DE4119075A1 - Nucleosidtriphosphorsaeureester und deren verwendung - Google Patents
Nucleosidtriphosphorsaeureester und deren verwendungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft modifizierte Nucleosidtriphosphor
säureester, deren Verwendung in enzymatischen Umsetzungen, im
besonderen für Enzyme, die Nucleotide in Nukleinsäuren
einbauen, deren Verwendung zur Herstellung von
Nukleinsäuresonden, deren Verwendung in Nukleinsäure-
Sequenzanalysen und deren Verwendung zur Messung der
Nukleinsäuresynthese in vitro und in vivo.
Nucleosidtriphosphorsäureester bzw. die Nucleosidtriphosphat-
Salze und deren Derivate haben große Bedeutung in vielen
Bereichen. Als Enzym-Substrate können sie in Umsetzungen mit
geeigneten Enzymen eingesetzt werden. Bei Verwendung in
enzymatischen Umsetzungen mit Nukleinsäure-modifizierenden
Enzymen wie zum Beispiel DNA-Polymerasen, RNA-Polymerasen oder
Terminaler Deoxynucleotidyl Transferase können die
entsprechenden Nucleotide und Nucleotid-Derivate in
Nukleinsäuren eingebaut werden. Als Nukleinsäuren sind alle
Arten von Nukleinäuren zu verstehen, wie Ribonukleinsäuren
(RNA), Desoxyribonukleinsäuren (DNA), Oligoribonucleotide sowie
Oligodesoxyribonucleotide (die letzten beiden Nukleinsäurearten
lassen sich unter dem gemeinsamen Kurzbegriff "Oligonucleotide"
zusammenfassen).
Von besonderem Interesse ist die Verwendung von Derivaten von
Nucleosidtriphosphorsäureestern in Umsetzungen mit Nukleinsäure
modifizierenden Enzymen, um spezielle Markierungssubstanzen,
mit denen die Nucleosidtriphosphorsäureester modifiziert sind,
in eine Nukleinsäure einzubauen. Die resultierende Nukleinsäure
kann dann über die Markierung selbst nachgewiesen werden oder
als Nukleinsäuresonde in Hybridisierungsreaktionen zum Nachweis
spezifischer Nukleinsäuresequenzen eingesetzt werden. Die
Nukleinsäurehybridisierung zum spezifischen Nachweis von
Nukleinsäuresequenzen ist von wesentlicher Bedeutung für die
Anwendungen in der biochemischen und biomedizinischen
Grundlagenforschung, in der angewandten Medizin und im Bereich
der Umweltanalytik. Von großer Nichtigkeit für die Aussagekraft
dieser Nachweistechnik ist eine hohe Sensitivität der
Markierungsmethode für die Hybridisierungssonden. Die bislang
eingesetzte, empfindliche Markierung von Nukleinsäuren mit
Radioisotopen versucht man wegen der arbeits- und
überwachungsintensiven Handhabung, der Instabilität der
Nukleinsäureproben infolge Isotopenzerfalls und den Problemen
bei der radioaktiven Abfallbeseitigung zunehmend zu ersetzen.
Bei den alternativ eingesetzten nicht radioaktiven
Hybridisierungsverfahren werden die Nukleinsäureproben mit
Biotin oder immunchemisch nachweisbaren Haptenen modifiziert.
Die US-47 11 955 offenbart zu diesem Zweck Biotin-modifizierte
Nucleotide, während in der DE-OS 38 13 278 Digoxigenin
modifizierte Nucleotide zur Markierung der Nukleinsäuresonden
verwendet werden. Nach erfolgter Hybridisierung werden in einem
zweiten Reaktionsschritt, d. h. indirekt, die Markierungsstellen
mit fluoreszenzmarkiertem Avidin oder Antikörpern nachgewiesen.
Anstelle fluoreszenter Antikörper können auch enzymmarkiertes
Avidin oder Antikörper verwendet werden, die chromogene,
fluorogene oder luminogene Substrate umsetzen.
Neben dem Nachteil, daß aufgrund dieser immunchemischen
Nachweisreaktionen der Zeitaufwand für die gesamte
Hybridisierungsanalyse vergrößert wird, können zudem bei den
indirekten Indikatorreaktionen, besonders bei histologischer
oder zytologischer in-situ Hybridisierung, unspezifische Neben
reaktionen auftreten, die eine empfindliche quantitative
Auswertung der Hybridisierung erschweren. Bei Verwendung von
fluoreszenten Nachweissystemen kann außerdem eine
Empfindlichkeitsminderung durch die, biologischem Material
inhärente Autofluoreszenz von Zellen, Geweben oder
Nukleinsäure-Trägermaterialien auftreten. Zudem kann die
Fluoreszenzmessung durch die einem Fluoreszenzmeßsystem
allgemein inhärente Streu- und Interferenzstrahlung gestört
werden.
Ein anderes Anwendungsgebiet von Nucleosidtriphosphor
säureestern liegt in deren Verwendung in der enzymatischen
Nukleinsäuresequenzanalyse. Das Verfahren wurde ursprünglich
von Sanger et al. beschrieben (Proc. Natl. Acad. Sci. USA 74
(1977): 5463-5467) und wird - als Alternative zum sogenannten
"chemischen Maxam-Gilbert-Sequenzierungsverfahren" - als
"enzymatische Sanger-Didesoxy-Kettenabbruch-Sequenzierungs
verfahren" bezeichnet, in dem neben den nativen
Nucleosidtriphosphaten deren 2′,3′-Didesoxyderivate als Ketten
abbruchreagenzien eingesetzt werden. Die EP 02 52 683
beschreibt ein automatisierbares, nicht-radioaktives Sanger-
Sequenzierungsverfahren als Alternative zur radioaktiven
Sequenzierungsanalyse. Dabei kommen Didesoxynucleosidtri
phosphorsäureester zum Einsatz, welche am Purin- bzw.
Pyrimidinring Fluoreszenzfarbstoffe vom Xanthentyp enthalten.
Für die mit diesen Fluoreszenzfarbstoffen modifizierten
Didesoxynucleosidtriphosphorsäureester gilt jedoch, daß
wiederum Hintergrund- und Streustrahlung die Sequenzanalyse
stören kann und daß es schwierig ist, den in einer
automatischen Sequenzanalyse erforderlichen differenzierten,
gleichzeitigen Nachweis von vier verschiedenen
Fluoreszenzfarbstoffen mit sehr nahe beieinander liegenden
Fluoreszenzemissionsbanden zu gewährleisten, ohne daß
Lesefehler auftreten.
Ein weiteres wichtiges Anwendungsfeld für Nucleosidtriphos
phorsäureester ist die Bestimmung der zellulären Nukleinsäure
synthese. Herkömmlich wurden vorwiegend radioaktiv mit 3H, 32P,
14C etc. markierte Nucleoside zu diesem Zweck verwendet
(B. Helpap und W. Maurer, Naturwissenschaften 54, 520 (1967)).
Diese Nucleoside werden von den lebenden Zellen aufgenommen,
von diesen Zellen dann in vivo durch Phosphorylierung in
aktivierte Nukleinsäurebausteine umgewandelt, sodaß sie
schließlich in die zelluläre Nukleinsäure (DNA und/oder RNA)
als Nucleotide eingebaut werden. über die in die Nukleinsäure
eingebaute Radioaktivität kann dann die Nukleinsäure-
Syntheserate ermittelt werden.
Auch hier wurden Alternativen zu radioaktiven Methoden
entwickelt. Dabei wurde als in die DNA einbaubares
Nucleosidanalogon 5-Brom-2′-desoxyuridin (BrdU) verwendet. Ein
so modifiziertes Nucleotid ist jedoch nur auf indirekte Weise
nachweisbar. Ein Nachweisverfahren bedient sich eines speziell
gegen die Modifizierung gerichteter Antikörper, der seinerseits
eine Markierung trägt (H.G. Gratzner, Science 218 (1982): 474).
Ein anderes Verfahren beruht auf einer Quenchung eines Bis-
Benzimidazol DNA-Fluoreszenzfarbstoffs nach Einbau des BrdU-
modifizierten Nucleotids (S.A. Latt, Proc. Natl. Acad. Sci. USA
70 (1973): 3395).
Wiederum können sich die der indirekten Detektion inhärenten
Probleme ergeben.
Zusammengefaßt besteht das Bedürfnis nach
Nucleosidtriphosphorsäureestern, die auf nicht-radioaktive und
empfindliche Weise, ohne Störung durch Hintergrund-,
Autofluoreszenz- oder Streustrahlung und direkt nachweisbar
sind. Mit einem direkten Nachweis ist gemeint, daß zu dessen
Nachweis keine weiteren Nachweisreagenzien notwendig sind.
Es ist daher Aufgabe der Erfindung, Nucleosidtriphosphorsäure
ester zur Verfügung zu stellen, die so modifiziert bzw. so
markiert sind, daß sie auf nicht-radioaktive Weise direkt und
mit hoher Empfindlichkeit ohne Störung durch Hintergrund- und
Streustrahlung nachweisbar sind und in enzymatischen
Umsetzungen eingesetzt werden können.
Diese Aufgabe wird gelöst durch die Bereitstellung von
Nucleosidtriphosphorsäureestern mit der allgemeinen Formel
R-K oder R-A-K,
worin R ein Ribonucleosid-, ein 2′-Desoxyribonucleosid oder ein
2′,3′-Didesoxyribonucleosid-triphosphorsäureester oder deren
metallisches oder nicht-metallisches Salz ist, A - falls
vorhanden - eine Amino-, eine Alkyl-, eine Alkenyl-, eine
Alkinyl-, eine Aryl-, eine Aralkyl oder eine Alkarylgruppe ist,
die als strukturelle, funktionelle Einheiten, sowohl endständig
als auch intermediär eine oder mehrere Amino-, Amido-, Imino-,
Hydrazino-, Azo-, Triazen-, Keto-, Ester-, Hydroxy-, Ether-,
Thioether, Disulfid-, Ureido-, und/oder Thioureido-Gruppe oder
Gruppen enthalten können, wobei die Wasserstoffatome dieser
strukturellen, funktionellen Einheiten durch Alkyl-, Alkenyl-,
Aryl-, Alkaryl- oder Aralkyl-Reste substituiert sein können,
und K ein Komplexbildner für Lanthanidenionen ist, der einen
Energiedonor für Lanthanidenionen enthält.
Zur vereinfachten Schreibweise werden Nucleosidtriphosphor
säureester, welche Ribonucleosid-, 2′-Desoxyribonucleosid oder
2′,3′-Didesoxyribonucleosid-triphosphorsäureester oder deren
metallische oder nicht-metallische Salze umfassen, nachfolgend
als Nucleosidtriphosphate bezeichnet.
Der Molekülteil K dient zum Nachweis der Nucleosidtriphosphate
bzw. der in enzymatischen Umsetzungen mit diesen Nucleosid
triphosphaten entstehenden Produkte. Der den Nucleosidtri
phosphat markierende Komplexbildner K kann zunächst in
Lanthanidenion-freier Form vorliegen, um zu einem späteren
Zeitpunkt, zum Beispiel vor oder in der Verwendung der
erfindungsgemäßen Nucleosidtriphosphate, Lanthanidenionen zu
komplexieren.
In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung enthält der
Komplexbildner mit dem Energiedonor jedoch bereits ein
komplexiertes Lanthanidenion bzw. komplexierte Lanthaniden
ionen. Als Lanthanidenionen werden besonders bevorzugt
Europium-, Terbium-, Samarium-, und/oder Dysprosiumionen
verwendet. Falls mehr als ein Lanthanidenion durch den Komplex
komplexiert ist - d. h. im allgemeinen zwei Ionen - kann ein
weiterer Energietransfer zwischen den Lanthanidenionen
stattfinden, wie dies beispielsweise bei F.S. Richardson
(Chemical Reviews 82 (1982): 541-552) beschrieben ist.
Die Markierung der Nucleosidtriphosphate mit einem
Lanthanidenion-Komplex, der einen Energiedonor für
Lanthanidenionen enthält, erlaubt einen direkten Nachweis mit
spektroskopischen Mitteln. Ein besonderer Vorteil dieser
Markierung, insbesondere gegenüber Markierungen mit
herkömmlichen Fluoreszenzfarbstoffen wie beispielsweise
Fluoreszein, Rhodamin oder Coumarinfarbstoffen liegt darin
begründet, daß eine zeitgesteuerte bzw. zeitverzögerte
Fluoreszenzmessung angewendet werden kann. Das generelle
Konzept der zeitverzögerten Fluoreszenzmessung wird in den US-
Patentschriften 41 50 295 und 40 58 732 sowie in
"Immunofluorescence and Related Staining Techniques", Knapp et
al. (Herausgeber), Elsevier/North Holland Biomedical Press,
Seiten 67 bis 80 (1978), beschrieben. Die zeitverzögerte
Fluoreszenzmessung ("TRF" = "time-resolved fluorometry") der
Lanthanidenionen-Komplexe im Mikro- bis Millisekundenbereich
verhindert die Beeinflussung der Meßresultate durch die schnell
abklingende Autofluoreszenz- bzw. Streustrahlung. Das TRF-
Meßprinzip beruht darauf, daß erst nach einer kurzen Zeitspanne
nach der Licht-Anregung mit einer geeigneten Lichtquelle, in
dessen Verlauf die kurzlebige Hintergrund-Strahlung abfällt,
die emittierenden Photonen des langlebigen Fluoreszenzmarkers
gemessen werden. Der Zyklus Anregung - Zeitverzögerung - Messen
der emittierten Strahlung kann beliebig oft wiederholt werden,
um die Ausbeute an emittierter Strahlung zu erhöhen.
Die Fluoreszenz-Lebensdauer oder die -Abklingzeit kann bei
diesen Lanthanidenion-Komplexen über eine Millisekunde
betragen. Der Energiedonor für die Anregung der Langzeit-
Fluoreszenz ist wichtiger Bestandteil dieser Komplexe und ist
im allgemeinen selbst Lanthaniden-Komplexligand. Der
Energiedonor wird durch eingestrahlte Lichtstrahlung angeregt
und überträgt dann Energie in einem Energietransferschritt über
seinen Triplett-angeregten Zustand auf das komplexierte
Lanthanidenion. Das dadurch in einem angeregten Energiezustand
befindliche Lanthanidenion gibt dann Energie in Form von
emittierter Fluoreszenz-Strahlung frei.
Die Nucleosidtriphosphate tragen, verestert am 5′-OH der
Ribosyleinheit, drei Phosphorsäuregruppen, um als Substrate für
enzymatische Umsetzungen, insbesondere zum Einbau von
Nucleosidmonophosphat-Einheiten in Nukleinsäuren, eingesetzt
werden zu können.
Als 2′,3′-Didesoxyribonucleosidtriphosphorsäureester werden als
äquivalent auch die 2′- und/oder 3′-Derivate angesehen, bei
denen die Protonen an diesen Positionen zum Beispiel durch
Halogen, -NH2 oder -N3 substituiert sind. Auch diese Derivate
sind als Kettenabbruchreagenzien im Sanger-Nukleinsäure
sequenzierungsverfahren verwendbar.
Die Nucleobasen sind wie in den nativen Nukleinsäuren ß-N
glycosidisch an die 1′-C-Position des Riboserings gebunden, und
zwar bei Pyrimidinen über die N1-Position und bei Purinen über
die N9-Position.
Falls vorhanden, dient der Molekülteil A als Brücke oder Linker
zwischen Nucleosidtriphosphat R und Komplexbildner K. A ist
eine Amino-, eine Alkyl-, eine Alkenyl-, eine Alkinyl-, eine
Aryl-, eine Aralkyl oder eine Alkarylgruppe. A kann als
strukturelle, funktionelle Einheiten, sowohl endständig als
auch intermediär eine oder mehrere Amino-, Amido-, Imino-,
Hydrazino-, Azo-, Triazen-, Keto-, Ester-, Hydroxy-, Ether-,
Thioether, Disulfid-, Ureido-, und/oder Thioureido-Gruppe oder
Gruppen enthalten. Diese strukturellen, funktionellen
Einheiten sind häufig eine Folge der Herstellungsverfahren der
erfindungsgemäßen Nucleosidtriphosphate. Sie können aber auch
dazu dienen, die Hydrophilizität bzw. die Wasserlöslichkeit des
Komplexbildners und damit des gesamten Nucleosidtriphosphats zu
erhöhen. Daher können auch intermediäre, an C-Atome gebundene
Wasserstoffatome durch diese strukturellen, funktionellen
Einheiten insbesondere Amino- und Hydroxygruppen, substituiert
sein.
Die Wasserstoffatome dieser strukturellen, funktionellen
Einheiten können ihrerseits durch Alkyl-, Alkenyl-, Aryl-,
Alkaryl- oder Aralkyl-Reste substituiert sein.
Falls vorhanden, kann die Länge der Brücke A und das Ausmaß der
Substituierung der Wasserstoffatome von A zwar beliebig sein.
Aus praktischen Erwägungen sollten jedoch zu lange bzw. zu
stark substituerte Brücken vermieden werden, damit die
Nucleosidtriphosphate noch effektiv von Enzymen wie DNA- oder
RNA-Polymerasen umgesetzt werden können. Daher sollte A entlang
der längsten Kette bevorzugt nicht mehr als 20 Atome, weiter
bevorzugt nicht mehr als 11 Atome und noch weiter bevorzugt
nicht mehr als 4 Atome aufweisen.
Komplexbildner K kann jedoch auch direkt, d. h. nicht über eine
verknüpfende Brücke, an das Nucleosidtriphosphat R gebunden
sein.
Hieraus ergibt sich ein weiterer Vorteil gegenüber den
bekannten Biotin- oder Hapten-modifizierten Nucleosidtri
phosphaten. Biotin- oder Hapten-modifizierte Nucleosidtri
phosphate machen eine relativ lange Brücke zwischen
Nucleosidtri-phosphat und Biotin bzw. Hapten erforderlich,
damit ein Avidin- bzw. Antikörpermolekül anbinden kann. Die
gegebenenfalls in eine Nukleinsäure eingebauten Nucleotide mit
einer Modifizierung gemäß der vorliegenden Erfindung erfordern
jedoch keine Bindung von Avidin, eines Antikörpers oder eines
anderen Nachweisreagenzes, sodaß die Brücke sehr kurz sein kann
oder ganz wegfallen kann. Eine auf diese Weise geringere
Modifizierung bedeutet, daß die Nucleosidtriphosphate als
Enzym-Substrate besser toleriert werden, also zum Beispiel
effizienter in Nukleinsäuren eingebaut werden.
Der Molekülteil R umfaßt neben dem Triphosphatrest und der
Ribose-, 2′-Desoxyribose- oder 2′,3′-Didesoxyribose-Einheit als
Nucleobase einen Purin- oder einen Pyrimidinring. Von den
Nucleobasen sind vor allem Adenin, Guanin, Cytosin, Thymin,
Uracil, Hypoxanthin, 7-Desazaadenin-, 7-Desazaguanin und
7-Desazahypoxanthin geeignet.
Der Molekülteil -K oder -A - K ist bevorzugt an den Positionen
5-C eines Pyrimidinrings, 8-C eines Purinrings, N4 des
Cytosinrings, 7-C eines 7-Desazapurinrings oder N6 des
Adeninrings an den Molekülteil R gebunden. Von diesen ist eine
5-C-Pyrimidin-, eine 7-C-Desazapurin oder eine 8-C-Purin-
Modifikation besonders zu bevorzugen, da solche Modifizierungen
eine gegebenenfalls spätere Basenpaarung nach enzymatischem
Einbau der Nucleosidmonophosphateinheiten in Nukleinsäuren am
geringsten stören.
In weiteren bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung weist A
- falls vorhanden - je nach Anknüpfungsposition an den
Pyrimidin- bzw. Purinring spezielle Strukturen auf. Danach hat,
wenn A vorhanden ist und
- a) der Molekülteil -A-K an der Position 5-C eines
Pyridinrestes gebunden ist, -A- die Struktur
-CH=CH-(CH₂)₁-
(NH)m(CO)n-(CH₂)o-,
-C≡C-(CH₂)l-(NH)m(CO)n-(CH₂)o-, oder
-S-(CH₂)l-(NH)m(CO)n-(CH₂)o-,worin l und o, unabhängig von l, eine Zahl von 0 bis 8 ist, m und n, unabhängig von m, gleich 0 oder 1 ist; - b) der Molekülteil -A-K an der Position 8-C eines Purin restes oder 7-C eines 7-Desazapurinrings gebunden ist, -A- die Struktur -X -(CH₂)l-(NH)m(CO)n-(CH₂)o-,worin X=CH₂, CH₂O, O, S oder NH ist und l, m, n und o wie oben definiert sind; oder
- c) der Molekülteil -A-K an den Positionen N⁴ des
Cytosinrestes oder N⁶ des Adeninrestes gebunden ist, -A- die
Struktur
-(NH)p-(CH₂)l-(NH)m(CO)n-(CH₂)o- oder
-(NH)p-(CH₂)l- (CO)n(NH)m-(CH₂)o-,worin p gleich 0 oder 1 ist und l, m, n und o wie oben definiert sind.
Die Art des Komplexbildners, der einen Energiedonor für
Lanthaniden enthält, richtet sich in erster Linie nach dem
Lanthanidenion, welches komplexiert wird oder komplexiert
werden soll. Allgemein gilt, daß die Fluoreszenz-Lebensdauer
(entspricht der Zeit, in der die Fluoreszenzintensität auf den
wert F0/e abgesunken ist, wobei F0 die Maximalintensität nach
Blitzlicht-Anregung ist) der Lanthanid-komplexierten
Komplexbildner mit Energiedonor länger sein sollte als die
Fluoreszenz-Lebensdauer der Hintergrund- bzw. Streustrahlung.
Sie sollte bevorzugt mindestens 1 µs und weiter bevorzugt
mindestens 100 µs betragen.
Die Energiedonoren werden bevorzugt so gewählt, daß der
Triplettzustand des Energiedonors einem Energiezustand
entspricht, der mindestens genauso hoch, bevorzugt jedoch etwas
höher liegt als der Energiezustand des Lanthanidenions, in den
das Lanthanidenion durch den Energietransfer angeregt wird. Die
Triplettzustands-Energie des Energiedonors beträgt demnach bei
Europium als Lanthanidenion mindestens 17 270 cm-1, bei Terbium
mindestens 20 480 cm-1, bei Samarium mindestens 17 860 cm-1 und
bei Dysprosium mindestens 20 700 cm-1. Durch solche Triplett-
Sensibilisatoren erfolgt ein Energietransfer besonders
effektiv.
Der Komplexbildner K sollte mindestens eine funktionelle Gruppe
aufweisen, um ihn kovalent an das Nucleosidtriphosphat,
entweder direkt oder über den Linker A, ankoppeln zu können.
In bevorzugten Ausführungsformen enthält K, wenn das zu
komplexierende Lanthanidenion Eu3+ ist, als Energiedonor ein
Kryptat mit α,α′-Bipyridin- und/oder 1,10-Phenantrolin
einheiten, wie sie in EP-A-01 80 492 beschrieben sind, ein
Phenanthrolin wie zum Beispiel das von Evangelista R.A. et al.
in Clin. Biochem. 21 (1988), Seiten 173 bis 178 beschriebene
4,7-Bis(chlorosulfophenyl)-2,9-dicarboxyl-1,10-phenanthrolin
oder die in EP-A-00 68 875 offenbarten Phenanthroline, ein
Pyridin wie in EP-A-02 03 047 offenbart, ein Bipyridin wie zum
Beispiel beschrieben in WO 89/08 263 und WO 90/00 623 oder ein
Terpyridin, wie in WO 90/00 550 offenbart. Die aromatischen
Ringe können Carboxylat-, Amino-(poly-) carboxylat- und/oder
Polyamino-(poly-)carboxylat-Reste enthalten, die weitere
Koordinationsbindungen zum Lanthanidenion bilden, um die
Komplexstabilität zu erhöhen. Es kann auch sehr wünschenswert
sein, daß die aromatischen Ringe der Energiedonoren geladene
Gruppen wie Carboxylatreste tragen, die so lokalisiert sind,
daß sie das Lanthanidenion nicht koordinieren, um die
Hydrophilie des Energiedonors des Komplexbildners in Wasser zu
erhöhen.
In weiteren Ausführungsformen der Erfindung läßt sich der
Komplexbildner K, wenn das zu komplexierende Lanthanidenion
Tb3+ ist, näher kennzeichnen durch die strukturellen Einheiten
D - C oder C - D, worin D ein Energiedonor für Terbiumionen ist
und als strukturelle Einheit bevorzugt eine ortho-
Aminobenzoesäure oder eine para-Aminosalicylsäure oder deren
Salze enthält und C ein Polyaminopolycarboxylat ist. Das
Polyaminopolycarboxylat C ist vorzugsweise von Ethylendiamin
tetraessigsäure (EDTA) oder Diethylentriaminpentaessigsäure
(DTPA) abgeleitet, sodaß C vorzugsweise EDTAyl oder DTPAyl ist.
Die Verknüpfungen zwischen A - C bzw. A - D und C - D bzw. D -
C entsprechen vorzugsweise Amidbindungen, wobei die
Säuregruppen der Polyaminopolycarboxylate und die Säuregruppen
und/oder die Aminogruppen der Tb-Energiedonoren an den
Amidverknüpfungen beteiligt sind.
Die Fluoreszenz-Lebensdauer von Tb3+-(ortho-DTPAyl)-Amino
benzoe-säure beispielsweise wurde zu 2,2 ms bestimmt, und
diejenige von Tb3+-(para-DTPAyl)-Aminosalicylsäure zu 1,9 ms.
Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung
hat der Nucleosidtriphosphorsäureester folgende Struktur:
wobei R wie oben definiert ist.
Als Lanthanidenion ist für diesen Komplex vor allem Tb3+
geeignet.
Dieser Nucleosidtriphosphorsäureester ist sehr gut geeignet, da
die Modifizierung, verglichen mit einem natürlich vorkommenden
Nucleosidtriphosphat, relativ gering ist, sodaß das Nucleotid
von Enzymen als Substrat in enzymatischen Umsetzungen effektiv
umgesetzt wird.
Das Molekulargewicht von K oder A-K sollte also
dementsprechend nicht sehr hoch sein. Das Molekulargewicht von
K oder A-K (in protonierter Form ohne Lanthanidenion
berechnet) beträgt bevorzugt höchstens 2000, weiter bevorzugt
höchstens 750.
Die freien Säuregruppen des Komplexbildners K werden, da sie
schwache Säuren darstellen, in wäßriger Lösung in einem
Gleichgewicht zwischen der protonieten Form und der
entsprechenden deprotonierten Salzform vorliegen.
Die Komplexbildungskonstante zwischen dem Komplexbildner K und
dem Lanthanidenion muß groß sein. Der Logarithmus dieser
Komplexbildungskonstante sollte mindestens 10 betragen.
Die aromatischen Ringe der Energiedonoren für die
Lanthanidenionen der erfindungsgemäßen Nucleosidtriphosphate
können geeignete Substituenten tragen, um die
Fluoreszenzeigenschaften der modifizierten Nucleotide zu
modulieren. Als Substituenten für die aromatischen
Wasserstoffatome eignen sich beispielsweise Niedrigalkylgruppen
wie -CH3, Niedrigalkoxygruppen wie -O-CH3, Halogenatome,
Nitro-, Sulfo- und/oder Cyanogruppen. So kann nach geeigneter
Wahl und geeigneter Positionierung von Substituenten die
Fluoreszenzintensität und die Fluoreszenzexcitations- und
Fluoreszenzemissions-Wellenlänge verändert werden. Besonders
letzteres ist hinsichtlich der Verwendung der
Nucleosidtriphosphate sehr interessant.
Es kann nämlich erwünscht sein, bei Anwendungen der erfindungs
gemäßen Nukleosidtriphosphate in enzymatischen Umsetzungen
verschiedene Arten solcher Nucleosidtriphosphate einzusetzen,
wobei 2, 3 oder mehrere erfindungsgemäße Nucleosidtriphosphate
kombiniert werden. Das hat den Vorteil, daß die bei diesen
Umsetzungen entstandenen Produkte in deren Fluoreszenz-
Anregungswellenlänge und/oder -Emissionswellenlange
unterscheidbar sind. Das ist besonders dann sinnvoll, wenn in
einem Hybridisierungsansatz verschiedene Nukleinsäuresequenzen
mit Hilfe von unter Verwendung der erfindungsgemäßen
Nucleosidtriphosphate hergestellten Nukleinsäuresonden
nachgewiesen werden sollen, oder bei der Nukleinsäure-
Sequenzierung, in der nach den vier verschiedenen Basen A, G,
T, und C differenziert werden muß. Bei der Bestimmung der
Nukleinsäuresynthese wirkt sich die Anwendung zweier
verschiedener Koplexarten ebenfalls sehr vorteilhaft aus, wenn
ein 2′-Desoxyribonucleotid, welches mit einer bestimmten,
erfindungsgemäßen Komplexart modifiziert ist, zur Bestimmung
der DNA-Syntheserate verwendet wird, während im gleichen Ansatz
ein Ribonucleotid, welches mit einer anderen, von der Ersten
durch dessen Fluoreszenz-Anregungs- und/oder Fluoreszenz-
Emissionswellenlänge unterscheidbaren Komplexart modifiziert
ist, zur Bestimmung der RNA-Syntheserate verwendet wird.
"Verschiedene" Nucleosidtriphosphate kann bedeuten, daß zwar
das gleiche Lanthanidenion vorhanden ist, die Lanthanidenionen
jedoch von unterschiedlichen Energiedonor-Komplex-Liganden
gebunden sind. Oder die Lanthanidenionen sind verschieden,
wobei dann auch die Energiedonor-Komplex-Liganden verschieden
sein können. Auch Kombinationen beider Alternativen sind
möglich.
Zur Herstellung der erfindungsgemäßen Nucleosidtriphosphate
sind dem Fachmann aus dem Stand der Technik ausreichend
Verfahren zur Modifizierung und Funktionalisierung von
Nucleosiden bzw. Nucleotiden und zur Anknüpfung der
Komplexbildner K an einen Linker A, an ein mit dem Linker A
modifiziertes Nucleosidtriphosphat oder direkt an ein
Nucleosidtriphosphat bekannt.
Einen Überblick über zahlreiche Reaktionsmöglichkeiten von
Nucleosiden bzw. Nucleotiden wird zum Beispiel gegeben in:
Mizuno Y.: "Studies in Organic Chemistry, Vol. 24 - The Organic
Chemistry of Nucleic Acids" (1986), Kodansha Ltd. und Elsevier
Science Publishers B.V.; und "Chemistry of Nucleosides and
Nucleotides", herausgegeben von Townsend L.B. (1988), Plenum
Press.
Bequemerweise bedient man sich kommerziell erhältlicher
Nucleotide, die bereits reaktive Gruppen wie primäre
Aminogruppen tragen. Beispiele sind: 5-Aminoallyl-desoxy
uridintriphosphat, 5-Amino-(12)-desoxyuridintriphosphat (die
Zahl 12 charakterisiert einen 12-atomigen Linker), 5-Amino
allyl-uridintriphosphat, 8-(6-Aminohexyl)-amino-adenosintri
phosphat und N6-((6-Aminohexyl)-carbamoylmethyl)-adenosin-tri
phosphat.
Bei der Herstellung kann aber auch vom entsprechenden
unmodifizierten Nucleosidtriphosphat ausgegangen werden,
welches, wenn notwendig, funktionalisiert und weiter
modifiziert werden kann. Oder aber man geht vom Nucleosid, vom
-monophosphat oder vom -diphosphat aus und phosphoryliert am
5′-Riboseende in einer späteren Synthesestufe. Im Rahmen der
Möglichkeiten kann sogar eine de novo Synthese von Pyrimidinen
oder Purinen erfolgen, die bereits Modifikationen für die
weitere Synthese enthalten können und die dann N-glycosidisch
an einen geeigneterweise Schutzgruppen-tragenden Ribosering
gebunden werden (siehe hierzu die oben erwähnten
Übersichtsmonographien von Y. Mizuno und L.B. Townsend). 2′,3′-
Didesoxyribonucleosid kann vom entsprechenden, kommerziell
erhältlichen 2′-Desoxyribonucleosid nach der Vorschrift von
E.Pfitzner et al., J. Org. Chem. 29 (1964), Seiten 1508 bis
1511, erhalten werden. Die Ribonucleoside und die
Desoxyderivate können in einem Eintopf-Verfahren nach der
Methode von J.L. Ruth et al., Molecular Pharmacology 20 (1981),
Seiten 415 bis 422, in die entsprechenden 5′-
Triphosphorsäureester überführt werden.
Zur Funktionalisierung des Nucleosids/Nucleotids eignet sich
die Merkurierung und die Halogenierung an der C-5-Position
eines Pyrimidin-Molekülteils, der C-8-Position eines Purin-
Molekülteils oder der C-7-Position eines 7-Desazapurin-
Molekülteils (Dale R.M. et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 70
(1973), 2238-2242, Dale R.M. et al., Biochemistry 14 (1975),
2447-2457) mit deren weiteren Modifikationsmöglichkeiten. Die
Halogenmodifizierung erlaubt weitere Modifikationen durch
nucleophile Substitutionen des Halogens. Eine Merkurierung ist
besonders gut bei der Herstellung erfindungsgemäßer
Nucleotidtriphosphate geeignet, die Pyrimidinringe enthalten,
da auch Nucleosidtriphosphate dafür eingesetzt werden können
und weitere Modifizierungen, zum Beispiel über Thiole oder über
Alkene oder Alkine mittels Palladiumkatalysatoren, leicht
möglich ist. Eine Synthesevorschrift zur Merkurierung und
anschließender Funktionalisierung zum reaktiven Amin wie zum
Beispiel Allylamin-dUTP ist in der US 47 11 955 gegeben. Die
Aminogruppe kann dann als Nucleophil direkt mit einem
geeigneten Komplexbildner K oder einem Komplexbildner, der
einen weiteren Linkerteil trägt, reagieren.
Das merkurierte Nucleosid/Nucleotid-Derivat kann auch direkt
mit einem geeigneten Molekülteil K oder A-K umgesetzt werden,
das endständig eine SH-Gruppe oder eine Alken-/Alkin-Gruppe
trägt. Beispiele einer Modifizierung eines 5-Hg-Nucleotids mit
einem SH-Reagens sind in Hopman et al., Histochemistry 84
(1986), 169-178, beschrieben. Alternativ kann auch geeignetes
Disulfid eingesetzt werden, siehe D.Bergstrom et al., J. Amer.
Chem. Soc. 111 (1989), Seiten 374 bis 375.
Cytidinreste in Nucleosiden oder Nucleotiden sind einer
Modifikation leicht durch die bisulfitkatalysierte
Transaminierung an der N4-Position zugänglich (Draper D.E.,
Nucleic Acids Research 12 (1984), 989-1002). Entsprechende
Komplexbildner K, Linker A oder bereits vorsynthetisierte
Molekülteile A-K können dabei direkt eingesetzt werden.
Aminofunktionalisierungen an der 7-C-Position von 7-
Desazapurinen sind beispielsweise in der EP 02 52 683
beschrieben.
Weiterhin lassen sich die exocyclischen Aminogruppen der Purin
oder Pyrimidinbasen direkt modifizieren, wobei das exocyclische
Stickstoffatom nucleophil reagiert und Wasserstoffatome dieser
Aminogruppen substituiert werden.
Zur Ankopplung von K an R, direkt oder über das Linkermolekül
A, können weitere Synthesewege eingeschlagen werden, die dem
Fachmann hinreichend bekannt sind. Geeignet ist zum Beispiel
der Einsatz von homo-, bevorzugt heterobifunktionellen
Quervernetzungsreagentien. Der Linkerteil A kann demnach - ganz
oder zum Teil - von einem solchen Vernetzungsreagenz herrühren.
Die Wahl eines geeigneten Vernetzungsreagenzes richtet sich
nach den funktionellen Gruppen, die in R und K vorhanden sind
bzw. eingeführt wurden. Als aminogruppen-spezifische, homo
bifunktionelle Quervernetzungsreagenzien eignen sich zum
Beispiel bis-N-Hydroxysuccinimidester von Dicarbonsäuren und
Dimethylsuberimidat (DMS); als Aminogruppen-/Thiolgruppen
spezifische, heterobifunktionelle Quervernetzungsreagenzien
eignen sich beispielsweise 4-(N-Maleimidomethyl) cyclohexan -l
carbonsäure- N -hydroxysuccinimidester (MBS) und N-
Succinimidyl-3-(2-pyridyldithio)propionat (SPDP).
Weisen das Nucleosid/Nucleotid und der Komplexbildner oder
deren bereits funktionalisierte bzw. modifizierte Formen
einerseits Amino- oder Hydroxyfunktionen und andererseits
Carboxyfunktionen auf, eignen sich insbesondere Amid- oder
Ester-Kondensationen zur Kupplung. Amidkondensationen werden in
bekannter Weise, vorzugsweise mit einem Carbodiimid-
Kupplungsreagens wie zum Beispiel N,N′-Cyclohexylcarbodiimid
oder 1-(3-Dimethylaminopropyl)-3-ethylcarbodiimid, durchge
führt. Die Carboxygruppe kann auch zunächst - geeigneterweise
wiederum mit einem Carbodiimid-Kupplungsreagens - in einen
reaktiven N-Hydroxysuccinimidester überführt werden, um sie
dann leichter mit dem entsprechenden Amin reagieren zu lassen.
Zur Esterkondensation wird die Carboxyfunktion geeigneterweise
vor der Umsetzung mit dem entprechenden, OH-funktionalisierten
Reaktionspartner zum o-Nitrophenolester, N-Hydroxysuccinimid
ester oder Säurechlorid aktiviert.
Polyaminopolycarboxylate können in bekannter Weise mit
aktivierten Gruppen zur Ankopplung synthetisiert werden.
Mukkala et al. (Analytical Biochemistry 176 (1989), 319-325)
beschreiben die Herstellung und Ankopplung von solch
aktivierten Metall-Chelatoren wie DTPA-Dianhydrid und
p-Isothiocyanatophenyl-EDTA an Antikörper, was hier
entsprechend anzuwenden ist. Als aktivierte Polyamino
polycarboxylate sind alternativ einsetzbar beispielsweise EDTA-
Dianhydrid, p-Isothiocyanatophenyl-DTPA (Westerberg et al.,
Journal of Medicinal Chemistry 32 (1989), 236-243) und
gemischte Säureanhydride von Polyaminopolycarboxylaten mit
geeigneten Carbonsäuren.
Zur Herstellung von speziellen, erfindungsgemäßen Nucleosid-
Criphosphaten, welche Polyaminopolycarboxylate wie EDTA oder
DTPA im Molekülteil K umfassen - insbesondere für solche
Nucleosidtriphosphate, die Terbiumionen komplexieren sollen -,
kann man die Dianhydride dieser Polyaminopolycarboxylate in
wasserfreiem Medium wie Dimethylsulfoxid zunächst mit einem
NH2-funktionalisierten Reaktionspartner, vorzugsweise einem
Lanthanidenion-Energiedonor, zum Monoaddukt umsetzen, und läßt
direkt anschließend die noch freie, zweite Anhydridfunktion mit
der anderen, ebenfalls NH2-funktionalisierten Molekülkomponente
reagieren, die vorzugsweise dann ein Aminogruppen-tragendes
Nucleosidtriphosphat wie z. B. Aminoallyl-dUTP ist.
Solche erfindungsgemäßen Nucleosidtriphosphaten, welche im
Molekülteil K den Energiedonor ortho-Aminobenzoesäure für
Terbiumionen als strukturelle Einheit enthalten, werden am
geeignetsten hergestellt, indem vom Isatosäureanhydrid (2H-3,1-
Benzoxazin-2,4(1H)-dion) ausgegangen wird. Nach Aktivierung des
Isatosäureanhydrids zum Beispiel mit Dimethylaminopyridin kann
dann die Kopplung zu einem Nucleosidtriphosphat, welches eine
reaktive NH2-Gruppe aufweist, erfolgen. Die dann noch freie
Aminogruppe der Anthranilatgruppe kann dann mit einem NH2
reaktiven Polyaminopolycarboxylat, z. B. DTPA-Dianhydrid, zum
gewünschten Produkt umgesetzt werden. Ein solcher Syntheseweg
ist auf dem Schema in Fig. 1 und im Ausführungsbeispiel näher
erläutert.
Die die Fluoreszenzeigenschaften modulierenden Substituenten
wie Halogenatome, Niedrigalkyl-, Niedrigalkoxy-, Nitro-, Sulfo
und/oder Cyanogruppen werden geeigneterweise in einer frühen
Synthesestufe in die aromatischern Ringe der Energiedonoren
eingeführt, am besten durch Bereitstellung entsprechend
substituierter Aromaten bei der Synthese der Energiedonoren.
Die hergestellten Verbindungen, eventuell auch bereits die Vor
und Zwischenstufen bei deren Herstellungen, sollten nach den
gängigen Methoden der Organischen Chemie gereinigt werden.
Hierzu sind vor allem moderne chromatographische Methoden wie
die Hochleistungs-Flüssigkeitschromatographie (HPLC),
insbesondere die Umkehrphasen- und die Ionenaustausch-HPLC, die
Säulenchromatographie und die präparative Dünnschichtchromato
graphie geeignet.
Die erfindungsgemäßen Nucleosidtriphosphate können vielfach
angewendet werden. Ganz allgemein können sie als Substrate für
enzymatische Umsetzungen eingesetzt werden. Im Besonderen sind
solche enzymatischen Umsetzungen von Interesse, in denen von
den geeigneten Enzymen Nukleotide in Nukleinäuren wie DNA, RNA
oder Oligonucleotide eingebaut werden. Geeignete Enzyme sind
beispielsweise alle DNA- oder RNA-abhängigen DNA- und RNA-
Polymerasen wie zum Beispiel die DNA-Polymerase I aus
Escherichia coli, das Klenow-Fragment der DNA-Polymerase I, die
T4- und die T7-Phagen-DNA-Polymerase, die DNA-Polymerase aus
Thermus aquaticus und andere thermoresistente DNA-Polymerasen
wie diejenigen aus Thermus flavis oder Thermococcus litoralis,
die Poly(A)-Polymerase aus Escherichia coli, die AMV- und die
M-MuLV-Reverse Transkriptase und thermoresistente RNA-
Polymerasen, die RNA-Polymerase aus Escherichia coli, die SP6-
RNA-Polymerase, die T3- und die T7-Phagen-RNA-Polymerase und
die RNA-abhängige RNA-Polymerasen wie die Q-beta Replicase.
Weiterhin ist die Terminale Deoxynucleotidyl Transferase (TdT)
sehr gut geeignet, insbesondere zum "Tailing" von
Oligonucleotiden.
Die verwendeten Enzyme müssen nicht von Enzymisolierungen
stammen, sondern können auch klonierten Ursprungs sein.
Die Nukleinsäuren, die durch den Einbau der Nucleotide mit den
Lanthanidenion-Komplexen modifiziert und damit markiert werden,
können dann mit spektroskopischen Mitteln, bevorzugt mit der
zeitgesteuerten Fluorometrie im zeitverzögerten Modus, direkt
und sehr empfindlich detektiert und nachgewiesen werden. Die
Detektion der Nukleinsäure kann direkt aus dem Reaktionsansatz
oder auch nach Isolierung der Nukleinsäure, zum Beispiel durch
elektrophoretische Auftrennung, erfolgen.
In einer weiteren Ausführung der Erfindung können die
Nucleosidtriphosphate, die mit Energiedonor-enthaltenden
Lanthanidenion-Komplexbildnern modifiziert sind, zur
Herstellung von Nukleinsäuresonden verwendet werden. Die
Herstellung der Nukleinsäuresonden kann mit Hilfe der oben
aufgeführten Enzyme und den erfindungsgemäßen Nucleosidtri
phosphaten als Subtrate erfolgen. Dadurch kann eine Vielzahl
von Lanthanidenion-Komplexbildnern K zum Zweck der Markierung
in die Nukleinsäure eingebaut werden.
Als Verfahren zur Herstellung der Nukleinsäure eignen sich
beispielsweise folgende Reaktionsansätze:
- 1. Das "Tailing" mit der Terminalen Deoxynucleotidyl Transfe rase, bei der am 3′-Ende von doppel- oder einzelsträngigen DNA oder RNA-Proben Polynucleotid-Schwänze angehängt werden.
- 2. Die "Nick Translation" nach Rigby et al. (J. Mol. Biol. 113 (1977): 237-251), bei der im wesentlichen doppelsträngige DNA mit dem Enzym DNA Polymersase I (E. coli) und einer kleinen Menge des Enzyms DNase I in Gegenwart von Nucleosidtri phosphaten, von denen mindestens eine Art markiert ist, umgesetzt wird.
- 3. Die "Random Primed"-Methode nach Feinberg und Vogelstein (Anal. Biochem. 132 (1983): 6-13; Addendum Anal. Biochem. 137 (1984): 266-267). Dabei wird zunächst doppelsträngige DNA denaturiert und dann eine de novo Synthese von komplementaren DNA-Strängen mittels kurzen Primern mit zufälliger Sequenz ("Random Primer"), die an kurze, komplementäre Abschnitte der DNA binden und damit die weitere Synthese des komplementären DNA-Stranges primen. Als Enzyme eignet sich die Klenow-DNA- Polymerase oder andere DNA-abhängige DNA-Polymerasen, wie sie oben beispielhaft aufgeführt sind. Bei der ähnlichen "Specific Primed"-Methode wird anstelle der kurzen Random-Primer mit beliebiger Sequenz Primer verwendet, die eine spezifische Sequenz aufweisen und die DNA-Synthese nur an ganz bestimmten, definierten Sequenzabschnitten starten.
- 4. Mit der "Reversen Transkription", bei der eine Ribo nukleinsäuresequenz mit einer RNA-abhängigen DNA-Polymerase (Reverse Transkriptase), wie z. B. der AMV- und die M-MuLV- Reversen Transkriptase, in eine komplementäre Desoxy-ribo nukleinsäuresequenz überführt wird. Neben Nucleosid-tri-phos phaten sind wiederum Oligonucleotid-Primer zum Start der Retro transkription erforderlich.
- 5. Mit der "Transkriptions"-Methode (J. Mol. Biol. 166 (1983): 477), bei der Phagen-RNA-Polymerasen die RNA-Transkription von doppelsträngigen Desoxyribonukleinsäuren katalysieren, die entsprechende Promotoren enthalten. Wird zum Beispiel Phage SP6-, T7- oder T3-codierte RNA-Polymerasen verwendet, enthalten die zu transkribierenden DNA-Sequenzen entsprechend SP6-, T7- oder T3-Promotoren.
- 6. Bei der Polymerase-Kettenreaktion ("Polymerase Chain Reaction", PCR) wird eine definierte doppelsträngige DNA- Sequenz mittels zweier flankierender Oligonucleotid-Primer, die jeweils zu einem kleinen Bereich der beiden DNA-Stränge dieser definierten DNA-Sequenz komplementär sind und so an die komplementäre Sequenz binden können, daß ihre 3′-Enden zueinander gerichtet sind, über einen häufig wiederholten Reaktionszyklus: DNA-Denaturierung - Primer-Bindung ("Annealing") - Polymerisation exponentiell amplifiziert. Neben den notwendigen Nucleosidtriphosphaten wird als DNA-Polymerase geeigneterweise aufgrund der bei jedem Reaktionszyklus notwendigen, hohen Denaturierungstemperaturen eine thermoresistente DNA-Polymerase, z. B. die Thermus aquaticus DNA-Polymerase, verwendet.
Bei allen Verfahren zur Herstellung von Nukleinsäure-Sonden
sind bei den Reaktionsansätzen bis zu vier der nativen
Nucleosidtriphosphat-Arten von Adenosin, Guanosin, Cytidin,
Thymidin und/oder Uridin teilweise oder vollständig durch
entsprechend substituierbare, erfindungsgemäß modifizierte
Nucleosidtriphosphate zum Einbau der Lanthanoiden-Komplex
bildner in die Nukleinsäure-Sonde ersetzt.
Die im allgemeinen mit üblichen Methoden gereinigte
Nukleinsäure-Sonde kann dann in allen, homogenen (d. h.
einphasigen) und heterogenen (d. h. zweiphasigen) Hybridisie
rungsansätzen zum spezifischen Nachweis von Nukleinsäure
sequenzen eingesetzt werden. Beispiele verschiedener
Hybridisierungstechniken sind die sogenannten "Southern"-, die
"Northern"-, die "Dot-Blot"- bzw. "Slot-Blot"-, die "Colony"
bzw. "Plaque"-, die "Sandwich"- und die "in situ"-
Hybridisierung. Als homogenes Hybridisierungsverfahren in
Lösung eigne sich auch eine Kombination mit Biotin- oder
Hapten-modifizierten Nukleinsäuresonden, die in einer Art
"Sandwich Hybridisierung" als "Einfang-Sonde" dienen, während
die unter Verwendung der erfindungsgemäßen Nucleoditriphosphate
hergestellten Nukleinsäure-Sonde, die zu einem anderen
Sequenzbereich der nachzuweisenden Nukleinsäure komplementär
ist, zum eigentlichen Nachweis dient (s. hierzu M.Ranki et al.,
Gene 21 (1983): 77).
Einen Überblick über die verschiedenen Nukleinsäurehybridi
sierungs-Methodiken werden bei U.Landegren et al. (Science 242
(1988): 229-237), bei J. Meinkoth und G. Wahl (Anal. Biochem. 138
(1984): 267-284) und bei B.D.Hames und S.J. Miggins ("Nucleic
Acid Hybridization. A Practical Approach" (1985) IRL press)
gegeben.
Die Detektion der nachzuweisenden Nukleinsäuresequenz(en) kann
direkt ohne weitere Nachweisreagenzien durch die zeitgesteuerte
Fluoreszenzmessung im zeitverzögerten Modus sensitiv ohne
Störung durch Hintergrund- oder Streustrahlung erfolgen.
Im Rahmen der Anwendungsmöglichkeiten steht auch eine
Kombination des Hybridisierungsnachweises mit den unter
Verwendung der erfindungsgemäßen Nucleoditriphosphate
hergestellten Nukleinsäure-Sonden mit einer vorgeschalteten
in vitro-Amplifikation einer zu untersuchenden Nukleinsäure
sequenz. Als in vitro-Amplifikationstechniken eignet sich die
Polymerase-Kettenreaktion (PCR, s. Saiki et al., Science 230
(1985): 1350-1354), das auf Transkription basierende
Amplifikationssystem (TAS, s. D.Y. Kwoh et al., Proc. Natl.
Acad. Sci. USA 86 (1989): 1173-1177) und das nach retroviralem
Replikationsmuster ablaufende "Sequenz-Replikationssystem"
(3SR, s. J.C. Guatelli et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 87
(1990): 1874-1878).
Einen großen Vorteil durch die Bereitstellung der
erfindungsgemäßen Nucleosidtriphosphate ergibt sich durch deren
direkte Verwendung in in vitro-Amplifikationsansätzen. Der
Einbau der Lanthanoidenion-Komplexbildner K durch diese
Amplifikationsreaktionen erlaubt dabei einen direkten und damit
besonders schnellen Nachweis der amplifizierten Nukleinsäure
sequenz. Neben den oben aufgeführten in vitro-Amplifikations
ansätzen ist hierzu auch das Q-beta Replicase-System (s.
F.R.Kramer und P.M. Lizardi, Nature (London) 339 (1989): 401-402,
geeignet.
Eine weitere Verwendungsmöglichkeit eines Teils der erfindungs
gemäßen Nucleosidtriphosphate, nämlich der 2′,3′-
Didesoxyribosederivate, liegt in deren Einsatz in Nukleinsäure-
Sequenzierungsanalysen. Nie oben erläutert, werden im
enzymatischen Sanger-Didesoxy-Kettenabbruch-Sequenzierungs
verfahren neben den vier nativen Triphosphat-Arten von
Adenosin, Guanosin, Cytidin und Thymidin oder Uridin 2′,3′-
Didesoxyribosederivate von basenpaarfähigen Purin- oder
Pyrimidin-Nucleosidtriphosphaten als Kettenabbruchreagenzien
eingesetzt. Dabei kann nach der automatisierbaren
Sequenzierungsanalye von Prober at al. (EP 02 52 683, s. auch
Science 238 (1987): 336) verfahren werden. Sind dabei diese
2′,3′-Didesoxyribosederivate gemäß der Erfindung modifiziert,
wobei jeweils eine native Nucleosidtriphosphat-Art durch ein
substituierbares, erfindungsgemäßes 2′,3′-Didesoxyribo
nucleosidtriphosphat teilweise ersetzt ist, ist eine nicht
radioaktive, aufgrund des Löschung der Hintergrund- bzw.
Streustrahlung mittels zeitverzögerter Fluoreszenzmessung sehr
sensitive Sequenzierungsanalyse möglich. Werden, wie oben
beschrieben, vier durch die Modifikation gemäß der Erfindung
unterscheidbare 2′,3′-Didesoxyribonucleosidtriphosphate ver
wendet, wobei jeweils eine erfindungsgemäße 2′,3′-Didesoxy
ribonucleosidtriphosphat-Art eine native Nucleosidtri-phosphat-
Art teilweise ersetzt, ist eine besonders ökonomische und
effiziente Sequenzierungsanalyse durchführbar, bei der die
enzymatisch gebildeten DNA-Fragmente in einer einzigen
Elektrophorese-Spur aufgetrennt und identifiziert werden
können.
Eine weitere bedeutende Verwendungsmöglichkeit der
erfindungsgemäßen Nucleosidtriphosphate besteht in deren
Verwendung zur Untersuchung und Analyse von Stoffwechsel
vorgängen, insbesondere für die Messung der Nukleinsäure
synthese in vitro und in vivo. Die entsprechenden Ribonucleo
sidtriphosphat-Derivate werden dabei zur Bestimmung der RNA-
Syntheserate, und die entsprechenden 2′-Desoxyribonucleosid
triphosphat-Derivate zur Bestimmung der DNA-Syntheserate
verwendet. Eine Analyse der Nukleinsäuresynthese in vitro kann
mit Replikations- oder Transkriptions-fähigen Zellextrakten
erfolgen. Bevorzugt erfolgt eine Messung der
Nukleinsäuresynthese jedoch in vivo mit intakten Zellen. Die
Zellen befinden sich vorzugsweise in Kultur, wobei adhärent
wachsende Zellen als auch Zellen in Suspension geeignet sind.
Der Einbau der Lanthanidenion-Komplex-Markierung über die
entsprechend modifizierten Nucleosidtriphosphate in die neu
synthetisierte Nukleinsäure (DNA und/oder RNA) ergibt analog
zum radioaktiven System mit radioaktiv markierten Nucleotiden
ein Maß für die Nukleinsäuresyntheserate. Bei dieser Anwendung
der erfindungsgemäßen Nucleosidtriphosphate werden die Vorteile
der Modifizierungsart der Nucleotide gegenüber den
herkömmlichen nicht-radioaktiven Modifizierungsarten wie
Haptenisierung oder Fluoreszenzmarkierung mit herkömmlichen
Fluorophoren wie Fluorescein, Rhodamin oder Cumarin, die nur
über eine kurzlebige Fluoreszenz verfügen, besonders deutlich.
Denn bei einem zellulären System sind unspezifische Bindungen
von Avidin bzw. Antikörpern einerseits und die den Zellen
inhärente Autofluoreszenz andererseits besonders groß.
Da Nucleosidtriphosphate praktisch nicht membrangängig sind,
müssen die erfindungsgemäßen Nucleosidtriphosphate mit
schonenden Verfahren in das Zellinnere eingebracht werden.
Dabei eignen sich insbesondere Verfahren, die auch dem Fachmann
bekannt sind zum Einschleusen von Oligonucleotiden oder
makromolekularen Nukleinsäuren (z. B. zum Transformieren), wie
zum Beispiel die Mikroinjektion, die Elektroporation, die
Calciumphosphat-Präzipitiermethode oder das Liposomen-
Verfahren. Die DE 39 16 595 gibt eine Verfahrensvorschrift zum
Einschleusen von Nucleotiden in intakte Zellen zum Zwecke der
Nukleinsäure-Syntheseratebestimmung speziell unter Verwendung
von Liposomen, während K.T. Hiriyanna et al., Journal of Cell
Biology 107 (1988), 33-44, die Mikroinjektion zu diesem Zweck
verwenden.
Für alle Verwendungen der erfindungsgemäßen Nucleosid
triphosphate gilt, daß die Komplexe K entweder bereits von
vorneherein in Lanthanidenion-komplexierter Form vorliegen,
oder die Komplexbildner mit Energiedonoren werden erst im Laufe
der Verwendung mit Lanthanidenionen komplexiert.
Zur Detektion werden allgemein vorzugsweise solche
Vorrichtungen verwendet, die ein zeitgesteuertes Abstrahlen
und/oder Einfangen von Lichtstrahlung und damit eine
zeitverzögerte Fluoreszenzmessung ermöglichen. Hierzu gehören
beispielsweise im zeitverzögerten Modus arbeitende
Fluoreszenzspektrometer, Fluoreszenzmikroskope, Durchfluß
zytometer, Scanner und Kameras. Diese Vorrichtungen können auch
in integrierender Weise mit anderen analytischen Vorrichtungen
oder Meßeinrichtungen zu einem vollautomatischen System
kombiniert werden.
Die Erfindung wird nachstehend anhand folgender
Ausführungsbeispiele in Verbindung mit den Figuren näher
beschrieben.
Fig. 1 zeigt schematisch einen Syntheseweg zu einer besonderen
Ausführungsform der erfindungesgemäßen Nucleosidtriphosphate,
Terbium3+ - Diethylentriamintetraacetat - (2-amidobenzoyl)-5
(amidoallyl)-2′-desoxyuridin-5′-triphosphat (Tb-DTPA-AB-AA
dUTP).
Fig. 2 zeigt das Elutionsprofil der Reinigung von Tb3+-DTPA-AB-
AA-dUTP mittels Umkehr-Phasen-Hochleistungs-Flüssigkeitschro
matographie.
Fig. 3 zeigt den Einbau von Tb3+-DTPA-AB-AA-dUTP und von
2-Aminobenzoyl-5-(amidoallyl)-2′-desoxyuridin-5′-triphosphat
(AB-AA-dUTP ) in eine Nukleinsäure durch enzymatische
Oligonucleotidverlängerung ("Tailing") mittels Terminaler
Deoxynucleotidyl Transferase (TdT).
Fig. 4 zeigt den Nachweis geringer Mengen verschiedener
Komplexbildner K, die Terbiumionen komplexiert haben, mit der
zeitverzögerten Fluorometrie (TRF) und die entsprechenden
Fluoreszenz-excitations- und -emissionswellenlängen.
0,32 g (2 mMol) Isatosäureanhydrid 1 werden in 1,8 ml
Dimethylsulfoxid (DMSO) gelöst. Nach Zugabe von 200 µl einer
1 M Dimethylaminopyridin-Lösung (DMAP) 2 schließt sich eine
5minütige Inkubation bei 37°C zur Aktivierung des Isatosäure
anhydrids an.
10 mg (18,9 µMol) 5-(3-Aminoallyl)-2′deoxyuridin-5′-tri
phosphat-Ammoniumsalz (AA-dUTP; Sigma, Deisenhofen, FRG) werden
in einem separaten Ansatz in 100 µl deionisiertem H2O vorgelöst
und mit DMSO auf 500 µl verdünnt. Zu dieser AA-dUTP- Lösung
werden 920 µl des Isatosäureanhydrid/DMAP-Gemisches gegeben.
Das Ende der Reaktion wird nach 16stündiger Inkubation bei 37°C
durch HPLC- Auftrennung kontrolliert. Zur Reinigung wird das
Reaktionsprodukt 4 (AB-AA- dUTP) 2mal mit 8 ml
Ethylacetat/Ether (4 : 1) gefällt, durch 5minütige
Zentrifugation bei 5000g sedimentiert, die Festsubstanz im
Vakuumexsikkator getrocknet und anschließend wieder in 1 ml
DMSO aufgenommen.
1 ml der AB-AA-dUTP-Lösung 4 in DMSO wird mit 785 µl einer
100 mM Lösung von TbCl3 in DMSO gemischt und 5 min bei 37°C
inkubiert. Dazu werden 1573 µl einer in DMSO frisch
angesetzten, 100 mM Lösung von DTPA-Anhydrid 5 pipettiert und
15 min geschüttelt. Das Produkt wird mit 12 ml Ethyl
acetat/Ether (1 : 2) gefällt, bei 5000g 5 min sedimentiert, im
Vakuumexsikkator getrocknet, danach in 1 ml deionisiertem H2O
aufgenommen und mit 300 µl Triethylamin alkalisch gemacht, bis
die Substanz vollständig gelöst ist. Vor der abschließenden
HPLC-Reinigung wird die Tb3+DTPA-AB-AA-dUTP-Lösung mit 500 µl
0,5 M EDTA (pH 8,0) 30 min bei Raumtemperatur inkubiert, um
phosphatkomplexiertes Tb3+ abzufangen. Das synthetisierte
Nukleotid wird auf einer Nucleosil 20 mm x 250 mm C18-Säule in
einem 0,1 molaren TEAA (pH 10; Lösung A)/Acetonitril (Lösung B)
Gradienten (0-5 min 10% B; 5-30 min 10-55% B; 30-32,5 min
55-65% B; 32,5-35 min 65% B; 35-40 min 65-10% B) von restlichem
DMAP und den Nebenprodukten der Reaktion gereinigt (Fig. 2).
Aus der Tb3+DTPA-AB-AA-dUTP 6 haltigen HPLC-Fraktion entsteht,
nach dem Abdampfen des Elutionspuffers, eine ölige Phase, aus
der das Tb3+DTPA-AB-AA-dUTP 6 durch Zugabe von einigen
Mikrolitern Aceton in reiner Form ausfällt. Anschließend wird
das Produkt in einer Vakuumzentrifuge getrocknet.
e
In einem Reaktionsvolumen von 20 µl wurden 10 pMol eines
5′-32P-markierten (A.M.Maxam und W. Gilbert, Meth. Enzymology 65
(1980): 499-560) 20-mer-Oligodesoxyribonucleotids mit 100 pMol
des nach Beispiel 1 hergestellten Tb3+DTPA-AB-AA-dUTP in
1 x Kakodylatpuffer mit 1,5 mM CoCl2 oder 1,5 mM MnCl2
(R. Roychoudhury et al., Nucleic Acids Res. 4 (1976): 863-877)
umgesetzt. Die Reaktion wurde durch Zugabe von 50 Einheiten
Terminaler Deoxynuccleotidyl Transferase gestartet und 1 h bei
37°C inkubiert. Das Oligonucleotid wurde mit Ethanol gefällt,
auf einem Sequenzgel (s. Maxam und Gilbert, supra) aufgetrennt
und autoradiographiert (Fig. 3). Der Einbau des
erfindungsgemäßen Nukleosidtriphosphats zeigt sich gegenüber
dem unmodifizierten Oligonucleotid anhand der zusätzlich
erscheinenden Banden.
10 × Kakodylatpuffer:
1 M Kalium-Kakodylsäure (pH 7,6)
250 mM Tris-(hydroxymethyl)aminomethan
2 mM Dithiothreitol (DTT)
15 mM CoCl₂ oder MnCl₂
1 M Kalium-Kakodylsäure (pH 7,6)
250 mM Tris-(hydroxymethyl)aminomethan
2 mM Dithiothreitol (DTT)
15 mM CoCl₂ oder MnCl₂
Die somit hergestellte Nukleinsäure kann als Nukleinsäuresonde
in Nukleinsäurehybridisierungsreaktionen dienen.
Die Fluoreszenzintensitäten verschiedener Komplexbildner K,
welche Tb3+-Ionen komplexiert enthalten, wurden in "counts per
second" in einem im zeitverzögerten Fluoreszenzmodus
arbeitenden "Arcus-1230"-Fluoreszenzspektrometer von Pharmacia-
LKB-Wallac gemessen, wobei und die Verzögerungszeit und die
Meßzeit jeweils 400 µs betrug. Als Proben dienten wäßrige
1 ml-Lösungen. Die Signal-Dosis-Kurven in Fig. 4 zeigen, daß
bereits geringe Mengen der Terbiumkomplexe nachweisbar sind.
Zudem demonstriert die Figur, daß die Substituenten des
aromatischen Rings des Komplexbildners die Langzeit-Fluoreszenz
beeinflussen. Ebenso variieren die Excitationswellenlängen. Die
maximalen Emissionswellenlängen sind für Terbiumionen
spezifisch.
Claims (16)
1. Nucleosidtriphosphorsäureester mit der allgemeinen Formel
R-K oder R-A-K,worin R ein Ribonucleosid-, ein 2′-Desoxyribonucleosid oder ein
2′,3′-Didesoxyribonucleosid-triphosphorsäureester oder deren
metallisches oder nicht-metallisches Salz ist, A - falls
vorhanden - eine Amino-, eine Alkyl-, eine Alkenyl-, eine
Alkinyl-, eine Aryl-, eine Aralkyl oder eine Alkarylgruppe ist,
die als strukturelle, funktionelle Einheiten, sowohl endständig
als auch intermediär eine oder mehrere Amino-, Amido-, Imino-,
Hydrazino-, Azo-, Triazen-, Keto-, Ester-, Hydroxy-, Ether-,
Thioether, Disulfid-, Ureido-, und/oder Thioureido-Gruppe oder
-Gruppen enthalten können, wobei die Wasserstoffatome dieser
strukturellen, funktionellen Einheiten durch Alkyl-, Alkenyl-,
Aryl-, Alkaryl- oder Aralkyl-Reste substituiert sein können,
und K ein Komplexbildner für Lanthanidenionen ist, der einen
Energiedonor für Lanthanidenionen enthält.
2. Nucleosidtriphosphorsäureester nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß der Komplexbildner ein oder mehr
Lanthanidion(en) komplexiert hat.
3. Nucleosidtriphosphorsäureester nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß der Komplexbildner Europium-, Terbium-,
Samarium- und/oder Dysprosiumion(en) komplexiert hat.
4. Nucleosidtriphosphorsäureester nach Ansprüchen 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß A - falls vorhanden - entlang der
längsten Kette nicht mehr als 20 Atome aufweist.
5. Nucleosidtriphosphorsäureester nach einem der
vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der
Molekülteil -K oder -A-K an den Positionen 5-C eines
Pyrimidinrings, 8-C eines Purinrings, N4 des Cytosinrings, 7-C
eines 7-Desazapurinrings oder N6 des Adeninrings gebunden ist.
6. Nucleosidtriphosphorsäureester nach Anspruch 5, dadurch
gekennzeichnet, daß, wenn A vorhanden ist und
- a) der Molekülteil -A-K an der Position 5-C eines
Pyridinrestes gebunden ist, -A- die Struktur
-CH=CH-(CH₂)₁-
(NH)m(CO)n-(CH₂)o-,
-C≡C-(CH₂)l-(NH)m(CO)n-(CH₂)o-, oder
-S-(CH₂)l-(NH)m(CO)n-(CH₂)o-,aufweist, worin l und o, unabhängig von l, eine Zahl von 0 bis 8 ist, m und n, unabhängig von m, gleich 0 oder 1 ist; - b) der Molekülteil -A-K an der Position 8-C eines Purin restes oder 7-C eines 7-Desazapurinrings gebunden ist, -A- die Struktur -X -(CH₂)l-(NH)m(CO)n-(CH₂)o-,aufweist, worin X= CH₂, CH₂O, O, S oder NH ist und l, m, n und o wie oben definiert sind; oder
- c) der Molekülteil -A-K an den Positionen N⁴ des
Cytosinrestes oder N⁶ des Adeninrestes gebunden ist, -A- die
Struktur
-(NH)p-(CH₂)l-(NH)m(CO)n-(CH₂)o- oder
-(NH)p-(CH₂)l- (CO)n(NH)m-(CH₂)o-,aufweist, worin p gleich 0 oder 1 ist und l, m, n und l m, n und o wie oben definiert sind.
7. Nucleosidtriphosphorsäureester nach einem der
vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß K ein
Komplexbildner für Europiumionen ist und der Energiedonor ein
Kryptat mit α,α′-Bipyridin- und/oder 1,10-Phenantrolin
einheiten, ein Phenanthrolin, ein Pyridin, ein Bipyridin oder
ein Terpyridin ist, wobei die aromatischen Ringe Carboxylat-,
Amino-(poly-) carboxylat- und/oder Polyamino-(poly-)carboxylat-
Reste enthalten können.
8. Nucleosidtriphosphorsäureester nach einem der
vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß K ein
Komplexbildner für Terbiumionen ist und zusammengesetzt ist aus
den strukturellen Einheiten D-C oder C-D, worin D ein
Energiedonor für das Terbiumion ist und als strukturelle
Einheit eine ortho-Aminobenzoesäure oder eine para-Amino
salicylsäure oder deren Salze enthält und C ein Polyamino
polycarboxylat ist.
9. Nucleosidtriphosphorsäureester nach Anspruch 8, dadurch
gekennzeichnet, daß das Polyaminopolycarboxylat EDTAyl oder
DTPAyl ist.
10. Nucleosidtriphosphorsäureester nach Anspruch 8,
gekennzeichnet durch die Struktur
11. Nucleosidtriphosphorsäureester nach einem der vorher
gehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
aromatischen Ringe der Energiedonoren für die Lanthanidenionen
einen oder mehrere Halogen-, Niedrigalkyl-, Niedrigalkoxy-,
Nitro-, Sulfo- und/oder Cyano-Substituenten tragen.
12. Verwendung der Nucleosidtriphosphorsäureester nach einem
der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 11 als Substrate in
enzymatischen Umsetzungen.
13. Verwendung der Nucleosidtriphosphorsäureester nach einem
der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 11 als Substrate in
enzymatischen Umsetzungen für Enzyme, die Nucleotide in
Nukleinsäuren einbauen.
14. Verwendung der Nucleosidtriphosphorsäureester nach einem
der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 11 zur Herstellung von
Nukleinsäuresonden.
15. Verwendung der 2′,3′-Didesoxyribonucleosidtriphosphorsäure
ester nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 11 zur
Nukleinsäure-Sequenzanalyse.
16. Verwendunq der Nucleosidtriphosphorsäureester nach einem
der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 11 zur Messung der
Nukleinsäuresynthese in vitro und in vivo.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4119075A DE4119075A1 (de) | 1991-06-10 | 1991-06-10 | Nucleosidtriphosphorsaeureester und deren verwendung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE4119075A DE4119075A1 (de) | 1991-06-10 | 1991-06-10 | Nucleosidtriphosphorsaeureester und deren verwendung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE4119075A1 true DE4119075A1 (de) | 1992-12-17 |
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ID=6433617
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DE4119075A Withdrawn DE4119075A1 (de) | 1991-06-10 | 1991-06-10 | Nucleosidtriphosphorsaeureester und deren verwendung |
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DE (1) | DE4119075A1 (de) |
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