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GEBIET DER
ERFINDUNG
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Gegenstand der Erfindung sind neue
Spinnenseiden-Proteinanaloga, die sich von der Aminosäure-Konsensus-Sequenz
von Wiederholungseinheiten herleiten, die im natürlichen Spinnentragfaden von
Nephila clavipes gefunden wird. Der synthetische Spinnentragfaden
wurde spezifischer aus rekombinanten Expressionssystemen von E.
coli und Bacillus subtilis produziert, worin die Expression aus
E. coli in Anteilen stattfindet, die größer als 1 mg Polypeptid voller
Länge pro
Gramm Zellmasse sind.
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HINTERGRUND
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Die ständig zunehmende Nachfrage nach
Materialien und Textilstoffen, die ohne die Festigkeit und Haltbarkeit
zu beeinträchtigen,
sowohl leicht als auch flexibel sind, hat einen Bedarf an neuen
Fasern aufkommen lassen, die höhere
Toleranzen für
solche Eigenschaften, wie zum Beispiel Elastizität, Denier, Zugfestigkeit und
Modul, besitzen. Die Suche nach einer besseren Faser hat zur Untersuchung
von in der Natur produzierten Fasern geführt, von denen einige bemerkenswerte
Qualitäten
besitzen. Die Vorteile der von Bombyx mori (der Seidenraupe) produzierten
natürlichen
Seide sind seit Jahren weithin bekannt gewesen, es wurde jedoch erst
kürzlich
damit begonnen, auch andere natürlich
produzierte Seiden zu untersuchen.
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Es wurde nachgewiesen, dass Spinnenseiden
mehrere wünschenswerte
Merkmale aufweisen. Die Radnetz-spinnenden Spinnen können Seide
aus sechs verschiedenen Drüsentypen
produzieren. Jede der sechs Fasern weist verschiedene mechanische
Eigenschaften auf. Sie haben jedoch alle mehrere Merkmale gemein.
Sie setzen sich (i) überwiegend
oder vollkommen aus Protein zusammen; (ii) unterliegen einem Übergang
aus einer löslichen
in eine unlösliche
Form, die nahezu irreversibel ist; (iii) setzen sich aus Aminosäuren zusammen,
die von Alanin, Serin und Glycin dominiert sind und weisen erhebliche
Mengen anderer Aminosäuren,
wie zum Beispiel Glutamin, Tyrosin, Leucin und Valin, auf. Es wurde
vorgeschlagen, dass die Spinnentragfaden-Seidenfaser aus pseudokristallinen
Regionen aus einer antiparallelen β-Faltblattstruktur mit dazwischen
verteilten elastischen amorphen Segmenten besteht.
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Die Spinnenseiden reichen von denen,
die eine Zugfestigkeit größer als
Stahl (7,8 vs. 3,4 g/Denier) aufweisen und denen mit einer größeren Elastizität als Wolle,
bis zu anderen, gekennzeichnet durch Grenzen der bis zum Bruch benötigten Energie,
die größer als
KEVLAR® (1 × 105 vs. 3 × 104 Jkg–1) sind. Liegen diese Charakteristika
vor, könnte
Spinnenseide als eine leichte Faser von hoher Festigkeit für verschiedene
Textilapplikationen verwendet werden.
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Beim Versuch des Löslichmachens
und Reinigens natürlicher
Spinnenseide, begegnete man erheblichen Schwierigkeiten, während die
Molekulargewichtsintegrität
der Faser erhalten bleibt. Die Seidenfasern sind außer in sehr
harschen Mitteln, wie zum Beispiel LiSCN, LiClO4 oder
88%iger (v/v) Ameisensäure,
unlöslich.
Sobald es aufgelöst
ist, präzipitiert
das Protein, wenn es dialysiert oder mit typischen Puffern verdünnt wird.
Ein anderer Nachteil von Spinnenseiden-Protein besteht darin, dass
nur kleine Mengen von kultivierten Spinnen zur Verfügung stehen,
wobei kommerziell nützliche
Seidenproteinmengen zu angemessenen Kosten nicht erreichbar sind.
Außerdem
werden von jedweder gegebenen Spinne mehrfache Spinnenseidenformen simultan
produziert. Das resultierende Gemisch weist weniger Applikationszwecke
als eine einzelne isolierte Seide auf, weil die verschiedenen Spinnenseiden- Proteine verschiedene
Eigenschaften aufweisen und aufgrund von Solubilisationsproblemen
mittels auf ihren physikalischen Merkmalen basierenden Verfahren
nicht leicht zu trennen sind. Folglich ist die Produktion kommerzieller
Spinnenseidenmengen aus natürlichen
Quellen praktisch nicht sehr aussichtsreich, und es bleibt ein Bedarf
an einer alternativen Produktionsweise bestehen. Die Technologie
der rekombinanten Genetik stellt eine derartige Weise bereit.
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Durch Verwendung der rekombinanten
DNA-Technologie ist es nun möglich,
DNA zum Zweck der Expression erwünschter
Proteine in kommerziell nützlichen
Mengen zwischen verschiedenen Organismen zu transferieren. Ein derartiger
Transfer beinhaltet im Allgemeinen das Verknüpfen geeigneter DNA-Fragmente mit
einem Vektor-Molekül,
welches dann mittels Transformation in einen Empfängerorganismus
eingeführt wird.
Transformanten werden durch einen bekannten Marker am Vektor oder
durch genetisches oder biochemisches Screening zur Identifikation
des klonierten Fragmentes ausgewählt.
Vektoren enthalten Sequenzen, die eine autonome Replikation in der
Wirtszelle ermöglichen
oder die Integration in ein Chromosom im Wirt erlauben.
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Wenn die klonierte DNA-Sequenz ein
Protein kodiert, müssen
eine Reihe von Ereignissen auftreten, um eine Synthese dieses Fremdproteins
in einer aktiven Form in der Wirtszelle zu erhalten. Es müssen Promotor-Sequenzen
anwesend sein, um die Transkription des Gens durch RNA-Polymerase
zu erlauben, und in der transkribierten mRNA müssen ein Ribosomen-Bindungsort
und ein Initiationscodon zur Translation durch Ribosomen anwesend
sein. Diese transkriptionalen und translationalen Erkennungssequenzen
werden im Allgemeinen zur wirksamen Bindung durch die Wirts-RNA-Polymerase
und -Ribosomen optimiert, und durch die umsichtige Wahl von Vektoren
ist es oft möglich,
eine wirksame Expression vieler Fremdgene in einer Wirtszelle zu
erhalten.
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Während
viele der Probleme einer effizienten Transkription und Translation
im Allgemeinen erkannt wurden und ihnen größtenteils begegnet wurde, stellt
die Synthese faserbildender Fremdpolypeptide, die eine hohe Anzahl
an Wiederholungseinheiten enthalten, einzigartige Probleme dar.
Gene, die Proteine dieses Typs kodieren, neigen aufgrund der sich
wiederholenden Nukleinsäuresequenzen
zur genetischen Instabilität.
Sie kodieren idealerweise Proteine von hohem Molekulargewicht, die
aus mindestens 800 Aminosäureresten
und im Allgemeinen mit beschränkten
Aminosäurezusammensetzungen
bestehen. Während
E. coli endogene Proteine mit über
1000 Resten produziert, scheint die Produktion langer Proteine von
beschränkter
Aminosäurezusammensetzung
eine unausgeglichene Belastung auf das biosynthetische System aufzuerlegen,
was – wahrscheinlich
aufgrund einer abortiven Translation – in der Produktion trunkierter
Produkte resultiert.
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Trotz der vorstehend erwähnten Schwierigkeiten
ist die rekombinante Expression faserbildender Proteine aus dem
Stand der Technik bekannt. Chatellard et al., Gene, 81, 267, (1989)
lehren das Klonieren und die Expression des trimeren Faserproteins
des humanen Adenovirus Typ 2 aus E. coli. Das Genexpressionssystem
verließ sich
auf die RNA-Polymerase des Bakteriophagen T7, und die optimale Genexpression
wurde bei 30°C
erhalten, wenn das Fremdprotein Konzentrationen von 1% bezogen auf
das des Gesamtwirtsprotein erreichte.
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Goldberg et al., Gene, 80, 305, (1989)
offenbaren das Klonieren und die Expression in E. coli eines synthetischen
Gens, kodierend ein Kollagen-Analogon (Poly-(Gly-Pro-Pro)). Das
größte DNA-Insert
lag in der Größenordnung
von 450 Basenpaaren, und es wurde vorgeschlagen, dass große Segmente
einer hoch repetitiven DNA in E. coli instabil sein könnten.
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Ferrari et al. (WO 8803533) offenbaren
Verfahren und Zusammensetzungen zur Produktion von Polypeptiden
mit repetitiven Oligomereinheiten, wie zum Beispiel diejenigen,
die in seiden- und elastinähnlichen Proteinen
durch die Expression synthetischer Strukturgene gefunden werden.
Die DNA-Sequenzen von Ferrari kodieren Peptide, enthaltend eine
Oligopeptid-Wiederholungseinheit, die mindestens 3 verschiedene
Aminosäuren
und insgesamt 4–30
Aminosäuren
enthalten, wobei mindestens 2 Wiederholungseinheiten im Peptid und
mindestens 2 identische Aminosäuren
in jeder Wiederholungseinheit vorliegen.
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Cappello et al. (WO 9005177) lehren
die Produktion eines proteinartigen Polymers aus transformierten prokaryotischen
Wirten, umfassend Stränge
aus Wiederholungseinheiten, die in ausgerichteten Strängen und DNA-Sequenzen,
kodierend dieselben, assembliert werden können. Die Wiederholungseinheiten
leiten sich von natürlichen
Polymeren, wie zum Beispiel Fibroin, Elastin, Keratin oder Kollagen
her.
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Das Klonieren und die Expression
seidenähnlicher
Proteine ist auch bekannt. Ohshima et al., Proc. Natl. Acad. Sci.
USA, 74, 5363, (1977) berichteten das Klonieren des Seidenfibroin-Gens
komplett mit flankierenden Sequenzen von Bombyx mori in E. coli.
Petty-Saphon et al. (
EP 230702 )
offenbaren die rekombinante Produktion von Seidenfibroin und Seidensericin
aus einer Varietät
von Wirten, einschließlich
E. coli, Saccharomyces cerevisiae, Pseudomonas sp., Rhodopseudomonas
sp., Bacillus sp. und Streptomyces sp. In den bevorzugten Ausführungsformen
wird die Expression sich von Bombyx mori herleitenden Seidenproteinen
besprochen.
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Fortschritte wurden auch beim Klonieren
und bei der Expression von Spinnenseiden-Proteinen gemacht. Xu et
al., Proc. Natl, Acad. Sci. USA., 87, 7120, (1990) berichten die
Bestimmung der Sequenz für
einen Anteil der repetitiven Sequenz eines Tragfaden-Seidenproteins,
Spidroin 1, von der Spinne Nephila clavipes, basierend auf einem
partialen cDNA-Klon. Die Wiederholungseinheit ist maximal 34 Aminosäuren lang
und ist nicht rigide konserviert. Die Wiederholungseinheit setzt
sich aus zwei unterschiedlichen Segmenten zusammen: (i) einem aus
10 Aminosäuren
bestehenden Segment, das von einer Polyalanin-Sequenz von 5–7 Resten dominiert
wird; (ii) aus einem aus 24 Aminosäuren bestehenden Segment, das
in Sequenz konserviert ist, das aber Deletionen von Vielfachen von
3 Aminosäuren
in vielen der Wiederholungen aufweist. Die letztere Sequenz besteht
vorwiegend aus GlyXaaGly-Motiven, wobei Xaa Alanin, Tyrosin, Leucin
oder Glutamin darstellt. Die Codon-Verwendung für diese DNA ist hoch selektiv,
wobei die Verwendung von Cytosin oder Guanin in der dritten Position
vermieden wird.
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Hinman und Lewis, J. Biol. Chem.
267, 19320 (1992) berichten über
die Sequenz eines partialen cDNA-Klons, kodierend einen Anteil der
Wiederholungssequenz eines zweiten Fibroin-Proteins, Spidroin 2,
aus der Tragfaden-Seide von Nephila clavipes. Die Wiederholungseinheit
von Spidroin 2 ist maximal 51 Aminosäuren lang und ist auch nicht
rigide konserviert. Die Frequenz der Codon-Verwendung von Spidroin
2-cDNA ist der von Spidroin 1 sehr ähnlich.
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Lewis et al. (
EP 452925 ) offenbaren die Expression
von Spinnenseiden-Proteinen, einschließlich Proteinfragmenten und
-varianten von Nephila clavipes aus transformierten E. coli. Zwei
distinkte Proteine wurden unabhängig
identifiziert und kloniert und wurden als Seidenprotein 1 (Spidroin
1) und Seidenprotein 2 (Spidroin 2) voeinander unterschieden.
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Lombardi et al. (WO 9116351) lehren
die Produktion von rekombinantem Spinnenseiden-Protein, umfassend
eine amorphe Domäne
oder Untereinheit und eine kristalline Domäne oder Untereinheit, worin
die Domäne
oder Untereinheit auf einen Anteil des Proteins verweist, der eine
sich wiederholende Aminosäuresequenz
enthält,
die eine bestimmte mechanisch-strukturelle Eigenschaft bereitstellt.
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Die vorstehend erwähnten Expressionssysteme
sind zur Produktion rekombinanter Seiden und Seidevarianten nützlich,
alle verlassen sich jedoch auf das spezifisch klonierte Gen eines
Seide produzierenden Organismus. Eine nachteilige Wirkung dieser
Systeme besteht darin, dass die Verwendung von Codonen zur Produktion
von Fremdproteinen in einem rekombinanten Wirt nicht optimiert ist.
Es ist im Fach weithin bekannt, dass die Expression eines Fremdgens
effizienter ist, wenn Codonen, die nicht vom Organismus begünstigt werden,
in dem Expression erwünscht
ist, vermieden werden. In rekombinante Wirte klonierte Fremdgene
verlassen sich häufig
auf die Verwendung eines Codons, das im Wirt typischerweise nicht
gefunden wird. Dies führt
häufig
zu schlechten Ausbeuten des Fremdproteins.
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Folglich bleibt ein Bedarf an einem
Verfahren zur Herstellung eines Spinnenseiden-Proteins in kommerziell
nützlichen
Mengen bestehen. Es ist eine erfindungsgemäße Aufgabe, diesen Bedarf durch
Bereitstellung neuer DNA-Sequenzen, kodierend Varianten von Konsensus-Sequenzen,
die sich von Seidenproteinen herleiten, die in einem Fremdwirt mit
der Fähigkeit
zur Herstellung synthetischer Proteine in kommerziell nützlichen
Mengen von 1% bis 30% bezogen auf das Gesamtwirtsprotein exprimiert
werden können,
zufriedenzustellen.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Es wird erfindungsgemäß ein Spinnentragfaden-variantes
Protein bereitgestellt, definiert durch eine Formel, die aus der
Gruppe ausgewählt
ist, bestehend aus:
- A) [AGQGGYGGLGXQGAGRGGLGGQGAGAnGG]z
worin
X = S, G oder N; n = 0–7
und z = 1–75;
und worin der Wert von z die Anzahl von Wiederholungen in dem varianten
Protein bestimmt und worin die Formel Variationen umfasst, die aus
der Gruppe ausgewählt sind,
bestehend aus:
- (a) wenn n = 0, die Sequenz, die AGRGGLGGQGAGAnGG umfasst, deletiert
ist;
- (b) AGQGGYGGLGSQGAGRG-GQGAGAAAAAA-GG
- (e) die Deletion von GYG in jedweder Wiederholung von der Deletion
von GRG in der gleichen Wiederholung begleitet ist; und
- (d) worin eine erste Wiederholung, worin n = 0 vorhanden ist,
der ersten Wiederholung eine zweite Wiederholung vorausgeht, worin
n = 6; und
- B) [GPGGYGPGQQGPGGYGPGQQGPGGYGPGQQGPSGPGSAn] z
worin n
= 6–10
und z = 1–75
und worin sich individuelle Wiederholungen der Konsensus-Wiederholungssequenz
durch Deletionen von ganzen Vielfachen von fünf konsekutiven Resten, bestehend
aus einer oder beiden der Pentapeptid-Sequenzen GPGGY oder GPGQQ,
unterscheiden.
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Es wird erfindungsgemäß weiter
ein Verfahren zur Produktion eines erfindungsgemäßen synthetischen Spinnentragfaden-varianten
Proteins bereitgestellt, umfassend die Schritte von:
- (i) Design einer DNA-Monomersequenz von zwischen ca. 50 bp und
1000 bp, die für
ein Polypeptid-Monomer kodiert, bestehend aus einer Variante einer
Konsensus-Sequenz, hergeleitet aus den faserbildenden Regionen des
Spinnentragfaden-Proteins und definiert durch SEQ ID NO: 1 oder
SEQ ID NO: 18;
- (ii) Assemblieren des DNA-Monomers von Schritt (i);
- (iii) Polymerisieren des DNA-Monomers von Schritt (ii) zur Bildung
eines synthetischen Gens, kodierend ein Seiden-variantes Protein
voller Länge;
- (iv) Transformieren einer geeigneten Wirtszelle mit einem Vektor,
enthaltend das synthetische Gen von Schritt (iii);
- (v) Exprimieren des synthetischen Gens, wobei das durch das
synthetische Gen kodierte Protein (a) in Anteilen zwischen 1 mg
und 300 mg Protein der vollen Länge
pro Gramm Zellmasse produziert oder (b) in das extrazelluläre Medium
sezerniert wird; und
- (vi) Wiedergewinnen des in Schritt (v) exprimierten Proteins
in einer Form, die zu einer Faser gebildet werden kann.
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Es werden erfindungsgemäß neue Plasmide,
enthaltend DNA-Zusammensetzungen bereitgestellt, die Spinnenseide-variante
Proteine kodieren und neue transformierte Wirtszellen, enthaltend
diese Plasmide, die zum Exprimieren des Seide-varianten Proteins
in Anteilen von größer als
1 mg Polypeptid voller Länge
pro Gramm Zellmasse fähig
sind.
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Im erfindungsgemäßen Umfang eingeschlossen sind
auch transformierte Wirtszellen, die zur Sekretion von Spinnentragfaden-Proteinanaloga
voller Länge
in das Zellwachstumsmedium fähig
sind.
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In einer bevorzugten Ausführungsform
wird ein artifizielles Gen zum Kodieren eines Analogons von einem
Spinnenseiden-Protein, einem der Proteine der Tragfadenfaser von
Nephila clavipes konstruiert. Es sind Mittel vorgesehen, wodurch
ein derartiges artifizielles Gen zum Kodieren eines Proteins von
ca. der gleichen Länge
wie das natürliche
Protein assembliert und polymerisiert werden kann. Es sind weiter
Mittel vorgesehen, wodurch ein derartiges artifizielles Gen auf
eine regulierte Art und Weise in einem Bakterienwirt exprimiert
werden kann, wobei große
Mengen seines Proteinprodukts produziert werden können. Dieses
Proteinprodukt kann in gereinigter Form hergestellt werden, die
zur Bildung zu einer Faser geeignet ist. Während es sich bei dem erfindungsgemäßen Gegenstand
um ein Spinnenseide-variantes Protein handelt, ist zur Kenntnis zu
nehmen, dass die Erfindung erweitert werden kann, um andere hoch
repetitive faserbildende Proteine oder variante Formen dieser natürlichen
Proteine einzuschließen.
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Es werden erfindungsgemäße Verfahren
zur Herstellung kommerziell nützlicher
Mengen von Spinnenseiden-Proteinen in Mikroorganismen unter Verwendung
rekombinanter DNA-Technologie bereitgestellt. Mikrobielle Verfahren
zur Herstellung derartiger Proteine würden mehrere Vorteile bereitstellen.
So würden
zum Beispiel mikrobielle Quellen die Basis zur Produktion faserbildender
Proteine in großen
Mengen bei ausreichend niedrigen Kosten für kommerzielle Applikationen
bereitstellen. Mikrobielle Wirte würden sowohl die Applikation
rekombinanter DNA-Technologie zur Konstruktion und Produktion varianter
Formen faserbildender Proteine als auch neue Proteine bereitstellen,
welche die Verwendungszwecke dieser Fasern erweitern könnten. Die
mikrobielle Produktion würde
darüber
hinaus die rasche Herstellung von Proben varianter Proteine zum
Testen erlauben. Derartige Proteine wären frei von anderen in der
natürlichen
Faser gefundenen Proteinen, wobei ermöglicht wird, die Eigenschaften
der einzelnen Proteine getrennt zu untersuchen.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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SEQUENZPROTOKOLL
UND BIOLOGISCHE HINTERLEGUNGEN
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1 erläutert die
Aminosäuresequenz
(SEQ ID NO: 19) des natürlichen
Spinnentragfaden-Proteins, Spidroin
1, wie von Xu et al., Proc. Natl, Acad. Sci. USA., 87, 7120, (1990),
offenbart.
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2 erläutert die
Aminosäuresequenzen
für das
Monomer (SEQ ID NO: 20) und Polymer (SEQ ID NO: 21) des Spinnenseiden-DP-1A.9-Analogons
(SEQ ID NO: 80).
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3 erläutert die
Aminosäuresequenzen
für das
Monomer (SEQ ID NO: 22) und Polymer (SEQ ID NO: 23) des Spinnenseiden-DP-1B.9-Analogons
(SEQ ID NO: 81).
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4 erläutert die
bei der Konstruktion des DNA-Monomers für die DP-1-Proteinexpression
verwendeten synthetischen Oligonukleotide L (SEQ ID NO: 24–26), M1
(SEQ ID NO: 27–29),
M2 (SEQ ID NO: 30–32) und
S (SEQ ID NO: 33–35).
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5 stellt
eine Plasmidkarte dar, welche die Konstruktion von Plasmid pFP510
aus pA126i erläutert. Plasmid
pFP510 wird zur Konstruktion von Plasmiden zum Assemblieren und
Polymerisieren von DNA-Monomeren und Genen verwendet, die DP-1A-Analoga
kodieren.
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6 stellt
eine Plasmidkarte von Plasmid pFP202 dar, welche zur Konstruktion
von Expressionsvektoren in großem
Umfang verwendet wird.
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7 erläutert die
sechs doppelsträngigen
synthetischen Oligonukleotide, A (SEQ ID NO: 41–43), B (SEQ ID NO.: 44–46), C
(SEQ ID NO: 47–49),
D (SEQ ID NO: 50–52),
E (SEQ ID NO: 53–55)
und F (SEQ ID NO: 56–58),
die bei der Konstruktion des DNA-Monomers für die DP-2-Protein-Expression
verwendet werden.
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8 erläutert die
Aminosäuresequenz
(SEQ ID NO: 59) des natürlichen
Spinnenseiden-Proteins, Spidroin
2, wie von Lewis et al. (
EP 452925 )
beschrieben.
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9 erläutert die
Aminosäuresequenzen
des Aminosäure-Monomers
(SEQ ID NO: 60) und Polymers (SEQ ID NO: 61) des Analogons des Spinnentragfaden-Proteins
2, DP-2A (SEQ ID NO: 83).
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10 erläutert die
Aminosäuresequenzen
des Aminosäure-Monomers
(SEQ ID NO: 62) und Polymers (SEQ ID NO: 63) des Analogons des Spinnentragfaden-Proteins
1, DP-1B.16 (SEQ ID NO: 82).
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11 erläutert die
vier doppelsträngigen
synthetischen Oligonukleotide 1 (SEQ ID NO: 64–66), 2 (SEQ ID NO: 67–69), 3
(SEQ ID NO: 70–72)
und 4 (SEQ ID NO: 73–75),
die zur Konstruktion der synthetischen Gene, kodierend DP-1B.16
(SEQ ID NO: 82), verwendet werden.
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12 stellt
eine Plasmidkarte dar, welche die Konstruktion des Plasmids pFP206
aus pA126i erläutert.
Plasmid pFP206 wurde zur Konstruktion von Plasmiden verwendet, die
zur Assemblierung und Polymerisation des DNA-Monomers und Gene,
kodierend DP-1B-Analoga, verwendet werden.
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13 erläutert die
vollständige
Nukleinsäuresequenz
(SEQ ID NO: 78) von Plasmid pA126i.
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14 erläutert die
vollständige
DNA-Sequenz (SEQ ID NO: 79) von pBE346.
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15 stellt
eine Plasmidkarte dar, welche die Konstruktion des Plasmids pFP191
erläutert,
das zur Transformation von B. subtilis-Zellen für die DP-1A-analoge Protein-Expression
und -Sekretion verwendet wird.
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16 erläutert die
vier synthetischen doppelsträngigen
Oligonukleotide P1, P2, P3 und P4, die zur Konstruktion der synthetischen
Gene, kodierend DP-1B.33, verwendet werden.
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P1 entspricht SEQ ID NO: 84, 85 und
86.
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P2 entspricht SEQ ID NO: 87, 88 und
89.
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P3 entspricht SEQ ID NO: 90, 91 und
92.
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P4 entspricht SEQ ID NO: 93, 94 und
95.
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17 stellt
eine Plasmidkarte von Plasmid pHIL-D4 dar, die zur Konstruktion
von Vektoren zur intrazellulären
Protein-Expression in Pichia pastoris verwendet wird.
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18 stellt
eine Plasmidkarte von Plasmid pPIC9 dar, die zur Konstruktion von
Vektoren zur extrazellulären
Protein-Produktion in P. pastoris verwendet wird.
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19 erläutert die
DNA-Sequenz eines Anteils von Plasmid pFO734, einem Intermediärprodukt
bei der Konstruktion von Vektoren zur extrazellulären Protein-Produktion
in P. pastoris.
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20 erläutert die
DP-1B-Produktion durch den P. pastoris-Stamm YFP5028.
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21 erläutert die
DP-1B-Produktion durch den P. pastoris-Stamm YFP5093.
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Die Anmelder haben Sequenzprotokolle
1–107
unter Befolgung der „Regelung
für die
Standard-Darstellung von Nukleotid- und Aminosäuresequenzen in Patentanmeldungen" (Anhänge I und
II zur Entscheidung des Präsidenten
des EPA, veröffentlicht
in Supplement Nr. 2 zu OJ EPA 12/1992), bereitgestellt.
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Die Anmelder haben unter den Bedingungen
des Budapester Vertrags die folgenden biologischen Hinterlegungen
vorgenommen.
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Die Kennzeichnung „ATCC", wie hierin verwendet,
verweist auf die American Type Culture Collection Hinterlegungsstelle
in Rockville, Maryland, in 12301 Parklawn Drive, Rockville, MD 20852,
USA. Die „ATCC-Nr." stellt die Zugriffsnummer
auf die bei der ATCC hinterlegten Kulturen dar.
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AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Die folgenden Definitionen werden
hierin verwendet, und es sollte auf sie zwecks Interpretation der Ansprüche und
der Patentschrift Bezug genommen werden.
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Die Begriffe „Promotor" und „Promotor-Region", wie hierin verwendet,
verweisen auf eine DNA-Sequenz,
gewöhnlich
oberstromig (5' bis
zu) der Protein kodierenden Sequenz eines Strukturgens, das die
Expression der Kodierregion durch Bereitstellung der Erkennung der
RNA-Polymerase und/oder anderer Faktoren, die zur Transkription
zum Start am korrekten Ort erforderlich sind, kontrolliert. Promotor-Sequenzen sind notwendig,
aber nicht immer ausreichend, um die Expression des Gens anzutreiben.
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Ein „Fragment" konstituiert eine Fraktion der DNA-Sequenz
der speziellen Region.
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„Nukleinsäure" verweist auf ein Molekül, das einzel-
oder doppelsträngig
sein kann, sich aus Monomeren (Nukleotiden) mit einem Zucker, Phosphat
und entweder einem Purin oder Pyrimidin zusammensetzt. In Bakterien,
niederen Eukaryoten und in höheren
Tieren und Pflanzen verweist „Desoxyribonukleinsäure (DNA) auf
das genetische Material, während „Ribonukleinsäure" (RNA) an der Translation
der Information aus der DNA in Proteine beteiligt ist.
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Die Begriffe „Peptid", „Polypeptid" und „Protein" werden miteinander
auswechselbar verwendet.
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„Regulation" und „regulieren" verweisen auf die
Modulation der Genexpression, die von den DNA-Sequenzelementen,
die primär,
aber nicht ausschließlich
oberstromig von (5' bis
zum) Transkriptionsbeginn eines Gens lokalisiert ist, kontrolliert
wird. Die Regulation kann auf eine Stimulation in einer vollkommenen
oder keiner Reaktion resultieren, oder sie kann in Variationen des
Umfangs der Genexpression resultieren.
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Der Begriff „kodierende Sequenz" verweist auf den
Anteil eines Gens, kodierend ein Protein, Polypeptid oder einen
Anteil davon, und schließt
die regulierenden Sequenzen, welche die Initiierung der Transkription antreiben,
aus. Die kodierende Sequenz kann eine ununterbrochene Kodierungsregion
konstituieren, oder sie kann ein oder mehrere Intron(en) einschließen, die
durch geeignete Splice-Verbindungen
gebunden sind. Die kodierende Sequenz kann ein Verbund von Segmenten
sein, die sich von verschiedenen Quellen, die natürlich vorkommen
oder synthetisch sind, herleiten.
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Der Begriff „Konstruktion" oder „Konstrukt" oder Konstruieren
verweist auf ein Plasmid, ein Virus, eine autonome Replikationssequenz,
einen Phagen oder eine Nukleotidsequenz, linear oder ringförmig, aus
einer einzel- oder doppelsträngigen
DNA oder RNA, die sich von jedweder Quelle herleiten, worin eine
Anzahl von Nukleotidsequenzen verknüpft oder zu einer einzigartigen
Konstruktion rekombiniert wurden, die zum Einführen eines Promotor-Fragmentes
und einer DNA-Sequenz für
ein ausgewähltes
Genprodukt zusammen mit der entsprechenden 3'-untranslatierten Sequenz in eine Zelle
fähig ist.
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Wie hierin verwendet, stellt „Transformation" die Akquisition
neuer Gene in einer Zelle durch die Inkorporation von Nukleinsäure dar.
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Der Begriff „funktionsfähig verknüpft" verweist auf die
chemische Fusion zweier DNA-Fragmente in einer vorschriftsmäßigen Orientierung
und einem Leserahmen, um zur Transkription von funktioneller RNA
zu führen.
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Unter dem Begriff „Expression", wie hierin verwendet,
versteht man die Transkription und Translation zum Genprodukt aus
einem Gen, kodierend für
die Sequenz des Genprodukts. Bei der Expression wird eine DNA-Kette,
kodierend für
die Sequenz des Genprodukts zuerst zu einer komplementären RNA,
bei der es sich häufig
um eine Messenger-RNA handelt, transkribiert, und dann wird die
auf diese Weise transkribierte Messenger-RNA in das vorstehend erwähnte Genprodukt
translatiert, wenn das Genprodukt ein Protein ist.
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Der Begriff „Translationsinitiationssignal" verweist auf eine
Einheit aus drei Nukleotiden (Codon) in einer Nukleinsäure, welche
die Initiierung der Proteinsynthese spezifiziert.
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Der Begriff „Signalpeptid" verweist auf ein
Amino-terminales Polypeptid, das dem sezernierten maturen Protein
vorausgeht. Das Signalpeptid wird von dem maturen Protein gespalten
und liegt deshalb nicht darinnen vor. Signalpeptide weisen die Funktion
des Richtens und der Translokation sezernierter Proteine über die
Zellmembranen auf. Auf das Signalpeptid wird auch als auf die Signalsequenz
verwiesen.
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Der Begriff „matures Protein" verweist auf das
endgültig
sezernierte Proteinprodukt ohne jedweden daran gebundenen Teil des
Signalpeptids.
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Der Begriff „Plasmid" oder „Vektor", wie hierin verwendet, verweist auf
ein extra-chromosomales Element, das häufig Gene trägt, die
keinen Teil des zentralen Metabolismus der Zelle bilden und gewöhnlich in der
Form ringförmiger
doppelsträngiger
DNA-Moleküle
vorliegen.
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Der Begriff „Restriktionsendonuklease" verweist auf ein
Enzym, das hydrolytische Spaltung in einer spezifischen Nukletotidsequenz
in doppelsträngiger
DNA katalysiert.
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Der Begriff „kompatible Restriktionsorte" verweist auf verschiedene
Restriktionsorte, die – wenn
gespalten – Nukleotidenden
ergeben, die ohne jedwede zusätzliche
Modifikation ligiert werden können.
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Der Begriff „geeigneter Promotor" verweist auf jedweden
eukaryotischen oder prokaryotischen Promotor, der zum Antreiben
der Expression eines synthetischen Spinnenseide-varianten Gens fähig ist.
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Der Begriff „Spinnenseide-variantes Protein" verweist auf ein
Protein-Design, dessen Aminosäuresequenz
auf repetitiven Sequenzmotiven und -variationen davon basiert, die
in einer bekannten natürlichen
Spinnenseide gefunden werden.
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Der Begriff „variantes Protein voller
Länge" verweist auf jedwedes
Spinnenseide-variante Protein, kodiert durch ein synthetisches Gen,
das durch die Assemblierung und Polymerisation eines DNA-Monomers konstruiert
wurde.
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Der Begriff „DNA-Monomer" verweist auf ein
DNA-Fagment, bestehend aus zwischen 300 und 400 bp, die eine oder
mehrere Wiederholungsaminosäuresequenz(en)
eines Spinnenseide-varianten Proteins kodieren. Beispiele von DNA-Monomeren,
die erfindungsgemäß geeignet
sind, sind in 2, 3, 9 und 10 erläutert.
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Der Begriff „Peptidmonomer", „Polypeptidmonomer" oder „Aminosäure-Monomer" verweist auf die durch
ein DNA-Monomer kodierte Aminosäuresequenz.
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Der Begriff „kommerzielle Mengen" verweist auf Mengen
rekombinant produzierter erwünschter
Proteine, bei denen mindestens 1% des durch eine mikrobielle Kultur
produzierten Gesamtproteins das gewünschte Protein ist.
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Der Begriff „gewünschtes Protein" verweist auf jedwedes
Protein, das für
ein aus genetisch manipulierten Bakterien zu erhaltendes wertvolles
Produkt gehalten wird.
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Der Begriff „DP-1-Analogon" verweist auf jedwede
Spinnenseide-Variante, die sich von der Aminosäuresequenz des natürlichen
Proteins 1 (Spidroin 1) von Nephila calvipes, wie in 1 erläutert, herleitet.
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Der Begriff „DP-2-Analogon" verweist auf jedwede
Spinnenseide-Variante, die sich von der Aminosäuresequenz des natürlichen
Proteins 2 (Spidroin 2) von Nephila calvipes, wie in 8 erläutert, herleitet.
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Wie hierin verwendet, werden die
folgenden Abkürzungen
zur Identifikation spezifischer Aminosäuren verwendet:
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Es sind erfindungsgemäß auch neue
DNA-Sequenzen bereitgestellt, die Spinnenseide-Protein-Varianten kodieren,
die zur Expression kommerzieller Seiden-Proteinmengen in einem rekombinanten
Wirt geeignet sind.
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Es wird erkannt werden, dass die
Vorteile eines derartigen Proteins und eines derartigen Verfahrens vielfältig sind.
Spinnenseide, besonders Tragfaden-Seide weist eine Zugfestigkeit
von über
200 ksi mit einer Elastizität
von nahezu 35% auf, wodurch es schwieriger zu zerreißen ist
als entweder KEVLAR oder Stahl. Wenn sie zu Fasern gesponnen wird,
kann die erfindungsgemäße Spinnenseide
Applikationszwecke bei der Massenanfertigung in den Bekleidungsindustrien
aufweisen und ebenso für
bestimmte Arten von Verwendungen von hoher Festigkeit, wie zum Beispiel
Seilen, chirurgischen Nahtmaterialien, flexiblen Bindungen zum Festbinden
bestimmter elektrischer Komponenten und selbst als ein Biomaterial
zur Implantation (z. B. künstlicher
Ligamente oder Aortabändelung)
anwendbar sein. Außerdem
können
diese Fasern mit verschiedenen Kunststoffen und/oder Harzen zur
Herstellung eines faserverstärkten
Kunststoffs und/oder Harzproduktes gemischt werden. Da Spinnenseide überdies
bis zu 100°C
stabil ist, können
diese Fasern zur Verstärkung
thermisch injizierter Kunststoffe verwendet werden. Diese Proteine
können
auch in der Form von Folien oder Beschichtungen wertvoll sein. Es
wird von einem Fachmann erkannt werden, dass die Eigenschaften der
Seidenfasern durch Veränderung
der Aminosäuresequenz
des Proteins verändert
werden können.
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Es wird erfindungsgemäß ein Verfahren
zur Herstellung von Analoga natürlicher
Spinnenseiden-Proteine
und -Varianten unter Verwendung der rekombinanten DNA-Technologie
bereitgestellt. Das Verfahren besteht aus: (1) dem Design analoger
Proteinsequenzen, basierend auf der Aminosäuresequenz der faserbildenden
Regionen natürlicher
Proteine; (2) dem Design von DNA-Sequenzen zum Kodieren dieser analogen
Proteinsequenzen, basierend auf einem DNA-Monomer von mindestens
50 bp mit minimaler interner Repetitivität, und präferenzieller Verwendung von
Codonen, die den Präferenzen
eines spezifischen Wirtsorganismus angepasst sind; (3) Assemblieren
des DNA-Monomers aus klonierten synthetischen Oligonukleotiden;
(4) Polymerisation des DNA-Monomers zu Längen von mindestens 800 bp
und bevorzugt zu Längen,
die sich der Länge
des Gens, kodierend das natürliche
Protein, annähern;
(5) Insertion des polymerisierten artifiziellen Gens in einen geeigneten
Vektor, der zur Replikation im Wirtsorganismus auf eine derartige
Weise fähig
ist, dass das Gen funktionsfähig
an die Expressionssignale gebunden wird, wobei seine Expression
reguliert werden kann; (6) Produktion des Proteins im vorstehend
erwähnten
mikrobiellen Wirt, der einen derartigen Expressionsvektor trägt; (7)
Reinigen des Proteins aus der Biomasse und seine Herstellung in
einer Form, die zur Bildung zu Fasern, Folien oder Beschichtungen
geeignet ist.
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Die Expression des gewünschten
Seide-varianten Proteins in Escherichia coli ist bevorzugt, da dieser Wirt
große
Mengen Fremdprotein zuverlässig
produziert und das Fach mit geeigneten Transformations- und Expressionsvektoren
reichlich versehen ist. Die Bereitstellung alternativer Wirte und
insbesondere Wirte, welche die Sekretion des gewünschten Proteins in das Wachstumsmedium
erleichtern, liegt jedoch nicht außerhalb des erfindungsgemäßen Rahmens.
Derartige alternative Wirte können
Bacillus subtilis, Saccharomyces cerevisiae, Schizosaccharomyces
pombe, Pichia pastoris, Aspergillus spp., Hansenula spp., und Streptomyces
spp. einschließen,
sind aber nicht beschränkt
darauf. Der für
die Sekretion von Seide-variantem Protein bevorzugte Expressionswirt
ist Bacillus subtilis.
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Es werden erfindungsgemäß eine Reihe
verschiedener Plasmide oder Vektoren bereitgestellt, die zum Klonieren
von Anteilen der DNA, die zum Assemblieren und zur Expression des
Seide-varianten Proteingens in E. coli erforderlich sind, geeignet
ist. Zur Konstruktion geeignete Vektoren enthalten einen auswählbaren Marker
und Sequenzen, die eine autonome Replikation oder chromosomale Integration
enthalten. Zur Expression geeignete Vektoren enthalten außerdem Sequenzen,
welche die Transkription und Translation des heterologen DNA-Fragments
richten. Diese Vektoren umfassen eine Region 5' des heterologen DNA-Fragmentes, in
dem die transkriptionalen Initiationskontrollen untergebracht sind
und optional eine Region 3' des
DNA-Fagmentes, welches die transkriptionale Termination kontrolliert.
Es ist am bevorzugtesten, wenn sich beide Kontrollregionen von zu
E. coli homologen Genen herleiten, obwohl man zur Kenntnis nehmen
sollte, dass diese Kontrollregionen sich nicht von den Genen herzuleiten
brauchen, die zu den als einen Produktionswirt gewählten spezifischen
Spezies nativ sind. Geeignete Vektoren können zum Beispiel von einem
Bakterium, einem Virus (wie zum Beispiel Bakteriophagen T7 oder
einem M-13 hergeleiteten Phagen), einem Cosmid, einer Hefe oder
einer Pflanze hergeleitet werden. Protokolle zum Erhalt und zur
Verwendung dieser Vektoren sind dem Fachmann bekannt. (Sambrook
et al., Molecular Cloning: A Laboratory Manual – Bände 1, 2, 3 (Cold Spring Harbor
Laboratory: Cold Spring Harbor, New York, 1989}).
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Beispiele sich von Bakterien herleitenden
Vektoren schließen
Plasmid-Vektoren, wie zum Beispiel pBR322, pUC19, pSP64, pUR278
und pORF1 ein. Beispielhafte geeignete Virusvektoren sind die, die
sich von Phagen, Vaccinia, Retrovirus, Baculovirus oder einem bovinen
Papillomvirus herleiten. Beispiele von Phagenvektoren schließen λ+, λEMBL3, 12001, λgt10, λgt11, Charon
4a, Charon 40 und λZAP/R
ein. pXB3 und pSC11 sind beispielhaft für Vaccinia-Vektoren (Chakrabarti
et al., Molec. Cell. Biol. 5: 3401-9 (1985) und Mackett et al.,
J. Virol. 49: 857864 (1984). Ein Beispiel eines filamentösen Phagenvektors
ist ein sich von M13 herleitender Vektor wie M13mp18 und M13mp19.
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Für
die Expression von Spinnenseide-varianten Proteinen in E. coli sind
sich von Bakterien herleitende Vektoren bevorzugt, wobei sich von
pBR322 herleitende Plasmide am bevorzugtesten sind.
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Optional kann die Herstellung des
Seide-varianten Proteins als ein Sekretionsprodukt eines transformierten
Wirts, wie zum Beispiel B. subtilis, erwünscht sein. Sekretion erwünschter
Proteine in die Wachstumsmedien weist den Vorteil vereinfachter
und weniger kostspieliger Reinigungsverfahren auf. Es ist dem Fachmann
weithin bekannt, dass die Sekretionssignal-Sequenzen oft bei der
Erleichterung des aktiven Transports von exprimierbaren Proteinen über die
Zellmembranen nützlich
sind. Die Schaffung eines transformierten Bacillus-Wirtes, der zur
Sekretion fähig
ist, kann durch die Inkorporation einer DNA-Sequenz, die für ein Sekretionssignal
kodiert, das im Bacillus-Produktionswirt auf der Expressionskassette
funktional ist, zwischen der Expressions-kontrollierenden DNA und
der DNA, kodierend das Seide-variante Protein und im Leserahmen
mit dem Letzteren, erreicht werden. Beispiele von Vektoren, welche
die Sekretion einer Anzahl verschiedener heterologer Proteine durch
B. subtilis ermöglichen,
wurden gelehrt und sind in Nagarajan et al., US-Patent 4,801,537;
Stephens et al., US-Patent 4,769,327; und Biotechnology Handbook
2, Bacillus, C. R. Harwood, Hrsg., Plenum Press, New York (1989)
beschrieben.
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Erfindungsgemäße Sekretionsvektoren schließen eine
regulierbare Promotor-Sequenz, welche die Transkription kontrolliert,
eine Sequenz für
einen Ribosomen-Bindungsort, der die Translation kontrolliert, und eine
Sequenz für
ein Signalpeptid, welches die Translokation des Peptids durch die
Bakterienmembran und die Spaltung des Signalpeptids aus maturen
Protein ermöglicht,
ein. Geeignete Vektoren sind die, die mit dem eingesetzten Bakterium
kompatibel sind. So schließen
solche für
B. subtilis geeignete Vektoren E. coli-B. subtilis-Shuttle-Vektoren
ein. Sie weisen kompatible Regulationssequenzen und Replikationsstartpunkte
ein. Sie weisen bevorzugt eine hohe Kopienzahl und ein selektives
Markergen, wie zum Beispiel ein Gen, kodierend für Antibiotikum-Resistenz auf.
Ein Beispiel eines derartigen Vektors ist ein pTZ18R-Phagemid, das
von Pharmacia, Piscataway, NJ 08854 erhältlich ist, das Resistenz gegen
Ampicillin in E. coli verleiht. Die DNA-Sequenzen, kodierend den
Promotor, den Ribosomenbindungsort und das Signalpeptid, können aus
jedwedem einzelnen Gen stammen, das ein sezerniertes Produkt kodiert.
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Die DNA-Sequenzen, kodierend den
Promotor und Ribosomen-Bindungsort, können auch von einem anderen
Gen als dem sein, welches das Signalpeptid kodiert. Die DNA-Sequenzen,
kodierend den Promotor, den Ribosomenbindungsort und das Signalpeptid,
können
mittels dem Fachmann weithin bekannter Verfahren isoliert werden,
und erläuternde
Beispiele sind in der Literatur dokumentiert. Siehe Biotechnology
Handbook 2, Bacillus, C. R. Harwood, Hrsg., Plenum Press, New York,
New York (1989). Die Promotoren in den DNA-Sequenzen können entweder
konstitutiv oder induzierbar sein und folglich den resultierenden
Sekretionsvektoren erlauben, unterschiedlich reguliert zu werden.
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Promotoren, die zum Antreiben der
Expression heterologer DNA-Fragmente in E. coli und Bacillus nützlich sind,
sind zahlreich und dem Fachmann vertraut. Nahezu jeder Promotor,
der zum Antreiben des Gens, kodierend ein Seide-variantes Protein,
fähig ist,
ist erfindungsgemäß geeignet,
wobei die T7-Promotoren in E. coli bevorzugt sind und sich vom SacB-Gen
herleitende Promotoren in Bacillus bevorzugt sind.
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Terminationskontrollregionen können sich
auch von verschiedenen für
E. coli- oder Bacillus-Wirte nativen Genen oder optional anderen
Bakterienwirten herleiten. Es wird vom Fachmann erkannt werden,
dass die Terminationskontrollregion unnötig sein könnte.
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Zum Einführen eines erfindungsgemäßen Polynukleotids
in eine Bakterienzelle können
bekannte erfindungsgemäße Verfahren,
wie zum Beispiel durch Transformation, z. B. unter Verwendung von
Calcium-permeabilisierten Zellen, Elektroporation oder durch Transfektion
unter Verwendung eines rekombinanten Phagenvirus verwendet werden.
(Sambrook et al., Molecular Cloning: A Laboratory Manual – Bände 1, 2,
3 (Cold Spring Harbor Laboratory: Cold Spring Harbor, New York,
1989)). Andere bekannte Verfahren können, wie vom Fachmann erkannt
werden wird, auch zum Erhalt einer rekombinanten Wirtszelle, die
ein erfindungsgemäßes heterologes
Spinnenseiden-Protein exprimiert, eingesetzt werden.
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DESIGN SPINNENSEIDE-VARIANTER
AMINOSÄURESEQUENZEN:
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Das Design der Spinnenseide-varianten
Proteine wurde auf Konsensus-Aminosäuresequenzen, die sich von
den faserbildenden Regionen der natürlichen Spinnenseide-Tragfaden-Proteine
von Nephila clavipes herleiten, basiert. Ein natürlicher Spinnentragfaden besteht
aus zwei verschiedenen Proteinen, die von der großen ampullenförmigen Drüse der Spinne
gemeinsam gesponnen werden. Die Aminosäuresequenz von beiden Tragfaden-Proteinen
wurde von Xu et al., Proc. Natl, Acad. Sci. USA, 87, 7120, (1990)
und Hinman und Lewis, J. Biol. Chem. 267, 19320 (1992) offenbart
und wird hierin nachstehend als Tragfaden-Protein 1 (Dragline-Protein
1; DP-1) und Tragfaden-Protein 2 (Dragline-Protein 2; DP-2) identifiziert.
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Die Aminosäuresequenz eines DP-1-Fragmentes
ist repetitiv und reich an Glycin und Alanin, ist anderweitig aber
anders als jedwede zuvor bekannt gewesene Aminosäuresequenz. Die repetitive
Natur des Proteins und das Variationsmuster unter den einzelnen
Wiederholungen werden durch Umschreiben der Sequenz wie in
1 hervorgehoben. Die „Konsensus"-Sequenz einer auf
diese Weise angesehenen einzelnen Wiederholung ist:
worin X für S, G oder N stehen kann.
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Eine Untersuchung von 1 zeigt, dass sich individuelle
Wiederholungen vom Konsensus gemäß einem
Muster unterscheiden, das wie folgt verallgemeinert werden kann:
(1) Die Polyalaninsequenz variiert bezüglich der Länge von null bis sieben Resten.
(2) Wenn die gesamte Polyalanin-Sequenz deletiert ist, so wird auch
die umgebende Sequenz, die AGRGGLGGQGAGAnGG
(SEQ ID NO: 2) umfasst, deletiert. (3) Außer der Polyalanin-Sequenz
umfassen Deletionen im Allgemeinen ganze Vielfache von drei konsekutiven
Resten. (4) Deletion von GYG ist im Allgemeinen von einer Deletion
von GRG in der gleichen Wiederholung begleitet. (5) Eine Wiederholung,
in der die gesamte Polyalanin-Sequenz deletiert ist, geht im Allgemeinen
einer Wiederholung, enthaltend sechs Alaninreste, voraus.
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Es wurden synthetische Analoga von
DP-1 geschaffen, um sowohl die sich wiederholende Konsensus-Sequenz
des natürlichen
Proteins als auch das Variationsmuster unter individuellen Wiederholungen
zu mimicken. Es wurden zwei Analoga von DP-1 geschaffen und als
DP-1A und DP-1B bezeichnet. DP-1A setzt sich aus einer in 2 aufgelisteten Tandem-Wiederholungssequenz
mit 101 Aminosäuren
zusammen. Das aus 101 Aminosäuren
bestehende „Monomer" umfasst vier Wiederholungen,
die sich gemäß dem vorstehenden
Muster (1)–(5)
unterscheiden. Dieses 101 Aminosäuren
lange Peptid-Monomer wird von 1- bis 16-mal in einer Reihe analoger
Proteine wiederholt. DP-1B wurde durch Umordnung der vier Wiederholungen
im Monomer von DP-1A geschaffen. Diese Monomersequenz, die in 3 ersichtlich ist, weist
alle die vorstehenden Regelmäßigkeiten
von (1)–(5)
auf. Außerdem
weist sie eine Regelmäßigkeit
der natürlichen
Sequenz auf, die vom DP-1A nicht geteilt wird, nämlich, dass einer Wiederholung,
in der sowohl GYG als auch GRG deletiert sind, im Allgemeinen eine
Wiederholung, der die gesamte Polyalanin-Sequenz mangelt, mit einer
intervenierenden Wiederholung vorausgeht. Die DP-1B-Sequenz stimmt über ein
mehr vergrößertes Segment
enger mit der natürlichen
Sequenz überein,
als dies mit DP-1A der Fall ist.
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Die Aminosäuresequenz eines DP-2-Fragments
ist auch repetitiv und auch reich an Glycin und Alanin, ist aber
anderweitig anders als jedwede zuvor bekannt gewesene Aminosäuresequenz
und ausgenommen einer Region konsekutiver Alaninreste, anders als
DP-1. Die repetitive Natur des Proteins und das Variationsmuster
unter den individuellen Wiederholungen werden durch Umschreiben
der Sequenz wie in 8 hervorgehoben.
Die „Konsensus"-Sequenz einer einzelnen
auf diese Weise angesehenen Wiederholung ist:
[GPGGY GPGQQ]3 GPSGPGS A10 (SEQ
ID NO: 18)
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Die Untersuchung von 8 zeigt, dass sich individuelle Wiederholungen
vom Konsensus gemäß einem
Muster unterscheiden, das wie folgt verallgemeinert werden kann:
(1) Die Polyalanin-reiche Sequenz variiert längenmäßig von sechs bis zehn Resten.
(2) Außer
der Polyalanin-Sequenz unterschieden sich individuelle Wiederholungen
von der Konsensus-Wiederholungssequenz durch Deletionen von ganzen Vielfachen
von fünf
konsekutiven Resten, bestehend aus einer oder beiden der Pentapeptid-Sequenzen)
GPGGY (SEQ ID NO: 3) oder GPGQQ (SEQ ID NO: 4).
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Synthetische Analoga von DP-2 wurden
geschaffen, um sowohl die Wiederholungskonsensus-Sequenz des natürlichen
Proteins als auch das Variationsmuster unter individuellen Wiederholungen
zu mimicken. Das analoge DP-2A setzt sich aus einer in 9 aufgelisteten Tandemwiederholung
einer Aminosäuresequenz
mit 119 Aminosäuren
zusammen. Das aus 119 Aminosäuren
bestehende „Peptid-Monomer" umfasst drei Wiederholungen,
die sich gemäß dem Muster
(1)–(2)
vorstehend unterscheiden. Dieses 119 Aminosäuren lange Peptid-Monomer wird
in einer Reihe analoger Proteine von 1- bis 16-mal wiederholt.
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DESIGN VON DNA, KODIEREND
SPINNENSEIDE-VARIANTE PROTEINE:
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DNA-Sequenzen, kodierend die geschaffenen
analogen Aminosäuresequenzen,
wurden gemäß den folgenden
Kriterien ausgearbeitet: (1) Das DNA-Monomer musste mindestens 300
bp lang sein; (2) im Monomer wurde die Repetitivität der Sequenzen
mit keiner wiederholten Sequenz von länger als 17 bp und minimaler
Repetitivität
von Sequenzen länger
als 10 bp minimiert; (3) wo möglich,
wurden Codonen unter den Codonen gewählt, die präferenziell in hoch exprimierten
Genen des beabsichtigten Wirtsorganismus (E. coli) gefunden werden,
mit Präferenz
für Codonen,
die ausgeglichene A + T/G + C-Basenverhältnisse bereitstellen; und (4)
die vorhergesagte Sekundärstruktur
der mRNA im Monomer wurde durch weitreichende Interaktionen anstelle
von Basenpaarung über
kürzere
Bereiche dominiert. Es wurde kein Versuch unternommen, die sekundäre Struktur
der mRNA zu minimieren.
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ASSEMBLIEREN VON DP-1-
UND DP-2-ANALOGEN GENEN:
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Assemblieren der synthetischen Tragfaden-analogen
Gene wurde zuerst durch Assemblieren der entsprechenden DNA-Monomere,
gefolgt von Polymerisation dieser Monomere zur Bildung des kompletten
Gens erreicht.
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Synthetische DNA-Monomere, basierend
auf den vorstehend beschriebenen Konsensus-Peptid-Monomeren, wurden
aus vier bis sechs klonierten doppelsträngigen synthetischen Oligonukleotiden
assembliert. Jedes Oligonukleotid wurde zum Kodieren eines anderen
Anteils des Peptid-Monomers geschaffen. Die Oligonukleotide wurden,
kurz gefasst, jeweils in getrennte geeignete Plasmid-Vektoren, enthaltend
ein Ampicillin-Resistenzgen kloniert. Ein geeigneter E. coli-Wirt
wurde mit den Plasmiden transformiert und auf das Vorliegen des
korrekten Vektors mittels Standardverfahren gescreent. Nachdem die
Oligonukleotide kloniert waren, wurde das DNA-Monomer sequenziell
assembliert. Vektoren, die individuelle Oligonukleotide enthalten, wurden
aufgeschlossen, und die Plasmid-DNA wurde mittels Gelelektrophorese
gereinigt. Gereinigte Plasmid-DNA, die zwei verschiedene Oligonukleotid-Sequenzen
enthält,
wurde dann unter Ligationsbedingungen inkubiert, und die Ligationsprodukte
wurden zur Transformation eines geeigneten E. coli-Wirts verwendet.
Diese Transformanten umfassten zwei der in Tandem verknüpften Oligonukleotid-Sequenzen.
Ein ähnliches
Verfahren wurde zur Schaffung des vollständigen DNA-Monomers, umfassend
vier bis sechs der Oligonukleotide, befolgt. Zusätzliche Bestätigung des
Vorliegens der korrekten DNA-Insertionen wurde durch direkte DNA-Sequenzierung
erhalten. Es werden erfindungsgemäß mehrere DNA-Monomere bereitgestellt,
die zur Herstellung von DP-1A- und DP-1B-Analoga nützlich sind.
Im Allgemeinen sind zur Herstellung des analogen DP-1B.16 verwendete
DNA-Monomere bevorzugt, da dieses Konstrukt vom E. coli-Produktionswirt
selten verwendete Codonen vermeidet.
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Das assemblierte DNA-Monomer wurde
dann durch ein Verfahren, im Wesentlichen wie von Kempe et al. (Gene
39, 239, (1985) beschrieben, polymerisiert. Dieses Verfahren besteht
aus einer Reihe aufeinanderfolgender Verdopplungen der Sequenz von
Interesse. Das DNA-Monomer, das die klonierten Oligonukleotide enthält, wurde
kurz gefasst, mit geeigneten Restriktionsenzymen aufgeschlossen
und unter Annealing-Bedingungen, gefolgt von Ligation zur Herstellung
einer Reihe von Konstrukten, die mehrfache Wiederholungen des Monomers
enthalten, inkubiert. Die Ligationsprodukte wurden zur Transformation
eines geeigneten E. coli-Wirtes verwendet, und intakte Plasmide
wurden auf der Basis der Ampicillin-Resistenz ausgewählt. Die
sich anschließende
Analyse der Plasmid-DNA mittels Gelelektrophorese resultierte in
der Identifikation von Transformanten, enthaltend Plasmide mit 2,
4, 8 und 16 Tandemwiederholungen des DNA-Monomers. Diese Proteinprodukte
wurden mittels SDS-Polyacrylamid-Gelelektrophorese analysiert und
nachgewiesen und mittels immunchemischer Färbung unter Verwendung eines
in Kaninchen gebildeten polyklonalen Antiserums gegen ein synthetisches
Peptid analog zu einem Fragment des natürlichen Proteins quantifiziert.
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EXPRESSION UND REINIGUNG
VON PROTEIN:
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Eine hochgradige Expression der Spinnen-Tragfaden-Proteinanaloga
in E. coli wurde durch Insertion der synthetischen Gene in die Plasmid-Vektoren
pFP202 und pFP204 erreicht, die sich vom weithin bekannten Vektor
pET11a herleiteten. In diesen Vektoren wird das Tragfaden-Protein-kodierende
Gen auf eine solche Weise insertiert, dass es funktionsfähig an einen
sich vom Bakteriophagen T7 herleitenden Promotor gebunden wird.
Dieser Promotor ist mit Sequenzen verbunden, die sich vom lac-Operator
von E. coli herleitet, der Regulation durch Lactose oder Analoga
(IPTG) verleiht. Der E. coli-Wirtsstamm
BL21 (DE3) enthält
einen λ-Prophagen,
der ein Gen trägt,
kodierend die RNA-Polymerase des Bakteriophagen T7. Dieses Gen wird
von einem Promotor kontrolliert, der auch durch Lactose oder Analoga
reguliert wird. Zusätzlich
zu dem Phagen-T7-Promotor stellen die Vektoren pFP202 und pFP204
Sequenzen bereit, welche einen C-terminalen Schwanz kodieren, der
sechs konsekutive Histidinreste enthält, die an die Tragfaden-Protein-kodierenden
Sequenzen angehängt
ist. Dieser Schwanz stellt ein Mittel zur Affinitätsreinigung
des Proteins unter Denaturierungsbedingungen durch seine Adsorption
an Harze, die immobilisierte Ni-Ionen tragen, bereit.
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Das DP-1-analoge Protein wurde durch
E. coli bei Konzentrationen von ca. 5–20% bezogen auf das Gesamtprotein
produziert. Von diesem wurden ca. 20–40% in gereinigter Form als
ein Protein voller Länge
wiedergeworinen. Das DP-2-analoge Protein wurde bei ca. 5% bezogen
auf das Gesamtzellprotein, von dem ca. 30% in gereinigter Form als
Protein in voller Länge
wiedergeworinen wurden, produziert.
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Die folgenden Beispiele sind zur
erfindungsgemäßen Erläuterung
bestimmt, dürfen
aber nicht als sie in irgendeiner Weise einschränkend ausgelegt werden.
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BEISPIELE
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ALLGEMEINE
VERFAHREN
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Die Position der neu manipulierten
Restriktionsorte ist in den Figuren angezeigt, und jeder Fachmann kann
diese Konstrukte mit der zur Verfügung gestellten Information
wiederholen.
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Die in dieser Anmeldung beschriebene
Quelle der Gene und der verschiedenen Vektoren ist wie folgt.
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Die Anti-DP-1- und Anti-DP-2-Antiseren
wurden von Multiple Peptide Systems, San Diego, CA, hergestellt.
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Die Restriktionsenzym-Aufschlüsse, Phosphorylierungen,
Ligationen, Transformationen und andere geeignete Verfahren der
hierin eingesetzten genetischen Manipulation werden in Sambrook
et al., Molecular Cloning: A Laboratory Manual – Bände 1, 2, 3 (Cold Spring Harbor
Laboratory: Cold Spring Harbor, New York, 1989) und in den Anleitungen
beschrieben, die im Handel erhältlichen
Kits zur genetischen Manipulation beiliegen.
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Bakterienkulturen und Plasmide zur
erfindungsgemäßen Durchführung sind
entweder im Handel (von Novagen, Inc., Madison, WI) oder vom E.
coli Genetic Stock Center, Yale University, New Haven, CT, dem Bacillus
Genetic Stock Center, Ohio State University, Columbus, OH oder dem
ATCC erhältlich
und werden, zusammen mit ihren Quellen, im Text und in den folgenden
Beispielen identifiziert. Sofern nicht anderweitig angegeben, wurden
die in den folgenden Beispielen verwendeten Standardreagenzien und
Lösungen
von Sigma Chemical Co. (St. Louis, MO) bezogen.
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Zur Isolation von Restriktionsfragmenten
aus Agarosegelen wurde das GENECLEAN®-Verfahren
(Bio 101, Inc., P.O. Box 2284, La Jolla, CA) verwendet und wurde
wie vom Hersteller angegeben durchgeführt.
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BEISPIEL 1
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KONSTRUKTION DER SYNTHETISCHEN
GENE DP-1A.9 UND DP-1B.9
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OLIGONUKLEOTID-DESIGN
UND -KLONIERUNG:
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Synthetische Gene, die DP-1A.9 und
DP-1B.9 kodieren, wurden aus vier doppelsträngigen synthetischen Oligonukleotiden,
gekennzeichnet als L (SEQ ID NO: 24, 25 und 26), M1 (SEQ ID NO:
27, 28 und 29), M2 (SEQ ID NO: 30, 31 und 3) und S (SEQ ID NO: 33,
34 und 35) assembliert, deren Sequenzen in 4 ersichtlich sind. Die Oligonukleotide
wurden vom Hersteller (Midland Certified Reagents, Midland, TX)
in doppelsträngiger
Form mit 5'-OH-Gruppen
phosphoryliert bereitgestellt. Verfahren zur Synthese, Reinigung,
Phosphorylierung und zum Annealing von Oligonukleotid zur doppelsträngigen Form
sind dem Fachmann bekannt.
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Die vier doppelsträngigen Oligonukleotide
wurden durch ihre Insertion in einen Plasmid-Vektor pFP510 getrennt
kloniert (5). Dieser
Vektor leitete sich vom Plasmid pA126i (siehe 13) her, dessen komplette Nukleotidsequenz
in SEQ ID NO: 78 und in 13 bereitgestellt
ist. Ausführliche
Einzelheiten zur Struktur von pA126i sind, ausgenommen der folgenden
wesentlichen Merkmale, zur Konstruktion nicht wichtig: (a) Ein in
E, coli aktiver Replikationsstartpunkt; (b) ein auswählbarer
genetischer Marker, in diesem Fall ein Gen, das Resistenz gegen
das antibiotische Ampicillin verleiht; (c) Orte für die Restriktionsendonukleasen BamHI
und BglII mit keinen wesentlichen Sequenzen zwischen ihnen; und
(d) ein dritter Restriktionsort (PstI), der sich im selektierbaren
Marker befindet, der kohäsive
Enden produziert, die mit den von BamHI und BglII produzierten inkompatibel
sind. Zur Konstruktion von pFP510 wurde DNA von Plasmid pA126i mit
den Endonukleasen BamHI und BglII aufgeschlossen, dann durch Adsorption
an Glasperlen in Anwesenheit von NaI mithilfe des GENECLEAN®-Verfahrens
(Bio 101, Inc., P.O. Box 2284, La Jolla, CA) wiedergeworinen. Ca.
0,1 pmol der eluierten Plasmid-DNA wurden 10 pmol des doppelsträngigen,
phosphorylierten Oligonukleotids SF4/5 zugefügt (5). Das Gemisch wurde unter Ligationsbedingungen
mit T4-Polynukleotidligase 19 h bei 4°C inkubiert. Ligierte DNA wurde
dann mit Endonuklease Xmal zur Linearisierung jedweder zurückbleibenden Eltern-pA126i
aufgeschlossen und zur Transformation von E. coli SK2267 (bezogen
vom E. coli Genetic Stock Center, Yale University, New Haven, CT)
verwendet, das durch Calcium-Behandlung, wie von Sambrook et al., op.
cit., beschrieben, kompetent gemacht wurde. Aus Ampicillin-resistenten
Transformanten isolierte Plasmid-DNA wurde durch Aufschluss getrennt
mit Endonukleasen ApaI und BamHI charakterisiert, und es wurde ein
Transformant, welcher das gewünschte
Plasmid enthält,
identifiziert und als pFP510 bezeichnet.
-
DNA von Plasmid pFP510 wurde mit
Endonukleasen SfiI und DraIII aufgeschlossen und mithilfe des GENECLEAN®-Verfahrens
(Bio101, Inc., P.O. Box 2284, La Jolla, CA) gereinigt. Ca. 0,1 pmol
der eluierten Plasmid-DNA wurden 10 pmol eines der doppelsträngigen,
phosphorylierten Oligonukleotide L, M1, M2, oder S zugefügt (4). Die vier Plasmid-Oligonukleotid-Gemische
wurden unter Ligationsbedingungen 15 h bei 4°C, dann 20 min bei 23°C inkubiert,
und die Ligation wurde schließlich
durch 3-minütige
Inkubation bei 65°C terminiert.
Aliquote ligierter DNA wurden zur Transformation von E. coli SK2267
verwendet, und Ampicillin-resistente Transformanten wurden ausgewählt. In 4 gezeigte Klone, die Oligonukleotide
L, M1 und M2 enthalten, wurden durch Screening aus individuellen
Transformanten mit Endonuklease AlwNI isolierter Plasmid-DNA, für die ein
Erkennungsort in den Oligonukleotiden vorhanden ist, identifiziert.
Klone, die Oligonukleotid S enthalten, wurden durch Screening von
Plasmid-DNA identifiziert, die aus individuellen Transformanten mit
Endonukleasen BglI und DraIII isoliert wurde. Plasmid-DNA aus mutmaßlichen
Klonen wurde weiter durch Aufschluss mit Endonukleasen EcoRI, SfiI
und DraIII zur Ermittlung charakterisiert, dass die Oligonukleotidsequenzen
korrekt im Plasmid ausrichtet waren. Die Inserts wurden mit den
Endonukleasen BamHI und BglII exzidiert und mithilfe der Elektrophorese
in 4% NuSieve-Agarose (FMC) zur Verifikation analysiert, dass das Plasmid
nur eine einzelne Kopie des Oligonukleotids erworben hatte. Korrekte
Klone wurden identifiziert, und ihre Plasmide wurden als pFP521
(Oligonukleotid L), pFP533 (Oligonukleotid M1), pFP523 (Oligonukleotid M2)
und pFP524 (Oligonukleotid S) bezeichnet. DNA-Sequenzen von allen
vier klonierten Oligonukleotiden wurden mittels DNA-Sequenzierung
verifiziert.
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Die DNA-Sequenzierung wurde im Wesentlichen
gemäß den vom
Lieferanten (U.S. Biochemicals) bereitgestellten Verfahren mit dem
Sequenase 2.0-Kit zur DNA-Sequenzierung mit 7-Deaza-GTP durchgeführt. Die
Plasmid-DNA wurde unter Verwendung des Magic Minipreps-Kits (Promega)
hergestellt. Die Matrizen-DNA wurde mittels Inkubation von 20 μl Miniprep-DNA
in 40 μl
(Gesamtvolumen) 0,2 M NaOH 5 min bei 23°C denaturiert. Das Gemisch wurde
durch Zufügen
von 6 μl
2 M Ammoniumacetat (eingestellt auf pH 4,5 mit Essigsäure) neutralisiert,
und die DNA wurde durch Zufügen
von 0,15 ml Ethanol präzipitiert,
durch Zentrifugation wiedergeworinen, mit kaltem 70%igem Ethanol
gewaschen und im Vakuum getrocknet. Die Primer zum Sequenzieren
waren wie folgt:
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Die Primer SI1 und SI5 annealen an
Orten an gegenüberliegenden
Strängen
in pA126i. SI5 primt die Synthese zu den Sequenzen von Interesse
von 31 bp über
den BamHI-Ort hinausgehend. SI1 primt die Synthese am gegenüberliegenden
Strang zu den Sequenzen von Interesse von 38 bp über den BglII-Ort hinausgehend.
Zum Sequenzieren im Vektor pFP206 (siehe unten) wurde der Primer
SI20, der 25 bp über
den BglII-Ort hinausgehend annealt, für SI1 substituiert (12). Polyacrylamidgele
zur DNA-Sequenzierung
wurden bei 52°C
laufen lassen.
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ASSEMBLIEREN DES GENS:
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Zum Assemblieren der Subsequenz M2L
wurde das Plasmid pFP523 (M2) mit Endonukleasen PstI und DraIII
aufgeschlossen, und das Plasmid pFP521 (L) wurde mit Endonukleasen
PstI und SfiI aufgeschlossen. Aufgeschlossene Plasmid-DNA wurde
mittels Elektrophorese in einem 1,2%igen Agarosegel (Low Melt, BioRad)
fraktioniert. Mit Ethidiumbromid gefärbte Banden, enthaltend die
Oligonukleotidsequenzen, identifiziert durch ihre relativen Größen, wurden
exzidiert, die exzidierten Banden kombiniert und die DNA aus der geschmolzenen
Agarose mithilfe des GENECLEAN®-Verfahrens (Bio101, Inc.,
P.O. Box 2284, La Jolla, CA) wiedergeworinen. Die eluierten kombinierten
DNA-Fragmente wurden unter Ligationsbedingungen inkubiert, und ein
Aliquot wurde zur Transformation von E. coli W3110 (erhältlich vom
E. coli Genetic Stock Center, Yale University, New Haven, CT.) verwendet.
Ampicillin-resistente Transformanten wurden ausgewählt. Plasmid-DNA
wurde aus mehreren Transformanten isoliert, mit Endonukleasen BamHI
und BglII aufgeschlossen und mittels Agarosegel-Elektrophorese analysiert.
Plasmid, welches das Insert der erwarteten Größe enthält, wurde identifiziert und
als pFP525 bezeichnet.
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Das Assemblieren der Subsequenz M1S
wurde auf die gleiche Weise erreicht, wobei mit Plasmiden pFP533
(aufgeschlossen mit PstI und DraIII) und pFP524 (aufgeschlossen
mit PstI und SfiI) begonnen wurde. Plasmid, welches die MIS-Subsequenz
enthält,
wurde identifiziert und als pFP531 bezeichnet.
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Zum Assemblieren des DNA-Monomers
(M2LM1S), wurde das Plasmid pFP525 (M2L) mit Endonukleasen PstI
und DraIII aufgeschlossen, und Plasmid pFP531 (M1S) wurde mit Endonukleasen
PstI und SfiI aufgeschlossen. Aufgeschlossene Plasmid-DNA wurde
mittels Elektrophorese in einem 1,2%igen Low Melt-Agarosegel fraktioniert.
Mit Ethidiumbromid gefärbte
Banden, welche die M2L- bzw. M1S-Sequenzen enthalten, identifiziert
durch ihre relativen Größen, wurden
exzidiert, die exzidierten Banden kombiniert und die DNA aus geschmolzener
Agarose mithilfe des GENECLEAN®-Verfahrens (Bio101, Inc.,
P.O. Box 2284, La Jolla, CA) wiedergeworinen. Die eluierten, kombinierten
DNA-Fragmente wurden unter Ligationsbedingungen inkubiert, und ein
Aliquot wurde zur Transformation von E. coli W3110 verwendet. Ampicillin-resistente
Transformanten wurden ausgewählt.
Die Plasmid-DNA wurde aus mehreren Transformanten isoliert, mit
Endonukleasen BamHI und BglII aufgeschlossen und mittels Agarosegel-Elektrophorese
analysiert. Das Plasmid-enthaltende Insert der erwarteten Größe wurde
identifiziert und als pFP534 bezeichnet. Die DNA-Inserts in Plasmiden pFP523,
pFP521, pFP533, pFP524, pFP525, pFP531 und pFP534 wurden mithilfe
direkter DNA-Sequenzierung, wie zuvor beschrieben, verifiziert.
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POLYMERISATION DES GENS:
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Das synthetische Gen wurde durch
sequenzielle Verdopplung vergrößert, beginnend
mit der Monomersequenz in pFP534. Zur Verdopplung jedweder Insert-Sequenz
wurde ein Aliquot der Plasmid-DNA
mit Endonukleasen PstI und DraIII aufgeschlossen, und ein getrenntes
Aliquot des gleichen Plasmids wurde mit Endonukleasen PstI und SfiI
aufgeschlossen. Die Aufschlüsse
wurden mittels Elektrophorese auf Low Melt-Agarose fraktioniert,
und mit Ethidiumbromid gefärbte
Fragmente, enthaltend Insert-Sequenzen, wurden durch ihre relativen
Größen identifiziert.
In einigen Fällen
wurden die beiden Fragmente nicht angemessen getrennt, deshalb war
es notwendig, das Fragment, das kein Insert enthält, mit einem dritten Enzym,
gewöhnlich
M1uI, zu schneiden.
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Jedes der beiden die Insert-Sequenz
enthaltenden Fragmente weist ein Ende auf, das durch Endonuklease
PstI gebildet wird. Annealing dieser kompatiblen einzelsträngigen Enden
und Ligation resultiert in der Rekonstitution des Gens, das Ampicillin-Resistenz
verleiht, von dem ein Teil auf jedem Fragment getragen wird. Das
andere Ende von jedem Fragment weist eine einzelsträngige Sequenz
auf, die entweder durch DraIII der SfiI gebildet wird. Diese Sequenzen
sind vom Design her komplementär
und Annealing und Ligation resultierten in einer Kopf-Schwanz-Kopplung
von zwei Insert-Sequenzen zusammen mit dem gleichzeitigen Verlust beider
Orte an der Verbindungsstelle. Das Prinzip dieses Verfahrens der
Insert-Sequenz-Verdopplung wurde von Kempe et al. (Gene 39, 239–245 (1985))
beschrieben.
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Die beiden Insert-enthaltenden Fragmente,
durch Elektrophorese gereinigt und mithilfe des GENECLEAN®-Verfahrens
(Bio101, Inc., P.O. Box 2284, La Jolla, CA) wiedergeworinen, wurden
kombiniert und unter Ligationsbedingungen inkubiert. Ein Aliquot
wurde zur Transformation von E. coli W3110 verwendet. Ampicillin-resistente
Transformanten wurden ausgewählt.
Die Plasmid-DNA wurde aus mehreren Transformanten isoliert, mit
Endonukleasen BamHI und BglII aufgeschlossen und mithilfe der Agarosegel-Elektrophorese
analysiert. Plasmid, welches das Insert der erwarteten Größe enthält, wurde
identifiziert.
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Anhand dieses Verfahrens wurde eine
Reihe von Plasmiden konstruiert, enthaltend 2, 4, 8 und 16 Tandemwiederholungen
der DNA-Monomersequenz M2LM1S, welche die Reihe von DP-1A-Analoga
kodiert. Außerdem
wurden analoge Verfahren zur Konstruktion von Genen verwendet, welche
die Reihe von DP-1B-Analoga kodieren. Zu diesem Zweck wurden die
Subsequenzen SL (aus pFP524 und pFP521) und M1M2 (aus pFP533 und
pFP523) zuerst konstruiert, dann zur Bildung des Monomers SLM1M2,
das wie beschrieben polymerisiert wurde, kombiniert. Es sollte erkannt
werden, dass ähnliche
Verfahren zum Assemblieren jedweder Kombination von Subseqenzen,
die in dem Vektor pFP510 getragen werden oder jedwedem anderen geeigneten
Vektor, verwendet werden können,
vorausgesetzt, dass die Subsequenzen durch Spaltungsorte für Restriktionsendonukleasen,
die kompatible Enden (komplementäre
einzelsträngige
Enden oder stumpfe Enden) generieren, verwendet werden. Außer den
verschiedenen Monomersequenzen können
Polymere von jedweder Anzahl von Wiederholungen der Monomersequenz
auf die gleiche Weise assembliert werden, beginnend mit Plasmiden,
die Inserts verschiedener Größen enthalten.
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BEISPIEL 2
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SYNTHETISCHES GEN DP-1B.16
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Ein zweiter Set von Genen, die DP-1B
kodieren, bezeichnet als DP-1B.16 (SEQ ID NO: 82), wurden zur Reduktion
der Anzahl von Codonen geschaffen, die selten in hoch exprimierten
E. coli-Genen verwendet werden, die jedoch gleichzeitig Proteine
der gleichen Wiederholungssequenz kodieren. Die Sequenz des DP-1B.16-Peptid-Monomers
ist in 10 und in SEQ
ID NO: 82 ersichtlich.
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OLIGONUKLEOTIDSYNTHESE
UND -KLONIERUNG:
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Synthetische Gene, die DP-1B.16 (SEQ
ID NO: 82) kodieren, wurden aus vier doppelsträngigen synthetischen Oligonukleotiden,
deren Sequenzen (SEQ ID NO: 64, 65, 66; SEQ ID NO: 67, 68, 69; SEQ
ID NO: 70, 71, 72; und SEQ ID NO: 73, 74, 75) in 11 ersichtlich sind, assembliert. Die
Oligonukleotide wurden vom Hersteller (Midland Certified Reagents,
Midland, TX) in einzelsträngiger
Form mit nicht phosphorylierten 5'-OH-Gruppen bereitgestellt. Zum Annealing
zur doppelsträngigen
Form wurden komplementäre
einzelsträngige
Oligonukleotide (jeweils 667 pmol) in 0,2 ml Puffer, enthaltend
0,01 M Tris-HCl, 0,01 M MgCl2, 0,05 M NaCl,
0,001 M Dithiothreitol, pH 7,9, gemischt. Das Gemisch wurde 1 Minute
in kochendem Wasser erhitzt, dann über ca. 3 h langsam auf 23°C abkühlen lassen.
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Die vier doppelsträngigen Oligonukleotide
wurden durch ihre Insertion in einen Plasmid-Vektor pFP206 getrennt
kloniert (12). Dieser
Vektor wurde vom Plasmid pA126i, wie in 12 erläutert, hergeleitet. Die DNA
von Plasmid pA126i wurde kurzgefasst mit Endonukleasen BamHI und
EcoRI aufgeschlossen, und die beiden Fragmente wurden mittels Elektrophorese
in einer 1,2%igen Agarose (Low Melt, BioRad) getrennt. Das größere der
beiden Fragmente wurde aus dem mit Ethidiumbromid gefärbten Gel
exzidiert und mithilfe des GENECLEAN®-Verfahrens
(Bio101, Inc., P.O. Box 2284, La Jolla, CA) wiedergeworinen. Ca.
0,1 pmol des eluierten DNA-Fragments wurden 10 pmol des doppelsträngigen,
phosphorylierten Oligonukleotids SF31/32 (12) zugefügt. Das Gemisch wurde unter
Ligationsbedingungen mit T4-Polynukleotidligase 8,5 h bei 4°C inkubiert.
Ligierte DNA wurde zur Transformation von E. coli HB101 verwendet,
die mittels Calcium-Behandlung kompetent gemacht wurde. Aus Ampicillin-resistenten
Transformanten isolierte Plasmid-DNA war durch Aufschluss getrennt
mit Endonukleasen HindIII, EcoRI, BglII und BamHI gekennzeichnet,
und es wurde ein Transformant, der das gewünschte Plasmid enthält, identifiziert
und als pFP206 bezeichnet.
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Die DNA von Plasmid pFP206 wurde
mit Endonukleasen BamHI und BglII aufgeschlossen und mithilfe des
GENECLEAN®-Verfahrens
(Bio101, Inc., P.O. Box 2284, La Jolla, CA) gereinigt. Ca. 0,1 pmol
der eluierten Plasmid-DNA wurden 10 pmol eines der doppelsträngigen Oligonukleotide
1 (SEQ ID NO: 64, 65, 66) 2 (SEQ ID NO: 67, 68, 69), 3 (SEQ ID NO:
70, 71, 72) oder 4 (SEQ ID NO: 73, 74, 75) zugefügt. Die vier Plasmidoligonukleotid-Gemische
wurden 15 h bei 4°C
unter Ligationsbedingungen inkubiert, dann wurde die Ligation durch
3-minütige
Inkubation bei 70°C
terminiert. Die ligierte DNA wurde dann mit Endonuklease HindIII
zur Linearisierung jedweder verbleibender Eltern-pFP206 aufgeschlossen.
Aliquote von ligierter DNA wurden zur Transformation von E. coli
HB101 verwendet, und Ampicillin-resistente Transformanten wurden
ausgewählt. Klone,
enthaltend Oligonukleotide 1, 2, 3 oder 4, wurden durch Screening
der Plasmid-DNA identifiziert, die aus individuellen Transformanten
mit Endonukleasen BamHI und PstI isoliert wurde. In Plasmiden mit
Inserts in der gewünschten
Orientierung wird das kürzere
der beiden BamHI-PstI-Fragmente von pFP206 um die Länge des
klonierten Oligonukleotids verlängert.
Die Plasmid-DNA aus mutmaßlichen
Klonen war weiter gekennzeichnet durch den Aufschluss mit Endonukleasen
BamHI und BglII und die Analyse mittels Elektrophorese in 3% NuSieve-Agarose
(FMC), 1% Agarose (Sigma Chemical Co.) zur Verifikation, dass das
Plasmid nur eine einzelne Kopie des Oligonukleotids in der korrekten
Orientierung erworben hatte. Korrekte Klone wurden identifiziert
und ihre Plasmide wurden als pFP636 (Oligonukleotid 1), pFP620 (Oligonukleotid
2), pFP641 (Oligonukleotid 3) und pFP631 (Oligonukleotid 4) bezeichnet.
Die Sequenzen aller vier klonierter Oligonukleotide wurden mittels
DNA-Sequenzierung wie vorstehend beschrieben verifiziert.
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ASSEMBLIEREN DES GENS:
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Zum Assemblieren von Subsequenz 1,
2 wurde Plasmid pFP636 (1) mit den Endonukleasen PstI und BamHI
aufgeschlossen, und das Plasmid pFP620 wurde (2) mit den Endonukleasen
PstI und BglII aufgeschlossen. Die aufgeschlossene Plasmid-DNA wurde
mittels Elektrophorese in einem 1,2%igen Agarosegel (Low Melt, BioRad)
fraktioniert. Mit Ethidiumbromid gefärbte Banden, enthaltend die
Oligonukleotidsequenzen, identifiziert durch ihre relativen Größen, wurden
exzidiert, die exzidierten Banden kombiniert, und die DNA mithilfe
des GENECLEAN®-Verfahrens
(Bio101, Inc., P.O. Box 2284, La Jolla, CA) wiedergeworinen. Die
eluierten kombinierten DNA-Fragmente wurden unter Ligationsbedingungen
inkubiert, und ein Aliquot wurde zur Transformation von E. coli
HB101 verwendet. Ampicillin-resistente Transformanten wurden ausgewählt. Die
Plasmid-DNA wurde aus mehreren Transformanten isoliert, mit Endonukleasen
BamHI und BglII aufgeschlossen und mittels Agarosegel-Elektrophorese
analysiert. Plasmid, welches das Insert der erwarteten Größe enthält, wurde
identifiziert und als pFP647 bezeichnet.
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Das Assemblieren der Subsequenz 3,
4 wurde auf die gleiche Weise erreicht, beginnend mit den Plasmiden
pFP641 (aufgeschlossen mit PstI und BamHI) und pFP631 (aufgeschlossen
mit PstI und BglII). Plasmid, welches die 3, 4-Subsequenz enthält, wurde
identifiziert und als pFP649 bezeichnet.
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Zum Assemblieren des DNA-Monomers
(1, 2, 3, 4) wurde Plasmid pFP647 (1, 2) mit den Endonukleasen PstI
und BamHI aufgeschlossen, und Plasmid pFP640 (3, 4) wurde mit den
Endonukleasen PstI und BglII aufgeschlossen. Die aufgeschlossene
Plasmid-DNA wurde mittels Elektrophorese in einem 1,2%igen Low Melt-Agarosegel
fraktioniert. Mit Ethidiumbromid gefärbte Banden, enthaltend die
1, 2- bzw. 3, 4-Sequenzen, identifiziert
anhand ihrer relativen Größen, wurden
exzidiert, die exzidierten Banden kombiniert und die DNA aus der
geschmolzenen Agarose mithilfe des GENECLEAN®-Verfahrens
(Bio101, Inc., P.O. Box 2284, La Jolla, CA) wiedergeworinen. Die
eluierten, kombinierten DNA-Fragmente wurden unter Ligationsbedingungen
inkubiert, und ein Aliquot wurde zur Transformation von E. coli
HB101 verwendet. Ampicillin-resistente Transformanten wurden ausgewählt. Plasmid-DNA
wurde aus mehreren Transformanten isoliert, mit Endonukleasen BamHI
und BglII aufgeschlossen, und mittels Agarosegel-Elektrophorese
analysiert. Plasmid, welches das Insert der erwarteten Größe enthält, wurde
identifiziert und als pFP652 bezeichnet. Das DNA-Insert in Plasmid pFP652
wurde durch direkte DNA-Sequenzierung, wie vorstehend beschrieben,
verifiziert.
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POLYMERISATION DES GENS:
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Das synthetische Gen wurde durch
sequenzielle Verdopplung vergrößert, beginnend
mit der Monomersequenz in pFP652. Zur Verdopplung jedweder Insert-Sequenz
wurde ein Aliquot aus Plasmid-DNA mit den Endonukleasen PstI und
BamHI aufgeschlossen, und ein getrenntes Aliquot des gleichen Plasmids
wurde mit den Endonukleasen PstI und BglII aufgeschlossen. Die Aufschlüsse wurden
mittels Elektrophorese auf Low Melt-Agarose fraktioniert, und die
mit Ethidiumbromid gefärbten
Fragmente, enthaltend Insert-Sequenzen wurden mittels ihrer relativen
Größen identifiziert.
Die beiden Insert-enthaltenden Fragmente, mittels Elektrophorese
gereinigt und mithilfe des GENECLEAN®-Verfahrens (Bio101,
Inc., P.O. Box 2284, La Jolla, CA) wiedergeworinen, wurden kombiniert
und unter Ligationsbedingungen inkubiert. Bei der dritten Verdopplung
wurden die beiden Fragmente im BamHI-Aufschluss nicht ausreichend getrennt,
deshalb enthielt die eluierte Bande beide Fragmente. In diesem Fall
wurde ein zweifacher Überschuss
des BglII-PstI-Fragmentes in der Ligation verwendet. Ein Aliquot
der ligierten DNA wurde zur Transformation von E. coli HB101 verwendet.
Ampicillin-resistente Transformanten wurden ausgewählt. Die
Plasmid-DNA wurde aus mehreren Transformanten isoliert, mit Endonukleasen
BamHI und BglII aufgeschlossen und mittels Agarosegel-Elektrophorese
analysiert. Plasmid, welches das Insert der erwarteten Größe enthält, wurde
identifiziert.
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Anhand dieses Verfahrens wurde eine
Reihe von Plasmiden konstruiert, enthaltend 2, 4, 8 und 16 Tandemwiederholungen
der DNA-Monomersequenz 1 (SEQ ID NO: 64, 65, 66), 2 (SEQ ID NO:
67, 68, 69), 3 (SEQ ID NO: 70, 71, 72), 4 (SEQ ID NO: 73, 74, 75),
kodierend die Reihe von DP-IB.16-Analoga. Diese Plasmide wurden
als pFP656 (2 Wiederholungen), pFP661 (4 Wiederholungen), pFP662
(8 Wiederholungen) bzw. pFP665 (16 Wiederholungen) bezeichnet.
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BEISPIEL 3
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SYNTHETISCHES GEN DP-2A
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OLIGONUKLEOTIDSYNTHESE
UND -KLONIERUNG:
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Synthetische Gene, kodierend DP-2A,
wurden aus sechs doppelsträngigen
synthetischen Oligonukleotiden assembliert, deren Sequenzen in 7 ersichtlich sind. Die
Oligonukleotide wurden vom Hersteller (Midland Certified Reagents,
Midland, TX) in doppelsträngiger
Form mit nicht phosphorylierten 5'-OH-Gruppen bereitgestellt. Die sechs
doppelsträngigen
Oligonukleotide wurden durch ihre Insertion in den Plasmid-Vektor pFP206
getrennt kloniert.
-
DNA von Plasmid pFP206 wurde mit
Endonukleasen BamHI und BglII aufgeschlossen und mithilfe des GENECLEAN®-Verfahrens
(Bio101, Inc., P.O. Box 2284, La Jolla, CA) gereinigt. Ca. 0,1 pmol
der eluierten Plasmid-DNA wurden 10 pmol eines der doppelsträngigen Oligonukleotide
A (SEQ ID NO: 41, 42, 43), B (SEQ ID NO: 44, 45, 46), C (SEQ ID
NO: 47, 48, 49), D (SEQ ID NO: 50, 51, 52), E (SEQ ID NO: 53, 54,
55) oder F (SEQ ID NO: 56, 57, 58) zugefügt. Die sechs Plasmidoligonukleotid-Gemische wurden 15
h bei 4°C
unter Ligationsbedingungen inkubiert, dann wurde die Ligation durch
3-minütige
Inkubation bei 70°C
terminiert. Die ligierte DNA wurde dann mit Endonuklease HindIII
zum Linearisieren jedweder zurückbleibenden
Eltern-pFP206 aufgeschlossen. Aliquote von ligierter DNA wurden
zur Transformation von E. coli HB101 verwendet, und Ampicillin-resistente
Transformanten wurden ausgewählt.
Die Klone, enthaltend Oligonukleotide A, B, C, D, E oder F, wurden
mittels Screening der Plasmid-DNA, die mit Endonukleasen BamHI und
PstI aus individuellen Transformanten isoliert wurde, identifiziert.
In Plasmiden mit Inserts in der gewünschten Orientierung wird das
kürzere
der beiden BamHI-PstI-Fragmente von pFP206 um die Länge des
klonierten Oligonukleotids verlängert.
Die Plasmid-DNA aus mutmaßlichen
Klonen war weiter gekennzeichnet durch Aufschluss mit den Endonukleasen
BamHI und BglII und Analyse mittels Elektrophorese in 3% NUSIEVE-Agarose
(FMC), 1% Agarose (Sigma Chemical Co.) zur Verifikation, dass das
Plasmid nur eine einzelne Kopie des Oligonukleotids in der korrekten
Orientierung erworben hatte. Die korrekten Klone wurden identifiziert,
und ihre Plasmide wurden als pFP 193 (Oligonukleotid A), pFP 194
(Oligonukleotid B), pFP 195 (Oligonukleotid C), pFP196 (Oligonukleotid
D), pFP197 (Oligonukleotid E) und pFP198 (Oligonukleotide F) bezeichnet.
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ASSEMBLIEREN DES GENS:
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Zum Assemblieren der Subsequenz AB
wurde Plasmid pFP193 (A) mit Endonukleasen PstI und PvuII aufgeschlossen,
und Plasmid pFP194 (B) wurde mit Endonukleasen PstI und SmaI aufgeschlossen.
Die aufgeschlossene Plasmid-DNA wurde mittels Elektrophorese in
einem 1,2%igen Agarosegel (Low Melt, BioRad) fraktioniert. Die mit
Ethidiumbromid gefärbten
Banden, enthaltend die Oligonukleotidsequenzen, identifiziert durch
ihre relativen Größen, wurden
exzidiert, die exzidierten Banden kombiniert und die DNA aus der
geschmolzenen Agarose mithilfe des GENECLEAN®-Verfahrens
(Bio101, Inc., P.O. Box 2284, La Jolla, CA) wiedergeworinen. Die
eluierten, kombinierten DNA-Fragmente wurden unter Ligationsbedingungen
inkubiert, und ein Aliquot wurde zur Transformation von E. coli
HB101 verwendet. Ampicillin-resistente Transformanten wurden ausgewählt. Die
Plasmid-DNA wurde aus mehreren Transformanten isoliert, mit Endonukleasen
BamHI und BglII aufgeschlossen und mittels Agarosegel-Elektrophorese
analysiert. Plasmid, welches das Insert der erwarteten Größe enthält, wurde
identifiziert und als pFP300 (AB) bezeichnet.
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Das Assemblieren der Subsequenz CD
wurde, beginnend mit Plasmiden pFP195 (aufgeschlossen mit PstI und
SnaBI) und pFP196 (aufgeschlossen mit PstI und SmaI) auf die gleiche
Weise erreicht. Plasmid, welches die CD-Subsequenz enthält, wurde
identifiziert und als pFP578 bezeichnet. Das Assemblieren der Subsequenz
EF wurde auf die gleiche Weise erreicht, beginnend mit Plasmiden
pFP197 (aufgeschlossen mit PstI und SnaBI) und pFP 198 (aufgeschlossen
mit PstI und SmaI). Plasmid, welches die EF-Subsequenz enthält, wurde
identifiziert und als pFP583 bezeichnet. Die DNA-Inserts in Plasmiden
pFP300, pFP578 und pFP583 wurden durch direkte DNA-Sequenzierung,
wie vorstehend beschrieben, verifiziert.
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Das Assemblieren von Subsequenz CDEF
wurde auf ähnliche
Weise erreicht, beginnend mit Plasmiden pFP578 (aufgeschlossen mit
PstI und PvuII) und pFP583 (aufgeschlossen mit PstI und SmaI). Plasmid, welches
die CDEF-Subsequenz enthält,
wurde identifiziert und als pFP588 bezeichnet.
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Zum Assemblieren des DNA-Monomers
(ABCDEF) wurde Plasmid pFP300 (AB) mit Endonukleasen PstI und PvuII
aufgeschlossen, und Plasmid pFP588 (CDEF) wurde mit den Endonukleasen
PstI und SmaI aufgeschlossen. Die aufgeschlossene Plasmid-DNA wurde
mittels Elektrophorese in einem 1,2%igen Low Melt-Agarosegel fraktioniert.
Mit Ethidiumbromid gefärbte
Banden, enthaltend die AB- bzw.
CDEF-Sequenzen, identifiziert durch ihre relativen Größen, wurden
exzidiert, die exzidierten Banden kombiniert und die DNA aus geschmolzener
Agarose mithilfe des GENECLEAN®-Verfahrens (Bio101, Inc.,
P.O. Box 2284, La Jolla, CA) wiedergeworinen. Die eluierten, kombinierten
DNA-Fragmente wurden unter Ligationsbedingungen inkubiert, und ein
Aliquot wurde zur Transformation von E. coli HB101 verwendet. Ampicillin-resistente
Tansformanten wurden ausgewählt.
Die Plasmid-DNA wurde aus mehreren Transformanten isoliert, mit
Endonukleasen BamHI und BglII aufgeschlossen und mittels Agarosegel-Elektrophorese
analysiert. Plasmid, welches das Insert der erwarteten Größe enthält, wurde
identifiziert und als pFP303 bezeichnet. Das DNA-Insert in Plasmid pFP303
wurde mittels direkter DNA-Sequenzierung verifiziert.
-
POLYMERISATION DES GENS:
-
Das synthetische Gen wurde durch
sequenzielle Verdopplung vergrößert, beginnend
mit der Monomersequenz in pFP303. Zur Verdopplung jedweder Insert-Sequenz
wurde ein Aliquot der Plasmid-DNA mit Endonukleasen PstI und PvuII
aufgeschlossen, und ein separates Aliquot des gleichen Plasmids
wurde mit den Endonukleasen PstI und SmaI aufgeschlossen. Die Aufschlüsse wurden
mittels Elektrophorese auf Low Melt-Agarose fraktioniert, und mit
Ethidiumbromid gefärbte
Fragmente, enthaltend Insert-Sequenzen, wurden anhand ihrer relativen
Größen identifiziert.
Die beiden ein Insert enthaltenden Fragmente, gereinigt mittels Elektrophorese
und wiedergeworinen mithilfe des GENECLEAN®-Verfahrens
(Bio101, Inc., P.O. Box 2284, La Jolla, CA), wurden kombiniert und
unter Ligationsbedingungen inkubiert. Ein Aliquot der ligierten
DNA wurde zur Transformation von E. coli HB101 verwendet. Ampicillin-resistente
Transformanten wurden ausgewählt. Die
Plasmid-DNA wurde aus mehreren Transformanten isoliert, mit Endonukleasen
BamHI und BglII aufgeschlossen und mittels Agarosegel-Elektrophorese
analysiert. Plasmid, welches das Insert der erwarteten Größe enthält, wurde
identifiziert.
-
Anhand dieses Verfahrens wurden eine
Reihe von Plasmiden konstruiert, die 2, 4, 8 und 16 Tandemwiederholungen
der DNA-Monomersequenz ABCDEF enthalten, kodierend die Reihe der
DP-2A Analoga. Diese Plasmide wurden als pFP304 (2 Wiederholungen),
pFP596 (4 Wiederholungen), pFP597 (8 Wiederholungen) bzw. pFP598
(16 Wiederholungen) bezeichnet.
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BEISPIEL 4
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EXPRESSION VON DP-1- UND
DP-2-ANALOGEN GENEN IN E. COLI
-
IMMUNOASSAY
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Zum Nachweis der DP-1-analogen Aminosäuresequenzen
wurden in Kaninchen mittels Immunisation mit einem synthetischen
Peptid, das dem am höchsten
konservierten Segment der Konsensus-Wiederholungssequenz des natürlichen
Proteins angepasst wurde, polyklonale Antiseren gebildet. Das Peptid
(Sequenz CGAGQGGYGGLGSQGAGRG-NH2) (SEQ ID
NO: 8) wurde mittels Standardfestphasenverfahren (Multiple Peptide
Systems, San Diego, CA) synthetisiert und durch sein terminales
Cys-Thiol über
Maleimidobenzoyl-N-hydroxysuccinimidester an Keyhole Lympet Hämocyanin
gekoppelt. Auf ähnliche
Weise wurden zum Nachweis von DP-2-analogen Aminosäuresequenzen
Antiseren gegen ein Peptid der Sequenz CGPGQQGPGGYGPGQQGPS-NH2 (SEQ ID NO: 9) gebildet, welches die Konsensus-Wiederholungssequenz
des natürlichen
Proteins DP-2 widerspiegelt.
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Zum Wachstum von Kulturen zur Beurteilung
der Produktionsmenge wurden 20 ml L-Bouillon (pro Liter: 10 g Bacto-Trypton
(Difco), 5 g Bacto-Hefeextrakt (Difco), 5 g NaCl, mit NaOH auf pH
7,0 eingestellt), in einem 125 ml fassenden mit Schikanen versehenen
Erlenmeyer-Kolben, enthaltend 0,1 mg/ml Ampicillin bei einer Absorption
(A600nm) von ca. 0,05 mit von einer L-Agarplatte
mit 0,1 mg/ml Ampicillin, die über
Nacht bei 37°C
gezüchtet
wurde, inokuliert. Die Kultur wurde bei 37°C geschüttelt, bis die A600nm ca.
1,0 erreichte, zu welchem Zeitpunkt einer Endkonzentration von 1
mM IPTG zugefügt
wurde. Sofort vor der IPTG-Zugabe und nach weiteren 3 h bei 37°C wurden
Proben (0,5 ml) entnommen. Die Zellen wurden sofort durch Zentrifugation
in einer Mikrofuge wiedergeworinen, der Überstand wurde entfernt, und
das Zellpellet wurde in Trockeneis eingefroren und bei –70°C gelagert.
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Zur Analyse mittels Polyacrylamid-Gelelektrophorese
wurden die Zellpellets aufgetaut, in 0,2 ml Probenherstellungspuffer
(0,0625 M Tris-HCl, pH 6,8, 2% (w/v) Na-dodecylsulfat, 0,0025% (w/v)
Bromphenolblau, 10% (v/v) Glycerol, 2,5% (v/v) 2-Mercaptoethanol)
suspendiert und in einem siedenden Wasserbad 5 min inkubiert. Aliquote
(15 pl) wurden auf ein 4–12%iges
Gradienten-Polyacrylamidgel (Novex) aufgetragen und der Elektrophorese
unterzogen, bis die Farbstoff-Front weniger als 1 cm vom Boden des
Gels entfernt war. Das Gel wurde mit Coomassie-Brillantblau gefärbt. Ein
zweites Gel (6% Acrylamid) wurde mit ähnlichen Proben laufen lassen,
dann wurden die Proteinbanden unter Verwendung eines von Idea Scientific
hergestellten Gerätes
elektrophoretisch auf eine Nitrocellulosefolie transferiert. Der
Puffer für
den Transfer enthielt (pro Liter): 3,03 g Trishydroxymethylaminomethan,
14,4 g Glycin, 0,1% (w/v) SDS, 25% (v/v) Methanol.
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Der Nitrocellulose-Blot wurde immunchemisch
wie folgt gefärbt.
Die Proteinbindungsorte auf der Folie wurden durch Inkubation mit „Blotto" (3% Magermilchpulver,
0,05% TWEEN 20 in Tris-Salzlösung (0,1
M Tris-HCl, pH 8,0, 0,9% (w/v) NaCl)) 30 min bei Raumtemperatur
auf einer Schaukelplattform blockiert. Der Blot wurde dann 1 h mit
Anti-DP-1-Serum oder Anti-DP-2-Serum inkubiert, 1 : 1000 in „Blotto" verdünnt, mit Tris-Salzlösung gewaschen
und 1 h mit Meerrettich-Peroxidase-konjugiertem Ziegen-Anti-Kaninchen-IgG-Serum
(Kierkegaard and Perry Laboratories, Gaithersburg, MD), verdünnt 1 :
1000 in „Blotto", inkubiert. Nach
erneutem Waschen mit Tris-Salzlösung
wurde der Blot einer Lösung
aus 18 mg 4-Chloro-1-naphthol in 6 ml Methanol ausgesetzt, dem 24
ml Tris-Salzlösung
und 30 μl
30%iges H2O2 zugefügt wurde.
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Zur Quantifizierung der DP-1-Antigen-Produktion
wurden Zellextrakte nach einem von zwei Verfahren hergestellt.
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Verfahren 1: Das Zellpellet aus 0,5
ml Kultur wurde in 0,084 ml 50 mM EDTA, pH 8,0, dem dann 10 μl 10 mg/ml
Eiweiß-Lysozym
im gleichen Puffer, 1 μl
2 mg/ml bovine Pankreas-Ribonuklease und 5 μl 0,1 M Phenylmethansulfonylfluorid
in Ethanol zugefügt
wurde, resuspendiert. Nach 15 nun bei 37°C wurden 1 μl 1 mg/ml DNase I zusammen mit
3 μl 1 M
MgCl2, 1 M MgSO4 zugefügt, und
die Inkubation wurde 10 min bei 37°C fortgesetzt. Das sich ergebende
Lysat wurde durch 5-minütige
Zentrifugation in einer Mikrofuge geklärt, und der Überstand
wurde mit Tris-Salzlösung
auf 0,5 ml verdünnt.
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Verfahren 2: Das Zellpellet wurde
in 0,5 ml Puffer 8,0 G mit 6 M Guanidin-HCl, 0,1 M NaHP2O4, 0,01 M Tris-HCl, 5 mM 2-Mercaptoethanol,
mit NaOH auf pH 8,0 eingestellt, resuspendiert. Nach gründlichem
Mischen und 1-stündiger
Inkubation bei 23°C
wurden die Zelltrümmer
durch 15-minütige
Zentrifugation in einer Mikrofuge entfernt.
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Aliquote (1 μl) von Reihenverdünnungen
in Tris-Salzlösung
(Verfahren 1) oder Puffer 8,0 G (Verfahren 2) wurden zusammen mit
verschiedenen Konzentrationen einer Standardlösung aus gereinigtem DP-1-8-mer (8
Wiederholungen von 101 Aminosäureresten)
auf Nitrocellulose punktförmig
aufgetragen. Die Nitrocellulosefolie wurde dann wie vorstehend für den Western
Blot beschrieben behandelt. Die Konzentration von DP-1-Antigen in
jeder Probe wurde mittels Abmustern der Farbintensität von einem
der Standard-Spots bestimmt.
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PRODUKTIONSSTÄMME:
-
VEKTOREN:
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Zur Konstruktion von Bakterienstämmen zur
Produktion von DP-1 wurden klonierte synthetische DP-1-kodierende
DNA-Sequenzen in den Plasmid-Vektor, pFP202 (6) oder pFP204 insertiert, die von Plasmid
pFP200 hergeleitet wurden, das sich wiederum von den Plasmiden pET11a
und pET9a von Studier et al., Methods in Enzymology, 185, 60 (1990)
herleitete. Plasmide pET9a und pET11a und Wirtsstämme BL21, BL21(DE3),
HMS174 und HMS174 (DE3) wurden von Novagen, Madison, WI, bezogen.
-
Zur Konstruktion des Plasmids pFP200
wurde die DNA von Plasmiden pET9a und pET11a mit Endonukleasen EcoRI
und AlwNI aufgeschlossen und die Aufschlüsse mittels Elektrophorese
in Low Melt-Agarose getrennt
fraktioniert. Die entsprechenden mit Ethidiumbromid gefärbten Banden
(von pET9a, der Bande, welche das Gen trägt, das Resistenz gegen Kanamycin
verleiht, und von pET11a, der Bande, welche den T7-Promotor trägt) wurden
anhand der Größe identifiziert,
exzidiert und aus geschmolzenen Gelscheiben mithilfe des GENECLEAN®-Verfahrens
(Bio101, Inc., P.O. Box 2284, La Jolla, CA) wiedergeworinen. Äquivalente
Mengen der gereinigten DNA-Banden wurden kombiniert und unter Ligationsbedingungen
inkubiert. Ein Aliquot der ligierten DNA wurde zur Transformation
von E. coli BL21 verwendet, und Transformanten wurden auf Resistenz gegen
Kanamycin (50 μg/ml)
ausgewählt.
Die Plasmid-DNA von individuellen Transformanten wurde nach dem
Aufschluss mit der Endonuklease C1aI analysiert, und es wurde eine
korrekte identifiziert und als pFP200 bezeichnet.
-
Die nächsten DNA-Sequenzen, kodierend
sechs konsekutive Histidinreste wurden in pFP200 insertiert. Diese
Sequenzen wurden an einem synthetischen doppelsträngigen Oligonukleotid
(SF25/26) mit der folgenden Sequenz getragen:
-
Die Aminosäuresequenz, kodiert durch dieses
Oligonukleotid, wenn es in der korrekten Orientierung in den BamHI-Ort
von pFP200 insertiert wird, wird als ein Einbuchstaben-Code über der
DNA-Sequenz gezeigt. DNA von pFP200 wurde mit Endonuklease BamHI
aufgeschlossen und mithilfe des GENECLEAN®-Verfahrens
(Bio101, Inc., P.O. Box 2284, La Jolla, CA) wiedergeworinen. Ein
Aliquot dieser aufgeschlossenen DNA (ca. 0,02 pmol) wurde mit dem
Oligonukleotid SF25/26 (10 pmol), dessen 5'-Termini nicht phosphoryliert wurden,
gemischt. Nach 5-stündiger
Inkubation bei 4°C
und 20-minütiger bei
23°C unter
Ligationsbedingungen wurde ein Aliquot zur Transformation von E.
coli BL21 verwendet. Die Transformanten wurden auf Kanamycin-Resistenz
ausgewählt,
und die Plasmid-DNA individueller Transformanten wurde nach Aufschluss
mit Endonukleasen EcoRI und BamHI analysiert. Ein korrektes Plasmid
wurde durch die Anwesenheit im Aufschluss einer DNA-Bande identifiziert,
die für
die Wiederherstellung des BamHI-Ortes am proximalen Ende des Promotors
der Oligonukleotidsequenz Indikativ ist, was sich aus der Insertion
in der gewünschten
Orientierung ergibt. Dieses Plasmid wurde als pFP202 bezeichnet.
Die korrekte Insertion des Oligonukleotids wurde mittels direkter
DNA-Sequenzierung, wie vorstehend beschrieben, verifiziert.
-
Der Plasmid-Vektor pFP204 wurde auf
eine analoge Weise durch Insertion in pFP200 eines synthetischen
doppelsträngigen
Oligonukleotids (SF29/30) mit der folgenden Sequenz konstruiert:
-
Dieses Oligonukleotid setzt unmittelbar
nach den sechs Tandem-His-Resten ein Terminationscodon.
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DP-1A.9-STÄMME:
-
Als Nächstes wurden Sequenzen, kodierend
DP-1A in pFP202 am BamHI-Ort, der sich zwischen dem T7-Promotor
und den Sequenzen befindet, kodierend das His6-Oligomer, insertiert.
Die DNA von Plasmiden pFP534 (kodierend DP-1A mit 101 aa), pFP538
(kodierend 2 Wiederholungen von DP-1A mit 101 aa) und pFP541 (8
Wiederholungen von DP-1A mit 101 aa) wurden mit Endonukleasen BamHI
und BglII aufgeschlossen, und pFP546 (16 Wiederholungen von DP-1
mit 101 aa) wurden mit BamHI, BglII und EcoRI aufgeschlossen. Die
Aufschlüsse
wurden mittels Elektrophorese in Low Melt-Agarose fraktioniert,
und die mit Ethidiumbromid gefärbte
Bande, welche die DP-1-kodierenden Sequenzen trägt, wurde anhand der Größe identifiziert
und exzidiert. Die exzidierten Gelbanden wurden geschmolzen, und
jeder wurde ein Aliquot der pFP202-DNA, die mit der Endonuklease
BamHI aufgeschlossen wurde, zugefügt. Die DNA wurde mithilfe
des GENECLEAN®-Verfahrens
(Bio101, Inc., P.O. Box 2284, La Jolla, CA) wiedergeworinen und
2 h bei 4°C
unter Ligationsbedingungen, gefolgt von 20 min bei 23°C inkubiert.
Ein Aliquot ligierter DNA wurde zur Transformation von E. coli BL21(DE3)
verwendet, und die Transformanten wurden auf Resistenz gegen Kanamycin
ausgewählt.
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Individuelle Transformanten wurden
auf eine Celluloseacetatfolie auf die Oberfläche von LB-Agar mit Kanamycin
aufgesetzt. Nach Wachstum über
Nacht wurde das Celluloseacetat an eine zweite Platte transferiert,
auf die eine Nitrocellulosefolie auf die Oberfläche von LB-Agar mit 1 mM IPTG
platziert wurde. Nach 3-stündiger
Inkubation bei 37°C
wurde die sich unter dem Celluloseacetat befindende Nitrocellulosefolie
entfernt, mit „Blotto" blockiert und mittels
immunchemischer Färbung
mit Anti-DP-1-Serum,
wie nachstehend beschrieben, entwickelt. Die in diesem Kolonien-Immunoassay
durch eine blaue Farbe identifizierten positiven Transformanten
wurden von einer Replika-Masterplatte ausgewählt, die zur gleichen Zeit
wie die Immunoassay-Platte mit den gleichen Transformanten-Kolonien
inokuliert wurde. Die korrekte Struktur der Plasmid-DNA von positiven
Transformanten wurde nach Aufschluss mit Endonukleasen BamHI und
BglII verifiziert. Transformanten, in denen das DP-1-kodierende
Insert rückwärts (wie
anhand der Bildung von größenmäßig angemessenen
Banden im Aufschluss identifiziert) insertiert wurden, ergaben anhand
des Kolonien-Immunoassays eine positive Reaktion, die Farbausbeute
war jedoch deutlich weniger intensiv als in der korrekten Orientierung.
Transformanten, die Plasmid mit korrekt orientierten Inserts enthalten,
wurden identifiziert und als FP3211 (1 Wiederholung von 101 aa),
FP3217 (2 Wiederholungen), FP3203 (8 Wiederholungen) und FP3206 (16
Wiederholungen) bezeichnet.
-
Das durch Stämme FP3217, FP3203, und FP3206
produzierte DP-1-Protein wurde anhand der Western Blot-Analyse,
wie nachstehend beschrieben, bestimmt. Von allen wurde gezeigt,
dass sie ein Protein voller Länge
der erwarteten Größe produzieren,
das anhand des Anti-DP-1-Serums nachgewiesen wurde. Außerdem wurde
ein regelmäßiges Array
von Anti-DP-1-färbenden
Proteinbanden, hauptsächlich
bei höheren
Gelmobilitäten,
beobachtet.
-
DP-1B.9-STÄMME:
-
E. coli-Stämme zur Produktion von DP-1B.9
wurden auf ähnliche
Weise durch Transferieren von DNA-Fragmenten, kodierend DP-1B.9
(SEQ ID NO: 81) (hergeleitet vom Aufschluss mit BamHI und BglII
von Plasmiden pFP 156 und pFP 158, enthaltend 8 bzw. 16 Wiederholungen
des DNA-Monomers mit 303 bp) in Plasmid pFP202, konstruiert. Die
resultierenden Produktionsstämme
wurden als FP2121 (8 Wiederholungen) und FP2123 (16 Wiederholungen)
bezeichnet. Es wurde anhand der Western Blot-Analyse gezeigt, dass beide Stämme ein
Protein voller Länge
der erwarteten Größe produzieren.
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DP-1B.16-STÄMME:
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E. coli-Stämme zur Produktion von DP-1B.16
(SEQ ID NO: 82) wurden auf eine ähnliche
Weise durch Transferieren von DNA-Fragmenten, kodierend DP-1B.16
(hergeleitet vom Aufschluss mit BamHI und BglII von Plasmiden pFP662
und pFP665, enthaltend 8 bzw. 16 Wiederholungen des DNA-Monomers
mit 303 bp) in Plasmid pFP204, konstruiert. Die resultierenden Produktionsstämme wurden
als FP3350 (8 Wiederholungen) und FP3356 (16 Wiederholungen) bezeichnet.
Anhand der Western Blot-Analyse wurde gezeigt, dass beide Stämme ein
Protein voller Länge
der erwarteten Größe produzieren.
Wirtszelle FP3350 wurde unter den Bedingungen des Budapester Vertrags
bei der ATCC hinterlegt und wird durch die ATCC-Nummer ATCC 69328
(hinterlegt am 15. Juni 1993) identifiziert.
-
DP-2A-STÄMME:
-
E. coli-Stämme zur Produktion von DP-2A
wurden auf ähnliche
Weise durch Transferieren von DNA-Fragmenten, kodierend DP-2A (hergeleitet
vom Aufschluss mit BamHI und BglII von Plasmiden pFP597 und pFP598,
enthaltend 8 bzw. 16 Wiederholungen des DNA-Monomers mit 357 bp)
in Plasmid pFP204 konstruiert. Die resultierenden Produktionsstämme wurden
als FP3276 (8 Wiederholungen) und FP3284 (16 Wiederholungen) bezeichnet.
Anhand der Western Blot-Analyse wurde gezeigt, dass beide Stämme ein
Protein voller Länge
der erwarteten Größe produzierten.
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BEISPIEL 5
-
PRODUKTION IM GROSSEN
MASSSTAB. REINIGUNG UND QUANTIFIZIERUNG DER REKOMBINANTEN SEIDE-VARIANTEN
PROTEINE
-
REINIGUNG VON DP-1A.9
(SEQ ID NO: 80):
-
Stamm FP3203 wurde bei 36°C in einem
Fermgen-Fermenter (New Brunswick Scientific, New Brunswick, NJ)
in 10 l eines Mediums gezüchtet,
enthaltend:
(NH4)2SO4 | 3,0
g |
MgSO4 | 4,5
g |
Na-Citrat·2H2O | 0,47
g |
FeSO4·7H2O | 0,25
g |
CaCl2·2H2O | 0,26
g |
Thiamin-HCl | 0,6
g |
Casaminosäuren | 200
g |
Biotin | 0,05
g |
K2HPO4 | 19,5
g |
NaH2PO4 | 9,0
g |
Glycerol | 100
g |
L-Alanin | 10,0
g |
Glycin | 10,0
g |
Glucose | 200
g |
PPG | 5
ml |
ZnSO4·7H2O | 0,08
g |
CuSO4·5H2O | 0,03
g |
MnSO4·H2O | 0,025
g |
H3BO3 | 0,0015
g |
(NH4)nMOx | 0,001
g |
CoCl2·6H2O | 0,0006
g |
-
Der Fermenter wurde mit 500 ml einer über Nacht
erhaltenen Kultur von FP3203 im gleichen Medium inokuliert. Der
pH wurde durch das Zufügen
von 5 N NaOH oder 20%iger HP3O4 bei
6,8 aufrechterhalten. Aufgelöstes
O2 wurde bei ca. 50% aufrechterhalten. Wenn
die Absorption bei 600 nm 10–15
erreicht hatte, wurde die Produktion von DP-1 durch Zufügen von
5 g IPTG induziert. Nach 3 h wurden die Zellen mittels Zentrifugation
geerntet und eingefroren. Die Ausbeute war eine Zellpaste von 314
g. Aufgetaute Zellen (100 g Paste) wurden in 1000 ml Puffer 8,0
G, enthaltend 6 M Guanidin-HCl, 0,1 M NaHP2O4, 0,01 M Tris-HCl, 5 mM 2-Mercaptoethanol,
mit NaOH auf pH 8,0 eingestellt, suspendiert.
-
Nach 1-stündigem Rühren bei 23°C wurde das Lysat durch 30-minütige Zentrifugation
bei 10 000 × g geklärt, und
der Überstand
wurde durch Whatman Nr. 3 Papier filtriert. Dem Filtrat wurden 200
ml gepacktes Volumen von Ni-Nitrilotriessigsäure-(NTA)-Agarose (Qiagen,
Inc.) zugefügt,
das mit Puffer 8,0 G äquilibriert, durch
Filtration wiedergeworinen und drainiert wurde. Die Lysat-Harz-Aufschlämmung wurde
24 h bei 23°C
gerührt,
dann wurde das Harz durch Filtration auf Whatman Nr. 3 Papier wiedergeworinen.
Das drainierte Harz wurde in 500 ml Puffer 8,0 G suspendiert und
in eine Chromatographie-Säule
(5 cm Durchmesser) gepackt. Die Säule wurde mit 500 ml Puffer
8,0 G, dann mit aufeinanderfolgenden Puffervolumina von 320 ml der
gleichen Zusammensetzung wie Puffer 8,0 gewaschen, wobei der pH
mit NaOH auf die folgenden Werte eingestellt wurde: pH 6,3; 6,1;
5,9; 5,7 und 5,5. Ablaufende Fraktionen von 40 ml wurden gesammelt.
DP-1-Protein wurde, wie vorstehend beschrieben, mittels Immunoassay
lokalisiert. Positive Fraktionen wurden gepoolt, und der pH wurde
mit NaOH auf 8,0 eingestellt. Der Immunoassay und die Western Blot-Analyse
gaben zu erkennen, dass ca. 50% des die DP-1-Sequenzen enthaltenden
Materials an das Harz adsorbiert und in den gepoolten Fraktionen
wiedergeworinen wurde. Dem übrigen
Material mangelt scheinbar der C-terminale Oligohistidin-Affinitätsschwanz,
vermutlich als Ergebnis der prämaturen
Termination der Proteinsynthese.
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Die Konzentration von 2-Mercaptoethanol
wurde auf 17 mM angeglichen, und das gepoolte Material wurde 5 h
bei 23°C
gerührt.
Dieses Material wurde wieder auf die gleiche Ni-NTA-Agarose-Säule aufgebracht, die
erneut mit Puffer 8,0 G äquilibriert
wurde. Die Säule
wurde dann mit 200 ml Puffer 8,0 G und 400 ml Puffer mit einer ähnlichen
Zusammensetzung, aber mit einem pH von 6,5, gefolgt von 400 ml eines
Puffers, zusammengesetzt aus 0,1 M Essigsäure, mit Triethylamin auf pH
6,5 eingestellt, einschließlich
5 mM 2-Mercaptoethanol gewaschen. DP-1-Protein wurde mit 800 ml
eines Puffers, zusammengesetzt aus 0,1 M Essigsäure, mit Triethylamin auf pH
5,0 eingestellt, eluiert, während
40 ml Eluenten-Fraktionen gesammelt wurden. Das DP-1-Protein wurde
durch den Immunoassay lokalisiert. Positive Fraktionen wurden gepoolt,
und der Puffer wurde durch Lyophilisierung entfernt. Die Ausbeute
des lyophilisierten Materials betrug 100 mg, was ca. 1% des in der
Zellpaste von 100 g vorliegenden Gesamtproteins darstellt, von der
es sich herleitete.
-
Die Aminosäure-Analyse des gereinigten
DP-1 wird in Tabelle I gezeigt und ist konsistent mit der vorausgesagten
Aminosäuresequenz
mit Verunreinigungen (als Proteine der Aminosäure-Zusammensetzung, welche die Gesamtzusammensetzung
von E. coli (Schaechter, M. et al., in Escherichia coli and Salmonella
typhimurium, Neidhardt, F. C. (Hrsg.) Washington D.C., American
Association for Microbiology, S. 5, (1987)) von weniger als 7% widerspiegelt.
-
TABELLE
I
Aminosäure-Analyse
von DP-1A. 8-mer. Wiedergewonnen aus FP3203
-
Reinheit: 93%
-
REINIGUNG VON DP-1B.16
(SEQ ID NO: 82):
-
Stamm FP3350 wurde in 5 Litern unter
wie vorstehend angemerkten Bedingungen gezüchtet. Die aufgetaute Zellpaste
(154 g) wurde in 1000 ml Puffer 8,0 G suspendiert und 2 h bei 23°C gerührt. Das
Lysat wurde durch 30-minütige
Zentrifugation bei 10 000 × g
geklärt.
Dem Überstand
wurden 300 ml (gepacktes Volumen) Ni-NTA-Agarose, äquilibriert
mit Puffer 8,0 G, zugefügt.
Das Gemisch wurde 18 h bei 23°C
gerührt,
dann wurde das Harz durch 30-minütige
Zentrifugation bei 1 000 × g
wiedergeworinen. Das Harz wurde mit Puffer 8,0 G auf 800 ml verdünnt, gemischt
und absetzen lassen. Der Überstand
wurde entfernt und das Absetzverfahren wurde wiederholt. Das abgesetzte
Harz wurde dann mit einem gleichen Volumen Puffer 8,0 G verdünnt und
in eine Chromatographie-Säule
(5 cm Durchmesser) gepackt. Die Säule wurde dann nacheinander
mit (a) 1300 ml Puffer 8,0 G, (b) 500 ml Puffer 8,0 G, enthaltend
8 mM Imidazol, (c) 100 ml Puffer 8 0 G und (d) 500 ml Puffer 6,5
G (gleiche Zusammensetzung wie Puffer 8,0 G, aber mit dem pH mit
NaOH auf 6,5 eingestellt) gewaschen. DP-1B.16-Protein wurde schließlich mit
Puffer 5,5 G (gleiche Zusammensetzung wie Puffer 8,0 G, aber mit
dem pH mit NaOH auf 5,5 eingestellt) eluiert. Fraktionen, die DP-1B.16
enthalten, wurden mittels des Spot-Immunoassays identifiziert, gepoolt
und um das ca. 40fache durch Ultrazentrifugation unter Verwendung von
Centriprep 30 Zentrifugalkonzentratoren (Amicon) konzentriert. Das
Protein wurde durch das Zufügen
von 5 Volumina Methanol präzipitiert,
16 h bei 4°C
inkubiert, durch Zentrifugation wiedergeworinen, zweimal mit Methanol
gewaschen und im Vakuum getrocknet.
-
Die Ausbeute des getrockneten Materials
betrug 287 mg, was ca. 2% des in der Zellpaste von 154 g vorliegenden
Gesamtproteins, von dem es sich herleitete, darstellt. Die Aminosäureanalyse
ist in Tabelle II ersichtlich und ist mit der vorausgesagten Aminosäuresequenz,
mit Verunreinigungen (als Proteine der Aminosäurezusammensetzung, welche
die Gesamtzusammensetzung von E. coli widerspiegeln) konsistent,
welche ca. 21% des Gesamtproteins in der Probe darstellen.
-
TABELLE
II
Aminosäureanalyse
DP-1B16. 8-mer. Wiedergewonnen aus FP3350
-
Reinheit: 79%
-
REINIGUNG VON DP-2A (SEQ
ID NO: 83):
-
Stamm FP3276 wurde in 5 Litern unter
den vorstehend angemerkten Bedingungen gezüchtet, außer dass das Wachstumsmedium
bei der Inokulation mit 0,375 g/l L-Prolin und bei der Induktion
mit 0,1 g/l Glycin und L-Alanin und 0,0375 g/l L-Prolin ergänzt wurde.
Aufgetaute Zellpaste aus zwei dieser Fermentationen (150 g bzw.
140 g) wurde in jeweils 1000 ml Puffer 8,0 G suspendiert und 1 h
bei 23°C
gerührt.
Das Lysat wurde durch 30-minütige
Zentrifugation bei 10 000 × g
geklärt.
Die Überstände wurden
kombiniert und mit 300 ml (gepacktes Volumen) Ni-NTA-Agarose, äquilibriert
mit Puffer 8,0 G, gemischt. Das Gemisch wurde 18 h bei 23°C gerührt, dann
wurde das Harz durch 30-minütige
Zentrifugation bei 1 000 × g
wiedergeworinen. Das Harz wurde mit Puffer 8,0 G auf 800 ml verdünnt, gemischt
und absetzen lassen. Der Überstand
wurde entfernt und das Absetzverfahren wurde zweimal wiederholt.
Das abgesetzte Harz wurde dann mit einem gleichen Puffervolumen
8,0 G verdünnt
und in eine Chromatographie-Säule
(5 cm Durchmesser) gepackt. Die Säule wurde nacheinander mit
(a) 1350 ml Puffer 8,0 G, (b) 400 ml Puffer 8,0 G, enthaltend 8
mM Imidazol, (c) 100 ml Puffer 8,0 G und (d) 750 ml Puffer 6,5 G
gewaschen. DP-2A-Protein wurde schließlich mit Puffer 5,5 G eluiert.
Fraktionen, die DP-1B.16 enthalten, wurden durch den Spot-Immunoassay
identifiziert und gepoolt.
-
Von insgesamt 240 ml gepoolten Fraktionen,
wurden 150 entfernt und um das ca. 40fache durch Ultrafiltration
unter Verwendung von Centriprep 30 Zentrifugalkonzentratoren (Amicon)
konzentriert. Das Protein wurde durch das Zufügen von 5 Volumina Methanol
präzipitiert,
16 h bei 4°C
inkubiert, durch Zentrifugation wiedergeworinen, zweimal mit Methanol
gewaschen und im Vakuum getrocknet. Die Ausbeute des getrockneten
Materials betrug 390 mg.
-
Die übrigen gepoolten Säulenfraktionen
von 90 ml wurden unter Verwendung von Centriprep 30-Konzentratoren um
das 8fache konzentriert, mit Wasser auf das Originalvolumen verdünnt und
wieder konzentriert. Dieses Verfahren wurde drei weitere Male wiederholt,
um Guanidin auf weniger als 5 mM zu entfernen. Das Material wurde
schließlich
lyophilisiert. Das Gewicht des lyophilisierten Materials betrug
160 mg. Folglich betrug die Gesamtausbeute von gereinigtem DP-2A
550 mg, was ca. 2% des Gesamtproteins darstellte, das in der Zellpaste
von 290 g, von dem es sich herleitete, anwesend war.
-
Die Aminosäure-Analyse einer Probe des
lyophilisierten Materials ist in Tabelle III ersichtlich und ist konsistent
mit der vorhergesagten Aminosäuresequenz,
mit Verunreinigungen (als Proteine der Aminosäure-Zusammensetzung, welche
die Gesamtzusammensetzung von E. coli widerspiegelt), was weniger
als 4% des Gesamtproteins in der Probe darstellt.
-
TABELLE
III
Aminosäure-Analyse
DP-2A.
8-mer. Wiedergewonnen aus Stamm FP3276
-
Reinheit: 96%
-
Erfindungsgemäß wird die Konstruktion mehrerer
spezifischer Expressionssysteme offenbart, die für die Herstellung von Spinnenseide-varianten
Proteinen nützlich
sind. Um keinen Zweifel aufkommen zu lassen, dass ein Fachmann fähig sein
könnte,
die erfindungsgemäßen Elemente
zur Herstellung der Myriade anderer nicht spezifisch besprochener
Spinnenseide-varianten Proteinen zu verwenden, wurden E. coli- Bakterien, die mit
einem Expressionsvektor (pFP204), dem die synthetische Spinnenseide-variante
DNA fehlte, transformiert, bei der ATCC unter den Bedingungen des
Budapester Vertrags hinterlegt und wird anhand der ATCC-Nummer ATCC
69326 identifiziert. Das in der Wirtszelle E. coli HB101 enthaltene
Expressions-pFP204 umfasst alle die notwendigen Restriktionsorte,
die zum Klonieren der erfindungsgemäßen synthetischen Spinnenseide-DNA
erforderlich sind und zum Exprimieren von jedwedem Spinnenseide-varianten
Protein verwendet werden können.
Außerdem
wurde der Expressions-Wirtsstamm
E. coli BL21 (DE3), der mit einem Plasmid pFP674, tragend DP-1B.16-kodierende
Sequenzen (SEQ ID NO: 82), transformiert wurde, bei der ATCC unter den
Bedingungen des Budapester Vertrags hinterlegt und wird durch die
ATCC-Nummer ATCC 69328 identifiziert. Dieser Stamm kann erfindungsgemäß zur Produktion
von DP-1B verwendet oder durch dem Fachmann bekannte Verfahren von
Plasmid befreit und mit anderen sich von pFP204 herleitenden Expressionsvektoren transformiert
werden.
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BEISPIEL 6
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SYNTHESE UND
EXPRESSION EINES DP-1-ANALOGONS IN BACILLUS SUBTILIS
-
Zur Expression in Bacillus subtilis
wurde ein DP-1-Analogon-kodierendes Gen aus Plasmid pFP141 in einen
Plasmid-Vektor platziert, der zur Replikation in B. subtilis fähig ist.
DP-1-kodierende Sequenzen wurden funktionsfähig an einen Promotor gebunden,
der sich vom Lävansucrase-(lvs)-Gen
von Bacillus amyloliquefaciens auf eine solche Weise herleitet,
dass die N-terminale Aminosäuresequenz,
die durch das Lävansucrase-Gen
kodiert ist, das eine Sekretionssignal-Sequenz umfasst, an die DP-1-Sequenz
an ihrem N-Terminus fusioniert wurde. Es wurde gezeigt, dass Genfusionen
dieses Typs in einigen Fällen
die Produktion und Sekretion in das extrazelluläre Medium von Fremdproteinen
förderten
(Nagarajan et al., US-Patent 4,801,537).
-
Wie in 15 erläutert, wurde zur Herstellung
des DP-10-analogen Gens zum Transfer in den entsprechenden Vektor
für B.
subtilis der Endonuklease-BglII-Ort am proximalen Ende der DP-1-kodierenden Sequenz
in Plasmid pFP541 zuerst durch Insertion eines synthetischen Oligonukleotids
in einen EcoRV-Ort umgewandelt. Die DNA von Plasmid pFP541 wurde
mit Endonuklease BglII aufgeschlossen. Ca. 0,1 pmol der linearisierten
Plasmid-DNA wurde dann unter Ligationsbedingungen mit 10 pmol eines
synthetischen doppelsträngigen
Oligonukleotids (SI9/10) mit der folgenden Sequenz inkubiert:
5'HO-GATCAGATATCG (SEQ
ID NO: 16)
TCTATAGCCTAG-OH 5' (SEQ ID NO: 17)
-
Ampicillin-resistente Transformanten
von E. coli HMS174 wurden auf Plasmid-DNA, enthaltend einen durch
die synthetische Oligonukleotidsequenz bereitgestellten EcoRV-Ort,
gescreent. Ein Plasmid, das einen EcoRV-Ort enthält, wurde identifiziert und
als pFP169b bezeichnet (15).
Als Nächstes
wurde das DNA-Fragment, das die DP-1-kodierenden Sequenzen trägt, nach
Aufschluss mit Endonukleasen EcoRV und BamHI und Trennung der resultierenden
DNA-Fragmente durch Agarose-Gelelektrophorese aus pFP169b isoliert.
Eine Bande der geeigneten Größe wurde
aus dem mit Ethidiumbromid gefärbten
Gel exzidiert, und die DNA wurde mithilfe des GENECLEAN®-Verfahrens
(Bio101, Inc., P.O. Box 2284, La Jolla, CA) wiedergeworinen.
-
Der Plasmid-Vektor pBE346 enthält Replikationsausgangspunkte,
die sowohl in E. coli als auch B. subtilis autonome Replikation
ebenso wie in E. coli (Ampicillin) und B. subtilis (Kanamycin) auswählbare antibiotische
Resistenz-Marker verleihen. Das Plasmid enthält außerdem den lvs-Promotor und
das Sekretionssignal, das funktionsfähig an ein Staphylokokken-Protein-A-Gen
gebunden ist. Das Protein-A-Gen ist durch einen EcoRV-Ort an seinem
proximalen Ende gebunden, wobei es von der lvs-Signalsequenz, und einem BamHI-Ort an
seinem distalen Ende getrennt ist. Die komplette DNA-Sequenz von
pBE346 (14) wird in
SEQ ID NO: 79 und in 14 gezeigt.
Um das Protein-A-Gen zu entfernen und seinen Ersatz durch das DP-1-Gen zu
ermöglichen,
wurde die DNA von Plasmid pBE346 mit Endonukleasen EcoRV und BamHI
aufgeschlossen, und das Fragment geeigneter Größe wurde nach der Agarose-Gelelektrophorese
isoliert. Die DNA wurde aus der mit Ethidiumbromid gefärbten Gelbande
mithilfe des GENECLEAN®-Verfahrens (Bio101, Inc.,
P.O. Box 2284, La Jolla, CA) wiedergeworinen.
-
Das aus pFP169b (vorstehend) gereinigte
DNA-Fragment wurde mit dem DNA-Fragment aus pBE346 gereinigt und
unter Ligationsbedingungen inkubiert. Die ligierte DNA wurde zur
Transformation von E. coli HMS174 verwendet, und Ampicillin-resistente
Transformanten wurden durch Untersuchung der Plasmid-DNA auf das
Vorliegen von Fragmenten geeigneter Größe nach Aufschluss mit Endonukleasen
EcoRV und BamHI gescreent. Ein korrektes Plasmid wurde identifiziert
und als pFP191 bezeichnet ( 15).
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Die DNA von Plasmid pFP191 wurde
zur Transformation kompetenter Zellen von B. subtilis BE3010 (trp
lys apr npr sacB) verwendet. Die Transformanten wurden auf Resistenz
gegen Kanamycin ausgewählt. BE3010
wurde von B. subtilis BE1500 (trpC2, metB10, lys3, delta-aprE, delta-npr,
sacB::ermC), das von Nagarajan et al., Gene 114, 121, (1992) beschrieben
wurde, durch Transformation kompetenter BE1500-Zellen mit DNA von
B. subtilis 1S53 (Bacillus Genetic Stock Center, Ohio State University)
und Auswahl auf Methionin-Prototrophen hergeleitet. Die Transformation
kompetenter Zellen wurde im Wesentlichen, wie von Nagarajan et al.
in US-Patent 4,801,537 beschrieben, durchgeführt.
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Kanamycin-resistente Transformanten
von BE3010 wurden anhand des Kolonien-Inununoassays auf die Fähigkeit
zur Produktion von DP-1 gescreent. Die Kolonien wurden auf einer
Celluloseacetat-Scheibe
gezüchtet,
die auf die Oberfläche
einer Platte gelegt wurde, die TBAB-Agar einschließlich 5
Mikrogramm pro ml Kanamycin enthielt. Nachdem sich bei 37°C Kolonien
entwickelt hatten, wurde die Celluloseacetat-Scheibe an eine frische
Platte überführt, die
das gleiche Medium einschließlich
0,8% Saccharose enthielt und über
eine Nitrocellulose-Scheibe gebracht, die auf die Oberfläche des
Altars platziert wurde. Nach 3-stündiger Inkubation bei 37°C wurde die
Nitrocellulose-Scheibe entfernt und mit Anti-DP-1-Serum, Peroxidase-konjugiertem
Ziegen-Anti-Kaninchen-IgG und 4-Chloro-1-naphthol einschließlich Wasserstoffperoxid,
wie vorstehend beschrieben, gefärbt.
Es wurden positiv färbende
Images der Kolonien beobachtet, was auf die Produktion und Exkretion
von DP-1, im Vergleich zu einer negativen Kontrollfärbung, die
ein Plasmid mit keinen DP-1-kodierenden Sequenzen enthält, hindeutet.
Der positive Stamm wurde als FP2193 bezeichnet. FP2193 wurde unter
den Bedingungen des Budapester Vertrags bei der ATCC hinterlegt
und wird durch die ATCC-Nummer ATCC 69327 identifiziert.
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Die Produktion und Exkretion von
DP-1 durch FP2193 wurde in flüssiger
Kultes bestimmt. Stamm FP2193 wurde in Medium B gezüchtet, das
pro Liter 33 g Bacto-Trypton (Difco), 20 g Hefeextrakt, 7,4 g NaCl, 12
ml 3 N NaOH, 0,8 g Na2HPO4,
0,4 g KH2PO4, 0,2%
Casaminosäuren
(Difco), 0,5% Glycerol, 0,06 mM MnCl2, 0,5
nM FeCl3, pH 7,5, enthielt. Nach 3,5-stündigem Wachstum
bei 37°C
wurde durch die Zugabe von Saccharose bis zu 0,8% die Produktion
von DP-1 induziert. Nach 4-stündiger
zusätzlicher
Inkubation bei 37°C
wurde eine Probe von 0,5 ml analysiert. Die Zellen wurden mittels
Zentrifugation entfernt. Die oberen 0,4 ml des Überstandes wurden entfernt,
und Phenylmethansulfonylfluorid (PMSF) wurde bis zu 2 mM zugefügt. Der
restliche Überstand
wurde entfernt und verworfen. Das Zellpellet wurde in 0,32 ml 50
mM EDTA, pH 8,0 und durch das Zufügen von 0,08 ml 10 mg/ml Eiweiß-Lysozym
im gleichen Puffer plus 2 mM PMSF suspendiert. Nach 60-minütiger Inkubation
bei 37°C
wurden 0,01 ml 2 M MgCl2 und 0,001 ml 1
mg/ml Desoxyribonuklease I zugefügt und
die Inkubation 5 min bei 37°C
fortgesetzt. Aliquote (5 Mikroliter) von jeder Fraktion, Zelllysat
und Überstand wurden
mittels der SDS-Gelelektrophorese
und Elektroblotting, wie vorstehend beschrieben, analysiert. Der Blot
wurde mit Anti-DP-1-Serum
gefärbt.
Mehrere positiv färbende
Banden wurden in der Überstandsfraktion und
nur eine Spur einer positiven Bande im Zelllysat beobachtet. Der
Wirtsstamm BE3010, der keine DP-1-kodierende DNA-Sequenzen enthielt, produzierte keine
positiv färbenden
Banden. Es wurde folglich gezeigt, dass der B. subtilis-Stamm FP2193
das DP-1-analoge Protein produzierte und es effizient in das extrazelluläre Medium
ausschied.
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BEISPIEL 7
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DP-1B-PRODUKTION IN PICHIA
PASTORIS
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1. SYNTHETISCHES GEN DP-1B.33
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Ein Set von Genen, kodierend DP-1B,
die als DP-1B.33 bezeichnet werden, wurden zum Kodieren von Proteinen
der gleichen Wiederholungssequenz wie DP-1B.9 und DP-1B.16 geschaffen,
aber vorwiegend zur Verwendung von Codonen, die in den hoch exprimierten
Alkoholoxidase-Genen von Pichia pastoris bevorzugt sind.
-
a. OLIGONUKLEOTIDE
-
Synthetische Gene, kodierend DP-1B.33,
wurden aus vier doppelsträngigen
synthetischen Oligonukleotiden assembliert, deren Sequenzen wie
in 16 gezeigt sind.
Die Oligonukleotide wurden vom Hersteller (Midland Certified Reagents,
Midland, TX) in einzelsträngiger
Form mit nicht phosphorylierten 5'-OH-Gruppen bereitgestellt. Zum Annealen
der doppelsträngigen
Form wurden komplementäre
einzelsträngige
Oligonukleotide (jeweils 667 pmol) in 0,2 ml Puffer, der 0,01 M
Tris-HCl, 0,01 M MgCl2, 0,05 M NaCl, 0,001
M Dithiothreitol, pH 7,9 enthielt, gemischt. Das Gemisch wurde 1
min in kochendem Wasser erhitzt, dann über ca. 3 h langsam auf 23°C abkühlen lassen.
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Die vier doppelsträngigen Oligonukleotide
wurden durch ihre Insertion in einen Plasmid-Vektor pFP206 getrennt
kloniert. Die DNA von Plasmid pFP206 wurde mit Endonukleasen BamHI
und BglII aufgeschlossen und mithilfe des GENECLEAN®-Verfahrens
(Bio101, Inc., P.O. Box 2284, La Jolla, CA) gereinigt. Ca. 0,1 pmol
der eluierten Plasmid-DNA wurden 10 pmol eines der doppelsträngigen Oligonukleotide
P1, P2, P3 oder P4 zugefügt.
Die vier Plasmid-Oligonukleotid-Gemische wurden unter Ligationsbedingungen
20 h bei 4°C inkubiert,
dann wurde die Ligation durch eine 2-minütige Inkubation bei 70°C terminiert.
Die ligierte DNA wurde dann mit Endonuklease HindIII aufgeschlossen,
um jedwedes zurückbleibende
Eltern-pFP206 zu linearisieren. Aliquote von ligierter DNA wurden
zur Transformation von E. coli HB101 verwendet, und Ampicillin-resistente Transformanten
wurden ausgewählt.
Klone, die Oligonukleotide P1, P2, P3 oder P4 enthalten, wurden
durch Screening der Plasmid-DNA identifiziert, die aus individuellen
Transformanten mit Endonukleasen BamHI und PstI isoliert wurden.
In Plasmiden mit Inserts in der gewünschten Orientierung wird das
kürzere
der beiden BamHI-PstI-Fragmente von pFP206 um die Länge des
klonierten Oligonukleotids verlängert.
Plasmid-DNA aus mutmaßlichen
Klonen wurden durch Aufschluss mit Endonukleasen BamHI und BglII
und Analyse mittels Elektrophorese in 3,8%iger MetaPhor-Agarose
(FMC) zur Verifizierung, dass das Plasmid eine einzelne Kopie des
Oligonukleotids in der korrekten Orientierung erworben hatte, weiter
gekennzeichnet. Korrekte Klone wurden identifiziert und ihre Plasmide
wurden als pFP685 (Oligonukleotid P1, SEQ ID NO: 84, 85, und 86), pFP690
(Oligonukleotid P2, SEQ ID NO: 87, 88 und 89), pFP701 (Oligonukleotid
P3, SEQ ID NO: 90, 91 und 92) und pFP693 (Oligonukleotid P4, SEQ
ID NO: 93, 94 und 95) bezeichnet. Die Sequenzen von allen vier klonierten
Oligonukleotiden wurden anhand der DNA-Sequenzierung verifiziert.
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b. ASSEMBLIEREN DES GENS
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Zum Assemblieren der Subsequenz P1,
P2 wurde Plasmid pFP685 (P1, SEQ ID NO: 84, 85 und 86) mit Endonukleasen
PstI und BamHI aufgeschlossen, und Plasmid pFP690 (P2, SEQ ID NO:
87, 88 und 89) wurde mit Endonukleasen PstI und BglII aufgeschlossen.
Die aufgeschlossene Plasmid-DNA wurde mittels Elektrophorese in
einem 1,2%igen Agarose-Gel (Low Melt, BioRad, Hercules, CA) fraktioniert.
Mit Ethidiumbromid gefärbte
Banden, welche die Oligonukleotidsequenzen enthalten, wurden anhand
ihrer relativen Größen identifiziert,
wurden exzidiert, die exzidierten Banden kombiniert und die DNA
mithilfe des GENECLEAN®-Verfahrens (Bio101, Inc.,
P.O. Box 2284, La Jolla, CA) aus der geschmolzenen Agarose wiedergeworinen.
Die eluierten, kombinierten DNA-Fragmente wurden unter Ligationsbedingungen
inkubiert, und ein Aliquot wurde zur Transformation von E. coli
HB101 verwendet. Ampicillin-resistente Transformanten wurden ausgewählt. Die
Plasmid-DNA wurde aus mehreren Transformanten isoliert, mit Endonukleasen
BamHI und BglII aufgeschlossen und mittels Agarose-Gelelektrophorese
analysiert. Plasmid, welches das Insert der erwarteten Größe enthält, wurde
identifiziert und als pFP707 bezeichnet.
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Assemblieren der Subsequenz P3, P4
wurde auf die gleiche Weise wie die Subsequenz P1, P2 erreicht,
wobei jedoch mit den Plasmiden pFP701 (aufgeschlossen mir PstI und
BamHI) und pFP693 (aufgeschlossen mit PstI und BglII) begonnen wird.
Plasmid, das die P3, P4-Subsequenz enthält, wurde identifiziert und
als pFP709 bezeichnet.
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Zum Assemblieren des DNA-Monomers
(P1, P2, P3, P4) wurde Plasmid pFP707 (P1, P2) mit Endonukleasen
PstI und BamHI aufgeschlossen, und Plasmid pFP709 (P3, P4) wurde
mit Endonukleasen PstI und BglII aufgeschlossen. Die aufgeschlossene
Plasmid-DNA wurde mittels Elektrophorese in einem 1,2%igen Low Melt-Agarosegel
fraktioniert. Mit Ethidiumbromid gefärbte Banden, welche die P1,
P2- bzw. P3, P4-Sequenzen
enthalten, identifiziert durch ihre relativen Größen, wurden exzidiert, die
exzidierten Banden kombiniert und die DNA mithilfe des GENECLEAN®-Verfahrens
(Bio101, Inc., P.O. Box 2284, La Jolla, CA) aus der geschmolzenen
Agarose wiedergeworinen. Die eluierten, kombinierten DNA-Fragmente
wurden unter Ligationsbedingungen inkubiert, und ein Aliquot wurde
zur Transformation von E. coli HB 101 verwendet. Ampicillin-resistente
Transformanten wurden ausgewählt.
Plasmid-DNA wurde aus mehreren Transformanten isoliert, mit Endonuklease
BamHI und BglII aufgeschlossen und mittels Agarosegel-Elektrophorese
analysiert. Plasmid, das ein Insert der erwarteten Größe enthält, wurde
identifiziert und als pFP711 bezeichnet. Das DNA-Insert in Plasmid
pFP711 wurde durch direkte DNA-Sequenzierung verifiziert.
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c. POLYMERISATION DES
GENS
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Das synthetische Gen wurde durch
sequenzielle Verdopplung vergrößert, beginnend
mit der Monomersequenz in pFP711. Zur Verdopplung jedweder Insert-Sequenz
wurde ein Aliquot der Plasmid-DNA
mit Endonukleasen PstI und BamHI aufgeschlossen, und ein getrenntes
Aliquot des gleichen Plasmids wurde mit Endonukleasen PstI und BglII
aufgeschlossen. Die Aufschlüsse
wurden mittels Elektrophorese auf Low Melt-Agarose (BioRad, CA)
fraktioniert, und mit Ethidiumbromid gefärbte Fragmente, welche Insert-Sequenzen
enthalten, wurden anhand ihrer relativen Größen identifiziert. Die beiden
Insert-enthaltenden Fragmente, gereinigt mittels Elektrophorese
und wiedergeworinen mithilfe des GENECLEAN®-Verfahrens
(Bio101, Inc., P.O. Box 2284, La Jolla, CA), wurden kombiniert und
unter Ligationsbedingungen inkubiert. Bei der dritten Verdopplung wurden
die beiden Fragmente im BamHI-Aufschluss
nicht angemessen getrennt, folglich enthielt die eluierte Bande
beide Fragmente. In diesem Fall wurde ein zweifacher Überschuss
des BglII-PstI-Fragmentes bei der Ligation verwendet. Ein Aliquot
der ligierten DNA wurde zur Transformation von E. coli HB101 verwendet.
Ampicillin-resistente Transformanten wurden ausgewählt. Die
Plasmid-DNA wurde aus mehreren Transformanten isoliert, mit Endonukleasen
BamHI und BglII aufgeschlossen und mittels Agarosegel-Elektrophorese
analysiert. Plasmid, das ein Insert der erwarteten Größe enthält, wurde
identifiziert.
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Anhand dieses Verfahrens wurde eine
Reihe von Plasmiden konstruiert, die 2, 4, 8 und 16 Tandemwiederholungen
der DNA-Monomersequenz P1, P2, P3, P4, kodierend die Reihe der DP-1B.16-Analoga enthielt.
Diese Plasmide wurden als pFP713 (2 Wiederholungen), pFP715 (4 Wiederholungen),
pFP717 (8 Wiederholungen) und pFP719 (16 Wiederholungen) bzw. p723
(16 Wiederholungen) bezeichnet.
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2. EXPRESSION VON DP-1-
UND DP-2-ANALOGEN GENEN IN PICHIA PASTORIS
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a. WACHSTUM UND ASSAYS
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Zum Wachstum der Kulturen zur Beurteilung
der Produktionsmenge wurden 20 ml BMGY (pro Liter: 13,4 g Hefe-Stickstoff-Basis
mit Ammoniumsulfat (Difco), 10 g Hefeextrakt, 20 g Pepton, 0,4 mg
Biotin, 100 ml 1 M Kaliumphosphat-Puffer, pH 6,0, 10 ml Glycerol)
in einem 125 ml fassenden mit Schikanen versehenen Erlenmeyer-Kolben
bei einer Absorption (A600nm) von ca. 0,1
mit Zellen von einer YPD-Agarplatte (enthaltend pro Liter: 10 g
Hefeextrakt (Difco), 20 g Pepton, 20 g Bacto-Agar (Difco), 20 g
D-Glucose) eluiert, die 2 Tage bei 30°C gezüchtet wurden, inokuliert. Die
Kultur wurde bei 30°C
geschüttelt,
bis A600nm ca. 25 erreichte (2 Tage), zu
welchem Zeitpunkt die Zellen durch Zentrifugation (5 min bei 1500 × g) geerntet
wurden. Der Überstand wurde
verworfen und die Zellen wurden in 6 ml BMMY (identisch mit BMGY,
abgesehen von 5 ml Methanol pro Liter anstelle von Glycerol) resuspendiert.
Die Kultur, wie bei 30°C
geschüttelt,
und 0,005 ml Methanol pro ml Kultur wurden alle 24 h zugefügt. Proben
(1 ml) wurden sofort nach der Resuspension und in Intervallen entnommen.
Die Zellen wurden sofort durch Zentrifugation in einer Mikrofuge
(2 min bei 6000 × g)
wiedergeworinen. Wenn die Sekretion bestimmt werden sollte, wurden
die oberen 0,7 ml des Überstandes
entfernt und in Trockeneis gefroren (Fraktion mit dem „Kulturüberstand"). Das drainierte
Zellpellet wurde in Trockeneis gefroren und bei –70°C gelagert.
-
Die Zellen wurden durch Schütteln mit
Glasperlen lysiert. Das aufgetaute Pellet wurde mit 1 ml kaltem Abbruchpuffer
(50 mM Natriumphosphat, pH 7,4, 1 mM EDTA, 5% (v/v) Glycerol, 1
mM Phenylmethan-sulfonylfluorid) gewaschen und in 0,1 ml des gleichen
Puffers resuspendiert. Glasperlen (in Säure gewaschen, 425–600 Mikron;
Sigma Chemical Co.) wurden zugefügt,
bis über
den Perlen nur ein Meniskus sichtbar war und die Röhrchen während zwei
Intervallen von 4 min, wobei dazwischen auf Eis gekühlt wurde,
dem Mischen auf einem Mischer des Vortex-Typs ausgesetzt. Der Zellbruch
wurde mittels mikroskopischer Untersuchung verifiziert. Nach dem
vollständigen
Bruch wurden 0,5 ml Abbruchpuffer zugefügt und gemischt. Trümmer und Perlen
wurden in der Mikrofuge (10 min) pelletiert und 0,5 ml Überstand
(löslicher
Zellextrakt) entfernt. Die Trümmer
wurden dann zweimal mit zusätzlichen
0,5-ml-Portionen des Abbruchpuffers extrahiert und die 0,5-ml-Überstände mit
dem ersten Extrakt kombiniert („lösliche Zellextrakt"-Fraktion). Die Trümmer wurden dann
dreimal mit 0,5-ml-Portionen von Puffer 6.5 G, enthaltend 0,1 M
Natriumphosphat, 0,01 M Tris-HCl, 6 M Guanidin-HCl, pH 6,5, extrahiert.
Die kombinierten Überstände umfassten
die „unlösliche Zellextrakt"-Fraktion.
-
Die Extrakte wurden zur Analyse mittels
der Polyacrylamidgel-Elektrophorese um das ca. 1000fache in Probenherstellungspuffer
(0,0625 M Tris-HCl, pH 6,8, 2% (w/v) Na-dodecylsulfat, 0,0025% (w/v)
Bromphenolblau, 10% (v/v) Glycerol, 2,5% (v/v) 2-Mercaptoethanol)
verdünnt
und in einem kochenden Wasserbad 5 min inkubiert. Aliquote (5–15 μl) wurden
auf ein 8%iges Polyacrylamidgel (Novex) aufgetragen und der Elektrophorese
unterzogen, bis sich die Farbstoff-Front weniger als 1 cm vom Boden
des Gels entfernt befand. Die Proteinbanden wurden unter Verwendung
eines von Idea Scientific, Inc. hergestellten Gerätes elektrophoretisch
an eine Nitrocellulosefolie überführt. Der
Puffer zum Transfer enthielt (pro Liter) 3,03 g Trishydroxymethylaminomethan,
14,4 g Glycin, 0,1% (w/v) SDS, 25% (v/v) Methanol.
-
Der Nitrocellulose-Blot wurde immunchemisch
wie folgt gefärbt.
Die Proteinbindungsorte auf der Folie wurden durch Inkubation mit „Blotto" (3% Magermilchpulver,
0,05% Tween 20, in Tris-Salzlösung
(0,1 M Tris-HCl, pH 8,0, 0,9% (w/v) NaCl)) 30 min bei Raumtemperatur
auf einer Schaukelplattform blockiert. Der Blot wurde dann 1 h mit
Anti-DP-1-Serum inkubiert, 1 : 1000 in „Blotto", verdünnt, mit Tris-Salzlösung gewaschen und
1 h mit Meerrettich-Peroxidase-konjugiertem Ziegen-Antikaninchen-IgG-Serum
(Kierkegaard und Perry Laboratories, Gaithersburg, MD), verdünnt 1 :
1000 in „Blotto" inkubiert. Nach
erneutem Waschen mit Tris-Salzlösung
wurde der Blot einer Lösung
aus 18 mg 4-Chloro-1-naphthol in 6 ml Methanol ausgesetzt, der 24
ml Tris-Salzlösung
und 30 μl
30%ige H2O2 zugefügt wurden.
-
Zur Quantifizierung der DP-1-Antigenmenge
in verschiedenen Fraktionen wurden Aliquote (1 μl) von Reihenverdünnungen
in Puffer 6.5 G, zusammen mit verschiedenen Konzentrationen einer
Standardlösung aus
gereinigtem DP-1-8-mer (8 Wiederholungen von 101 Aminosäureresten)
punktförmig
auf Nitrocellulose aufgetragen. Die Nitrocellulosefolie wurde dann
wie vorstehend für
den Western Blot beschrieben behandelt. Die Konzentration von DP-1-Antigen
in jeder Probe wurde mittels Abmustern der Farbintensität von einem
der Standard-Spots bestimmt.
-
b. PRODUKTIONSSTÄMME
-
(1) VEKTOREN
-
Zur Konstruktion von Hefestämmen zur
Produktion von DP-1 wurden klonierte synthetische DP-1-kodierende DNA-Sequenzen
in Plasmid-Vektoren insertiert, die sich von den Plasmiden pHIL-D4
(bezogen von Phillips Petroleum Co.) oder pPIC9 (bezogen von Invitrogen
Corp.) herleiteten. Die Struktur von pHIL-D4 wird in 17 erläutert. Das Plasmid schließt einen
in E. coli (aber nicht in Hefe) aktiven Replikationsausgangspunkt
und Ampicillin- und Kanamycin-Resistenz-Marker ein, die in E. coli
selektierbar sind. Der Kanamycin-Resistenz-Marker verleiht auch
Resistenz gegen das Antibiotikum G418 in Hefe. Das Plasmid schließt Regionen ein,
die homolog zu beiden Enden des AOX1-Gens von Pichia pastoris sind.
Die oberstromige Region schließt den
AOX1-Promotor ein, dessen Expression durch Methanol induzierbar
ist. Die zu exprimierenden Sequenzen werden benachbart zu dem AOX1-Promotor
insertiert. Unterstromig befinden sich Sequenzen, welche den AOX1-Polyadenylierungsort
und Transkriptionsterminator, den Kanamycin-Marker und das HIS4-Gen
von Pichia pastoris kodieren. In pHIL-D4 sind keine translatierten
Sequenzen oberstromig von den zu exprimierenden Sequenzen vorgesehen.
Der Vektor pPIC9 (18)
ist ähnlich
dem von pHIL-D4, außer
dass er, benachbart zu dem AOX1-Promotor, Sequenzen, kodierend die
Signalsequenz und Prosequenz des alpha-paarenden Faktorgens von
Saccharomyces cerevisiae einschließt. Dem pPIC9 mangelt außerdem auch
das Kanamycin-Resistenzgen von pHIL-D4.
-
Ein BamHI-Ort in pPIC9, lokalisiert
unmittelbar oberstromig vom 5'-Ende
des alpha-paarenden Faktorgens, wurde entfernt und die Sequenzen
zu denen, welche dem natürlichen
AOX1-Gen ähneln,
durch die Polymerasekettenreaktion (PCR) (Perkin Elmer Cetus, CA)
wiederhergestellt. Die Fragmente von pPIC9 wurden unter Verwendung
der folgenden Primer-Paare getrennt amplifiziert:
-
Die PCR-Reaktionen wurden in einem
Perkin Elmer Cetus DNA Thermocycler unter Verwendung des Perkin
Elmer Cetus GeneAmp-Kits mit AmpliTaq®-DNA-Polymerase
durchgeführt.
Es wurden die vom Hersteller bereitgestellten Anleitungen befolgt.
Die Matrizen-DNA betrug ca. 0,2 ng pPIC9-DNA, aufgeschlossen mit Endonukleasen
BglII und PvuII und anschließend
mithilfe des GENECLEAN®-Verfahrens (Bio101, Inc., P.O. Box 2284,
La Jolla, CA) wiedergeworinen. Das PCR-Programm schloss (a) 1 min
bei 94°C;
(b) 4 Zyklen bestehend aus 1 min bei 94°C, 2 min bei 45°C, 1 min
bei 72°C;
(c) 25 Zyklen, bestehend aus 1 min bei 94°C, 1 min bei 60°C, 1 min
bei 72°C
(verlängert
um 10 sec je Zyklus und (d) 7 min bei 72°C ein. Die Produkte wurden aus
den beiden getrennten PCR-Reaktionen mithilfe des GENECLEAN-Verfahrens
(P.O. Box 2284, La Jolla, CA) wiedergeworinen und in ca. äquimolaren
Mengen gemischt. Dieses Gemisch wurde als Matrize für eine zweite
PCR-Runde unter Verwendung von Primern LB5 und LB6 verwendet. Für diese
Reaktion schloss das PCR-Programm (a) 1 min bei 94°C; (b) 25
Zyklen, bestehend aus 1 min bei 90°C, 1 min bei 60°C, 1 min
bei 72°C (verlängert 10
sec pro Zyklus) und (d) 7 min bei 72°C ein. Das PCR-Produkt wurde
mithilfe des GENECLEAN®-Verfahrens (Bio101, Inc.,
P.O. Box 2284, La Jolla, CA) wiedergeworinen, dann mit Endonukleasen NsiI
und EcoRI aufgeschlossen und wiederum mithilfe des GENECLEAN®-Verfahrens
(Bio101, Inc., P.O. Box 2284, La Jolla, CA) wiedergeworinen. Das
Fragment wurde mittels Elektrophorese in 1,5% Low Melt-Agarose (BioRad)
gereinigt. Die DNA wurde aus der exzidierten Gelbande mithilfe des
GENECLEAN®-Verfahrens (Bio101,
Inc., P.O. Box 2284, La Jolla, CA) wiedergeworinen. Dieses Fragmert
wurde für
das analoge Fragment in pPIC9 substituiert. Zu diesem Zweck wurde
pPIC9 mit Endonukleasen NsiI und EcoRI aufgeschlossen. Das größere Fragment
wurde mittels Elektrophorese in einem 1,2%igen Low Melt-Agarosegel
gereinigt und aus der exzidierten Gelbande mithilfe des GENECLEAN®-Verfahrens
(Bio101, Inc., P.O. Box 2284, La Jolla, CA) wiedergeworinen. Das
PCR-Fragment und
das große
pPIC9-Fragment wurden unter Standardbedingungen ligiert, und die
Ligation zur Transformation von E. coli HB101 verwendet. Ampicillin-resistente
Transformanten, enthaltend das korrekte Plasmid wurden mittels Screening
der Plasmid-DNA auf Abwesenheit des BamHI-Ortes identifiziert. Das
korrekte Plasmid wurde als pFP734 bezeichnet. Die DNA-Sequenz von
pFP734 in der betroffenen Region, welche durch DNA-Sequenzierung
verifiziert wurde, ist in 19 (SEQ
ID NO: 96 und 97) ersichtlich.
-
DNA-Sequenzen, kodierend sechs konsekutive
Histidinreste wurden in pHIL-D4 insertiert. Solche Sequenzen wurden
an einem synthetischen doppelsträngigen
Oligonukleotid (SF47/48) mit der folgenden Sequenz durchgeführt:
-
Die Aminosäuresequenz, kodiert durch dieses
Oligonukleotid, wenn es in der korrekten Orientierung in den EcoRI-Ort
von pHIL-D4 insertiert wird, wird in einem Einbuchstaben-Code über der
DNA-Sequenz gezeigt. Die DNA von pHILD4 wurde mit Endonuklease EcoRI
aufgeschlossen und mithilfe des GENECLEAN®-Verfahrens
(Bio101, Inc., P.O. Box 2284, La Jolla, CA) wiedergeworinen. Ein
Aliquot dieser aufgeschlossenen DNA (ca. 0,02 pmol) wurde mit dem
Oligonukleotid SF47/48 (10 pmol), dessen 5'-Termini nicht phosphoryliert wurden,
gemischt. Nach 19-stündiger
Inkubation bei 4°C
unter Ligationsbedingungen, wurde ein Aliquot zur Transformation
von E. coli HB101 verwendet. Die Transformanten wurden anhand der
Ampicillin-Resistenz ausgewählt,
und die Plasmid-DNA individueller Transformanten wurde nach Aufschluss
mit Endonuklease PvuII and BamHI analysiert. Ein korrektes Plasmid
wurde durch die Anwesenheit einer DNA-Bande im Aufschluss identifiziert,
die für
den BamHI-Ort am Promotor-proximalen Ende der Oligonukleotid-Sequenz
indikativ ist, die aus der Insertion in der gewünschten Orientierung resultiert.
Dieses Plasmid wurde als pFP684 bezeichnet. Die korrekte Insertion
des Oligonukleotids wurde mittels direkter DNA-Sequenzierung verifiziert.
-
Der Plasmid-Vektor pFP743 wurde auf
analoge Weise durch Substitution für Sequenzen zwischen NotI-
und EcoRI-Orten in pFP734 eines synthetischen doppelsträngigen Oligonukleotids
(SF55/56) mit der folgenden Sequenz konstruiert:
-
Die DNA von pFP734 wurde mit Endonukleasen
NotI und EcoRI aufgeschlossen, dann mithilfe des GENECLEAN®-Verfahrens
(Bio101, Inc., P.O. Box 2284, La Jolla, CA) wiedergeworinen. Das
Oligonukleotid SF55/56 wurde, wie vorstehend beschrieben, mittels
Ligation insertiert. Ein korrektes Plasmid wurde durch die Anwesenheit
eines neuen Fragmentes nach Aufschluss der Plasmid-DNA mit Endonukleasen
BamHI und BglII identifiziert und als pFP743 bezeichnet. Die korrekte
Oligonukleotid-Insertion
wurde durch direkte DNA-Sequenzierung verifiziert.
-
(2) DP-1B.33-STÄMME
-
Als Nächstes wurden Sequenzen, kodierend
DP-1B, in pFP684 und pFP743 an den entsprechenden einzigartigen
BamHI-Orten, die sich zwischen dem AOX1-Promotor und Sequenzen befinden,
kodierend das His6-Oligomer, insertiert. DNA (ca. 2 Mikrogramm)
von Plasmiden pFP717 (kodierend 8 Wiederholungen von DP-1B mit 101
aa) und pFP719 (kodierend 16 Wiederholungen von DP-1B mit 101 aa)
wurden mit Endonuklease BamHI und BglII aufgeschlossen. Die Aufschlüsse wurden
durch Elektrophorese in Low Melt-Agarose fraktioniert, und die mit
Ethidiumbromid gefärbte
Bande, welche die DP-1B-kodierenden Sequenzen trägt, wurde anhand der Größe identifiziert
und exzidiert. Die exzidierten Gelbanden wurden geschmolzen, und
jedem wurde ein Aliquot von pFP684- oder pFP743-DNA zugefügt, die
mit der Endonuklease BamHI aufgeschlossen wurde. Die DNA wurde mithilfe
des GENECLEAN®-Verfahrens (Bio101,
Inc., P.O.Box 2284, La Jolla, CA) wiedergeworinen und 3 h unter
Ligationsbedingungen bei 13°C
inkubiert. Ein Aliquot der ligierten DNA wurde zur Transformation
von E. coli HB101 verwendet, und Transformanten wurden auf Resistenz
gegen Ampicillin ausgewählt.
-
Individuelle Transformanten wurden
mittels Aufschluss der Plasmid-DNA mit Endonukleasen BamHI und BglII
gescreent. Korrekte Plasmide wurden mittels Vorliegen eines Fragmentes
der erwarteten Größe, enthaltend
das DP-1B.33-Gen identifiziert. Sich vom Vektor pFP684 herleitende
Plasmide wurden als pFP728 (kodierend 8 Wiederholungen von DP-1B
mit 101 Aminosäuren)
und pFP732 (kodierend 16 Wiederholungen von DP-1B mit 101 Aminosäuren) bezeichnet.
Diejenigen, die sich vom Vektor pFP743 herleiten, wurden als pFP748
(kodierend 8 Wiederholungen von DP-1B mit 101 Aminosäuren) und
pFP752 (kodierend 16 Wiederholungen von DP-1B mit 101 Aminosäuren) bezeichnet.
-
Jedes dieser Plasmide wurde zum Transfer
des DP1B-Gens an den Pichia pastoris-Stamm GS115 (his4) durch Sphäroplasten-Transformation
im Wesentlichen gemäß Cregg
et al. (Mol. Cell. Biol. 5, 3376– 3385 (1985)) verwendet. Der
Pichia-Stamm wurde in 200 ml YPD-Medium in einem 500 ml fassenden
mit Schikanen versehenen Kolben bei 30°C bis A600nm von
0,3 bis 0,4 gezüchtet.
Die Zellen wurden mittels 5-minütiger
Zentrifugation bei 1500 × g
bei Raumtemperatur geerntet, dann mit 20 ml sterilem Wasser, gefolgt
von 20 ml frischem SED (1 M Sorbitol, 25 mM EDTA, pH 8,0, 50 mM
DTT) und 20 ml 1 M Sorbitol gewaschen. Die Zellen wurden in 20 ml
SCE (1 M Sorbitol, 1 mM EDTA, 10 mM Natriumcitrat, pH 5.8) resuspendiert,
und Zymolyase (15 ml Stammlösung,
enthaltend 3 mg/ml hefelytisches Enzym aus Arthrobacter luteus (ICN
Corp.; spezifische Aktivität
100 000 U/g)) wurde zugefügt.
Das Sphäroplasting
wurde durch Verdünnung
von 0,2-ml-Aliquoten in 0,8 ml 5% SDS und Messen bei A600nm überwacht.
Der Aufschluss wurde fortgesetzt, bis 70– 80% Sphäroplasting erreicht wurde.
Die Sphäroplasten
wurden dann durch 10-minütige
Zentrifugation bei 750 × g
bei Raumtemperatur geerntet, einmal mit 10 ml 1 M Sorbitol und einmal
mit 10 ml CAS (1 M Sorbitol, 10 mM Tris-HCl, pH 7,5, 10 mM CaCl2) gewaschen und schließlich in 0,6 ml CAS resuspendiert.
0,1 ml Sphäroplasten-Suspension
wurden 1–5
Mikrogramm lineare DNA-Fragmente in CAS, die durch Aufschluss von
Plasmid-DNA mit Endonuklease BglII und Wiedergewinnen der Fragmente
mithilfe des GENECLEAN®-Verfahrens (Bio 101,
Inc., P.O. Box 2284, La Jolla, CA) hergestellt wurden, zugefügt. Die
PEG-Lösung
(1 ml enthaltend 20% (w/v) PEG 3350 (Fisher Scientific Co.) in 10
mM Tris-HCl, pH 7,5, 10 mM CaCl2) wurde
zugefügt,
vorsichtig gemischt und 10 min bei Raumtemperatur inkubiert. Die
Sphäroplasten
wurden durch Zentrifugation wie vorstehend wiedergeworinen. Das
drainierte Pellet wurde in 0,15 ml SOS (1 M Sorbitol, 0,3 vol/vol
YPD-Medium, 10 mM CaCl2 resuspendiert, 20
min bei Raumtemperatur inkubiert und mit 0,85 ml 1 M Sorbitol verdünnt. Die
gewaschenen Sphäroplasten
wurden mit 15 ml RD-Agarose enthaltend pro Liter: 186 g Sorbitol,
10 g Agarose, 20 g D-Glucose, 13,4 g Hefe-Stickstoff-Basis ohne Aminosäuren (Difco),
0,4 mg Biotin, je 50 mg L-Glutaminsäure, L-Methionin, L-Lysin,
L-Leucin, L-Isoleucin und 20 ml 50x His-Assay-Medium, gemischt.
Die Zusammensetzung von 50x His-Assay-Medium war wie folgt (pro
Liter): 50 g D-Glucose, 40 g Natriumacetat, 6 g Ammoniumchlorid, 0,4
g D,L-Alanin, 0,48 g L-Arginin-HCl, 0,8 g L-Asparagin-Monohydrat,
0,2 g L-Asparaginsäure,
0,6 g L-Glutaminsäure,
0,2 g Glycin, 0,2 g D,L-Phenylalanin, 0,2 g L-Prolin, 0,1 g D,L-Serin,
0,4 g D,L-Threonin, 0,5 g D,L-Valin, 20 mg Adeninsulfat, 20 mg Guanin-HCl,
20 mg Uracil, 20 mg Xanthin, 1 mg Thiamin-HCl, 0,6 mg Pyridoxin-HCl,
0,6 mg Pyridoxamin-HCl, 0,6 mg Pyridoxal-HCl, 1 mg Ca-pantothenat,
2 mg Riboflavin, 2 mg Nicotinsäure,
0,2 mg para-Aminobenzoesäure,
0,002 mg Biotin, 0,002 mg Folsäure,
12 g Monokaliumphosphat, 12 g Dikaliumphosphat, 4 g Magnesiumsulfat,
20 mg Eisensulfat, 4 mg Mangansulfat, 20 mg Natriumchlorid, 100
mg L-Cystin, 80 mg D,L-Tryptophan, 200 mg L-Tyrosin. Sphäroplasten
in RD-Agarose (5 ml Aliquote) wurden mit der gleichen Zusammensetzung
wie RD, aber mit 20 g Agar (Difco) pro Liter anstelle von Agarose
auf RDB-Platten ausplattiert.
-
Die Platten wurden 3–4 Tage
bei 30°C
inkubiert. Histidin-prototrophe Transformanten wurden ausgewählt und
auf MGY-Platten aufgebracht, enthaltend (pro Liter) 15 g Agar, 13,4
g Hefe-Stickstoff-Basis
ohne Aminosäuren,
0,4 mg Biotin, 10 ml Glycerol. Replika wurden auf eine Celluloseacetatfolie
auf die Oberfläche von
MGY-Agar gegeben. Nach 2-tägigem
Wachstum bei 30°C
wurde das Celluloseacetat auf eine zweite Platte transferiert, auf
die eine Nitrocellulosefolie auf die Oberfläche von MM-Agar mit der gleichen
Zusammensetzung wie MGY, abgesehen von 0,5% (v/v) Methanol anstelle
von Glycerol aufgelegt wurde. Nach 1 – bis 3-tägiger Inkubation bei 30°C wurde die
Nitrocellulosefolie unter dem Celluloseacetat entfernt, mit „Blotto" blockiert und durch
immunchemisches Färben
mit Anti-DP-1-Serum, wie vorstehend beschrieben, gefärbt. Positive Transformanten,
in diesem Kolonien-Immunoassay durch die blaue Farbe identifiziert,
wurden von der MGY-Masterplatte gewählt. Transformanten wurden
außerdem
auch auf MM-Agar auf Wachstum getestet. Das von im Immunoassay positiven
Stämmen
produzierte DP-1-Protein wurde mittels der Western Blot-Analyse
wie vorstehend beschrieben bestimmt. Von mehreren wurde gezeigt,
dass sie ein Protein der vollen Länge der erwarteten Größe produzieren,
das anhand des Anti-DP-1-Serums nachgewiesen wurde.
-
(2) DP-1B-PRODUKTION
-
Die DP-1B-Produktion durch zwei dieser
Transformanten wird in 20 und 21 erläutert. 20 zeigt intrazelluläre Produktion, nach verschiedenen
Zeiten der Methanol-Induktion, durch Stamm YFP5028, der sich von
transformierendem Pichia pastoris GS115 mit Plasmid pFP728 herleitete.
Dieser Stanzen produziert DP-1B-Spezies 5 verschiedener Größen, wie
durch die Western Blot-Analyse angezeigt, bestehend aus 8, 11, 13,
15 bzw. größer als
20 Wiederholungen des Monomers mit 101 Aminosäureresten. Er wurde unter Transformanten
von Pichia durch seine Fähigkeit
identifiziert, auf YPD-Medium mit 0,5 mg/ml Antibiotikum G418 zu wachsen,
was vermutlich Indikativ für
das Vorliegen multipler Kopien des pFP728-hergeleiteten Inserts
ist. Die Gesamtproduktion von DP-1B lag bei über 1 g pro Liter Kultur. 21 zeigt die infra- und
extrazelluläre
Produktion von DP-1B durch Stanzen YFP5093, der sich von der Transformation
von Pichia pastoris GS115 mit Plasmid pFP748 herleitete. Eine signifikante
Fraktion des produzierten DP-1B wurde aus dem extrazellulären Überstand
der Kultur wiedergeworinen.
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BEISPIEL 8
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NACHWEIS DER
LÖSLICHMACHUNG
UND EXTRUSION VON FASERN AUS EINEM REKOMBINANT SYNTHETISIERTEN ANALOGON
ZUM SPINNEN-TRAGFADEN-PROTEIN
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DP-1B wurde zum Faserspinnen durch
Ionenaustausch-Chromatographie gereinigt. Die gefrorene Zellpaste
von E. coli FP3350 wurde aufgetaut, in 0,02 M Tris-HCl-Puffer, pH
8,0 (Puffer A) suspendiert und mittels Passage durch einen Mantin-Gaulin-Homogenisator
(3–4 Durchgänge) lysiert.
Die Zelltrümmer
wurden durch Zentrifugation entfernt, und der lösliche Extrakt wurde 15 min
auf 60°C
erhitzt. Unlösliches
Material wurde wieder durch Zentrifugation entfernt, und der lösliche wärmebehandelte
Extrakt wurde auf pH 8,0 eingestellt und auf Konduktivität von weniger
als 0,025 M verdünnt,
auf eine SP-Sepharose
Fast Flow-Säule
(Pharmacia, Piscataway, NJ) aufgebracht, die mit Puffer A äquilibriert
wurde verdünnt.
Die Säule
wurde mit Puffer A gewaschen und mit einem linearen Gradienten von
0 bis 0,5 M NaCl in Puffer A eluiert. DP-1B-enthaltende Fraktionen
wurden mittels Gelelektrophorese und Immunoblotting wie vorstehend
beschrieben, identifiziert, gepoolt, und DP-1B wurde durch Präzipitation
mit 4 Volumina Methanol bei 0°C
und Zentrifugation wiedergeworinen. Die Pellets wurden dreimal mit
Methanol gewaschen und im Vakuum getrocknet, Es wurde festgestellt,
dass dieses Material, wie durch die Aminosäure-Analyse bestimmt, mehr
als 95% reines DP-1B war.
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Kurz gefasst beinhaltete das Verfahren
zum Herstellen nützlicher
Fasern aus gereinigtem DP-1-Protein die Schritte der Auflösung in
HFIP, gefolgt von Spinnen der Lösung
durch eine Spinndüsenöffnung zum Erhalt
der Fasern. Physikalische Eigenschaften, wie zum Beispiel Reißlänge, Dehnung
und initiales Modul wurden unter Verwendung von Verfahren und Instrumenten
gemessen, die der ASTM-Norm D 2101-82 entsprachen, außer dass
die Testprobenlänge
einen Inch betrug. Für
jeden Test wurden fünf
Brüche
pro Probe vorgenommen.
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NASSSPINNEN VON SEIDENFASERN
AUS HFIP-LÖSUNG:
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DP-1 wurde dem Hexafluorisopropanol
(HFIP) in einer Polyethylen-Spritze zugefügt, um eine 20%ige Lösung aus
DP-1 in HFIP herzustellen. Die Lösung
wurde durch Vor- und Zurückpumpen
zwischen zwei Spritzen gründlich
gemischt und über
Nacht stehen lassen.
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Die Lösung mit 20% Feststoffen aus
DP-1 in HFIP wurde an eine Spritze überführt, die mit einem gesinterten
Edelstahl-DYNALLOG-Filter (X7) ausgerüstet war. Die Spritze wurde
mit einer Kappe verschlossen und periodisch zum Lösen von
in der Lösung
eingeschlossenen Luftbläschen
entlüftet.
Eine Spritzenpumpe wurde dann zum Forcieren der Lösung durch
das Filter und aus der Spritze durch eine Öffnung von 5 mit Durchmesser
mal 4 mit Länge
in einer Edelstahl-Spinndüse
durch eine 3,5 Inch große
Luftlücke
in den Behälter mit
Isopropanol bei 20°C
verwendet. Das Filament, das sich bildete, als die Lösung bei
8,3 fpm in das Isopropanol extrudiert und bei 11 fpm auf eine Spule
gewickelt wurde.
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Das gesponnene Filament wurde über Nacht
in Isopropanol stehen lassen. Dann wurde das Filament, während es
noch nass war, um das 2fache seiner Länge bei 150°C in einem Rohrofen gezogen.
Die gezogene Faser wurde dann bei Raumluft trocknen lassen.
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Das physikalische Testen von Proben
der Trockenfaser zeigte, dass sie 16,7 Denier betrugen, mit Reißlängen von
1,22 gpd, Dehnungen von 103,3% und initialen Moduli von 40,1 gpd.
Diese Zahlenangaben weisen darauf hin, dass sich die Reißlänge und
der Modul der gesponnenen DP-1-Spinnenseide-varianten
Faser mit denen kommerzieller Textilfasern vorteilhaft vergleichen
lässt und
deshalb als nützliche
Fasern erachtet werden.
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