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Die Erfindung betrifft eine Winde mit einem im wesentlichen zylindrischen
Gehäuse, das drehbar um eine Mittelwelle angeordnet ist, wobei das Gehäuse
an seiner Oberseite einen Flansch aufweist sowie einen Mittelbereich, dessen
Durchmesser kleiner als der Durchmesser des Flansches und kleiner als der
Durchmesser des unteren Gehäuseteils ist.
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Eine derartige Winde, die als selbstführende Winde aufgebaut ist, ist in der
Niederländischen Patentanmeldung 8 202 193 offenbart. Bei einer
selbstführenden Winde wird der Flansch in Richtung des Umfangs dünner und eine
Platte ist an der oberen Seite des Flansches angebracht, wobei die Platte
ebenfalls in Richtung des Umfangs dünner wird und ihr Durchmesser gleich
dem des Flansches ist. Somit besteht zwischen dem Flansch und der Platte
eine V-förmige Rille zum Aufnehmen eines Seils oder einer Bahn, die auf eine
spezifische Form der zahnförmigen erhabenen Bereiche gerichtet ist, die
üblicherweise auf den einander zugewandten Flächen des Flansches und der
Platte vorgesehen sind und dem festen Halten des auf die Winde
aufzuwickelnden Seils oder der Bahn in der V-förmigen Rille dienen. Bei dieser Art von
Winde wie auch bei Winden des nichtselbstführenden Typs ist es üblich, die
Außenfläche des Mittelbereichs des Gehäuses aufzurauhen, um das Seil oder
die Bahn an einem Rutschen über die Gehäusefläche zu hindern. Die Rauhheit
der Oberfläche liegt in der Größenordnung von 100 bis 150 Körnern /cm²
und wird durch einen Strahlvorgang mittels einer Edelstahlstrahleinrichtung
erreicht. Ein solches Rutschen des Seils hat einen sehr nachteiligen Effekt
auf die korrekte Funktionsweise der Winde, so daß Fachleute die rauhe Fläche
des Mittelbereichs als unerläßlich ansehen. Ein Nachteil der gerauhten Fläche
ist jedoch ein zusätzlicher Verschleiß des Seilbereichs, der um diese Fläche
gewickelt ist und insbesondere des Bereichs, der, vom Segel kommend, die
rauhe Fläche zuerst berührt. Dieser Verschleiß wurde jedoch bisher als
unvermeidlich angesehen.
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Es ist die Aufgabe der Erfindung, eine Winde des selbstführenden Typs zu
schaffen, die es ermöglicht, Seile oder Bahnen in extrem zuverlässiger Weise
aufzuwickeln, während der durch das Laufen über den Mittelbereich des
Gehäuses bewirkte Verschleiß des Seils oder der Bahn so gering wie möglich
ist.
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Zu diesem Zweck schafft die Erfindung eine selbstführende Winde des zuvor
genannten Typs mit den in Anspruch 1 genannten Merkmalen. Vorzugsweise
sind die Flächen gleichmäßig über den Umfang des Mittelbereichs der Winde
verteilt. Es können auch abwechselnd ebene und konkave Flächen vorgesehen
sein. Die Anzahl der Flächen ist beispielsweise sechs, acht oder zehn, jedoch
können mehr oder weniger Flächen vorgesehen sein, solange die Form des
Querschnitts des Mittelbereichs in ausreichendem Maße von der Kreisform
abweicht.
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Es hat sich überraschenderweise gezeigt, daß durch die erfindungsgemäßen
Maßnahmen die Außenfläche des Mittelbereichs des Gewindegehäuses, um
den das Seil oder die Bahn mit einer Anzahl von Wicklungen gewunden ist,
ausreichend Reibung bewirkt, um das Seil oder die Bahn im Gebrauch daran
zu hindern, um den Mittelbereich zu rutschen, während darüber hinaus der
Verschleiß des Seils oder der Bahn auf ein Minimum reduziert ist. Besonders
heute ist diese Verringerung des Verschleißes von erheblicher Wichtigkeit,
da insbesondere bei großen Yachten und Regattaschiffen Seile von einem
sehr hohen Meterpreis verwendet werden. Versuche haben ergeben, daß ein
Gehäuse mit konkaven Flächen eine erheblich größere Reibung bewirkt als
ein rundes Gehäuse oder ein Gehäuse, das nur ebene Flächen aufweist. Wenn
die Anzahl der Flächen gleich ist, erfordert das Rutschen einer Bahn über ein
Gehäuse mit konkaven Flächen eine Zugkraft, die wenigstens 50% größer
als bei einem Gehäuse mit ebenen Flächen ist. Ein weiterer Vorteil der Erfindung
besteht darin, daß keine Reibung in vertikaler Richtung gegeben ist, wenn
die Bahn abgewickelt wird; infolgedessen ist die Effizienz der Winde im Vergleich
mit einer Winde, die eine gestrahlte Oberfläche aufweist, verbessert.
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Ein weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, daß beim Polieren der
metallischen, oftmals verchromten oder galvanisierten Außenfläche des
Gehäuses nicht länger die Notwendigkeit besteht, einen glatten Übergang
zwischen dem polierten Bereich und dem angerauhten Bereich in Form einer
geraden Linie vorzusehen, da die gesamte Außenfläche des Gehäuses nunmehr
poliert werden kann. Dies ist insbesondere wichtig, da Fachleute mit Kenntnissen
zur Durchführung des Poliervorgangs bei den bekannten Winden selten und
daher kostspielig sind.
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Es sei angemerkt, daß das U. S. -Patent 4 688 765 eine Winde mit einem
Mittelbereich offenbart, dessen zylindrische Außenfläche ausgenommene
flächenförmige Bereiche aufweist, wobei eine Bahn, die um das Gehäuse der
Winde herumliegt, entlang den Rändern der tatsächlichen Außenfläche gestreckt
wird, welche zwischen den ausgenommenen Bereichen vorstehen. Dieser
Aufbau ist dahingehend nachteilig, daß entlang diesen Rändern aufgrund des
abrupten Übergangs zwischen jedem Rand und dem anschließenden
ausgenommenen Bereich eine erhebliche Abnutzung der Bahn auftritt. Bei der
erfindungsgemäßen Winde ist der Übergang zwischen benachbarten konkaven und/oder
ebenen Flächen entlang der Oberfläche des Gehäuses und den
Zwischenflächenbereichen des eigentlichen Gehäuses wesentlich glatter, so daß weniger
Verschleiß auftritt und die Bahn dennoch nicht rutscht und leicht in vertikaler
Richtung entlang des Gehäuses bewegbar ist.
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Die Erfindung wird im folgenden anhand von Ausführungsbeispielen unter
Bezugnahme auf die zugehörigen Zeichnungen beschrieben. Es zeigen:
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Fig. 1 eine Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Winde;
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Fig. 2a, b zwei mögliche Querschnitte entlang der Linie II-II von Fig. 1;
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Fig. 3 eine Seitenansicht einer ersten Variante des Gehäuses der
erfindungsgemäßen selbstführenden Winde;
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Fig. 4a, b zwei mögliche Querschnitte entlang der Linie IV-IV von Fig. 3;
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Fig. 5 eine Seitenansicht einer zweiten Variante des Gehäuses der
erfindungsgemäßen selbstführenden Winde;
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Fig. 6a, b zwei mögliche Querschnitte entlang der Linie VI-VI von Fig. 5;
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Fig. 7 eine Seitenansicht einer dritten Variante des Gehäuses der
erfindungsgemäßen selbstführenden Winde und
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Fig. 8a, b zwei mögliche Querschnitte entlang der Linie VIII-VIII von Fig. 7.
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In allen Figuren sind identische Teile mit identischen Bezugszeichen versehen.
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Fig. 1 ist eine Seitenansicht einer selbstführenden Winde des in der
Niederländischen Patentanmeldung 82 02198 offenbarten Typs. Zwar wird die Erfindung
unter Bezugnahme auf eine Zeichnung einer Winde des selbstführenden Typs
beschrieben, jedoch ist die Erfindung nicht darauf beschränkt, sondern auf
jede Art von Winde anwendbar. Die Winde gemäß Fig. 4 weist auf: ein Gehäuse
1 mit einem Durchmesser am unteren Ende, der größer als im Mittelbereich
1' ist; einen am oberen Ende des Gehäuses angebrachten Flansch 2, der in
Richtung des Umfangs dünner wird und einstückig mit dem Gehäuse ausgebildet
sein kann, wobei sein Durchmesser größer als der des Mittelbereichs 1' des
Gehäuses ist; eine auf der Oberseite des Flansches angebrachte ringförmige
Platte 3, die in Richtung des Umfangs dünner wird; und einen Abzieharm 4,
der auf der Höhe des V-förmigen Schlitzes angeordnet, welcher zwischen
dem Flansch 2 und der Platte 3 gebildet ist, wobei der Abzieharm auf der
Oberseite der Platte 3 befestigt ist. In einer Mittelposition relativ zum Gehäuse
ist am oberen Ende desselben eine Öffnung 5 zum Aufnehmen eines Griffs
vorgesehen, um das Gehäuse zum Auf- bzw. Abwickeln eines Seils oder einer
Bahn zu drehen.
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Da die Art und Weise, in der das Getriebe des Gehäuses funktioniert, und
der exakte Aufbau der V-förmigen Rille zwischen dem Flansch 2 und der Platte
3 für die vorliegende Erfindung nicht relevant sind, werden diese Aspekte
nicht weiter erläutert. Eine detaillierte Beschreibung dieser Aspekte einer
selbstführenden Winde ist der genannten Niederländischen Patentanmeldung
und den darin genannten Dokumenten des Standes der Technik zu entnehmen.
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Im Betrieb wird das Seil oder die Bahn, welche mittels der Winde auf- bzw.
abgewickelt wird, zuerst über eine Anzahl von Umdrehung um den Mittelbereich
1' des Gehäuses gewickelt und anschließend in die V-förmige Rille zwischen
dem Flansch 2 und der Platte 3 geführt. Bei den bekannten Winden ist die
Außenfläche des Mittelbereichs 1' angerauht, um das für eine korrekte
Funktionsweise der Winde höchst unerwünschte Rutschen des Seils oder der
Bahn über diesen Bereich zu verhindern. Diese rauhe Fläche mit einer Rauheit
von beispielsweise 100 bis 150 Körnern/cm² bewirkt einen erheblichen
Verschleiß des Seils oder der Bahn, insbesondere im unteren Bereich des
Gehäusebereichs 1', in dem das Seil oder die Bahn vom Segel kommend das
Gehäuse zuerst berührt.
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Erfindungsgemäß ist die Außenfläche des Mittelbereichs 1' des Gehäuses nicht
angerauht, sondern derart konfiguriert, daß sie im Querschnitt nicht kreisförmig
ist, was dadurch erzielt wird, daß der Mittelbereich mit mehreren Flächen 6
oder 6' versehen ist, welche sich in vertikaler Richtung über den Mittelbereich
erstrecken, wobei die Flächen konkav (6') sind oder abwechselnd konkav (6')
und eben (6) sein können. Bezüglich der Anzahl der auf dem Mittelbereich
vorgesehenen Flächen und deren Form ist eine große Zahl von Variationen
möglich, von denen eine Reihe im folgenden erläutert wird. All diese Variationen
haben jedoch gemeinsam, daß entlang der Oberfläche des Gehäuseteils 1'
Unebenheiten ausgebildet sind, die ausreichen, um ein Rutschen des Seils
oder der Bahn über diesen Mittelbereich zu verhindern, ohne dabei einen
übermäßigen Verschleiß des Seils oder der Bahn zu bewirken. Da das gesamte
Gehäuse 1, das aus Metall besteht und dessen Fläche galvanisiert oder
verchromt sein kann, poliert werden kann, sind die Ränder am Übergang
zwischen einer Fläche 6 oder 6' und der benachbarten Gehäusefläche ebenfalls
poliert und daher ausreichend abgeflacht, um dieses Ziel zu erreichen. Die
Flächen 6, 6' erstrecken sich vorzugsweise über den gesamten Mittelbereich
1' und über einen kleinen Teil des Bereichs des Gehäuses, in dem der
Durchmesser desselben am unteren und oberen Ende zunimmt.
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Fig. 1 zeigt ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Winde mit sechs
Flächen 6', die, wie in Fig. 2a dargestellt, sämtlich konkav sind oder, wie in
Fig. 2b dargestellt, abwechselnd eben (6) und konkav (6') sind.
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Fig. 3 zeigt lediglich das Gehäuse 1 einer erfindungsgemäßen Winde, dessen
Mittelbereich mit acht Flächen versehen ist; diese Flächen sind mit dem
Bezugszeichen 6 versehen, wenn sie eben sind, bzw. mit dem Bezugszeichen
6', wenn sie konkav sind. Die Fig. 4a und 4b zeigen im Querschnitt zwei
mögliche Ausbildungen solcher Flächen: Fig. 4a zeigt acht konkave Flächen
6' und Fig. 4b zeigt acht Flächen, die abwechselnd eben und konkav sind.
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Fig. 5 zeigt ein Ausführungsbeispiel des Gehäuses 1, bei dem die gesamte
Oberfläche des Gehäuseteils 1' aus Flächen 6' und optional Flächen 6 besteht,
die aneinanderangrenzen. Verschiedene mögliche Querschnittsausbildungen
sind in den Fig. 6a und 6b dargestellt, wobei Fig. 6a eine Abfolge von konkaven
Flächen 6' und Fig. 6b abwechselnd eine ebene Fläche 6 und eine konkave
Fläche 6' zeigt.
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Schließlich zeigt Fig. 7 ein Ausführungsbeispiel des Gehäuses 1 mit lediglich
vier Flächen 6' und optional Flächen 6, wobei die Fig. 8a und 8b wiederum
unterschiedliche mögliche Ausbildungen dieser Flächen zeigen: Fig. 8a zeigt
vier konkave Flächen 6' und Fig. 8b zeigt wiederum abwechselnd eine ebene
(6) und eine konkave (6') Fläche.
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Es wird darauf hingewiesen, daß die vorstehende Beschreibung nur eine zufällige
Auswahl aus der Menge möglicher Anzahl von Flächen 6 oder 6' darstellt,
daß jede andere Anzahl größer als vier im Prinzip wählbar ist, und zwar in
Abhängigkeit von den spezifischen Betriebsbedingungen, unter denen die
Winde verwendet werden soll; daß im Prinzip die Seiten nicht gleichmäßig
über die Oberfläche des Gehäuseteils 1' verteilt sein müssen, wie dies der
Fall in sämtlichen beschriebenen Beispielen ist, und daß im Falle abwechselnder
Flächen der Wechsel nicht kontinuierlich sein muß.