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GEBIET DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft die Verwendung von Kapokfasern in
Bettzeugwaren und insbesondere eine Kapok-haltige Bettzeughülle,
welche ein besseres Wärmerückhaltevermögen
und eine höhere Geschmeidigkeit und einen weicheren, wärmeren „Griff"
als herkömmliche Inletts besitzt.
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TECHNISCHER HINTERGRUND DER
ERFINDUNG
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Bettzeughüllen,
insbesondere Inletts für Daunen- oder Faserdecken und/oder
-kissen unterliegen hohen Anforderungen an die Qualität
und die Gebrauchseigenschaften. Ein geeignetes Material muss in
der Lage sein, Körperfeuchtigkeit als Schweiß oder
Luftfeuchtigkeit aufzunehmen und teilweise weiterzuleiten, sollte
hautsymphatische Eigenschaften aufweisen und diese Qualitäten
auch über einen längeren Zeitraum behalten. Bewährt
haben sich in dieser Hinsicht insbesondere feinfädige,
dicht gewebte Baumwollstoffe, Mischgewebe aus Baumwolle und Polyester,
verschiedene Synthetikgewebe (100% Polyester), aber auch speziell
behandelte Mikrofaservliese.
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Keines
dieser Materialien zeigt jedoch eine extrem hohe Geschmeidigkeit
und einen weichen, warmen „Griff". Speziell reine Baumwollstoffe,
Mischgewebe aus Baumwolle und Polyester und Synthetikgewebe besitzen
ein geringes Wärmerückhaltevermögen (bzw.
Wärmekapazität oder Wärmeisolationsverhalten).
Es wäre demnach wünschenswert, eine Bettzeughülle
zur Verfügung zu haben, die zum einen dem Benutzer durch
die hohe Weichheit des Materials ein angenehmes Gefühl
auf der Haut vermittelt und auch hautverträglich ist, als
auch im Winter (in der Kälte) in der Lage ist, Wärme
sehr gut zu speichern.
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Eine
solche bessere Geschmeidigkeit, einen solch weicheren, wärmeren „Griff"
und ein solch besseres Wärmerückhaltevermögen
verspricht die Verwendung von Kapok-haltigen Materialien.
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Die
Kapokfaser (auch als Pflanzendaunen bezeichnet) ist ein pflanzliches
Material, das aus dem Kapokbaum (Ceiba pentandra) gewonnen wird.
Die Fasern sind typischerweise ca. 2 bis 4 cm lang. Sie sind innen hohl
und weisen daher eine geringe Dichte von nur 0,35 g/cm3 auf.
Außen sind sie mit Wachs überzogen.
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Kapok-haltige
Gewebe galten bislang als unzugänglich, da die Kapokfaser
als nicht verspinnbar galt. Ein versponnenes Kopak-haltiges Garn
ist seit kurzem von der Firma Gebr. Otto in 89161 Dietenheim erhältlich.
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Auf
Grund der hervorragenden Eigenschaften der Kapokfaser wurde dieses
Material im Stand der Technik jedoch bereits unversponnen als Füllmaterial
z. B. in Matratzen eingesetzt.
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Eine
Einarbeitung von Kapokwolle gemeinsam mit anderen Fasermaterialien,
wie z. B. aus Baumwolle, synthetischen Fasermaterialien oder Mischfasern
aus Baumwolle und synthetischen Fasermaterialien, wurde im Stand
der Technik auf Grund der Probleme mit der Verspinnbarkeit von Kapok
jedoch für die Herstellung von Bettzeughüllen
noch nicht in Betracht gezogen. In diesem Zusammenhang ist zu bemerken,
dass Kapok ein sehr krauses und volumiges Material darstellt, das
nicht gestattet, daraus ein dicht gewebtes daunen- und faserdichtes
Material herzustellen. Der feine Wachsüberzug erhöht
die Schwierigkeiten in der Verarbeitung. Aus diesem Grund ist auch
die Kombination aus Kapokfasern mit anderen Fasermaterialien zur
Verwendung in Bettzeughüllen, insbesondere Inletts für
Daunen- oder Faserdecken und/oder -kissen im Stand der Technik nicht
bekannt.
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Somit
stellt auch die Verarbeitung von Kapokfasern zur Herstellung von
faser- und daunendichten Geweben ein bislang ungelöstes
Problem dar.
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KURZE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Im
Hinblick auf den Stand der Technik liegt der vorliegenden Erfindung
die Aufgabe zugrunde, eine Bettzeughülle, insbesondere
ein Inlett, mit höherer Geschmeidigkeit, einem weicheren,
wärmeren "Griff", d. h. einer höheren Weichheit,
einem ansprechenden äußeren Erscheinungsbild und
einem höheren Wärmerückhaltevermögen
bereitzustellen, worin wichtige Gebrauchseigenschaften der Bettzeughülle
(hautsymphatische Eigenschaften, Luftdurchlässigkeit, Dampfdurchlässigkeit,
Daunendichtigkeit, etc.) beibehalten oder nicht entscheidend beeinträchtigt
werden.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt auch die Aufgabe zugrunde, ein Gewebe,
eine Decke im Allgemeinen und insbesondere eine Bettdecke bereitzustellen,
ebenso wie ein Kopfkissen, die eine höhere Geschmeidigkeit,
einen weicheren, wärmeren "Griff", d. h. eine höhere
Weichheit, und ein höheres Wärmerückhaltevermögen
besitzen.
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Weiterhin
befasst sich die vorliegende Erfindung mit der Aufgabe der Bereitstellung
von Bettwäsche, die ebenfalls die oben genannten Gebrauchsvorteile
aufweist.
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Eine
weitere Aufgabe ist es eine Bettzeughülle, Decke und/oder
Kissen mit einem gewichtsspezifisch auf das Gesamtprodukt bezogenen
möglichst hohen Kapokanteil bereitzustellen.
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Schließlich
beruht die vorliegende Erfindung auch auf der Aufgabe, ein Verfahren
für die Herstellung eines solchen Gewebes bereitzustellen.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch das Gewebe
gemäß Anspruch 1 gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen
dieses Gewebes sind in den abhängigen Ansprüchen
2 bis 9 beschrieben.
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich weiterhin auf eine Bettzeughülle,
wie sie beispielsweise in Ansprüchen 10 und 11 beschrieben
ist.
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Ein
weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind eine Bettdecke
oder ein Kissen. Diese Aspekte der vorliegenden Erfindung sind in
den Ansprüchen 12 und 13 beschrieben.
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich weiterhin auf die Verwendung
des erfindungsgemäßen Gewebes und der erfindungsgemäßen
Bettzeughülle. Diese Aspekte sind in den Ansprüchen
14 und 15 beschrieben.
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Weiterhin
bezieht sich die vorliegende Erfindung auch auf Verfahren zur Herstellung
des erfindungsgemäßen Gewebes. Diese Verfahren
sind in den Patentansprüchen 16 bis 21 beschrieben.
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Schlussendlich
bezieht sich die vorliegende Erfindung auf die Verwendung von Kapokfasern
in Bettzeugwaren im Allgemeinen. Diese Ausführungsform
ist in Anspruch 22 genannt. Als bevorzugte Ausführungsform
ist Bettwäsche in Ansprüchen 23 und 24 beschrieben.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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1. Definitionen
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- 1.1 Als "Bettzeughülle" wird das die
Füllung umhüllende Textilmaterial einer Decke
oder eines Kissens verstanden, das mittelbar oder unmittelbar in
Kontakt mit der Füllung, z. B. Daunen steht.
- 1.2 Als "Decke" im Sinne der Erfindung wird jegliches zur Abdeckung
von Mensch, Tier oder Material geeignete Produkt verstanden. Erfindungsgemäße
Decken umfassen auch einlagige Decken. Alternative Einsatzformen
derartiger ggf. einlagiger Decken umfassen Abschwitzdecken für
Pferde und Hunde und Abdeckungen für Frischobst, Gemüse
und dergleichen. Bevorzugt sind jedoch Bettdecken für Menschen,
die durch das Vorliegen einer Füllung gemeinsam mit der
erfindungsgemäßen Bettzeughülle gekennzeichnet sind.
- 1.3 Als „Kissen" im Sinne der Erfindung wird jeglicher
Beutel, der mit einem weichen Füll-Material gefüllt
ist, zur Unterlage für Mensch, Tier oder Material verstanden.
Beispiele hierfür sind Kopfkissen, Sitzkissen, medizinische
Sitzkissen, Nackenrollen, Hundekissen, Wärmekissen oder
weiche Unterlagen zur Aufbewahrung oder zum Transport empfindlicher
Materialien. Bevorzugt betrifft die vorliegende Erfindung Kopfkissen für
den Menschen.
- 1.4 Der Begriff Isolationsverhalten/Wärmerückhaltevermögen
gemäß der vorliegenden Erfindung bezieht sich
auf die Eigenschaft eines Materials die Wärmeleitung zu
dämmen. Sie wird bestimmt anhand der Wärmemenge,
die erforderlich ist zur Haltung einer konstanten Temperatur am
Prüfkörper bei Messung mit einer Thermogradientenplatte
gemäß Hohensteiner Institute (Schloss Hohenstein).
- 1.5 Weichheit/weicher, warmer „Griff"
Die Weichheit
und Haptik eines Materials wird durch eine Testgruppe von Personen
auf ihre Griffeigenschaften händisch getestet und beurteilt.
Der Griffvergleich findet statt z. B. zwischen einem handelsüblichen
Baumwollinlett vergleichbaren Stoffgewichts und dem erfindungsgemäßen
Gewebe.
- 1.6 Die Eigenschaft der Daunen- bzw. Faserdichtigkeit von textilen
Materialien wird getestet gemäß der Norm EN 12132-2
(Stumpp-Test).
- 1.7 Unter „Gewebe" versteht man zwei sich kreuzende
Fadengruppen. In der Längsrichtung werden die Fäden
Kette genannt und in der Querrichtung Schuss. Diese Fäden
werden Kettfaden bzw. Schussfaden genannt. Es gibt verschiedene
Formen der Gewebebindung. Beispielhaft genannt werden die Leinwandbindung,
die Atlas- oder Satinbindung, die Köperbindung, die Diamantkarobindung,
die Halbripsbindung, die Panamabindung und die Fischgratbindung.
Die erfindungsgemäßen Gewebe verwenden bevorzugt
Leinwandbindung.
- 1.8 Die „Kapokfaser" ist eine feine und sehr weiche
Faser, welche aus den Samenkammern des Kapokbaums gewonnen wird.
- 1.9 „Bettzeugwaren" gemäß der vorliegenden
Erfindung umfassen Bettdecken, Kissen, Bettlaken, Bettwäsche
und Matratzenauflagen.
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2. Die erfindungsgemäßen
Kapok-haltigen Produkte
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- 2.1 Die erfindungsgemäße
Bettzeughülle wie auch die erfindungsgemäße
Decke oder das erfindungsgemäße Kissen bestehen
aus dem erfindungsgemäßen Textilgewebe, das Kapokfasern
umfasst.
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Das
erfindungsgemäße Gewebe enthält typischerweise
Kapokfasern in einem Anteil von 0,5 bis 80 Gew.-% (bezogen auf das
gesamte Gewicht des Fasermaterials), bevorzugt in einem Anteil von
1 bis 40 Gew.-%, stärker bevorzugt in einem Anteil von
1,5 bis 20 Gew.-%, noch stärker bevorzugt in einem Anteil
von 2 bis 10 Gew.-%, besonders bevorzugt in einem Anteil von 4 bis
9 Gew.-%.
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Das
erfindungsgemäße Gewebe enthält vorzugsweise
Kapokfasern als Bestandteil des Garns des Kett- und/oder Schussfadens.
Besonders bevorzugt ist die Verarbeitung eines Kapok-haltigen Garns
in Schussrichtung.
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In
einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Gewebes besteht das Garn des Kettfadens aus mindestens einem Fasermaterial.
Dieses Fasermaterial kann Kapokfaser enthalten, bevorzugt in Kombination mit
einem oder mehreren anderen Fasermaterialien. Besonders bevorzugt
ist die Kombination von Kapokfasern mit Baumwolle.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Bettzeughülle setzt sich das Garn des Schussfadens aus
einem Gewichtsanteil von 1 bis 20%, vorzugsweise 5 bis 18%, noch
bevorzugter 10 bis 17%, aus Kapokfasern und einem Gewichtsanteil
von 99 bis 80%, vorzugsweise 95 bis 82%, noch bevorzugter 90 bis
83%, aus mindestens einem von Kapok verschiedenen Fasermaterial
zusammen, bezogen auf das Gesamtgewicht des Schussfadens.
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Wenn
der Kettfaden Kapok enthält, so liegt dessen Anteil bevorzugt
im Bereich von 0,1 bis 20 Gew.-%, stärker bevorzugt im
Bereich von 1 bis 18 Gew.%, bezogen auf das Gewicht des Kettfadens.
Es ist jedoch bevorzugt einen reinen Baumwollfaden als Kettfaden
einzusetzen. Besonders bevorzugt sind Baumwollfäden, die
im Vergleich zu üblicherweise für die Herstellung
von Inletts eingesetzten Baumwollfäden einen höheren Beschlichtungsgrad
aufweisen. Bevorzugt ist eine Erhöhung des Schlichteauftrags
um 20 bis 150%.
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Eine
bevorzugte Faserlänge beträgt mindestens 20 mm,
stärker bevorzugt 20 bis 40 mm. Bevorzugte Herkunft der
Kapokfasern ist Südostasien, insbesondere Indonesien, und
Afrika. Die Fasern können unbehandelt sein oder eine oder
mehrere der folgenden Behandlungen erfahren haben: Färben,
Bleichen, Waschen, Kämmen.
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Das
von Kapokfasern verschiedene Fasermaterial des Garns des Schussfadens
unterliegt keinerlei Beschränkungen und kann ein organisches
oder synthetisches Fasermaterial sein. Beispiele für das
organische Textilmaterial sind Fasern aus Leinen, Baumwolle, Flachs,
Hanf, Jute, Kokos, Nessel und Sisal. Es können jedoch auch
Mischfasern daraus eingesetzt werden. Das synthetische Fasermaterial
ist beispielsweise Polyamid, Polyester oder Viskose bzw. Viskose-basierte
Fasern wie Modal und Lyocell oder eine Mischung daraus. Das Fasermaterial
kann aber auch eine Mischung aus organischen und synthetischen Fasern
sein. Vorzugsweise wird Baumwolle verwendet.
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Das
Fasermaterial des Garns des Kettfadens unterliegt ebenso keinerlei
Beschränkung hinsichtlich des Materials und kann, soweit
es sich von Kapok unterscheidet, aus dem/den gleichen Material(ien)
bestehen wie das von Kapok verschiedene Fasermaterial des Garns
des Schussfadens. Vorzugsweise wird Baumwolle verwendet.
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Der
Kettfaden hat bevorzugt eine Stärke von Nm 100/1 bis Nm
200/1, stärker bevorzugt im Bereich von Nm 135/1 bis Nm
150/1 sofern keine Kapokfasern enthalten sind. Andernfalls liegt
die Stärke bevorzugt bei Nm 50/1 bis Nm 135/1, stärker
bevorzugt im Bereich von Nm 85/1 bis Nm 100/1. Die Stärke
des Schussfadens ist bevorzugt Nm 100/1 bis Nm 250/1, stärker
bevorzugt Nm 150/1 bis Nm 200/1 sofern keine Kapokfasern enthalten
sind. Andernfalls liegt die Stärke bevorzugt bei Nm 50/1
bis Nm 135/1, stärker bevorzugt im Bereich von Nm 85/1
bis Nm 100/1.
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Das
Textilgewebe aller in dieser Anmeldung genannten Ausführungsformen
der erfindungsgemäßen Bettzeughülle kann
nach einer der unter 1.7 genannten Bindungsarten gewebt sein. Bevorzugt
ist Leinwandbindung.
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Das
erfindungsgemäße Gewebe ist daunen- und/oder faserdicht.
Es hat typischerweise ein Stoffgewicht von 80 bis 150 g/m2. Weiterhin ist bei daunendichten Geweben
eine Luftdurchlässigkeit von 15 bis 30 l/min·dm2 bei einem Druckunterschied von 200 Pa bevorzugt.
Faserdichte Gewebe weisen bevorzugt eine Luftdurchlässigkeit
von 40 bis 70 l/min·dm2 bei einem
Druckunterschied von 200 Pa auf.
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Eine
weitere Ausführungsform betrifft Gewebe, in denen in Kett-
und/oder Schussrichtung neben Kapok zwei voneinander verschiedene
Garne oder Fasermaterialien eingesetzt werden. Bevorzugt ist die
Verwendung zumindest eines elektrisch leitfähigen Garns
bzw. Fasern zur Verhinderung elektrostatischer Aufladung. Beispielhaft
können Kohlenstofffasern und -garne, metallische Fasern
oder Garne oder metallbeschichtete synthetische Fasern genannt werden.
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Weiterhin
ist die Verwendung silberhaltiger Garne oder Fasern zur Erzielung
einer antimikrobiellen Wirkung bevorzugt.
- 2.2
Die erfindungsgemäße Bettzeughülle ist
eine geschlossene Hülle zur Aufnahme einer Füllung.
Eine bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Bettzeughülle ist das Inlett.
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Die
erfindungsgemäße Bettzeughülle umfasst
eine Oberplatte und eine Unterplatte, die randseitig miteinander
verbunden sind. Das erfindungsgemäße Gewebe kann
in der Oberplatte und/oder der Unterplatte eingesetzt werden. Bevorzugt
werden beide Platten aus dem erfindungsgemäßen
Gewebe gefertigt.
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Die
randseitige Verbindung kann auf alle üblichen Arten erzielt
werden. Typische Beispiele sind Verkleben, Verschweißen
(bei Kunstfaser-haltigen Materialien) und Vernähen. Bevorzugt
ist eine Verbindung durch Vernähen.
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Die
erfindungsgemäße Bettzeughülle ist, wie
herkömmliche Bettzeughüllen, daunen- und/oder
faserdicht ausgestaltet (abhängig von der gewählten
Füllung). Bevorzugt sind daunen- und faserdichte Ausführungen.
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Eine
weitere Ausführungsform betrifft Bettzeughüllen,
die eine zusätzliche Lage eines elektromagnetische Strahlung
(Elektrosmog) abweisenden Materials aufweisen. Beispielhaft genannt
werden kann ein mit reinem Silber beschichtetes Polyamidgewirke.
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Das
Format der erfindungsgemäßen Bettzeughülle
entspricht dem Format der herzustellenden Decke oder Kissen. Das
Format der erfindungsgemäßen Bettzeughülle
ist nicht beschränkt. Bevorzugte Formate sind 200 × 135
cm sowie 220 × 155 cm für Decken sowie 40 × 40
cm, 40 × 80 cm sowie 80 × 80 cm für Kissen.
- 2.3 Die Decke oder das Kissen der vorliegenden
Erfindung sind durch die erfindungsgemäße Bettzeughülle gekennzeichnet,
die ihrerseits eine Füllung enthält. Die Füllung
der Decke oder des Kissens kann aus mindestens einem der folgenden
Materialien bestehen: Federn, Daunen, Synthetikfasern, Vliesstoff,
Schaumstoff, Tierhaare, Naturfasern und Latex. Sie ist jedoch nicht
auf diese Materialien beschränkt. Bevorzugte Füllmaterialien
sind Federn und Daunen.
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Wiederum
ist das Format nicht beschränkt und länderspezifisch
ausführbar. Bevorzugte Formate der erfindungsgemäßen
Decken und Kissen entsprechen den oben in Abschnitt 2.2 angegebenen
Formaten.
- 2.4 Eine weitere Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung betrifft Kapok-haltige Bettwäsche.
In diesem Falle ist das Gewebe weniger dicht. Eine bevorzugte Luftdurchlässigkeit
des Gewebes liegt im Bereich von 200 bis 1000 l/dm2 min
bei einer Druckdifferenz von 200 Pa. Im Übrigen gelten
die Ausführungen zu den erfindungsgemäßen
Bettzeughüllen gleichermaßen für die
erfindungsgemäße Bettwäsche.
- 2.5 Die erfindungsgemäßen Produkte zeichnen
sich durch einen angenehmen „Griff", eine hohe Weichheit, ein
hohes Wärmerückhaltevermögen sowie ein
ansprechendes äußeres Erscheinungsbild aus. Im Übrigen ist
das erfindungsgemäße Produkt im vergleich zu herkömmlichen
Baumwollprodukten außergewöhnlich leicht und volumig.
So besitzt Baumwolle eine spezifische Dichte von ca. 1,5 g/cm3, was einem mehr als vierfach geringeren
Volumen bei gleichem Gewicht im Vergleich zu reinen Kapokfasern
entspricht.
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Zu
den bevorzugten erfindungsgemäßen Ausführungsformen
ist Folgendes anzumerken: Durch die Verwendung von Kapokfasern eine
andere Oberflächenstruktur, da das Gewebe durch den Kapokanteil
im Schussfaden einen Wollcharakter hat, der zu einem weichen, wärmeren
Griff und zu einem ansprechenden Aussehen führt.
- 2.6 Es ist auch ein Kombination der erfindungsgemäßen
Bettzeughülle oder der Decke oder des Kissens mit der in
der deutschen Patentanmeldung
10 2006 017 338.4 beschriebenen Keramikbeschichtung denkbar.
Darüberhinaus kann die erfindungsgemäße
Bettzeughülle, Decke oder Kissen auch mit den Ventilationsöffnungen
der EP 1 499 221 versehen
werden.
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3. Verfahren zur Herstellung
des erfindungsgemäßen Gewebes
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Kapok-haltige
Garne weisen bei üblichen Garntitern aufgrund ihrer geringen
Dichte ein außergewöhnlich hohes Volumen auf.
Somit sind die einzelnen Fäden des Kapok-haltigen Garns
außergewöhnlich dick. Bislang war es in der Fachwelt
nicht üblich Garne mit derartig hohen Fadendicken zu faser-
und daunendichten Geweben zu verarbeiten. Die Herstellung von daunen-
und faserdichten Geweben aus derartig volumigem Garn war in der
Fachwelt somit bislang nicht bekannt. Ebenso war nicht bekannt,
ob und unter welchen Bedingungen ein daunen- und faserdichtes Gewebe
aus einem derartig volumigen Garn hergestellt werden kann.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren beruht auf herkömmlichen
Verfahren zur Herstellung von faser- und/oder daunendichten Geweben.
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Zum
Erhalt eines Kapok-haltigen faser- und/oder daunendichten Gewebes
werden derartige herkömmliche Verfahren gemäß der
vorliegenden Erfindung vorteilhaft wie nachfolgend beschrieben modifiziert.
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Im
Vergleich zum Weben eines reinen Baumwollgarns (Baumwoll-Inlett
mit gleicher Fadenstärke und Stoffgewicht) ist es insbesondere
vorteilhaft eine oder mehrere der folgende Änderungen vorzusehen:
- • Geringere Tourenzahl, Reduzierung
um 5 bis 15%, bevorzugt 10%, z. B. Verwendung von Greifer-Webmaschine,
Warenbreite von 224 cm, Tourenzahl von 340 an Stelle von 380 für
reines Baumwollgewebe;
- • geringere Schussfadenspannung, Reduzierung um 5 bis
20%, bevorzugt 10–15%;
- • erhöhte Kettfadenspannung, typischerweise
Erhöhung um 2 bis 20%, bevorzugt 5 bis 10%;
- • Veränderung der Fachgeometrie, insbesondere
ein kleineres Hinterfach, Verkürzung 2 bis 30 mm, bevorzugt
Verkürzung um 5 bis 20 mm;
- • Reduzierung der Fachwinkelöffnung um 5 bis
30°, bevorzugt 10 bis 20°; d. h. bei einer Umdrehung schließt
sich das Fach z. B. um ca. 15° früher;
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An
den Schussfadenspeichergeräten können überdies
Ablaufbremsen vorgesehen sein, die einen geringen Widerstand bieten.
Dies kann erreicht werden durch weiche Bremsringe vorzugsweise aus
Gummi oder feine Borstenringe.
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Nach
dem Weben ist es bevorzugt, das Textilmaterial mindestens einem
der folgenden Behandlungsschritte zu unterziehen:
- a)
Sengen,
- b) Entschlichten,
- c) Auswaschen.
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Vorzugsweise
erfolgen diese Schritte in der angegebenen Reihenfolge. Beim Sengen
werden überstehende Härchen in den für
das Textilmaterial verwendeten Fasern maschinell, meist über
einer Gasflamme, abgesengt bzw. abgebrannt oder abgeflammt. Durch
diese Ausrüstung erhält das Produkt eine besonders
glatte, feine und klare Optik. Die Ware wirkt eleganter und griffiger.
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Ein
geeignetes Verfahren zum Entfernen der Schlichten ("Entschlichten")
hängt von der Art der verwendeten Schlichten ab. Während
synthetische Schlichten und modifizierte Naturschlichten in Wasser
quellen und leicht abzulösen sind, müssen Stärkeschlichten
erst löslich gemacht werden. Als Hilfsmittel dazu eignen sich
beispielsweise Netzmittel zum Auslösen der Quell- und Lösungsvorgänge,
Waschmittel zum Emulgieren der wachs- und ölhaltigen Auflagen
des Gewebes sowie Enzyme oder Oxidationsmittel zum Schlichteaufschluss.
Auch Komplexbildner können hier eingesetzt werden.
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Beim
Entschlichten werden die Schlichtmittel angelöst, wobei
der Vorgang während eines Verweilprozesses stattfindet.
Anschließend müssen die angelösten Schlichtmittel
ausgewaschen werden.
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Zusätzlich
zu dieser Vorbehandlung kann man das Textilmaterial auch einer Bleiche
unterziehen. Hierbei ist der Einsatz einer H2O2 Kaltverweilbleiche unter Zusatz von Netz-
bzw. Dispergiermittel, Waschmittel, Komplexbildner und/oder Natronlauge
bevorzugt.
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Weiterhin
führt man vorzugsweise mindestens einen der folgenden Behandlungsschritte
durch:
- d) das Avivieren mit einem Weichgriffmittel,
- e) das Behandeln mit einem optischen Aufheller,
- f) das Trocknen des Textilmaterials, vorzugsweise auf einen
Wassergehalt von nicht mehr als 6 Gew.-%. Der Wassergehalt beträgt
vorzugsweise mindestens 5 Gew.-%,
- g) das Kalandrieren des Textilmaterials,
- h) Sanforisieren (auch als "Krumpfen" bezeichnet).
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Vorzugsweise
setzt man diese Schritte in der angegebenen Reihenfolge ein. Vorteilhafterweise
wird dabei eine Kombination aller dieser Schritte durchgeführt.
Hierbei sind die Schritte (d), (f) und (g) besonders bevorzugt.
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Zum
Avivieren in Schritt (d) kann man herkömmliche Weichgriffmittel
einsetzten, beispielsweise Fettsäurekondensationsprodukte,
Polyethylene, Micro- und Macrosilikonemulsionen, Alkylamidpolysiloxanverbindungen,
Alkylsulfat und -ethersulfat, Alkylolamid und Polysiloxane.
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Vorzugsweise
wählt man das Weichgriffmittel unter Polyethylene/Polysiloxan
aus.
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Der
in Schritt (e) eingesetzte optische Aufheller unterliegt ebenfalls
keinen speziellen Beschränkungen.
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Das
Trocknen des Textilmaterials in Schritt (f) führt man vorzugsweise
bei 120 bis 140°C im Spannrahmen durch.
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Das
Kalandrieren in Schritt (g) wird vorzugsweise so durchgeführt,
dass in einem einzigen Schritt die gewünschte Luftdurchlässigkeit
erreicht wird.
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Beim
Sanforisieren in Schritt (h) wird das Textilmaterial vor der Weiterverarbeitung
einer mechanischen Stauchung unterzogen und schrumpft. Bei diesem
Verfahren kommen keine Chemikalien zum Einsatz, das Gewebe wird
ausschließlich durch Feuchtigkeit, Hitze und Druck auf
dem Fachmann bekannte Weise fixiert. Hierbei sind sowohl eine Softexpassage
ohne Krumpf als auch eine Sanforpassage mit Krumpf einsetzbar.
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Besonders
bevorzugt ist es das erhaltene Gewebe abschließend einer
Schmirgel-Behandlung zu unterziehen.
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4. Beispiel
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Es
wird ein daunendichtes Inlettgewebe der folgenden Konstruktion hergestellt:
Kettgarn: | Nm
135/1, 61,6 Fäden/cm, 100 Gew.-% Baumwolle |
Schussgarn: | Nm
85/1, 45 Fäden/cm, 85 Gew.-% Baumwolle, 15 Gew.-% Kapok |
Gewebedichte: | 90,3% |
Gewicht: | ca.
100 g/m2 (Kapokanteil unter 10% des Gesamtgewichts) |
Warenbreite: | 224
cm |
Ausrüstung: | Schritte
(a) bis (h) wie oben beschrieben. |
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 102006017338 [0040]
- - EP 1499221 [0040]