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Rundstrickmaschine mit zwei Reihen von Nadeln Die Erfindung betrifft
eine Rundstrickmaschine mit zwei Reihen von Nadeln und einer oder mehreren Arbeitsstellen.
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Es ist bereits bekannt, Rundstrickmaschinen, auf denen Maschen von
einer Nadelreihe auf die andere umgehängt -werden können, mit e'iher._Mustervorrichtung
zu verbinden. Bei diesen bekannten Maschinen ist die Anordnung so getroffen, daß
sämtliche Nadeln, die an der Aufnahmestelle einen Faden aufgenommen haben, - diesen
an der- Übertragungsstelle abwerfen, so daß sich _ eine nur beschränkte Anzahl von
Mustermöglichkeiten ergibt.
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Gemäß der Erfindung ist an der Rundstrickmaschine eine gegen jede
von den Arbeitsstellen winklig versetzte Maschenabwurfstelle vorgesehen, die mit
einer Mustervorrichtung o. dgl. derart zusammenarbeitet, daß sie die Nadeln der
einen Reihe wahlweise an dieser Stelle abwerfen läßt, wo kein Garn den Nadeln dieser
Reihe zugeführt wird. Diese Anordnung gestattet, durch entsprechende Schaltung der
Schloßteile an der Maschenabwurfstelle die Maschen nach Belieben lediglich abzuwerfen
oder auf die Nadeln der anderen Reihe zu übertragen, so daß sich eine große Anzahl-
von Mustermöglichkeiten ergibt, z. B. die Möglichkeit der Herstellung von 'Fallmaschen-
oder Fangmaschenmustern o. dgl., Ränderarbeit auf einem jerseyuntergrund oder umgekehrt
sowie die Verwendung von Garnen verschiedener Farbe.
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Bei Ausschaltung der Mustervorrichtung an der Maschenabwurfstelle
kann die erfindungsgemäß ausgebildete Maschine auch in bei Rundstrickmaschinen an
sich bekannter Weise durch Einschalten entsprechender Schloßteile an den Arbeitsstellen
zur Herstellung
schmal oder -breit gerippter Randstücke sowie ungemusterter
glatter Ware benutzt werden.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbspiel der Erfindung schematisch
veranschaü licht.-Abb. i ist eine schematische Aufsicht au£ einen Teil der Maschine
und soll insbesondere die Relativanordnung des das Muster steuernden Mechanismus
und des das Schloß steuernden Mechanismus veranschaulichen.
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Abb.2 ist ein Schnitt am Ende einer der Mustertrommeln. , Abb.3 veranschaulicht
schematisch die Schloßteile.
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Abb. 4 und 5 sind Aufrisse der .Nadeln, welche vorzugsweise bei einer
der Nadelreihen verwendet werden, und zeigen daran einige Lagen der Maschen.
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Gemäß Abb. i und 2 ist die dargestellte Rundstrickmaschine von einer
ziemlich üblichen Form von Rändermaschine, deren Bett i und Unterbett 2 in einer
-üblichen Weise gehalten werden und einen festen geschlitzten Zylinder 3 und zugehörige
Rippscheibe 4 für verschiebbare Zungennadeln 5 und 6 tragen, während ein umlaufender
Schloßzylindbr 8 und ein sekundärer Schloßzylinder oder Schloßring 9 die Schloßteile
für die Hinundherbewegung der Zylindernadeln 5 tragen und eine umlaufende Scheibenschloßkappe
io für die Hinundherwegung der Scheibennadeln vorgesehen ist. Die Zylindernadeln
5 und Scheibennadeln 6 sind wie bei üblichen Rändermaschinen auf Lücke zueinander
angeordnet, d. h. z. B. die Scheibennadeln arbeiten in der Mitte zwischen benachbarten
Zylindernadeln. In üblicher Weise kann die Nadelscheibe 4 an einem senkrechten Pfosten
i i aufgehängt sein, dervon einer oberen Konstruktion getragen wird, und wird gegen
Drehung durch einen daumenlosen Mechanismus, d. h. ohne Anschläge zwischen Nadelzylinder
und Nadelscheibe, gehalten. Wie durch den Lenker oder Arm 12 angezeigt, ist vorzugsweise
Vorsorge für das Versetzen (racking) der Scheibennadeln zwecks Erzeugung einer gewünschten
Kante oder Randleiste getroffen, und ein Versatz um eine Strecke gleich dem Abstand
zwischen zwei benachbarten Zylindernadeln genügt für diesen Zweck. Um eine gewünschte
Anordnung des dargestellten Mustermechanismus zu gestatten, sind die Nadeln 5 gewissermaßen
verlängert, indem z. B. jede von ihnen mit einem verschiebbaren Nadelstößer 13 versehen
ist. Der dargestellte Mustermechanismus ist von wohlbekannter Art und eignet sich
zur einzelnen Steuerung jeder Nadel oder Gruppe einiger benachbarter Nadeln und
gestattet das Stricken komplizierter Muster sehr beträchtlicher Wiederholungslängen.
Kurz gesagt, besteht dieser Mustermechanismus aus einer Reihe von ,Wustertrommeln
14, die um die Achse der schi a 1, ne verteilt sind (Abb. i), wobei
jede
`,es er Trommeln ein Lochpapiermuster trägt Fund mit einer Gruppe von
Hebeln 15 versehen ist, die an einer Querstange 22 angelenkt und verschiebbar sind
und die durch die Trommeln einwärts .unter die Nadelstößer 13 gestoßen werden, wenn
die Tasterglieder Löcher in den von den Trommeln getragenen Mustern finden und wenn
somit Schloßteile, z. B. 16, 17 und 18, die vom sekundären Schloßzylinder 9 getragen
werden, um die Maschine gehen, werden die Nadeln wahlweise je nach Veranlassung
der Musterabschnitte vorgeschoben. Die Mustertrommeln 14 werden schrittweise mehr
oder weniger einzeln durch einen Mechanismus i9 vorgerückt, und bei 2o ist ein Mechanismus
gezeigt, durch welchen die Arbeit der Mustertrommeln unterbrochen und wieder angelassen
werden kann, und zwar auf Veranlassung der allgemein bei 21 in Abb. i gezeichneten
Maschinensteuervorrichtung, und der im wesentlichen aus einer Reihe senkrecht bewegbarer
Schaltstifte besteht, welche von einer Papiermusterkarte oder sonstivie gesteuert
werden, und der auch- die Lagen der verschiedenen Schloßteile ,einstellt, wie es
sein Steuermuster vorschreiben kann und wie es erforderlich ist, um die bei einer
besonderen Ware erwünschten Ergebnisse zu erzielen. Diese Mechanismen sind so wohlbekannt,
daß die vorhergehende Beschreibung genügt. Die Schloßzylinder 8 und 9 und die Scheibenschloßkappe
io werden synchron angetrieben, wie verständlich ist; jeder Musterzylinder 14 wird
um einen Schritt vorgerückt, um eine neue Schaltung an die Fühler seiner Gruppe
von Hebeln 15 zu bringen, während jeder der die Hebel betätigenden Schloßteile,
z. B. 16, 17, 18, an der vom Musterzylinder 14 unmittelbar vorher bedienten
Nadelgruppe vorbeigeht; die Steuervorrichtung 21 arbeitet in solcher Weise, daß,
wenn ein Schloßteil durch sie verschoben wird, er im wesentlichen entsprechend der
Stellung dieser Steuervorrichtung verschoben wird, und bei dieser Lage können einige
Nadeln vom Zylinder sowie der Scheibe ausgelassen werden.
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Wie oben angegeben, werden verschiebbare Zungennadeln sowohl bei der
Scheibe als auch beim Zylinder benutzt. Vorzugsweise wird ein Mustermechanismus
zum Steuern der Nadeln nur einer der zwei Nadelreihen benutzt, nämlich der Zylinderreihe
im vorliegenden Falle, wie oben angegeben. Die Nadeln mindestens einer der
zwei
Nadelreihen sind so ausgebildet oder derartige Einrichtungen sind vorgesehen, daß
Maschen von den Nadeln einer Reihe auf Nadeln der anderen Reihe übertragen werden
können; vorzugsweise geschieht dies an der durch den Mustermechanismus gesteuerten
Nadelreihe, und vorzugsweise sind die Nadeln 5 mit Seitenbügeln 24 für diesen Zweck
der Übertragung auf die Scheibennadeln 6 ausgestattet. Gemäß Abb. 3 ist die Maschine
vorzugsweise mit mindestens zwei Arbeitsstellen A und B und einer
Maschenabwurf stelle T versehen; zusätzliche Arbeitsstellen und Abwurfstellen können
jedoch vorgesehen sein; gewöhnlich ist eine Abwurfstelle T für je zwei Arbeitsstellen
vorhanden, .wobei diese Abwurfstellen gleichmäßig um die Maschine verteilt sind.
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Bei jeder Arbeitsstelle ist einer der vorher erwähnten Musterschloßteile
17, 18 vorgesehen, und ebenso ist an der Abwurfstelle einer der Schloßteile 16 vorhanden,
so daß es möglich ist, ein wahlweises Abwerfen der Maschen von den Zylindernadeln
zu erhalten, wenn das besondere Wirkmuster es erfordern mag. Es ist zu erkennen,
daß die Abwurfstelle T gegen jede von den Arbeitsstellen, d. h. gegen jede Gruppe
von Vorrichtungen, die die Zylindernadeln Garn aufnehmen lassen, winklig versetzt
ist. Dies hat zur Folge, daß Maschen zum Abwerfen vollkommen unabhängig von der
Auswahl von Nadeln zum Aufnehmen von Garn ausgewählt werden können; z. B. können
eine oder mehrere Mustervorrichtungen benutzt werden, um das Aufnehmen von Garn
durch die Nadeln zu steuern und vollkommen unabhängig davon auch die Übertragung
oder das Abwerfen von Maschen zu steuern. Bei jeder Arbeitsstelle ist auch ein Maschenschloßteil
25 vorgesehen, . um die Zylindernadeln zurückzuziehen und die angehobenen Stößer
13 zu ihrer Ruhelage zurückzuführen, nachdem die Schloßteile 17 und 18 vorbeigegangen
sind. Die Schloßteile bewegen sich in der Richtung des Pfeiles 26. ' An jeder Arbeitsstelle
ist auch mindestens ein Maschenschloßteil27 für die Scheibennadeln vorgesehen sowie
ein Schloßteil 28, der z. B. alle Scheibennadeln in Garnaufnehme- und -fneigebestellung
vorschieben. kann (wo die Nadelzungen durch die entsprechenden Maschen und über
sie hinaus gestoßen werden, so daß diese alten Maschen abgeschlagen werden, wenn
die. Nadel durch den Maschenschloßteil zurückgezogen wird). Vorzugsweise ist auch
jede Arbeitsstelle mit mindestens zwei Fadenführern 29 und 30 versehen, die abwechselnd
unter der Steuerung der Steuervorrichtung 21 in und außer Tätigkeit bewegbar sind.
An der Abwurfstelle sind für die Zylindernadeln ein Schloßteil oder eine Reihe von
Schloßteilen 33, 34 und 35 vorgesehen, um die Nadeln zu solcher Stellung zu heben,
daß die Bügel 24 in die Maschen auf diesen Nadeln gestoßen werden, und auch die
Scheibennadeln sind mit einem Schloßteil oder einer Reihe von Schloßteilen 36 und
3'7 versehen; durch welche die Scheibennadeln zur richtigen- Zeit in die entsprechenden
Bügel 24 der zugehörigen Zylindernadeln nach außen gestoßen werden, so daß beim
darauffolgenden Zurückziehen der Zylindernadeln durch den Zylindetschloßtei138 die
entsprechenden Zylindermaschen auf die Scheibennadeln übertragen werden. Ein Schloßteil
39 an der Abwurfstelle dient dazu, um darauf die Scheibennadeln zu ihrer Ruhelage
zurückzuführen. Die Zylinderschloßanlage 33, 34 35 ist jedoch oberhalb des normalen
Weges der Füße der Zylindernadeln 5 so angeordnet, daß die Zylindernadeln durch
diese-Abwurfstelle T ohne Anheben durch diese Schloßteile hindurchgehen, wobei die
Nadelfüße sich im Nebenlauf 4o bewegen, wenn nicht den Nadeln vorher eine anfängliche
Hubbewegung erteilt wird. Vermöge dieses Nebenlaufes 40 wird keine Nadel oder im
wesentlichen keine Nadel an der Abwurfstelle zu derselben Höhe wie die Scheibennadeln
angehoben, wenn nicht eine Masche von ihr abzuwerfen ist; fernerhin können vermöge
des Nebenlaufes 4o alle Zylindernadeln unterhalb der Scheibennadeln gehalten werden,
wie es bei einem Versatz der Scheibe erforderlich ist, wie nachfolgend gezeigt wird,
und wenn fernerhin seine Nadel durch den Schloßtei133 hochgetragen wird, geht diese
Nadel zu einer gewissen bestimmten Höhe, wie es' nicht immer der Fall sein könnte,
wäre der Nebenlauf 4o .fortgelassen und könnten die Nadeln die Abwurfstelle ohne
eine Verschiebung durchlaufen, z. B. wenn der Schloßteil33 zu einer unteren unwirksamen
Stellung verstellt werden könnte. Die Konstruktion mit dem Nebenlauf 40 verhindert
daher ein gegenseitiges Stören der Nadeln 5 und 6 an der Abwurfstelle. Diese Schloßteilgruppe
33, 34 35 besteht auch vorzugsweise aus ,drei Schloßteilen gemäß Ider Darstellung,
wobei der Hubschloßtei133 sich in fester Stellung befindet und die Nadeln weit genug
anhebt, um ihre Maschen hinter .ihren Zungen freizugeben, jedoch nicht hoch genug,
um eine Übertragung der Maschen zu veranlassen, während der Schloßtei135 sich auch
in fester Stellung befindet und an der Übertragungsstelle ist (oder die Nadeln in
der letzten Stufe beim Übertragungsvorgang trägt) und der Zwischenschloßtei134 in
und außer Arbeitslage verschiebbar ist und in
Arbeitslage den senkrechten
Abstand zwischen dem Oberteil vom Schloßtei133 und Schloßteil 35 überbrückt, so
daß der Schloßteil34. in Arbeitsstellung die Nadeln vom Schloßteil 33 zum Schloßteil
35 hebt und dadurch eine Übertragung hervorbringt. Wenn aber der Schloßteil3q. außer
Wirkungslage ist, so gestattet er, daß die Füße der Nadeln vom Oberteil des Schloßteiles
33 unmittelbar zum zurückziehenden Schloßteil 38, d. h. also unterhalb des Schloßteiles
35, gehen. Infolgedessen werden bei den Nadeln, die den Schloßtei133,bei Arbeitsstellung
des Schloßteiles 34 hinaufgehen, ihre Maschen auf die entsprechenden Scheibennadeln
übertragen, während jedoch bei den Nadeln, die diesen Hubschloßteil 33 bei unwirksamer
Stellung des Schloßteiles 34 hinaufgehen, einfach ihre Maschen abgeworfen werden
und so fallengelassene Maschen gebildet werden. An der Abwurfstelle T können daher
Maschen von den - Zylindernadeln abgeworfen werden, um mehrere verschiedene Arten
von Maschen zu bilden, z. B. die Übertragungsmaschen und fallengelassene Maschen
gemäß der Beschreibung.
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Der den Nadelhubschloßteil 16 an der Abwurfstelle aufweisende Mustermechanismus
1q. sorgt für ein wahlweises anfängliches Anheben der Nadeln in den Weg des Hubschloßteiles
33 und gestattet daher das wahlweise und einzelne Abwerfen von Maschen von den Zylindernadeln.
Die Nadelhubschloßteile 41 und zurückziehenden Schloßteile 42 dienen dazu, die Nadeln
weit genug anzuheben, um die Garnmaschen auf den Nadeln die Nadelzungen öffnen zu
lassen und dann die Nadeln zu ihrem normalen oder Ruhestand zurückzuziehen, wärend
die Maschen sich noch auf den Nadeln befinden.
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Verschiedene andere Schloßteile, die durch Doppelpfeile als in und
außer Arbeitslage beweglich angezeigt sind, sind in der Zeichnung dargestellt. Es
sei einmal angenommen, daß einer dieser anderen Schloßteile nicht vorhanden ist
oder in seiner unwirksamen Stellung gehalten-wird, so ist ersichtlich, daß die schon
besonders erwähnten Mechanismen zur Durchführung einer beträchtlichen Mannigfaltigkeit
von Musterarbeit benutzt werden können. Wenn z. B. die Scheibenvorstoßschloßteile
28 in unwirksamer Stellung gehalten werden und die Papiermusterkarten des `Mustermechanismus
oder der Mustertrommeln 14 so ausgebildet sind, daß sie Nadeln an der Abwurfstelle
nicht anheben, so kann eine verhältnismäßig glatte oder Jerseyware an den Zylindernadeln
teilweise aus Garn einer Farbe an der Arbeitsstelle A und teilweise aus Garn anderer
Farbe an der Arbeitsstelle B gemäß einem vorbestimmten Dessin gestrickt werden,
wie es durch die Einwirkung des Musters auf die Nadeln vor dem Vorbeigang dieser
zwei Arbeitsstellen vorgeschrieben wird. Es sei wiederum angenommen, daß die Scheibenvorstoßschloßteile
28 in Wirkung sind, so daß alle Scheibennadeln Garn an beiden Arbeitsstellen A und
B aufnehmen und somit eine Jerseyware oder Jerseygrund an den Scheibennadeln stricken,
so können Rippmaschen gemäß einem vorbestimmten Muster oder Dessin erzeugt werden,
indem man die Mustervorrichtungen dazu benutzt, die Arbeit der Zylindernadeln an
einer oder beiden Arbeitsstellen zu steuern. Wenn z. B. das erwünschte Muster eine
wiederholte kippmaschenbildung bei einer gegebenen Ränderware verlangt, kann die
diese Rippe strickende Zylindernadel infolge des Mustermechanismus längs des Nebenlaufes
q.o an der Abwurfstelle gehen; wenn die Ränderarbeit an dieser Nadel zu unterbrechen
ist, wird die Musterkarte so gelocht, daß zu dieser Zeit diese Nadel durch den Schloßteil
16 hoch genug angehoben wird, so daß ihr Fuß auf den Hubschloßteil33 geht, von wo
er über den Schloßteil,34 auf 'den Schloßteil35 gelangt, wodurch die letzte Masche
der Nadel auf die benachbarte Scheibennadel übertragen wird. Auch durchbrochene
Ware kann an einer auserwählten Stelle in der Jerseyware hergestellt werden, indem
man den Mustermechanismus 14 dazu benutzt, eine Nadel an dieser Stelle anzuheben
und Garn an der Arbeitsstelle B aufnehmen zu lassen und sogleich die Nadel über,
den Schloßteil 35 an der Abwurfstelle gehen zu lassen, um dieses Garn auf eine Scheibennadel
abzustreifen; zwei oder mehr Maschen können auf einer Zylindernadel angesammelt
und auf eine Scheibennadel zwecks Herstellung eines größeren Durchbruches abgestreift
oder übertragen werden, indem man dieselbe Nadel Garn bei zwei oder mehr Vorbeigängen
einer oder mehrerer Arbeitsstellen vor der Übertragung aufnehmen läßt. Insbesondere
für diese größeren Durchbrechungen wird vorzugsweise das Musternocken an den Arbeitsstellen,
z. B. die Schloßteile 17 und 18, in zwei Lagen einstellbar ausgeführt, nämlich in
eine höhere Lage, wo sie ihre ausgewählten Nadeln zu einer Freigebehöhe anheben,
und in eine niedrigere Stellung, wo sie ihre Nadeln in die Fangstellung (tucking
position) anheben, d. h. in eine Stellung, die zur Aufnahme von Garn vom vorbeigehenden
Garnführer hoch genug ist, aber für das Freimachen ihrer Zungen durch Maschen, welche
an diesen Nadeln hängen, nicht genügend hoch ist. Dies vergrößert offensichtlich
den Bereich der Musterungen, welche gestrickt
werden können. Weiterhin-
können fallengelassene Maschen oder Fehlmaschen an erwünschten Stellen in der auf
den Scheibennadeln gestrickten Jerseyware erzeugt werden, indem man den Schloßteil34
an der Übertragungsstelle außer Wirkung zurückzieht und den Mustermechanismus dazu
be-'nutzt, die geeigneten Zylindernadeln Garn an einer oder allen Arbeitsstellen
aufnehmen zu lassen und auch über .den Schloßteil33 zu schicken, wobei die Masche
oder Maschen unter die Nadelzungen freigegeben werden, aber von den Nadeln ohne
Übertragung auf Scheibennadeln abgestreift oder abgeworfen werden, da das Fehlen
des Schloßteiles 34 es ermöglicht, daß diese Nadeln unter den Schloßtei135 gehen.
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Wie oben angezeigt, wird die Maschine vorzugsweise so ausgebildet,
daß schmal oder breit gerippte Randstücke sowie ungemusterte glatte Ware hergestellt
werden können, ohne daß man den Mustermechanismus 14 usw. für diesen Zweck benutzt,
d. h. also bei Verwendung von Schloßteilen allein, wobei der Mustermechanismus zeitweilig
außer Wirkung z. B. durch die Verwendung des Mechanismus 2o gehalten wird, der den
Mustermechanismus zur richtigen Zeit außer Wirkung zieht und ihn wieder zur Wirkungslage
zurückführt, wenn dies für die Musterarbeit benötigt wird. Zu diesem Zweck sind
einige der Nadeln mit langen Füßen und der Rest mit kurzen Füßen ausgebildet, und
Schloßteile sind vorgesehen, die einzeln in und außer Arbeitsstellung beweglich
sind. Wenn die langfüßigen und kurzfüßigen Scheibennadeln und- die langfüßigen und
kurzfüßigen Zylindernadeln alle in Wirkung sind, wird eine i : i-Ränderware erzeugt.
Wie aus dem Obigen hervorgeht, sind Schloßteile 28 vorgesehen, um sowohl die langfüßigen
Nadeln als auch die kurzfüßigen Nadeln der Scheibe in Freigebestellung vorzuschieben.
Ein- in und außer Arbeitsstellung verschiebbarer Schloßteil 46 an jeder Arbeitsstelle
A und Bist so angeordnet, daß er in Arbeitsstellung sowohl die langfüßigen Nadeln
als auch die kurzfüßigen Nadeln des Zylinders in Freigebe- und Garnaufnehmestellung
vorschiebt. Durch die Verwendung von Schloßteilen 28 und 46 kann daher bei außer
Wirkung gehaltenem Mustermechanismus i : i-Ränderware hergestellt werden, wobei
die Zylindernadeln an der Abstreifstelle vermittels des Nebenlaufes 40 vorbeigehen.
Die langfüßigen Nadeln sind bei der Ripp§cheibe und dem Zylinder so angeordnet,
daß bei Verwendung dieser Nadeln allein die gewünschte breit gerippte Randware,
z. B. eine 2 : 2-Ränderware, erzeugt . wird; die kurzfüßigen Nadeln nehmen die Zwischenstellungen
sowohl bei der Rippscheilie als auch beim Zylinder ein. Schloßteile 45 an beiden
Arbeitsstellen für die Scheibennadeln. und Schlößteile 44 an beiden Arbeitsstellen
für die Zylindernadeln sind so angeordnet (weiter weg von den Scheibennadeln und
den Zylindernadeln als die entsprechenden Schloßteile 28 und 46), daß nur die langfüßigen
Nadeln vorgeschoben werden; die Schloßteile 45 sind vorzugsweise in und außer Arbeitslage
beweglich, um das Unterbrechen des Strickens an den Scheibennadeln auf einer oder
beiden Arbeitsstellen beliebig zu gestatten, um z. B. einen Versatz öder das Stricken
eines Doppelrandes o. dgl. zu erlauben., und auch -die Zylinderschl.oßteile 44 sind
für dieselben Zwecke . außer Arbeitsstellung verschiebbar und gestatten auch, wenn
sie ausgerückt sind, die Verwendung des Mustermechanismus an den Zylindernadeln,
wie vorher beschrieben. Um daher einen breit gerippten Rand zu wirken oder- zu stricken,
werden die Schloßteile 45 und 44 in Arbeitsstellung gelegt. Die Schloßteile 28 und
46 werden in unwirksamer Stellung gehalten, und auch der Mustermechanismus wird
unwirksam gehalten, so daß nur die langfüßigen Nadeln der beiden Reihen wirken;
wie beim Wirken eines i : i-Randes gehen die Zylindernadeln an der Abstreifstelle
vermittels des Nebenlaufes 40 vorbei, so daß so viele Runden des breit gerippten
Randes nacheinander gestrickt werden können, wie gewünscht wird.
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Vorzugsweise ist ein. Schaltexzenter oder Schloßteil47 vorgesehen,
der gewöhnlich in unwirksamer Stellung gehalten wird; wenn er aber zu seiner gestrichelten
Lage der Abb. 3 angehoben wird, so dient er dazu, alle Zylindernadeln auf den Schloßteil3z
gehen zu lassen. Dieser Schloßteil ist besonders brauchbar, wenn es erwünscht ist,
alle vorhandenen Zylindermaschen auf Scheibennadeln zu übertragen.
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Wie vorher erläutert, gestattet der Schloß-_teil 34, wenn er in unwirksame
Stellung bewegt wird, den Lauf aller Nadeln über den,, Schloßteil 33, um ihre Maschen
abzuwerfen, ohne diese Maschen auf Scheibennadeln zu übertragen. Durch Zurückziehung
dieses Schloßteiles 34 aus der Arbeitslage und durch das Halten des Schloßteiles
47 in seiner ge= strichelten Lage gemäß Abb. 3 können daher alle Zylindermaschen
bei einem einzigen Umlauf des Schloßzylinders abgeworfen werden. Ein gewöhnlich
in unwirksamer Stellung gehaltener Schloßteil48 an der Rippscheibe ist in eine Stellung
zum Vorschieben aller Scheibennadeln in Freigebestellung an einer Stelle, wo die
Nadeln kein Garn aufnehmen, beweglich, so daß bei seiner Wirkungslage alle Scheibennadeln
ihre Maschen abwerfen,
wenn diese Nadeln- durch den nachfolgenden
Schloßteil 49 zurückgezogen werden. Da die Maschine unabhängig eine i : i -Ränderware
zu stricken vermag, einen Doppelrand wirken kann und alle Maschen von den Scheibennadeln
sowie alle Maschen von den Zylindernadeln abwerfen kann, wobei alle beweglichen
Schloßteile in und außer Wirkung durch die Steuervorrichtung 21 unabhängig voneinander
beweglich sind, und die Maschine mindestens um den Abstand zwischen zwei benachbarten
Zylindernadeln versetzen kann, ist es ersichtlich, daß eine versetzte Kante. oder
ein solcher Rand erzeugt werden kann. Beim. Stricken eines breit gerippten Randes
ist es gewöhnlich erwünscht, die Scheibennadeln früher zurückzuziehen als beim Stricken
eines i : i -Randes. Aus= diesem Grunde wird gewöhnlich die Scheibe mit zusätzlichen
Maschenschloßteilen 5o versehen, die in und außer Arbeitslage beweglich sind. Um
die Zylindernadeln mit Sicherheit während des Wirkens gewisser glatter Waren genügend
lange vorgestoßen zu halten, sind vorzugsweise für diesen Zweck die Zylinderschloßteile
51 vorgesehen, die alle Nadeln in Hochtage halten, wenn sie durch die vor ihnen
liegenden Hubschloßteile angehoben wurden. Diese Schloßteile 51 sind jedoch nach
unten außer Wirkungslage beweglich, um nicht das Wirken eines breit gerippten Randes
und das Wirken einer Musterarbeit zu stören.
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Der Schloßteil 34 ist vorzugsweise in und außer Wirkung durch eine
Bewegung rechtwinklig zu den Zylindernadeln verschiebbar. Die anderen in Lage einstellbaren
Schloßteile können gut in Richtungen parallel zu ihren Nadeln bewegt werden, wie
durch die Doppelpfeile auf diesen Schloßteilen in Abb.3 angezeigt. Verschiedene
Mechanismen zum Verstellen von Schloßteilen in verschiedene Lagen unter der Steuerung
solcher Steuervorrichtungen wie bei 21 in Abb-. i sind wohlbekannt, und verschiedene
dieser Mechanismen können bei vorliegender Maschine benutzt werden. Eine vom Schloß=
zylinder oder von der Scheibenschloßkappe an der Abwurfstelle getragene Platte 52
dient dazu, auf den Maschen der Zylindernadeln zu gleiten, wenn diese Nadeln für
eine Übertragung hochgehen, und helfen somit dabei, diese Maschen an einem übermäßig
hohen Ansteigen mit ihren Nadeln zu hindern. Die auf den Zylindernadeln befindlichen
Maschen werden bei ihrer Übertragung auf die Scheibennadeln (Abb. 4 und 5) geweitet
und können nicht immer die Zungen der Zylindernadeln beim Zurückziehen während der
Maschenverhängung schließen; daher wird vorzugsweise ein Zungenschließer in Form
einer Platte oder eines Gliedes 54 vorgesehen, das z. B. von dem Schloßzylinder
getragen wird und unter geöffnete Zylindernadelzungen geht und somit diese Zungen
zur Schließlage hebt, wenn die Nadeln durch den zurückziehenden Schloßtei138 der
Abwurfstelle zürüdk,gezogen werden.
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Wie aus obigem hervorgeht, können verschiedene Einrichtungen zum Übertragen
von Maschen von Nadeln einer Reihe auf Nadeln der anderen Reihe bei vorliegender
Erfindung verwendet werden, und verschiedene Formen von Übertragungsnadeln mit Bügeln,
wie durch 5 und 2q. angezeigt, sind bekannt. Vorzugsweise wird jedoch die insbesondere
in Abb. 4. und 5 dargestellte Form von Nadel und Bügel verwendet, deren besondere
Arbeitsweise durch die Führung _an der Abwurfstelle in Abb.3 angezeigt ist. Diese
dargestellte Nadel ist mit einem abgesetzten Teil oder einer Vertiefung 55 versehen,
in welche das obere zugespitzte Ende 56 des Bügels normal zu liegen kommt, so daß
dieses Ende 56 des Bügels leicht in die an der Nadel hängende Masche 57 geht, wenn
die Nadel zur Übertragungsstellung angehoben wird. Vorzugsweise ist auch die vordere
Kante der Nadel mit einem vorragenden geneigten Vorsprung 58 versehen, der an einer
Stelle der Nadel genügend weit oberhalb des Endes 56 des Bügels beginnt und der
demgemäß dazu dient, die Masche 57 in einer Richtung unmittelbar von der Kante der
Ware weg vor dem Eintritt des Endes 56 des Bügels 24 in die Masche herauszuziehen.
Dieser Vorsprung 58 zieht sich vom oberen Ende 56 des Bügels abwärts gegen den Rükken
der Nadel zurück (vgl. Abb. 5), so daß, wenn die Nadel durch die Masche hochgeht
und der Bügel 24 das Maschenende noch weiter nach vorn trägt, der Schenkel
59 der Masche 57 mehr und mehr eine diagonale Richtung von der Nähe der hinteren
Kante der Nadel zur vorderen Kante des Bügels 24. annehmen kann, so daß, wenn die
waagerechte Schulter 6o am vorderen Teil der Nadel und die benachbarte Einkerbung
61 an der vorderen Kante des Bügels an die Masche 57 kommen, die Masche mehr seitlich
gemäß Abb. q. gezogen wird, als wenn sie vermöge ihres Überganges über den Bügel
24 völlig ausgedehnt würde, so daß der geringste Grad von Spannung an die Masche
bei ihren Gang auf den Bügel 24 angelegt wird und der entgegengesetzte Schenkel
_62 der Masche sich nunmehr nach unten erstreckt, so daß eine Scheibennadel 6- weit
genug nach außen gestoßen werden kann, um ihr Halcenende über diesen Schenkel 62
mit Sicherheit zu schicken. Der Übertragungsvorgang mit dieser neuen Nadel beruht
daher im wesentlichen darin, die Nadel 5 auf eine Höhe zu heben, wo die
Masche
an der Schulter 6o ruht (Abb. 4 und 5, dies ist die Nadelstellung am vorderen Teil
des Schloßteiles 35 der Abb. 3); dann die zugehörige Scheibennadel 6, die die Masche
aufnehmen soll, nach außen vorzustoßen, um ihr Hakenende über den Schenkel 62 der
Masche zu legen, aber nicht unbedingt unter den Quersteg 63 der Masche (Abb.-4 und-
5, diese Bewegung wird durch den Schloßteil 36 der Abb.3 veranlaßt), dann die Zylindernadel
5 etwas höher zu heben, um den Quersteg 63 -der Masche gut oberhalb der Höhenlage
der Scheibennadel zu bringen (diese geringe Aufwärtsbewegung der Zylindernadeln
wird durch den Teil 64 des Schloßteiles 35 der Abb. 3 veranlaßt), und während die
Zylindernadel in dieser höchsten Stellung gehalten wird, die Scheibennadel um einen
weiteren Sehritt vorwärts zu bewegen, um ihren Haken unterhalb und außerhalb des
Quersteges 63 der Masche zubringen (diese Bewegung wird durch den Schloßtei137 der
Abb.3 sichergestellt). Die Übertragung wird dann dadurch beendet, daß man die-Zyjindernadel
vermittels des Schloßteiles 38 der Abb. 3 zurückzieht, die die Masche auf der Scheibennadel
zurückläßt, und nachdem das Ende der Zylindernadel unter die Scheibennadel gegangen
ist, ist der Arbeitsgang fertig, und die Scheibennadel kann zu ihrer Ruhelage zurückgezogen
werden. Diese Form von Nadel und Bügel und diese Art von Übertragung sichert ein
Übertragen mit einer geringeren Gefahr des Reißens des Garnes und einer größeren
Sicherheit der Übertragung als bei einer anderen bekannten Form von Übertragung.
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Selbstverständlich ist die Erfindung nicht auf die Konstruktionseinzelheiten
und die oben beschriebene und in der Zeichnung dargestellte Arbeitsweise beschränkt.