DE69423232T2

DE69423232T2 - Kreppartige bandage

Info

Publication number: DE69423232T2
Application number: DE69423232T
Authority: DE
Inventors: Christopher Evans; Julia Kininmonth
Original assignee: Smith and Nephew PLC
Current assignee: BSN Medical Inc
Priority date: 1993-11-10
Filing date: 1994-11-04
Publication date: 2000-09-07
Anticipated expiration: 2014-11-05
Also published as: EP0727973B1; AU679799B2; ZA948672B; EP0727973A1; US5647842A; AU8066094A; DE69423232D1; CA2175663A1; WO1995013038A1; ES2145165T3; ATE189954T1; GB9323161D0; DK0727973T3; JPH09504965A

Description

Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf Verbände, die einen Kreppeffekt zeigen, und auf Verfahren zur Herstellung derselben.
Kreppverbände werden normalerweise zum Liefern einer schwachen Unterstützung und einer niedrigen Kompression, zum Beispiel bei der Behandlung von Verstauchungen und Zerrungen und Krampfadern, verwendet. Diese Verbände weisen genügend Elastizität auf, die es ihnen ermöglicht, sich an die bandagierte Fläche anzupassen und wenn sie befestigt sind, eine begrenzte Bewegung und eine Ausdehnung stattfinden zu lassen, so daß der Kreislauf nicht nachteilig beeinflußt wird. Kreppverbände umfassen normalerweise einen Streifen oder ein Band aus einer Webware, die hochverzwirnte Baumwollkettgarne enthält, die üblicherweise in Paaren mit entgegengesetzter Drehung in ungefähr gleicher Anzahl vorliegen. Diese hochverzwirnten Kettgarne laufen ein, wenn die Webware zum Beispiel durch Kochen in einem Trog behandelt wird, um den Verband mit einer elastischen Dehnung und elastischen Eigenschaften und einem Kreppaussehen zu versehen. Hochverzwirnte Baumwollgarne verleihen dem Verband jedoch einen verhältnismäßig rauhen "Griff", was empfindliche Hautbereiche reizen kann. Weiterhin umfassen in herkömmlichen Kreppverbänden verwendete hochverzwirnte Baumwollkettgarne üblicherweise mehr als 2000 Drehungen je Meter Garn und sind damit in der Herstellung verhältnismäßig teuer.
Das Schweizer Patent Nr. 637 537 beschreibt einen Verband, der hochverzwirnte Baumwollgarne und texturierte synthetische Filamente mit je nach Richtung schwankender Biegsamkeit umfaßt, und hebt Probleme hervor, die mit im Stande der Technik offenbarten Verbänden verbunden sind, wie etwa Hautreizung, Knittern, Feuchtigkeitsabsorption und Instabilität beim Waschen.
Das US-Patent Nr. 4 236 550 beschreibt einen Verband, der elastische und nicht-elastische Fäden umfaßt. Die darin beschriebenen Verbände besitzen jedoch eine verhältnismäßig hohe Elastizität und sind deshalb nicht zur Verwendung als Stützverbände in derselben Weise wie ein Kreppverband geeignet. Tatsächlich beschreibt die US '550 die offenbarten Verbände als zu "einem Befestigungsband" brauchbar.
Wir haben nun einen Webverband gefunden, der die Verwendung hochverzwirnter Baumwollgarne und dadurch alle mit der Verwendung dieser Garne verbundenen Probleme vermeidet und der einen Kreppeffekt zeigt.
Gemäß der vorliegenden Erfindung stellen wir einen Webverband bereit, der einen Kreppeffekt zeigt und elastomere Garne enthält, dadurch gekennzeichnet, daß der Verband Verbundkettgarne enthält, wobei die Verbundgarne ein Stapelfasergarn und ein texturiertes Filamentgarn, die miteinander verzwirnt sind, umfassen.
Die erfindungsgemäßen Verbände können ein Elastomergarn auf jeweils 10 bis 20 Verbundgarne umfassen.
Der erfindungsgemäße Verband kann auch Kettgarne umfassen, die nur aus den vorgenannten Verbund- und Elastomergarnen hergestellt wurden. Außerdem können jedoch billigere Verbände mit geringerem Gewicht durch Einbeziehen texturierter Filamentgarne in die Elastomergarne und Verbundgarne hergestellt werden. Im allgemeinen sind die Elastomergarne Elastomerkettgarne.
Gemäß der Erfindung stellen wir einen Webverband bereit, der einen Kreppeffekt zeigt und der hierin vorstehend beschriebene texturierte Filamentgarne, Elastomergarne und Verbundgarne enthält. Ein derartiger Verband kann 1-3 texturierte Filamentgarne auf jedes Verbundgarn aufweisen, obschon wir bevorzugen, daß ein derartiger Verband ein texturiertes Filamentgarn auf jedes Verbundgarn umfaßt.
Vorzugsweise wechseln sich die texturierten Filamentgarne und Verbundgarne im wesentlichen ab. Im allgemeinen weisen derartige Verbände ein Elastomergarn auf jeweils 10 bis 20 Garne auf, wobei die Garne abwechselnd Verbund- und texturierte Filamentgarne sein können. Wenn das Verhältnis des texturierten Filamentgarns zu Verbundgarn größer als 1 : 1 ist, liegen die texturierten Filament- und die Elastomergarne vorzugsweise in sich wiederholenden Mustern vor, z. B.
worin C = ein Verbundgarn in Kettrichtung
T = ein texturiertes Garn in Kettrichtung
E = ein Elastomergarn in Kettrichtung
Unter dem Ausdruck Kreppeffekt verstehen wir den in der Technik bekannten, das heißt z. B. mit einer gefältelten oder gekräuselten Oberfläche.
In dem Webverband der Erfindung verwendete Verbundkettgarne sind aus locker verzwirnten Stapelfaser- und texturierten Filamentgarnen gebildet. Verbände der Erfindung enthalten daher keine in herkömmlichen Kreppverbänden verwendeten hochverzwirnten Garne.
Die Drehungszahl für das Verbundgarn kann geeigneterweise 60 bis 200 Drehungen/Meter, vorzugsweise weniger als 140 Drehungen/Meter und vorzugsweise weniger als 130 Drehungen/Meter betragen. Ähnlich kann die Drehungszahl für das Verbundgarn geeigneterweise wenigstens 80 Drehungen/Meter und vorzugsweise wenigstens 100 Drehungen/Meter betragen. Geeignete Drehungszahlen für das Verbundgarn sind 120-130 Drehungen/Meter, zum Beispiel 125 Drehungen/Meter.
Die in der Erfindung verwendeten Stapelfasergarne sind üblicherweise dadurch gekennzeichnet, daß sie nur eine begrenzte oder keine Elastizität und gute Feuchtigkeitseigenschaften aufweisen.
Geeignete Stapelfasergarne zur Verwendung in Verbundkettgarnen von Verbänden der Erfindung schließen Cellulosefaserstapelgarne wie etwa Baumwollfaser- oder Rayonviskosestapelfasergarne ein.
Derartige Fasergarne sind von hydrophiler Natur und können daher den Verband vorteilhafterweise mit absorbierenden Eigenschaften ausstatten.
Bevorzugte Stapelfasergarne zur Verwendung in der Erfindung sind Baumwollfasergarne. Geeignete Garne dieses Typs sind als 19,68 Tex und 36,9 Tex (Baumwollezahl) Baumwollgarne bekannt.
Die Verbundgarne können ein Baumwollgarn und ein texturiertes Polyamidgarn umfassen; vorzugsweise umfaßt das Verbundgarn ein miteinander verzwirntes Baumwollgarn und ein texturiertes Garn.
Das Elastomergarn kann alle an sich bekannten natürlichen oder synthetischen Elastomeren umfassen. Natürliche Elastomere schließen zum Beispiel Naturkautschuk ein. Bevorzugte synthetische Elastomere schließen Polyurethanelastomere ein. Bevorzugte Polyurethanelastomergarne sind Spandex-Polyurethangarne. Derartige Garne umfassen wenigstens 85% Polyurethan. Somit muß ein Polyurethanelastomergarn keine 100% Polyurethan enthalten. Gemäß der Erfindung stellen wir somit einen hierin vorstehend beschriebenen Verband bereit, bei dem das Polyurethanelastomergarn wenigstens 85% Polyurethan, z. B. 85 bis 100% Polyurethan, umfaßt. Bevorzugte Polyurethanelastomergarne sind die als LYCRA (Warenzeichen) bekannten.
Wir bevorzugen besonders Polyurethanelastomergarne, die beschränkte Dehnungseigenschaften aufweisen. Zum Beispiel sind die Polyurethanelastomergarne bevorzugt, die mit einem weniger elastomeren Filament, d. h. eine Baumwolle- oder Nylonumhüllung, umhüllt sind. Derartige nylonumhüllte Polyurethanelastomergarne sind von Wykes in Leicester im Vereinigten Königreich erhält lich und baumwolleumhüllte Polyurethanelastomergarne sind von Brierly in Huddersfield im Vereinigten Königreich erhältlich.
Unter dem Ausdruck texturiertes Garn verstehen wir ein ununterbrochenes Filamentgarn, in das dauerhafte Kräusel, Wickel, Schleifen oder andere feine Verdrehungen entlang der Länge der Filamente eingearbeitet wurden.
Die hauptsächlichen Texturierungsverfahren, die üblicherweise angewandt werden, sind herkömmliche, an sich bekannte Verfahren und schließen ein:
(a) das Garn wird entweder in einem Verfahren mit drei getrennten Stufen oder einem kontinuierlichen Verfahren (Falschdrahttexturierung) hochverzwirnt, wärmefixiert und aufgezogen. Bei einem selten verwendeten Alternativverfahren werden zwei Garne ununterbrochen zusammengefaltet, wärmefixiert und anschließend durch Entfalten getrennt;
(b) das Garn wird entweder durch Speisewalzen oder durch einen weichmachenden Strahl aus einem heißen Fluid (selten Luft oder Dampf) in eine erhitzte Stauchkammer getrieben. Das Strahlverfahren ist manchmal als -Strahltexturieren, Heißluftstrahltexturieren oder Dampfstrahltexturieren bekannt;
(c) das Garn wird durch den Durchgang durch einen Strahl aus einem heißen Fluid erweicht und auf eine Kühlfläche auftreffen lassen (Pralltexturieren);
(d) das erhitzte Garn wird über eine Messerkante geführt (Kantenkräuselung);
(e) das erhitzte Garn wird zwischen einem Paar Zahnräder oder durch eine ähnliche Vorrichtung geführt (Zahnradkräuselung);
(f) das Garn wird zu einem Stoff gewirkt, der wärmefixiert und anschließend aufgezogen wird (Stricktexturieren);
(g) das Garn wird mit Überlieferung durch einen Wirbelluftstrom geführt (Lufttexturieren, Luftstrahltexturieren), so daß in den Filamenten verfitzte Schleifen gebildet werden;
(h) das Garn setzt sich aus Zweikomponentenfasern zusammen und wird einem Heiß- und/oder Naßverfahren unterzogen, wodurch eine unterschiedliche Krumpfung erfolgt.
Zur Verwendung in Verbundkettgarnen oder als texturierte Filamentgarne allein in Verbänden der Erfindung geeignete texturierte Filamentgarne schließen texturierte Filamentgarne aus Synthesefaserpolymeren wie etwa Polyamid oder Polyester ein. Bevorzugte texturierte Filamentgarne zur Verwendung in der Erfindung sind texturierte Polyamidfilamentgarne, z. B. Nylon wie etwa Nylon 6, 6. Geeignete Garne dieses Typs sind als 2/78 D Tex Nylon bekannt.
Bevorzugte texturierte Filamentkettgarne zur Verwendung als unverzwirnte Garne sind texturierte Polyamidfilamentgarne wie etwa 2/78 D Tex Nylon-Filamentgarne.
Die in der Erfindung verwendeten texturierten Filamentkettgarne befinden sich während des Webens normalerweise in gespanntem Zustand.
In der Erfindung verwendete texturierte Filamentgarne weisen geeigneterweise eine Kräuselbeständigkeit von 20-50%, wenigstens 30%, bevorzugt wenigstens 35% auf und weisen vorzugsweise eine Kräuselbeständigkeit von wenigstens 40%, zum Beispiel 45%, auf. Die Kräuselbeständigkeit der in der Erfindung verwendeten texturierten Garne kann gemäß dem in der britischen Standardspezifikation Nr. 6663 angegebenen Verfahren bestimmt werden.
Erfindungsgemäße Verbände können herkömmliche Schußgarne enthalten. Zu Verwendung in dem erfindungsgemäßen Verband geeignete Schußgarne schließen alle hierin vorstehend bezüglich der Verbundkettgarne angeführten Stapelfasergarne, z. B. Cellulosefasergarne wie etwa Baumwollfaser- oder Rayonviskosestapelfasergarne ein.
Bevorzugte Schußgarne sind Baumwollgarne wie etwa 19,68 Tex und 36,9 Tex Baumwollgarne.
Webverbände der Erfindung können geeigneterweise Verbände mit geringem Gewicht oder hohem Gewicht sein. Die erfindungsgemäßen Verbände weisen geeigneterweise ein Gewicht je Flächeneinheit von 40 bis 120 g/m² auf.
Erfindungsgemäße Verbände mit geringem Gewicht weisen ein Gewicht je Flächeneinheit von 40-60 g/m², vorzugsweise 50-60 g/m² auf. Erfindungsgemäße Verbände mit hohem Gewicht weisen ein Gewicht von 60-120 g/m², vorzugsweise 75-90 g/m² auf.
Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ist ein Verband, der umhüllte Polyurethanelastomergarne und 19,68 Tex Baumwolle/2/78 D Tex Polyamidverbundgarne umfaßt, die sich mit 2/78 D Tex Polyamidkettgarnen und 19,68 Tex Baumwollschußgarnen abwechseln, wobei das Verhältnis der Verbundgarne sowie der Polyamidgarne zum Polyurethangarn 16 : 1 ist, z. B. ein Verband mit geringem Gewicht.
Eine zweite bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ist ein Verband, der umhüllte Polyurethanelastomergarne und nur 19,68 Tex Baumwolle/2/78 D Tex Polyamidverbundgarne und 36,9 Tex Baumwollschußgarne umfaßt, wobei das Verhältnis der Verbundgarne zu den Polyurethanelastomergarnen 16 : 1 ist, z. B. ein Verband mit hohem Gewicht.
Verbände der Erfindung können geeigneterweise auf einem Webstuhl, z. B. einem schmalen Webstuhl in Breiten von 2,5 bis 25 cm, vorzugsweise 5 bis 20 cm, zum Beispiel in Breiten von 5, 7,5, 10 oder 15 cm, gewoben werden. Der Webverband kann geeigneterweise 80 bis 300 Enden auf 10 cm, z. B. 100 bis 200 Enden auf 10 cm, vorzugsweise 130 bis 170 Enden auf 10 cm enthalten und bevorzugter 140 bis 160 Enden auf 10 cm enthalten. Ähnlich kann der Webverband geeigneterweise 50 bis 110 Fäden/10 cm enthalten und vorzugsweise 60 bis 80 Fäden/10 cm enthalten.
Verbände der Erfindung dehnen sich in Kettrichtung, um den Verband an einen Teil des Körpers, an dem er angebracht werden soll, anpaßbar zu machen.
Ein Verband der Erfindung kann sich in Kettrichtung dehnen. Das Ausmaß, in dem sich ein Verband dehnen kann, hängt unter anderem von der Anzahl der Drehungen eines Stapelfasergarns um das texturierte Filamentgarn und der Anzahl vorhandener Polyurethanelastomergarne ab. Geeigneterweise kann sich ein Verband der Erfindung um wenigstens 50% und vorzugsweise um wenigstens 60% seiner ursprünglichen Länge dehnen. Geeignete Verbände der Erfindung weisen eine Dehnung in Kettrichtung von 50 bis 120%, zum Beispiel 80-100% ihrer ursprünglichen Länge auf.
Die Dehnung wird durch Unterziehen des Verbandes einer Belastung von 1 kg/cm gemäß den Testverfahren der britischen Pharmakopöe für chirurgische Verbände - Anhang XXF - Elastizität gemessen.
Gemäß der Erfindung stellen wir auch einen Gegenstand bereit, der das erfindungsgemäße Verbandmaterial umfaßt. Derartige Gegenstände können unter anderem einen schlauchförmigen Verband oder einen Bekleidungsgegenstand einschließen.
Wir stellen weiter die Verwendung eines erfindungsgemäßen Verbandes oder Gegenstandes bei der Behandlung oder Linderung von Krampfadern, Lymphödem, Muskelverspannung oder Muskelzerrung bereit.
Insbesondere stellen wir die Verwendung eines erfindungsgemäßen Verbandes oder Gegenstandes zur Behandlung von Krampfadern, Lymphödem, Muskelverspannung oder Muskelzerrung bereit, die das Anbringen eines erfindungsgemäßen Verbandes oder Gegenstandes auf die betroffene Stelle eines Patienten umfaßt.
Verbände der Erfindung zeigen einen Kreppeffekt. Ein derartiger Effekt wird durch Krumpfen des Webverbandstoffes erzeugt.
Erfindungsgemäße Verbundgarne werden mittels einer Etagenzwirnmaschine, vorzugsweise einer Emailetagenzwirnmaschine unter Anwenden herkömmlicher, an sich bekannter Verfahren hergestellt.
Daher stellt die vorliegende Erfindung in einem weiteren Aspekt ein Verfahren zum Herstellen eines Verbandes der Erfindung bereit, das das Behandeln eines Elastomergarne und Verbundkettgarne enthaltenen Webverbandstoffs, wobei die Verbundgarne ein miteinander verzwirntes Stapelfasergarn und ein texturiertes Filamentgarn umfassen, unter Krumpfen des Stoffes in Kettrichtung umfaßt.
Während des Verfahrens wird der Verband in gespanntem Zustand unter Erzeugen eines Webverbandstoffes gewoben und anschließend in entspanntem Zustand gehalten, um ein Krumpfen erfolgen zu lassen.
Geeignete Behandlungen schließen das Führen des Stoffes in spannungslosem Zustand durch einen Dampfblaskasten, gefolgt von einem Heißlufttrockner ein. Wahlweise kann man den Stoff locker fälteln und wenigstens 12 Stunden bei Raumtemperatur sich natürlich entspannen lassen. Derartige Verfahren können vorteilhafterweise die Behandlung endloser Längen Verbandstoff erlauben.
Endlose Längen können anschließend in individuelle Längen zugeschnitten werden.
Die Aufspulspannung des Garns vor der Entspannung wird üblicherweise als Funktion des Durchmessers der beladenen Spule bezogen auf die gedehnte Länge des Stoffes gemessen. So ist der Durchmesser des aufgewickelten Verbandes 40 bis 70 mm bei einer Verbandlänge von 4 bis 4,5 m.
Zum Beispiel weist ein Verband mit hohem Gewicht von 4,5 m Länge aufgewickelt vorzugsweise einen Durchmesser von 50 bis 70 mm, z. B. 60 mm auf. Ein Verband mit geringem Gewicht von 4 m Länge weist aufgewickelt vorzugsweise einen Durchmesser von 40 bis 60 mm, z. B. 50 mm auf.
Während des Entspannungsverfahrens entspannen sich die texturierten Filamentkettgarne oder krumpfen, während die Stapelfasergarne, die keine Elastizität besitzen, nicht krumpfen. Auf diese Weise bilden sie Schlingen und bilden dadurch auf beiden Verbandoberflächen den "Kreppeffekt".
Die Oberflächenschlingen aus Stapelfasergarn, zum Beispiel Baumwollgarn, versehen den Verband der Erfindung vorteilhafterweise mit einem "weichen Griff" und einer absorbierenden Oberfläche. Die texturierten Garne statten den Verband der Erfindung vorteilhafterweise mit guten elastischen Dehnungseigenschaften aus und die füllige Natur des Garns stattet den Verband ferner mit guten Abdeckeigenschaften aus.
Bei dem Verband der Erfindung werden keine hochverzwirnten Baumwollgarne eingesetzt und er leidet daher nicht an den Problemen eines rauhen Griffs und hoher Kosten, die mit derartigen hochverzwirnten Garnen verbunden sind.
Die Verbundgarne der vorliegenden Erfindung werden nun unter Bezug auf die folgenden Zeichnungen erläutert, aber auf keine Weise eingeschränkt:
Fig. 1 ist eine schematische Ansicht eines Verbundkettgarnes der Erfindung vor der Entspannung und
Fig. 2 ist eine schematische Ansicht eines Verbundkettgarnes von Fig. 1 nach der Entspannung.
Fig. 1 veranschaulicht ein Verbundkettgarn (1). Das Verbundgarn (1) umfaßt das Stapelfasergarn (2) wie etwa ein Baumwollgarn und ein texturiertes Filamentgarn (3) wie etwa ein texturiertes Polyamidgarn, die miteinander verzwirnt sind. Das Verbundgarn (1) wird in gespanntem Zustand gezeigt, nachdem es zu einem Verband verwoben wurde.
Fig. 2 veranschaulicht das Verbundgarn (1) von Fig. 1 nach der Entspannung zum Beispiel nach der Behandlung in entspanntem Zustand in einem Heizofen. Während der Behandlung von Garn (1) krumpft das texturierte Filamentgarn (3). Das Stapelfasergarn (2) weist keine elastischen Eigenschaften auf und daher bildet das Stapelfasergarn (2) Schlingen (4).
Bei Gebrauch können die Verbundgarne (1) als Kettgarne beim Weben von Kreppeffektverbänden verwendet werden. Bei der Entspannung aus einem gedehnten Zustand verleihen die Schlingen (4) dem Verband der Erfindung einen weichen Griff und einen Kreppeffekt.
Die vorliegende Erfindung wird nun durch die folgenden Beispiele veranschaulicht.

Beispiel 1

Ein Webverband der Erfindung mit geringem Gewicht wurde aus einer Webware gebildet, die auf einem schmalen Webstuhl unter Anwenden eines Verhältnisses von Baumwolle/Nylon-Verbundgarn und Nylonkettgarnen (145 Enden/10 cm) von 1 : 1 und einem Verhältnis von Verbund- sowie Nylongarnen und umhüllten Polyurethanelastomergarne von 16 : 1 und Baumwollkettgarnen (70 Fäden/10 cm) hergestellt wurde. Die in diesem Beispiel verwendeten Baumwolle- und Nylongarne waren 19,68 Tex Baumwollestapelfasergarn beziehungsweise texturiertes 2/78 D Tex Nylonfilamentgarn. Die Verbundkettgarne enthalten die miteinander verzwirnten (125 Drehungen/Meter) Baumwolle- und Nylongarne.
Die Webware wurde anschließend im entspannten Zustand einem herkömmlichen Dampfbad ausgesetzt, um den Stoff zu bauschen, bevor er zu einer Rolle aufgewickelt wurde. Der Verband war 10 cm breit, zeigte einen Kreppeffekt und wies eine elastische Dehnung von 70% in Kettrichtung auf. Der Verband wies ein Gewicht je Flächeneinheit von 53,5 g/m² auf.
Von dem Verband wurde gefunden, daß er einen verhältnismäßig weichen Griff aufwies und aufgrund des durch den gebauschten Stoff und die Garne gelieferten Kreppeffekts und der Rundung auch ein ästhetisch ansprechendes Aussehen aufwies.

Beispiel 2

Ein Verband der Erfindung mit hohem Gewicht wurde in derselben Weise wie Beispiel 1 hergestellt, außer daß die Webware 152 Enden/10 cm Kettgarne enthielt, die Baumwolle/Nylon-Garne waren, und die Kettgarne 36,9 Tex Baumwollgarne waren.
Der Verband dieses Beispiels wies einen ähnlich weichen Griff und ein ansprechendes Äußeres wie der von Beispiel 1 auf. Der Verband wies ein Gewicht je Flächeneinheit von 82,5 g/m² auf.
Verbände von Beispiel 1 und 2 wurden am unteren Teil der Beine von Freiwilligen angebracht. Von den Verbänden wurde gefunden, daß sie sehr anpaßbar und bequem zu tragen sind und auf hervortretende Bereiche, d. h. die Waden, eine hohe Kompression auszuüben vermögen.

Claims

1. Webverband, der einen Kreppeffekt zeigt und Elastomergarne enthält, dadurch gekennzeichnet, daß der Verband Verbundkettgarne (1) enthält, wobei die Verbundgarne (1) ein Stapelfasergarn (2) und ein texturiertes Filamentgarn (3), die miteinander verzwirnt sind, umfassen.

2. Webverband gemäß Anspruch 1, der außer den Elastomergarnen und Verbundgarnen texturierte Filamentkettgarne umfaßt.

3. Webverband gemäß Anspruch 1 oder 2, der ein Elastomergarn auf jeweils 10 bis 20 Garne umfaßt.

4. Webverband gemäß Anspruch 1 oder 2, bei dem das Stapelfasergarn (2) ein Cellulosestapelfasergarn ist.

5. Webverband gemäß Anspruch 1 oder 2, bei dem das Stapelfasergarn (2) hydrophil ist.

6. Webverband gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, bei dem das texturierte Filamentgarn (3) eine synthetische Polymerfaser umfaßt.

7. Webverband gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, bei dem die texturierten Filamentgarne (3) eine Kräuselbeständigkeit von 20-50% aufweisen.

8. Webverband gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, bei dem die Drehungszahl des Verbundgarns (1) 60 bis 200 Drehungen/Meter beträgt.

9. Webverband gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, bei dem der Drehungskoeffizient des Verbundgarns (1) 125 Drehungen/Meter beträgt.

10. Webverband gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, bei dem das Schußgarn ein Stapelfasergarn (2) ist.

11. Webverband gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, bei dem das Elastomergarn ein natürliches oder synthetisches Elastomer umfaßt.

12. Webverband gemäß einem der vorangehenden Ansprüche mit einem Gewicht je Flächeneinheit von 40 bis 120 g/m².

13. Webverband gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, der 100 bis 200 Kettfäden auf 10 cm enthält.

14. Webverband gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, der 50 bis 110 Schußfäden/10 cm enthält.

15. Webverband gemäß einem der vorangehenden Ansprüche, der daran angepaßt ist, sich in Kettrichtung um wenigstens 50% seiner ursprünglichen Länge zu dehnen.

16. Verband gemäß Anspruch 1, bei dem die Verbundkettgarne (1) ein Stapelfasergarn (2) und ein texturiertes Filamentgarn (3), die miteinander verzwirnt sind, und 19, 68 Tex Baumwolle-/2/78D Tex Polyamid-Verbundkettgarne, die sich mit 2/78D Tex Polyamidkettgarnen und 19,68 Tex Baumwollschußgarnen abwechseln, umfassen.

17. Verband gemäß Anspruch 1, bei dem die Verbundkettgarne (1) ein Stapelfasergarn (2) und ein texturiertes Filamentgarn (3), die miteinander verzwirnt sind, und nur 19,68 Tex Baumwolle- /2/78D Tex Polyamid-Verbundkettgarne und 36,9 Tex Baumwollschußgarne umfassen.

18. Verfahren zum Herstellen eines Webverbandes gemäß Anspruch 1, das das Behandeln eines Webverbandstoffes, der ein Elastomergarn, ein texturiertes Filamentgarn (3) und Verbundkettgarne (1) enthält, wobei die Verbundgarne (1) ein Stapelfasergarn (2) und ein texturiertes Filamentgarn (3) umfassen, unter Schrumpfen des Stoffes in Kettrichtung umfaßt.

19. Webverband gemäß Anspruch 1, bei dem der Durchmesser des aufgewickelten Verbandes bei einer Verbandlänge von 4 bis 4,5 m 40 bis 70 mm beträgt.