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Die Erfindung betrifft die Verwendung
von fluoreszierenden strukturellen Analoga oder Strukturanaloga
der nichtfluoreszierenden Nukleoside, die in DNA und RNA üblicherweise
gefunden werden.
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Hintergrund der Erfindung
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Die sechs üblicherweise vorkommenden N-Nukleoside,
die in der Zusammensetzung von DNA und RNA aus allen Quellen vorherrschen,
sind Adenosin, Thymidin, Uridin, Cytidin, Guanosin und Inosin. Diese
Nukleotide zeigen keine Absorption von Licht bei Wellenlängen > 290 nm und sind unter
physiologischen Bedingungen effekativ nicht-fluoreszierend.
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Nukleotidseequenzen werden gewöhnlich bei
verschiedenen Anwendungen eingesetzt, einschließlich diagnostischen und therapeutischen
Sonden, die an Ziel-DNA und -RNA hybridisieren, und bei der Amplifizierung
von Zielsequenzen. Es ist oftmals notwendig, oder nützlich,
Nukleotidsequenzen zu markieren.
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Die Hybridisierung von spezifischen
DNA- oder RNA-Sequenzen umfasst typischerweise das Rnhybridisieren
von Oligonukleotiden von 5 Basen bis mehr als 10000 Basen (10 kb).
Die Hauptanzahl von Oligonukleotid-Sonden, die gegenwärtig im
Rahmen der Forschung eingesetzt werden, ist radioaktiv markiert;
jedoch werden aufgrund von (a) der kurzen Halbwertszeiten der Isotope,
die gemeinhin verwendet werden, (b) der Sicherheitserfordernisse
und (c) der Kosten der Handhabung und Entsorgung von radioaktiven
Sonden bequeme und empfindliche, nicht auf Isotopen beruhende Nachweismethoden
für diagnostische
Hybridisierungsmethoden benötigt,
um eine weitverbreitete Akzeptanz und Anwendung zu erzielen.
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Im allgemeinen hängen alle nicht auf Isotopen
beruhenden Methoden zum Nachweisen oder Detektieren von Hybridisierungssonden,
die gegenwärtig
zur Verfügung
stehen, von irgendeiner Art von Derivatisierung der Nukleotide ab,
um einen Nachweis zu ermöglichen,
entweder durch Antikörperbindung
oder enzymatische Behandlung oder durch die Fluoreszenz oder Chemolumineszenz
eines daran gebundenen „Reporter"-Moleküls. In den
meisten Fällen
sind Oligonukleotide derivatisiert worden, indem einzelne oder eine
Mehrzahl von Molekülen
der gleichen Reportergruppe, im allgemeinen an speziellen cyclischen
oder exocyclischen Positionen, eingebaut wurden.
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Auf der einfachsten Ebene sind Nicht-Nukleosid-Linkermoleküle und Markierungen
an das 3'- oder 5'-Ende von existierenden
Oligonukleotiden durch enzymatische oder chemische Methoden angefügt worden. Die
Modifizierung von Nukleosidresten, die sich innerhalb der Sequenz
eines DNA- oder RNA-Strangs befinden, hat sich als eine schwierige
Prozedur erwiesen, da die Reaktionsbedingungen mild genug sein müssen, um
die RNA- oder DNA-Oligomere intakt zu lassen, und dennoch Reaktionsprodukte
liefern müssen,
die an normalen Watson-Crick-Basenpaarungsund Stapelungs-Wechselwirkungen
teilnehmen können.
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Es sind zahlreiche Methoden sowohl
für die
cyclische als auch exocyclische Derivatisierung des N-Nukleosids
beschrieben worden, einschließlich
Hapten-Markierung, Amino- und Thiolderivatisierung, Markierung mit
Photobiotin und anderen biotinylierenden Mitteln, dU-Biotin-Markierung,
11-Digoxigenin-ddUTP-Markierung,
AAIF, Bisulfitmodifizierung von Cytosin, Fluorophor-Derivatisierung
von DNA-Sonden, direkte Enzymmarkierung und Acridiniumester-Markierung.
Es ist über
Verfahren zur Derivatisierung des Furanoserings und an der Phosphodiester-Hauptkette von Oligonukleotiden
berichtet worden. Diese umfassen die Einführung von Internukleotidverknüpfungs-Reportergruppen
und von glycosidischen Reportergruppen.
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Um nicht-radioaktive nachweisbare
Oligonukleotide zu erzeugen, ist es erforderlich gewesen, die Nukleoside,
die typischerweise in DNA- und RNA-Sonden verwendet werden, chemisch
zu modifizieren, was die Herstellung solcher Sonden teuer und arbeitsaufwändig gemacht
hat; in vielen Fällen
hat sich auch die Detektionchemie als beschwerlich und teuer bei
der Verwendung erwiesen, was hauptsächlich für deren Versagen, in klinischen
Laboratorien eine Anwendung in signifikantem Ausmaß zu finden,
verantwortlich gewesen ist. Bei deren Anwendungen bei Hybridisierungen
sind auch andere Einschränkungen
von chemisch derivatisierten Sonden, wie folgt, ersichtlich geworden:
- (1) chemisch derivatisierte dNTPs sind im allgemeinen
für eine
Verwendung als Stamm-Desoxynukleotidtriphosphate bei einer PCR-Amplifizierung
nicht kosteneffizient. Folglich ist die Markierung von amplifizierter DNA
auf (i) die Amplifizierung unter Verwendung von zuvor markierten
Primern oder (ii) das Hybridisieren mit markierten Hybridisierungssonden
beschränkt.
Die Verwendung der Erstgenannten führt während der Amplifizierung häufig zu
falschen Positivergebnissen aufgrund einer nicht-spezifischen Anhybridisierung von
Primern an Nicht-Ziel-Abschnitte
von DNA während
der Amplifizierung oder eine Verunreinigung durch in der Laborumgebung
vorhandene Amplicons, die von früheren
Amplifizierungsexperimenten übrig
geblieben sind. Die Kosten und technischen Schwierigkeiten bei der
Weiterbehandlung nach der Hybridisierung haben die Anwendungen von
markierten Hybridisierungssonden bei der Forschung stark eingeschränkt.
- (2) Bei vielen Oligomeren, die mit derivatisierten Nukleosiden
hergestellt worden sind, wird die Basenpaarung aufgrund der Einführung von
sperrigen oder keine Wasserstoffbrücken ausbildenden Basen an
ungeeigneten Stellen in einer Sequenz behindert. Aufgrund der inhärenten Hintergrund-Chemolumineszenz
von vielen klinischen Proben sind sogar die Acridinium ester-Sonden
nicht in der Lage gewesen, ihre theoretischen Empfindlichkeitsniveaus
zu erreichen. Die Erfordernisse einer Weiterbehandlung nach der
Hybridisierung sind eine Einschränkung
für solche
Verfahren geblieben.
- (3) Es hat sich als schwierig erwiesen, nicht-radioaktiv markierte
Sonden bereitzustellen, die in großen Mengen nicht teuer hergestellt
werden können.
- (4) Chemolumineszierende Sonden haben eine kurze Lebensdauer
und so getestete Proben sind schwierig genau zu quantifizieren oder „erneut
zu testen".
- (5) Ruf eine Hybridisierung kann in den meisten Fällen nur
geschlossen werden, sie ist nicht-quantitativ oder nur halbquantitativ
und ist nicht-automatisierbar.
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Diese Einschränkungen haben Anwendungen von
DNA- und RNA-Hybridisierungssonden
beim Testen in klinischen Laboratorien und bei therapeutischen Verwendungen
behindert.
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Formycin A (im allgemeinen als Formycin
bezeichnet), das als Prototyp dienende fluoreszierende Nukleosidanalog,
wurde ursprünglich
als ein Antitumor-Antibiotikum aus den Kulturfiltraten von Nocardia
interforma (Hori et al. [1966] J. Antibiotics, Ser. A 17: 96–99) isoliert
und seine Struktur wurde als 7-Amino-3-b-D-ribofuranosyl-(1H-pyrazolo-[4,3d]-pyrimidin))
(5 und 6) identifiziert. Dieses Antibiotikum,
das auch aus Kulturbrühen
von Streptomyces lavendulae (Aizawa et al. [1965] Agr. Biol. Chem.
29: 375–376)
und Streptomyces gummaensis (Japanisches Patent Nr. 10,928, erteilt
in 1967 an Nippon Kayaku Co., Ltd.) isoliert worden ist, ist eines
von zahlreichen mikrobiellen C-Ribonukleosidanaloga der N-Nukleoside,
die in RNA aus allen Quellen üblicherweise
gefunden werden. Die anderen natürlich
vorkommenden C-Ribonukleoside, die aus Mikroorganismen isoliert
worden sind, (4) umfassen
Formycin B (Koyama et al. [1966] Tetrahedron Lett. 597–602; Aizawa
et al., a. a. O.; Umezawa et al. [1965] Antibiotics Ser. A 18: 178–181), Oxoformycin
B (Ishizuka et al. [1968] J. Antibiotics 21: 1–4; Sawa et al. [1968] Antibiotics
21: 334–339),
Pseudouridin (Uematsu und Suahdolnik [1972] Biochemistry 11: 4669-4674), Showdomycin
(Darnall et al. [1967] PNAS 57: 548–553), Pyrazomycin (Sweeny
et al. [1973] Cancer Res. 33: 2619–2623) und Minimycin (Kusakabe
et al. [1972] J. Antibiotics 25: 44-47). Formycin, Formycin B und Oxoformycin
B sind Pyrazolopyrimidinnukleoside und sind Strukturanaloga von
Adenosin, Inosin bzw. Hypoxanthin; über ein Pyrazopyrimidin-Strukturanalog
von Guanosin, das ausgehend von natürlichen Quellen erhalten wird,
ist in der Literatur nicht berichtet worden. Eine sorgfältige zusammenfassende Übersicht über die
Biosynthese dieser Verbindungen steht in Ochi et al. (1974) J. Antibiotics xxiv:
909–916
zur Verfügung.
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Da bekannt war, dass mehrere der
C-Nukleoside als antibiotische, antivirale oder Antitumor-Verbindungen
wirksam sind, sind deren chemische Derivatisierung und physikalischen
Eigenschaften intensiv untersucht und mit den Strukturen und Synthesen
der N-Nukleoside, die üblicherweise
in DNA und RNR gefunden werden, verglichen worden. In den späten sechziger
Jahren des letzten Jahrhunderts wurde festgestellt, dass mehrere
Strukturanaloga der sechs üblicherweise
vorkommenden N-Nukleoside unter physiologischen Bedingungen fluoreszierend
waren; die Fluoreszenz resultiert bei den Analoga aus einer molekularen
Steifheit der Heterocyclusstruktur selbst; nicht alle Strukturanaloga
eines gegebenen Typs, z. B. die C-Nukleoside, sind fluoreszierend;
ebensowenig ist Fluoreszenz eine exklusive oder ureigene Eigenschaft
von irgendeiner besonderen Klasse von Strukturanaloga. Unsere Untersuchungen
haben gezeigt, dass nur einige wenige der Pyrazolo- und Pyrrolopyrimidine
und – purine
fluoreszierend sind und dass sie diese Eigenschaft mit einigen anderen
Nukleosidderivaten und Strukturanaloga, einschließlich, aber
nicht beschränkt
auf mehrere substituierte N-Nukleoside, Azanukleoside, Ethenonukleoside
und Deazanukleoside, deren Strukturen in den 5–11 gezeigt sind, gemein haben. Über jene
Strukturen in den 5–11, die von Rahmen umgeben
gezeigt sind, ist entweder bereits früher berichtet worden oder sie
haben sich während
der Ausarbeitung der Erfindung als fluoreszierend erwiesen.
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Nicht-charakterisierte Oligomere,
die fluoreszierende Analoga enthalten, wurden durch Ward und Kollegen
für physikalische
Untersuchungen unter Verwendung der damals zur Verfügung stehenden
Nukleosidpolymerase-Enzyme hergestellt (Ward et al., [1969], J.
Biol. Chem. 244: 3243–3250;
Ward et al., [1969] ebenda 1228-1237).
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EP-A-0235301 und US-A-3960840 offenbaren
das fluoreszierende Nukleosid 1,N6-Ethenoadenosin und
dessen Verwendung als fluoreszierende Sonde.
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Zusammenfassung der Erfindung
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Gemäß der Erfindung umfasst ein
Verfahren zum Nachweis eines Ziel-Nukleotids in einer Probe, die Probe
unter Hybridisierungsbedingungen mit einer Oligonukleotid-Sonde,
die mit dem Ziel spezifisch hybridisiert, in Kontakt zu bringen
und eine Hybridisierung nachzuweisen, indem eine Fluoreszenz oder
eine Änderung
der Fluoreszenz beobachtet wird, dadurch gekennzeichnet, dass die
Sonde ein fluoreszierendes Nukleosid anstelle von einem beliebigen
der sechs üblicherweise
vorkommenden nicht-fluoreszierenden Nukleoside umfasst.
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Bei einer Verwendung der Erfindung
kann die Fluoreszenz der Oligonukleotid-Sonde als ein diagnostisches
Hilfsmittel verwendet werden, um spezifische Gensequenzen nachzuweisen
und zu identifizieren. Diese Methodik unterscheidet sich von anderen
nicht-radioaktiven Methoden zum Nachweis von Sonden, indem sie keine
Nukleotide einsetzt, die an Enzyme oder andere reaktive Proteine
gekoppelt worden sind, und keine Weiterbehandlung nach der Hybridisierung
für den
Nachweis einer Hybridisierung erfordert.
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Für
eine Verwendung im Rahmen der Erfindung weisen fluoreszierende Strukturanaloga
der üblicherweise
vorkommenden Nukleoside und deren Derivate, die bei der Synthese,
Markierung und dem Nachweis von Oligonukleotiden nützlich sind,
die Strukturformeln der 5–11 auf. Die üblicherweise
vorkommenden Nukleoside bilden in charakteristischer Weise Wasserstoffbrükkenbindungen
in einer speziellen Donor/Akzeptor-Beziehung, die als Watson-Crick-Basenpaarung
bezeichnet wird, wie in 4 gezeigt.
Wo sinnvoll, werden spezielle fluoreszierende Nukleosidanaloga bereitgestellt,
die in der Lage sind, das Muster der Watson-Crick-Wasserstoffbrückenbindungsbildung
analog zu jenem eines speziellen üblicherweise vorkommenden Nukleosids
zu reproduzieren, z. B. wie für
A:T und Formycin: T in 4 durch
die Donor/Akzeptor-Muster angegeben.
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Unter einem noch anderen Aspekt werden
Verfahren zum Synthetisieren und zur Verwendung von Polynukleotid-Sonden
unter Verwendung von einem oder mehreren der fluoreszierenden Strukturanaloga und/oder
von deren derivatisierten Formen bereitgestellt. Solche Sonden können verwendet
werden, um eine Probe zu screenen, die eine Mehrzahl von einzelsträngigen oder
doppelsträngigen
Polynukleotidketten enthält,
und werden die gewünschte
Sequenz, sofern sie vorhanden ist, durch Hybridisierung markieren,
nachweisen und identifizieren. Es ist ein wichtiger Aspekt der Erfindung,
dass die fluoreszierenden Oligonukleotid-Sonden im Rahmen von „Lösungshybridisierungs"-Methoden, wie in den 12 bis 18 gezeigt,
verwendet werden können.
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Gemäß den vorangegangenen Gegenständen umfasst
die Erfindung aus sich selbst heraus fluoreszierende Nukleoside,
die verwendet werden können,
um daraus hergestellte Oligonukleotide zu markieren, zu modifizieren
oder zu identifizieren, die Verwendungen von solchen aus sich selbst
heraus fluoreszierenden Oligonukleotiden als Hybridisierungssonden
und Verfahren zum Nachweisen von Nukleotidsequenzen.
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Ein wichtiger Aspekt der Erfindung
ist die stabile Fluoreszenzemission der Fluorophore und Verwendung
von zeitaufgelöster
Spektroskopie oder Photonenzählung,
um die Menge eines Fluorophors, die in einer Probe vorhanden ist,
nachzuweisen und zu quantifizieren.
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Zusätzliche Formeln, Vorteile,
Verwendungsmethoden und neue Merkmale der Erfindung werden in der
folgenden Beschreibung erläutert
und werden den Fachleuten auf diesem Gebiet nach einer Überprüfung des
Folgenden zum Teil ersichtlich oder können durch praktische Ausführung der
Erfindung erlernt werden.
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Kurze Beschreibung der
Zeichnungen
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1 zeigt
die sechs üblicherweise
vorkommenden N-Nukleoside, die in DNA und RNA vorherrschen.
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2 zeigt
die allgemeinen Strukturen der üblicherweise
vorkommenden N-Nukleoside und deren Derivatisierungsstellen, Rn.
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3 zeigt
die allgemeine Struktur des Furanoserings von sowohl den Purin-
als auch Pyrimidinnukleosiden und die üblichen Stellen, Rn,
für eine
Derivatisierung.
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4 zeigt
die Watson-Crick-Basenpaarung zwischen den normalerweise vorkommenden
N-Nukleotiden A:T und G:C und die Ba senpaarung zwischen Formycin:
T, Formycin: U, 2,6-Diaminopurin: T und 5-Aminoformycin B:C.
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5 zeigt
Strukturanaloga der üblicherweise
vorkommenden N-Nukleoside, die aus biologischen Quellen abgeleitet
worden sind.
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6 zeigt
die Pyrazolo-[4,3d]-pyrimidinnukleosidanaloga.
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7 zeigt
die Pyrazolo-[3,4d]-pyrimidinnukleosidanaloga.
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8 zeigt
die Pyrazolo-[1,5a]-1,3,5-triazinnukleosidanaloga.
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9 zeigt
die Azapyrimidin- und Azapurinnukleosidanaloga.
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10 zeigt
die Deazapyrimidin- und Deazapurinnukleosidanaloga.
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11 zeigt
Beispiele von einigen fluoreszierenden Strukturanaloga, die (I)
nicht-H-bindend und (II) Fluoreszenzresonanzenergietransfer (FRET)-Analoga
sind.
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12 ist
ein Diagramm einer symmetrischen RNR-Synthese unter Verwendung von
FTP oder ATP.
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13 ist
ein Diagramm einer Promotor-gesteuerten asymmetrischen RNA-Sondensynthese
unter Verwendung von viralen Promotoren und viralen RNA-Polymerasen.
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14 ist
ein Diagramm, das ein Beispiel der Methode einer Einschritt-Markierung
von ssDNA, die an der EcoRI-Stelle von pUC/M13-Plasmidvektoren und
unter Verwendung von dF105 insertiert wird,
zeigt.
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15 ist
ein Diagramm, das die Notwendigkeit zeigt, asymmetrische DNA- oder
RNA-Sonden für eine
schnelle und quantitative Hybridisierung der Sonde an Ziel-DNA zu
verwenden. Wie gezeigt, ermöglichen asymmetrische
Sonden signifikante Zunahmen bei den Hybridisierungseffizienzen
im Vergleich zu symmetrischen Sonden.
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16 ist
ein Diagramm, das die Umwandlung des Ribonukleotidanalogs Formycin
A in dessen 2'-Desoxytriphosphat-
oder Phosphoramidit-Formen zeigt.
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17 ist
ein Diagramm eines Nachweises einer Ziel-DNA-Sequenz bei einer Hybridisierung von
genomischer DNA mit fluoreszierenden Sonden.
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18 ist
ein Diagramm eines Nachweises eines amplifizierten DNA-Abschnitts
durch in Lösung
erfolgende Hybridisierung einer fluoreszierenden Sonde.
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19 zeigt
ein Flussdiagramm, dass diagrammartig das Trennschema darstellt,
das verwendet wurde, um Reaktionsprodukte von nicht umgesetzten
Reagenzien nach der enzymatischen Substitutionsreaktion von ATP
gegen FTP in,RNA-Sonden abzutrennen.
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20 zeigt
ein Schema des Mechanismus zur Erhöhung der Nachweisempfindlichkeit
durch die Verwendung eines Sonden„Cocktails", der eine Mehrzahl von Sonden von unterschiedlichen
Sequenzen enthält.
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Die 21A, 21B und 21C zeigen spezielle fluoreszierende
Nukleosidanaloga, die hinsichtlich ihrer Klasse, Struktur, chemischen
Bezeichnung, Absorptionsspektren, Emissionsspektren und Syntheseverfahren identifiziert
und charakterisiert worden sind.
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Kurze Beschreibung der
Sequenzen
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SEQ ID NO. 1 ist ein erfindungsgemäßes synthetisches
Oligonukleotid.
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SEQ ID NO. 2 ist ein synthetisches
Oligonukleotid und die komplementäre Sequenz zu SEQ ID NO. 1.
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SEQ ID NO. 3 ist ein synthetisches
Oligonukleotid und ein fluoreszierendes Analog von SEQ ID NO. 2.
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Detaillierte Offenbarung
der Erfindung
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Offenbart und beansprucht werden
Verfahren zur Verwendung der fluoreszierenden Nukleoside in beispielsweise
Nukleinsäuresonden
und diagnostischen Kits. Eine bevorzugte Ausführungsform bezieht sich auf die
Verwendung von aus sich selbst heraus fluoreszierenden Nukleosidanaloga
bei der chemischen und enzymatischen Synthese von DNA-Hybridisierungssonden,
einschließlich
einer Festphasensynthese, Matrizen-gesteuerten enzymatischen Polymerisation
und Amplifizierung unter Verwendung von Polymerasekettenreaktionsmethoden.
Eine andere Ausführungsform
betrifft die Verwendung von selbstfluoreszierenden DNA-Hybridisierungssonden
bei der Identifizierung von speziellen DNA-Sequenzen, z. B. Genkartierung
und den Nachweis und die Diagnose von Infektionskrankheiten und
genetisch bedingten Krankheiten.
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Offenbart werden Nukleosidanaloga,
die fluoreszierend sind und die natürlich vorkommende Nukleoside
bei der Synthese von Oligonukleotid-Sonden ersetzen können. Bei
einer Verwendung als Hybridisierungssonden kann die Fluoreszenz
von solchen Oligonukleotiden bei verschiedenen Prozeduren, um spezielle
Gensequenzen nachzuweisen und zu identifizieren, verwendet werden.
Diese Methodik unterscheidet sich von anderen nicht-radioaktiven
Methoden zum Nachweis von Sonden dahingehend, dass sie keine Nukleotide
einsetzt, die an Enzyme oder andere reaktive Proteine gekoppelt
worden sind. Folglich werden hier Anwendungen von aus sich selbst
heraus fluoreszierenden Nukleosidanaloga bei der Entwicklung von
Hybridisierungstechniken für
automatisierbare klinische Routine-Diagnosen beschrieben.
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Die fluoreszierenden Analoga gehören drei
allgemeinen Typen an: (A) C-Nukleosid-Analoga (B) N-Nukleosid-Analoga
und (C) N-Azanukleotid- und N-Deazanukleotidanaloga. Alle diese
Verbindungen haben drei Merkmale gemein: 1) sie sind Strukturanaloga
der üblichen
Nukleoside, die in der Lage sind, natürlich vorkommende Nukleoside
bei einer enzymatischen oder chemischen Synthese von Oligonukleotiden
zu ersetzen; 2) sie sind von Natur aus fluoreszierend, wenn sie
durch Licht der geeigneten Wellenlänge(n) angeregt werden, und
erfordern keine zusätzlichen
chemischen oder enzymatischen Prozesse für deren Nachweis; und 3) sie unterscheiden
sich spektral von den Nukleosiden, die man in natürlich vorkommender
DNA üblicherweise
antrifft. Es sind mindestens 125 spezielle Verbindungen der Erfindung
identifiziert worden. Diese Verbindungen, die hinsichtlich ihrer
Klasse, Struktur, chemischen Bezeichnung, Absorptionsspektren, Emissionsspektren
und Syntheseverfahren charakterisiert worden sind, sind tabellarisch
aufgelistet, wie in den 21A–21C gezeigt.
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Definitionen: Die folgenden Definitionen
werden für
ein leichtes Verständnis
der Beschreibung angegeben:
„blicherweise vorkommende
Nukleoside" sind
die in 1 gezeigten sechs
monomeren N-Nukleotide, die in natürlich vorkommender DNA und
RNA vorherrschen, in eine klassische Watson-Crick-Basenpaarung eintreten und unter
physiologischen Bedingungen effektiv nicht-fluoreszierend sind.
Die jeweiligen Ein-Buchstaben-Symbole
bei der Sequenz-Kurzschrift sind A, C, G, T, U und I für Adenosin,
Cytidin, Guanidin, Thymidin, Uridin bzw. Inosin.
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„Strukturanaloga" der üblicherweise
vorkommenden Nukleoside sind strukturell verwandte Moleküle, die
die normalen Purinoder Pyrimidinbasen nachahmen, indem ihre Strukturen
(die Arten von Atomen und deren Anordnung) zu den üblicherweise
vorkommenden Basen ähnlich
sind, diese aber bestimmte Modifizie rangen oder Substitutionen aufweisen
können,
die die grundlegende biologische Aktivität oder biochemischen Funktionen
nicht beeinflussen. Solche Basenanaloga umfassen, sind aber nicht
beschränkt
auf Imidazol und dessen 2,4- und/oder 5-substituierte Derivate; Indol und dessen
2-, 3-, 4-, 5-, 6-und/oder
7-substituierte Derivate; Benzimidazol und dessen 3-, 4- und/oder
5-substituierte Derivate; Indazol und dessen 3-, 4-, 5-, 6- und/oder
7-substituierte Derivate; Pyrazol und dessen 3-, 4- und/oder 5-substituierte
Derivate; Triazol und dessen 4- und/oder 5-substituierte Derivate;
Tetrazol und dessen 5-substituierte Derivate; Benzotriazol und dessen
4-, 5-, 6-und/oder
7-substituierte Derivate; 8-Azaadenin und dessen substituierte Derivate;
6-Azathymin und dessen substituierte Derivate; 6-Azauracil und dessen
substituierte Derivate; 5-Azacytosin
und dessen substituierte Derivate; 8-Azahypoxanthin und dessen substituierte
Derivate; Pyrazolopyrimidin und dessen substituierte Derivate; 3-Deazauracil;
Orotsäure;
2,6-Dioxo-1,2,3,6-tetrahydro-4-pyrimidincarbonsäure; Barbitursäure; Harnsäure; Ethenoadenosin;
Ethenocytidin; ein Allopurinol (4-Hydroxypyrazolo-[3,4d]-pyrimidin); oder
deren geschützte
Derivate, wie nachfolgend beschrieben. Basenanaloga können auch
ein jegliches der C-Nukleoside, wie sie in den 4 und 5 gezeigt
sind, in denen die normale C-N-Bindung zwischen der Base und dem
Furanosering durch eine C-C-Bindung ersetzt ist, sein; solche Basen
umfassen, sind aber nicht beschränkt
auf Uracil, wie bei dem C-Nukleosid Pseudouridin; 1-Methyluracil;
1,3-Dimethyluracil; 5(4)-Carbomethoxy-1,2,3-triazol; 5(4)-Carboxamido-1,2,3-triazol;
3(5)-Carboxymethylpyrazol; 3(5)-Carbomethoxypyrazol; 5-Carboethoxy-l-methylpyrazol;
Maleimid (in dem C-Nukleosid Showdomycin); und 3(4)-Carboxamido-4 (3)-hydroxypyrazol
(in dem C-Nukleosid Pyrazomycin); und ein jegliches der anderen
Analoga, die in den 5 bis 11 aufgelistet sind oder
daraus gefolgert werden können;
oder deren geschützte
Derivate.
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„Fluorophor" bezieht sich auf
eine Substanz oder einen Abschnitt davon, die bzw. der in der Lage
ist, Fluoreszenz in einem nachweisbaren Bereich zu emittieren. Für die fluoreszierenden
Strukturanaloga der Nukleotide tritt diese Fluoreszenz typischerweise
bei Wellenlängen
vom nahen Ultraviolett (> 300
nm) bis hinein in die sichtbaren Wellenlängen auf. Die Fluoreszenz wird
vorzugsweise bei Wellenlängen
zwischen 300 nm und 700 nm und am meisten bevorzugt bei den sichtbaren
Wellenlängen
zwischen 300 nm und 500 nm auftreten.
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„Fluoreszierende Strukturanaloga" sind synthetische
oder biochemisch erzeugte monomere Strukturanaloga der sechs üblicherweise
vorkommenden N-Nukleoside (1),
wie sie in den 5 bis 11 gezeigt sind, die zu einer
klassischen Watson-Crick-Basenpaarung
in der Lage sein können
oder nicht abhängig
von der Struktur des Monomers und/oder dem Oligonukleotid, in dem
sie verwendet werden, die aber spektral einzigartig sind und sich
von den üblicherweise
vorkommenden Nukleosiden unterscheiden in ihren Fähigkeiten
zur selektiven Anregung und Emission unter physiologischen Bedingungen.
Beispielsweise ist das C-Nukleosid Formycin A ein Strukturanalog
von Adenosin, das äquivalente
Donor/Akzeptor-Wasserstoffbrückenbindungen bilden
kann, das aber ein Anregungsmaximum in Oligonukleotiden bei 303
nm und ein Emissionsmaximum bei 405 nm (Stokes-Verschiebung = 102 nm) aufweist.
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„Derivatisierte" Nukleosidanaloga
sind fluoreszierende Strukturanaloga, bei denen reaktive oder dem Schutz
dienende funktionelle Gruppen kovalent oder auf andere Weise an
den Positionen R4 bis R9 des
Heterocyclus und/oder den Positionen R10 (5' ), R12 (3') und R14 (2') der glycosidischen
Gruppierung gebunden sind. Derivate an der glycosidischen 2'-Position können Fluoreszenzresonanzenergietransfer
(FRET)-Akzeptoren oder – Donoren
umfassen, die die aus sich selbst heraus erfolgende Fluoreszenzemission
des fluoreszierenden Strukturanalogs selbst verstärken oder
aufnehmen und bei längeren
Wellenlängen
erneut emittieren.
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Ein „Polynukleotid", „Oligonukleotid" oder „Oligomer" ist eine Nukleotidkettenstruktur,
die wenigstens zwei üblicherweise
vorkommende Nukleotide oder fluoreszierende Strukturanaloga enthält. Die „fluoreszierende
Oligonukleotid-Sonde" oder „fluoreszierende
Hybridisierungssonde",
die hier bereitgestellt wird, ist eine Nukleotidkettenstruktur,
wie oben, die wenigstens zwei Monomere enthält, von denen wenigstens eines
fluoreszierend ist.
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„Hybridisierung" ist die paarweise
erfolgende, auf Hybridisierung beruhende Aneinanderlagerung („annealing") durch Watson-Crick-Basenpaarung
von zwei komplementären,
einzelsträngigen
Molekülen
(siehe 4), die DNA :
DNA, DNA : RNR oder RNA : RNA sein kann, und bei der die zwei Stränge aus
unterschiedlichen Quellen stammen können. Die Aneinanderlagerung
oder Hybridisierung ist spezifisch (i) für komplementäre Basenpaare,
bei denen die Wasserstoffbrückenbindungsdonoren
und -akzeptoren wie in 4 orientiert sind,
und (ii) für
die komplementäre
genetische Sequenz des speziellen Gens, der Ziel-DNR oder Ziel-RNR
(im Folgenden „Ziel-DNA/RNA"), an die die Sonde
hybridisiert werden soll. Vergleiche beispielsweise das Wasserstoffbrückenbindungsmuster
von Adenosin und Formycin (4)
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„DNA/RNA-Schmelztemperatur" und „Tm" beziehen sich auf
die Temperatur, bei welcher Wasserstoffbrückenbindungen zwischen hybridisierten
Strängen
von DNA oder RNA zerstört
werden und die Stränge
in einzelne Stränge
dissoziieren, wodurch die Struktur des Doppelstrangs oder Hybrids
zerstört
wird.
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„Analoge fluoreszierende Sequenz" bezieht sich auf
die Nukleosidsequenz eines Polynukleotids, das durch eine beliebige
der enzymatischen oder chemischen Methoden, die im Rahmen der Erfindung
beschrieben werden, synthetisiert worden ist, bei der aber bestimmte üblicherweise
vorkommende Nukleoside explizit durch fluoreszierende Nukleosidanaloga
ersetzt worden sind, z. B. die Substitution von Adenosin-5'-triphosphat (ATP)
durch Formycin A-5'-triphosphat
(FTP), wenn RNA-Polymerase verwendet wird, um RNR-Sonden zu produzieren,
die zu einer vorgeschriebenen DNA-Matrize komplementär sind.
Bei einer analogen fluoreszierenden Sequenz ist das fluoreszierende
Nukleosidanalog in der Oligonukleotidkette durch Substitution an einigen
oder allen Positionen eingefügt
worden, an denen das entsprechende üblicherweise vorkommende Nukleotid
in der Sequenz vorgekommen wäre,
wie durch z. B. die Matrize im Falle einer enzymatischen Synthese
vorgeschrieben wird. Ähnliche
programmierte Substitutionen können
unter Verwendung von 3'-O-Phosphoramiditen
der individuellen fluoreszierenden Analoga während einer Standard-Phosphotriester-Synthese vorgenommen
werden. Folglich können
beispielsweise die komplementäre
Sequenz des Chlamydia tracheomatis-MOMP-Gens oder dessen fluoreszierende
analoge Sequenz enzymatisch unter Verwendung von dATP bzw. dFTP
in Gegenwart von DNA-Polymerase, cCTP, dTTP und dGTP synthetisiert
werden: MOMP-GENSEQUENZ
(SEQ ID NO. 1):
KOMPLEMENTÄRE SEQUENZ
(SEQ ID NO. 2):
ANALOGE
FLUORESZIERENDE SEQUENZ (SEQ ID NO. 3):
wobei die in der analogen Sequenz unterstrichenen
fluoreszierenden Desoxyformycin A (F)-Reste die Strukturanaloga
der Desoxyadenosin (A)-Reste in den gleichen relativen Positionen
in der komplementären
Sequenz sind.
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„FRET-Akzeptor" oder „Fluoreszenzresonanzenergietransfer-Akzeptor" bezieht sich auf
eine Substanz, einen Substituenten, ein Chromophor oder Fluorophor,
z. B. eine Dansyl-, Naphthyl-, Anthryl-, Pyrenyl-, Methylumbelliferon-
oder Cumaringruppierung, die, der bzw. das in der Lage ist, von
fluoreszierenden Strukturanalog-Donoren emittiertes Licht zu absorbieren
und jene Energie bei anderen, längeren
Wellenlängen
erneut zu emittieren. Im Kontert der vorliegenden Erfindung können solchen
sekundären
Fluorophore selektiv als eine zweite Markierung angeregt werden
oder können
als Fluoreszenz-Akzeptor verwendet werden, um die primäre Fluoreszenz
des Strukturanalog-Energiedonors
zu verbreitern und zu verstärken.
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A. Strukturen, Quellen,
Synthese und Derivatisierung der fluoreszierenden Nukleosidanaloga
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Kurz zusammengefasst, umfasst die
Erfindung die heterocyclischen Pyrimidin- oder Purin-Strukturanaloga
der üblicherweise
vorkommenden Nukleosidbasen (B), die unter physiologischen Bedingungen
fluoreszierend sind und die durch eine Kohlenstoff-Kohlenstoff-
oder Kohlenstoff-Stickstoff-Bindung an den Satz von Furanoseringen
(in den 4–9 als F bezeichnet) von Ribose
(R12=R14=OH) , Desoxyribose
(R12=H, R14=OH oder
R12=OH, R14=H) oder
Didesoxyribose (R12=R14=H)
und deren Derivaten gebunden sind, wie nachfolgend beschrieben und/oder
wie sie für
eine Person, die mit der Nukleotidchemie vertraut ist, offensichtlich
sind.
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Für
die Erfindung werden Formycin, 2-Aminopurinribonukleosid und 2,6-Diaminoribonukleosid,
von denen alle (i) die gleichen oder verwandte Basenpaarungs-Wasserstoffbrückenbindungen
wie Adenosin bilden und (ii) Adenosin spezifisch bei einer Watson-Crick-Basenpaarung
wie auch bei einer großen
Vielzahl von enzymatischen Reaktionen, einschließlich Nukleinsäurereplikation,
-ligation und -phosphorylierung, ersetzen können, als repräsentative
Beispiele des Satzes von fluoreszierenden Nukleo siden und Nukleosidanaloga (4) verwendet. Damit in Zusammenhang
stehende Eigenschaften und parallele Ansprüche gelten im Rahmen der Erfindung
für alle
anderen fluoreszierenden Analoga von Guanosin, Cytidin, Thymidin,
Uridin, Inosin und deren Derivate.
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1. Strukturen der Nukleosidanaloga.Die
generischen Purin- und
Pyrmidinstrukturen von jedem Typ von Strukturanalog zu den üblicherweise
vorkommenden Nukleosiden sind oben auf jeder der 5 bis 11 angegeben,
worunter sich repräsentative
Beispiele von jeder Analog-Klasse befinden. In den 6 und 7 sind
lediglich Beispiele der Purinanaloga angegeben, da die bekannten
Pyrimidinanaloga bereits in 5 veranschaulicht
worden sind. Mit Ausnahme der N-Nukleosidanaloga, die lediglich
Substitutionen an R4, R6 und
R9 aufweisen, zeigen die generischen Strukturen
oben auf jeder Seite ein Oval, das den Teil der Struktur einkreist, wo
Substitutionen an der heterocyclischen Base das Analog von den üblicherweise
vorkommenden N-Nukleosiden, die in 1 gezeigt
sind, unterscheiden.
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2. Furanosegruppierungen,
die den fluoreszierenden Nukleosidanaloga gemein sind.
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Die Numerierung der Zucker-Kohlenstoffatome
in Furanose ist 1' bis
5' ist in 2 angegeben, folglich ist
die Base B an das C1 des Zuckers gebunden. Die Furanosegruppierung
eines jeglichen fluoreszierenden Heterocyclus, der im Rahmen dieser
Erfindung beansprucht wird, hat mit allen anderen Analoga den Satz
F von Glycosiden und substituierten Glycosiden, wie folgt, gemein:
im Prinzip können
Substitutionen an einem jeglichen der 5 Zucker-Kohlenstoffatome
vorgenommen werden; die Untergruppe F wird durch Derivate und/oder
Substitutionen an den Positionen R10,R11, R12, R13 und R14, die (i)
den Fachleuten auf diesem Gebiet offensichtlich sind und (ii) die
Furanosylderivate von allen fluoreszierenden Nukleosidanaloga, die
im Rahmen dieser Erfindung beansprucht werden, sind, definiert.
Diese umfassen alle Phosphor-Substitutionen (z. B. Triphosphat,
Thiophosphat, Aminophosphat u. s. w.) und alle dem Schutz dienenden
Substitutionen (z. B. Dimethoxytrityl) an der Position R10. Für
alle Glycoside F in den 5 bis 11 sind R10,
R11 R12, R13 und R14, wie folgt, definiert:
R11 und R13 = H;
R14 = H, OH oder ORi;
R12 und R10 sind
entweder H, OH, ORm oder NHRk,
wobei (a) Ri-Schutzgruppen typischerweise
Niederaryl- oder -al-kylether,
z. B. Methyl, tert.-Butyl, Benzyl, o-Nitrobenzyl, p-Nitrobenzyl, o-Nitrophenyl
oder Triphenylmethyl; oder ein Niederalkyl- oder -arylester, wie
Acetyl, Benzoyl oder p-Nitrobenzoyl, oder ein Alkyl; Acetal, wie
Tetrahydropyranyl; oder ein Silylether, wie Trimethylsilyl oder tert.-Butyldimethylsi-lyl; oder ein Sulfonsäureester,
wie p-Toluolsulfonyl oder Methansulfonyl; oder Halogenid, wie Brom,
Fluor oder Iod, sind. Zusätzliche
Beispiele von geeigneten Blockierungsgruppen können in Green, T. W. (1981)
Protective Groups in Organic Synthesis, New York: Wiley & Sons., gefunden
werden. Alternativ kann R ein FRET-Derivat sein, einschließlich, aber
nicht beschränkt
auf solche Fluorophore, wie 7-[3-(Chlordimethylsi-1y1)propoxy]-4-methylcumarin,
O-4-Methylcumarinyl-N-[3-triethoxysilyl)propylcarbamat und N-3-Triethoxysilylpropyl)dansylamid;
(b) Rm für
eine geeignete dem Schutz dienende, substituierende oder reaktive
Linkergruppe, einschließlich
2'- oder 3'-Amido, 2'- oder 3'-Azido, 2',3'-ungesättigt, und
die Untergruppe von Phosphor-Derivaten, die an chemischen oder enzymatischen
Synthesen von Oligonukleotiden mit einer Phosphatester-, Thiophosphatester-
oder Aminophosphatester-Hauptkette beteiligt sind, steht; (c) Rk eine jegliche geläufige, Standard-Stickstoffschutzgruppe
ist, wie jene, die in der Peptidchemie gewöhnlich verwendet werden (Geiger,
R., W. Konig [1981] in The Peptides: Analysis, Synthesis, Biology,
Band 3, E. Gross, J. Meienhofer, Hrsg., Academic Press, New York,
S. 1–99);
dies umfasst, ist aber nicht beschränkt auf säurelabile Schutzgruppen, wie
Formyl, tert.-Butyloxycarbonyl, Benzyloxy carbonyl, 2-Chlorbenzyloxycarbonyl,
4-Chlorbenzyloxycarbonyl, 2,4-Dichlorbenzyloxycarbonyl, Furfuryloxycarbonyl,
tert.-Amyloxycarbonyl,
Adamantyloxycarbonyl, 2-Phenylpropyl-(2)oxycarbonyl, 2-(4-Biphenyl)propyl-(2)-oxycarbonyl,
Triphenylmethyl, p-Anisyldiphenylmethyl, Di-p-anisyldiphenylmethyl,
2-Nitrophenylsulfenyl
oder Diphenylphosphinyl; basenlabile Schutzgruppen, wie Trifluoracetyl,
9-Fluorenylmethyloxycarbonyl,4-Toluolsulfonylethyloxycarbonyl, Methylsulfonylethyloxycarbonyl
und 2-Cyan-tert.-butyloxycarbonyl; wie auch andere, wie Chloracetyl,
Acetoacetyl, 2-Nitrobenzoyl, Dithiasuccinoyl, Maleoyl, Isonicotinyl,
2-Bromethyloxycarbonyl und 2,2,2-Trichlorethyloxycarbonyl; alternativ
kann Rk auch eine jegliche reaktive Gruppe, die mit einer detektierbaren
Markierung derivatisierbar ist (NH2, SH
= 0, und welches eine optionale Verbindungsgruppierung umfassen
kann, einschließlich
einer Amid-, Thioether- oder Disulfid-Verbindung, oder eine Kombination
davon mit zusätzlichen
variablen reaktiven Gruppen R1 bis R3, wie R1-(CHz)x-R2, wobei x eine
ganze Zahl im Bereich von 1 bis 8 einschließlich ist; und R1,
R2 und R3 H, OH;
Alkyl, Acyl, Amid, Thioether oder Disulfid sind), oder ein jeglicher
Linker oder Abstandshalter, der als ein homodifunktionaler oder
heterodifunktionaler Linker wirkt, einschließlich, aber nicht beschränkt auf solche
reaktiven Gruppen, wie Hydrazide, Maleimidazole, oxidierbare Diole
und Succinimidylgruppen, sein. Es kann höchstens einer von R12 und R10 NHRk sein.
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Es wird Bezug genommen auf Phosphoramidite
mit der Formel:
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worin B ein beliebiges der hier beschriebenen
fluoreszierenden Nukleosidanaloga ist und R10 R11 R11 R12 wie
für den
Satz von Glycosiden F, wie oben, definiert sind und R14 entweder
H oder OH sein kann. R16 = Niederalkyl,
bevorzugt Niederalkyl, wie Methyl oder Isopropyl, oder heterocyclisch,
wie Morpholino, Pyrrolidono oder 2,2,6,6-Tetramethylpyrrolidono;
R15 = Methyl, p-Cyanethyl, p-Nitrophenyl,
o-Chlornitrophenyl oder p-Chlorphenyl. Alle anderen Gruppen R sind
wie zuvor, einschließlich
jenen, die für
Spacer- oder Linkerarme von 1 bis 25 Kohlenstoffatomen Länge stehen,
Vor der Synthese des Phosphoramidits an R12 kann,
um (i) jegliche reaktiven Substituenten an dem Heterocyclus, die
für dessen
Teilnahme an Watson-Crick-Basenpaarungen
wichtig sind, zu bewahren und (ii) das Rmidit mit der DNA- oder
RNA-Kettenzusammenbau-Chemie verträglich machen, die Basengruppierung
B in dem Phosphoramidit geschützt
werden, was im allgemeinen eine Acylierung oder Amidierung der exocyclischen
Aminogruppen umfasst, und umfasst, ist aber nicht beschränkt auf
Acetyl, Benzoyl, Isobutryl, Succinyl, Phthaloyl oder p-Anisoyl;
solche Amidingruppen umfassen, sind aber nicht beschränkt auf
Dimethylformamidin, Di-nbutylformamidin oder Dimethylacetamidin;
wenn B mit anderen reaktiven Gruppen, wie Carboxyl, Hydroxyl oder
Mercapto, substituiert ist, werden diese ebenso in geeigneter Weise
geschützt.
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Die Erfindung umfasst die Synthese
von Oligonukleotiden an einem Festphasen-Träger, wobei das Oligomer umgesetzt
wird mit den geschützten
fluoreszierenden Nukleosidanalog-Phosphoramiditen, wie in den 5 bis 11 veranschaulicht und derivatisiert
wie in der obigen Struktur. Zusätzlich
umfasst die Erfindung die neuen fluoreszierenden Oligonukleotide,
in deren Sequenzen wenigstens ein als Phosphoramidit in der obigen
Struktur derivatisiertes fluoreszierendes Nukleosidanalog, enthalten
ist. Darüber
hinaus besteht noch ein anderer Aspekt der Erfindung darin, fluoreszierende
Oligonukleotide bereitzustellen, die durch die Umsetzungen der vorerwähnten fluoreszierenden
Analog-3'-O-phosphoramidite,
die an einen festen Träger
gebunden werden oder durch einen solchen gebunden worden sind, hergestellt
werden.
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2. Quellen und andere Herstellungsmöglichkeiten
für die
fluoreszierenden Strukturanaloga. Formycin A wird als Ribonukleotid
aus den Kulturbrühen
von Nocardia interforma isoliert. Das Antibiotikum wird auch aus Kulturbrühen von
Streptomyces lavendulae und Streptomyces gummaensis isoliert und
ist eines von zahlreichen mikrobiellen C-Ribonukleosid-Analoga der
N-Nukleoside, die
in RNA aus allen Quellen üblicherweise
gefunden werden. Die anderen natürlicherweise
vorkommenden C-Ribonukleoside,
die aus Mikroorganismen isoliert worden sind (5), umfassen Formycin B, Oxoformycin
B, Pseudouridin, Showdowmycin, Pyrazomycin und Minimycin. Formycin
A, Formycin B und Oxoformycin B sind C-Nukleoside oder Pyrazolopyrimidinnukleoside
der in 6 gezeigten Klasse 'und sind Strukturanaloga
von Adenosin, Inosin bzw. Hypoxanthin; über ein Pyrazopyrimdin-Strukturanalog
von Guanosin, das aus natürlichen
Quellen erhalten wird, ist in der Literatur nicht berichtet worden,
kann aber chemisch ausgehend von 2-Chlorformycin B oder dessen Desoxy-Form
synthetisiert werden. Eine sorgfältige Übersicht über die
Biosynthese dieser Verbindungen steht in Ochi et al. (1974), J.
Antibiotics xxiv: 909–916,
zur Verfügung.
Die Synthese der N4- und N6-Derivate
der C-Nukleoside ist in Lewis und Townsend ([1980] J. Am. Chem.
Soc. 102: 2817) beschrieben. Entsprechende Synthesen für die isomeren
Aminopyrazolo-[3,4d]-pyrimidine finden sich in Wierchowski et al.
(alle anderen sind in Ribose- und mehrere in Desoxy- und Didesoxy-Formen kommerziell
erhältlich,
einschließlich
der Azanukleotide und Deazanukleotide, oder können de novo synthetisiert
werden, z. B. 7-Deazaadenin (Gerster et al. [1967] J. Med. Chem.
10: 326)). C-Nukleosidanaloga der Pyrazolo-s-triazin-Klasse (z.
B. Pyrazolo-[1,5a]-1,3,5-triazin) wurden ausgehend von Aminopyrazol-C-Nukleosid
hergestellt, wie ursprünglich
beschrieben (Fox et al. [1976] J. Heterocycl. Chem. 13: 175).
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Produktion der Desoxy-, Didesoxy-
und phosphorylierten Formen der fluoreszierenden Ribonukleosidanaloga.
In der Literatur stehen chemische Synthesen für die Derivatisierung als 2'-Desoxy-Formen und 3'-Desoxy-Formen von N-Nukleosiden, Ethenonukleosiden
wie auch C-Nukleosiden zur Verfügung
(Robins et al. [1973] Can. J. Chem. 51: 1313; Jain et al [1973]
J. Org. Chem. 38: 3719; DeClerq et al. [1987] J. Med. Chem. 30:
481). Ähnliche
Verfahren bestehen für
die Desoxy-Formen der Azanukleotide, Deazanukleotide und werden
in den gleichen oder zusätzlichen
Quellen (z. B. Robins et a1. [1977] Can. J. Chem. 55: 1251; DeClerq et
al. a. a. O.) gefunden. Protokolle und Vorgehensweisen für die Synthese
der 3'-Azido-, 3'-Amino-, 2',3'ungesättigten
und 2',3'-Didesoxy-Analoga
sind wie berichtet (Lin et al. [1987] J. Med. Chem. 30: 440; Serafinowski, P.
[1987] Synthesis 10: 879). Das Schützen oder die Derivatisierung
des 2'-OH mit Silyl-
oder FRET-Gruppierungen kann erfolgen wie bei Peterson und Anderson
([1989] Silicon Compounds: Register and Review, Petrarch Systems,
Inc., 5. 60–70).
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Hier wird über die neue Anwendung eines
cyclischen Schutzverfahrens aus der Umwandlung von Ribose zu Desoxyribose
von C-Nukleosiden
berichtet, durch welche nur die 2'-Desoxy-Form des Analogs hergestellt
wird und mittels welcher hohe Ausbeuten erhalten werden können ohne
die schwierige Reinigung, die erforderlich ist, um die zwei Isomere
zu trennen, die unter Verwendung der Acetoxyisobutyrylhalogenid-Verfahren,
die oben aufgeführt
worden sind, hergestellt werden.
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Für
enzymatische Synthesen können
Mono- und Triphosphat-Formen der Nukleosidanaloga durch enzymatische
Phosphorylierung mit z. B. Polynukleotidkinase unter Verwendung
von etablierten Vor gehensweisen, oder durch chemische Phosphorylierung
hergestellt werden. Im allgemeinen werden die 5'-Monophosphate chemisch durch POCl2 hergestellt (Smith und Khorana [1958] J.
Am. Chem. Soc. 80: 1141; Yoshikawa et al. [1967] Tetrahedron Lett.
5095). Die entsprechenden Triphosphate können gemäß denselben Autoren oder Michelson
([1964] Biochim. Biophys. Acta 91: 1) oder Hoard und Ott ([1965]
J. Am. Chem. Soc. 87: 1785) chemisch synthetisiert werden. D. h.,
die Monophosphate werden mit Carbodiimid (CDI), gefolgt von Tributylammoniumpyrophosphat,
behandelt, wodurch die triphosphorylierte Form erhalten wird. Wenn
gewünscht wird,
Analoga mit exponierten Aminogruppen zu phosphorylieren, können solche
Substituenten durch Behandlung mit Ethyltrifluorthioacetat gemäß der Vorgehensweise
von Thayer et al. ([1974] Biochem. J. 139: 609) thioacetyliert werden.
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B. Synthese von fluoreszierenden
Oligonukleotiden
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Die Erfindung präsentiert Synthesemethoden für das Einführen von
einem oder mehreren der fluoreszierenden Nukleosidanaloga der üblicherweise
vorkommenden Nukleotide in synthetische Oligonukleotide.
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1. Verwendung von fluoreszierenden
Phosphoramiditen. Fluoreszierende Phosphoramidite können ausgehend
von Ribose- und Desoxyribose-Monomeren der fluoreszierenden Nukleosidanaloga
hergestellt werden. Gemäß der Erfindung
werden fluoreszierende Reste in chemisch synthetisierte Oligonukleotide
eingeführt,
indem zuerst das geschützte
3'-O-Phosphoramidit
eines Nukleosidanalogs hergestellt wird, z. B. 2'-Desoxyformycin A; das entsprechende
Standard-Phosphoramidit, in diesem Falle Desoxyadenosin-3'-O-phosphoramidit,
wird dann durch dieses Phosphoramidit ersetzt und dieses mit dem
Oligonukleotid, das an einem festen Träger unter Verwendung einer
chemischen Standard-Phosphotriestersynthese synthetisiert wird,
umgesetzt.
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Die β-Cyanethyl-Derivate können selektiv
an einer jeglichen gewünschten
Position in einem chemisch synthetisierten Oligonu kleotid insertiert
werden, wodurch Oligomere von vorgeschriebenen Sequenzen von 60 oder
mehr Basen Länge,
und die eine beliebige vorher festgelegte Anzahl von fluoreszierenden
Basen tragen, hergestellt werden.
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Es wurden beispielsweise nicht-selbsthybridisierende
Oligonukleotide synthetisiert, die die perfekt alternierenden Sequenzen
[AC]x und [FC]x aufwiesen,
wobei x die Anzahl von AC- und FC-Dimerpaaren ist und x Werte von
x = 10, 15, 20, 25, 30 hatte, die nahezu identische Werte für die Ausbeuten
sowohl der repetitiven (> 98%)
als auch der Gesamt-Synthese ergaben und Oligomere produzierten,
die sich nur darin unterschieden, dass [FC]x fluoreszierend war,
wohingegen [AC]x dies nicht war. Beide Oligomere
hybridisierten spezifisch mit komplementären al-ternierenden Oligomeren der Sequenz
[TG]x, aber nicht mit sich selbst oder mit
nicht-komplementären
Sequenzen, wie [AG]x und [TC]x,
wie durch (i) Ethidiumbromidanfärbung
in Agarosegelen und (ii) das Schmelzverhalten der Hybride angezeigt
wird. Äquivalente
Werte der Schmelzübergangstemperaturen
in 0,075 M NaCl für
die [FC]x : [TG]x-
und [AC]x : [TG]x-Hybride
variierten für
einen gegebenen Wert von x (Länge des
Oligonukleotids) um weniger als 1°C.
Ein Aspekt der Erfindung umfasst speziell die Synthese von 3'-O-Phosphoramiditen
der fluoreszierenden Nukleotide und von deren fluoreszierenden Strukturanaloga,
die Verwendung von Amiditen, um stark fluoreszierende Oligonukleotide
mit vorgeschriebenen Sequenzen zu synthetisieren, und die Verwendungen
von solchen Oligonukleotiden als Amplifizierungsprimer, fluoreszierende Oligonukleotid-Markierungen
oder -„tags" und Hybridisierungssonden.
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2. Verwendung von fluoreszierenden
Polyribonukleotiden und Polydesoxyribonukleotiden. Fluoreszierende
Polyribonukleotide und Polydesoxyribonukleotide mit vorgeschriebenen
Sequenzen können
enzymatisch unter Verwendung von DNA-Matrizen aus verschiedenen
Quellen, einschließlich
jenen, die durch chemische Synthese, Klonierungstechniken hergestellt
oder ausgehend von genomischer RNA erhalten worden sind, synthetisiert
werden. Repräsentative
Synthesen von RNA-Oligonukleotiden unter Verwendung von drei derartigen
DNA-Matrizen, E. coli-RNA-Polymerase, den rNTPs Cytidin, Uridin
und Guanosin zusammen mit dem Ribosetriphosphat von entweder Formycin
A oder Adenosin, sind in 12 veranschaulicht.
Eine repräsentative
asymmetrische Synthese einer RNA-Sonde unter Verwendung einer Matrize,
die richtungsabhängige (direktionale)
virale Promotoren trägt,
den viralen RNA-Polymerasen, den rNTPs Cytidin, Uridin und Guanosin zusammen
mit dem Ribosetriphosphat von entweder Formycin A oder Adenosin
ist in 13 veranschaulicht. Symmetrische
Polydesoxyribonukleotide sind hergestellt worden, indem in Standard-DNA-Polymerasesynthesen
und bei DNA-Amplifizierungen unter Verwendung von thermostabilen
DNA-Polymeraseenzymen und der Polymerasekettenreaktion Desoxyadenosintriphosphat
(dATP) durch 2'-Desoxyformycin
A-5'-triphosphat (FTP)
ersetzt wurde; die entsprechenden asymmetrischen Synthesen wurden
unter Verwendung der gleichen Reagenzien und Vorgehensweisen, aber
mit den folgenden Modifizierungen erzielt: (i) Synthesen unter Verwendung
einer solchen DNA-Polymerase, wie Klenow-Fragment oder modifizierte
T7-DNA-Polymerase, setzten eine Matrize ein, in die eine Primerstelle,
wie die M13-Vorwärtsprimer-Sequenz,
in einen Strang eines Doppelstrangs am Beginn der Sequenz, die als
Matrize verwendet werden sollte, eingebaut worden war, und der entsprechende
Primer wurde verwendet, um alle Synthesen zu initiieren; (ii) Primer,
die komplementär
zu nur einem Strang einer Matrize waren, wurden bei der Amplifizierung
verwendet, wie bei asymmetrischer PCR gewöhnlich beschrieben wird; oder
(iii) paarweise vorliegende Primer, bei denen einer von jedem Paar
von Primern an einen Linker, wie Biotin, gekoppelt war, wurden bei
Standard-DNA-Amplifizierungen,
wie PCR, verwendet, aber ein Strang wurde präferentiell durch nachfolgende
Isolierung entfernt, wie durch die Verwendung einer avidinylierten
Säule oder
von ma gnetischen Körnchen
(„beads"). Vergleichbare
Synthesen können
durch andere Substitutionen erfolgen, einschließlich z. B. den fluoreszierenden
N-Nukleosiden, 2-Aminopurin und 2,6-Aminopurin (die ebenfalls Adenosin-5'-triphosphat ersetzen)
und einem der fluoreszierenden C-Nukleosidtriphosphate von Formycin
B oder 5-Aminoformycin B (die Inosintriphosphat bzw. Guanosintriphosphat
ersetzen) in entweder deren Ribose- oder Desoxyribose-Formen.
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C. Markierung von fluoreszierenden
Polynukleotiden
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RNA und DNA können durch mehrere Methoden
enzymatisch markiert werden, einschließlich, aber nicht beschränkt auf
(i) 5'-DNA-Endmarkierung unter
Verwendung von sowohl der Vorwärts-Phosphorylierungsreaktion
(Richardson, C. C. [1965] PNAS 54: 158) als auch der Austauschkinasereaktion
(Van de Sande et al. [1973] Biochemistry 12: 5050); (ii) Markierung
mittels gemischter Primer durch Verlängern von Hexanukleotiden gemischter
Sequenz, die an Restriktionsfragmente durch Hybridisierung angelagert
werden (Feinberg, A., B. Vogelsein [1983] Anal. Biochem. 132: 6;
Feinberg, A., B. Vogelstein [1984] Anal. Biochem. 137: 266); (iii)
3'-DNA-Endmarkierung
unter Verwendung des Enzyms terminale Desoxynukleotidyltransferase,
um die repetitive Addition (Okayama et al. [1987] Methods Enzymol.
154: 3; Heidecker, G. J. Messing [1987] Methods Enzymol. 154: 28),
von Mononukleotid-Einheiten der Desoxytriphosphate oder einzelne
Additionen von Desoxytriphosphaten, von mehreren der fluoreszierenden
Nukleosidanaloga an das terminale 3'-Hydroxyl
von DNA-Initiatoren zu katalysieren, einschließlich nicht-fluoreszierenden
Sonden von vorgeschriebener Sequenz, z.B, der Chlamydia trachomatis-MOMP-Gensonde,
die wie nachfolgend beschrieben, synthetisiert wurde; (iv) Ligase-Markierung,
bei der nicht-fluoreszierende „mit
kohäsiven
oder klebrigen Enden versehene" („sticky-ended") oder „geschnittene" („nikked") RNA- oder DNA-Oligonukleotide
markiert werden durch Ligation mit den geeigneten fluoreszierenden
RNA- oder DNA- Oligomeren
(Pharmacia LKB [1989] Analects 17.2; Helfman, D. M. [1987] Methods
Enzymol, 152: 343); (iv) Nick-Translation, bei der DNA-Polymerase
verwendet wird, um die Triphosphate der fluoreszierenden Analoga
zufallsgesteuert in einen existierenden DNA-Strang in einem Doppelstrang
einzubauen (Meinkoth, J., G. M. Wahl [1987] Methods Enzymol. 152:
91).
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D. Charakterisierung von
fluoreszierenden Oligonukleotiden mit vorgeschriebenen Sequenzen
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Es wurden Hybridisierungs-, thermisches
Schmelzen-, Agarosegel-Charakterisierungs- und Fluoreszenznachweis-Untersuchungen
verwendet, um Oligonukleotide mit vorgeschriebenen Sequenzen zu
charakterisieren. In einigen Fällen
waren die fluoreszierenden Oligonukleotide komplementär zu bekannten
Sequenzen von Ziel-DNA aus klinisch bedeutenden Pathogenen oder
Mutationen, z. B. der M0MP-Gensequenz aus Chlamydia trachamatis.
Bei diesen Untersuchungen waren die für eine enzymatische Synthese
der fluoreszierenden Oligonukleotide verwendeten Matrizen die klonierten
Fragmente, die auch für
eine spätere
Verwendung als Ziel-DNA bei nachfolgenden Hybridisierungsuntersuchungen
bestimmt waren. Eine Hybridisierung der Oligonukleotide mit Ziel-DNR
führt zu
einem Quenchen der Fluoreszenz der Strukturanaloga in einer fluoreszierenden
Sonde, welche Fluoreszenz nach Denaturierung des Hybrids wiederhergestellt
wird, wodurch bewiesen wird, dass eine Hybridisierung stattgefunden
hat. Die Selbsthybridisierung des synthetischen Oligonukleotids
Po-ly(rFrU), die
nachfolgend ausführlich
diskutiert wird, ist repräsentativ
für die
Ergebnisse, die in solchen Experimenten erhalten wurden, und ist
in Tabelle 1 zusammengefasst.
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Ein bevorzugtes erfindungsgemäßes Verfahren
umfasst vier grundlegende Schritte. Zu Beginn werden die fluoreszierenden
Strukturanaloga chemisch oder biologisch synthetisiert und, wo geeignet,
weiter derivatisiert, wie erforderlich, um eine fluoreszierende
Oligonukleotid-Sonde zu synthetisieren. Als zweites wird ein DNA-
oder RNA-Sondenmolekül,
das zu einer Nukleinsäureprobe
von Interesse komplementär
ist, konstruiert, so dass es fluoreszierende Nukleosidanaloga aufweist,
die (i) zufällig
oder an speziellen Stellen innerhalb von dessen Länge verteilt
sein können
oder (ii) als terminale Markierungen angefügt sein können, wie nachfolgend beschrieben.
Als drittes wird die Nukleinsäureprobe
dann von nicht-umgesetzten Monomeren abgetrennt und kann dann direkt
charakterisiert, als eine extrinsische, nicht-spezifische Markierung
für das
Markieren („tagging") von spezifischen
Hybridisierungssonden verwendet oder direkt als Hybridisierungssonde
verwendet werden. In dem letzten Falle kann eine Hybridisierung
an einer festen Phase, an welcher entweder die Ziel-DNA/RNA oder
die fluoreszierende Sonde immobilisiert worden ist, wie bei Southern-Blot-Transferen
oder „Dot-Blot"-Techniken, stattfinden
oder sie kann in Lösung
erfolgen (hier „Lösungshybridisierung" oder „in Lösung erfolgende
Hybridisierung"),
wonach Sonden/Ziel-Hybride von nicht-hybridisierten Sonden durch
einfaches Waschen oder Filtration abgetrennt werden. Schließlich wird
die Fluoreszenz der an die Ziel-DNA/RNA hybridisierten Oligonukleotide
nachgewiesen und quantifiziert.
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E. Konstruktion von fluoreszierenden
Sondenmolekülen
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Gemäß der Erfindung wird bzw. werden
ein oder mehrere der nicht-fluoreszierenden üblicherweise vorkommenden Nukleoside
spezifisch durch ein vorher ausgewähltes fluoreszierendes Nukleosidanalog
oder eine Mischung von fluoreszierenden Analoga ersetzt und diese
Letzteren werden dann in DNA- oder RNA-Oligonukleotide eingebaut, um vorgeschriebene
Sequenzen zu erzeugen. Die vorgeschriebenen Sequenzen können so
ausgewählt
werden, dass sie hinsichtlich ihrer Watson-Crick-Basenpaarung äquivalent
sind zu einer Nukleotidsequenz, die ausgehend von normalerweise
vorkommenden Nukleotiden konstruiert worden ist, und zu einer gegebenen
DNA- oder RNA-Zielsequenz komplementär sind; man sagt, dass solche
fluoreszierenden Sonden zu der komplementären Sequenz der Ziel-DNA oder
-RNA analog sind. Die fluoreszierende Sonde kann entweder durch
enzymatische oder chemische Synthese für nachfolgende Anwendungen,
wie als (i) Hybridisierungssonden, (ii) Amplimere für einen
direkten Nachweis von amplifizierbaren Gensequenzen, die zu einem
gegebenen Satz von Primern komplementär sind, oder (iii) als nichtspezifische „universelle" Markierungen, die
an spezifische Hybridisierungssonden durch z. B. Ligation angeheftet
werden können,
synthetisiert werden.
-
Fluoreszierende Nukleosidanaloga
der üblicherweise
vorkommenden Ribo-, Desoxy- oder Didesoxyribonukleotide können in
Nukleinsäurepolymere
eingebaut werden unter Verwendung von einer von mehreren ansonsten
konventionellen enzymatischen und chemischen Techniken, einschließlich, aber nicht beschränkt auf jene, die hier beschrieben
werden.
-
1. Enzymatische Synthesen. Enzymatische
Synthesen umfassen:
- (a) die Verwendung des
Enzyms DNase I, um'kleine „Brüche" („nicks") in einen Strang
eines doppelsträngigen
DNA-Doppelstrangs einzuführen.
Die Holoenzym-Form von E. coli-DNA-Polymerase I kann dann verwendet
werden, um diese Brüche
unter Verwendung einer Mischung von fluoreszierenden Nukleotidanalog-Triphosphaten,
z. B. Desoxyformycin-5'-triphosphat
(FTP), mit üblicherweise
vorkommenden Desoxynukleotidtriphosphaten in der Reaktionsmischung
zu verlängern
und zu reparieren. Diese Methode führt eine große Anzahl
von Fluorophoren zufallsgesteuert über die gesamte Länge des
DNA-Polymers, einschließlich
beider Stränge
der Doppelhelix, ein. In der Praxis kann das üblicherweise vorkommende Nukleotid,
in diesem Falle dAdenosin-5'-triphosphat
(dATP) vollständig
eliminiert werden und das dFTP ersatzweise an dessen Stelle eingesetzt
werden ohne signifikanten Verlust an Syntheseausbeute, Verlust an
Hybridisierungsspezifität
oder Festigkeit der Doppelstrangbildung, wie anhand der Werte der
DNA-Schmelztemperatur gemessen wird.
- (b) die Verwendung von verschiedenen Enzymen, einschließlich des
Klenow-Fragments von DNA-Polymerase I und der T4-DNA-Polymerase,
um überhängende einzelsträngige Regionen
von DNA, die durch die früheren
Wirkungen von Restriktionsenzymen erzeugt worden sind, aufzufüllen. Diese
Methode konzentriert die fluoreszierenden Analoga an dem Ende jedes
DNA-Strangs. In ähnlicher
Weise können
fluoreszierende DNA-Oligonukleotide, die zu einer speziellen DNA-Matrize
komplementär
sind, synthetisiert werden (i) durch Verwendung von DNA-Fragmenten
und E. coli-DNA-Polymerase
oder (ii) durch Konstruieren eines rekombinanten Plasmids, das die
Primerstelle für
einen spezifischen Primer, wie den M13-Vorwärtsprimer, unmittelbar 5' von der gewünschten
DNA-Matrizensequenz enthält.
Die DNA-Polymerase wird ein komplementäres DNA-Molekül unter
Verwendung von Desoxyribonukleotiden oder anderen Desoxy-Analoga,
einschließlich
z. B. dFTP als Ersatz für
dATP, die in der Reaktionsmischung vorhanden sind, synthetisieren.
- (c) eine Einbaumethode, die ebenfalls eine terminale Konzentrierung
von fluoreszierenden Analoga erzeugt, umfasst die Verwendung des „tailing"-Enzyms terminale
Desoxynukleotidtransferase, um ein Homopolymer oder einen „Schwanz" von fluoreszierenden
Desoxy-Analoga an das 3'-Ende
von DNA-Oligomeren anzufügen. In
der Praxis sind die Ausbeuten, die bei der Synthese von Homopolymeren
erhalten werden, wenn die üblicherweise
vorkommenden Nukleoside durch fluoreszierende Analoga ersetzt werden,
signifikant geringer als die Ausbeute, die bei der Synthese von
Heteropolymeren erhalten wird. Alternativ kann ein einzelnes fluoreszierendes
Nukleosidanalog an das 3'-OH
eines jeglichen Oligomers angefügt
werden unter Verwendung desselben Enzyms, aber der Didesoxy-Form
eines fluoreszierenden Analogs oder eines 2'-geschützten fluoreszierenden Analogs,
einschließlich
der FRET-geschützten
Analoga, auf genau die gleiche Weise, auf die z. B. Didesoxy-ATP
(Cordecy pin) verwendet wird. Ein drittes alternatives Verfahren zur
Endmarkierung von Hybridisierungssonden setzt die Wirkung von DNA-Ligase
oder RNA-Ligase ein, durch welche nicht-spezifische doppel- oder
einzelsträngige
fluoreszierende Oligonukleotide kovalent entweder an das 3'-Ende oder das 5'-Ende von spezifischen
Hybridisierungssonden gekoppelt werden können; die auf diese Weise verwendeten
fluoreszierenden Oligonukleotide nehmen nicht notwendigerweise an
der Watson-Crick-Basenpaarung, die die Spezifität einer Sonde bestimmt, teil,
sondern können
allein als eine generische oder universelle fluoreszierende „Markierung" („tag") wirken. Bei jeder
der vorangegangenen Methoden sind die DNA-Sonden doppelsträngig und
müssen
zu einer einzelsträngigen
Form unter Verwendung von entweder Wärme oder einer Alkalibehandlung
vor deren Verwendung für
eine Hybridisierung denaturiert werden.
- (c) ein Einbauverfahren, das auch als ein Standardverfahren
zur Produktion von fluoreszierenden Sonden mit einer vorgeschriebenen
Länge und
Sequenz verwendet weiden kann unter Verwendung von Standardmethoden
der DNA-Amplifizierung oder – Replikation
und von einer von mehreren verfügbaren
DNA-Polymerasen,
einschließlich,
aber nicht beschränkt
auf die thermostabilen DNA-Polymerasen, z. B. Taq-Polymerase, modifizierte
T7-DNA-Polymerase, Klenow-Fragment und T4-DNA-Polymerase, aber ersatzweise eines der
fluoreszierenden Desoxyribonukleotidanaloga, z. B. 2'-Desoxyformycin A-5-triphosphat oder 5-Aminodesoxyformycin
B-5'-triphosphat
anstelle von ATP bzw. GTP, in der Mischung von Nukleotidtriphosphaten
einsetzt. Die fluoreszierenden Oligonukleotide sind hinsichtlich
Ausbeute und Länge
zu dem nicht-fluoreszierenden Oligomer, das mit den üblicherweise
vorkommenden Nukleotiden hergestellt wird, äquivalent und hybridisieren
an Ziel-Matrizen-DNA
und zeigen die gleiche thermische Stabilität und das gleiche Anfärbungsvermögen mit
Ethidiumbromid, wie dies die nicht-fluoreszierenden Kontrollen tun,
hat sich ein hybri der Doppelstrang einmal gebildet. Bei solchen
Amplifizierungen kann die Produktion von fluoreszierenden Oligonukleotiden
direkt als Nachweis für
das Vorliegen einer bestimmten Sequenz herangezogen werden oder
die Identität
kann des weiteren durch (i) Hybridisierung mit einer definierten
komplementären
Sonde oder (ii) Sequenzieren, um die analoge Sequenz zu ermitteln,
bestimmt werden; und
- (e) die Verwendung von fluoreszierenden RNA-Oligonukleotiden,
die zu einer speziellen DNA-Matrize komplementär sind, die (i) symmetrisch
durch Verwendung von DNA-Fragmenten und z. B. E. coli-RNA-Polymerase,
wie in 12 veranschaulicht,
oder (ii) asymmetrisch, wie in 13 gezeigt,
durch Konstruieren eines rekombinanten Plasmids, das den Promotor
für eine
spezielle DNA-abhängige
RNA-Polymerase unmittelbar 5' zu
der gewünschten
DNA-Sequenz enthält,
die als Matrize verwendet wird, z. B. einer DNA-Matrize, die einen
T7-RNA-Polymerase-Promotor unmittelbar 5' zu dem Fragment eines klonierten Chlamydia-MOMP-Genfragments,
das die Sequenz aufweist, die als Zielsequenz für eine Hybridisierung mit der Sonde
verwendet werden wird, enthält,
synthetisiert werden. Für
die meisten Anwendungen ist die asymmetrische Synthese das bevorzugte
Verfahren und die entsprechende DNA-abhängige RNA-Polymerase wird ein
RNA-Molekül
unter Verwendung von Ribonukleotiden, z. B. FTP als Ersatz für ATP und
UTP anstelle von TTP, synthetisieren, das das analoge komplementäre Molekül zu einem
und nur einem der zwei Stränge
der Matrize ist. Die resultierenden einzelsträngigen Sonden können direkt
in einer nachfolgenden Hybridisierungsreaktion ohne einen Denaturierungsschritt
verwendet werden.
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2. Chemische Synthesen. Die geschützten fluoreszierenden
Desoxynukleosidanalog-3'-O-phosphoramidite,
typischerweise jene, in denen R10 = Dimethoxytrityl,
R16 = Isopropyl und R15 =
Methyl oder p-Cyanethyl, werden an das 5'-OH eines wachsenden Oligonu kleotids,
das an einen festen Träger
angeheftet ist, unter Verwendung von Standard-Phosphoramidit-DNA-Synthesetechniken
(siehe Atkinson, T. und M. Smith [1984] in Oligonucleotide Synthesis:
A Practical Approach, M. J. Gait, Hrsg., IRL Press, Oxford, S. 35–82) gekoppelt.
An eine feste Phase gebundenes Oligonukleotid, das bereits mit Säure gewaschen
worden ist, um die Schutzgruppe von der 5'-OH-Gruppe zu entfernen, wird mit dem
5'-Trityl-geschützten Desoxynukleosidanalog-3'-O-phosphoramidit in
wasserfreiem Acetonitril in Gegenwart von Tetrazol unter Argon umgesetzt,
wobei überschüssige Reagenzien
weggewaschen werden und dann das Phosphat-Produkt zu dem gewünschten Phosphat
mit einer Lösung
von Iod in wässrigem
THF oxidiert wird und mit wasserfreiem Acetonitril gewaschen wird.
Nach einer Wäsche
mit Säure,
um den neuen 5'-Terminus
von der Schutzgruppe zu befreien, kann der Zyklus so viele Male
wie notwendig, um die gewünschte
Länge und
Sequenz zu erhalten, wiederholt werden; zusätzliche Nukleotide, die angefügt werden,
können
die üblicherweise
vorkommenden Nukleotide sein oder sie können zusätzliche fluoreszierende Nukleosidanaloga
sein. Dementsprechend können
ein oder mehrere Fluorophore innerhalb einer gegebenen Sonde eingebaut
werden bis zu und einschließlich
einer vollständigen Substitution
von z. B. allen A-Resten
in einer gewünschten
Sequenz durch Formycin-Reste. Die Kopplungen können manuell in einem Minireaktor-Fläschchen
unter Verwendung einer Kopplungsdauer von 10 min oder an einem Pharmacia
LKB-Gene Assembler-Gerät
oder einem ähnlichen
Instrument unter Verwendung der programmierten Syntheseprotokolle
ausgeführt
werden. Das fluoreszierende Oligonukleotid wird dann isoliert, indem
die DNA von dem porösen
Glasträger
durch Inkubation bei 55°C über Nacht
in NH4OH:Ethanol (3 : 1) abgespalten wird.
Die fluoreszierende DNA enthaltende Ammoniumhydroxidlösung kann
dann in einem Speed-Vac-Gerät
schnell getrocknet und dann von fehlgeschlagenen Sequenzen an einer
QEAE-HPLC-Säule unter
Verwendung eines flachen Salz- und pH-Gradienten abgetrennt werden. Für die Nukleosidanalog- Phosphoramidite sind
die Ausbeuten vergleichbar mit jenen, die mit Standard-Amiditen
erhalten werden, basierend auf der repetitiven Ausbeute, berechnet
aus der Tritylkationen-Freisetzung beim Schutzgruppenentfernungsschritt.
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Um spezielle Veranschaulichungsbeispiele,
wie Sondenmoleküle,
die ein fluoreszierendes Nukleosidanalog enthalten, zu konstruieren
und zu verwenden sind, bereitzustellen, folgen Beispiele, die Vorgehensweisen,
einschließlich
die beste Weise, um die Erfindung praktisch auszuführen, veranschaulichen.
Diese Beispiele sollte nicht als einschränkend verstanden werden. Alle
Prozentangaben sind auf das Gewicht bezogen und alle Lösemittelanteile
oder -verhältnisse
sind auf das Volumen bezogen, sofern nicht anders angegeben.
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Beispiel 1 - Chemische
Umwandlung von Formycin A zu 2'-Desoxy-Formycin A und Herstellung
des 5'-Triphosphats
und 3'-O-(2-Cyanethyl)-N,N-diisopropylphosphoramidits
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16 zeigt
das erfinderische Schema, das verwendet wird, um das 2'-Desoxy-5'-triphosphat oder das
2'-Desoxy-3'-O-phosphoramidit
von Formycin A herzustellen. Obwohl die erste Phase zuvor durch
die Umsetzung mit a-Acetoxyisobutyrylhalogeniden bewerkstelligt
worden ist, wie von De Clerq et al. ([1987] J. Med. Chem. 30: 481)
beschrieben, erzeugt das Verfahren sowohl die 3'- als auch die 2'-Desoxyform, die schwierig zu trennen
sind und in geringer Ausbeute produziert werden. Die Erfindung setzt
einen 3',5'-Disila-Schutz ein, der
zuvor erfolgreich bei der Umwandlung von Adenosin zu 2'-Desoxyadenosin eingesetzt
worden ist ([1981] J. Am. Chem. Soc. 103: 932). Das Verfahren scheint
auf die entsprechende Umwandlung von vielen fluoreszierenden Nukleosidanaloqa
allgemein anwendbar zu sein.
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(I) 7-Amino-3-[3',5'-O-(1,1,3,3-tetraisopropyl-l,3-disiloxandilyl)-ß-D-ribofuranosylpyrazolo-[4,3d]-pyrimidin.
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1, 3-Dichlor-1, 1, 3, 3-tetraisopropyl-1,
3-disoloxan (0,9 g, 2,85 mmol) wurde zu einer Suspension von Formycin
A, das umfassend dehydratisiert worden war, (0,66 g, 2,5 mmol) in
wasserfreiem Pyridin zugesetzt und die Reaktionsmischung wurde bei
Raumtemperatur 24 h gerührt.
Das Lösemittel
wurde unter Vakuum bei T = 40°C
entfernt und das Produkt zwischen Ethylacetat und Wasser extrahiert.
Die Ethylacetat-Phase wurde, nacheinander, mit (i) kalter 1 N HCl,
H2O, wässrigem
NaHCO3 (gesättigt) und wässriger
NaCl (gesättigt)
gewaschen, gefolgt von einem Eindampfen zu einem Gummi. Nach einer
Flash-Chromatographie an Kieselgel und schrittweiser Elution mit
(i) 2,5% Methanol-Chloroform und (ii) 5% Methanol-Chloroform, wurde
durch Protonen-NMR und Elementaranalyse gezeigt, dass das Produkt,
das als ein einzelner Fleck bei einer Kieselgel-Dünnschichtchromatographie
(Rf = 0,80 in 20% Methanol-Chloroform) lief,
das cyclische geschützte
3' , 5' -Produkt war.
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(II) 7-Amino-3-[3',5'-O-(1,1,3,3-tetraiso
ropyl-l,3-disiloxandilyl)-2'-(phenoxythiocarbonyl)-β-D-ribofuranosyl]-
pyrazolo-[4,3d]-pyrimidin. 480 mg des Disila-geschützten Formycins
A (0, 93 mmol) wurden mit DMAP (0, 9 g, 7, 6 mmol) in wasserfreiem
McCN gelöst.
Nach einer tropfenweise Zugabe von 200 ml Phenoxythiocarbonylchlorid
durch eine trockene Spritze, die in einer Glasschliffverbindung
montiert war, wurden die Reaktanten 24 h bei Raumtemperatur gerührt, wonach
das Lösemitt el unter Vakuum entfernt wurde und das Produkt erneut
zwischen Ethylacetat und Wasser verteilt wurde. Die Ethylacetatphase
wurde gewaschen, wie oben, das Lösemittel
verdampft und der Rückstand
mittels Flash-Chromatographie aufgetrennt und mit Chloroform-MeCN
(50/50) eluiert. Vereinigte Fraktionen des gewünschten Produkts wurden durch
Protonen-NMR und Elementaranalyse identifiziert und einer zweiten
Produktionsrunde, wie nachfolgend beschrieben, unterworfen.
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(III) 7-Amino-3-(2'-desoxy-β-D-ribofuranosyl)pyrazolo[4,3d]-pyrimidin
(2'-Desoxyformycin
A). 240 mg des aus der in II oben beschriebenen Vorgehensweise erhaltenen
Produkts wurden zu 12,5 mg (NH4)2SO4 in einem großen Überschuss
von Hexamethyldisilazan zugesetzt. Die Reaktionsmischung wurde bei > 60°C über Nacht unter Rückfluss
gekocht. Nach Eindampfen unter Vakuum wurde das rohe Trisilyl-Derivat
in Toluol gelöst und
mit Azobisisobutyronitril und Tributylzinnhydrid durch Erwärmen unter
N2 über
Nacht umgesetzt, um eine vollständige
Reduktion zu erzielen. Das Produkt wurde in TBAF in THF bei 80°C über Nacht
von den Schutzgruppen befreit und nach Eindampfen zwischen Ethylacetat
und Wasser verteilt. Die Wasserphase wurde auf konzentriert und
auf eine Dowex 50W-X8-Säule,
die mit Wasser äquilibriert
worden war, aufgetragen und dann mit 15% NH4OH
eluiert. Es wurde durch Protonen-NMR und Elementaranalyse gezeigt,
dass das Hauptprodukt (Rf = 0,3 in 20% Methanol-Chloroform)
identisch war mit dem gereinigten 2'-Desoxyformycin A, das unter Verwendung
des Verfahrens von De'Clerq
et al., a. a. O. hergestellt worden war.
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(IV) 7-Amino-3-(2'-desoxy-β-D-ribofuranosyl)pyrazolo-[4,3d]-
pyrimidin-5'-triphosphat
(2'-Desoxyformycin
A-5'-triphosphatl.
28 mg (0,11 mmol) 2'-Desoxyformycin
A wurde zu einem mit einem Glasstopfen verschlossenen Teströhrchen hinzugesetzt
und mit 0,2 ml Aceton von Reagenzienqualität und 0,1 ml Phosphoroxychlorid
gemischt. Die heterogene Reaktionsmischung wurde 24 h bei 4°C aufbewahrt,
während
welcher Zeit sich die Lösung
tiefgelb färbte.
Nach Abkühlen
und Zugabe von 3 ml kaltem Aceton wurden 6 mmol konzentriertes NH4OH schnell zugesetzt, während gemischt wurde. Nach
Verdampfen des Acetons und Absenkung des pH auf weniger als 2 wurde
die Mischung 1,5 h unter Rückfluss
gekocht, dann verdünnt
und direkt auf Dowex-l-formiat aufgetragen, von welchem 2'-Desoxyformycin A-MP
mit 0,75 M Ameisensäure
eluiert wurde. 2'-Desoxyformycin
A-MP wurde durch das Verfahren von Yoshikawa et al. ([1967] Tetrahedron
Lett. 5095) in das Triphosphat umgewandelt.
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(V) 7-Amino-3-(2'-DESOXY-β-D-ribofuranosyl)pyrazolo-[4,3d]-
pyrimidin-3'-O-phosphoramidit
(2'-Desoxyformycin
A-3'-O-phosphoramidit).
2-Desoxyformycin A wurde durch Standardverfahren behandelt, um einen
5'-O-Schutz mit
DMT und Benzoylierung der 7-Aminogruppe zu erzielen. Zu 0,3 mmol
des Produkts und 25 mg Diisopropylammoniumtetrazolid in 1,5 ml CH2Cl2 wurde eine Lösung, die
0,33 mmol O-Cyanethyl-N,N-N',N'-tetraisopropylphosphordiamidit
enthielt, hinzugesetzt. Die Mischung wurde 4 h gemischt und zwischen
CH2Cl2 und gekühlter (in)
gesättigter
NaHCO3-Lösung
verteilt. Die CH2Cl2-Phase
wurde mit gesättigter
NaCl-Lösung
gewaschen, getrocknet (Na2SO4),
filtriert und aufkonzentriert. Eine Reinigung durch Filtration durch
ein 2 Zoll-Bett von basischem Aluminiumoxid in einer 25 mm-Säule unter
Elution mit 9 : 1 CHCl2/Et3N lieferte
das Phosphoramidit, das zu einem Schaum getrocknet werden konnte.
Die Identität
des Produkts wurde durch Protonen-NMR, Elementaranalyse, Fluoreszenz
des Heterocyclus und Verwendung bei einer Oligonukleotidsynthese
verifiziert.
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Beispiel 2 – Vollständige enzymatische
Substitution von ATP oder dATP in RNA- oder DNA-Sonden durch FTP oder
2'-dFTP
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A. Symmetrische Synthese von Riboseoligomeren.
RNA-Oligonukleotide
wurden ausgehend von drei DNA-Matrizen synthetisiert (10) unter Verwendung von
(i) FTP als Ersatz für
ATP und (ii) einer gereinigten E. coli-RNA-Polymerase, wie ursprünglich von
Ward et a1. ([1969] J. Biol. Chem. 12: 3242) beschrieben, mit der
Ausnahme, dass man die Synthese drei Stunden bei 37°C ablaufen
ließ,
bevor die Reaktion gestoppt wurde; FTP ersetzte wirksam ATP, aber
kein anderes der anderen drei normalen Nukleotide CTP, UTP oder
GTP.
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Am Ende der Synthese wurden die Reaktionsprodukte
von nichtumgesetzten Reagenzien durch Trennung bei 4°C an Sephadex
G-50 in normaler Kochsalzlösung
bei pH 7 abgetrennt. Das Schema für die Trennung von Reaktionsprodukten
von nicht-umgesetzten Reagenzien ist als Flussdiagramm in 19 gezeigt.
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Bei der Reaktion ist FTP ein wirksames
Substrat für
RNA-Polymerase sowohl
mit nativer als auch denaturierter DNA wie auch mit synthetischen
Desoxynukleotidpolymer-Matrizen. Bei Proben, die CTP, UTP, GTP,
RNA-Polymerase, eine der DNA-Matrizen
und entweder FTP oder ATP enthielten, eluierte ein Produkt von hohem
Molekulargewicht ausgehend von jeder der Proben im Hohlraumvolumen,
während
die Menge von monomerem NTP in der zurückgehaltenen Fraktion von jeder
Probe entsprechend um > 70%
verringert war. Aus Enzym-freien Kontrollen eluierte keine andere
Fraktion von hohem Molekulargewicht als die kleine Menge von Matrize
und die nicht-umgesetzten rNTPS waren nicht verringert; in ähnlicher
Weise enthielten Matrizen-freie Kontrollen nur nicht-umgesetzte
rNTPs, die in dem zurückgehaltenen
Volumen mit Standard-Ribonukleotidtriphosphaten coeluierten. Ähnliche
Ergebnisse wurden mit verschiedenen DNA-Matiizen aus natürlichen
und synthetischen Quellen, einschließ-lach den alternierenden Copolymeren
poly d(AC), poly(AG) und poly(ACGT), erhalten. Darüber hinaus
wurden vergleichbare Ausbeuten an Oligomer von hohem Molekulargewicht
aus Synthesen, bei denen (i) die N-Nukleosid-Analoga 2,6-Diaminoadenosin-5'tr iphosphat
oder 2-Diaminoadenosin-5'-triphosphat
in der Reaktionsmischung ATP ersetzten oder (ii) die C-Nukleoside
Formycin B-5'-triphosphat
(FbTP) oder -Aminoformycin B-5'-triphosphat (aFbTP) in der Reaktionsmischung GTP ersetzten,
und unter Verwendung von poly(TG) oder poly(GC) als DNA-Matrize
erhalten. Unabhängig
von der Matrize waren die Ausbeuten, die durch Ersetzen von ATP
oder GTP durch mehrere der Deaza- und Aza-Nukleosidanaloga erhalten wurden, dramatisch
niedriger.
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B. Asymmetrische Synthese von RNA-
oder DNA-Sonden. In vitro sind DNA-abhängige RNA-Polymerasetranskriptionssysteme
für die
Synthese von RNAs für
eine Verwendung als Substrate und Hybridisierungssonden ein recht übliches
Hilfsmittel der Molekularbiologie. Sie werden hier in einzigartiger
Weise auf die Entwicklung von selbst-fluoreszierenden Sonden und
deren Herstellung angewendet. Das entwickelte Verfahren ist allgemein
einsetzbar und auf jedes der Phagenpolymerasesysteme, einschließlich SP6,
T7 und T3, anwendbar. Im vorliegenden Falle setzt die Erfindung
ein Paar von Promotoren ein, die sich getrennt auf alternierenden
Strängen
eines doppelsträngigen
Plasmids und an gegenüberliegenden
Enden eines Polylinkers befinden, wie in 13 gezeigt. Die Vektoren werden verwendet,
um (i) Promotoren anzufügen,
die in der Lage sind, eine asymmetrische Synthese durch Verwendung
einer viralen Polymerase, die einen der
Promotoren erkennt, zu bewirken, und (ii) eine Mehrzahl von Kopien
einer Matrize für
eine Verwendung bei einer asymmetrischen Herstellung einer fluoreszierenden
Sonde oder einer nicht-fluoreszierenden Kopie der Sonden-Zielsequenz
zu replizieren. Eine Kopie der DNA-Zielsequenz wird in den Polylinker
in dessen doppelsträngiger
Form und an einer Restriktionsstelle, die an einen der Promotoren
angrenzt, insertiert. Die Replikation des Plasmids in kompetenten
Zellen liefert große
Mengen der Matrize für
eine Transkription. Es sind zwei getrennte, aber parallele Methoden
für die
asymmetrische Synthese von DNA-Sonden entwickelt worden. In dem ersten
Falle werden ssDNA-Sonden ausgehend von Matrizen, bei denen eine
Primerbindungsstelle an dem 5'-Ende.
von einem Matrizenstrang angefügt
ist, wie in 14 gezeigt,
synthetisiert. Bei solchen Synthesen kann der Primer nicht-fluoreszierend
sein oder kann unter Verwendung von fluoreszierenden Analog-Phosphoramiditen
synthetisiert werden, wie auf der rechten Seite der Figur gezeigt.
Eine Variation davon besteht in einer asymmetrischen Amplifizierung
und Trennung, bei welchen beide Stränge einer Matrize repliziert
werden können
durch Amplifizierung als fluoreszierende Oligomere, aber unter Verwendung
eines Paars von Primern, bei denen einer, und nur einer, einen vorübergehenden
(oder transienten) Affinitätslinker,
wie Biotin, der nachfolgend verwendet werden kann, um die denaturierten
Sinn- und Antisinnstränge
zu trennen, trägt.
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Sowohl für RNA- als auch DNA-Sonden
hat es sich als praktisch erwiesen, eine Referenz-Matrize, -Sondensequenz
und -Zielsequenz zu ermitteln, gegenüber welchen alle Transkriptions-
und Sondennachweis-Empfindlichkeiten kalibriert werden. Die α-Kette des
Translationselongationsfaktors von Xenopus (Xef-1α) dient diesem
Zweck und es wird eine asymmetrische RNA-Sondensynthese hier als
repräsentativ
für alle
RNA- und DNA-Synthesen verwendet. Die Xef-1α-mRNA ist ein Haupttranskriptionsprodukt
des Xenopus-Embryos, das einen hohen Prozentsatz von nicht-mitochondrialen
RNA-Transkripten, die unmittelbar nach dem mittleren Blastula-Übergang
auftreten, umfasst. Das Gen für
Xef-1α wurde
isoliert und an die Enden des Klons während der Konstruktion der
cDNA-Bibliothek EcoRI-Linkerstellen angefügt. Das 1705 Nukleotide-Fragment
wurde in ein pSP72-Plasmid insertiert, das einen T7-Promotor auf
einem Strang und einen SP6-Promotor auf dem Komplementärstrang
trug. Nach Plasmidreplikation und Matrizenlinearisierunq erzeugte
eine Transkription mit T7-RNA-Polymerase,
den rNTPs Cytidin, Uridin und Guanosin zusammen mit dem Ribosetriphosphat
von entweder Formycin A oder Adenosin 1749 Basen lange Oligomere,
die 489 F- bzw. A-Reste enthielten. Es wurden niemals Transkripte
von weniger als voller Länge
beobachtet und in jedem Falle wurden die analogen und Kontroll-Oligomere
in vergleichbaren Mengen, produziert und waren im allgemeinen im
physikalischen Verhalten ununterscheidbar abgesehen davon, dass
die analoge Sequenz permanent fluoreszierend war.
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Es gibt zwei einzigartige Merkmale
dieses neuen Herstellungssystems. (1) Die Synthese des Antisinn-Strangs,
z. B. unter Verwendung von SP6 und den üblicherweise vorkommenden nichtfluoreszierenden rNTPs,
liefert standardisierte Zielsequenzen in hoher Ausbeute. Bei der
entsprechenden asymmetrischen Synthese von DNA-Sonden können unterschiedliche
Primerstellen auf komplementären
Matrizensträngen
verwendet werden, um das gleiche Ziel zu erreichen. (2) Es kann
eine Mischung von Plasmiden, die mehrere unterschiedliche Plasmide
enthält,
verwendet werden, um einen „Cocktail" von linearisierten
Matrizen zu erzeugen, ausgehend von welchen der entsprechende „Cocktail" von Sonden (siehe
Beispiel 7 unten), die an eine Mehrzahl von Stellen auf einer genomischen
Sequenz binden können,
gleichzeitig transkribiert werden kann.
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Beispiel 3 – Die Fluoreszenz
von Nukleosidanalog-RNA-Sonden und Nachweis von deren Hybridisierung
in Lösung
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Die wirksame Nutzung von FTP bei
der poly d(AT)-gesteuerten Synthese in Beispiel 1 erzeugte ein Polymer
von ungefähr
300-500 Basen Länge, das,
wenn es hydrolysiert und/oder sequenziert wurde, sich als ein perfekt
alternierendes Replikationsprodukt der DNA-Matrize, aber mit der
Sequenz: poly(FU) erwies. Wie ausgehend von dieser Sequenz vorhergesagt,
konnte das Produkt an gleiche Ketten durch einen einzigen thermischen
Zyklus anhybridisiert werden, wodurch das mutmaßliche Produkt poly(FU):poly(FU)
erzeugt wurde; anders als das in vergleichbarer Weise behandelte
poly(FC), das, wie erwartet, keinen Hinweis auf eine Selbsthybridisierung
zeigte, wurden die infolge Hybridisierung aneinander gelagerten
Hybride von po-ly(FU):poly(FU)
mit Ethidiumbromid in Agarosegelen angefärbt und ergaben sowohl bei
Absorption als auch Fluoreszenz einen scharfen thermischen Übergang,
was nachweist, dass die Sonden sowohl wirksam als auch spezifisch
hybridisieren konnten. Die Absorptions- und Emissionsspektren der
gereinigten poly(FU), poly(FC), poly(FG), poly(UFb), poly(CaFb)
und poly(FCGU) unterscheiden sich von jenen von gereinigten poly(AU)-,
poly(AC)-, poly(AG)-, poly(TG)- und poly(ACGT)-Kontrollen in vier
Hin sichten: (i) das Absorptionsmaximum im fernen UV ist für die Analog-enthaltenden
Produkte leicht verschoben zu 265 nm verglichen mit 260 nm für die Kontrollen;
(ii) es gibt eine signifikante, hochgradig strukturierte Absorption
(3 Peaks bei Raumtemperatur) zwischen 290 nm und 320 nm mit einer
vernachlässigbaren
Absorption bei 340 nm; (iii) bei 303 nm tritt ein Anregungsmaximum
auf; und (iv) es gibt eine breite Emissionsbande, die sich in die
sichtbaren Wellenlängen
erstreckt mit einem Peak bei 405 nm (Stokes-Verschiebung = 102 nm).
Es ist eine wichtige Eigenschaft, dass die Fluoreszenz z. B. in
dem poly(FU):poly(FU)-Hybrid vollständig gequencht wird und nicht
nachgewiesen werden kann, bis die Stränge durch Erhöhen des
pH der Lösung
auf Werte > pH 10
denaturiert werden. Einmal denaturiert, ist die Fluoreszenz des
Oligomers vollständig
integrierbar mit einer relativen Fluoreszenzintensität > 40% der Peakintensität über den
Bereich von 360 nm bis 460 nm.
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Beispiel 4 – Hybridisierung
von fluoreszierenden Sonden an Ziel-RNAs und Ziel-DNAs: Verwendungen
von Linkern, um einen Festphasen-Nachweis zu ermöglichen
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Die synthetische Matrize poly(TG)
wurde verwendet, um die komplementären RNA-Sonden poly(AC) und
poly(FC) zu produzieren, von denen keine selbst-komplementär ist und
bei denen keinerlei Hybride durch Hybridisierung aneinander gelagert
oder nachgewiesen werden konnten; von den beiden war nur poly(FC)
fluoreszierend. In einem parallelen Experiment wurde eine po- ly(AC)-Matrize amplifiziert
unter Verwendung der biotinylierten synthetischen 22-meren Primer 5αBIOTIN-(TG)113' zusammen
mit Standard-Polymerasekettenreaktion (PCR)-Methoden, um die DNA-Amplimere mit der
Sequenz 5αBIOTIN-poly(TG)3' herzustellen,
dann von den nicht-umgesetzten Primern durch Größenauftrennung auf einem Gel
und/oder QEAE-Ionenaustauschchromatographie abgetrennt, wonach die
Polymere unter Verwendung von 32P-ATP und
des Enzyms Polynukleotidkinase radioaktiv markiert wurden. Wenn
sie separat, aber in äquimolaren
Mengen mit den biotinylierten Amplimeren 5αBIOTIN-poly(TG)3'gemischt
wurden, bildeten beide RNA-Sonden, poly(AC) und poly(FC), Hybride,
die durch (i) Ethidiumbromidanfärbung
und (ii) Schmelzverhalten charakterisiert werden konnten; wie erwartet,
wurde die Fluoreszenz der poly(FC)-Sonde durch Hybridisierung gequencht.
Die Hybride konnten dann über
die 5αBI0TIN-Gruppierung
an avidinylierte Körnchen
adsorbiert werden, gewaschen werden, um nichthybridisiertes poly(FC)
zu entfernen, und gleiche Aliquots hinsichtlich Radioaktivität und Fluoreszenz
untersucht werden. Vor einer Denaturierung der gewaschenen Probe
war die nachweisbare Fluoreszenz in der Lösung vernachlässigbar;
nach einer Denaturierung in Puffer mit hohem pH lag die Menge an
po-ly(FC), die hybridisiert
worden war, wenn dies ausgehend von der Fluoreszenz von standardisierten
Verdünnungen
der Sonde abgeschätzt
wurde, innerhalb von 1% der Menge der Ziel-DNA, 5αBIOTIN-poly(TG)3',
wie durch die Menge an radioaktiver Markierung in der Probe verglichen
mit standardisierten Verdünnungen
gemessen wurde.
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Beispiel 5 – Hybridisierung
von fluoreszierenden Sonden, die ausgehend von Nukleosidanalog-3'-O-phosphoramiditen
synthetisiert worden sind, an Ziel-DNAs
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Bei einer Validierung der Verwendung
der Phosphoramidite der fluoreszierenden Nukleosidanaloga wurden
n-mere, die in der Länge
um ein Mehrfaches von 5 Basen von 25-meren bis 60-meren variierten
und die Sequenz (AC)x oder (FC)x,
wobei x = 12,5, 15, 17,5, 20, 22,5, 25, 27,5 oder 30, aufwiesen,
parallel unter Verwendung von entweder dAdenosin-3'-O-phosphoramidit
oder dF-3'-O-phosphoramidit
zusammen mit dC-3'-O-phosphoramidit
in einem Pharmacia LKB Gene Assembler-Gerät synthetisiert. Nach Abspaltung
von der festen Phase und Reinigung an (von) QEAE-Sepharose konnten die fluoreszierenden
Oligomere (FC)x von definierter Länge an die
radioaktiv markierten Amplimere von poly(TG) aus den Beispielen
2 und 3 oben hybridisiert werden, wie anhand des DNA-Schmelzverhaltens,
der Ethidiumbromidanfärbung
und des Wiederauftretens (sofern gequencht) von Fluoreszenz nach
einer Denaturierung des Hybrids ermittelt wurde.
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Beispiel 6 – Assay
auf Chlamydia trachomatis unter Verwendung einer RNA-Sonde, in der
FTP ersatzweise eingebaut war
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Chlamydia trachomatis ist ein obligatorisches
intrazelluläres
Pathogen, das in seinen aktiven infektiösen Stadien 3 × 103 bis 4 × 103 Kopien von ribosomaler RNA (rRNA) und eine
Kopie von genomischer DNA/Bakterium enthält. Es wurde ein Primerpaar,
von denen einer einen 5'-biotinylierten
T7-Promotor, der sich 5' von
der hybridisierenden Primersequenz befand, enthielt, verwendet,
um ein DNA-Segment von 150 Basenpaaren des MOMP-Gens aus einem Zuchtstamm von C. trachomatis
L2 zu amplifizieren. Ungefähr
500 ng des DNA-Fragments, das den T7-RNA-Polymerase-Promotor am 5'-Ende enthielt, wurden
mit T7-RNA-Polymerase
in Gegenwart von rCTP, rUTP, rGTP und mit entweder rFTP oder rATP
(+ Kontrolle) transkribiert. Die Reaktion wurde durch Hitzeinaktivierung
des Enzyms für
3 min bei 100°C
gestoppt. Nicht eingebaute rNTPs wurden von der markierten RNA durch
eine Größenauftrennungs-Gelchromatographie
an einer Sephadex G-25-Säule
abgetrennt, wonach die Sondenkonzentration aus deren Absorption
bei 260 nm abgeschätzt
wurde. Unter Verwendung eines einfachen Fluoreszenz-Spektrophotometers
mit zwei Monochromatoren konnten so wenig wie 5 × 10-14 mol
der RNR-Sonde gegenüber
Hintergrund nachgewiesen werden, wenn 20 nm-Spalte sowohl für den Anregungs-
als auch den Emissionsmo nochromator verwendet wurden. Ein hinsichtlich
Empfindlichkeit gestaltetes Photonenzählungsfluorimeter (siehe Beispiel
9 unten) ist in der Lage, zwischen 5 × 10-16 und
5 × 10-17' mol
derselben Sonde nachzuweisen, was äquivalent ist zu der Menge
von ribosomaler RNA, die ausgehend von zwischen 5000 und 50000 der
Bakterien erwartet wird. Zweihundert Mikroliter von entweder (i) genomischer
C. trachomatis-DNA oder (ii) der amplifizierten Ziel-DNA wurden
mit 200 μl
einer 1/200-Verdünnung
der Sonde in Hybridisierungspuffer (0,15 M NaCl, 0,02 M Natriumcitrat,
0,02 M HEPES, 0,004 M EDTR, pH 7,4) gemischt und die Mischung 3
min gekocht, wonach man sie langsam im Verlauf von einer Stunde
auf Raumtemperatur abkühlen
ließ.
Ein Aliquot der genomischen DNA-Probe wurde in ein Ultrafiltrations-Mikroröhrchen oder
eine Filterplatte mit 96 Vertiefungen (Porengröße = 0,1 μm) eluiert, wie in 17 veranschaulicht, fünfmal mit
0,15 M NaCl, 0,02 M Natriumcitrat, pH 7,4, gewaschen, wonach die
Probe in zwei Teile geteilt wurde, eine Hälfte in Puffer von hohem pH
denaturiert wurde und beide Aliquots gescannt wurden, um den Fluoreszenzhintergrund
bzw.'die Fluoreszenz
der hybridisierten Sonde zu messen. Ziel-DNA-Amplimere wurden in ähnlicher
Weise behandelt mit der Ausnahme, dass das 5'biotinylierte Primerende der Ziel-DNA-Segmente
zuerst an avidinylierte magnetische Körnchen (2,8 μm Durchmesser)
adsorbiert wurde, so dass die Probe ohne Materialverlust gewaschen
werden konnte (18).
Bei jeder dieser Behandlungen kann die Fluoreszenz der Sonde nachgewiesen
werden bei Verdünnungen
der Probe, die weniger als 1 x 10-16 mol
Ziel-DNA enthalten, was grob äquivalent
ist zu der Empfindlichkeit, die benötigt wird, um weniger als 10000
Bakterien nachzuweisen, wenn eine einzelne Sonde von ähnlicher
Größe verwendet
wird, um rRNA aus infektiösen Chlamydia
nachzuweisen. Die hier verwendete Sonde ist ungefähr 150 Basen
lang, enthält
ungefähr
38 Formycinreste pro Sonde und bindet nur an eine einzelne Zielstelle
auf jeder Kopie der ribosomalen NA. Es ist ein wichtiges Merkmal
dieser Erfindung, dass das Erhöhen
der Anzahl von Fluorophoren in ei ner Sonde oder einem Sonden-„Cocktail" auch die Nachweisempfindlichkeit
erhöht.
Mit dem Dreizehnfachen an Formycinresten pro Sonde als der 150 Basen-M0MP-Gensonde
können
1 × 10-18 mol der Xef-1α-Sonde in einem Fluoreszenz-Spektrophotometer
mit zwei Monochromatoren nachgewiesen werden, wohingegen weniger
als 1 × 10-20 mol unter Verwendung der Photonenzählungs-Technologie, die
in Beispiel 9 beschrieben wird, nachgewiesen werden.
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Beispiel 7 – Nachweis
einer Mehrzahl von Zielstellen
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Ein wichtiger Aspekt der asymmetrischen
Synthesen hinsichtlich sowohl diagnostischer als auch therapeutischer,
z. B. Antisinn, Anwendungen von Nukleinsäuresonden besteht in der Fähigkeit
für eine
gleichzeitige Synthese von Sonden-„Cocktails", die Sonden umfassen können, die
sich in der Länge
unterscheiden oder sich in den Lagen oder Anzahlen von Zielstellen
auf RNA oder genomischer DNA, an die sie binden werden, unterscheiden.
Die Verwendung von Sonden-Cocktails bei drei unterschiedlichen Typen
von diagnostischen Zielstrukturen veranschaulicht die breite Bedeutung
dieses Merkmals.
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A. Nukleinsäuren mit einer einzigen Zielsequenz,
die in einer Mehrzahl von Kopien vorliegen. Bei einigen Pathogenspezies
ist in jedem Organismus eine Mehrzahl von rRNA-Kopien vorhanden;
z. B. enthält
jedes Bakterium von Chlamydia ungefähr 2 × 104 rRNA-Moleküle pro Organismus.
Da die rRNA von Chlamydia typischerweise zwischen 3000 und 5000
Nukleotide lang ist, kann die Empfindlichkeit in einem diagnostischen Assay signifikant erhöht werden durch die Verwendung
eines Sonden-Cocktails, der für
Zielsequenzen auf rRNA spezifisch ist und aus so viel wie 5 bis
10 unterschiedlichen Sondensequenzen hergestellt ist, von denen jede
an unterschiedliche Abschnitte der Ziel-rRNA oder Ziel-DNA binden
kann, wie anhand der Sonden (a) bis (e) in der unteren Hälfte des
in 20 gezeigten Diagramms
gezeigt, wobei (a), (b), (c), (d) und (e) analoge komplementäre Sonden
sind, die für
unterschiedliche Zielsequenzen eines einzelnen DNA-Strangs spezifisch sind.
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Bei einer Verwendung von rRNA-Sequenzen
als diagnostische Zielstrukturen gibt es zwei Nachteile: (i) rRNA-Sequenzen
sind hochgradig konserviert; folglich sind nur kurze variable Sequenzen
für den
Nachweis und die Identifizierung von infektiösen Pathogenen nützlich.
Eine Folge davon für
die diagnostische Empfindlichkeit besteht darin, dass nur begrenzte
Anzahlen von „Reporter"-Markierungen an
jeder Sonde verwendet werden können,
wodurch die Empfindlichkeit begrenzt wird; und (ii) nur einige wenige
Pathogene tragen rRNA in hohen Kopienzahlen und viele, wie die DNA-Viren,
tragen überhaupt
keine rRNA; folglich ist die Anzahl von Diagnostikverfahren, bei
denen diese Strategie eingesetzt werden kann, begrenzt.
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B. Eine Mehrzahl von unterschiedlichen
Zielsequenzen auf einem einzelnen DNA-Strang. Die Genome von allen
Organismen sind signifikant größer als
die rRNA und enthalten typischerweise zahlreichere und größere einzigartige
Abschnitte, die als Zielsequenzen für die Hybridisierung von Nukleinsäuresonden
dienen können.
Es ist beispielsweise das vollständige
Genom von Chlamydia trachomatis isoliert worden und es besteht aus
einer relativ kleinen doppelsträngigen
DNA mit einem Molekulargewicht von > 660 × 106 oder geringfügig mehr als 1 × 106 Basenpaaren. Jedes Bakterium enthält auch
ein 4,4 × 106 Dalton-Plasmid,
das > 7 kBasen enthält. Anders
als die rRNA dieser Spezies ist das Plasmid tatsächlich für Chlamydia in deren Gesamtheit einzigartig – es kann
mit DNA aus z. B. Neisseria gonorrhea keine Kreuzhybridisierung
nachgewiesen werden – es
tritt keine Kreuzhybridisierung zwischen den verschiedenen Restriktionsfragmenten
des Plasmids selbst auf. Sogar wenn kein anderer Abschnitt der genomischen
Chlamydia-DNA für
eine Verwendung als Hybridisierungsziele ausgewählt wird, ist ein Cocktail,
der für
die Mehrzahl von Restriktionsfragmenten des Chlamydia-Plasmids allein
spezifisch ist, hinsichtlich der Länge äquivalent zu mehr als 4 Xef-lα-Sonden und
kann bei Niveaus äquivalent
zu zwischen 100 und 1000 Bakterien nachgewiesen werden.
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C. Eine Mehrzahl von Kopien einer
einzelnen Zielsequenz auf einem einzelnen DNA-Strang. Es ist erst unlängst entdeckt
worden, dass flankierende Sequenzen auf jeder Seite von mehreren
Genen moderate bis lange Abschnitte von Tandemwiederholungen enthalten.
Ribosomale Genwiederholungen sind bei den Arten von auf DNA basierender
Diagnose, die im Rahmen dieser Erfindung beschrieben werden, von
besonderem Interesse. Wie die ribosomalen Gene liegen sie in hohen
Kopienzahlen vor, was die Nachweisempfindlichkeit verbessert, aber
die Spacer- oder Abstandshalterregionen zwischen Genen sind zusätzlich normalerweise
von Spezies zu Spezies hochgradig variabel, da sie keinen Selektionsdrücken unterliegen.
Eine Mehrzahl von Kopien derselben einzigartigen Sequenz auf einem
einzelnen DNA-Strang repräsentiert
einen besonderen Fall, bei dem die Hybridisierungsziele ein Cocktail
von Loci auf jedem Genom sind; d.h, eine einzelne Sondensequenz
kann eine Mehrzahl von Zielstellen derselben Sequenz und auf demselben
DNA-Strang durch Hybridisierung nachweisen. Sie sind als spezies-
und gattungsspezifische Sondenziele ideal geeignet.
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Ein repräsentatives Beispiel für solche
Sonden und Ziele wurde für
die verschiedenen Spezies des Protozoenparasiten Eimeria, der bei
verschiedenen Haustieren Kokzidiose hervorruft, erzeugt. Genomische DNA
aus E. tenella wurde mit mehreren verschiedenen Restriktionsenzymen
verdaut und die Fragmente wurden in geeignet geschnittene asymmetrische
Plasmidvektoren ligiert und verwendet, um Escherichia coli zu transformieren.
Kolonien wurden auf Wiederholungssequenzen durch Hybridisierung
mit genomischer Eimeria tenella-DNA, die durch „Random- Priming" mit 35S markiert
worden war, gescreent. Stark hybridisierende Klone wurden gepickt
und einem differenziellen Screening mit markierter genomischer DNA
aus E. mitis, E. maxima, E, acervulina und E. tenella wie auch DNA
aus den eng verwandten Gattungen Plasmodium, Trypanosoma und Sarcocystis
unterworfen. Die Hauptmenge der Klone ergab Signale von gleicher
Intensität
mit DNA aus den anderen Gattungen. Einige Klone wurden jedoch spezifisch
durch die Eimeria erkannt und ein Klon wurde nur durch E. tenella
erkannt.
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Die vollständige Sequenz des Inserts bei
dem letztgenannten K1on enthält
334 Basenpaare. Eine physische/physikalische Charakterisierung der
Restriktionsfragmente zeigt an, dass die Sequenz in auf Tandem-Weise
wiederholten Einheiten von ungefähr
738 Basenpaaren vorhanden ist und dass ein Minimum von 30 Genen
auf Tandem-Weise verknüpft
ist und alle sich auf einem Chromosom zu befinden scheinen. Asymmetrische
Sonden, die unter Verwendung der Tandemwiederholung als Matrize
synthetisiert worden sind, enthalten 179 Formycin -Reste pro Matrizensequenz.
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Sogar wenn kein anderer Abschnitt
der genomischen Eimeria-DNA für
eine Verwendung als Hybridisierungsziel ausgewählt wird, ist eine einzelne
Sequenz-Sonde, die nur für
die Mehrzahl von Kopien der Tandemwiederholung auf dem Eimeria-Genom
spezifisch ist, in der Länge äquivalent
zu mehr als 11 Xef-la-Sonden. Da die infektiösen Partikel bei Eimeria Oozysten
sind, von denen jede 8 Genome enthält, macht ein solcher Ziel-Cocktail
es möglich,
weniger als 10 Oozysten nachzuweisen. Die Bedeutung von Tandemwiederholungs-Zielsequenzen
erstreckt sich jedoch weit über
die Empfindlichkeit oder einfach den Nachweis dieser einzelnen Gattung
hinaus, da Tandemwiederholungssequenzen in genomischer DNA einer
großen
Vielzahl von Spezies und Gattungen auftreten und sich bei jenen
Spezies unterscheiden, wodurch eine breite Basis für die Gestaltung
von diagnostischen Assays für
eine große
Vielzahl von Pathogenen, einschließlich jenen, für die keine
rRNA-Zielsequenzen existieren, bereitgestellt wird.
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Beispiel 8 – Die Verwendung
von nicht-spezifischen und nichthybridisierenden fluoreszierenden
Oligomeren als universelle fluoreszierende „Markierungen" ("tags") durch Ligation
oder chemische Verknüpfung
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Eine einfache Modifizierung der Matrize,
um an dem 3'-Terminus,
5'-Terminus oder
beiden 3'- und 5'-Termini ein „kohäsives oder
klebriges Ende" („sticky
end") zu erzeugen,
z. B. an 5ACGT-polyd (AT) , polyd (AT) -TGCA3 bzw. SACGT-polyd
(AT) -TGCA3, ermöglicht die Synthese von RNA-Sonden
mit allen der obigen Eigenschaften, die aber auch entweder (i) an
gleiche Stränge,
um längere
fluoreszierende Sonden herzustellen, oder (ii) an andere Hybridisierungssequenzen,
die für
eine vorgeschriebene Ziel-DNA spezifisch sind, ligiert werden könnten. Das
Letztere ist eine besonders nützliche
Weise, auf welche eine universelle Markierung für ein jegliches kloniertes'DNA-Fragment produziert
werden kann, und ermöglicht,
dass eine gegebene Sonde durch zwei nicht-hybridisierende, aber
stark fluoreszierende Sequenzen an deren Enden identifiziert werden kann
ohne die Notwendigkeit, das Hybrid für einen Nachweis zu denaturieren,
wie bei der einfachen poly(FU)-Sonde oben festgestellt wurde. Äquivalente
nicht-hybridisierende universelle Sonden können leicht durch chemische
Synthese unter Verwendung z. B. der Etheno-Analog-Phosphoramidite,
z. B, von 1,N6-Etheno-Adenosin-3'-O-phosphoramidit (eA), hergestellt
werden, um nichtspezifische Markierungen zu synthetisieren, die
nachfolgend mit einer beliebigen Hybridisierungssonde verknüpft werden
können.
Im allgemeinen können
die 3'- oder 5'-Termini von solchen
universellen Sonden auch für
eine chemische, anstelle einer enzymatischen Anheftung an andere
Oligomere oder feste Phasen, durch die Addition von z. B. 5'-Aminohexyl-, 5'-Sulfhy drylhexyl-,
3'-Aminohexylamino-,
N-Hydroxysuccinimidestern und anderen derartigen Linkern, bereitstehen.
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Beispiel 9 –Quantifizierung
einer lumineszierenden Sonde unter Verwendung von zeitaufgelöster Fluorimetrie
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Ein neues Verfahren zum Nachweis
von fluoreszierenden Nukleosidanaloga, fluoreszierenden Oligonukleotiden
oder analogen Sequenzen, von der Menge einer gebundenen fluoreszierenden
Oligonukleotid-Sonde ist basierend auf der Verwendung von Photonenzählung entwickelt
worden, um die Menge eines Fluorophors in einer Probe zu messen,
und wird hier nachfolgend beschrieben. Dieses Verfahren unterscheidet
sich von zeitaufgelöster
Spektroskopie darin, dass das Verfahren die gesamte Fluoreszenzemission
von einem Fluorophor oder einer Nukleinsäuresonde unabhängig von
der Wellenlänge
der Emission integriert und ist sowohl eine neue Kombination von
Zeit- und spektraler Integration als auch eine neue Anwendung der
Photonenzählung
für die
Identifizierung, den Nachweis und die Quantifizierung von Nukleinsäure-Zielsequenzen für diagnostische'Assays und therapeutische
Behandlungen.
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Der fundamentale experimentelle Parameter,
der bei einer jeglichen Lumineszenzmessung verwendet wird, ist die
Intensität
der Lumineszenz 1, deren Einheiten Mole Photonen pro Sekunde pro
Liter ist. Da die hier verwendeten fluoreszierenden Nukleosidanaloga
für alle
praktischen Zwecke permanent fluoreszierend sind und im Verlauf
einer typischen Messung nicht lichtbedingt ausbleichen, kann die
Lumineszenz oder Fluoreszenz, die in pro Sekunde pro Mol Fluorophor
emittierten Molen Photonen gemessen wird, als ein Index für die Menge
an Fluorophor, und folglich Sonde, in einer Probe verwendet werden.
Die bevorzugte Instrumentierung für solche Messungen, die bei
Chromagen entwickelt worden ist, umfasst (i) eine zylindrische 150 Watt-Hg/Xe-CW-Lampe,
die zu einer Anregung von hoher Intensität über den Bereich von 290 nm ≤ λ ≤ 320 nm in
der Lage ist, (ii) einen Photoelektronenvervielfacher von ultrahoher
Empfindlichkeit, bei dem die Photodynode beschichtet ist, um eine
Reaktion nur über
den Emissionsbereich von 360 nm ≤ λ ≤-550 nm zuzulassen,
(iii) eine zylindrische Küvette
mit Quarz-Anregungsfenstern,
aber Glaswänden,
die als Emissionsfilter dienen können.
Die Küvette
ist so montiert, dass die gesamte Probe vor der Photoelektronenvervielfacher-Röhre gesammelt
werden kann, und (iv) 5 computergesteuerte Photonen-zählende Taktgeber
(„clocks"), die in Reihe angeordnet
sind und jeweils in der Lage sind, zwischen Photonen mit einer Frequenz
von 109 pro Sekunde zu unterscheiden.
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Bei Experimenten mit dem monomeren
Formycin A und der Volllängen-Xef-1α-Sonde, die
489 Formycinreste enthält,
unter Bedingungen von Raumtemperatur und pH = 10 haben wir festgestellt,
dass (i) die Lumineszenz von Reihenverdünnungen des Monomers und der
Sonde in linearer Beziehung zu der Konzentration steht und (ii)
die Lumineszenz der Sonde äquivalent
zu der gleichen Anzahl von freien Monomeren ist. In einem typischen
Assay unter Verwendung von permanenten Fluorophoren wie jenen, die
in den 17 und 18 gezeigt sind, wird die
Menge an Zielsequenz, die in einer Probe vorhanden ist, bestimmt,
indem Hybride denaturiert werden, nachdem nicht-gebundene Sonde
weggewaschen worden ist, und die Menge an Sonde, die gebunden worden
war, gemessen wird. Die Fluoreszenzäquivalenz von Resten in einer
analogen Sondensequenz zu der Emission der gleichen Anzahl von Monomeren
unter alkalischen Bedingungen, die hier verwendet wurden, zeigt
an, dass in dem Oligomer ein vernachlässigbares Selbst-Quenchen stattfindet,
und demonstriert, dass die Lumineszenz der Sonde direkt verwendet
werden kann, um die Menge an Sonde, die durch Ziel-RNA oder -DNA
gebunden wird, zu quantifizieren, wodurch eine breite Basis für die Gestaltung
von diagnostischen Detektoren für
eine große
Vielzahl von Nukleinsäureassays
und Diagnostik bereitgestellt wird. Es ist eine wichtige Konsequenz
der Erfindung, dass Empfindlich keit und Signal-Rauschverhältnisse
eine Funktion der Anzahl der gezählten
Photonen und der Anzahl von Zeitspannen, während welchen das Zählen erfolgt,
sind.
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Beispiel 10 – Anheftung
von 5'- und 3'-Linkern für eine Immobilisierung
der Oligonukleotide und Hybride oder für eine Anheftung von fluoreszierenden
Oligomeren als „Markierungen"
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Die Chemien und Vorgehensweisen der
Erfindung können
verwendet werden, um eine jegliche Sonde, die unter Verwendung von
fluoreszierenden Nukleosidanaloga synthetisiert wird, unabhängig davon,
ob die Synthese enzymatisch oder chemisch erfolgt, für sowohl
Fluoreszenz als auch Hybridisierungsspezifität zu erzeugen und zu charakterisieren.
Solche Sonden können
nicht nur bei den in Lösung
erfolgenden Hybridisierungsformaten, die hier beschrieben werden,
eingesetzt werden, sondern auch in den häufiger verwendeten Laborprozeduren,
wie „dot-blot"-Detektion, Elektrophorese in Agarose-
oder Polyacrylamidgelen, Southern-Blotting und Hybridisierung auf
Filtern und Membranen wie auch eine Trennung der Hybride durch HPLC
oder Kapillarelektrophoresemethoden. Obwohl Linker für die in
Lösung
erfolgende Hybridisierung nicht essentiell sind, kann ein jeglicher
geeigneter Affinitätslinker,
wie Biotin/Avidin, oder homooder heterodifunktionaler Linker verwendet
werden, um die Sonde oder das Hybrid für die Zwecke von Aufkonzentrierung,
Isolierung oder Nachweis einzufangen, wie für die PCR-amplifizierten DNA-Fragmente
von 13 veranschaulicht. Die
Erfindung umfasst durch Linker derivatisierte fluoreszierende Nukleotide
wie auch Oligonukleotide, durch Linker derivatisierte Primer für eine Verwendung
bei einer Amplifizierung und einen nachfolgenden Nachweis mit fluoreszierenden
Oligonukleotid-Sonden,
Oligonukleotid-Sonden, Plasmide und Therapeutika, die ausgehend
von diesen hergestellt oder in anderer Weise „markiert" („tagged") worden sind, und/oder
deren Verwendungen und Anwendungen, so wie sie beispielsweise hier
beschrieben werden. Solche Derivatisierungen umfassen, sind aber
nicht be schränkt
auf Transaminierungen an Purin- oder Pyrimidinnukleosiden und/oder
deren fluoreszierenden Strukturanaloga, Aminothiol-, Azido-, Aldehyd-,
Hydroxysuccinimid-, 5'-Aminoalkyl-3'-O-phosphoramidit-, 5'-Thioalkyl-3'-O-phosphoramidit-,
3'-Aminohexylamino-,
Aminosilane- und Aminosilyl-Derivate und andere solche Linker und
Gruppen, die mit Linkern oder in Kondensationsreaktionen, wie Schiff
Base-Kondensationen von 3'oder
5'-oxidierten cis-Diolen,
wie sie einem Fachmann auf diesem Gebiet geläufig sind, reagieren können. Um
dies zu veranschaulichen, wird ein spezieller Fall aufgeführt:
- (i) Es wurde ein Satz von nicht-fluoreszierenden
Amplifizierungsprimern für
die MOMP-Gensequenz chemisch synthetisiert; am Ende der Synthese
wurde ein zusätzlicher
Zyklus verwendet, um 5'-Aminoüexyl-3'-O-phosphoramidit
an den 5'-Terminus
des fertiggestellten Primers anzufügen, wobei der Anhang chemisch
unter Verwendung von Standard-Phosphotriesterchemie synthetisiert
wurde.
- (ii) Nach der Abspaltung von dem feste Phase-Träger in starker
ethanolischer Base wurde die terminale Aminogruppe von jedem Strang
mit NHS-Biotinester umgesetzt, um die 5'-biotinylierten Primer bereitzustellen.
- (iii) Die Primer wurden für
eine Standard-Amplifizierung verwendet, nach welcher die Amplimere
auf avidinylierten Filterplatten mit 96 Vertiefungen eingefangen
wurden und gewaschen wurden, um nicht-umgesetzte Materialien und
Verunreinigungen zu entfernen.
- (iv) Die eingefangenen Amplimere wurden mit mit fluoreszierendem
Analog markierten Oligonukleotid-Sonden hybridisiert, wie oben beschrieben,
und die Menge an Zielsequenz in den Amplimeren quantifiziert.
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Solche Anheftungen von fluoreszierenden
Oligonukleotiden an andere fluoreszierende oder nicht-fluoreszierende
Oligonukleotide, an immobilisierende Körnchen, Filter oder aktivierte Kunststoffplatten
und die durch enzymatische Anheftung, wie Ligation, oder chemische
Anheftung durch solche Linker, wie sie hier beschrieben werden,
vorgenommen werden, werden von der Erfindung umfasst.
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Beispiel 11 – Verwendungen
von Fluoreszenzresonanzenergietransfer (FRET), um die Verwendungen
von fluoreszierenden Nukleosidanaloga und Sonden zu erweitern oder
zu verstärken
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Oligonukleotide können synthetisiert oder derivatisiert
werden, wie hier beschrieben, die zwei oder mehr spektral unterschiedliche,
nachweisbare Markierungen aufweisen, entweder durch Verwendung von
zwei oder mehr Nukleosidanaloga mit unterschiedlichen Fluoreszenzemissionseigenschaften
oder durch Verwendung eines kovalent gebundenen FRET-Akzeptors,
wie hier vorstehend beschrieben wird. FRET-Akzeptoren können auch
verwendet werden, um die Nachweisempfindlichkeit für die fluoreszierenden
Sonden zu verstärken
oder zu erweitern, wenn sie einfach in Lösung vorliegen, so dass sie
als Akzeptoren der Sondenemission wirken. Beispielsweise überlappen
die Anregungsspektren von solchen Farbstoffen, wie den Cumarinen,
z. B. 7-Amino-4-methylcumarin-3-acetat, 7-Methylumbelliferon, den
Naphthalin- und Rnthracen-Farbstoffen u. s. w., das Emissionsspektrum
von Oligomeren, die ausgehend von den fluoreszierenden Nukleosidanaloga,
z. B. poly(FU), hergestellt worden sind, aber nicht das Anregungsspektrum
der Oligomere. Solche Farbstoffe, wie 7-Amino-4-methylcumarin-3-acetat,
können
folglich verwendet werden entweder (i) als ein kovalent gebundener
FRET-Akzeptor, z. B. indem der N-Hydroxysuccinimidester mit vorgeschriebenen
Aminogruppen an dem Oligomer umgesetzt wird, oder (ii) durch einfaches
Hinzufügen
des Farbstoffs zu einer Lösung
der Sonde, so dass er als ein FRET-Akzeptor der Sondenfluoreszenz
wirkt. Zusätzlich
zu den offensichtlichen Vorteilen einer Bereitstellung einer zweiten
fluoreszierenden Markierung für
die Hybridisierungssonde ermöglicht
diese Methodik die Amplifizierung des Sondensignals durch einen
effizienteren Einfang des emittierten Lichts, eine Verringerung
von Hintergrundlicht aufgrund von Lichtstreuung ausgehend von Anregungsquellen
und einen Nachweis bei längeren
sichtbaren Wellenlängen.
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Es sollte sich verstehen, dass die
hier beschriebenen Beispiele und Ausführungsformen nur Veranschaulichungszwecken
dienen und dass Fachleuten auf diesem Gebiet verschiedene Modifizierungen
oder Veränderungen
im Lichte von diesen naheliegen werden und innerhalb des Geistes
und Geltungsbereichs dieser Anmeldung und des Umfangs der beigefügten Ansprüche enthalten
sein sollen.
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