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Sachgebiet
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Die vorliegende Erfindung bezieht
sich auf ein Metallteil, das mit einem Polymer beschichtet ist und
in verschiedenen Industrieprodukten verwendet werden kann.
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Stand der
Technik
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Als hitzebeständige Beschichtungsmaterialien
für elektrische
Leitungen usw. kommen Polyester, Polyamidimid, Polyimid usw. zur
Anwendung. Auch Fluorkunststoffe – ein typisches Beispiel dafür ist Polytetrafluorethylen – werden
häufig
zur Veränderung
der Oberflächeneigenschaften
(zum Beispiel zur Herabsetzung der Oberflächenenergie) metallischer Materialien
verwendet. Infolge des derzeitigen Trends zu kleinformatigen Geräten mit
hoher Leistungsfähigkeit
wird jedoch die Entwicklung eines Beschichtungsmaterials erforderlich, das
eine hohe Wärmebeständigkeit
oder eine verbesserte Festigkeit aufweist.
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Polybenzimidazole sind wärmebeständige und
chemisch stabile, heterocyclische Polymere und dürften damit im Hinblick auf
Wärmebeständigkeit
und Oberflächenhärte anderen
polymeren Beschichtungsmaterialien überlegen sein. Der Anmelder
schlägt
ein Verfahren zur Herstellung einer Polybenzimidazol-Lösung für Beschichtungen
vor, dessen Anwendung an verschiedenen Produkten zur Zeit diskutiert
wird [JP (Kokai) Nr. Hei 5-339401]. In EP-A-0566148 wird eine mit einem Polybenzimidazol-haltigen
Lack beschichtete, elektrische Leitung beschrieben. Der Lack bildet
auf dem Draht eine isolierende Deckschicht.
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Obwohl es durchaus möglich ist,
daß Polybenzimidazole
gemäß den obigen
Ausführungen
als neuartige Beschichtungsmaterialien geeignet sind, treten bei
ihren elektrischen Eigenschaften infolge einer im Vergleich zu anderen,
auf diesem Gebiet gewöhnlich
verwendeten Harzen hohen Feuchtigkeitsaufnahme (mindestens 10 Gewichtsprozent)
Schwierigkeiten auf.
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Bekanntlich geht die Imidazol-N-H-Bindung
eines Polybenzimidazols unter speziellen Bedingungen eine Reaktion
ein, wie in den US-Patenten Nr. 3578644, 4020142, 4579915, 4599388,
4814399, 4814400, 4868249, 4877849, 4898917, 4933397, 4997892 usw.
beschrieben. Hauptziele dieser Patente sind die Verbesserung der
Chemikalienfestigkeit und der Temperaturbeständigkeit eines Polybenzimidazols
mittels Substitution des besonders reaktionsbereiten Wasserstoffatoms
in der genannten Imidazol-N-H-Bindung durch einen weniger reaktiven
Substituenten und die Schaffung einer neuen funktionellen Gruppe
in dem Polybenzimidazol mittels Substitution des Wasserstoffatoms
in der Imidazol-N-H-Bindung durch einen Substituenten, der zum Beispiel
spezifische, nichtlineare Merkmale aufweist.
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Beschreibung
der Erfindung
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Als Ergebnis umfangreicher Untersuchungen
stellte der Erfinder fest, daß mittels
Substitution des Wasserstoffatoms in der genannten Imidazol-N-H-Bindung
durch einen hydrophoben Substituenten die Feuchtigkeitsaufnahme
eines Polybenzimidazols verringert werden kann und dem Polybenzimidazol
dadurch ausgezeichnete Isoliereigenschaften verliehen werden können.
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Auf dieser Erkenntnis beruht die
vorliegende Erfindung. Gegenstand dieser Erfindung ist also ein
Metallteil, beschichtet mit einem Film, der ein Polymer mit einer
Grundeinheit enthält,
die folgende Strukturformel (I) hat:
in welcher die Reste R
1 einen vierwertigen, aromatischen, durch
Stickstoffatome symmetrisch substituierten Kern darstellen; die
Reste R
2 eine zweiwertige Gruppe darstellen,
die unter aliphatischen, alicyclischen und aromatischen Resten mit
2 bis 20 Kohlenstoffatomen ausgewählt wird; jeder Rest R
3 unabhängig
unter einem Wasserstoffatom und hydrophoben Gruppen (zum Beispiel
Alkyl- und Arylgruppen) ausgewählt
wird, die Halogenatome, Siliciumatome, eine Aminogruppe enthalten
können
oder über
eine zweiwertige Gruppe -CO- oder -O- an das Stickstoffatom (die
Stickstoffatome) gebunden sind;
und jeder Rest R
4 unabhängig unter
einem Wasserstoffatom und hydrophoben Gruppen (zum Beispiel Alkyl- und
Arylgruppen) ausgewählt
wird, die Halogenatome, Siliciumatome, eine Aminogruppe enthalten
können oder über eine
zweiwertige Gruppe – CO-
oder -O- an das Stickstoffatom (die Stickstoffatome) gebunden sind;
wobei
nicht alle Reste R
3 und R
4 gleichzeitig
Wasserstoffatome sein können;
und/oder
ein Polymer mit einer Grundeinheit enthält, die folgende Strukturformel
(II) hat:
in welcher die Reste R
5 einen aromatischen Kern mit Stickstoffatomen
darstellen, die in Verbindung mit den benachbarten Kohlenstoffatomen
des aromatischen Kerns einen Benzimidazolring bilden; und jeder
Rest R
6 unabhängig unter einem Wasserstoffatom
und hydrophoben Gruppen (zum Beispiel Alkyl- und Arylgruppen) ausgewählt wird,
die Halogenatome, Siliciumatome, eine Aminogruppe enthalten können oder über eine
zweiwertige Gruppe -CO- oder -O- an das Stickstoffatom (die Stickstoffatome)
gebunden sind;
wobei nicht alle Reste R
6 gleichzeitig
Wasserstoffatome sein können,
unter Ausschluß von
Polybenzimidazolmembranen auf einer porösen Stahlplatte.
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Gegenstand der Erfindung ist auch
ein Metallteil, das mit einem Film beschichtet ist, welcher ein
Polymer mit einer Grundeinheit der Strukturformel (I) enthält, in der
den Resten R1 und R2 die
oben angegebenen Bedeutungen zukommen und R3,
R4 und/oder R6 eine
Fluoralkylgruppe mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen sind.
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Die Erfindung bezieht sich ferner
auf ein Verfahren zur Herstellung eines Metallteils, wobei ein Film direkt
oder indirekt auf dem Metallteil gebildet wird und wobei der genannte
Film ein Polymer mit einer Grundeinheit der Strukturformel (I) enthält, erhalten
durch Umsetzung einer Verbindung der folgenden Strukturformel (IV):
in welcher R
1 und
R
2 die oben angegebenen Bedeutungen zukommen
und n 2 oder eine höhere
ganze Zahl ist; mit einem Pyrocarbonat der folgenden Strukturformel
(V):
in welcher R
3 und
R
4 die oben angegebenen Bedeutungen zukommen,
wobei nicht alle Reste R
3 und R
4 gleichzeitig
Wasserstoffatome sein können;
oder ein Polymer mit einer Grundeinheit der Strukturformel (II),
erhalten durch Umsetzung einer Verbindung der Strukturformel (VI):
in welcher die Reste R
5 einen aromatischen Kern mit Stickstoffatomen
darstellen, die in Verbindung mit den benachbarten Kohlenstoffatomen
des aromatischen Kerns einen Benzimidazolring bilden; und n 2 oder
eine höhere
ganze Zahl ist; mit einem Pyrocarbonat der folgenden Strukturformel
(VII):
in welcher jedem Rest R
6 die oben angegebene Bedeutung zukommt,
wobei nicht alle die Grundeinheit bildenden Reste R
6 gleichzeitig
Wasserstoffatome sein können.
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Gegenstand der Erfindung ist ferner
ein Verfahren zur Herstellung eines Metallteils, wobei dieses Verfahren
gekennzeichnet ist durch die Verwendung einer Lösung eines Polymers, das durch
Umsetzung einer Verbindung der Strukturformel (IV) mit einem Pyrocarbonat
der Strukturformel (V) entsteht und durch folgende Strukturformel
(VIII) dargestellt wird:
in welcher R
1 und
R
2 die oben angegebenen Bedeutungen zukommen;
und wobei jeder Rest R
7 und R
8 unabhängig unter
einem Wasserstoffatom und -COOR-Gruppen ausgewählt wird, bei denen R eine
hydrophobe Gruppe (zum Beispiel eine Alkyl- oder Arylgruppe) darstellt,
die Halogenatome, eine Aminogruppe oder Siliciumatome enthalten
kann und n 2 oder eine höhere
ganze Zahl ist, wobei nicht alle Reste R
7 und
R
8 gleichzeitig Wasserstoffatome sein können; oder
eines Polymers, das durch Umsetzung einer Verbindung der Strukturformel
(VI) mit einem Pyrocarbonat der Strukturformel (VII) entsteht und
die folgende Strukturformel (IX) hat:
in welcher die Reste R
5 einen aromatischen Kern mit Stickstoffatomen
darstellen, die in Verbindung mit den benachbarten Kohlenstoffatomen
des aromatischen Kerns einen Benzimidazolring bilden; wobei alle
Reste R
9 unabhängig voneinander unter einem
Wasserstoffatom und -COOR-Gruppen ausgewählt werden, bei denen R eine
hydrophobe Gruppe (zum Beispiel eine Alkyl- oder Arylgruppe) darstellt,
die Halogenatome, eine Aminogruppe oder Siliciumatome enthalten
kann und n 2 oder eine höhere
ganze Zahl ist, wobei nicht alle die Grundeinheit bildenden Reste
R
9 gleichzeitig Wasserstoffatome sein können; wobei
ein Film aus dem genannten Polymer auf einem Metallteil gebildet
und wobei danach das mit dem Polymerfilm beschichtete Metallteil einer
Wärmebehandlung
unterzogen wird, so daß ein
Film aus einem Polymer mit einer Grundeinheit der Strukturformel
(I) oder einem Polymer mit einer Grundeinheit der Strukturformel
(II) entsteht.
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Beste Art
der Durchführung
der Erfindung
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Bei jedem der bei dieser Erfindung
verwendeten Polymere der Strukturformeln (I), (II), (IV), (VI),
(VIII) und (IX) können
die Gruppen R1, R2 und
R5 unter den die Grundeinheit bildenden
Gruppen identisch oder von Grundeinheit zu Grundeinheit verschieden
sein. Die Gruppen R3, R4,
R6, R7, R8 und R9 werden jeweils,
unabhängig
voneinander, unter den oben angegebenen Gruppen ausgewählt. Das
heißt,
daß das
Polymer die Gruppen R3, R4,
R6, R7, R8 und R9 besitzen
kann, die alle aus den obengenannten Gruppen nach Belieben ausgewählt werden.
Dies ist jedoch dahingehend zu verstehen, daß die folgenden Fälle bei
der vorliegenden Erfindung ausgeschlossen sind: alle Gruppen R3 und R4 sind Wasserstoffatome;
alle Gruppen R6 sind Wasserstoffatome; alle
Gruppen R7 und R8 sind
Wasserstoffatome; und alle Gruppen R9 sind
Wasserstoffatome. So besteht die Möglichkeit, daß unter
den ein Polymer bildenden R3-Gruppen zum
Beispiel einige Wasserstoffatome und andere sonstige Gruppen sind.
Dies gilt auch für
R4-, R6-, R7-, R8- und R9-Gruppen.
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Ein für die vorliegende Erfindung
geeignetes Polymer hat eine Eigenviskosität von ≥ 0,2, bevorzugt 0,5 bis 1,2.
Unter Eigenviskosität
ist die Viskosität
einer Lösung
von 0,4 g eines Polymers in 100 ml 97%iger, konzentrierter Schwefelsäure bei
25°C zu
verstehen.
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Es folgen nun typische Beispiele
für Substituenten
der erfindungsgemäßen Verbindungen:
R
1 unterliegt keinen besonderen Beschränkungen,
sofern es sich um einen vierwertigen, aromatischen Kern handelt,
der durch Stickstoffatome symmetrisch substituiert ist. Bevorzugte
Beispiele:
R
2 kann
willkürlich
unter zweiwertigen, aliphatischen, alicyclischen und aromatischen
Gruppen mit 2 bis 20 Kohlenstoffatomen ausgewählt werden. Zu den Beispielen
für zweiwertige,
aliphatische Gruppen gehören -CH
2-, -C
2H
4-,
-C
3H
6-, -C(CH
3)
2-, -C
4H
8-, – CH=CH-,
-CH=CH-CH
2- und -C≡C-Gruppen. Beispiele für zweiwertige,
alicyclische Gruppen sind unter anderem Gruppen, die durch Abspaltung
zweier Wasserstoffatome von Cyclopropan oder Cyclohexan entstehen.
Bei den zweiwertigen, von Cyclohexan abgeleiteten Gruppen können sich
die Bindungsstellen an einer beliebigen o-, m- und p-Stellung befinden.
Beispiele für
zweiwertige, aromatische Gruppen:
R
3 wird
unter einem Wasserstoffatom und hydrophoben Gruppen (zum Beispiel
Alkyl- und Arylgruppen) ausgewählt.
R
4 wird unter einem Wasserstoffatom und
hydrophoben Gruppen (zum Beispiel Alkyl- und Arylgruppen) ausgewählt. Es
können
jedoch nicht alle R
3- und R
4-Gruppen, aus denen
die Grundeinheit des Polymers besteht, gleichzeitig Wasserstoffatome
sein. Ähnlich
wird R
6 unter einem Wasserstoffatom und
hydrophoben Gruppen (zum Beispiel Alkyl- und Arylgruppen) ausgewählt. Es
können
jedoch nicht alle R
6-Gruppen, aus denen
die Grundeinheit des Polymers besteht, gleichzeitig Wasserstoffatome
sein. In diesen Fällen
können
die hydrophoben Gruppen wie Alkyl- und Arylgruppen durch eine oder
mehrere Gruppen auf dem (den) Kohlenstoffatomen) substituiert werden.
Zu den Beispielen für
bevorzugte Alkylgruppen gehören
Alkylgruppen mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen (zum Beispiel Methyl-,
Ethyl- und t-Butylgruppen). Zu den bevorzugten Beispielen für Arylgruppen
gehören
Phenyl- und Naphthylgruppen, die zum Beispiel durch niedere Alkylgruppen
wie Methyl- und Ethylgruppen substituiert sein können. Bevorzugte Beispiele
für Substituenten
an einer hydrophoben Gruppe sind unter anderem Halogenatome und
eine Aminogruppe.
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Zu den Beispielen für bevorzugte
substituierte, hydrophobe Gruppen gehören Fluoralkylgruppen mit 1 bis
4 Kohlenstoffatomen (zum Beispiel Trifluormethyl- und Hexafluorisopropylgruppen)
oder Fluoralkylgruppen einschließende Arylgruppen. Bei der
vorliegenden Erfindung sind Substituenten, die Fluoratome enthalten (zum
Beispiel Trifluormethyl- und Hexafluorisopropylgruppen) und Substituenten
mit Siliciumatomen (zum Beispiel Substituenten mit Siloxanbindungen)
besonders bevorzugt zu verwenden. Bemerkenswerterweise können den
Polymeren durch Verwendung solcher Substituenten neue Eigenschaften
verliehen werden, zum Beispiel eine Verminderung der Oberflächenenergie
und eine Herabsetzung des Reibungskoeffizienten. Die an das (die)
Stickstoffatome) durch eine zweiwertige Gruppe wie -C-O- und -O-
gebundenen, hydrophoben Gruppen R3, R4 und R6 gehören auch
zu den hier beschriebenen substituierten, hydrophoben Gruppen.
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R
5 ist ein
aromatischer Kern mit Stickstoffatomen, die zusammen mit den benachbarten
Kohlenstoffatomen des aromatischen Kerns einen Benzimidazolring
bilden. Spezielle Beispiele dieser Gruppen haben folgende Struktur:
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Die bei der vorliegenden Erfindung
zu verwendenden Polymere mit der Grundeinheit der Strukturformeln
(I) und (II) haben alle ein Molekulargewicht-Zahlenmittel von 2000
bis 1000000, bevorzugt von 20000 bis 200000.
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Die erfindungsgemäße Substitution durch hydrophobe
Gruppen kann ohne Einschränkung
mit einer beliebigen Methode erfolgen. So können zum Beispiel die in den
oben angegebenen US-Patenten
beschriebenen Methoden zur Anwendung kommen. Zu den bevorzugten
Beispielen für
erfindungsgemäße Substitutionsmethoden
gehören
ein im US-Patent Nr. 4877849 beschriebenes Verfahren, bei dem ein
Pyrocarbonat Verwendung findet, ein im US-Patent Nr. 4020142 beschriebenes
Verfahren, bei dem ein saures Anhydrid und ein saures Chlorid verwendet
werden und ein im US-Patent Nr. 4898917 beschriebenes Verfahren,
bei dem ein Alkylhalogenid zur Anwendung kommt. Ferner ist die Möglichkeit
der Verwendung einer Reaktion zwischen einer Epoxygruppe und einem
Amin bekannt, obwohl diese Methode in den oben angeführten US-Patenten
nicht beschrieben wird.
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Die für die vorliegende Erfindung
am meisten in Betracht kommende Substitutionsmethode ist das im US-Patent
Nr. 4877849 beschriebene Verfahren, bei dem ein Pyrocarbonat verwendet
wird. Dieses Verfahren ist insofern von Vorteil, als sich Nebenprodukte
wie Kohlendioxid und niedere Alkohole leicht durch eine zum Trocknen
des Films durchgeführte
Wärmebehandlung beseitigen lassen
und ein hoher Substitutionsgrad erreicht werden kann (50 bis 90
Prozent). Als wichtigstes Merkmal dieser Methode entsteht bei dieser
Reaktion ein in organischen Lösungsmitteln sehr
leicht lösliches
Zwischenprodukt der folgenden Strukturformel (VIII) oder (IX)
in
welcher n, R
1, R
2,
R
7 und R
8 die oben
zugewiesenen Bedeutungen zukommen, wobei nicht alle die Grundeinheit
bildenden R
7- und R
8-Reste
gleichzeitig Wasserstoffatome sein können;
in welcher R
5,
R
9 und n die oben zugewiesenen Bedeutungen
zukommen.
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Ein Polybenzimidazol, bei dem das
Wasserstoffatom in einer Imidazol-N-H-Bindung durch eine hydrophobe
Gruppe ersetzt wurde, ist im allgemeinen in organischen Lösungsmitteln
nur schwer löslich.
Insbesondere können
Polybenzimidazole mit einem hohen Substitutionsgrad nicht als Lösung dargestellt
werden. Daher gibt es keine Möglichkeit,
aus einem solchen Polybenzimidazol einen Film herzustellen. Demgegenüber kann
aber aus einem Polymer der Strukturformel (VIII) oder (IX), das
mit dieser Substitutionsmethode gewonnen wird und in organischen
Lösungsmitteln
sehr leicht löslich
ist, ein Film hergestellt werden. Danach wird dieser Film einer
Wärmebehandlung
unterzogen; wobei ein Polybenzimidazol der obigen Strukturformel
(I) oder (II) entsteht, bei dem das Wasserstoffatom in der Imidazol-N-H- Bindung durch eine
hydrophobe Gruppe substituiert ist. So läßt sich ein Film herstellen,
obwohl das Polybenzimidazol einen hohen Substitutionsgrad aufweist.
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Der bevorzugte Substitutionsgrad
des erfindungsgemäßen Polymers
geht im allgemeinen von 10 bis 90 Prozent. Im einzelnen kann er
unter Berücksichtigung
der physikalischen Eigenschaften des Films (elektrische Isoliereigenschaften,
Bruchdehnung usw.) bestimmt werden. Bei einem Substitutionsgrad
unter 10 Prozent kann der Substituent seine Wirkung nicht voll entfalten,
so daß sich
nur schwache elektrische Isoliereigenschaften erreichen lassen.
Wenn der Substituent ein in hohem Maße hydrophobes Fluoratom oder
eine hochmolekulare Siloxanbindung enthält, sind aber selbst bei einem
niedrigen Substitutionsgrad von ca. 0,1 bis 1 Prozent ausreichende
Resultate erreichbar. Andererseits soll der Substitutionsgrad nicht über 90 Prozent
liegen, weil dies zu einer Verschlechterung der physikalischen Eigenschaften
führt (zum
Beispiel zu einer Verringerung der Bruchdehnung), worunter auch
die Biegefestigkeit (zum Beispiel die Ermüdungsfestigkeit) des beschichteten
Metallteils leidet.
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Allerdings erweist sich ein so hoher
Substitutionsgrad im Falle eines Substituenten mit einer hohen Voluminosität als wirksam.
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Der oben erwähnte (in Prozent ausgedrückte) „Substitutionsgrad" ist wie folgt definiert:
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In dieser Formel steht (N-gebundener
Rest ist nicht H) für
die Gesamtzahl von Molen der Strukturformel (I) und/oder der Strukturformel
(II), bei denen die Substituenten R3, R4 und/oder R6 kein
Wasserstoffatom sind und die durch Teilen der Polymermasse durch
das Molekulargewicht pro Grundeinheit (I) oder (II) ermittelt wird.
(N-gebundener Rest ist H) bedeutet die Gesamtzahl von Molen der
Strukturformel (I) und/oder der Strukturformel (II), bei denen die
Substituenten R3, R4 und/oder
R6 ein Wasserstoffatom sind und die durch
Teilen der Polymermasse durch das Molekulargewicht pro Grundeinheit
(I) oder (II) ermittelt wird.
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Der Substitutionsgrad kann hauptsächlich durch
Umsetzung einer Verbindung der Strukturformel (IV) oder (VI) mit
einer Verbindung, einem Pyrocarbonat der Strukturformel (V) oder
(VII) eingestellt werden, deren Substituenten der Molzahl entsprechen,
durch die der gewünschte
Substitutionsgrad erreicht werden kann. Ferner läßt sich der Substitutionsgrad
auch durch eine Veränderung
der Reaktionsbedingungen, zum Beispiel der Reaktionstemperatur und
der Reaktionszeit einstellen.
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So muß zum Beispiel zur Herstellung
eines Polymers mit einer Grundeinheit der Strukturformel (I) und einem
Substitutionsgrad von 30 Prozent das Pyrocarbonat der Strukturformel
(V) eine Molzahl aufweisen, die folgender Gleichung entspricht:
in welcher
M ein Molekulargewicht
pro Grundeinheit eines Polymers der Strukturformel (I) ist,
W
für die
Masse des Polymers steht,
m das Molekulargewicht einer Verbindung
der Strukturformel (V) oder (VII) ist und
w die Masse dieser
Verbindung bedeutet.
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Gegenstand der vorliegenden Erfindung
ist die Beschichtung eines Metallteils mit einer Polymerlösung, wobei
das Wasserstoffatom in einer Imidazol-N-H-Bindung durch eine hydrophobe
Gruppe oder einen Polymervorläufer
substituiert worden ist, der sich durch Erwärmen in das genannte Polymer
verwandeln läßt, entweder
direkt oder über
einen anderen Beschichtungsfilm. Als Lösungsmittel dienen hauptsächlich polare Lösungsmittel
wie N,N-Dimethylformamid,
N,N-Dimethylacetamid und N-Methyl-2-pyrrolidon. Obwohl hinsichtlich
der Konzentration der Lösung
keine besonderen Einschränkungen
bestehen, soll das Verhältnis
zwischen dem Polymergewicht und dem Gesamtgewicht der Lösung 5 bis
20 Prozent betragen, damit die Lösung
eine für
die Filmbildung geeignete Viskosität aufweist. Verwendet man ein
Polymer mit einer Eigenviskosität
von 0,8, so läßt sich
durch Einstellung der Konzentration auf 5 Gewichtsprozent eine Lösung mit
einer Viskosität von
ca. 10 cP erzielen, während
durch Einstellung der Konzentration auf ca. 20 Gewichtsprozent eine
Lösung mit
einer Viskosität
von ca. 2000 cP entsteht. Die erfindungsgemäße Polymerlösung kann ferner erforderlichenfalls
Füllstoffe
als innere Additive, integrierende Harzsubstanzen usw. enthalten.
Durch den Zusatz interner Füllstoffe
läßt sich
zum Beispiel die Selbstschmierung des Films verbessern. Andererseits
führt der
Zusatz integrierender Harzsubstanzen zu einer Verbesserung der Elastizität und der
Oberflächenhärte des
Films. Die Verbesserung der Elastizität und der Oberflächenhärte verleiht
der Filmoberfläche,
die mit anderen Materialien in Berührung kommt, eine gewisse Bewegungsfreiheit.
Beispiele für
solche integrierende Harzsubstanzen sind Siliconharze, Fluorkunststoffe
wie PTFE und fluorhaltige Monomere.
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Erfindungsgemäß gibt es im Hinblick auf das
Material und die Form der mit dem polymerhaltigen Film zu beschichtenden
Metallteile keine Einschränkungen.
Hauptsächlich
kommen Metallteile aus verschiedenen Metallen wie Aluminium, Kupfer,
Edelstahl, Nichrom und Legierungen davon zur Anwendung. Ferner können diese
Metallteile zur Verbesserung ihres Haftvermögens mit einem Film aus, zum
Beispiel, mehreren Schichten, Polymeren wie PTFE oder Silanhaftmitteln
beschichtet werden.
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Darüber hinaus besteht die Möglichkeit,
einen Film auf einer Kupferfolie zu bilden, die als doppelt beschichtetes
TAB-Trägerband
Verwendung findet, das frei von einer Haftmittelschicht oder FPC
ist.
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Beispiele
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Die folgenden Beispiele dienen der
näheren
Erläuterung
dieser Erfindung.
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Beispiel 1
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Einer N,N-Dimethylacetamid-Lösung (10
Gewichtsprozent) von Polybenzimidazol (Eigenviskosität 0,8; im
folgenden als „Polymer
1" bezeichnet) mit
einer Grundeinheit der Formel
wurden 2 Äquivalente Diethyldicarbonat
der folgenden Formel
zugesetzt. Das dabei entstandene Gemisch
wurde 2 Stunden lang bei Raumtemperatur gerührt, auf 80°C erwärmt und erneut 2 Stunden lang
gerührt.
Nach dem Abkühlen
auf Raumtemperatur wurde das Gemisch 16 Stunden lang gerührt, so
daß ein
substituiertes
Polybenzimidazol entstand,
das durch eine Grundeinheit der folgenden Formel gekennzeichnet
war:
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Beispiel 2
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Eine N,N-Dimethylacetamid-Lösung des
substituierten Polybenzimidazols aus Beispiel 1 wurde auf eine Kupferplatte
gegossen und durch Erwärmen
auf 350°C
getrocknet und entcarboxyliert. Auf diese Weise entstand ein 30 μm dicker
N-Ethylpolybenzimidazol-Film, der durch eine Grundeinheit der folgenden
Formel gekennzeichnet war:
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Tabelle 1 zeigt die Gleichgewichtsfeuchtigkeitsaufnahme
bei 76 Prozent relativer Feuchte und den spezifischen Volumenwiderstand
(im Trockenzustand und bei der Gleichgewichtsfeuchtigkeitsaufnahme
bei 76 Prozent relativer Feuchte) des auf diese Weise entstandenen
Films zusammen mit den Angaben zu einem herkömmlichen Polybenzimidazol.
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Beispiel 3
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Einer N,N-Dimethylacetamid-Lösung (10
Gewichtsprozent) des Polymers 1 wurde 1/6 Äquivalent 4,4-(Hexafluorisopropyliden)-diphthalsäureanhydrid
der folgenden Formel
zugesetzt.
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Eine N,N'-Dimethylacetamid-Lösung des auf diese Weise hergestellten
Polymers wurde auf eine Kupferplatte gegossen und durch Erwärmen auf
350°C getrocknet,
so daß ein
1 μm dicker
Film entstand. Tabelle 1 zeigt, daß der auf diese Weise hergestellte
Film im Hinblick auf den spezifischen Volumenwiderstand dem nicht
substituierten Polybenzimidazol (Polymer 1) überlegen war.
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Beispiel 4
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Einer N,N-Dimethylacetamid-Lösung (10
Gewichtsprozent) von Polymer 1 wurde 1/50 Äquivalent an einem Ende mit
Epoxy modifiziertes Silicon der folgenden Formel
zugesetzt (mittleres Molekulargewicht:
4500). Nach einer dreistündigen
Reaktion bei 150°C
entstand ein substituiertes Polybenzimidazol der folgenden Formel:
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Der Kontaktwinkel zwischen Wasser
und dem ausgegossenen Film aus dem auf diese Weise hergestellten,
substituierten Polybenzimidazol war größer als 90°. Dies ließ darauf schließen, daß dieses
Material in hohem Maße
hydrophob war.
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Die nach den obigen Beispielen hergestellten,
erfindungsgemäßen Polymere
haben hervorragende elektrische Isoliereigenschaften. Ferner haben
die erfindungsgemäßen Polymere ähnliche
Eigenschaften wie die herkömmlichen
Polybenzimidazole mit Imidazol-N-H-Bindungen
und sind im Hinblick auf Chemikalienfestigkeit, Temperaturbeständigkeit
und Festigkeit von hervorragender Qualität. Ferner konnten diese Polymere auf
verschiedene metallische Basen aufgebracht werden und dort einen
Film bilden. Darüber
hinaus besitzen sie ein ausgezeichnetes Haftvermögen.
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Anwendungsmöglichkeiten
in der Industrie
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Wie bereits beschrieben, kann auf
der Oberfläche
eines Metallteils durch Beschichten des Metallteils mit einem Film,
der das erfindungsgemäße Polymer
enthält,
eine hervorragende elektrische Isolierschicht gebildet werden. Damit
läßt sich
ein Metallteil mit einer Isolierschicht herstellen, die im Hinblick
auf Chemikalienfestigkeit, Temperaturbeständigkeit und Festigkeit ausgezeichnete
Eigenschaften aufweist.