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Hintergrund
der Erfindung
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Um
eine Antigen-spezifische T-Zellaktivierung und klonale Vermehrung
zu induzieren, müssen
zwei, durch Antigen-präsentierende
Zellen (APCs) bereitgestellte Signale an die Oberfläche von
ruhenden T-Lymphozyten abgegeben werden (Jenkins, M., und Schwartz,
R. (1987) J. Exp. Med. 165, 302–319;
Mueller, D. L., et al. (1990) J. Immunol. 144, 3701–3709; Williams,
LR., und Unanue, E. R. (1990) J. Immunol. 145, 85–93). Das
erste Signal, welches der Immunantwort Spezifität verleiht, wird über den
T-Zellrezeptor (TCR) vermittelt nach einer Erkennung eines fremden
antigenen Peptids, welches im Kontext des Haupthistokompatibilitätskomplexes
(MHC) präsentiert
wird. Das zweite Signal, welches als Costimulation bezeichnet wird,
induziert T-Zellen, so dass sie proliferieren und funktional werden
(Schwartz, R. H. (1990) Science 248, 1349–1356). Die Costimulation ist
weder Antigen-spezifisch, noch unterliegt sie der MHC-Restriktion
und es wird angenommen, dass sie durch ein oder mehrere unterschiedliche
Zelloberflächenmoleküle, die
durch APCs exprimiert werden, bereitgestellt wird (Jenkins, M. K.,
et al. (1988) J. Immunol. 140, 3324–3330; Linsley, P. S., et al.
(1991) J. Exp. Med. 173, 721–730;
Gimmi, C. D., et al. (1991) Proc. Natl. Acad. Sci. USA 88, 6575–6579; Young,
J. W., et al. (1992) J. Clin. Invest. 90, 229–237; Koulova, L., et al. (1991)
J. Exp. Med. 173, 759–762;
Reiser, H., et al. (1992) Proc. Natl. Acad. Sci. USA 89, 271–275; van-Seventer, G. A.,
et al. (1990) J. Immunol. 144, 4579–4586; La Salle, J. M., et
al., (1991) J. Immunol. 147, 774–80; Dustin, M. I., et al.
(1989) J. Exp. Med. 169, 503; Armitage, R. J., et al. (1992) Nature
357, 80–82;
Liu, Y., et al. (1992) J. Exp. Med. 175, 437–445). An einem an der T-Zellaktivierung
beteiligten Costimulationsweg ist das CD28-Molekül an der Oberfläche von
T-Zellen beteiligt. Dieses Molekül
kann ein costimulatorisches Signal, welches von einem Liganden an
B-Zellen oder anderen APCs abgegeben wird, empfangen. Liganden für CD28 umfassen
Mitglieder aus der B7-Familie von B-Lymphozytenaktivierungsantigenen,
wie B7-1 und/oder B7-2 (Freedman, A. S., et al. (1987) J. Immunol. 137,
3260–3267;
Freeman, G. J., et al. (1989) J. Immunol. 143, 2714–2722; Freeman,
G. J., et al. (1991) J. Exp. Med. 174, 625–631; Freeman, G. J., et al.
(1993) Science 262, 909–911;
Azuma, M. et al., (1993) Nature 366, 76–79; Freeman, G. J., et al.
(1993) J. Exp. Med. 178, 2185–2192).
B7-1 und B7-2 sind
auch Liganden für
ein anderes Molekül,
CTLA4, welches an der Oberfläche
von aktivierten T-Zellen vorhanden ist, obwohl die Rolle von CTLA4
bei der Costimulation unklar ist.
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Die
Abgabe eines Antigen-spezifischen Signals mit einem costimulatorischen
Signal an eine T-Zelle führt
zu einer T-Zellaktivierung, die sowohl T-Zellproliferation als auch
Zytokinsekretion umfassen kann. Im Gegensatz dazu wird angenommen,
dass eine Abgabe eines Antigen-spezifischen Signals in Abwesenheit
eines costimulatorischen Signals an eine T-Zelle einen Zustand von
Unresponsivität
oder Anergie bei der T-Zelle induziert, wodurch Antigenspezifische
Toleranz bei der T-Zelle induziert wird.
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Interaktionen
zwischen T-Zellen und B-Zellen spielen eine zentrale Rolle bei Immunantworten.
Die Induktion von humoraler Immunität gegen Thymus-abhängige Antigene
erfordert „Unterstützung", die durch T-Helfer-(im
Folgenden Th-)-Zellen bereitgestellt wird. Obwohl ein gewisses Ausmaß an Unterstützung, welches
B-Lymphozyten bereitgestellt wird, durch durch Th-Zellen freigesetzte
lösliche
Moleküle
(beispielsweise Lymphokine, wie IL-4 und IL-5) vermittelt wird,
erfordert die Aktivierung von B-Zellen auch eine kontaktabhängige Interaktion
zwischen B-Zellen und Th-Zellen. Hirohata et al., J. Immunol. 140:
3736–3744
(1988); Bartlett et al., J. Immunol. 143: 1745–1754 (1989). Dies weist darauf
hin, dass eine B-Zellaktivierung
eine obligatorische Interaktion zwischen Zelloberflächenmolekülen auf
B-Zellen und Th-Zellen
mit umfasst. Das oder die Moleküle)
an der T-Zelle vermittelt bzw. vermitteln dementsprechend kontaktabhängige Helfer-Effektorfunktionen der
T-Zelle. Eine kontaktabhängige
Interaktion zwischen Molekülen
an B-Zellen und T-Zellen wird weiter gestützt durch die Beobachtung,
dass isolierte Plasmamembranen von aktivierten T-Zellen für eine B-Zellaktivierung
erforderliche Helferfunktionen bereitstellen können. Brian, Proc. Natl. Acad.
Sci. USA, 85: 564–568 (1988);
Hodgkin et al., J. Immunol., 145: 2025–2034 (1990); Noelle et al.,
J. Immunol., 146: 1118–1124
(1991).
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Ein
Molekül,
CD40, ist an der Oberfläche
von unreifen und reifen B-Lymphozyten identifiziert worden, welches,
wenn es durch Antikörper
vernetzt wird, eine B-Zellproliferation induziert. Valle et al.,
Eur. J. Immunol. 19: 1463–1467
(1989); Gordon et al., J. Immunol., 140: 1425–1430 (1988); Gruber et al.,
J. Immunol. 142: 4144–4152
(1989). CD40 ist molekular kloniert und charakterisiert worden.
Stamenkovic et al., EMBO J., 8: 1403–1410 (1989). Ein Ligand für CD40,
gp39 (welches auch als CD40-Ligand oder CD40L bezeichnet wird) ist
ebenfalls molekular kloniert und charakterisiert worden, Armitage
et al., Nature, 357: 80–82
(1992); Lederman et al., J. Exp. Med. 175: 1091–1101 (1992); Hollenbaugh et
al., EMBO J 11: 4313–4319
(1992). Das gp39-Protein wird an aktivierten, nicht aber ruhenden
CD4+-Th-Zellen
exprimiert. Spriggs et al., J. Exp. Med., 176: 1543–1550 (1992);
Lane et al., Eur. J. Im munol., 22: 2573–2578 (1992); Roy et al., J.
Immunol., 151: 1–14 (1993):
Mit dem gp39-Gen transfizierte und das gp39-Protein an ihrer Oberfläche exprimierende
Zellen können eine
B-Zellproliferation
auslösen
und können
zusammen mit anderen stimulatorischen Signalen die Antikörperproduktion
induzieren. Armitage et al., Nature, 357: 80–82 (1992); Hollenbaugh et
al., EMBO J., 11: 4313–4319
(1992).
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WO
95/06481 bildet einen Teil des Standes der Technik aufgrund von
Artikel 54(3) und (4) EPÜ.
Dieses Dokument offenbart allgemein eine gemeinsame Verabreichung
von Zellen und gp39-Antagonisten für die Induktion von T-Zelltoleranz
gegen Knochenmarkszellen für
eine Behandlung von Graft-versus-Host-Reaktionen.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Zelloberflächenmoleküle, die
kontaktabhängige
Helfer-Effektorfunktionen von T-Zellen vermitteln, sind wichtig,
um Immunantworten zu induzieren, die T-Zell-Unterstützung erfordern.
Beispielsweise spielt die Interaktion von gp39 an T-Zellen mit CD40
an B-Zellen eine zentrale Rolle bei der Aktivierung von B-Zellreaktionen auf
ein Antigen. Die vorliegende Erfindung beruht wenigstens teilweise
auf der Entdeckung, dass Zelloberflächenmoleküle, die kontaktabhängige Helfer-Effektorfunktionen
von T-Zellen vermitteln, auch eine kritische Rolle bei der Reaktion
von T-Zellen auf Alloantigene spielen. Es ist insbesondere entdeckt
worden, dass unter geeigneten Bedingungen eine Interferenz mit einer
Interaktion von gp39 mit einem Liganden an einer allogenen Zelle,
die der T-Zelle Alloantigene präsentiert,
bei der T-Zelle eine Toleranz induzieren kann. Vorzugsweise benötigt die
allogene Zelle, die der T-Zelle Alloantigene präsentiert, eine Interaktion
zwischen einem gp39-Liganden an der Zelle und gp39 an der T-Zelle,
um in der Lage zu sein, Signale bereitzustellen, die für eine Aktivierung
der T-Zelle erforderlich
sind. Das Hemmen der Interaktion des gp39-Liganden an der allogenen
Zelle mit gp39 an der T-Zelle verhindert eine T-Zellaktivierung
und induziert vielmehr Alloantigen-spezifische T-Zelltoleranz. Eine
Induktion von T-Zelltoleranz gegen Alloantigene, wie hier beschrieben,
kann als ein vorbereitendes Behandlungsschema für Gewebe- oder Organtransplantationen
verwendet werden.
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Dementsprechend
stellt die Erfindung die Verwendung (a) einer allogenen oder xenogenen
Zelle, die zumindest ein Spender-Antigen exprimiert und an einer
Oberfläche
von dieser einen Liganden aufweist, der mit gp39 an Empfänger-T-Zellen
interagiert; und
- (b) eines gp39-Antagonisten
zur
Herstellung einer kombinierten Zubereitung für die gleichzeitige, separate
oder aufeinanderfolgende Verwendung beim Hervorrufen einer T-Zelltoleranz
gegenüber
einem Spendergewebe oder -organ bei einem Empfänger des Gewebes oder Organs,
bereit mit der Maßgabe,
dass das Spendergewebe oder -organ Langerhans-Inseln, Leber, Niere,
Herz, Lunge, Haut, Muskel, neuronales Gewebe, Magen oder Darm umfasst, wenn
die allogene oder xenogene Zelle eine allogene Zelle ist. Der Antagonist
hemmt eine Interaktion zwischen dem Molekül an der T-Zelle und dessen
Ligand an der allogenen oder xenogenen Zelle.
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Bei
dieser Ausführungsform
ist der Antagonist ein Molekül,
das die Interaktion von gp39 an einer T-Zelle mit einem gp39-Liganden
an einer allogenen oder xenogenen Zelle hemmt. Ein besonders bevorzugter gp39-Antagonist
ist ein anti-gp39-Antikörper.
In einer anderen Ausführungsform
ist der gp39-Antagonist eine lösliche
Form eines gp39-Liganden, beispielsweise lösliches CD40. Die allogene
oder xenogene Zelle, die dem Empfänger zu verabreichen ist, ist
vorzugsweise eine lymphoide Zelle, beispielsweise ein B-Zelle. Alternativ
ist die allogene oder xenogene Zelle eine kleine ruhende B-Zelle.
Die allogene oder xenogene Zelle und der Antagonist (z.B. anti-gp39-Antikörper) werden
einem Empfängerindividuum
typischerweise vor der Transplantation des Gewebes oder Organs in
das Individuum verabreicht. Beispielsweise sind lymphoide Zellen (z.B.
B-Zellen) aus dem Spender des Gewebes oder Organs an den Empfänger zusammen
mit dem Antagonisten vor der Transplantation des Gewebes oder Organs
in den Empfänger
zu verabreichen.
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Die
Verfahren der Erfindung können
beispielsweise verwendet werden, um T-Zelltoleranz gegen transplantiertes
Gewebe oder Organe, wie Leber, Niere, Herz, Lunge, Haut, Muskel,
neuronales Gewebe, Magen und Darm, hervorzurufen. In einer Ausführungsform
umfasst das transplantierte Gewebe Langerhans-Inseln. Dementsprechend
stellt die Erfindung die Verwendung (a) einer allogenen oder xenogenen
Zelle, welche zumindest ein Spender-Antigen exprimiert und an einer
Oberfläche
von dieser einen Liganden aufweist, der mit gp39 an Empfänger-T-Zellen
interagiert;
- (b) eines gp39-Antagonisten; und
- (c) von Langerhans-Inselzellen eines Spenders
für die Herstellung
einer kombinierten Zubereitung für
die gleichzeitige, separate oder aufeinanderfolgende Verwendung
bei der Behandlung von Diabetes bereit.
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Ein
weiterer Aspekt der Erfindung stellt eine Verwendung (a) einer allogenen
Spender-Zelle, die zumindest ein Spenderantigen exprimiert und an
einer Oberfläche
von dieser einen Liganden aufweist, der mit gp39 an Empfänger-T-Zellen
interagiert; und
- (b) eines anti-gp39-Antikörpers,
zur
Herstellung einer kombinierten Zubereitung für die gleichzeitige, separate
oder aufeinanderfolgende Verwendung beim Hervorrufen einer T-Zelltoleranz
gegenüber
einem Spendergewebe oder -organ bei einem Empfänger des Gewebes oder Organs
bereit, wobei die allogene Spenderzelle und der anti-gp39-Antikörper dem
Empfänger
vor der Transplantation des Gewebes oder Organs zu verabreichen
sind, wobei das Spendergewebe oder -organ Langerhans-Inseln, Leber,
Niere, Herz, Lunge, Haut, Muskel, neuronales Gewebe, Magen oder
Darm umfasst.
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Unter
einem weiteren Aspekt stellt die Erfindung die Verwendung eines
gp39-Antagonisten zur Herstellung einer Zubereitung zur Verwendung
beim Hervorrufen einer T-Zelltoleranz gegenüber einem Spendergewebe oder
-organ bei einem Empfänger
bereit, welcher Empfänger
allogenen oder xenogenen Zellen auszusetzen ist, die zumindest das
Spenderantigen exprimieren und an einer Oberfläche von diesen einen Liganden
aufweisen, der mit gp39 an Empfänger-T-Zellen
interagiert, mit der Maßgabe,
dass das Spendergewebe oder -organ Langerhans-Inseln, Leber, Niere,
Herz, Lunge, Haut, Muskel, neuronales Gewebe, Magen oder Darm umfasst,
wenn die allogenen oder xenogenen Zellen allogene Zellen sind.
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Die
Erfindung stellt des weiteren die Verwendung eines gp39-Antagonisten
zur Herstellung eines Medikaments zur Verwendung bei der Behandlung
von Diabetes bei einem Individuum, welches Langerhans-Inselzellen
eines Spenders und allogenen oder xenogenen Zellen, die zumindest
ein Spenderantigen exprimieren und die an einer Oberfläche von
diesen einen Liganden aufweisen, der mit gp39 an Empfänger-T-Zellen interagiert,
auszusetzen ist, bereit.
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Kurze Beschreibung der
Zeichnungen
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1 ist
eine graphische Darstellung des Überlebens
von transplantierten Langerhans-Insel-Allotransplantaten bei Mäusen mit
chemisch induziertem Diabetes, die mit anti-gp39-Antikörper allein
vorbehandelt worden sind oder mit unfraktionierten oder fraktionierten
allogenen Milzzellen allein vorbehandelt worden sind.
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Die 2A und 2B sind
graphische Darstellungen des Überlebens
von transplantierten Langerhans-Insel-Allotransplantaten, wie anhand
einer Abnahme der Plasma-Glucosekonzentration gemessen, bei Mäusen mit
chemisch induziertem Diabetes, die mit einer einzelnen Dosis von
fraktionierten allogenen Milzzellen zusammen mit einer anti-gp39-Antikörper (MR1)-Behandlung
für entweder
2 Wochen (Feld A) oder 7 Wochen (Feld B) vorbehandelt worden sind.
Jede Kurve repräsentiert
die Daten von einer individuellen Maus. Leere Symbole identifizieren
Empfänger,
bei denen das Insel-Allotransplantat spontan versagte. Ausgefüllte Symbole
geben Mäuse
an, deren Insel-Transplantate bei Beendigung des Experiments funktionsfähig waren.
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Die 3A,
B und C sind durchflusszytometrische Profile, welche die Anfärbung von
6 Stunden lang aktivierten humanen Lymphozyten des peripheren Bluts
mit entweder CD40Ig (FeldA), mAb 4D9-8 (Feld B) oder mAb 4D9-9 (Feld
C) zeigen.
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Die 4A,
B und C sind durchflusszytometrische Profile, die die Anfärbung von
6 Stunden lang aktivierten, in Gegenwart von Cycloporin A kultivierten
humanen Lymphozyten des peripheren Bluts, angefärbt mit entweder mAb 4D9-8
(Feld A), mAb 4D9-9 (Feld B) oder CD40Ig (Feld C), zeigen.
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Die 5A und
B sind durchflusszytometrische Profile, welche die Anfärbung von
6 Stunden lang aktivierten humanen Lymphozyten des peripheren Bluts
mit CD40Ig in Gegenwart von unmarkiertem mAb 4D9-8 (Feld A) oder
unmarkiertem mAb 4D9-9 (Feld B) zeigen.
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Die 6 ist
eine graphische Darstellung der Hemmung der Proliferation von humanen
B-Zellen, induziert
durch lösliches
gp39 und IL-4, wenn die Zellen in Gegenwart der antihumanes gp39-mAbs
4D9-8, 4D9-9, 24-31, 24-43, 89-76 oder 89-79 kultiviert werden.
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Die 7 ist
eine graphische Darstellung der Hemmung einer allo-spezifischen
gemischten Lymphozyten-Antwort, wenn die Zellen in Gegenwart der
anti-humanes gp39-mAbs 24-31 oder 89-79 kultiviert werden.
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Detaillierte Beschreibung
der Erfindung
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Diese
Erfindung ist gekennzeichnet durch Verfahren zum Hervorrufen von
T-Zelltoleranz in vivo gegenüber
einem Spendergewebe- oder -organtransplantat bei einem Transplantatemp fänger. Die
Verfahren umfassen, dem Empfänger
1) eine allogene oder xenogene Zelle, die Spender-Antigene exprimiert
und die an einer Zelloberfläche
einen Liganden aufweist, der mit einem Rezeptor an der Oberfläche einer
Empfänger-T-Zelle,
welcher kontaktabhängige
Helfer-Effektorfunktionen vermittelt, interagiert, und 2) einen
Antagonisten des Rezeptors an der Oberfläche der T-Zelle, der die Interaktion
des Liganden und des Rezeptors hemmt, zu verabreichen. Wie hier
verwendet, bezieht sich der Begriff „Empfänger" auf ein Individuum, in welches ein Gewebe-
oder Organtransplantat transplantiert werden soll, transplantiert
wird oder transplantiert worden ist. Wie hier definiert, wird eine „allogene" Zelle von einem
unterschiedlichen Individuum der gleichen Spezies wie der Empfänger erhalten
und exprimiert „Alloantigene", die sich von Antigenen,
die durch Zellen des Empfängers
exprimiert werden, unterscheiden. Eine „xenogene" Zelle wird von einer unterschiedlichen
Spezies als dem Empfänger
erhalten und exprimiert „Xenoantigene", die sich von Antigenen,
die durch Zellen des Empfängers
exprimiert werden, unterscheiden. Wie hier verwendet, bezieht sich
der Begriff „Spender-Antigene" auf Antigene, die
durch das in den Empfänger
zu transplantierende Spendergewebe- oder -organtransplantat exprimiert
werden. Die Spender-Antigene können
Alloantigene oder Xenoantigene abhängig von der Herkunft des Transplantats
sein. Die allogene oder xenogene Zelle, die dem Empfänger als
Teil des Toleranzinduktionsbehandlungsplans verabreicht wird, exprimiert
Spender-Antigene, d.h. exprimiert einige oder die Gesamtheit eben
jener Antigene, die an dem zu transplantierenden Spendergewebe oder
-organ vorhanden sind. Die allogene oder xenogene Zelle wird vorzugsweise
von dem Spender des Gewebe- oder Organtransplantats erhalten, kann
aber von einer oder mehreren Quellen, die gemeinsame antigene Determinanten
mit dem Spender aufweist bzw. aufweisen, erhalten werden.
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Zusätzlich zu
der allogenen oder xenogenen Zelle wird ein Antagonist eines Moleküls an T-Zellen, welches kontaktabhängige Helfer-Effektorfunktionen
vermittelt, dem Empfänger
als Teil des Toleranzinduktionsbehandlungsplans verabreicht. Wie
hier definiert, ist ein Molekül
oder Rezeptor, das bzw. der kontaktabhängige Helfer-Effektorfunktionen
vermittelt, eines bzw. einer, das bzw. der auf einer Th-Zelle exprimiert
wird und mit einem Liganden an einer Effektorzelle (z.B. einer B-Zelle)
interagiert, wobei die Interaktion des Moleküls mit dessen Ligand für die Erzeugung
einer Effektorzellreaktion (z.B. B-Zellaktivierung) erforderlich
ist. Zusätzlich
zu dessen Beteiligung an Effektorzellreaktionen ist jetzt festgestellt
worden, dass ein solches Molekül
oder ein solcher Rezeptor an der Reaktion der T-Zelle auf Antigene
beteiligt ist. Das Molekül
an einer T-Zelle, welches kontaktabhängige Helfer-Effektorfunktio nen
vermittelt, ist vorzugsweise gp39. Dementsprechend umfassen in bevorzugten
Ausführungsformen
die Verfahren der Erfindung, an einen Transplantatempfänger eine
allogene oder xenogene Zelle und einen gp39-Antagonisten zu verabreichen.
Die Aktivierung von Empfänger-T-Zellen
durch die allogene oder xenogene Zelle involviert eine Interaktion
zwischen gp39 an Empfänger-T-Zellen
und einem gp39-Liganden an der allogenen oder xenogenen Zelle. Durch
Hemmung dieser Wechselwirkung mit einem gp39-Antagonisten werden
die T-Zellen des
Empfängers
durch die Spender-Antigene, die durch die allogene oder xenogene
Zelle exprimiert werden, nicht aktiviert, sondern es wird bei diesen vielmehr
eine Toleranz gegenüber
den Spender-Antigenen induziert. Die Induktion von Toleranz gegenüber Spender-Antigenen bei dem
Empfänger
ermöglicht
folglich eine erfolgreiche Transplantation des Spendergewebes oder
-organs ohne Immun-vermittelte Abstoßung des Spendertransplantats.
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Verschiedene
Aspekte der Erfindung werden in den folgenden Unterabschnitten detaillierter
beschrieben.
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I. gp39-Antagonisten
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Gemäß den Verfahren
der Erfindung wird ein gp39-Antagonist an einen Empfänger verabreicht,
damit er mit der Interaktion von gp39 an Empfänger-T-Zellen mit einem gp39-Ligand
an einer allogenen oder xenogenen Zelle, wie einer B-Zelle, die
dem Empfänger
verabreicht wird, interferiert. Ein gp39-Antagonist ist definiert
als ein Molekül,
welches mit dieser Interaktion oder Wechselwirkung interferiert.
Der gp39-Antagonist kann ein Antikörper, der gegen gp39 gerichtet
ist (z.B. ein monoklonaler Antikörper
gegen gp39), ein Fragment oder Derivat eines gegen gp39 gerichteten
Antikörpers
(z.B. Fab- oder F(ab)'2-Fragmente,
chimäre
Antikörper oder
humanisierte Antikörper),
lösliche
Formen eines gp39-Liganden (z.B. lösliches CD40), lösliche Formen eines
Fusionsproteins eines gp39-Liganden (z.B. lösliches CD40Ig) oder pharmazeutische
Mittel, die die gp39-CD40-Interaktion aufheben oder damit interferieren,
sein.
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A. Antikörper
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Ein
Säugetier
(z.B. eine Maus, ein Hamster oder Kaninchen) können mit einer immunogenen
Form des gp39-Proteins oder einem Proteinfragment (z.B. Peptidfragment),
welche bzw. welches bei dem Säugetier
eine Antikörperantwort
auslöst,
immunisiert werden. Eine Zelle, die gp39 an ihrer Oberfläche exprimiert,
kann auch als Immunogen verwendet werden. Alternative Immunogene
umfassen gereinigtes gp39-Protein oder gereinigte gp39-Proteinfragmente.
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gp39
kann ausgehend von einer gp39-exprimierenden Zelle durch Standard-Reinigungstechniken
gereinigt werden. Zusätzlich
kann gp39-cDNA (Armitage et al., Nature, 357: 80–82 (1992); Lederman et al.,
J. Exp. Med., 175: 1091–1101
(1992); Hollenbaugh et al., EMBO J., 11: 4313–4319 (1992)) in einer Wirtszelle, z.B.
Bakterien oder einer Säugetierzelllinie,
exprimiert werden und gp39-Protein ausgehend von Zellkulturen durch
Standardtechniken gereinigt werden. Alternativ können gp39-Peptide basierend
auf der Aminosäuresequenz
von gp39 (offenbart in Armitage et al., Nature, 357: 80–82 (1992);
Lederman et al., J. Exp. Med., 175: 1091–1101 (1992); Hollenbaugh et
al., EMBO J., 11: 4313–4319
(1992)) unter Verwendung von bekannten Techniken (z.B. chemische
F-moc- oder T-boc-Synthese) synthetisiert werden. Techniken, um
einem Protein Immunogenität
zu verleihen, umfassen eine Konjugation an Träger oder andere Techniken,
die in diesem Fachgebiet wohlbekannt sind. Das Protein kann beispielsweise
in Gegenwart eines Adjuvans verabreicht werden. Das Fortschreiten
der Immunisierung kann durch Detektion von Antikörpertitern in Plasma oder Serum überwacht
werden. Es kann ein Standard-ELISA oder ein andersartiger Immunoassay
mit dem Immunogen als Antigen verwendet werden, um Antikörperspiegel
zu bestimmen.
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Nach
der Immunisierung können
Antiseren erhalten und, sofern gewünscht, polyklonale Antikörper aus
den Seren isoliert werden. Um monoklonale Antikörper herzustellen, können Antikörper-produzierende Zellen
(Lymphozyten) aus einem immunisierten Tier gewonnen und mit Myelomzellen
durch somatische Standard-Zellfusionsprozeduren fusioniert werden,
wodurch diese Zellen immortalisiert werden und Hybridomzellen erhalten
werden. Solche Techniken sind in diesem Fachgebiet wohlbekannt.
Beispielsweise die ursprünglich
von Kohler und Milstein (Nature (1975) 256: 495–497) entwickelte Hybridom-Technik
wie auch andere Techniken, wie die humane B-Zell-Hybridom-Technik
(Kozbar et al., Immunol. Today (1983) 4: 72), die EBV-Hybridom-Technik,
um humane monoklonale Antikörper
herzustellen (Cole et al., Monoclonal Antibodies in Cancer Therapy
(1985) (Allen R. Bliss, Inc., Seiten 77–96) und Screenen von kombinatorischen
Antikörperbibliotheken
(Huse et al., Science (1989) 246: 1275). Hybridomzellen können immunchemisch
auf die Produktion von Antikörpern,
die spezifisch mit dem Protein oder Peptid reagieren, gescreent
und monoklonale Antikörper isoliert
werden.
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Der
Begriff Antikörper,
wie er hier verwendet wird, soll Fragmente davon, die spezifisch
mit einem gp39-Protein oder einem Peptid davon oder einem gp39-Fusionsprotein
reagieren, umfassen. Antikörper
können
unter Verwendung von herkömmlichen
Techniken fragmentiert werden und die Fragmente auf Nützlichkeit auf
die gleiche Weise, wie oben für
ganze Antikörper
beschrieben, gescreent werden. Es können beispielsweise F(ab')2-Fragmente
erzeugt werden, indem Antikörper
mit Pepsin behandelt werden. Das resultierende F(ab')2-Fragment
kann behandelt werden, um Disulfidbrücken zu reduzieren, um Fab'-Fragmente herzustellen. Der
Antikörper
der Erfindung soll des Weiteren bispezifische und chimäre Moleküle mit einem
anti-gp39-Abschnitt umfassen.
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Wenn
in nicht-humanen Individuen produzierte Antikörper beim Menschen im Rahmen
einer Therapie verwendet werden, werden sie in unterschiedlichem
Ausmaß als
fremd erkannt und es kann bei dem Patienten eine Immunantwort erzeugt
werden. Ein Ansatz, um dieses Problem zu minimieren oder zu beseitigen,
welcher gegenüber
einer allgemeinen Immunsuppression zu bevorzugen ist, besteht darin,
chimäre
Antikörperderivate herzustellen,
d.h. Antikörpermoleküle, die
eine nicht-humane, tierische variable Region und eine humane konstante
Region kombinieren. Chimäre
Antikörpermoleküle können beispielsweise
die Antigenbindende Domäne aus
einem Antikörper
einer Maus, einer Ratte oder einer andersartigen Spezies mit humanen
konstanten Regionen umfassen. Es sind verschiedene Ansätze für die Herstellung
von chimären
Antikörpern
beschrieben worden und können
verwendet werden, um chimäre
Antikörper,
die die variable Immunglobulinreagion, die gp39 erkennt, enthalten,
herzustellen. Siehe beispielsweise Morrison et al., Proc. Natl.
Acad. Sci. U.S.A. 81: 6851 (1985); Takeda et al., Nature 314: 452
(1985); Cabilly et al., U.S.-Patent Nr. 4,816,567; Boss et al., U.S.-Patent
Nr. 4,816,397; Tanaguchi et al., Europäische Patentveröffentlichung
EP 171496 ; Europäische Patentveröffentlichung
0173494, Patent des Vereinigten Königreichs
GB 2177096B . Es wird erwartet,
dass solche chimären
Antikörper
bei einem humanen Individuum weniger immunogen als der entsprechende
nicht-chimäre
Antikörper
sein werden.
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Für die Zwecke
einer Therapie beim Menschen können
die mit einem gp39-Protein oder -Peptid spezifisch reagierenden
monoklonalen oder chimären
Antikörper
weiter humanisiert werden, indem Chimäre mit humanen variablen Regionen
hergestellt werden, in denen Teile der variablen Regionen, insbesondere
die konservierten Gerüstregionen
der Antigenbindenden Domäne,
von humanem Ursprung sind und nur die hypervariablen Regionen von
nicht-humanem Ursprung sind. Solche veränderten Immunglobulin-Moleküle können durch
eine jegliche von mehreren Techniken, die in diesem Fachgebiet bekannt
sind, hergestellt werden (z.B. Teng et al., Proc. Natl. Acad. Sci.
U.S.A., 80: 7308–7312
(1983); Kozbor et al., Immunology Today, 4: 7279 (1983); Olsson
et al., Meth. Enzymol., 92: 3–16
(1982)) und wer den vorzugsweise gemäß den Lehren der PCT-Veröffentlichung
WO 92/06193 oder
EP 0239400 hergestellt.
Humanisierte Antikörper
können
kommerziell beispielsweise durch Scotgen Limited, 2 Holly Road,
Twickenham, Middlesex, Großbritannien,
hergestellt werden.
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Ein
anderes Verfahren, um spezifische Antikörper oder Antikörperfragmente,
die mit einem gp39-Protein oder -Peptid reagieren, zu erzeugen,
besteht darin, Expressionsbibliotheken, die Immunglobulingene oder Abschnitte
davon kodieren, die in Bakterien exprimiert werden, mit einem gp39-Protein
oder -Peptid zu screenen. Beispielsweise können vollständige Fab-Fragmente, VH-Regionen und FV-Regionen
in Bakterien unter Verwendung von Phagenexpressionsbibliotheken
exprimiert werden. Siehe beispielsweise Ward et al., Nature, 341:
544–546
(1989); Huse et al., Science, 246: 1275–1281 (1989); und McCafferty
et al., Nature, 348: 552–554
(1990). Das Screenen von solchen Bibliotheken mit beispielsweise
einem gp39-Peptid kann Immunglobulinfragmente, die mit gp39 reagieren,
identifizieren. Alternativ kann SCID-hu mouse (erhältlich von
Genpharm) verwendet werden, um Antikörper oder Fragmente davon herzustellen.
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Methodiken
für die
Herstellung von gegen gp39, einschließlich humanes gp39 und Mäuse-gp39, gerichteten
monoklonalen Antikörpern
und geeigneten monoklonalen Antikörpern für eine Verwendung in den Verfahren
der Erfindung werden detaillierter in Beispiel 2 beschrieben.
-
Monoklonale
anti-humanes gp39-Antikörper
der Erfindung werden für
eine Verwendung bei der Induktion von Antigen-spezifischer 7-Zelltoleranz
bevorzugt. Bevorzugte Antikörper
umfassen die monoklonalen Antikörper
3E4, 2H5, 2H8, 4D9-8, 4D9-9, 24-31, 24-43, 89-76 und 89-79, die
in Beispiel 2 beschrieben werden. Besonders bevorzugte Antikörper sind
die monoklonalen Antikörper
89-76 und 24-31. Die 89-76- und 24-31-Hybridome, die die Antikörper 89-76
bzw. 24-31 produzieren, wurden nach den Maßgaben des Budapester Vertrags
bei der American Type Culture Collection, Parklawn Drive, Rockville,
MD, am 02. September 1994 hinterlegt. Dem 89-76-Hybridom wurde die
ATCC Accession Number HB11713 zugewiesen und dem 24-31-Hybridom
wurde die ATCC Accession Number HB11712 zugewiesen. Die Antikörper 24-31
und 89-76 sind vom IgG1-Isotyp.
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In
einer anderen Ausführungsform
bindet der anti-humane gp39-mAb für eine Verwendung in den Verfahren
der Erfindung ein Epitop, welches durch einen monoklonalen Antikörper, aus gewählt aus
einer Gruppe bestehend aus 3E4, 2H5, 2H8, 4D9-8, 4D9-9, 24-31, 24-43,
89-76 und 89-79, erkannt wird. Mehr bevorzugt bindet der anti-humanes
gp39-mAb ein Epitop, das durch den monoklonalen Antikörper 24-31
oder den monoklonalen Antikörper
89-76 erkannt wird. Die Fähigkeit
eines mAb, ein Epitop zu binden, welches durch einen beliebigen
der vorerwähnten
Antikörper
erkannt wird, kann durch Standard-Kreuzkompetitionsassays bestimmt
werden. Beispielsweise wird ein Antikörper, der eben jenes Epitop,
das durch den mAb 24-31 erkannt wird, bindet, hinsichtlich der Bindung
von markiertem 24-31 an aktivierte T-Zellen kompetitieren, wohingegen ein
Antikörper,
der ein unterschiedliches Epitop bindet als jenes, das durch den
mAb 24-31 erkannt wird, hinsichtlich der Bindung von markiertem
24-31 an aktivierte T-Zellen nicht kompetitieren wird.
-
B. Lösliche Liganden für gp39
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Andere
gp39-Antagonisten, die verabreicht werden können, um T-Zelltoleranz hervorzurufen,
umfassen lösliche
Formen eines gp39-Liganden. Ein monovalenter löslicher Ligand von gp39, wie
lösliches
CD40, kann an gp39 binden, wodurch die Interaktion von gp39 mit
CD40 an B-Zellen gehemmt wird. Der Begriff „löslich" gibt an, dass der Ligand nicht permanent
mit einer Zellmembran assoziiert ist. Ein löslicher gp39-Ligand kann durch
chemische Synthese oder vorzugsweise durch Techniken der in vitro-DNA-Rekombination
hergestellt werden, beispielsweise indem nur die extrazelluläre Domäne des Liganden
(in Abwesenheit der Transmembrandomäne und der zytoplasmatischen
Domäne)
exprimiert wird. Ein bevorzugter löslicher gp39-Ligand ist lösliches
CD40. Alternativ kann ein löslicher
gp39-Ligand in Form eines Fusionsproteins vorliegen. Ein solches
Fusionsprotein umfasst wenigstens einen Abschnitt des gp39-Liganden
gebunden an ein zweites Molekül.
Beispielsweise kann CD40 als ein Fusionsprotein mit einem Immunglobulin
exprimiert werden (d.h. ein CD40Ig-Fusionsprotein). In einer Ausführungsform
wird ein Fusionsprotein hergestellt, umfassend Aminosäurereste
eines Abschnitts der extrazellulären
Domäne
von CD40 verknüpft
mit Aminosäureresten
einer Sequenz, welche den CH2- und CH3-Gelenkregionen einer schweren
Kette eines Immunglobulins entspricht, z.B. Cγ1, unter Bildung eines CD40Ig-Fusionsproteins
(siehe z.B. Linsley et al. (1991) J. Exp. Med. 1783: 721–730; Capon
et al. (1989) Nature 337, 525–531;
und Capon U.S. 5,116,964). Das Fusionsprotein kann durch chemische
Synthese oder vorzugsweise durch Techniken der in vitro-DNA-Rekombination
basierend auf der cDNA von CD40 (Stamenkovic et al., EMBO J., 8:
1403–1410
(1989)) hergestellt werden.
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II. Zellen für das Hervorrufen
einer Antigen-spezifischen Toleranz
-
Die
Erfindung beruht zumindest teilweise auf der Entdeckung, dass eine
Präsentation
von Alloantigenen gegenüber
T-Zellen durch allogene Zellen in Anwesenheit eines gp39-Antagonisten zu einer
T-Zelltoleranz gegenüber
den Alloantigenen führt.
Zellen, die in der Lage sind, Toleranz durch diesen Mechanismus
hervorzurufen, umfassen jene, die Antigene präsentieren und T-Zellen durch
Interaktion mit gp39 aktivieren (d.h. es ist eine Interaktion zwischen
gp39 an T-Zellen und einem gp39-Ligand an der Antigen-präsentierenden
Zelle erforderlich, um die geeigneten Signale für eine T-Zellaktivierung an
die T-Zelle abzugeben). Eine Hemmung der Interaktion des Liganden
an der allogenen oder xenogenen Zelle mit gp39 an Empfänger-T-Zellen
verhindert die T-Zellaktivierung durch Allo- oder Xenoantigene und
ruft vielmehr T-Zelltoleranz gegenüber den Antigenen hervor. Ein
Interferieren mit der Aktivierung der T-Zelle über gp39 könnte die Induktion von costimulatorischen
Molekülen
an der allogenen oder xenogenen Zelle verhindern (z.B. Moleküle aus der
B7-Familie an einer B-Zelle),
so dass die Zelle nur ein Antigen-Signal an die T-Zelle in Abwesenheit
eines costimulatorischen Signals abgibt, wodurch Toleranz hervorgerufen
wird.
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Dementsprechend
wird bei den Verfahren der Erfindung eine allogene oder xenogene
Zelle an ein Empfängerindividuum
verabreicht. Die allogene oder xenogene Zelle ist in der Lage, T-Zellen des Empfängers Antigene
zu präsentieren
und ist beispielsweise ein B-Lymphozyt, eine „professionelle" Antigen-präsentierende
Zelle (z.B. ein Monozyt, eine dendritische Zelle, eine Langerhans-Zelle)
oder eine andersartige Zelle, die Antigene gegenüber Immunzellen präsentiert
(z.B. ein Keratinozyt, eine Endothelzelle, ein Astrozyt, ein Fibroblast,
ein Oligodendrozyt). Darüber
hinaus ist es bevorzugt, dass die allogene oder xenogene Zelle ein
verringertes Vermögen,
ein costimulatorisches Signal bei Empfänger-T-Zellen hervorzurufen,
aufweist. Beispielsweise könnte
die allogene oder xenogene Zelle keinerlei Expression von costimulatorischen
Molekülen,
wie der B7-Familie von Proteinen (z.B. B7-1 und B7-2), zeigen oder
nur geringe Konzentration von solchen costimulatorischen Molekülen exprimieren.
Eine Expression von costimulatorischen Molekülen auf potentiellen allogenen
oder xenogenen Zellen, die im Verfahren der Erfindung verwendet
werden sollen, kann durch Standardtechniken, beispielsweise durch
Durchflusszytometrie unter Verwendung von gegen costimulatorische Moleküle gerichteten
Antikörpern,
bestimmt werden.
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Bevorzugte
allogene oder xenogene Zellen zum Hervorrufen von T-Zelltoleranz
sind lymphoide Zellen, beispielsweise Lymphozyten des peripheren
Bluts oder Milzzellen. Bevorzugte lymphoide Zellen zum Hervorrufen
von T-Zelltoleranz sind B-Zellen. B-Zellen können ausgehend von einer gemischten
Population von Zellen (z.B. von anderen Zellarten in peripherem
Blut oder Milz) durch Standard-Zellauftrennungstechniken gereinigt
werden. Beispielsweise können
anhaftende Zellen entfernt werden, indem Milzzellen auf Plastikschalen kultiviert
werden und die nicht-anhaftende Zellpopulation gewonnen wird. T-Zellen
können
aus einer gemischten Population von Zellen durch Behandlung mit
einem anti-T-Zell-Antikörper
(z.B. anti-Thy1.1 und/oder anti-Thy1.2) und Komplement entfernt
werden. In einer Ausführungsform
werden ruhende lymphoide Zellen, vorzugsweise ruhende B-Zellen,
als Antigenpräsentierende
Zellen verwendet. Ruhende lymphoide Zellen, wie ruhende B-Zellen,
können
durch Techniken, die in diesem Fachgebiet bekannt sind, isoliert
werden, beispielsweise basierend auf ihrer geringen Größe und Dichte.
Ruhende lymphoide Zellen können
beispielsweise durch Gegenstrom-Zentrifugalelutriation, wie in Beispiel
1 beschrieben, isoliert werden. Bei einer Verwendung einer Gegenstrom-Zentrifugalelutriation
kann eine Population von kleinen ruhenden lymphoiden Zellen, die
hinsichtlich Zellen, die T-Zellreaktionen aktivieren können, verarmt
ist, erhalten werden, indem eine oder mehrere Fraktionen mit 14–19 ml/min,
vorzugsweise 19 ml/min (bei 3200 Upm) gesammelt wird bzw. werden.
Alternativ können
kleine ruhende Lymphozyten (z.B. B-Zellen) durch diskontinuierliche
Dichtegradientenzentrifugation, beispielsweise unter Verwendung
eines Ficoll- oder Percoll-Gradienten, isoliert werden und nach
einer Zentrifugation kann eine Schicht, welche kleine ruhende Lymphozyten
enthält,
erhalten werden. Kleine ruhende B-Zellen können auch von aktivierten B-Zellen unterschieden
werden, indem auf die Expression von costimulatorischen Molekülen, wie
B7-1 und/oder B7-2, an der Oberfläche von aktivierten B-Zellen
durch Standardtechniken (z.B. Immunfluoreszenz) getestet wird.
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Die
dem Empfänger
verabreichten allogenen oder xenogenen Zellen entfalten, wenigstens
teilweise, ihre Funktion, indem sie Spender-Antigene gegenüber Empfänger-T-Zellen
präsentieren.
Dementsprechend exprimieren die Zellen Antigene, die ebenfalls durch
das Spendergewebe oder -organ exprimiert werden. Dies kann typischerweise
bewerkstelligt werden, indem allogene oder xenogene Zellen verwendet
werden, die von dem Spender des Gewebeoder Organtransplantats erhalten
worden sind. Beispielsweise können
periphere lymphoide Zellen, B-Zellen oder Milzzellen aus dem Gewebe-
oder Organspender isoliert und in den Verfahren der Erfindung verwendet
werden. Alternativ können
allogene oder xenogene Zellen von einer anderen Quelle als dem Spender
des Gewebes oder Organs erhalten werden, solange die Zellen antigene
Determinanten aufweisen, die gleichermaßen bei dem Gewebe- oder Organspender
vorhanden sind. Es können
beispielsweise allogene oder xenogene Zellen verwendet werden, die
(den größten Teil
oder die Gesamtmenge) eben jener Haupthistokompatibilitätskomplex-Antigene,
die gleichfalls bei dem Spendergewebe oder -organ vorhanden sind,
exprimieren. So können
allogene oder xenogene Zellen aus einer Quelle, die hinsichtlich
des MHC-Haplotyps mit dem Spender des Gewebes oder Organs übereinstimmt,
(z.B. ein enger Verwandter des Transplantatspenders) verwendet werden.
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III. Verabreichung von
Zellen und gp39-Antagonisten
-
Eine
T-Zelltoleranz gegenüber
einem Organ- oder Gewebetransplantat kann gemäß der Erfindung durch Verabreichung
eines gp39-Antagonisten in Verbindung mit einer allogenen oder xenogenen
Zelle, die Spender-Antigene exprimiert und mit Empfänger-T-Zellen über gp39
interagiert, an den Transplantatempfänger hervorgerufen werden.
In einer bevorzugten Ausführungsform
werden die allogene oder xenogene Zelle und der gp39-Antagonist
dem Empfänger
simultan oder gleichzeitig verabreicht. Alternativ kann der gp39-Antagonist
vor der Verabreichung der allogenen oder xenogenen Zellen verabreicht
werden, beispielsweise wenn der Antagonist ein Antikörper mit
einer langen Halbwertszeit ist. In einer bevorzugten Ausführungsform
werden der Antagonist und die allogenen oder xenogenen Zellen dem
Empfänger
vor der Transplantation des Organs oder Gewebes in den Empfänger verabreicht
(d.h. der Empfänger
wird mit dem Antagonisten und den Zellen vorbehandelt). Die Verabreichung
der allogenen oder xenogenen Zellen und des Antagonisten kann beispielsweise
mehrere Tage (z.B. fünf
bis acht Tage) vor der Gewebe- oder Organtransplantation ausgeführt werden.
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Eine
Verabreichung einer einzigen Dosis von allogenen Zellen (in Kombination
mit dem Antagonisten) hat sich als ausreichend für ein Hervorrufen von T-Zelltoleranz
gegenüber
einem Spendergewebe oder -organ erwiesen (siehe Beispiel 1). Die
Anzahl von verabreichten Zellen kann abhängig von der verwendeten Zellart, der
Art des Gewebe- oder Organtransplantats, dem Gewicht des Empfängers, dem
Allgemeinzustand des Empfängers
und von anderen Variablen, die den Fachleuten auf diesem Gebiet
bekannt sind, variieren. Eine geeignete Anzahl von Zellen für eine Verwendung
in dem Verfahren der Erfindung kann durch einen Fachmann auf diesem
Gebiet durch herkömmliche
Methoden (beispielsweise wie in Beispiel 1 beschrieben) bestimmt werden.
Zellen werden in einer Form und über
eine Route, die für
das Hervorrufen von T-Zelltoleranz bei dem Empfänger geeignet ist, verabreicht.
Zellen können
in einer physiologisch verträglichen
Lösung,
wie einer gepufferten Kochsalzlösung
oder einem ähnlichen
Vehikel, verabreicht werden. Zellen werden bevorzugt intravenös verabreicht.
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Ein
Antagonist der Erfindung wird an ein Individuum in einer biologisch
verträglichen
Form, welche für eine
pharmazeutische Verabreichung in vivo, um T-Zelltoleranz hervorzurufen,
geeignet ist, verabreicht. Mit „biologisch verträgliche Form,
welche für
eine Verabreichung in vivo geeignet ist", wird eine Form des zu verabreichenden
Antagonisten gemeint, bei welcher jegliche toxischen Wirkungen durch
die therapeutischen Wirkungen der Verbindung überwogen werden. Der Begriff „Individuum" soll lebende Organismen,
bei denen eine Immunantwort hervorgerufen werden kann, z.B. Säugetiere,
umfassen. Beispiele von Individuen umfassen Menschen, Hunde, Katzen,
Mäuse,
Ratten und transgene Spezies davon. Ein gp39-Antagonist von kann
in einer beliebigen pharmakologischen Form, gegebenenfalls mit einem
pharmazeutisch verträglichen
Träger,
verabreicht werden. Eine Verabreichung einer therapeutisch wirksamen
Menge des Antagonisten ist als eine Menge definiert, die bei den
erforderlichen Dosen und Zeitspannen wirksam ist, um das gewünschte Ergebnis (z.B.
T-Zelltoleranz) zu erzielen. Beispielsweise kann eine therapeutisch
wirksame Menge eines Antagonisten von gp39 abhängig von Faktoren, wie dem
Krankheitsstadium, Alter, Geschlecht und Gewicht des Individuums und
der Fähigkeit
des Antagonisten, eine gewünschte
Reaktion in dem Individuum hervorzurufen, variieren. Dosierungspläne können angepasst
werden, um die optimale therapeutische Reaktion zu bewirken. Beispielsweise
können
mehrere aufgeteilte Dosen täglich
verabreicht werden oder die Dosis kann proportional verringert werden,
wie durch die Erfordernisse der therapeutischen Situation bestimmt
wird. Wie in Beispiel 1 für
eine Behandlung mit einem anti-gp39-Antikörper beschrieben, kann ein
wirksamer Behandlungsplan ein Starten der Antikörperverabreichung vor der Gewebe-
oder Organtransplantation (z.B. fünf bis acht Tage vor der Transplantation),
gefolgt von einer erneuten Verabreichung des Antikörpers (z.B.
jeden zweiten Tag) für
mehrere Wochen (z.B. zwei bis sieben Wochen) nach der Transplantation
umfassen.
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Die
aktive Verbindung (z.B. ein Antagonist, wie ein Antikörper) kann
auf eine geeignete Weise, wie durch Injektion (subkutan, intravenös u.s.w.),
orale Verabreichung, Inhalation, transdermale Anwendung oder rektale
Verabreichung, verabreicht werden. Abhängig von der Verabreichungsroute
kann die aktive Verbindung mit einem Material überzogen sein, um die Verbindung
vor der Wirkung von Enzymen, Säuren
und anderen natürlichen
Zuständen,
die die Verbindung inaktivieren könnten, zu schützen. Eine
bevorzugte Verabreichungsroute ist durch intravenöse Injektion.
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Um
einen Antagonisten von gp39 auf andere Weise als eine parenterale
Verabreichung zu verabreichen, kann es erforderlich sein, den Antagonisten
mit einem Material, um dessen Inaktivierung zu verhindern, zu überziehen
oder diesen gleichzeitig mit einem solchen Material zu verabreichen.
Beispielsweise kann ein Antagonist an ein Individuum in einem geeigneten
Träger
oder Verdünnungsmittel
in Form einer Coverabreichung mit Enzyminhibitoren oder in einem
geeigneten Träger,
wie Liposomen, verabreicht werden. Pharmazeutisch verträgliche Verdünnungsmittel
umfassen Kochsalzlösung
und wässrige
Pufferlösungen.
Enzyminhibitoren umfassen Pankreas-Trypsininhibitor, Diisopropylfluorphosphat
(DEP) und Trasylol. Liposome umfassen Wasser-in-Öl-in-Wasser-Emulsionen wie
auch herkömmliche
Liposome (Strejan et al., (1984) J. Neuroimmunol. 7: 27).
-
Die
aktive Verbindung kann auch parenteral oder intraperitoneal verabreicht
werden. Dispersionen können
auch in Glycerol, flüssigen
Polyethylenglycolen und Mischungen davon und in Ölen hergestellt werden. Unter
gewöhnlichen
Bedingungen von Aufbewahrung und Verwendung können diese Zubereitungen ein
Konservierungsmittel enthalten, um die Vermehrung von Mikroorganismen
zu verhindern.
-
Pharmazeutische
Zusammensetzungen, die für
eine Verwendung als injizierbare Formulierungen geeignet sind, umfassen
sterile wässrige
Lösungen
(sofern wasserlöslich)
oder Dispersionen und sterile Pulver für die unmittelbar vorher erfolgende
Herstellung von sterilen injizierbaren Lösungen oder Dispersionen. In
allen Fällen
muss die Zusammensetzung steril sein und muss fluid sein in dem
Ausmaß,
dass eine leichte Verabreichbarkeit mittels einer Spritze vorliegt.
Sie muss unter den Herstellungs- und Aufbewahrungsbedingungen stabil
sein und muss gegen die verunreinigende Wirkung von Mikroorganismen,
wie Bakterien und Pilzen, geschützt
sein. Der Träger
kann ein Lösemittel
oder ein Dispersionsmedium sein, welches beispielsweise Wasser,
Ethanol, Polyol (beispielsweise Glycerol, Propylenglycol und flüssiges Polyethylenglycol
und dergleichen) und geeignete Mischungen davon enthält. Die
korrekte Fluidität
kann beispielsweise durch die Verwendung eines Überzugs, wie Lecithin, durch
die Aufrechterhaltung der erforderlichen Teilchengröße im Falle
einer Dispersion und durch die Verwendung von grenzflächenaktiven
Mitteln aufrechterhalten werden. Die Verhütung der Wirkung von Mikroorganismen
kann durch verschiedene antibakterielle Mittel und Antipilzmittel,
beispielsweise Parabene, Chlorbutanol, Phenol, Ascorbinsäure, Thimerosal
und dergleichen erzielt werden. In vielen Fällen wird es bevorzugt sein,
isotonische Mittel, beispielsweise Zucker, Polyalkohole, wie Mannitol, Sorbitol,
Natriumchlorid, in die Zusammen setzung aufzunehmen. Eine länger andauernde
Absorption der injizierbaren Zusammensetzungen kann durch Aufnahme
eines Mittels, welches die Absorption verzögert, beispielsweise von Aluminiummonostearat
und Gelatine, in die Zusammensetzung bewirkt werden.
-
Sterile
injizierbare Lösungen
können
hergestellt werden, indem die aktive Verbindung (z.B. ein Antagonist
von gp39) in der erforderlichen Menge mit einem oder einer Kombination
der oben aufgezählten
Bestandteile, wie erforderlich, in ein geeignetes Lösemittel
eingebracht wird, gefolgt von Sterilfiltration. Im Allgemeinen werden
Dispersionen hergestellt, indem die aktive Verbindung in einen sterilen
Träger,
der ein grundlegendes Dispersionsmedium und die benötigten anderen
Bestandteile aus jenen, die oben aufgezählt worden sind, enthält, eingearbeitet
wird. Im Falle von sterilen Pulvern für die Herstellung von sterilen
injizierbaren Lösungen
sind die bevorzugten Herstellungsverfahren Vakuumtrocknung und Gefriertrocknung,
die ein Pulver des Wirkstoffs (z.B. Antagonisten) plus jeglicher
zusätzlicher
gewünschter
Bestandteile aus einer zuvor sterilfiltrierten Lösung davon liefern.
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Wenn
die aktive Verbindung geeignet geschützt ist, wie oben beschrieben,
kann das Protein oral verabreicht werden, beispielsweise mit einem
inerten Verdünnungsmittel
oder einem assimilierbaren essbaren Träger. Wie hier verwendet, umfasst „pharmazeutisch
annehmbarer Träger" ein jegliches und
alle Lösemittel, Dispersionsmedien, Überzüge, antibakterielle
Mittel und Antipilzmittel, isotonische und absorptionsverzögernde Mittel
und dergleichen. Die Verwendung von solchen Medien und Mitteln für pharmazeutisch
wirksame Substanzen ist in diesem Fachgebiet wohlbekannt. Ausgenommen
insoweit, als ein bestimmtes herkömmliches Medium oder Mittel
mit der aktiven Verbindung unverträglich ist, wird eine Verwendung
davon in den therapeutischen Zusammensetzungen mit in Betracht gezogen.
In die Zusammensetzungen können
auch ergänzende aktive
Verbindungen oder Wirkstoffe mit eingearbeitet werden.
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Es
ist besonders vorteilhaft, parenterale Zusammensetzungen in Einheitsdosierungsform
für eine leichte
Verabreichung und Gleichförmigkeit
der Dosierung zu formulieren. Eine Einheitsdosierungsform, wie sie
hier verwendet wird, bezieht sich auf körperlich diskrete Einheiten,
die als einheitliche Dosierungen für die zu behandelnden Säugetier-Individuen
geeignet sind, wobei jede Einheit eine vorher festgelegte Menge
an aktiver Verbindung, die so berechnet ist, dass die gewünschte therapeutische
Wirkung hervorgerufen wird, in Verbindung mit dem erforderlichen
pharmazeutischen Träger
enthält.
Die Spezifikation für
die Einheitsdosie rungsformen der Erfindung wird diktiert durch und
ist direkt abhängig
von (a) den einzigartigen Eigenschaften der aktiven Verbindung und
der jeweiligen therapeutischen Wirkung, die erzielt werden soll,
und (b) den auf dem Fachgebiet der Formulierung einer solchen aktiven
Verbindung für
die Behandlung von Empfindlichkeit bei Individuen inhärenten Einschränkungen.
-
Nachfolgend
zu oder gleichzeitig mit dem hier beschriebenen Toleranzinduktionsbehandlungsplan wird
ein Spendergewebe oder -organ durch herkömmliche Techniken in einen
Transplantatempfänger
transplantiert.
-
IV. Verwendungen der Verfahren
der Erfindung
-
Die
Verfahren der Erfindung sind auf eine große Vielzahl von Gewebe- und
Organtransplantatsituationen anwendbar. Die Verfahren können verwendet
werden, um T-Zelltoleranz bei einem Empfänger eines Transplantats eines
Gewebes oder Organs, wie Langerhans-Inseln, Leber, Niere, Herz,
Lunge, Haut, Muskel, neuronales Gewebe, Magen und Darm, hervorzurufen.
Dementsprechend können
die Verfahren der Erfindung bei Behandlungen von Erkrankungen oder
Leiden, die eine Gewebe- oder Organtransplantation mit sich bringen
(z.B. Lebertransplantation zur Behandlung von Hypercholesterolemie,
Transplantation von Muskelzellen zur Behandlung von Muskeldystrophie,
Transplantation von neuronalem Gewebe zur Behandlung von Chorea Huntington
oder Parkinson'-Krankheit
u.s.w.), angewendet werden. In einer bevorzugten Ausführungsform
umfasst das transplantierte Gewebe Langerhans-Inseln. Dementsprechend umfasst die
Erfindung ein Verfahren zur Behandlung von Diabetes durch die Transplantation
von Langerhans-Inselzellen. Das Verfahren umfasst, einem Individuum,
das einer Behandlung bedarf, zu verabreichen: 1) allogene oder xenogene
Zellen, die Spender-Antigene exprimieren, 2) einen Antagonisten
eines auf Empfänger-T-Zellen
exprimierten Moleküls, welches
kontaktabhängige
Helfer-Effektorfunktionen vermittelt, wie einen gp39-Antagonisten
(z.B. einen anti-gp39-Antikörper),
und 3) Spender-Langerhans-Inselzellen. Die allogenen oder xenogenen
Zellen und der Antagonist werden vorzugsweise an den Empfänger vor
der Verabreichung der Langerhans-Inseln verabreicht.
-
Die
Erfindung wird durch das folgende Beispiel, das nicht als einschränkend aufgefasst
werden sollte, weiter veranschaulicht. Der Inhalt aller Referenzen,
Patente und veröffentlichten
Patentanmeldungen, die in dieser gesamten Anmeldung zitiert werden,
werden hiermit unter Bezugnahme aufgenommen.
-
BEISPIEL 1: Induktion
von Toleranz gegenüber
Langerhans-Insel-Allotransplantaten durch Behandlung des Empfängers mit
allogenen Zellen und anti-39
-
Gegenwärtige Allotransplantationsstudien
hängen
von einer generalisierten Immunsuppression, die Immuneffektorfunktionen
nicht-spezifisch beseitigt, ab. Immunsuppressive Arzneimittel können jedoch
signifikante Nebenwirkungen verursachen. Zusätzlich hat sich die Allotransplantation
von Langerhans-Inseln für
die Behandlung von Diabetes als diesem Ansatz nicht zugänglich erwiesen
(siehe z.B. Robertson, R. P. (1992) N. Engl. J. Med. 327, 1861).
Therapien mit gegen T-Zellen gerichteten Antikörpern können eine erfolgreiche Allotransplantierung
von Inseln bei Nagetieren ermöglichen,
aber dieser Ansatz führt
zu gleichförmig
zu einer generalisierten Immunsuppression (Carpenter, C. B. (1990)
N. Engl. J. Med. 322, 1224; Roark, J. H., et al. (1992) Transplantation
54, 1098; Kahan, B. D. (1992) Curr. Opin. Immunol. 4, 553). In diesem
Beispiel wurde Toleranz gegenüber
Insel-Allotransplantaten bei einem Transplantatempfänger durch
Manipulation der Präsentation von
Alloantigenen gegenüber
T-Zellen, so dass deren Aktivierung verhindert wurde, hervorgerufen.
Das Überleben
von Insel-Allotransplantaten bei C57BL/6 (H-2b)-Mäusen mit
chemisch induziertem Diabetes wurde unter Verwendung der folgenden
Methodik untersucht.
-
Induktion von Diabetes
-
Männliche
C57B1/6J (H-2b)-Mäuse wurden durch die intravenöse Verabreichung
von Streptozotocin (140 mg/kg) diabetisch gemacht. Permanenter Diabetes
wurde durch den Nachweis einer Plasma-Glucosekonzentration ≥ 400 mg/dl
bei drei Gelegenheiten über
einen Zeitraum von einer Woche bestätigt.
-
Allogene Milzzell-Fraktionierung
-
Allogene
Spenderzellen für
eine Vorbehandlung von Transplantatempfängern wurden von hybriden (C57 × BALB/c)(H-26/d) F1-Tieren erhalten,
um eine Graft-versus-Host-Reaktion zu verhindern. Um kleine Lymphozytenzellen
zu isolieren, wurden Milzzellsuspensionen von 8 Wochen alten weiblichen
(C57 × BALB/c)-F1-Mäusen
hinsichtlich Erythrozyten verarmt und dann durch Elutriation hinsichtlich
der Größe aufgetrennt,
wie in Tony, H. P., et al. (1985) J. Exp. Med. 161, 223; und Gosselin,
E. J., et al. (1988) J. Immunol. 140, 1408, beschrieben. Kurz zusammengefasst,
werden kleine Lymphozyten durch Gegenstrom-Zentrifugalelutriation,
beispielsweise unter Verwendung einer Modell J-6B-Zentrifuge (Beckman
Instruments, Palo Alto, CA) isoliert. Ungefähr 1–5 × 108 Zellen
in 8 ml Kulturmedium oder balancierter Salzlösung mit 1,5% fötalem Rinderserum
werden mit Desoxyribonuklease behandelt, in die Elutriationskammer
eingefüllt
mit einer Ausgangs-Gegenstromflussrate von 13,5 ml/min und bei 4°C mit einer
konstanten Geschwindigkeit von 3200 Upm zentrifugiert. Eine kleinzellige
Fraktion mit sehr wenigen verunreinigenden großen Zellen wird typischerweise
bei 14–19
ml/min eluiert, obwohl die genaue Flussrate von dem Medium, in dem
die Zellen suspendiert werden, abhängen kann. In den hier beschriebenen
Experimenten wurde die kleinzellige Fraktion bei 19 ml/min gesammelt
(bei 3200 Upm). Diese Fraktion war hinsichtlich strahlungsresistenter
(3000 Rad) akzessorischer Zellfunktion vollständig verarmt, wenn mittels
T-Zelllinien, die entweder für
Kaninchen-IgG und H2d spezifisch (CDC35) oder
gegenüber
H2b alloreaktiv waren (D10.G4), getestet
wurde. Kleine Zellen und unfraktionierte Zellen wurden zweimal in
serumfreiem Medium vor einer Schwanzvenen-Injektion in Allotransplantat-Empfänger gewaschen.
Es wurden ungefähr
40–100 × 106 unfraktionierte (C57 × BALB/c) F1 (H-2b/d)-Milzzellen oder 40–100 × 106 durch
Elutriation gewonnene (C57 × BALB/c)
F1 (H-2b/d)-Milzzellen verwendet.
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Vorbehandlung von Transplantatempfängern
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Transplantatempfänger wurden
mit entweder unfraktionierten allogenen (C57 × BALB/c) F1 (H-2b/d)-Milzzellen, elutriierten Milzzellen
mit kleinem Durchmesser der „Fraktion
19", die hinsichtlich
der APC-Aktivität
verarmt waren (isoliert, wie oben beschrieben), einem monoklonalen
anti-gp39-Antikörper
(MR1, siehe Beispiel 2, Experiment 3) oder einer Kombination von
allogenen Zellen und anti-gp39-Antikörper vorbehandelt. Die Fraktion
19-Zellen wurden in zwei unterschiedlichen Dosisbereichen getestet,
einer niedrigen Dosierung von 40–44 × 106 Zellen
oder einer hohen Dosis von 77–88 × 106 Zellen. Kontrolltiere erhielten weder allogene
Zellen noch eine Antikörperbehandlung.
Allogene Zellen wurden an Transplantatempfänger durch Schwanzveneninjektion
fünf bis
acht Tage vor der Insel-Allotransplantat-Transplantation verabreicht. Eine Behandlung
mit dem MR1-Antikörper
erfolgte in einer Dosis von 250 μg/Maus
zweimal wöchentlich
beginnend 7 Tage vor der Insel-Transplantation und andauernd für 2 bis
7 Wochen oder bis zum Versagen des Transplantats. Die erste Injektion
von Antikörper
erfolgte typischerweise an dem gleichen Tag wie die erste Injektion
von allogenen Spleenzellen.
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Insel-Allotransplantat-Transplantation
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Allogene
BALB/c (H-2d)-Inseln wurden durch eine modifizierte
Collagenase-Verdau-Methode
(Gottlieb, P. A., et al. (1990) Diabetes 39, 643) isoliert. Inseln
wurden in einer Dosis von 30 Inseln/g Körpergewicht in die subrenale
Kapsel der C57B1/6J (H-2b)-Empfängermäuse unmittelbar
nach der Isolierung implantiert. Das Überleben eines Transplantats
wurde als die Aufrechterhaltung einer Plasma-Glucosekonzentration ≤ 200 mg/dl
definiert.
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Ergebnisse
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In
einer ersten Reihe von Experimenten wurden Insel-Allotransplantat-Empfänger mit
entweder allogenen Milzzellen allein oder anti-gp39-Antikörper allein
vorbehandelt. Wie in 1 gezeigt, wurden in Abwesenheit
einer Vorbehandlung mit Milzzellen alle Insel-Allotransplantate
innerhalb von 13 Tagen nach der Transplantation (9 ± 2 Tage;
Bereich 5–13
Tage; N = 23) abgestoßen.
Ein schlechtes Überleben
der Inseln wurde auch bei Tieren, die nur mit unfraktionierten Milzzellen,
die normale APC-Aktivität
enthielten (6 ± 3
Tage; Bereich 4–12
Tage; N = 7), oder niedrigen Dosen (40–44 × 106 Zellen)
von APC-verarmten Fraktion 19– Milzzellen (7 ± 3 Tage;
Bereich 3–14
Tage; N = 16) behandelt worden waren, beobachtet. Im Gegensatz dazu
verlängerte die
Injektion einer höheren
Dosis von APC-verarmten, kleinen Fraktion 19-Milzzellen (75–88 × 106 Zellen) das Überleben der Allotransplantate
(19 ± 10
Tage, Bereich 7–40
Tage; N = 16). Dieser Effekt auf die Dauer des Überlebens der Transplantate
war statistisch signifikant (F3,58 = 17,3
p < 0,001, verglichen
mit Gruppen, die mit Nichts, Gesamt-Milz-Transfusionen oder der
geringeren Dosis von Fraktion 19-Milzzellen behandelt worden waren),
war aber nicht permanent. Das verlängerte, aber begrenzte Überleben
von allogenen Inseln bei diabetischen Empfängern von APC-verarmten, kleinen
Fraktion 19-Zellen legte nahe, dass diese Zellen allein das Überleben
der Allotransplantate nicht aufrecht erhalten können. Eine zusätzliche
Gruppe von Transplantatempfängern
wurde mit 77–88 × 106 Fraktion 20-Zellen behandelt. Diese Fraktion
wurde ebenfalls in überwältigendem
Ausmaß aus
kleinen Lymphozyten gebildet, unterscheidet sich aber von der Fraktion
19-Population darin,
dass sie messbare APC-Funktion enthält. Empfänger von diesen Zellen (N =
6) stießen
allesamt ihre Transplantate unverzüglich ab (Mittelwert = 8,5
Tage; Bereich 6–12).
Eine andere Gruppe von Transplantatempfängern wurde allein mit einem
monoklonalen anti-gp39-Antikörper, MR1,
behandelt. 1 veranschaulicht, dass Insel-Allotransplantate
innerhalb von 15 Tagen bei 7/11 Mäusen, die nur mit dem anti-gp39-mAb
behandelt worden waren, versagten. Die verbleibenden vier Mäuse wiesen
funktionsfähige
Transplantate bei Beendigung des Experiments am Tag 48 auf. Die
Ergebnisse zeigen, dass eine Verabreichung des anti-gp39-Antikörpers MR1
allein an den Empfänger
das Überleben
der Insel-Allotransplantate verlängern
kann (Mittelwert 20 = 19 Tage; Bereich 9 unendlich; N = 5). Das
Ausmaß der
Verlängerung
war statistisch ähnlich
zu jenem, das unter Verwendung einer höheren Dosis von Fraktion 19-Milzzellen
allein erzielt wurde, und signifikant länger als jenes, das bei den
anderen drei Gruppen erzielt wurde (p < 0,05).
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Die
oben beschriebene Reihe von Experimenten zeigte, dass hohe Dosen
von APC-verarmten Fraktion 19-Milzzellen oder eine anti-gp39-mAb-Behandlung
allein das Überleben
von Langerhans-Insel-Allotransplantaten verglichen mit keinerlei
Behandlung verlängern
können.
Jedoch war keine der beiden Behandlungen allein wirksam, um eine
Langzeittoleranz gegenüber
den Insel-Transplantaten bei den Empfängern hervorzurufen. In der
nächsten
Reihe von Experimenten wurde eine Behandlung mit allogenen Milzzellen
mit einer anti-gp39-Behandlung des Empfängers kombiniert. Die kombinierte
Verabreichung von allogenen Milzzellen und anti-gp39 erwies sich
als wirkungsvoller als jedes Reagens allein. Die Ergebnisse sind
in 2 gezeigt, wobei jede Kurve die
Daten einer individuellen Maus repräsentiert. Leere Symbole identifizieren
Empfänger,
bei denen das Insel-Allotransplantat spontan versagte. Ausgefüllte Symbole
geben Mäuse
an, deren Insel-Transplantate bei Beendigung des Experiments funktionsfähig waren. 2 (Feld B) zeigt, dass bei allen Tieren,
die 7 Wochen mit anti-gp39-mAb und einer einzelnen Injektion von
APC-verarmten Fraktion 19-Milzzellen behandelt worden waren (N =
6), ein unbegrenztes Transplantatüberleben erzielt wurde. Eine
Veränderung
dieses Protokolls durch Verringerung der Dauer der anti-gp39-Behandlung
schwächte,
hob aber die günstige
Wirkung auf das Transplantatüberleben
nicht auf. Bei 6/8 Empfängern
wurde ein unbegrenztes Transplantatüberleben erreicht, wenn anti-gp39-mAb
für nur
2 Wochen in Kombination mit Fraktion 19-Milzzellen verabreicht wurde (2, Feld A). Ein unbegrenztes Transplantatüberleben
wurde auch bei Empfängern
beobachtet, die 2 oder 7 Wochen mit anti-gp39 in Kombination mit
einer Injektion von unfraktionierten allogenen Milzzellen behandelt worden
waren.
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Um
die Inseltransplantat-Funktion und das Fehlen einer Insulinsekretion
durch restliche native Inseln, die durch die Streptozotocin-Behandlung
nicht zerstört
worden waren, zu bestätigen,
wurden die subrenale Implantate tragenden Nieren entfernt. In allen
Fällen
führte
eine einseitige Nephrektomie zu dem erneuten Auftreten von Hyperglykämie (> 300 mg/dl) innerhalb
von 3 Tagen.
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Insel-Allotransplantate
und der native Pankreas wurden bei allen Tieren histologisch untersucht,
entweder wenn das Transplantat versagte oder am Ende des Experiments.
Histologische Schnitte von Insel-Allotransplantaten in den Nieren
von Empfängern
von fraktionierten allogenen kleinen Lymphozyten und kontinuierlicher
(7 Wochen) MRI-mAb-Behandlung zeigten überaus zahlreiche intakte Inseln,
die unterhalb der Nierenkapsel sichtbar waren, die frei waren von
einer Infiltration durch mononukleäre Zellen und gut granuliertes Insulin
und Glucagon-positive Zellen enthielten. Im Gegensatz dazu zeigten
histologische Schnitte von Insel-Allotransplantaten in den Nieren
von mit anti-gp39-mAb allein behandelten Empfängern eine charakteristische
intensive Entzündung
durch mononukleäre
Zellen und eine begleitende Inselzell-Zerstörung. In allen Wirts-Pankreas-Organen
war die Insel-Morphologie gleichförmig konsistent mit Streptozotocin-Diabetes.
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BEISPIEL 2: Produktion
und Charakterisierung von anti-gp39-Antikörpern
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Experiment 1 - Gegen humanes
gp39 gerichtete Antikörper
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Für das Hervorrufen
von Antigen-spezifischer T-Zelltoleranz bei einem humanen Patienten
ist es bevorzugt, einen gegen humanes gp39 gerichteten Antikörper zu
verabreichen. Die folgende Methodik wurde verwendet, um monoklonale
Mäuse-anti
humanes gp39-Antikörper
herzustellen. Balb/c-Mäuse
wurden mit einem löslichen
gp39-Fusionsprotein, gp39-CD8, in komplettem Freund'-Adjuvans (CFA) immunisiert.
Mäuse wurden
nachfolgend 6 Wochen später
mit löslichem
gp39-CD8 in nicht-komplettem Freund'-Adjuvans (IFA) provoziert („challenge"). Lösliches
gp39-CD8 wurde in löslicher
Form 4 Wochen nach der zweiten Immunisierung verabreicht. Mäuse wurden
dann mit aktivierten humanen Lymphozyten des peripheren Bluts 2
Wochen später
geboostet (re-immunisiert), gefolgt von einem abschließenden Boosten
(Re-Immunisierung) mit löslichem
gp39-CD8 nach weiteren 2 Wochen. Milzzellen wurden mit dem NS-1-Fusionspartner
am Tag 4 nach der abschließenden
Immunisierung, wie in Standardprotokollen beschrieben, fusioniert.
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Anti-humanes
gp39-Antikörper
produzierende Klone wurden basierend auf einem mehrfachen Screeningverfahren
ausgewählt.
Klone wurden anfänglich
durch einen Plattenbindungsassay unter Verwendung von gp39-CD8 gescreent.
Positive Klone wurden dann gegen ein Kontroll-CD8-Fusionsprotein,
CD72-CD8, gescreent. Klone, die bei dem CD8-CD72-Plattenbindungsassay ein positives Ergebnis
lieferten, wurden eliminiert. Die verbleibenden Klone wurden nachfolgend
an ruhenden und 6 h aktivierten humanen Lymphozyten des peripheren
Bluts (PBL) durch durchflusszytometrische Analyse gescreent. Hybridome,
die akti vierte, nicht aber ruhende PBL anfärbten, wurden als positiv angesehen.
Schließlich
wurden die verbleibenden Klone hinsichtlich ihrer Fähigkeit,
die Bindung von CD40Ig an an Platten gebundenes gp39 zu blockieren,
getestet.
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Anfänglich wurden
ungefähr
300 Klone gegenüber
gp39-CD8 und CD72-CD8 in den Plattenbindungsassays gescreent. Es
wurde festgestellt, dass von diesen Klonen 30 an Platten gebundenes
gp39 und nicht CD8 detektierten. Diese Klone wurden nachfolgend
hinsichtlich einer Detektion von gp39 an aktivierten humanen PBL
gescreent. Ungefähr
15 Klone detektierten ein Molekül
an aktivierten PBL, nicht aber an ruhenden Zellen. Spezifität wurde
weiter bestätigt,
indem die Fähigkeit
der Klone, die CD40Ig-Detektion von an Platten gebundenem gp39 zu
blockieren, bestimmt wurde. 3 von 10 getesteten Klonen blockieren
die CD40Ig-Bindung in diesem Assay. Diese Klone waren 3E4, 2H5 und
2H8. Solche Klone sind für
eine Verwendung in den hier beschriebenen Verfahren bevorzugt. Klone,
die bei aktivierten, aber nicht ruhenden PBL ein positives Ergebnis lieferten,
wurden auch auf Reaktivität
gegenüber
einem aktivierten Ratten-T-Zellklon, POMC8, gescreent. Der Klon
2H8 exprimierte Kreuzreaktivität
mit dieser Ratten-T-Zelllinie.
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Experiment 2 – Gegen
humanes gp39 gerichtete Antikörper
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Es
wurde eine ähnliche
Immunisierungsprozedur wie jene, die in Experiment 1 beschrieben
worden ist, verwendet, um zusätzliche,
gegen humanes gp39 gerichtete Antikörper zu produzieren. Eine Balb/c-Maus wurde
mit löslichem
gp39-CD8 in CFA immunisiert, gefolgt von einer Provokation („challenge") mit 6 Stunden lang
aktivierten humanen Lymphozyten des peripheren Bluts 4 Wochen später. Die
Maus wurde nachfolgend mit löslichem
gp39-CD8 4 Tage vor der Fusion von Milzzellen mit dem NS-1-Fusionspartner
mittels Standardprotokollen geboostet (re-immunisiert). Das Screening
von Hybridomklonen wurde durch durchflusszytometrische Anfärbung von
6 Stunden lang aktivierten humanen PBLs ausgeführt. Klone, die aktivierte,
nicht aber ruhende humane PBLs anfärbten, wurden ausgewählt. Es
wurden sechs Klone, 4D9-8, 4D9-9, 24-31, 24-43, 89-76 und 89-79,
für eine
weitere Analyse ausgewählt.
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Die
Spezifität
der ausgewählten
Antikörper
wurde durch mehrere Assays bestätigt.
Zuerst zeigte eine durchflusszytometrische Analyse, dass alle sechs
mAbs aktivierte, nicht aber ruhende T-Zellen des peripheren Bluts
anfärbten
(siehe 3B und 3C für ein repräsentatives
Beispiel, welche die Anfärbung
von aktivierten T-Zellen mit 4D9-8 bzw. 4D9-9 zeigen). Die Expression
des durch jeden der sechs Antikörper
erkannten Moleküls
ist innerhalb von 4 Stunden Aktivierung detektierbar, ist zwischen
6 und 8 Stunden nach der Aktivierung maximal und ist 24 h nach der
Aktivierung nicht mehr nachweisbar. Alle sechs mAbs erkennen ein
auf aktivierten CD3+-PBLs, hauptsächlich vom
CD4+-Phänotyp,
exprimiertes Molekül,
aber ein Teil der CD8+-T-Zellen exprimiert
das Molekül
ebenfalls. Die Expression des durch die sechs mAbs erkannten Moleküls wird
durch die Anwesenheit von Cyclosporin A im Kulturmedium gehemmt
ebenso wie die Expression von gp39 (siehe 4A und 4B für ein repräsentatives
Beispiel, welche die Anfärbung
von mit Cyclosporin A behandelten T-Zellen mit 4D9-8 bzw. 4D9-9
zeigen). Die Kinetik und Verteilung der Expression des durch diese
mAbs erkannten Moleküls
sind identisch zu jenen von gp39, wie durch das Fusionsprotein von
humanem CD40Ig detektiert wird. Zusätzlich blockieren alle sechs
mAbs die Anfärbung
von gp39 durch CD40Ig (siehe 5A und 5B für ein repräsentatives
Beispiel, welche die Inhibition der gp39-Anfärbung durch CD40Ig in Gegenwart von
4D9-8 bzw. 4D9-9 zeigen). In einem ELISA-Assay erkennen alle sechs
mAbs gp39-CD8, eine lösliche
Fusionsform des gp39-Moleküls.
Darüber
hinaus immunpräzipitieren
alle sechs mAbs ein Molekül
von ungefähr 36
kd aus 35S-Methionin-markierten aktivierten
humanen PBLs. Das immunpräzipitierte
Molekül
ist identisch zu jenem, das durch das humane CD40Ig-Fusionsprotein
präzipitiert
wird.
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Die
funktionale Aktivität
der sechs ausgewählten
mAbs (4D9-8, 4D9-9, 24-32, 24-43, 89-76 und 89-79) wurde, wie folgt,
bestimmt. Als erstes wurde die Fähigkeit
der mAbs, die Proliferation von gereinigten humanen B-Zellen, die
mit IL-4 und löslichem
gp39 kultiviert wurden, zu hemmen, gemessen. Gereinigte humane B-Zellen
wurden mit gp39 und IL-4 in Gegenwart oder Abwesenheit von gereinigten
monoklonalen Antikörpern
oder CD40Ig in Dosen zwischen 0 und 12,5 μg/ml kultiviert. Die B-Zellproliferation
wurde nach 3 Tagen in Kultur durch Thymidin-Einbau bestimmt. Die
Ergebnisse (in 6 gezeigt) zeigen, dass alle
sechs mAbs die durch gp39 und IL-4 hervorgerufene B-Zellproliferation
hemmen können.
Die mAbs 89-76 und 24-31 waren am wirkungsvollsten, die hervorgerufene
B-Zellproliferation zu hemmen.
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Als
nächstes
wurde die Fähigkeit
der mAbs, die B-Zelldifferenzierung zu hemmen, wie anhand der durch
durch anti-CD3 aktivierte T-Zellen und IL-2 induzierten Ig-Produktion
gemessen, untersucht. Gereinigte humane IgD+-B-Zellen
wurden durch positive Selektion mittels FACS hergestellt und dann
mit durch anti-CD3 aktivierten humanen T-Zellen (mit Mito mycin C
behandelt) und IL-2 6 Tage in Gegenwart oder Abwesenheit von gereinigten
monoklonalen anti-gp39-Antikörpern
in Dosen zwischen 0 und 10 μg/ml
kultiviert. Die IgM-, IgG- und IgA-Produktion wurde durch ELISA
am Tag 6 bestimmt. Die Ergebnisse (nachfolgend in Tabelle 1 gezeigt)
zeigen, dass alle sechs Antikörper
die T-Zell-abhängige
B-Zelldifferenzierung hemmen können,
wie anhand der IgM-, IgG- und IgA-Produktion gemessen wird.
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Um
die Wirkung der anti-gp39-mAbs auf die T-Zellreaktionen zu untersuchen,
wurden die mAbs zu Standard-„gemischte
Lymphozytenreaktionen" (MLR; „mixed
lymphocyte reactions")
hinzugesetzt. 300000 humane Lymphozyten des peripheren Bluts (Responder
= R) wurden mit 100000 bestrahlten allogenen Lymphozyten des peripheren
Bluts (Stimulatoren = S) in Gegenwart oder Abwesenheit von anti-gp39-mAbs
(10 μg/ml) kultiviert.
Die Kulturen wurden mit 3H-Thymidin am Tag 4, 5 oder 6 gepulst und
18 h später
geerntet. Alle sechs anti-humanes gp39-mAbs hemmten allo-spezifische
Reaktionen, wie anhand der MLR gemes sen wurde (siehe 7 für ein repräsentatives
Beispiel, welche die Hemmung von allospezifischen Reaktionen zeigt,
wenn R und S in Gegenwart von 24-31 oder 89-76 inkubiert werden;
ein CTLA4-Immunglobulin-Fusionsprotein und ein anti-CD28-mAb wurden
als Positivkontrollen verwendet).
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Um
zu bestimmen, ob die sechs mAbs unterschiedliche Epitope an dem
humanen gp39-Molekül erkennen,
wurden Kreuzblockierungsexperimenten ausgeführt. Aktivierte humane PBLs
wurden zuerst mit jedem der sechs mAbs (25 μg/ml nicht-konjugierter Antikörper) blockiert.
Die Zellen wurden gewaschen und dann mit 10 μg/ml mit Biotin konjugiertem
Antikörper
angefärbt,
gefolgt von der Reaktion mit mit Phytoerythrin konjugiertem Avidin
(PE-Av). Die Anfärbung der
Zellen mit PE-Av wurde durch FACS analysiert. Die Ergebnisse sind
nachfolgend in Tabelle 2 gezeigt.
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Die
Intensität
der Anfärbung
und der Prozentsatz von positiven Zellen werden angegeben durch
das Symbol + (++++ = MI > 200;
+++ = MI > 125; ++
= MI > 50; + = MI > 25; – = keine
Anfärbung über den
Hintergrund). ND = nicht bestimmt.
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Alle
Antikörper
blockierten die Bindung von CD40Ig an aktivierte humane PBLs. Jedoch
zeigen die in Tabelle 2 gezeigten Daten klar das Versagen von einigen
Antikörper,
die Bindung von anderen Antikörpern
an aktivierte humane PBLs zu blockieren, was nahe legt, dass sie
unterschiedliche Epitope an den humanen gp39-Molekülen erkennen.
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Die
89-76- und 24-31-Hybridome, die die 89-76- bzw. 24-31-Antikörper produzieren,
wurden nach den Maßgaben
des Budapester Vertrags bei der American Type Culture Collection,
Parklawn Drive, Rockville, MD, am 02. September 1994 hinterlegt.
Dem 89-76-Hybridom wurde die ATCC Accession Number HB11713 zugewiesen
und dem 24-31-Hybridom wurde die ATCC Accession Number HB11712 zugewiesen.
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Experiment 3 – Gegen
Mäuse-gp39
gerichtete Antikörper
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In
einer Ausführungsform
der Erfindung ist der gp39-Antagonist ein monoklonaler anti-Mäuse-gp39-Antikörper, MR1.
Das folgende Verfahren wurde verwendet, um den monoklonalen MR1-Antikörper herzustellen,
und kann verwendet werden, um andere gegen gp39 gerichtete Antikörper zu
erzeugen.
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Hamster
wurden intraperitoneal mit 5–106 aktivierten Th1-Zellen (d1,6) in wöchentlichen
Zeitabständen
sechs Wochen immunisiert. Wenn der Serumtiter hinsichtlich Mäuse-Th1
höher als
ungefähr
1:10000 war, wurden Zellfusionen mit Polyethylenglycol unter Verwendung
von Hamster-Immun-Milzzellen und NS-1 ausgeführt. Überstand aus Vertiefungen,
die sich vermehrende Hybridome enthielten, wurde durch Durchflusszytometrie
an ruhenden und aktivierten Th1 gescreent.
Ein besonderes Hybridom, welches einen Mab produzierte, der selektiv
aktivierte Th erkannte, wurde weiter getestet
und subkloniert, um MR1 abzuleiten. MR1 wurde in Aszites produziert
und durch Ionenaustausch-HPLC gereinigt. Ein MR1-Hybridom wurde
bei der American Type Culture Collection hinterlegt und diesem wurde
die Accession Number HB11048 zugewiesen.
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ÄQUIVALENTE
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Die
Fachleute auf diesem Gebiet werden viele Äquivalente zu den speziellen
Ausführungsformen
der Erfindung, die hier beschrieben werden, erkennen oder in der
Lage sein, solche bei Verwendung von nicht mehr als Routine-Experimenten
zu ermitteln. Solche Äquivalente
sollen durch die folgenden Ansprüche
mit umfasst sein. Der Inhalt aller Referenzen und veröffentlichten
Patentanmeldungen, die innerhalb dieser Anmeldung zitiert werden,
wird hiermit durch Bezugnahme aufgenommen.