Hintergrund der Erfindung
Gebiet der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Polypropylen-Harzzusammensetzung, die im
wesentlichen aus einem kristallinen Polypropylen besteht, die eine gute Formbarkeit besitzt
und mit der steife bzw. starre Formkörper mit einem geringen Gewicht, einer hohen
Beständigkeit gegen Verformung bei Wärmeeinwirkung, einer hohen Schlagfestigkeit und
einem schönen äußerlichen Aussehen hergestellt werden können, und die insbesondere
für die Herstellung von Polstermaterialien für Fahrzeuge, wie z.B. Armaturenbrettern,
Innenausstattungen, Stützen (pillars) usw. geeignet ist.
Stand der Technik
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Bisher ist im allgemeinen eine verstärkte Polypropylen-Harzzusammensetzung, die im
wesentlichen aus einem Polypropylen-Harz in Kombination mit verschiedenen
Kautschuk-Bestandteilen, wie z.B. Ethylen-α-Olefin-Copolymerkautschukmatenalien,
thermoplastischen Elastomeren usw. und einem anorganischen Füllstoff besteht,
verwendet worden, um Polstermaterialien für Fahrzeuge herzustellen.
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Es wurde vorgeschlagen, das Polypropylen-Harz, die verschiedenen Kautschuk-
Bestandteile und den anorganischen Füllstoff, welche die Zusammensetzung bilden, zu
variieren, um die Formbarkeit der Zusammensetzung und die Steifigkeit, die
Schlagfestigkeit und das äußerliche Aussehen der Formkörper, die aus der Zusammensetzung
hergestellt werden, zu verbessern.
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Die Polypropylen-Harzzusammensetzung erfüllt jedoch nicht die derzeitigen hohen
Qualitätsanforderungen, die an Materialien für Polstermaterialien für Fahrzeuge gestellt
werden, wie z.B. die unterhalb angegebenen Anforderungen (i) und (ii), so daß unter
Verwendung dieser Zusammensetzung Formkörper erhalten werden, die lediglich
hinsichtlich einiger physikalischer Eigenschaften zufriedenstellend sind.
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(i) Heutzutage müssen Polstermaterialien für Fahrzeuge dünner sein und ein geringeres
Gewicht besitzen, obwohl sie eine höhere Steifigkeit, eine höhere Schlagfestigkeit und
eine höhere Beständigkeit gegen Verformung bei Wärmeeinwirkung besitzen müssen.
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(ii) Polstermaterialien für Fahrzeuge, die nicht beschichtet werden, müssen ebenfalls ein
schönes äußerliches Erscheinungsbild mit wenigen Fließstreifen und Nähten (welds)
besitzen und müssen ebenfalls kratzbeständiger sein.
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Bis heute ist kein Material entwickelt worden, das die oben genannten Anforderungen
vollständig und in einem ausgewogenen Verhältnis erfüllt.
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Unter diesen Umständen ist es dringend erforderlich, Materialien zu entwickeln, welche
die zuvor genannten Anforderungen erfüllen.
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In diesem Zusammenhang wird auf den Stand der Technik verwiesen, der in den
folgenden Patentveröffentlichungen beschrieben wird.
(1) Die japanische Patentoffenlegungsschrift Nr.58-168649
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Diese Druckschrift beschreibt eine verstärkte Polypropylen-Harzzusammensetzung, die
aus einem kristallinen Ethylen-Propylen-Blockcopolymer in Kombination mit einem
Ethylen-α-Olefin-Copolymerkautschuk und einem anorganischen Füllstoff besteht, und die
verwendet wird, um Polstermaterialien für Fahrzeuge herzustellen. Die Formkörper, die
mit dieser Zusammensetzung hergestellt werden, haben jedoch nur eine geringe
Schlagfestigkeit, und die Formkörper sehen nicht gut aus und haben deutliche Fließstreifen.
(2) Die japanische Patentoffenlegungsschrift Nr.3-172339
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Diese Druckschrift beschreibt eine verstärkte Polypropylen-Harzzusammensetzung, die
aus einem kristallinen Ethylen-Propylen-Blockcopolymer in Kombination mit einem
hydrierten Blockcopolymerkautschuk und/oder einem
Ethylen-Propylen-Copolymerkautschuk und einem anorganischen Füllstoff besteht. Diese Zusammensetzung erfüllt
jedoch nicht die geforderten Kriterien, da die Beständigkeit gegen Verformung bei
Wärmeeinwirkung, die Schlagfestigkeit und das äußerliche Erscheinungbild der Formkörper,
die mit dieser Zusammensetzung hergestellt werden, unzureichend sind, und da die
Zusammensetzung eine unzureichende Formbarkeit besitzt.
(3) Die japanischen Patentoffenlegungssschriften Nr.61-12742, 61-291247, 63-150343
und 4-57848
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Diese Druckschriften beschreiben verstärkte Polypropylen-Harzzusammensetzungen,
die jeweils aus einem kristallinen Ethylen-Propylen-Blockcopolymer in Kombination mit
einem thermoplastischen Elastomer, wie z.B. einem hydrierten
Blockcopolymerkautschuk und/oder einem Ethylen-α-Olefin-Copolymerkautschuk, und einem anorganischen
Füllstoff bestehen. Alle diese Zusammensetzungen sind jedoch nicht zufriedenstellend
da die Formkörper die mit diesen Zusammensetzungen hergestellt werden, eine
unzureichende Steifigkeit und eine geringe Beständigkeit gegen Verformung bei
Wärmeeinwirkung besitzen.
Zusammenfassung der Erfindung
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Die vorliegende Erfindung wurde auf der Grundlage der technischen Beschreibungen im
oben genannten Stand der Technik gemacht, die auf die Bereitstellung von verbesserten
Polypropylen-Harzzusammensetzungen gerichtet sind, welche eine bessere Formbarkeit
besitzen und mit denen Formkörper mit verbesserten mechanischen Eigenschaften, wie
z.B. einer verbesserten Steifigkeit, einer verbesserten Schlagfestigkeit und einer
verbesserten Beständigkeit gegen Verformung bei Wärmeeinwirkung, und einem verbesserten
äußerlichen Erscheinungsbild hergestellt werden können. Genauer gesagt, die Aufgabe
der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine Polypropylen-Harzzusammensetzung
bereitzustellen, mit der Polstermaterialien für Fahrzeuge hergestellt werden können, die
eine gute Formbarkeit besitzt und mit der Formkörper mit verbesserten mechanischen
Eigenschaften, wie z.B. einer verbesserten Steifigkeit, einer verbesserten
Schlagfestigkeit, einer verbesserten Beständigkeit gegen Verformung bei Wärmeeinwirkung usw.,
und mit einem guten äußerlichen Erscheinungsbild hergestellt werden können.
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Der Erfinder der vorliegenden Erfindung hat die Polymerzusammensetzung von
kristallinen Polypropylenen und die Teilchengröße von Talkteilchen, die in der
Zusammensetzung als anorganischer Füllstoff vorliegen, intensiv untersucht, um die oben genannte
Aufgabe zu lösen und um ein Mittel zur Verbesserung der Schlagfestigkeit zu erhalten
das die Schlagfestigkeit deutlich verbessert, ohne dabei die Steifigkeit von Formkörpern
zu beeinträchtigen, welche dieses Mittel enthalten.
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Als Ergebnis hat der Erfinder der vorliegenden Erfindung herausgefunden, daß die
gewünschte Polypropylen-Harzzusammensetzung, die im wesentlichen aus einem
kristallinen Polypropylen besteht, erhalten werden kann, wenn dem Polypropylen eine
Zusammensetzung, umfassend eine Kombination aus mindestens einem spezifischen
hydrierten Blockcopolymer mit einer hohen Kompatibilität zum Polypropylen und mit einer
hohen, die Schlagfestigkeit verbessernden Wirkung, und mindestens einem spezifischen
hydrierten Blockcopolymer, enthaltend extrem steife Keffensegmente in einer
bestimmten Menge oder darüber, wahlweise zusammen mit einem
Ethylen-α-Olefin-Copolymerkautschuk-Bestandteil als Mittel zum Erhöhen der Schlagfestigkeit, sowie ein spezifischer
Taik zugegeben wird, und die Bestandteile nachfolgend geschmolzen und miteinander
vermischt werden.
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Genauer gesagt, die vorliegende Erfindung stellt eine
Polypropylen-Harzzusammensetzung für Polstermaterialien für Fahrzeuge bereit, umfassend (a) 60 bis 89 Gew.-%
eines kristallinen Polypropylens mit einer Fließfähigkeit (bei 230ºC und einer Last von
2160 g) im Bereich von 7 bis 70 g/10 Minuten, (b) 2 bis 16 Gew.-% mindestens eines
hydrierten Blockcopolymers, erhältlich durch Hydrieren, bis zu einem Hydrierungsgrad
von 90 Mol-% oder mehr, mindestens eines Blockcopolymers der allgemeinen Formel
A-(B-A)n oder A-B (A ist ein Polymerblock aus einem aromatischen Kohlenwasserstoff
der mit einer Vinylgruppe substituiert ist; B ist ein Polymerblock aus einem konjugierten
Dien-Elastomer (conjugated diene-elastomer); n ist eine ganze Zahl im Bereich von 1 bis
5), mit einer Fließfähigkeit (bei 200ºC und einer Last von 5 kg) von 5 gib Minuten oder
mehr, wobei der Gehalt des Blocks A 22 Gew.-% oder weniger beträgt, (c) 2 bis 16
Gew.-% mindestens eines hydrierten Blockcopolymers, erhältlich durch Hydrieren, bis zu
einem Hydrierungsgrad von 90 Mol-% oder mehr, mindestens eines Blockcopolymers
der allgemeinen Formel A-(B-A)n oder A-B (A ist ein Polymerblock aus einem
aromatischen Kohlenwasserstoff, der mit einer Vinylgruppe substituiert ist; B ist ein Polymerblock
aus einem konjugierten Dien-Elastomer; n ist eine ganze Zahl im Bereich von 1 bis 5),
mit einer Fließfähigkeit (bei 200ºC und einer Last von 5 kg) von 2 g/10 Minuten oder
weniger, wobei der Gehalt des Blocks A 27 Gew.-% oder mehr beträgt, und (d) 7 bis 25
Gew.-% Talk mit einer mittleren Teilchengröße im Bereich von 3 bis 5 µm, gemessen
mittels Laser-Diffraktion.
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In einer bevorzugten Ausführungsform der Polypropylen-Harzzusammensetzung für
Polstermaterialien für Fahrzeuge ist das kristalline Polypropylen (a) ein kristallines
Ethylen-Propylen-Blockcopolymer mit einem Ethylengehalt im Bereich von 0,5 bis 8 Gew.-%,
wobei der Polypropylen-Bestandteil einen Gehalt an in siedendem n-Heptan unlöslichen
Bestandteilen von 95 Gew.-% oder mehr besitzt, und wobei die Fraktion der
isotaktischen Pentaden in dem in siedendem n-Heptan unlöslichen Bestandteil 0,970 oder mehr
beträgt. Es ist besonders bevorzugt, daß das kristalline
Ethylen-Propylen-Blockcopolymer einen Gehalt an in p-Xylol bei Raumtemperatur löslichen Bestandteilen im Bereich
von 4 bis 20 Gew.-% besitzt, und wobei der in p-Xylol bei Raumtemperatur lösliche
Bestandteil einen Ethylengehalt im Bereich von 20 bis 45 Gew.-% und eine Grenzviskosität
(bei 135º C in Decalin) von 4 dl/g oder mehr besitzt.
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In einer anderen bevorzugten Ausführungsform der
Polypropylen-Harzzusammensetzung für Polstermaterialien für Fahrzeuge liegt das Gewichtsverhältnis des
mindestens einen hydrierten Blockcopolymers (b) zum mindestens einen hydrierten
Blockcopolymer (c), (b)/(c), im Bereich von 0,25 bis 4,0, insbesondere bevorzugt im Bereich von
0,50 bis 2,0.
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Eine weitere bevorzugte Ausführungsform der Polypropylen-Harzzusammensetzung für
Polstermaterialien für Fahrzeuge enthält weiterhin 0 bis 200 Gewichtsteile, bezogen auf
100 Gewichtsteile der Summe der hydrierten Blockcopolymere (b) und (c), eines Ethylen-
Propylen-Copolymerkautschuks (e) mit einem Ethylengehalt im Bereich von 60 bis 80
Gew.-% und einer Mooney-Viskosität, ML 1+4, (bei 100ºC) im Bereich von 10 bis 70,
und/oder eines Ethylen-Propylen-Dien-Copolymerkautschuks (f) mit einem Ethylengehalt
im Bereich von 60 bis 80 Gew.-%, und/oder eines Ethylen-Buten-Copolymerkautschuks
(g) mit einem Butengehalt im Bereich von 10 bis 25 Gew.-% und einer Mooney-
Viskosität, ML 1+4, (bei 100ºC) im Bereich von 5 bis 20.
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Die Polypropylen-Harzzusammensetzung der vorliegenden Erfindung besteht im
wesentlichen aus einem kristallinen Polypropylen und umfaßt spezifische hydrierte
Blockcopolymere in solch einem Verhältnis, daß die Steifigkeit und die Schlagfestigkeit der
Formkörper, die mit der Zusammensetzung hergestellt werden, in einem ausgewogenen
Verhältnis zueinander stehen, sowie einen spezifischen klassierten Talk. Die
Zusammensetzung besitzt eine verbesserte Fließfähigkeit und kann zu Gegenständen mit einer
verbesserten Steifigkeit im Hinblick auf die Biegeelastizität, die Beständigkeit gegen
Verformung bei Wärmeeinwirkung und die Oberflächenhärte, in einem ausgewogenen
Verhältnis zur Izod-Schlagfestigkeit der Formkörper, verformt werden; weiterhin werden
unter Verwendung dieser Zusammensetzung wesentlich weniger Fließstreifen auf dem
Formkörper gebildet.
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Die Zusammensetzung entsprechend der vorliegenden Erfindung kann vorteilhaft zu
Formkörpern für Polstermaterialien für Fahrzeuge verarbeitet werden, die nicht nur
verbesserte physikalische Eigenschaften besitzen müssen, sondern die ebenfalls leicht
geformt werden können, die ein verbessertes äußerliches Aussehen besitzen und die
kratzbeständig sind.
Genaue Beschreibung der Erfindung
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Bestandteil (a):
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Das kristalline Polypropylen, das in der vorliegenden Erfindung als Bestandteil (a)
verwendet wird, umfaßt ein kristallines Propylen-Homopolymer, das durch einstufige
Homopolymerisation erhalten wird, und ein kristallines Ethylen-Propylen-Blockcopolymer,
welches ein Gemisch aus solch einem kristallinen Propylen-Homopolymer, erhalten durch
einstufige Homopolymerisation, und einem Ethylen-Propylen-Copolymer (im folgenden
als "E/P-Copolymerkautschuk" bezeichnet) ist, und das durch zweistufige
Copolymerisation erhalten wird. Diese (Co)polymere werden gewöhnlich hergestellt, indem
(Co)monomere in Gegenwart einer Katalysatorkombination aus einem sogenannten "Ziegler-Natta-
Katalysator", umfassend eine Kombination aus Titantrichlorid und einer
Alkylaluminiumverbindung, oder in Gegenwart einer Katalysatorzusammensetzung, umfassend eine
Magnesiumverbindung oder eine Titanverbindung, (co)polymerisiert werden.
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Das kristalline Propylen-Homopolymer, das durch einstufige Homopolymerisation von
Propylen erhalten wird, muß im Hinblick auf die Steifigkeit, die Beständigkeit gegen
Verformung bei Wärmeeinwirkung und die Kratzbeständigkeit der Formkörper, die aus der
Polypropylen-Harzzusammensetzung hergestellt werden, extrem kristallin sein. Das
Propylen-Homopolymer muß einen Gehalt an in siedendem n-Heptan unlöslichen
Bestandteilen von 95 Gew.-% oder mehr besitzen, und die Fraktion der isotaktischen Pentaden
in dem in siedendem n-Heptan unlöslichen Bestandteil beträgt bevorzugt 0,970 oder
mehr. Wenn der Gehalt an in siedendem n-Heptan unlöslichen Bestandteilen in dem
Propylen-Homopolymer weniger als 95 Gew.-% beträgt, sind die Steifigkeit, die
Beständigkeit gegen Verformung bei Wärmeeinwirkung sowie die Kratzbeständigkeit der
Formkörper, die aus der Zusammensetzung hergestellt werden, welche das
Propylen-Homopolymer enthält, unzureichend.
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Der Gehalt an in siedendem n-Heptan unlöslichen Bestandteilen, auf den hier Bezug
genommen wird, entspricht dem Rückstand, der erhalten wird, wenn das kristalline
Propylen-Homopolymer, erhalten durch einstufige Polymerisation, in einen zylindrischen
Filtereinsatz einer Soxhlet-Extraktionsanlage gegeben wird und das Polymer
nachfolgend 6 Stunden lang mit siedendem n-Heptan extrahiert wird. Die Fraktion der
isotaktischen Pentaden, auf die hier Bezug genommen wird, bedeutet die isotaktische Kette, die
mittels 13C-NMR-Spektroskopie gemessen wird, bezogen auf die Pentadeneinheit, in
der Molekülkette des kristallinen Polypropylens, welche der Fraktion der Propylen-
Monomereinheiten entspricht, die sich im Zentrum von direkt meso-gebundenen fünf
Propylen-Monomereinheiten in der Molekülkette befindet. Genauer gesagt, die Fraktion
wird als mmmm-Peakfraktion aller Absorptionspeaks im Methylkohlenstoffbereich des
13C-NMR-Spektrums des Polymers erhalten.
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Wenn ein kristallines Ethylen-Propylen-Blockcopolymer als kristallines Polypropylen
verwendet wird, ist es bevorzugt, daß das Copolymer einen Ethylengehalt im Bereich von
0,5 bis 8 Gew.-%, insbesondere bevorzugt im Bereich von 2 bis 5 Gew.-%, besitzt.
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Der Ethylengehalt, auf den hier Bezug genommen wird, wird wie folgt ermittelt: Zuerst
wird das kristalline Ethylen-Propylen-Blockcopolymer unter dem Einfluß von Druck und
Wärme in die Form einer filmförmigen Probe gebracht, die Probe wird mittels Infrarot-
Spektroskopie vermessen, um das Infrarot-Absorptionsspektrum der Probe zu erhalten,
und die charakteristische Absorption der Methylgruppe (-CH&sub3;) und die der
Methylengruppe (-CH&sub2;-) in dem Spektrum werden ermittelt; aus diesen Werten wird dann der
Ethylengehalt des Polymers mit Hilfe einer Eichkurve bestimmt.
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Das kristalline Ethylen-Propylen-Blockcopolymer umfaßt bevorzugt einen Gehalt an in
p-Xylol bei Raumtemperatur löslichen Bestandteilen (umfassend ein Polymer mit
geringem Molekulargewicht und den E/P-Copolymerkautschuk, erhalten durch die oben
genannte zweistufige Copolymerisation) im Bereich von 4 bis 20 Gew.-%, insbesondere
bevorzugt im Bereich von 5 bis 12 Gew.-%. Der Ethylengehalt des in p-Xylol bei
Raumtemperatur löslichen Bestandteils liegt bevorzugt im Bereich von 20 bis 45 Gew.-%,
insbesondere bevorzugt im Bereich von 25 bis 40 Gew.-%.
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Der in p-Xylol bei Raumtemperatur lösliche Bestandteil in dem Copolymer sollte eine
Grenzviskosität (bei 135ºC in Decalin) [η] von 4 dl/g oder mehr, bevorzugt von 5 dl/g
oder mehr, besitzen.
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Der in p-Xylol bei Raumtemperatur lösliche Bestandteil, auf den hier Bezug genommen
wird, wird wie folgt ermittelt: Zuerst werden 5 g des kristallinen Ethylen-Propylen-
Blockcopolymers vollständig in siedendem p-Xylol gelöst, und dann wird die Lösung auf
20ºC abgekühlt und einen Tag lang stehengelassen. Danach wird die Lösung filtriert, um
den in p-Xylol unlöslichen Bestandteil abzutrennen. 1500 ml Aceton werden zu dem
Filtrat gegeben, und das Gemisch wird gerührt, um das in p-Xylol lösliche Polymer
auszufällen. Das in p-Xylol lösliche Polymer wird mittels Filtration abgetrennt und getrocknet. Der
Ethylengehalt in dem in p-Xylol löslichen Bestandteil, auf den hier Bezug genommen
wird, wird wie folgt ermittelt: Eine filmförmige Probe, die aus dem Copolymer mit Hilfe von
Druck und Wärme hergestellt wurde, wird mittels Infrarot-Spektroskopie vermessen, um
das Infrarot-Absorptionsspektrum der Probe zu erhalten, und die charakteristische
Absorption der Methylgruppe (-CH&sub3;, 1155 cm&supmin;¹) und die der Methylengruppe (-CH&sub2;-) in dem
Spektrum werden ermittelt; aus diesen Werten wird dann der Ethylengehalt des
Bestandteils mit Hilfe der Eichkurve von Gardner (siehe I. J. Gardner et al., Rubber Chem. &
Tech 44, 1015, '71) bestimmt.
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Das kristalline Polypropylen hat eine Fließfähigkeit (bei 230ºC, 2160 g) im Bereich von 7
bis 70 g/10 Minuten, bevorzugt im Bereich von 10 bis 45 g/10 Minuten. Wenn die
Fließfähigkeit weniger als 7 g/10 Minuten beträgt, ist die Fließfähigkeit der Zusammensetzung
während des Formprozesses schlecht, was dazu führt, daß der Formzyklus verlängert
wird und die Formkörper Fließstreifen aufweisen, wodurch ihr äußerliches Aussehen
verschlechtert wird. Wenh die Fließfähigkeit mehr als 70g/10 Minuten beträgt, besitzen die
Formkörper, die aus der Zusammensetzung hergestellt werden, eine unzureichende
Schlagfestigkeit.
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Bestandteil (b):
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Das mindestens eine hydrierte Blockcopolymer, das als Bestandteil (b) in der
Zusammensetzung entsprechend der vorliegenden Erfindung enthalten ist, wird durch
Hydrieren mindestens eines Blockcopolymers der allgemeinen Formel A-(B-A)n oder A-B
erhalten und besitzt eine Fließfähigkeit (bei 200ºC und einer Last von 5 kg) von 5 g/10
Minuten oder mehr, wobei der Gehalt des Blocks A 22 Gew.-% oder weniger beträgt. In den
oben genannten allgemeinen Formeln ist A ein Polymerblock aus einem aromatischen
Kohlenwasserstoff, der mit einer Vinylgruppe substituiert ist; 8 ist ein Polymerblock aus
einem konjugierten Dien-Elastomer; und n ist eine ganze Zahl im Bereich von 1 bis 5.
Das Monomer aus einem aromatischen Kohlenwasserstoff, der mit einer Vinylgruppe
substituiert ist, das den Polymerblock A bildet, ist bevorzugt Styrol, aber es können
ebenfalls α-Methylstyrol, Vinyltoluol, andere Styrole, die mit einer niederen Alkylgruppe
substituiert sind, sowie Vinylnaphthalin verwendet werden.
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Das konjugierte Dien-Monomer, das den Polymerblock B bildet, ist bevorzugt Butadien
oder Isopren oder ein Gemisch dieser Monomere. Wenn der Polymerblock B in dem
Blockcopolymer von einem einzelnen konjugierten Dien-Monomer von Butadien
abgeleitet ist, ist es bevorzugt, daß das Blockcopolymer unter spezifischen
Copolymerisationsbedingungen hergestellt wird, so daß es einen 1,2-Mikrostrukturgehalt im Bereich von 20
bis 50% in den Polybutadienblöcken besitzt, so daß das Blockcopolymer vollständig zu
einem elastomeren hydrierten Blockcopolymer hydriert werden kann. Es ist besonders
bevorzugt, daß der 1,2-Mikrostrukturgehalt in den Blöcken im Bereich von 35 bis 45%
liegt.
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Es sind viele Verfahren vorgeschlagen worden, um ein Blockcopolymer dieses Typs
herzustellen. Ein typisches Verfahren ist in der japanischen Patentveröffentlichung Nr.
40-23798 beschrieben; bei diesem Verfahren wird die Blockcopolymerisation in
Gegenwart eines Lithium-Katalysators oder in Gegenwart eines Ziegler-Katalysators in einem
inerten Lösungsmittel durchgeführt.
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Die Hydrierung des Blockcopolymers kann mit Hilfe bekannter Verfahren durchgeführt
werden, wie z.B. mit den Verfahren, die in den japanischen Patentveröffentlichungen Nr.
42-8704, 43-6636 und 46-20814 beschrieben sind. Das Blockcopolymer kann z.B. in
Gegenwart eines Katalysators in einem inerten Lösungsmittel hydriert werden. Bei solch
einer Hydrierung werden mindestens 90%, bevorzugt 95% oder mehr der
Doppelbindungen in dem Blockcopolymer hydriert, so daß das Blockcopolymer in ein hydriertes
Blockcopolymer überführt wird.
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Der Gehalt des Polymerblocks A in dem hydrierten Blockcopolymer (b) beträgt
22 Gew.-% oder weniger, bevorzugt liegt er im Bereich von 10 bis 20 Gew.-%. Wenn
der Gehalt des Polymerblocks A mehr als 22 Gew.-% beträgt, werden die
Kautschukähnlichen Eigenschaften und die Kompatibilität mit Polypropylen des hydrierten
Blockcopolymers (b) verschlechtert, was dazu führt, daß die Schlagfestigkeit des Formkörpers,
der aus der Zusammensetzung hergestellt wird, verschlechtert wird.
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Das hydrierte Blockcopolymer (b) besitzt eine Fließfähigkeit (bei 200ºC und einer Last
von 5 kg) von 5 g/10 Minuten oder mehr; bevorzugt liegt die Fließfähigkeit im Bereich
von 5 bis 30 g/10 Minuten. Wenn die Fließfähigkeit weniger als 5 g/10 Minuten beträgt,
ist die Fließfähigkeit der Zusammensetzung zu gering, was dazu führt, daß das
äußerliche Aussehen der Formkörper, die aus der Zusammensetzung hergestellt werden,
infolge der Bildung von Fließstreifen verschlechtert wird.
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Beispiele für das hydrierte Blockcopolymer (b) umfassen ein Styrol-Ethylen-Butylen-
Styrol-Copolymer (SEBS), ein Styrol-Ethylen-Propylen-Styrol-Copolymer (SEPS) und ein
Styrol-Ethylen-Propylen-Copolymer (SEP) usw. Von diesen Materialien ist SEBS
bevorzugt.
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Bestandteil (c):
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Das mindestens eine hydrierte Blockcopolymer, das als Bestandteil (c) in der
Zusammensetzung entsprechend der vorliegenden Erfindung enthalten ist, wird durch
Hydrieren mindestens eines Blockcopolymers der allgemeinen Formel A-(B-A)n oder A-B
erhalten und besitzt eine Fließfähigkeit (bei 200ºC und einer Last von 5 kg) von 2 g/10
Minuten oder weniger, wobei der Gehalt des Blocks A 27 Gew.-% oder mehr beträgt. In den
oben genannten allgemeinen Formeln ist A ein Polymerblock aus einem aromatischen
Kohlenwasserstoff, der mit einer Vinylgruppe substituiert ist; B ist ein Polymerblock aus
einem konjugierten Dien-Elastomer; und n ist eine ganze Zahl im Bereich von 1 bis 5.
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Bezüglich der Monomere, welche die Polymerblöcke A und B in dem hydrierten
Blockcopolymer (c) bilden, und dem Verfahren zur Herstellung des hydrierten Blockcopolymers
(c) durch Hydrieren wird auf die Monomere und das Verfahren, die für den Bestandteil
(b) beschrieben wurden, verwiesen.
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Der Gehalt des Polymerblocks A in dem hydrierten Blockcopolymer (c) beträgt 27
Gew.-% oder mehr, bevorzugt liegt er im Bereich von 30 bis 50 Gew.-%. Wenn der
Gehalt des Polymerblocks A weniger als 27 Gew.-% beträgt, wird der Gehalt an harten
Segmenten in dem hydrierten Blockcopolymer (c) verringert, was dazu führt, daß die
Steifigkeit und die Beständigkeit gegen Verformung bei Wärmeeinwirkung der
Formkörper, die aus der Zusammensetzung hergestellt werden, verringert werden.
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Das hydrierte Blockcopolymer (c) besitzt eine Fließfähigkeit (bei 200ºC und einer Last
von 5 kg) von 2 g/10 Minuten oder weniger; bevorzugt liegt die Fließfähigkeit im Bereich
von 0,05 bis 2 g/10 Minuten. Wenn die Fließfähigkeit mehr als 2 g/10 Minuten beträgt,
wird die Schlagfestigkeit der Formkörper, die aus der Zusammensetzung hergestellt
werden, verringert.
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Beispiele für das hydrierte Blockcopolymer (c) umfassen ein Styrol-Ethylen-Butylen-
Styrol-Copolymer (SEBS), ein Styrol-Ethylen-Propylen-Styrol-Copolymer (SEPS), ein
Styrol-Ethylen-Propylen-Copolymer (SEP) usw. Von diesen Materialien sind SEBS und
SEP bevorzugt.
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Die Zusammensetzung entsprechend der vorliegenden Erfindung enthält die
Kombination aus mindestens einem hydrierten Blockcopolymer (Bestandteil (b)) und mindestens
einem hydrierten Blockcopolymer (Bestandteil (c)), bevorzugt in einem
Gewichtsverhältnis (b)/(c) im Bereich von 0,25 bis 4,0 und insbesondere bevorzugt in einem
Gewichtsverhältnis im Bereich von 0,5 bis 2,0, als erfindungswesentliche Bestandteile. Der
Bestandteil (b) und der Bestandteil (c) können unabhängig voneinander jeweils nur aus
einem Bestandteil oder aus mehreren Bestandteilen bestehen.
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Der Bestandteil (b) und der Bestandteil (c) werden der Zusammensetzung in einem
Verhältnis, das innerhalb des zuvor beschriebenen Bereiches liegt, zugegeben und in dem
Polypropylen in der Zusammensetzung dispergiert, wobei eine
Dispersionsphasenstruktur erhalten wird, in der der Bestandteil (c) mit dem Bestandteil (b) bedeckt ist (covered
up), und diese Dispersionsphasenstruktur führt zu einer Verbesserung der
physikalischen Eigenschaften der Formkörper, die aus der Zusammensetzung hergestellt
werden, im Hinblick auf das Gleichgewicht zwischen der Steifigkeit und der Beständigkeit
gegen Verformung bei Wärmeeinwirkung und der Schlagfestigkeit.
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Wenn die Zusammensetzung nicht die Kombination aus dem Bestandteil (b) und dem
Bestandteil (c), sondern lediglich den Bestandteil (b) enthält, sind die Steifigkeit und die
Beständigkeit gegen Verformung bei Wärmeeinwirkung, insbesondere die
zuletztgenannte Eigenschaft, der Formkörper, die aus der Zusammensetzung hergestellt werden,
unzureichend, obwohl die Schlagfestigkeit der Formkörper gut ist. Wenn die
Zusammensetzung andererseits nur den Bestandteil (c) enthält, ist die Schlagfestigkeit,
insbesondere die Schlagfestigkeit bei geringen Temperaturen, der Formkörper, die aus der
Zusammensetzung hergestellt werden, extrem schlecht.
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Bestandteil (d):
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Der Talk, der als Bestandteil (d) in der Polypropylen-Harzzusammensetzung
entsprechend der vorliegenden Erfindung enthalten ist, hat eine mittlere Teilchengröße im
Bereich von 3 bis 5 µm, gemessen mittels Laser-Diffraktion; es ist bevorzugt, daß die
mittlere Teilchengröße im Bereich von 3 bis 5 µm liegt, daß die Teilchengröße der größten
Talkteilchen, gemessen mittels Laser-Diffraktion, weniger als 20 µm beträgt und daß der
Talk eine spezifische BET-Oberfläche im Bereich von 5 bis 13 m²/g besitzt. Die
Zusammensetzung enthält den Talk, der als Bestandteil (d) verwendet wird, in einer Menge im
Bereich von 7 bis 25 Gew.-%.
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Die mittlere Teilchengröße und die Teilchengröße der größten Talkteilchen, auf die hier
Bezug genommen wird, wurden mit einem "Microtrack particle size distribution meter"
(Modell 799540DRA, hergestellt von Nikkiso Co.) entsprechend der Fraunhofer-
Diffraktionsformel für die Frontstreuung von Laserstrahlen und der Diffraktionsformel für
die Seitenstreuung von Licht aus einer Halogenlampe bestimmt.
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Feine Talkteilchen mit einer mittleren Teilchengröße von weniger als 3 µm haben ein
kleines Aspektverhältnis, und die Steifigkeit der Formkörper, die aus einer
Zusammensetzung unter Verwendung solcher Talkteilchen erhalten werden, ist unzureichend.
Wenn die Zusammensetzung andererseits grobe Talkteilchen mit einer mittleren
Teilchengröße von mehr als 5 µm enthält, besitzen die Formkörper, die aus solch einer
Zusammensetzung hergestellt werden, eine geringe Schlagfestigkeit, und zusätzlich kann
der Talk die Steifigkeit der Formkörper nicht verbessern.
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Die Teilchengröße der größten Talkteilchen, auf die hier Bezug genommen wird, ist die
Teilchengröße der größten Teilchen in dem Talk. Es ist bevorzugt, daß die
Teilchengröße der größten Talkteilchen, die in der vorliegenden Erfindung verwendet werden,
weniger als 20 µm beträgt. Die spezifische BET-Oberfläche des Talks, auf die hier Bezug
genommen wird, wird gemessen, indem Stickstoff bei der Temperatur von flüssigem
Stickstoff (77ºK) an den Talkteilchen adsorbiert wird, die Menge an physikalisch
adsorbiertem Stickstoff gemessen wird und die spezifische Oberfläche des Talks aus der auf
diese Weise gemessenen Menge mit Hilfe der BET-Theorie ermittelt wird. Die Menge an
Stickstoff, die bei der Temperatur von flüssigem Stickstoff an dem Talk adsorbiert wird,
kann unter Verwendung des Modells "Monosorb MS-12" (hergestellt von Yuasa Ionics
Co.) erhalten werden. Es ist bevorzugt, daß die spezifische BET-Oberfläche des Talks,
der in der vorliegenden Erfindung verwendet wird, im Bereich von 5 bis 13 m²/g liegt.
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Der Talk, der in der vorliegenden Erfindung verwendet wird, kann hergestellt werden,
indem ein Talk-Ausgangsmaterial mit einer herkömmlichen Zerkleinerungsvorrichtung,
wie z.B. einer Walzenmühle, einer Grobzerkleinerungsvorrichtung usw. zerkleinert wird,
um ein Talkpulver mit Talkteilchen der gewünschten Teilchengröße zu erhalten, und das
Pulver nachfolgend mit Hilfe einer herkömmlichen Klassiervorrichtung
(Trockenklassierung) klassiert wird, um Teilchen zu entfernen, deren mittlere Teilchengröße nicht im
Bereich von 3 bis 5 µm liegt. Alternativ kann das Talkpulver klassiert werden, während es
mit einer herkömmlichen Zerkleinerungsvorrichtung zerkleinert wird.
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Der Talk, der entsprechend der vorliegenden Erfindung verwendet wird, kann mit
verschiedenen Substanzen zum Bepandeln der Oberfläche behandelt werden,
vorausgesetzt, daß diese Behandlung die erfindungsgemäße Verwendung des Talks nicht
beeinträchtigt. Die Oberflächenbehandlungsverfahren umfassen physikalische und chemische
Oberflächenbehandlungsverfahren, und Substanzen zum Behandeln der Oberfläche, die
verwendet werden können, umfassen z.B. Silanhaftvermittler, höhere Fettsäuren,
Metallsalze höherer Fettsäuren, ungesättigte organische Säuren und deren Derivate,
organische Titanate, Harzsäuren usw.
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Die Zusammensetzung der vorliegenden Erfindung umfaßt 60 bis 89 Gew.-% des
kristallinen Polypropylens (Bestandteil (a)), 2 bis 16 Gew.-% des mindestens einen
hydrierten Blockcopolymers (Bestandteil (b)), 2 bis 16 Gew.-% des mindestens einen hydrierten
Blockcopolymers (Bestandteil (c)) und 7 bis 25 Gew.-% Talk (Bestandteil (d)). Wenn der
Gehalt an hydriertem Blockcopolymer (Bestandteil (b)) und der Gehalt an hydriertem
Blockcopolymer (Bestandteil (c)) jeweils weniger als 2 Gew.-% beträgt, können diese
Bestandteile die Schlagfestigkeit der Formkörper, die aus der Zusammensetzung
hergestellt werden, nicht verbessern. Wenn der Gehalt dieser Bestandteile jedoch jeweils
mehr als 16 Gew.-% beträgt, sind die Steifigkeit und die Beständigkeit gegen
Verformung bei Wärmeeinwirkung der Form körper, die aus der Zusammensetzung hergestellt
werden, unzureichend. Wenn der Gehalt an Talk (Bestandteil (d)) weniger als 7 Gew.-%
beträgt, ist die Steifigkeit der Formkörper, die aus der Zusammensetzung hergestellt
werden, unzureichend. Wenn der Gehalt an Talk jedoch mehr als 25 Gew.-% beträgt, ist
die Schlagfestigkeit der Formkörper, die aus der Zusammensetzung hergestellt werden,
unzureichend, und zusätzlich führt die Zugabe solch großer Mengen an Talk nicht zu
Formkörpern mit einem geringen Gewicht, so daß die Zugabe großer Mengen an Talk
nicht sinnvoll ist.
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Falls gewünscht, kann die Polypropylen-Harzzusammensetzung entsprechend der
vorliegenden Erfindung, welche die zuvor genannten Bestandteile (a), (b), (c) und (d)
enthält, zusätzlich 0 bis 200 Gewichtsteile, bevorzugt 0 bis 100 Gewichtsteile, bezogen auf
100 Gewichtsteile der Summe der hydrierten Blockcopolymere (b) und (c), eines Ethylen-
Propylen-Copolymerkautschuks (e) mit einem Ethylengehalt im Bereich von 60. bis 80
Gew.-% und einer Mooney-Viskosität, ML 1+4, (bei 100ºC) im Bereich von 10 bis 70,
und/oder eines Ethylen-PrOpylen-Dien-Copolymerkautschuks (f) mit einem Ethylengehalt
im Bereich von 60 bis 80 Gew.-%, und/oder eines Ethylen-Buten-Copolymerkautschuks
(g) mit einem Butengehalt im Bereich von 10 bis 25 Gew.-% und einer Mooney-
Viskosität, ML 1+4, (bei 100ºC) im Bereich von 5 bis 20 enthalten. Wenn der Gehalt
dieser Ethylen-α-Olefin-Copolymerkautschukmaterialien mehr als 200 Gewichtsteile beträgt,
wird die Wirkung der hydrierten Blockcopolymere in der Zusammensetzung
herabgesetzt, was dazu führt, daß das Gleichgewicht zwischen der Steifigkeit, der Beständigkeit
gegen Verformung bei Wärmeeinwirkung und der Schlagfestigkeit der Formkörper, die
aus der Zusammensetzung hergestellt werden, verlorengeht.
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Die Polypropylen-Harzzusammensetzung entsprechend der vorliegenden Erfindung wird
hergestellt, indem das kristalline Polypropylen (Bestandteil (a)), das mindestens eine
hydrierte Blockcopolymer (Bestandteil (b)), das mindestens eine hydrierte
Blockcopolymer (Bestandteil (c)) und der Talk (Bestandteil (d)), und wahlweise die Ethylen-α-Olefin-
Copolymerkautschukmaterialien (Bestandteile (e), (f), (g)) unter Verwendung
herkömmlicher Verfahren in den zuvor genannten Verhältnissen miteinander vermischt werden,
wobei z.B. ein Henschel-Mischer, ein V-Mischer, ein Bandmischer usw. verwendet
werden kann, und dann unter Verwendung eines Einzelschneckenextruders, eines
Doppelschneckenextruders, eines Doppelschneckenextruders, der zusätzlich zu der
gewöhnlichen Beschickungsvorrichtung zur Eingabe des verwendeten Materials eine weitere
Beschickungsvorrichtung zur Eingabe des verwendeten Materials im Zylinderteil des
Extruders
besitzt, eines Kneters, eines Banbury-Mischers usw. schmelzgemischt und
zerkleinert werden.
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Der Zusammensetzung können vor oder nach dem Vermischen der Bestandteile
verschiedene Additive zugegeben werden, um weiterhin die Eigenschaften der Formkörper
die aus der Zusammensetzung entsprechend der vorliegenden Erfindung hergestellt
werden, zu verbessern und um den Formkörpern die notwendigen Eigenschaften für ihre
bestimmungsgemäße Verwendung zu verleihen. Solche Additive umfassen z.B. ein
Antioxidationsmittel, einen UV-Absorber, einen Lichtstabilisator, ein Pigment, ein
Dispergiermittel, ein Beschichtungshilfsmittel, ein Formhilfsmittel, ein antistatisches Mittel, ein
Gleitmittel, einen Keimbildner, ein Trennmittel usw.
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Es ist insbesondere bevorzugt, der Zusammensetzung ein Antioxidationsmittel, einen
UV-Absorber, einen Lichtstabilisator und ein Pigment zuzugeben.
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Beispiele für das Antioxidationsmittel umfassen z.B. 2,6-Ditert-butylphenol,
2,6-Ditertbutyl-4-ethylphenol, 2,6-Ditert-butyl-4-n-butylpheriol, 2,6-Ditert-butyl-α-dimethylamino-p-
kresol, 6-(4-Hydroxy-3,5-ditert-butylanilin)-2,4-bisoctylthio-1,3,5-triazin, n-Octadecyl-3-(4'-
hydroxy-3',5'-ditert-butylphenyl)propionat,
Tris-(2-methyl-4-hydroxy-5-tert-butylphenyl)butan, Tetrakis-[methylen-3-(3',5'-ditert-butyl-4'-hydroxyphenyl)propionat]methan, 1,3,5-
Trimethyl-2,4,6-tris(3,5-ditert-butyl-4-hydroxybenzyl)benzol, Dilaurylthiodipropionat usw.
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Beispiele für den UV-Absorber und den Lichtstabilisator umfassen z.B. 2-Hydroxy-4-n-
octoxybenzophenon, 2-Hydroxy-4-octadecyloxybenzophenon,
4-Dodecyloxy-2-hydroxybenzophenon, 2-(2'-Hydroxy-3'-tert-butyl-5'-methylphenyl)-5-chlorbenzotriazol,
Bis(2,2,6,6-tetramethyl4-pyridyl)sebacat,
1,2,3,4-Butantetracarbonsäure-1,2,2,6,6-Pentamethyl-4-piperidinol-Tridecylalkohol-Kondensat usw.
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Die vorliegende Erfindung wird im folgenden anhand von Beispielen beschrieben, die
jedoch die vorliegende Erfindung in keinster Weise beschränken. Die Verfahren zur
Messung der physikalischen Daten der Produkte, die in den folgenden Beispielen
hergestellt wurden, sind unterhalb angegeben. Die Proben, die zur Messung der
physikalischen Daten verwendet wurden, wurden aus den Zusammensetzungen der Beispiele
durch Spritzgießen unter Verwendung einer Spritzgießmaschine, Modell J100SAII
(Nippon Seiko-sho Co.), bei einer konstanten Zylindertemperatur von 210ºC und einer
Formtemperatur von 40ºC hergestellt.
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(1) Fließfähigkeit (MFR):
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Die Fließfähigkeit wurde entsprechend dem Verfahren ASTM D1238 bestimmt.
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(2) Biegeelastizitätsmodul:
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Der Biegeelastizitätsmodul wurde entsprechend dem Verfahren ASTM D790 bestimmt.
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(3) Izod-Schlagfestigkeit:
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Die Izod-Schlagfestigkeit wurde bei 23ºC entsprechend dem Verfahren ASTM D256
bestimmt.
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(4) Temperatur, ab der eine thermische Verformung des Formteils auftrat:
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Die Temperatur, ab der eine thermische Verformung des Formteils auftrat, wurde bei
einer Faserspannung (fiber stress) von 18,5 kg/cm² entsprechend dem Verfahren ASTM
D648 bestimmt.
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(5) Oberflächenhärte
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Die Oberflächenhärte wurde entsprechend dem Verfahren ASTM D685 bestimmt, wobei
R als Stahlkugel verwendet wurde und die Daten auf die R-Skala bezogen wurden.
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(6) Versprödungstemperatur:
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Die Versprödungstemperatur wurde entsprechend dem Verfahren ASTM D746
bestimmt.
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(7) Fließweg in einer spiralförmigen Form (Spiral Flow Length):
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Die Testzusammensetzung wurde spritzgegossen, um den Fließweg der
Zusammensetzung in einer spiralförmigen Form zu messen, wobei eine Form mit einem spiralförmigen
Strömungskanal mit einer Dicke von 3 mm, einer Breite von 10 mm und einer Länge von
2000 mm zur Messung des Fließwegs des Harzes verwendet wurde. Das Spritzgießen
wurde unter Verwendung einer Spritzgießmaschine, Modell M100SJ (hergestellt von
Meiki Seisaku-sho Co.), bei einer konstanten Zylindertemperatur von 210ºC und einer
Formtemperatur von 40ºC bei einem Einspritzdruck von 600 kg/cm², wobei die
Einspritzzeit 10 Sekunden und die Abkühlzeit 30 Sekunden betrug, durchgeführt.
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(8) Bildung von Fließstreifen (in %);
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Fließstreifen sind regelmäßige furchenartige Streifen, die auf der Oberfläche eines
Formkörpers in senkrechter Richtung zur Fließrichtung des Harzes gebildet werden und
die durch fehlerhafte Übertragung der Oberfläche der verwendeten Form auf die
Oberfläche des Formkörpers entstehen, wobei die Fließstreifen Abmessungen im µm-Bereich
besitzen. Die Bildung von Fließstreifen (in %), auf die hier Bezug genommen wird,
entspricht dem Verhältnis des Fließweges in einer spiralförmigen Form (im vorhergehenden
Punkt (7) beschrieben), ab dem die Fließstreifen zum ersten Mal auftraten, zum
gesamten Fließweg.
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Die Ausgangsmaterialien, die für die folgenden Beispiele und Vergleichsbeispiele
verwendet wurden, sind im folgenden angegeben.
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(1) Kristalline Polypropylene:
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Die Zusammensetzungen der kristallinen Polypropylene, die in den Beispielen und
Vergleichsbeispielen verwendet wurden, sind in Tabelle 1 angegeben.
Tabelle 1 - kristalline Polypropylene
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* Vergleichsbeispiel
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(2) Hydrierte Blockcopolymere:
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Die Zusammensetzungen und die Polymertypen der hydrierten Blockcopolymere, die in
den Beispielen und Vergleichsbeispielen verwendet wurden, sind in Tabelle 2
angegeben.
Tabelle 2 - hydrierte Blockcopolymere
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* Vergleichsbeispiel
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(3) Ethylen-α-Olefin-Copolymerkautschukmaterialien:
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R-10: Ethylen-Propylen-Copolymerkautschuk mit einer Mooney-Viskosität, ML 1+4, (bei
100ºC) von 40 und einem Propylengehalt von 25 Gew.-% (EP931SP, hergestellt
von Nippon Synthetic Rubber Co.).
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R-11: Ethylen-Buten-1-Copolymerkautschuk mit einer Mooney-Viskosität, ML 1+4, (bei
100ºC) von 13 und einem Buten-1-Gehalt von 13 Gew.-% (EBM2041P, hergestellt
von Nippon Synthetic Rubber Co.).
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R-12: Ethylen-Propylen-Dien-Copolymerkautschuk mit einer Mooney-Viskosität, ML 1+4,
(bei 100ºC) von 80, einem Propylengehalt von 25 Gew.-% und einem Iodwert von
15 Gew.-% (EP57P, hergestellt von Nippon Synthetic Rubber Co.).
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(4) Talkpulver:
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T-1: klassiertes Talkpulver mit einer mittleren Teilchengröße von 4,1 µm (hergestellt von
CALCEED Co., Ltd.)
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T-2: klassiertes Talkpulver mit einer mittleren Teilchengröße von 6 µm (hergestellt von
CALCEED Co., Ltd.)
Beispiele 1 bis 8 und Vergleichsbeispiele 1 bis 9:
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Das kristalline Polypropylen, die hydrierten Blockcopolymere, der Kautschukbestandteil
und der Talk wurden entsprechend den Rezepturen, die in den Tabellen 3, 4 und 5
angegeben sind, abgewogen und in einem Freifallmischer zusammen mit den nachfolgend
angegebenen Additiven und Pigmenten vermischt, und das erhaltene Gemisch wurde in
einem Doppelschneckenextruder schmelzgeknetet und dabei zerkleinert. Die erhaltenen
Pellets wurden mit einer Spritzgießmaschine zu Proben geformt. Die physikalischen
Daten dieser Proben wurden in Tests ermittelt.
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Die erhaltenen Ergebnisse sind in den Tabellen 3, 4 und 5 gezeigt. Es ist ersichtlich, daß
die Proben, die in den Vergleichsbeispielen 1, 3 und 9 erhalten wurden, weniger steif
waren, bezogen auf den Biegeelastizitätsmodul, die Beständigkeit gegen Verformung bei
Wärmeeinwirkung und die Oberflächenhärte, als die Proben, die in den Beispielen
entsprechend der vorliegenden Erfindung erhalten wurden, und folglich waren die zuerst
genannten Proben, im Vergleich mit den zuletztgenannten Proben, schlechter
hinsichtlich des Gleichgewichts zwischen der Steifigkeit und der Schlagfestigkeit.
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Die Proben, die in den Vergleichsbeispielen 2, 4, 6 und 8 erhalten wurden, besaßen eine
geringe Schlagfestigkeit, bezogen auf die Izod-Schlagfestigkeit und die
Versprödungstemperatur, und waren folglich hinsichtlich des Gleichgewichts zwischen der Steifigkeit
und der Schlagfestigkeit ebenfalls schlechter als die Proben, die in den Beispielen
entsprechend der vorliegenden Erfindung erhalten wurden.
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Die Zusammensetzungen der Vergleichsbeispiele 5 und 7 besaßen eine unzureichende
Fließfähigkeit, so daß deutliche Fließstreifen auf den Proben gebildet wurden. Diese
Zusammensetzungen sind für die Herstellung von Polstermaterialien für Fahrzeuge nicht
geeignet.
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Additive:
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2,6-Ditert-butyl-4-methylphenol 0,1 phr
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Tetrakis-(methylen-3-(3',5'-ditert-butyl-4'-hydroxyphenyl)propionat]methan 0,2 phr
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Bis-(2,2,6,6-tetramethyl-4-piperidyl)sebacat 0,2 phr
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Pigmente:
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Eisenoxid 0,7 phr
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Titanoxid 0,3 phr
Tabelle 3 - Formbarkeit der Zusammensetzungen und physikalische
Eigenschaften und äußerliches Erscheinungsbild der Probeformkörper
Tabelle 4 - Formbarkeit der Zusammensetzungen und physikalische
Eigenschaften und äußerliches Erscheinungsbild der Probeformkörper
Tabelle 5 - Formbarkeit der Zusammensetzungen und physikalische
Eigenschaften und äußerliches Erscheinungsbild der Probeformkörper