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Die
vorliegende Erfindung betrifft ultrafeine eisenhaltige Teilchen
von Titandioxid des Rutiltyps, ein Verfahren zur Herstellung derselben
und eine diese enthaltende Zusammensetzung, beispielsweise UV-abschirmende
Kosmetika, pharmazeutische Zusammensetzungen und UV-abschirmende
Anstrichmittel.
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Stand der
Technik
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Ultrafeine
Titandioxidteilchen mit einer Primärteilchengröße von etwa 0,1 μm oder weniger
sind gegenüber
sichtbarem Licht durchsichtig, d. h. sie können Strahlung von sichtbarem
Licht durchlassen, wenn sie in Harzfilme oder -formen eingearbeitet
sind, und sie können
andererseits Ultraviolettstrahlung abschirmen, wobei Materialien,
die durch Einwirken von Ultraviolettstrahlung die Farbe ändern oder
denaturieren, geschützt werden.
Hierbei ist bekannt, dass die ultrafeinen Titandioxidteilchen gegenüber denen
von Titandioxidpigmentteilchen mit einer Primärteilchengröße von 0,15 bis 0,5 μm verschiedene
Eigenschaften aufweisen. Aus diesem Grund konzentrierte sich in
letzter Zeit die spezielle Aufmerksamkeit auf die Verwendung der
ultrafeinen Titandioxidteilchen als UV-abschirmende Kosmetika zur
Vorbeugung vor einem Sonnenbrand aufgrund von UV-Licht. Die ultrafeinen
Titandioxidteilchen, die bisher im Handel erhältlich sind, besitzen jedoch
eine so hohe Koagulationskraft, dass sie auf der Primärteilchenebene
in sowohl Wasser als auch einem Öllösemittel
schwierig perfekt zu dispergieren sind. Beispielsweise erfolgt,
wenn UV-abschirmende Kosmetika, die diese ultrafeinen Titandioxidteilchen
enthalten, auf die Haut appliziert werden, eine intensiv bläulich gefärbte Lichtstreuung, die
den Kosmetika einen Blauton verleiht, was ein Nachteil ist, da er
die Haut un gesund aussehen lässt.
Ferner können
herkömmliche
feine Titandioxidteilchen Ultraviolettstrahlung von Wellenlängen im
Bereich B (Wellenlängen
im Bereich von 320 bis 290 nm) in ausreichender Weise abschirmen,
doch sind sie unzureichend hinsichtlich der Abschirmung von Ultraviolettstrahlung
von Wellenlängen
im Bereich A (Wellenlängen
im Bereich von 380 bis 320 nm). In jüngerer Zeit gab es Befürchtungen über Hauterkrankungen
aufgrund von Ultraviolettstrahlung im Bereich A, und um diesem Problem
zu begegnen, werden in der Praxis zusätzliche organische UV-Absorptionsmittel
verwendet.
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Vorgeschlagen
wurde eine kosmetische Zusammensetzung, die feine Titandioxidteilchen
und feine Eisenoxidteilchen umfasst, die hervorragend hinsichtlich
der UV-abschirmenden Wirkung ist und keinen Blauton aufweist, die
beispielsweise in der JP-A-62-67014 offenbart ist. Ein einfaches
Gemisch aus Titandioxidteilchen und Eisenoxidteilchen kann jedoch
das Problem einer Farbtrennung in den Kosmetika aufgrund eines Unterschieds
der Dispergierbarkeit und einer unzureichenden Wirksamkeit hinsichtlich
der Abschirmung von Ultraviolettstrahlung im Bereich A ergeben.
Vor kurzem wurden mehrere Verfahren zur Bildung eines einheitlichen Pigments,
das Titandioxid und Eisenoxid umfasst, zur Verhinderung der im vorhergehenden
genannten Farbtrennung vorgeschlagen. Beispielsweise wurden (1)
ein Verfahren, das das Behandeln von Titandioxidteilchen mit einer
durchschnittlichen Teilchengröße von 0,01
bis 1 μm
mit Eisenoxidhydraten und das anschließende Trocknen und/oder Brennen
der behandelten Teilchen umfasst, das in der JP-B-4-5001 offenbart
ist, (2) ein Verfahren, das das Behandeln von Titandioxidteilchen
mit einer maximalen Teilchengröße von 0,1 μm mit einem
Eisensalz einer basischen höheren
Fettsäure
umfasst, das in der JP-A-61-264063 offenbart ist, und (3) ein Verfahren,
das das Behandeln von Titandioxidteilchen mit einer maxima len Teilchengröße von 0,1 μm oder weniger
mit einem Oxid oder Hydroxid von Aluminium, Silicium oder Eisen
umfasst, das in der JP-A-2-204326 offenbart ist, vorgeschlagen.
Alle diese Verfahren verwenden jedoch die Verfahrensmaßnahmen
der Verwendung von feinen Titandioxidteilchen, der Ablagerung von
Eisenhydroxid oder -oxid auf den Oberflächen der Teilchen und des Trocknens
oder Brennens der behandelten Teilchen. Diese Verfahren führen zu
einer unzureichenden Verringerung der sog. Blaufärbung sowie einer unzureichenden
Abschirmwirkung gegenüber
Ultraviolettstrahlung im Bereich A. Ebenfalls vorgeschlagen wurde
ein zusammengesetztes Titandioxid-Eisenoxid in einem Verhältnis von
0,05 bis 50, ausgedrückt
als Fe2O3/TiO2-Gewichtsverhältnis, das in der JP-A-2-17821
offenbart ist. Obwohl dies dem Zweck der Verbesserung des Titanoxidsols
im Hinblick auf die unzureichende Fähigkeit zur Abschirmung von
Ultraviolettstrahlung im Bereich A dienen soll, krankt es an Beschränkungen
beim Einbau des Sols in Kosmetika, pharmazeutische Zusammensetzungen
und Anstrichmittel aufgrund der Solkonfiguration, und es weist immer
noch Probleme bei der Haltbarkeit und Langzeitstabilität auf.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Gegenstand
der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung ultrafeiner eisenhaltiger
Teilchen von Titandioxid des Rutiltyps, die eine stark verbesserte
Fähigkeit
der Abschirmung von Ultraviolettstrahlung im Bereich A aufweisen
und für
UV-abschirmende Kosmetika, die keinen Blauton verleihen, pharmazeutische
Zusammensetzungen, UV-abschirmende Anstrichmittel und dgl. sehr
geeignet sind.
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Die
Erfinder der vorliegenden Erfindung führten intensive Untersuchungen
durch, um ultrafeine Titandioxidteilchen, die hervorragend hinsichtlich
der Fähigkeit
zur Abschirmung von Ultraviolettstrahlung im Bereich A, ohne einen
Blauton zu verleihen, sind. Infolgedessen ermittelten wir, dass
ultrafeine Titandioxidteilchen des Rutiltyps mit einer durchschnittlichen
Einzelteilchengröße von 0,01
bis 0,1 μm
und einer Eisenkomponente in fester Lösung in einer Kristallstruktur
hergestellt werden können,
indem ein feines Titandioxidsol, das Rutilkristallite als Grundmaterialien
und ein wasserlösliches
Eisensalz umfasst, verwendet wird, das wasserlösliche Eisensalz in Gegenwart
des Sols unter Fällung
von Eisenoxidhydraten auf den Oberflächen der Titandioxidteilchen,
wobei die Oberflächen
mit den Ausfällungen
beschichtet werden, neutralisiert wird, und dann die beschichteten
Teilchen bei Temperaturen von 300 bis 850°C gebrannt werden.
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Die
auf diese Weise erhaltenen ultrafeinen eisenhaltigen Teilchen von
Titandioxid des Rutiltyps sind hervorragend hinsichtlich der Fähigkeit
der Abschirmung von Ultraviolettstrahlung im Bereich A, und die
Kosmetika, die die Titandioxidteilchen eingearbeitet enthalten,
können
auf Haut mit einem in ausreichender Weise verringerten Blauton appliziert
werden.
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Durch
die vorliegende Erfindung erfolgt daher in einem Aspekt die Bereitstellung
von ultrafeinen eisenhaltigen Teilchen von Titandioxid des Rutiltyps
gemäß Anspruch
1.
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In
einem weitern Aspekt der vorliegenden Erfindung erfolgt die Bereitstellung
eines Verfahrens zur Herstellung der Titandioxidteilchen gemäß den Ansprüchen 3 oder
4.
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In
einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung erfolgt die Bereitstellung
einer wässrigen
Dispersion, die die Titandioxidteilchen enthält, gemäß Anspruch 5.
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In
einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung erfolgt die Bereitstellung
einer Öldispersion,
die die Titandioxidteilchen enthält,
gemäß Anspruch
6.
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In
einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung erfolgt die Bereitstellung
einer UV-abschirmenden kosmetischen oder pharmazeutischen Zusammensetzung
gemäß Anspruch
7.
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In
einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung erfolgt die Bereitstellung
eines UV-abschirmenden Anstrichmittels gemäß Anspruch 8.
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Daher
sind die ultrafeinen Titandioxidteilchen gemäß der vorliegenden Erfindung
durch Teilchen von kristallinem Titandioxid des Rutiltyps, die eine
durchschnittliche Teilchengröße von 0,01
bis 0,1 μm
aufweisen und eine Eisenkomponente in einer Menge von 1 bis 15 Gew.-%,
ausgedrückt
als Fe, bezogen auf TiO2, in der Kristallstruktur
enthalten, gekennzeichnet.
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In
der vorliegenden Erfindung wird ein feines Titanoxidsol, das Rutilkristallite
umfasst, als Basismaterial verwendet, und die Teilchen in dem Sol
werden auf den Oberflächen
mit Eisenoxidhydraten beschichtet und dann unter Bildung einer festen
Lösung
von Eisenoxid oder Eisenoxidhydraten in den Beschichtungen und dem
Titanoxid in der Kristallstruktur gebrannt, so dass die gebildeten
Teilchen ganz hervorragende Wirkungen, die im Stand der Technik
nicht erreicht werden konnten, insofern zeigen, als (1) sie keine
Farbtrennung in die Eisenkomponente und Titandioxid bewirken, auch
wenn sie in Kosmetika, pharmazeutische Zusammensetzungen und Anstrichmittel
unter stark dispergierenden Bedingungen eingearbeitet werden, (2)
sie eine deutlich erhöhte
Fähigkeit
zur Abschirmung von Ultraviolettstrahlung im Bereich A aufweisen
und (3) sie eine geringere Tendenz für die Bildung eines Blautons
aufweisen. Die ultrafeinen eisenhaltigen Teilchen von Titandioxid
des Rutiltyps gemäß der vorliegenden
Erfindung besitzen eine durchschnittliche Teilchengröße von 0,01
bis 0,1 μm,
vorzugsweise 0,02 bis 0,08 μm,
die als durchschnittliche Einzelteilchengröße, die durch Elektronenmikrophotographie
bestimmt wurde, ausgedrückt
ist. Die Menge der Eisenkomponente in der festen Lösung mit
dem kristallinen Titandioxid des Rutiltyps beträgt 1 bis 15 Gew.-%, vorzugsweise
2 bis 10 Gew.-%, ausgedrückt
als Fe, bezogen auf das Titandioxid. Eine gegenüber der festgelegten Obergrenze
höhere
Menge der Eisenkomponente kann eine zu starke Färbung aufgrund der Eisenkomponente,
die außerhalb
der festen Lösung
in der Kristallstruktur vorhanden ist, bewirken, was zu Problemen
einer Beeinträchtigung
der thermischen Haltbarkeit der Titandioxidteilchen und der Beständigkeit
der Titandioxidteilchen gegenüber
Chemikalien führt.
Eine gegenüber
der festgelegten Untergrenze geringere Menge der Eisenkomponente
macht es schwierig, einen ausreichend verringerten Blauton und eine
ausreichende Fähigkeit
zur Abschirmung von Ultraviolettstrahlung im Bereich A zu erreichen.
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Die
ultrafeinen eisenhaltigen Teilchen von Titandioxid des Rutiltyps
gemäß der vorliegenden
Erfindung können
eine kleine Menge von mindestens einem Metallelement, das aus der
aus Aluminium, Zink, Natrium, Kalium, Magnesium und Phosphor bestehenden
Gruppe ausgewählt
ist, in der Kristallstruktur zusammen mit der im vorhergehenden
genannten Eisenkomponente enthalten. Dies ermöglicht eine Steuerung der Teilchengröße der zu
bildenden ultrafeinen eisenhaltigen Teilchen von Titandioxid des
Rutiltyps sowie eine Verbesserung der Haltbarkeit der Teilchen.
Ferner können
die ultrafeinen Teilchen von Titandioxid des Rutiltyps auf den Oberflächen mit
mindestens einem Bestandteil, der aus der aus den Oxiden und Hydroxiden
von Aluminium, Silicium, Ti tan, Zirconium, Zinn und Antimon bestehenden
Gruppe ausgewählt
ist, oder mindestens einem Bestandteil, der aus der aus organischen
Verbindungen, wie Carbonsäuren,
Polyolen, Aminen und Siloxanen, bestehenden Gruppe ausgewählt ist,
beschichtet sein. Dies kann die Dispergierbarkeit der Teilchen in
Kosmetika und Anstrichmitteln und die Haltbarkeit der Beschichtungsfilme
weiter verbessern.
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Ein
Verfahren zur Herstellung der ultrafeinen eisenhaltigen Teilchen
von Titandioxid des Rutiltyps gemäß der vorliegenden Erfindung
wird im folgenden beschrieben.
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In
der vorliegenden Erfindung wird speziell ein feines Titanoxidsol,
das Rutilkristallite als Basisteilchen umfasst, verwendet und Eisenoxid
oder -hydroxid auf den Oberflächen
der Titanoxidteilchen ausgefällt.
Das hier verwendete feine Titanoxidsol, das Rutilkristallite enthält, ist
ein Sol von feinen Titandioxidhydratteilchen, die die Peaks eines
Rutilkristalls, die durch eine Röntgenbeugungsanalyse
bestimmt wurden, zeigen und im allgemeinen eine durchschnittliche
Kristallitgröße von 50
bis 120 Å aufweisen.
Die feinen Titandioxidhydratteilchen sind diejenigen, die als Keime
in der Stufe der Hydrolyse von Titansulfat bei der Herstellung von
Pigmenttitandioxid durch ein Sulfatverfahren zur Erleichterung der
Bildung von Titandioxid des Rutiltyps und zur Steuerung der Teilchengröße verwendet
werden können,
und die von gewöhnlichen
Teilchen von Titanoxidhydraten, beispielsweise amorpher Metatitansäure und
Orthotitansäure,
im Hinblick auf die Kristallstruktur und Oberflächenaktivität verschieden sind.
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Diese
feinen Titanoxidsole können
nach verschiedenen Verfahren hergestellt werden, beispielsweise (1)
ein Verfahren, das die Hydrolyse einer wässrigen Lösung von Titantetrachlorid
mit einer Konzentration von 150 bis 220 g TiO2/l
durch Erhitzen der Lösung
während
2 bis 10 h beim Siedepunkt umfasst, (2) ein Verfahren, das das Neutralisieren
einer wässrigen
Lösung
von Titansulfat oder -tetrachlorid mit einer Konzentration von 150
bis 220 TiO2/l mit einer alkalischen Lösung von
Natriumhydroxid und dgl. unter Halten der Lösungen bei einer Temperatur
von 5 bis 30°C
unter Ausfällung
von kolloidem amorphem Titanhydroxid und die Nachbehandlung des
gebildeten kolloiden Titanhydroxids bei Temperaturen von 60 bis
80°C während 1
bis 10 h umfasst, und (3) ein Verfahren, das die Zugabe von amorphem
Titanoxidhydrat, wie Metatitansäure
oder Orthotitansäure,
zu einer wässrigen
Lösung
von Natriumhydroxid, die Wärmebehandlung
des Gemischs bei einer Temperatur von 80°C bis zum Siedepunkt während 1
bis 10 h, eine Filtration, ein Waschen und eine Wärmebehandlung
der gebildeten Teilchen in einer Salzsäurelösung bei einer Temperatur von
80°C bis
zum Siedepunkt während
1 bis 10 h umfasst.
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Bei
dem Verfahren der vorliegenden Erfindung kann das Ausfällen des
Eisenoxids und/oder Eisenoxidhydrats auf den Oberflächen der
Titanoxidteilchen durch beispielsweise Zugeben eines wasserlöslichen
Eisensalzes zu dem im vorhergehenden genannten Titanoxidsol mit
einer Konzentration von 1 bis 15 Gew.-%, vorzugsweise 2 bis 10 Gew.-%,
ausgedrückt
als Fe, bezogen auf das Titandioxid, unter Erhitzen des Titanoxidsols
bei einer Temperatur von 40 bis 90°C, vorzugsweise 60 bis 80°C, und Neutralisieren
des Sols durch Zugeben einer alkalischen Lösung, wie Ätznatron oder Ammoniakwasser,
erreicht werden. Die zu verwendenden Titanoxidsole können, falls
notwendig, auf eine Konzentration von Titanoxid (TiO2)
von 50 bis 300 g/l eingestellt werden. Das zuzugebende wasserlösliche Eisensalz
umfasst Eisen(II)-chlorid, Eisen(II)-sulfat, Eisen(II)-nitrat, Eisen(III)-chlorid,
Eisen(III)-sulfat und Eisen(III)-nitrat. Die Neutralisationsreaktion
sollte vorzugsweise durchgeführt
werden, während
das System auf einen pH-Wert von 8 bis 10 eingestellt wird.
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Als
nächstes
wird das in der vorhergehenden Stufe gebildete Produkt abgetrennt,
gewaschen und dann nach einem Trocknen oder ohne Trocknen bei Temperaturen
von 300 bis 850°C
gebrannt und zu ultrafeinem eisenhaltigem Rutil-Titandioxid von
0,01 bis 0,1 μm
gemahlen. Das Mahlen kann durch Nassmahlen mit einer Sandmühle, Kugelmühle, Scheibenmühle oder
dgl. oder durch Trockenmahlen mit einer Strahlmühle, einer Hammermühle oder
einer Kollermühle
durchgeführt
werden.
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Bei
dem Verfahren der vorliegenden Erfindung ermöglicht die Verwendung der Titanoxidsole,
die Rutilkristallite als Basisteilchen umfassen, die problemlose
Bildung der festen Lösung
der Eisenkomponente in der Titandioxidkristallstruktur auch bei
einem Brennen bei relativ niedrigen Temperaturen und sie ermöglicht auch
die problemlose Herstellung von stabilen ultrafeinen Teilchen von
Titandioxid des Rutiltyps.
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Bei
dem Verfahren der vorliegenden Erfindung kann auf den Oberflächen der
in dem im vorhergehenden beschriebenen Verfahren hergestellten ultrafeinen
eisenhaltigen Teilchen von Titandioxid des Rutiltyps ein Oxidhydrat
eines Metalls, wie Aluminium, Silicium, Titan, Zirconium, Zinn oder
Antimon, unter Beschichten der Teilchen mit dem Metalloxidhydrat,
ausgefällt
werden. Diese Stufe kann beispielsweise durch Dispergieren der eisenhaltigen
Teilchen von Titandioxid des Rutiltyps, die durch Brennen und Mahlen
wie im vorhergehenden erhalten wurden, in Wasser unter Bildung einer
Aufschlämmung
und, falls notwendig, Nassmahlen und Klassieren der Aufschlämmung und
die anschließende
Zugabe von mindestens einem Bestandteil, der aus der Gruppe von
wasserlöslichen
Salzen von mindestens einem Metall, das aus der aus Aluminium, Silicium,
Titan, Zirconium, Zinn und Antimon bestehenden Gruppe ausgewählt ist,
ausgewählt
ist, zu der Aufschlämmung
mit einer Konzentration von insgesamt 1 bis 30 Gew.-% von mindestens
einem Oxid von mindestens einem ausgewählten Metall, bezogen auf das
Titandioxid, und anschließendes
Neutralisieren der Aufschlämmung
mit einer sauren Lösung
von Schwefelsäure,
Salzsäure
oder dgl., wenn das wasserlösliche
Salz in der Aufschlämmung
alkalisch ist, oder mit einer alkalischen Lösung von Ätznatron, Ammoniumwasser oder
dgl., wenn das wasserlösliche
Salz in der Aufschlämmung
sauer ist, unter Bewirken einer Ausfällung auf den Oberflächen der Titandioxidteilchen
und Beschichtung derselben, das Abtrennen der beschichteten Teilchen,
das Trocknen und das Mahlen der gebildeten Teilchen erreicht werden.
Diese Beschichtungsbehandlung kann die Dispergierbarkeit in einem
Dispersionsmedium und die Haltbarkeit der gebildeten ultrafeinen
eisenhaltigen Teilchen von Titandioxid des Rutiltyps verbessern.
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Die
ultrafeinen eisenhaltigen Teilchen von Titandioxid des Rutiltyps
gemäß der vorliegenden
Erfindung sind für
eine breite Vielzahl von UV-abschirmenden Kosmetika, pharmazeutischen
Zusammensetzungen und UV-abschirmenden Anstrichmitteln, die im vorhergehenden
beschrieben sind, verwendbar, und ferner sind sie für UV-abschirmende
Anstrichmittel, die für
Holz verwendbar sind, die in jüngster
Zeit Interesse erweckten und Popularität gewannen, geeignet. Die ultrafeinen
eisenhaltigen Teilchen von Titandioxid des Rutiltyps gemäß der vorliegenden
Erfindung können
als solche in eine Vielzahl von Medien für Anwendungen eingearbeitet
werden. Alternativ können
sie in Medien für
Anwendungen als wässrige
oder ölige
Dispersionen, die durch Dispergieren der Teilchen in wässrigen
oder öligen
Lösemitteln
in Gegenwart von verschiedenen Dispergiermitteln erhalten werden,
eingearbeitet werden. Die wässrigen
oder öligen
Dispersionen können
nach verschiedenen Verfahren hergestellt werden. D. h., ein wässriges
Medium, das hauptsächlich
Wasser und ein Dispergiermittel bzw. Dispergiermittel, wie kondensierte
Phosphorsäureverbindungen,
Polycarbonsäureverbindungen,
Aminosäureverbindungen,
Polyoxyethylenalkylether, Aminoalkohole, und dgl. umfasst, wenn
die wässrigen
Dispersionen hergestellt werden, oder ein öliges Medium, beispielsweise
pflanzliche Öle,
tierische Öle,
Mineralöle, Silicon
und dgl., und ein Dispergiermittel bzw. Dispergiermittel, wie Polyoxyethylenalkylether,
Sorbitanfettsäureester,
Polyoxyethylenalkylphosphat, Fettsäurealkanolamid, polyethermodifizierte
Siliconöle,
Siliconharze und dgl., wenn die öligen
Dispersionen hergestellt werden, werden mit den ultrafeinen eisenhaltigen
Teilchen von Titandioxid des Rutiltyps in ein Mahlwerk, beispielsweise
eine Sandmühle,
Kugelmühle,
Scheibenmühle und
dgl. gegeben, und es werden Mischen und Mahlen durchgeführt, wobei
die Dispersionen hergestellt werden. Die Konzentration der Feststoffe
in den Dispersionen sollte im Bereich von etwa 20 bis etwa 70 Gew.-%, vorzugsweise
etwa 40 bis etwa 60 Gew.-%, sein.
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Beispiel 1
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Zu
einer wässrigen
Lösung
von Titantetrachlorid mit einer Konzentration von 200 g TiO2/l wurde, während die Lösung bei Raumtemperatur gehalten
wurde, eine wässrige
Natriumhydroxidlösung
gegeben und der pH-Wert auf 7,0 eingestellt, wobei kolloides amorphes
Titanoxidhydrat ausgefällt
wurde, und anschließend wurde
eine Nachbehandlung durchgeführt,
wobei ein Titanoxidsol des Rutiltyps gebildet wurde. Dieses Sol wurde
in ausreichender Weise gewaschen und dann redispergiert, wobei eine
Aufschlämmung
gebildet wurde, die Titanoxidhydratteilchen einer Konzentration
von 200 g TiO2/l enthielt. Diese Aufschlämmung wurde
auf 70°C
erhitzt, und eine wässrige
Lösung
von Eisen(II)-sulfat mit einer Konzen tration von 7 Gew.-%, ausdedrückt als
Fe, bezogen auf TiO2 (eine Konzentration
von Fe von 50 g/l) wurde zu der Aufschlämmung während 30 min unter gutem Rühren gegeben,
und danach wurde eine wässrige
Natriumhydroxidlösung
während
40 min zur Einstellung des pH-Werts auf 9 zugegeben, wodurch Eisenoxidhydrat
auf den Oberflächen
der Titanoxidhydratteilchen ausgefällt wurde, wodurch die Teilchen
mit dem Eisenoxidhydrat beschichtet wurden. Nach einer weiteren
Nachbehandlung während
60 min wurden eine Filtration und ein Waschen durchgeführt. Der
gebildete gewaschene Kuchen wurde 3 h bei 600°C gebrannt, in Wasser redispergiert
und feucht mit einer Sandmühle gemahlen,
wobei eine Aufschlämmung
ultrafeiner Titandioxidteilchen gebildet wurde.
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Diese
Aufschlämmung
wurde auf 70°C
erhitzt, und eine wässrige
Aluminiumsulfatlösung
mit einer Konzentration von 2,0 Gew.-%, ausgedrückt als Al2O3, bezogen auf TiO2,
wurde während
30 min unter gutem Rühren
zu der Aufschlämmung
gegeben, und danach wurde eine Natriumhydroxidlösung zur Einstellung des pH-Werts
auf 7,0 zugegeben, wodurch Aluminiumoxidhydrat ausgefällt wurde,
durch das die Teilchen beschichtet wurden.
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Nach
einer weiteren Nachbehandlung von 60 min wurden eine Filtration,
ein Waschen und Trocknen durchgeführt. Danach wurde der gebildete
Kuchen mittels einer Strahlmühle
gemahlen, wobei ultrafeine Titandioxidteilchen mit einer durchschnittlichen
Einzelteilchengröße von 0,04 μm, die durch
Elektronenmikrophotographie gemessen wurde, erhalten wurden (A).
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Beispiel 2
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50
Gewichtsteile der in Beispiel 1 erhaltenen ultrafeinen Teilchen
von Rutil-Titandioxid wurden zu 49 Gewichtsteilen gereinigtem Wasser
gegeben und ein Gewichtsteil Natriumhexametaphosphat wurde zu dem Gemisch
gegeben, und nach dem Vermischen wurde das Ganze unter Mischen mit
einer Sandmühle
mit Zirconiumoxidperlen als Mahlmedium gemahlen, wobei eine wässrige Dispersion
(B) erhalten wurde. (Viskosität: 95
cP, pH-Wert: 8,2).
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Vergleichsbeispiel 1
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Das
Verfahren von Beispiel 1 wurde wiederholt, wobei jedoch die wässrige Eisen(II)-sulfatlösung nicht zugegeben
wurde, wobei ultrafeine Titandioxidteilchen (C) hergestellt wurden.
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Vergleichsbeispiel 2
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Das
Verfahren gemäß Vergleichsbeispiel
1 wurde wiederholt, wobei jedoch eine wässrige Eisen(II)-sulfatlösung mit
einer Konzentration von 7 Gew.-% Fe anstelle der Zugabe der wässrigen
Aluminiumsulfatlösung
mit einer Konzentration von 2,0 Gew.-% Al2O3 während
30 min zugegeben wurde, wobei ultrafeine Titandioxidteilchen (D)
hergestellt wurden.
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Vergleichsbeispiel 3
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Die
ultrafeinen Titandioxidteilchen (D) von Vergleichsbeispiel 2 wurden
3 h bei 600°C
gebrannt und mit einer Strahlmühle
gemahlen, wobei ultrafeine Titandioxidteilchen (E) hergestellt wurden.
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Vergleichsbeispiel 4
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Im
Handel erhältliche
feine Eisenoxidteilchen (Teilchengröße 0,04 μm) wurden zu den ultrafeinen
Titandioxidteilchen (C) von Vergleichsbeispiel 1 mit einer Konzentration von
7 Gew.-%, ausgedrückt
als Fe, bezogen auf das Titandioxid, gegeben und eingemischt, wobei
ein Pulvergemisch (F) erhalten wurde.
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Vergleichsbeispiel 5
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Im
Handel erhältliche
Eisenoxidpigmentteilchen (Teilchengröße 0,2 μm) wurden zu den ultrafeinen
Titandioxidteilchen (C) von Vergleichsbeispiel 1 mit einer Konzentration
von 7 Gew.-%, ausgedrückt
als Fe, bezogen auf das Titandioxid, gegeben und eingemischt, wobei
ein Pulvergemisch (G) erhalten wurde.
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Testverfahren
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Die
ultrafeinen Titandioxidteilchen (A) und (C) bis (G) wurden in eine
Sonnenschutzcreme gemäß der im
folgenden beschriebenen Zubereitung eingearbeitet. Ferner wurde
die wässrige
Dispersion der Probe (B) mit einer Konzentration von 3,0 Gewichtsteilen,
bezogen auf das Gewicht des Titandioxids, in eine Sonnenschutzcreme
ebenfalls gemäß der im
folgenden angegebenen Zubereitung (mit 51,1 Gewichtsteilen gereinigtem
Wasser) eingearbeitet:
(1)
Stearinsäure | 2,5
Gewichtsteile |
(2)
Gebleichtes Bienenwachs | 3,5
Gewichtsteile |
(3)
Cetanol | 3,5
Gewichtsteile |
(4)
Squalan | 17,0
Gewichtsteile |
(5)
Glycerinmonostearat | 3,0
Gewichtsteile |
(6)
Ultrafeine Titandioxidteilchen | 3,0
Gewichtsteile |
(7)
Methylparaben | 0,1
Gewichtsteile |
(8)
Glycerin | 12,0
Gewichtsteile |
(9)
Triethanolamin | 1,0
Gewichtsteile |
(10)
Gereinigtes Wasser | 54,1
Gewichtsteile |
(11)
Duftstoff | 0,3
Gewichtsteile |
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Die
Komponenten (1) bis (6) wurden unter Erwärmen auf 80°C gemischt und zu einem Gemisch
gegeben, das durch Mischen der Komponenten (7) bis (1) unter Erwärmen bei
80°C erhalten
wurde, und das Ganze wurde in einem Homomischer unter kräftigem Rühren intensiv
gemischt. Die Komponente (11) wurde bei etwa 45°C zugegeben, wobei die Sonnencreme
hergestellt wurde.
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Bewertungsverfahren 1
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Jede
Creme wurde auf eine Quarzglasplatte bis zu einer Dicke von 25 μm appliziert
und hinsichtlich der Durchlässigkeit
mittels eines Spektrophotometers im Bereich von 750 bis 300 nm bewertet.
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Bewertungsverfahren 2
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Jede
Creme wurde in üblicher
Weise durch 10 Frauen mit einem Alter von 20 bis 52 verwendet, um eine
Bewertung hinsichtlich des Gefühls
der Verteilbarkeit der Creme auf der Haut und auch eine optische
Bewertung eines Blautons mit gegenseitiger Diskussion durchzuführen.
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Die
Ergebnisse der Bewertungen sind in Tabelle 1 angegeben:
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Anmerkung:
Das Gefühl
bei der Verwendung der Creme und ein der Creme verliehener Blauton
wurden auf einer 10-Punkte-Skala bewertet. Je größer die Zahl, desto höher die
Verteilbarkeit der Creme und desto tiefer der Blauton.
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Die
durch die vorliegende Erfindung hergestellten ultrafeinen eisenhaltigen
Teilchen von Titandioxid des Rutiltyps enthalten eine Eisenkomponente
in fester Lösung
mit dem Titandioxid in der Kristallstruktur desselben, so dass sie
bemerkenswert hervorragende Wirkungen insofern aufweisen, als (1)
sie keine Farbtrennung in die Eisenkomponente und das Titandioxid,
auch wenn sie in Kosmetika, pharmazeutische Zusammensetzungen und
Anstrichmittel unter stark dispergierenden Bedingungen eingearbeitet
wurden, bewirken, (2) sie eine deutlich erhöhte Fähigkeit der Abschirmung von
Ultraviolettstrahlung im Bereich A aufweisen, wenn sie in UV-abschirmende
Kosmetika und pharmazeutische Zusammensetzungen eingearbeitet sind,
und (3) die Kosmetika und pharmazeutischen Zusammensetzungen, in
die die vorliegenden Titandioxidteilchen eingearbeitet sind, auf
Haut appliziert werden können,
wobei die Haut gesund aussieht, ohne dass eine intensive Blaustreuung
bewirkt wird. Ferner weisen die vorliegenden Titandioxidteilchen,
wenn sie in UV-abschirmende Anstrichmittel für Holz eingearbeitet werden,
hervorragende UV-abschirmende Wirkungen auf und sie können einen bevorzugten
Ton verleihen. Ferner ermöglichen
die wässrigen
oder öligen
Dispersionen der im vorhergehenden genannten ultrafeinen eisenhaltigen
Teilchen eine Vereinfachung der Misch- und Mahlstufen im Laufe der Einarbeitung
in eine Vielzahl von Systemen für
Anwendungen ohne das Bewirken von Stauberzeugung. Ferner können problemlos
Zusammensetzungen mit einer hohen Dispergierbarkeit mit einer verstärkten UV-abschirmenden Wirkung
erhalten werden, wobei diese Zusammensetzungen ermöglichen,
dass die Kosmetika und pharmazeutischen Zusammensetzungen eine verbesserte
Stabilität
und ein viel besseres Gefühl
bei der Verwendung aufweisen.