DE7275C - Verwendung einer Lösung von Seide in Essigsäure zum Zweck der Ueberkleidung vegetabilischer Faser mit der Substanz der Seide - Google Patents

Verwendung einer Lösung von Seide in Essigsäure zum Zweck der Ueberkleidung vegetabilischer Faser mit der Substanz der Seide

Info

Publication number
DE7275C
DE7275C DENDAT7275D DE7275DA DE7275C DE 7275 C DE7275 C DE 7275C DE NDAT7275 D DENDAT7275 D DE NDAT7275D DE 7275D A DE7275D A DE 7275DA DE 7275 C DE7275 C DE 7275C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
silk
substances
textile
fibers
solution
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Active
Application number
DENDAT7275D
Other languages
English (en)
Original Assignee
P. magnier und L. F. doerflinger in Paris
Publication of DE7275C publication Critical patent/DE7275C/de
Active legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • DTEXTILES; PAPER
    • D06TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • D06MTREATMENT, NOT PROVIDED FOR ELSEWHERE IN CLASS D06, OF FIBRES, THREADS, YARNS, FABRICS, FEATHERS OR FIBROUS GOODS MADE FROM SUCH MATERIALS
    • D06M15/00Treating fibres, threads, yarns, fabrics, or fibrous goods made from such materials, with macromolecular compounds; Such treatment combined with mechanical treatment
    • D06M15/01Treating fibres, threads, yarns, fabrics, or fibrous goods made from such materials, with macromolecular compounds; Such treatment combined with mechanical treatment with natural macromolecular compounds or derivatives thereof
    • D06M15/15Proteins or derivatives thereof

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Treatments For Attaching Organic Compounds To Fibrous Goods (AREA)

Description

1879.
Klasse 29.
PAUL MAGNIER und LOUIS FREDERIC DOERFLINGER in PARIS.
Verwendung einer Lösung von Seide in Essigsäure zum Zweck der Ueberkleidung vegetabilischer Faser mit der Substanz der Seide.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 13. Februar 1879 ab.
Das Verfahren besteht im besonderen in der verbundenen Anwendung von Essigsäure, Hitze und Druck mit der wichtigen Bedingung, dafs die Gewichts quantitäten der angewendeten Essigsäure, wie Hitze und Druck sich variiren lassen. .
Die nachstehenden Verhältnisse bewähren sich in der Praxis:
auf ι kg Seide 1 kg Essigsäure;
erstere wird unter 10 bis 12 Atmosphären Druck in einem geschlossenen Gefäfs aufgelöst, in welchem die Hitze des Dampfes unter diesem Druck die Auflösung der Seide in der Essigsäure bewirkt.
Wenn zur Auflösung von 1 kg Seide ein gröfseres Quantum, z. B. 2, 3, 4 oder mehr kg Essigsäure verwendet werden, so läfst sich die Hitze und der Druck des Dampfes bis auf circa 6 Atmosphären reduciren.
Ist die Auflösung der Seide bewerkstelligt, so läfst sich die Lösung z. B. benutzen zum Glätten textiler Fäden, zum derartigen Appretiren der Gewebe, dafs sie zur Aufnahme brillanterer Farben empfänglich werden, als Firnifs oder Lack für sehr verschiedene Substanzen, als Holz, Kautschuk, Leder, Guttapercha, harzige Körper und Metalle aller Arten. Doch legen Erfinder einen besonderen Werth auf die Anwendung ihrer Seidenauflösung auf alle Arten vegetabilischer Fasern in der nachbeschriebenen Weise.
Um nicht von Baumwolle zu reden, welche natürliche Cellulose hat, werden Hanf, Jute, Alfa, Chinagras, Flachs u. s. w. angeführt und beschreiben Erfinder die Anwendung ihrer Lösung auf letzteren Stoff wie folgt.
Es wird Flachs, der vorher in bekannter-Weise gebleicht ist, in einem Bad von Kalihydrat oder Aetznatron von 1,03 Dichtigkeit behandelt und bleibt der Stoff ungefähr 2 Stunden in dieser alkalischen Lösung liegen, welche auf eine Terftperatur von ungefähr ioo° C. gebracht ist.
Der Zweck dieser Behandlung ist, die fremden Bestandteile aus der Cellulose auszustofsen und hauptsächlich die harzige Substanz, welche die Faser umgiebt.
Hierauf wird zu verschiedenen Malen in reinem Wasser ausgespült.
Sodann wird der Flachs in eine Lösungv? Kaliseife in der Aufkochtemperatur getaucht, woselbst er eine halbe Stunde. bleibt.
Der Flachs wird dann noch in reinem Wasser gewaschen und ausgespült, darauf getrocknet, in welchem Zustand er Cellulose repräsentirt, welche sich wie Baumwolle behandeln läfst, wie nachstehend beschrieben wird.
Es genügt, die Cellulose während 4 oder 5 Minuten in eine Mischung von Salpetersäure und Schwefelsäure zu tauchen, welche die Cellulose in Pyroxylin verwandelt, die in reinem Wasser gewaschen wird, bis die Waschwässer keine Spur von Säure mehr enthalten.
Die also gewonnene zweifach salpetrige Cellulose wird dann in der möglichst niedrigen Temperatur getrocknet und darauf desoxydirt, ohne die stickstoffhaltige Materie zu zerstören, was auf folgende Weise geschieht. Die zweifach salpetrige Cellulose wird in einen hermetisch geschlossenenBehälter gethan, in welchem ein luftleerer Raum hergestellt wird, so dafs ein Druck entsteht, der nicht mehr als 10 mm auf der Quecksilbersäule des Manometers beträgt
Die Cellulose wird nach dieser Behandlung in ein Bad getaucht, welches ein gewisses Quantum von zweifach schwefligsaurem Natron oder ein Quantum von irgend einer anderen Substanz enthält, welche schweflige Säure entwickelt, wenn die Substanz mit einer Säure behandelt wird.
Erfinder wenden gewöhnlich Phosphorsäure an, um die Entwicklung der schwefligen Säure zu bewirken. Um also die Nitro - Cellulose zu reduciren oder zu desoxydiren, mufs die Wirkung der schwefligen Säure in statu nascendi auf die Nitro-Cellulose veranlafst werden, welche letztere vorher unter Luftleere gebracht wurde, um hier der Wirkung einer passenden Austrocknung ausgesetzt zu werden.
Der also zubereitete Faserstoff wird sodann in einen Autoklav gethan, der so construirt ist, dafs die Fasern in einer festen Lage gehalten werden, und zwar jede einzelne derselben von der andern abgesondert, ohne welche Anordnung die Seide sich nicht auf dem ganzen Umfange des Fadens absetzen würde. Dieser Autoklav ist mit einer Auflösung von Seide gefüllt, welche 1,28
am Dichtigkeitsmesser zeigt und wie oben beschrieben zubereitet wurde; der Topf wird geschlossen, Dampf in den doppelten Boden oder in ein Spiralrohr zugelassen, bis die Flüssigkeit eine Temperatur von ungefähr 1900 angenommen hat.
Der Stoff bleibt wenigstens 14 Stunden in der Seidenauflösung und während dieser Zeit wird ein mächtiger Strom dynamischer Elektricität zugelassen, bis durch eine angemessene Probe festgestellt ist, dafs keine Seide mehr in der Auflösung enthalten ist; auf diese Weise wird eine Ablagerung der Seide auf den vegetabilischen Fasern erhalten, indem durch den dynamisch-elektrischen Strom die Seide sich auf die Fasern absetzt oder niederschlägt.
Es wird der Stoff nun herausgenommen und in irgend einer bekannten Weise getrocknet.
Die Faserstoffe, welche der doppelten Einwirkung der schwefligen Säure und der Elektricität in einem mit Seidenlösung gefüllten Autoklav ausgesetzt gewesen sind, sind nun fertig, die Farbe mit Hülfe eines der bekannten Anilinproducte wie Amidine, Mauveine, Methylanilin, Fuchsin, Ethyl-Sasaniline, Chrysanilinu. s. w. aufzunehmen.

Claims (2)

  1. Patent-Ansprüche:
    i. Die Anwendung der oben beschriebenen Seidenauflösung zum Glasiren irgend welcher textlien Fasern, um den Geweben eine Appretur zu geben, die zur Aufnahme der brillantesten Farben empfänglich ist, um ferner als Firnifs auf den verschiedensten Substanzen als Holz, Kautschuk, Leder, Guttapercha, harzigen Stoffen, Metallen aller Arten etc. zu dienen.
  2. 2. Die Anwendung der gedachten Seidenauflösung auf textile Substanzen, welche vorher in den Zustand des Pyroxylin gebracht und darauf desoxydirt sind, ohne den Stickstoff zu zerstören, welche Anwendung in der vereinigten Benutzung nach einander folgender Operationen besteht, deren Zweck ist, die besagten textlien Substanzen der Einwirkung der schwefligen Säure, sowie einem mächtigen dynamoelektrischen Strom auszusetzen, letzteres während die textlien Stoffe sich in einem Bade von aufgelöster Seide innerhalb eines geschlossenen Gefäfses unter starkem Druck und Hitze befinden, wie beschrieben.
    ■ Erfinder behalten sich vor, die Stoffe entweder in diesem Zustand zu lassen, in welchem sie den brillantesten animalischen Fasern, wie z. B. den Seidenfasern, ähnlich werden, oder sie dann noch auf irgend eine bekannte Weise zu färben.
    JlJS.
DENDAT7275D Verwendung einer Lösung von Seide in Essigsäure zum Zweck der Ueberkleidung vegetabilischer Faser mit der Substanz der Seide Active DE7275C (de)

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE7275C true DE7275C (de)

Family

ID=285142

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DENDAT7275D Active DE7275C (de) Verwendung einer Lösung von Seide in Essigsäure zum Zweck der Ueberkleidung vegetabilischer Faser mit der Substanz der Seide

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE7275C (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0761867A2 (de) * 1995-07-21 1997-03-12 Seiren Co., Ltd. Funktionelle Faserprodukte und Verfahren zur Produktion derselben

Cited By (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0761867A2 (de) * 1995-07-21 1997-03-12 Seiren Co., Ltd. Funktionelle Faserprodukte und Verfahren zur Produktion derselben
EP0761867A3 (de) * 1995-07-21 1998-02-04 Seiren Co., Ltd. Funktionelle Faserprodukte und Verfahren zur Produktion derselben
EP1308553A2 (de) * 1995-07-21 2003-05-07 Seiren Co., Ltd. Funktionelle Faserprodukte und Verfahren zur Herstellung derselben
EP1308553A3 (de) * 1995-07-21 2004-01-28 Seiren Co., Ltd. Funktionelle Faserprodukte und Verfahren zur Herstellung derselben

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE7275C (de) Verwendung einer Lösung von Seide in Essigsäure zum Zweck der Ueberkleidung vegetabilischer Faser mit der Substanz der Seide
DE711350C (de) Verfahren zur Gewinnung von Gespinstfasern aus rohen Hartfasern
DE752308C (de) Verfahren zur Verminderung der Wasseraufnahmefaehigkeit von Papier
AT117461B (de) Verfahren zum Mattieren von Zelluloseester enthaltenden Gegenständen.
DE659655C (de) Verfahren zur Herstellung von kuenstlichen Gebilden, wie Faeden, Filmen oder Baendchen, aus Saeurecasein
DE653989C (de) Verfahren zum Bleichen von Stueckware aus pflanzlichen Fasern
DE540771C (de) Verfahren zum Mercerisieren von Baumwolle
DE476255C (de) Verfahren zur Herstellung von Alkalicellulose fuer die Gewinnung von Viskose
DE2312124B2 (de) Verfahren zur verbesserung der textilen eigenschaften von polypeptidfasern
DE801400C (de) Verfahren zum Veredeln von kuenstlichen Faeden, insbesondere Zellwolle, aus Cellulosehydrat
EP0224470A1 (de) Verfahren zur Gewinnung von Zellstoff aus Pflanzenfasermaterial
DE660135C (de) Verfahren zur Erhoehung der Benetzbarkeit vegetabilischer Fasern
DE630859C (de) Verfahren zur Gewinnung spinnfertiger Fasern aus Pflanzenrohmaterial
DE539400C (de) Verfahren zur Verbesserung des Reservierungsvermoegens von Effektfaeden
DE331234C (de) Verfahren zur Verwendung von Spaltungsprodukten der Eiweisskoerper
DE727737C (de) Verfahren zur Erhoehung der Dehnbarkeit von Streckkunstseidenfaeden aus Celluloseabkoemmlingen
DE536753C (de) Verfahren zum Bleichen von China-Hanf
DE735019C (de) Verfahren zum Auflockern und zur Verhinderung von Verklebungen von nach ueblichen Methoden nassbehandelten Pflanzenfasern
DE389547C (de) Verfahren zur Verbesserung vegetabilischer Fasern aller Art unter gleichzeitiger Erzeugung einer wollaehnlichen Beschaffenheit
AT200427B (de) Verfahren zum Härten von Kunstdärmen u. ähnl., durch Verarbeitung von Fasermassen aus Hautsubstanz hergestellten Gebilden
AT153979B (de) Verfahren zum Aufschließen von Pflanzenfaserstoffen.
DE517103C (de) Verfahren zum Roesten von Flachs
DE536730C (de) Verfahren zum Immunisieren von Textilstoffen aus pflanzlichen Fasern gegen direkt ziehende Farbstoffe
DE350595C (de) Verfahren zum Gerben und Beschweren von Haeuten
DE537846C (de) Verfahren zur Herstellung hochwertiger Cellulose fuer die Weiterverarbeitung auf Celluloseester, Kunstseide u. dgl. aus Holzzellstoff