-trichlorphenol) und 2,2′-Thio
bis-4,6-dichlorphenol. Die chemischen Daten, welche die
antimikrobielle Behandlung der synthetischen Fasern be
schreiben, sind in der erwähnten US 39 59 556 angege
ben, auf die ausdrücklich Bezug genommen wird.
Aus der DE-GM 77 15 901 ist eine zweischichtige Textilgewebebahn
bekannt, die aus einer feinen Außenschicht aus einem Polyester
oder Polyamid und einer mit dieser verbundenen groben Innen
schicht aus Baumwolle besteht, die gegebenenfalls durch einen
sehr feinen Kunststoffaden verknüpft sind. Eine derartige
Textilgewebebahn ist insbesondere für sportliche Bekleidungs
stücke bestimmt, deren Außenschicht ein attraktives glänzendes
Aussehen zeigen soll, während die aus Baumwolle bestehende
Innenschicht, die auf der Haut liegt, körperfreundlich, absor
bierend und wärmedämmend wirken soll. Eine solche Textilgewebe
bahn weist aber keine antimikrobielle Ausrüstung auf.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen
antimikrobiell ausgerüsteten textilen Stoff
zu schaffen, welcher nicht die
Verwendung eines Fadens aus innig gemischten antimikro
biell behandelten Fasern und Naturfasern, wie aus der US
39 59 556 bekannt, erfordert, somit ein Verfahren zur Herstel
lung dieses Stoffes aufzuzeigen, der wenigstens auf einer
Seite (der Außenseite) aus unbehandelten Fäden, insbeson
dere aus Naturfasern, mit den diesen eigenen günstigen
Verarbeitungs- und Trageigenschaften besteht. Besonders
soll erfindungsgemäß ein "Double-Stoff" mit antimikro
bieller Ausrüstung hergestellt werden.
Diese Aufgabe wird durch die
in den Patentansprüchen 1 und 6 angegebenen Merkmale gelöst.
Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung nach Anspruch 1 und 6 sind in den
Unteransprüchen 2 bis 5 sowie 7 bis 9 angegeben.
Die erwähnte US 39 59 556 erfordert das in
nige Mischen der antimikrobiell behandelten Fasern und
Naturfasern, um den Effekt auf die Naturfasern zu über
tragen. Erfindungsgemäß soll der gleiche Effekt ohne sol
che innige Mischung der Fasern erhalten werden. Es wurde
gefunden, daß die Wirkung erhalten wird, indem man einen
"Double"-Stoff herstellt, bei dem wenigstens eine der Sei
ten wenigstens teilweise aus synthetischem Faden gebildet
ist, der mit einem antimikrobiellen Mittel, wie in der US
39 59 556 beschrieben, behandelt wurde, während die andere
Seite unbehandelten Faden aufweist.
In diesem Zusammenhang bedeutet "behandeln" mit
einem antimikrobiellen Mittel, daß das Mittel in die inter
molekulare Struktur des polymeren Harzes eingebaut wird
und von dort an die Oberfläche wandern kann, so daß eine
verhältnismäßig dauerhafte Ausrüstung (Behandlung) des
polymeren Harzes erreicht wird. Der "Double"-Stoff kann
ein plattierter Stoff mit oder ohne einen Verbindungsfaden
sein, er kann einen Teppichaufbau mit einer gewebten Rück
seite, an die ein anderer Faden getuftet ist, oder irgend
einen anderen ähnlichen Aufbau haben, bei welchem Fäden
eines Typs miteinander verbunden sind, um eine Schicht in
einer Ebene zu bilden, während Fäden eines anderen Typs
miteinander verbunden sind, um eine zweite Schicht in im
allgemeinen einer zweiten Ebene zu bilden.
In einer Ausführungsform wird der erfindungs
gemäß hergestellte Stoff verwendet zur Herstellung von
Trainingsblusen für Sportzwecke mit einer Vorderseite
(Außenseite) und einer Rückseite (Innenseite). Der Vorder
seitenstoff besteht aus einem 50% Acryl- 50% Baumwolle
faden, der nicht antimikrobiell behandelt ist; der Rück
seitenstoff besteht aus einem antimikrobiell behandelten
100% Acrylfaden. Der Verbindungsfaden kann aus der einen
oder anderen Faser bestehen, vorzugsweise der gleichen
wie in der Vorderseite.
Versuche mit einem so aufgebauten Stoff zeigten
die unerwartete Fähigkeit des antimikrobiell wirksamen
Mittels, die ganze Strecke von einem Rückseitenstoff zu
einem Vorderseitenstoff zu wandern. Obgleich die beiden
Stofflagen wegen des zwischen ihnen liegenden Verbindungs
fadens nicht in innigem Kontakt miteinander sind, erwies
sich, daß ei einem solchen plattierten Stoff nicht nur
die behandelte Rückseitenlage sondern auch die unbehan
delte Vorderseitenlage wirksam antimikrobiell ausgerüstet
ist.
Diese unerwartete Fähigkeit eines behandelten
Stoffes, eine benachbarte unbehandelte Stofflage zu schüt
zen, ermöglicht die Herstellung von Bekleidungsgegenstän
den und anderen Textilerzeugnissen mit bisher unerreich
baren Vorteilen. Beispielsweise braucht bei der erwähnten
Trainingsbluse die Vorderseite, welche normalerweise die
Außenseite der Trainingsbluse bildet, keinen antimikrobiell
behandelten synthetischen Faden zu enthalten. Statt dessen
kann ein Stoff, der aus unbehandelter, vielleicht Natur
faser gebildet ist und ein angenehmeres Aussehen und bes
seren Griff und Tragbarkeit hat, auf der Außenseite ver
wendet werden. Der antimikrobiell behandelte synthetische
Faden kann dann allein in der Stoffrückseite verwendet
werden. Das antimikrobielle Mittel wandert dann von der
Rückseite (Innenseite) zur unbehandelten Vorderseite
(Außenseite) des Stoffes. Statt dessen kann die aus syn
thetischer behandelter Faser bestehende Stofflage an der
Vorder(Außen)seite liegen, während in der Rückseite (In
nenseite) auf der Haut angenehmere Naturfäden verwendet
werden. Andere Gegenstände können je nach den erwünschten
Ergebnissen die eine oder andere Alternative verwenden.
Während es bisher immer nötig war, daß die
antimikrobiellen Fasern innig mit den nicht antimikro
biellen Fasern gemischt waren, z. B. durch Mischen, Dop
peln und dergleichen, und der daraus hergestellte Stoff
notwendig in Berührung mit dem Körper des Trägers war,
ist es jetzt möglich, diese Anordnung beinahe nach Wunsch
zu ändern. Es ist jetzt möglich, daß die behandelten und
unbehandelten Fasern oder Stoffe nur benachbart und nicht
notwendigerweise ineinander verwebt oder verschlungen vor
liegen, und sie können sogar durch einen unbehandelten
Faden oder Stoff miteinander verknüpft sein. Das ist auch
im Hinblick auf das Aussehen vorteilhaft. Die sichtbare
Außenseite braucht keinerlei synthetische Fäden zu ent
halten, sondern kann ihre antimikrobiellen Eigenschaften
durch eine unsichtbare behandelte Rückseite oder Innen
seite erhalten.
Die Fähigkeit der einen Seite, welche antimikro
bielle Eigenschaften aufweist, gegen mikrobielles Wachstum
auf der anderen Seite zu schützen, ist weit mehr, als andere
bekannte Vorschläge behandelter Fäden und/oder Stoffe bie
ten. Das Wachstum von Schimmel und geruchbildenden Bakte
rien wird wesentlich verringert, wie im folgenden Beispiel
erläutert.
Ein Hauptzweck der Erfindung ist die Schaffung
eines antimikrobiell ausgerüsteten Textilmaterials in Form
eines "Double"-Stoffes, d. h. eines Stoffes mit Schichtauf
bau mit einer nicht antimikrobiell oder unbehandelten
Stoffschicht, welche die Vorteile des in der behandelten
Stoffschicht vorhandenen antimikrobiellen Mittels selbst
dann empfängt, wenn die beiden Schichten oder Lagen nicht
innig verbunden sind. Dieses Ziel wurde erreicht, wobei
die antimikrobiellen Eigenschaften des kombinierten Stoff
materials die Erwartungen übertrafen.
Die Erfindung wird mit weiteren Einzelheiten
erläutert durch die folgende Beschreibung einer bevor
zugten Ausführungsform, die sich auf die Fi
guren bezieht, hierin zeigt
- Fig. 1 eine Fotographie einer Trainingsbluse,
die einen Vergleich des erfindungsgemäß hergestellten
Stoffes mit auf übliche Weise hergestelltem Stoff dar
stellt;
- Fig. 2 eine Fotographie eines Teils der Trai
ningsbluse der Fig. 1 (der in Fig. 1 mit einem Kreis be
zeichneten Fläche), in Vergrößerung.
Wie oben angegeben, betrifft die Erfindung die
Herstellung eines Double-Stoffes, bei dem eine Seite we
nigstens teilweise aus Fäden geformt ist, die antimikro
biell behandelte synthetische Fasern enthalten. In einer
bevorzugten Ausführungsform ist das verwendete antimikro
bielle Mittel 2,4,4′-Trichlor-2′-hydroxydiphenylether.
Statt dessen können andere Mittel, wie in der US 29 19 200
angegeben, verwendet werden. Zu solchen Mitteln gehören
2,2′-Thiobis(4,6-dichlorphenol) und 2,2′-Methylenbis-
(3,4,6-trichlorphenol). Noch weitere verwendbare bekannte
antibakterielle oder fungizide Mittel, welche die Eigen
schaften der erwähnten Mittel aufweisen, sind unter an
derem Nitrophenylacetat, Phenylhydrazin, polybromierte
Salicylanilide, wie 5,4′-Dibromsalicylanilid und 3,5,4′-
Tribromsalicylanilid, Chlorhexidin, Domiphenbromid;
Cetylpyridiniumchlorid und Benzethoniumchlorid. Die we
sentlichen Eigenschaften des Mittels, außer seiner Fähig
keit Bakterien und Fungi abzutöten und/oder ihr Wachstum
zu inhibieren, ist seine Fähigkeit, in der intermolekula
ren Struktur des Polymers gespeichert zu werden, in das
es in einem geschmolzenen Zustand eingearbeitet wird,
und dann an die Oberfläche der polymeren Faser zu wandern,
wenn das Oberflächengleichgewicht gestört wird, z. B. durch
Waschen, oder durch Ansammlung von Feuchtigkeit auf der
Oberfläche aus anderen Gründen, z. B. durch Schweiß. Auf
diese Weise werden dem Material dauernde antimikrobielle
Eigenschaften verliehen, bis der ursprüngliche Vorrat des
in Lösung in das geschmolzene Harz eingebrachten anti
mikrobiellen Mittels erschöpft ist.
Typen von faserbildenden thermoplastischen
Harzen, von denen bekannt ist, daß sie solche Mittel auf
nehmen und mit ihnen verträglich sind, sind unter anderem
Polyamide, wie Nylon 6 und Nylon 66; Acrylpolymeren, modi
fizierte Acrylmonomeren (Modacrylfasern); Saran - e.Wz.
(80% Vinylidenchlorid); Vinyon (ein Comonomer mit 85%
Vinylchloridgehalt), Vinylpolymere, Polyvinylchlorid, eine
Textilfaser hergestellt aus Comonomer mit 85% Vinylchlo
ridgehalt (Vinyon) und Polyvinylalkohol (Vinyon/Vinal =
PVC/PVA)-Copolymer, wie Cordelan - e.Wz. der Firma
Kohjin Co., Tokyo, Japan; die Polyolefine, besonders
Polypropylen und Polyethylen, und Nylon 4 (Herstellerbe
zeichnung Tajmer - e.Wz. der Fa. Chevron Corp., Odenton,
Maryland. In einer Methode der Fadenherstellung wird das
Harz entweder trocken oder geschmolzen oder in einer
spannbaren Lösung mit einer kleinen Menge (0,1 bis 1,5
Gew.-%) des ausgewählten antimikrobiellen Mittels gemischt.
Falls das Mischen im geschmolzenen Zustand erfolgt, wird
die Mischung dann erhitzt auf eine Temperatur oberhalb
der Schmelzpunkte des Harzes und des Mittels, jedoch unter
halb des Zersetzungspunktes des Mittels. Die Mischung wird
dann extrudiert oder in anderer Weise zu Fäden geformt, die
erwünschterweise ein Denier von wenigstens 1,5 haben. Die
Fäden (Filamente) werden dann vorzugsweise zu kurzen Faser
längen von etwa 2,5 bis etwa 7,5 cm Länge geschnitten und
dann entweder allein oder gemischt mit anderen Typen von
Fasern zu Fäden (Garn) geformt. Dieses Vorgehen kann selbst
verständlich auch für Monofilament- oder multifilamentgarne
(Fäden) angewandt werden.
Besonders werden in einem Beispiel 1,0 Gew.-% des
Mittels 2,4,4′-Trichlor-2′-hydroxydiphenylether nach dem
obigen Verfahren in Acrylharz eingearbeitet und zu Faden
geformt. Die kurzen Fadenfasern sind 1,7 Denier und 40 mm
lang und werden zu einem fertigen behandelten 26 Einzel
faden (Singles)-Garn geformt.
Ein Beispiel eines bei einem Versuchsprogramm
hergestellten Prüf-Kleidungsstücks ist die in Fig. 1 ge
zeigte Trainingsbluse. Diese wurde hergestellt mit einer
senkrechten Naht, die das Kleidungsstück halbiert. Die
eine (in der Figur linke) Hälfte der Trainingsbluse samt
Ärmel wurde hergestellt aus einem Stoff mit üblichem
plattierten Aufbau bestehend aus einer Vorderseitenlage,
einem Verbindungsfaden und einer Rückseitenlage oder
Innenseite bestehend aus einem gemischten nicht anti
mikrobiell behandelten ("unbehandelten") gesponnenen Garn
aus 28 Einzelfäden, Zusammensetzung 50% Baumwolle/50% Acryl.
Der gesamte Halsbund, Taillenbund und beide Manschetten
waren aus den gleichen gemischten unbehandelten Garnen
hergestellt.
Die andere Hälfte (in der Figur rechte Seite)
der Trainingsbluse war hergestellt aus einem erfindungs
gemäß hergestellten Stoff. Ein solcher Stoff enthielt an
der Vorderseite (Außenseite) das 50% Acryl- 50% Baumwolle
garn, einen ähnlichen Verbindungsfaden und die wie oben
beschrieben antimikrobiell behandelte 100% Acryl-Innen
seitenlage. Die Innenseite der für die rechte und linke
Seite der Trainingsbluse verwendeten Stoffe war vor der
Verarbeitung gebürstet worden, um einen Vlieseffekt zu
erhalten, was eine wahlweise Behandlung nur zur Verbesse
rung von Aussehen und Komfort darstellt.
Nach der Herstellung der Trainingsbluse wurde
diese von einem männlichen, etwa 20 Jahre alten Jugend
lichen während einer 2 Wochen-Periode täglich bei einem
sportlichem Übungsprogramm getragen. Die Prüfbluse wurde
dann in einen Kunststoffsack eingeschlossen und 3 Wochen
lang während der sehr warmen Sommermonate Juli und August
im Kofferraum eines Personenkraftwagens belassen. Am Ende
dieser Zeit wurde die Prüfbluse aus dem Sack entnommen,
über Nacht auf einem Kleiderbügel aufgehängt und dann
fotographiert, wie in den Fig. 1 und 2 gezeigt.
Die Untersuchung der so behandelten Trainings
bluse zeigte erheblich weniger Pilzwachstum infolge Wan
derung der antimikrobiellen Komponente von der Innenseite
zur Außenseite des Stoffes. Die antimikrobiell behandelte
Hälfte des Körpers mit Ärmel der Bluse zeigte ein ganz
geringes bakterielles Wachstum. Selbst die Manschette an
der behandelten Hälfte zeigte etwas Inhibierung. Zusätz
liche Laboratoriumsuntersuchungen erwiesen, daß der glei
che, mit dem antimikrobiellen Mittel behandelte Stoff im
Bauer-Kirby Standardtest auch eine Hemmzone gegen sowohl
gram-positive als auch gram-negative Organismen zeigte.
Claims (9)
1. Zweischichtiger Textilstoff mit einer Rückschicht aus
einem ersten synthetischen Faden mit einem Gehalt an faserbil
denden Polymeren und einer Vorderschicht aus einem zweiten
Faden, dadurch gekennzeichnet, daß die den ersten Faden bilden
den Polymeren ein antimikrobielles Mittel in einer Menge von
wenigstens 0,1 Gew.-% des Polymers enthalten, wobei das anti
mikrobielle Mittel so gewählt ist, daß es in der intermoleku
laren Struktur des Polymers speicherbar ist und an die Oberfläche
des Fadens wandert und von dort auf die Vorderschicht übergeht,
und der zweite Faden nur unbehandelte Fasern enthält.
2. Textilstoff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
er ein plattierter Stoff mit einem Verbindungsfaden ist, der von
wenigstens einem der ersten und zweiten Fäden gebildet ist und
zwischen der Vorderschicht und Rückschicht liegt.
3. Textilstoff nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß der zweite Faden aus natürlich vorkommenden
Fasern gebildet ist.
4. Textilstoff nach einem der Ansprüche 2 oder 3, dadurch
gekennzeichnet, daß der Verbindungsfaden aus unbehandelten
Fasern gebildet ist.
5. Textilstoff nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß das antimikrobielle Mittel ausgewählt ist
aus der Gruppe 2, 4, 4′-Trichlor-2′-hydroxydiphenylether,
2,2′-Methylenbis-(3, 4, 4′-trichlorphenol), 2, 2′-Thiobis
(4, 6-dichlorphenol) und den polymeren Fasern in einer Menge von
0,1 Gew.-% derselben zugesetzt ist.
6. Verfahren zur Herstellung eines zweischichtigen Textil
stoffes nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeich
net, daß der ein antimikrobielles Mittel enthaltende synthe
tische Faden hergestellt wird, indem man 0,1 bis 1,5 Gew.-% des
antimikrobiellen Mittels einem mit diesem Mittel verträglichen
faserbildenden Polymeren zusetzt und dann aus diesem Filamente
und Fäden bildet.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
dem in geschmolzenen Zustand vorliegenden faserbildenden Polymer
das gewählte antimikrobielle Mittel zugemischt und die Mischung
dann auf eine Temperatur über den Schmelzpunkten des Polymers
und des Mittels, jedoch unterhalb des Zersetzungspunktes des
Mittels, erhitzt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
das antimikrobielle Mittel dem in trockenem Zustand vorliegenden
Polymer beigemischt wird.
9. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
das antimikrobielle Mittel dem in Form einer spinnbaren Lösung
vorliegenden Polymer beigemischt wird.
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DE3215134A1 DE3215134A1 (de) | 1983-10-27 |
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