Gebiet der Erfindung
-
Diese Erfindung betrifft ein Verfahren zum Bilden eines
Dünnschichtdielektrikums insbesondere zur Herstellung von
Kondensatoren in dynamischen Speichern mit wahlfreiem Zugriff und eine
integrierte Schaltungsvorrichtung, die ein durch dieses
Verfahren gebildetes Dünnschichtdielektrikum enthält.
Hintergrund der Erfindung
-
Ohne den Umfang der Erfindung zu begrenzen, wird ihr
Hintergrund als Beispiel in Verbindung mit aktuellen Verfahren zum
Bilden von Dünnschichtkondensatoren beschrieben.
-
Bisher wurde auf diesem Gebiet in DRAMs SiO&sub2; oder Si&sub3;N&sub4; als
dielektrisches Material für Dünnschichtkondensatoren verwendet.
Nimmt die Dichte an integrierten Schaltungen (die Anzahl von
Vorrichtungen pro Quadratzentimeter) zu, dann müssen die
Kondensatoren, die die elektrische Ladung in jeder DRAM-
Speichervorrichtung speichern, kleiner werden und dabei in etwa
die gleiche Kapazität aufrechterhalten. Unter Bezug auf die
folgende Gleichung sind C die Kapazität eines
Planarkondensators, ε die Dielektrizitätskonstante, ε&sub0; die
Dielektrizitätskonstante des freien Raums, A die Fläche und d die
Dicke des Dielektrikums.
-
C = εε&sub0;A/d
-
Man sieht, daß die Kapazität direkt proportional zu der
Dielektrizitätskonstante und umgekehrt proportional zu der Dicke ist.
Deshalb muß ε erhöht und/oder die Dicke des Dielektrikums
vermindert werden, um kleinere Kondensatoren herzustellen und
dabei die gleiche Kapazität aufrechtzuerhalten.
-
Ein Verfahren, um eine Verminderung der Kondensatorfläche zu
ermöglichen, liegt in der Verwendung von Materialien mit einer
viel höheren Dielektrizitätskonstante als SiO&sub2; oder Si&sub3;N&sub4;. Die
Dielektrizitätskonstante für diese beiden Materialien beträgt
weniger als zehn. Eine wichtige Klasse von Materialien mit
hoher Dielektrizitätskonstante besteht aus Perowskiten (z. B.
BaTiO&sub3; und SrTiO&sub3;). Die Dielektrizitätskonstanten dieser
Materialien können bis zu 10000 betragen, wenn sie als
Sondermassen hergestellt werden. Zur Herstellung von
Miniaturkondensatoren müssen diese Materialien nützlicherweise auf eine Weise
aus Dünnschichten gebildet sein, die ihre hohen
Dielektrizitätskonstanten relativ zu derjenigen von SiO&sub2; erhält.
-
Die EP-A-0 431 671 offenbart ein Verfahren zur Herstellung
eines Keramikkörpers aus einem dielektrischen Material auf der
Basis von Bariumtitanat. Der Keramikkörper wird aus
Pulvermaterialien durch Heißpressen hergestellt. Dieses Dokument
berichtet, daß sich aus der Beigabe von Donator- und
Akzeptormaterial eine Verminderung der Dielektrizitätskonstante ergibt,
wobei die Verminderung um so stärker ist, je mehr Materialien
beigegeben werden. Es berichtet auch, daß die
Dielektrizitätskonstante von BaTiO&sub3; bei einer Korngröße zwischen 0,7 und 1 um
maximal ist und mit zunehmender Korngröße rasch abnimmt.
-
Das zwischengeschaltete Dokument EP 0 503 565 A2 zeigt, daß
kleine Mengen (z. B. 0,02 - 0,1 Gew.-%) von Verbindungen des
Typs CuO oder BaTiO&sub3; (z. B. BaTiO&sub3; + SrTiO&sub3; + BaZrO&sub3; + PbTiO&sub3; +
LaTiO&sub3; + CeO&sub2;) beigegeben werden, um bei Verwendung für
Kondensatordielektrika den Verlustfaktor zu senken.
-
Die DE-A-39 15339 beschreibt ein Dielektrikum, das aus einem
Gemisch aus BaTiO&sub3;, Ba0,7Sr0,3TiO&sub3;, Ta&sub2;O&sub5; und CoO hergestellt
ist.
Zusammenfassung der Erfindung
-
Diese Erfindung betrifft nach der Definition der beigefügten
Ansprüche ein Verfahren zum Erhöhen der
Dielektrizitätskonstante von Perowskitmaterialien. Perowskitmaterialien sind (1)
jedes Material, das die wohlbekannte Perowskitkristallstruktur
aufweist, die typischerweise CaTiO&sub3; heißt; und (2)
Verbindungen mit Strukturen, die über geringe Gitterverformungen oder
das Auslassen von Atomen von der idealen kubischen
Perowskitstruktur abgeleitet werden können. Viele Perowskite haben die
chemische Formel ABO&sub3;, worin A ein oder mehrere einwertige,
zweiwertige oder dreiwertige Elemente und B ein oder mehrere
fünfwertige, vierwertige oder zweiwertige Elemente ist.
-
Man hat entdeckt, daß aktuelle Verfahren zum Bilden von
Dünnschichten aus Perowskitmaterialien allgemein nicht die
günstigen Eigenschaften behalten, die diese Materialien in Form
von Sondermassen aufweisen. Insbesondere kommen die
Dielektrizitätskonstanten aktueller Dünnschichten aus diesen Materialien
nicht denjenigen von Perowskitmaterialien gleich, die als
Sondermassen hergestellt werden. Falls diese Materialien ferner
bei den Dünnschichtkondensatoren verwendet werden sollen, aus
denen Speichervorrichtungen bestehen, müssen sie auch bei
starken elektrischen Feldern kleine Leckströme aufweisen und
niedrige Verlustfaktoren haben. Die elektrischen, chemischen
und mechanischen Eigenschaften müssen über den
Betriebstemperaturbereich ziemlich gleichmäßig sein.
-
Es ist schwierig, die hohen Dielektrizitätskonstanten zu
bewahren, die Sondermassenformen von Perowskitmaterialien in
Dünnschichtform aufweisen. Man hat herausgefunden, daß die
Dielektrizitätskonstante dieser Materialien allgemein mit
abnehmender Korngröße abnimmt. Die Korngröße liegt bei
Sondermassen allgemein bei 1 bis 20 Mikrometern (um), während die
Korngröße in einer Dünnschicht gewöhnlich gleich der
Schichtdicke, also allgemein 0,02 bis 0,20 um ist. Beispielsweise
liegt der Bereich von Dielektrizitätskonstanten, der bei
Sondermassenbariumtitanat (BaTiO&sub3;, im folgenden als BT
bezeichnet) oder Bariumstrontiumtitanat ((Ba,Sr)TiO&sub3;, im
folgenden als BST bezeichnet) beobachtet wird, allgemein
zwischen 1000 und 20000, während der Bereich von
Dielektrizitätskonstanten, der bei Dünnschichten aus diesen Materialien
beobachet wird, nur zwischen 100 und 600 liegt.
-
Zur Verwendung bei Dünnschichtkondensatoren wurden auch andere
Materialien ins Auge gefaßt. Die Dielektrizitätskonstanten
einiger Materialien wie (Pb,La)(Zr,Ti)O&sub3; und Pb(Mg,Nb)O&sub3;
nehmen mit abnehmender Korngröße nicht so rasch ab. Allerdings
enthalten diese Materialien PbO, das mit vielen Materialien
sehr reaktiv ist, leicht chemisch reduziert wird, einen hohen
Dampfdruck hat und leicht Siliciumvorrichtungen vergiftet. Aus
diesen Gründen sind solche Materialien vermutlich ungeeignete
Kandidaten zur Verwendung bei der Herstellung integrierter
Schaltungen.
-
Auf diesem Gebiet wurden in der Forschung starke Anstrengungen
unternommen, die hohe Dielektrizitätskonstante von Perowskiten
wie BT und BST in Dünnschichtform zu bewahren. Bekanntlich
dient die Abscheidung von Dünnschichten auf eine Weise, mit der
die Korngröße maximiert wird, zur Maximierung der
Dielektrizitätskonstante. Dies läßt sich durchführen, indem die Temperatur
des Substrats, auf das die Perowskitschicht abgeschieden wird,
hoch gehalten wird, da höhere Abscheidungstemperaturen
gewöhnlich höhere Korngrößen in der abgeschiedenen Schicht erzeugen.
Allerdings können höhere Substrattemperaturen bestehende
Vorrichtungen und Strukturen beschädigen, die bereits auf dem
Substrat ausgebildet sind. Die Temperaturen sollten allgemein
so niedrig wie möglich gehalten werden. Aktuelle Verfahren zur
Abscheidung von Dünnschicht-Perowskitmaterialien mit hohen
Dielektrizitätskonstanten sind also durch die Schichtdicke und
mögliche Beschädigungen eingeschränkt, die dadurch bewirkt
werden, daß das Substrat auf hohe Temperaturen gebracht wird.
-
Allgemein wird die Dielektrizitätskonstante von Dünnschicht-
Perowskitmaterialien durch Dotierung verbessert. Die
beschriebene Erfindung ist ein Verfahren, das durch die Merkmale von
Anspruch 1 definiert ist. Ein verbessertes dielektrisches
Material wird gebildet, indem ein
Eigenleitungs-Perowskitmaterial mit einer kritischen Eigenleitungskorngröße mit einem
oder mehreren Donatordotanden dotiert wird, dann eine Schicht
aus dem donatordotierten Perowskitmaterial mit einer
durchschnittlichen Korngröße gebildet wird, die kleiner als die
kritische Eigenleitungskorngröße ist, wodurch die
Dielektrizitätskonstante wesentlich höher als die Dielektrizitätskonstante
des Eigenleitungs-Perowskitmaterials mit einer
durchschnittlichen Korngröße ähnlich der durchschnittlichen Korngröße der
Schicht ist. Die kritische Korngröße bedeutet bei der
vorliegenden Verwendung die höchste Korngröße, so daß die
Dielektrizitätskonstante mit abnehmenden Korngrößen rasch abzunehmen
beginnt. Das donatordotierte Perowskitmaterial ist ferner mit
einem oder mehreren Akzeptordotanden dotiert, um ein
donatorakzeptor-dotiertes Perowskitmaterial zu bilden, wodurch der
spezifische Widerstand wesentlich erhöht wird und/oder der
Verlustfaktor wesentlich vermindert wird. Das Eigenleitungs-
Perowskitmaterial hat eine chemische Zusammensetzung ABO&sub3;,
worin A ein oder mehrere einwertige, zweiwertige oder
dreiwertige Elemente bedeutet und B ein oder mehrere fünfwertige,
vierwertige, dreiwertige oder zweiwertige Elemente bedeutet.
-
Die Strukturen, die dieses verbesserte dielektrische Material
enthalten, können eine Schicht aus donatordotiertem
Perowskitmaterial mit einer durchschnittlichen Korngröße
umfassen, die kleiner als die auf der Oberfläche des Substrats
gebildete kritische Eigenleitungskorngröße ist. Andere
Strukturen umfassen eine solche Schicht aus donatordotiertem
Material, die zwischen zwei elektrisch leitfähigen Schichten
angeordnet ist.
-
Für die durch das Verfahren der vorliegenden Erfindung
hergestellten Materialien finden sich viele Anwendungen. Die
präsentierten Materialien können bei vielen Strukturen zur
Anwendung kommen, die in Halbleiterschaltungen verwendet
werden, wie bei Kondensatoren, MOS-Transistoren, Pixeln für
elektromagnetische Strahlungserfassungsanordnungen und
elektrooptischen Anwendungen. Vorrichtungen, die die
piezoelektrischen Eigenschaften vieler dieser Materialien
ausnutzen, profitieren von dieser Erfindung.
-
Die Vorteile dieser Erfindung umfassen wesentlich erhöhte
Dielektrizitätskonstanten für Perowskitmaterialien, die mit
Korngrößen gebildet sind, die typischerweise in Dünnschichten
zu finden sind. Außerdem ist durch die dargestellten Verfahren
der spezifische Widerstand allgemein erhöht und der
Verlustfaktor allgemein vermindert. Die Erfindung sorgt auch für eine
verbesserte Gleichmäßigkeit der Dielektrizitätskonstante
bezüglich der Temperatur für Perowskitmaterialien in
Dünnschichtform.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
-
Die Merkmale, als kennzeichnend für die Erfindung gelten, sind
in dem beigefügten Anspruch dargelegt. Allerdings sind die
Erfindung sowie ihre Vorteile am besten unter Bezug auf die
folgende detaillierte Beschreibung in Verbindung mit den
beigefügten Zeichnungen zu verstehen.
In den Zeichnungen sind:
-
Fig. 1 ein Graph, der die Veränderung der
Dielektrizitätskonstante gegenüber der Temperatur für undotiertes
Bariumtitanat bei unterschiedlichen Korngrößen zeigt;
-
Fig. 2 ein Graph, der die Veränderung der
Dielektrizitätskonstante gegenüber der Temperatur für undotiertes
Bariumtitanat bei unterschiedlichen Korngrößen zeigt;
-
Fig. 3 ein Graph, der die Veränderung der
Dielektrizitätskonstante gegenüber der Korngröße für undotiertes Bariumtitanat
zeigt; und
-
Fig. 4 ein Graph, der die Veränderung der
Dielektrizitätskonstante gegenüber der Temperatur für undotiertes
Bariumstrontiumtitanat bei unterschiedlichen Korngrößen zeigt.
Detaillierte Beschreibung der bevorzugten Ausführungsformen
-
In Fig. 1 ist gezeigt, daß sich die Dielektrizitätskonstante
von undotiertem Bariumtitanat (BT) mit der Temperatur und der
Korngröße verändert. Bei einer Korngröße von 6,8 um hat die
Dielektrizitätskonstante eine scharfe Spitze bei der Curie-
Temperatur, ist aber bei anderen Temperaturen viel niedriger.
Ist die Korngröße auf 0,7 um vermindert, dann ist die Spitze
weniger ausgeprägt, die Dielektrizitätskonstante unter der
Curie-Temperatur nimmt zu und ändert sich mit der Temperatur
weniger. Bei noch kleineren Korngrößen nimmt die
Dielektrizitätskonstante für alle Temperaturen ab.
-
Unter Bezug auf Fig. 2 ist der gleiche Trend zu sehen. Bei
hohen Korngrößen (d. h. 53 um) hat die Dielektrizitätskonstante
eine ausgeprägte Spitze bei der Curie-Temperatur. Wenn die ·
Korngröße abnimmt, dann nimmt die Dielektrizitätskonstante
unter der Curie-Temperatur zu. Bei 1,1 um ist die
Dielektrizitätskonstante beispielsweise etwa dreimal höher bei
Temperaturen zwischen 0ºC und der Curie-Temperatur.
-
Unter Bezug auf Fig. 3 ist zu sehen, daß es eine Korngröße
gibt, bei der die Dielektrizitätskonstante unter der Curie-
Temperatur auf dem Maximum liegt. Fig. 3 zeigt Messungen der
Dielektrizitätskonstante von Bariumtitanat bei 25ºC sowie 70ºC
(die beide unter der Curie-Temperatur für dieses Material
liegen). Nach der vorliegenden Verwendung bedeutet die
kritische Korngröße wieder die höchste Korngröße, so daß die
Dielektrizitätskonstante mit abnehmenden Korngrößen rasch abzunehmen
beginnt. Nach den in Fig. 3 dargestellten Daten liegt die
kritische Korngröße für Bariumtitanat bei etwa 0,7 um.
-
Auf diesem Gebiet in der Vergangenheit unternommene
Anstrengungen versuchten, die Dielektrizitätskonstante von
Dünnschichten zu maximieren, indem die Schichten auf eine Weise gebildet
wurden, die bewirkt, daß sich die Korngröße der kritischen
Korngröße nähert. Die vorliegende Erfindung erhöht die
Dünnschicht-Dielektrizitätskonstante, indem das Perowskit-Material
dotiert wird, um die kritische Korngröße zu reduzieren. Jede
Technik, die die kritische Korngröße vermindert, wird die
Dielektrizitätskonstante bei noch kleineren Korngrößen für
Temperaturen unter der Curie-Temperatur verbessern.
-
Man hat herausgefunden, daß Donatordotanden allgemein die
kritische Korngröße von Perowskitmaterialien vermindern.
Allgemein ist ein Element oder Ion ein Donatordotand, wenn (1)
es ein Atom in dem Kristallgitter ersetzt und eine größere
Anzahl von Valenzelektronen als das Atom hat, das es ersetzt,
oder wenn (2) es im Zwischengitter vorliegt und seine
Elektronenschale weniger als halb voll ist. Dazwischenliegende Fälle
sind unsicher und können empirisch bestimmt werden.
Beispielsweise verhalten sich manche Elemente als Donatordotanden bei
(1), wenn ihre Valenz die gleiche wie bei dem ersetzten Atom
ist. Ebenso verhalten sich bei (2) manche Elemente als
Donatordotanden, wenn ihre Valenzschale genau halb voll ist.
-
Ebenso hat man herausgefunden, daß Akzeptordotanden den
spezifischen Widerstand mancher Perowskitmaterialien erhöhen.
Man hat auch herausgefunden, daß Akzeptordotanden den
Verlustfaktor mancher Perowskitmaterialien vermindern. Deshalb liegt
ein weiterer Gesichtspunkt dieser Erfindung in der Akzeptor-
Codotierung von Perowskitmaterialien. Allgemein ist ein Element
oder Ion ein Akzeptordotand, wenn (1) es ein Atom in dem
Kristallgitter ersetzt und eine kleinere Anzahl von
Valenzelektronen als das Atom hat, das es ersetzt, oder wenn
(2) es im Zwischengitter vorliegt und seine Elektronenschale
mehr als halb voll ist. Dazwischenliegende Fälle sind unsicher
und können empirisch bestimmt werden. Beispielsweise verhalten
sich manche Elemente als Akzeptordotanden bei (1), wenn ihre
Valenz die gleiche wie bei dem ersetzten Atom ist. Ebenso
verhalten sich bei (2) manche Elemente als Akzeptordotanden,
wenn ihre Valenzschale genau halb voll ist.
-
Ein Dotand ist eine Spezies, die absichtlich in ein
Eigenleitungsmaterial eingebracht wird, um einen bestimmten Effekt zu
erzielen. Unbeabsichtigte Störstellen, die in Konzentrationen
von unter etwa 0,1 Mol-% vorliegen, gelten allgemein nicht als
Dotanden. Demnach ist ein Eigenleitungsperowskitmaterial im
Zusammenhang dieser Erfindung ein Perowskitmaterial, bei dem
Störstellen, die sich als Donator- oder Akzeptordotanden
verhalten, wenn überhaupt mit Konzentrationen von unter etwa
0,1 Mol-% vorliegen. Ebenso ist eine kritische
Eigenleitungskorngröße die kritische Korngröße eines Eigenleitungs-
Perowskitmaterials.
-
Die Nennzusammensetzungsformel für das Material der bevorzugten
Ausführungsform ist wie folgt angegeben:
-
(Baa, Srb, Cac)1-xDxTi1-yAyO&sub3;;
-
worin D ein dreiwertiges Donatorion (z. B. Bi, Sb, Y, La, Ce,
Pr, Nd, Sm, Gd, Tb, Dy, Ho und Er oder eine Kombination daraus)
aufweist und A ein dreiwertiges Akzeptorion (z. B. Co, Cu, Fe,
Mn, Ru, Al, Ga, Sc, U, In, Ni und Yb oder eine Kombination
daraus) oder ein zweiwertiges Akzeptorion (z. B. Mg) aufweist.
Es sei bemerkt, daß sowohl die dreiwertigen als auch die
zweiwertigen Akzeptorionen auf dem Ti-Subgitter liegen. Die
Werte für die Zusammensetzungsverhältnisse sind in Tabelle 1
angegeben.
Tabelle 1
-
Selbstverständlich ist die Summe aus a, b und c dann eins (d. h.
a + b + c = 1).
-
Die Nennzusammensetzungsformel für das Material einer zweiten
bevorzugten Ausführungsform ist wie folgt angegeben:
-
(Baa, Srb, Cac)Ti1-x-yDxAyO&sub3;;
-
worin D ein fünfwertiges Donatorion (z. B. Nb, Ta oder eine
Kombination daraus) aufweist und A ein dreiwertiges oder
zweiwertiges Akzeptorion (z. B. Co, Cu, Fe, Mn, Ru, Al, Ga, Mg,
Sc, U, In, Ni und Yb oder eine Kombination daraus) aufweist.
Die Werte für die in Tabelle 1 angegebenen
Zusammensetzungsverhältnisse gelten immer noch.
-
Die Nennzusammensetzungsformel für das Material einer dritten
bevorzugten Ausführungsform ist wie folgt angegeben:
-
(Baa, Srb, Cac)1-x-yDxAyTiO&sub3;;
-
worin D ein dreiwertiges Donatorion (z. B. Bi, Sb, Y, La, Ce,
Pr, Nd, Sm, Gd, Tb, Dy, Ho und Er oder eine Kombination daraus)
aufweist und A ein einwertiges Akzeptorion (z. B. K, Na oder
eine Kombination daraus) aufweist. Wieder gelten die Werte für
die in Tabelle 1 angegebenen Zusammensetzungsverhältnisse.
-
Die Nennzusammensetzungsformel für das Material einer vierten
bevorzugten Ausführungsform ist wie folgt angegeben:
-
(Ba, Srb, Cac)1-yAyTi1-xDxO&sub3;;
-
worin D ein fünfwertiges Donatorion (z. B. Nb, Ta oder eine
Kombination daraus) aufweist und A ein einwertiges Akzeptorion
(z. B. K, Na oder eine Kombination daraus) aufweist. Wiederum
gelten die Werte für die in Tabelle 1 angegebenen
Zusammensetzungsverhältnisse.
-
Es sei bemerkt, daß die vorhergehenden Formeln für die vier
aufgeführten Ausführungsformen kein Gleichgewicht der
elektrischen Ladung enthalten, wenn x und y nicht gleich sind.
Da x und y allgemein unterschiedlich sind (gewöhnlich x > y),
muß die Ladungskompensation stattfinden, indem Ionenleerstellen
an dem (den) Ba- und/oder Ti-Subgitter(n) gebildet werden. Für
das Beispiel der ersten Ausführungsform (d. h. dreiwertige
Donatoren an der Ba-Stelle und dreiwertige Akzeptoren an der
Ti-Stelle) würde unter der Annahme, daß x > y und die
Kompensation an dem Ba-Subgitter stattfindet, folgende Formel
die Ladungskompensation berücksichtigen:
-
[(Baa, Srb, Cac)1-xDxV(x-y)/&sub2;][Ti1-yAy]O&sub3;,
-
da die Differenz bei der Ionenladungssubstitution (x-y) ist und
eine Bariumleerstelle (V) eine Ladungsdifferenz von 2
kompensieren kann (Ba hat eine Valenz von 2). Wenn die Kompensation
an der Ti-Stelle stattfinden würde, dann wären (x-y)/4
Leerstellen erforderlich. Bei der vorliegenden Erfindung ist
typischerweise erwünscht, daß x > y, ansonsten könnte die
Kompensation an dem Sauerstoffsubgitter stattfinden.
-
Es ist zu sehen, daß die Einbeziehung der Ladungskompensation
je nach den Annahmen zu einer Vielzahl von verschiedenen
Formeln führt. Deshalb wird angenommen, daß die für die ersten
vier bevorzugten Ausführungsformen angegebenen Nennformeln die
Veränderungen umfassen, die zum Erhalt der Ladungskompensation
erreicht werden können.
-
Bei einem Experiment wurde ein Material mit folgender
Nennzusammensetzung vorbereitet:
-
(Ba0,66,Sr0,34)0,99Dy0,01Ti0,999Mn0,001O&sub3;
-
Das Material wurde hergestellt, indem Bestandteile in einer
Lösung kombiniert wurden, dann wurde die Lösung in der Masse
kalziniert, gemahlen, gepreßt und dann gesintert. Die
resultierende keramische Dichte betrug wenigstens 95% der
theoretischen Dichte. Das keramische Material wurde dann
mechanisch poliert und auf eine Dicke von 254 um (10 mil)
verdünnt. Eine Metallisierung wurde aufgebracht, um
Testkondensatoren zu bilden.
-
Die durchschnittliche Korngröße dieses Materials war nach
Messung durch das Line-Intercept-Verfahren 0,5 um. Die
Spitzendielektrizitätskonstante (die Dielektrizitätskonstante bei
Curie-Temperatur) war höher als 10000 und änderte sich rasch
bezüglich der Temperatur. Dieses Verhalten weist darauf hin,
daß die kritische Korngröße dieses Materials kleiner als 0,5 um
ist.
-
Oben wurden einige bevorzugte Ausführungsformen beschrieben. Es
versteht sich, daß der Umfang der Erfindung auch
Ausführungsformen enthält, die sich von den beschriebenen unterscheiden,
aber im Rahmen der Ansprüche bleiben. Man erwartet, daß andere
Verbindungen, die oben nicht ausdrücklich erwähnt wurden, von
den Wirkungen der Donatordotierung profitieren. Beispielsweise
ist (Sr, Pb)TiO&sub3; ein Eigenleitungs-Perowskitmaterial, das in
der Elektronikindustrie starke Verwendung finden kann und von
der Donatordotierung profitieren würde.
-
Die internen und externen Anschlüsse an Vorrichtungen, die mit
diesem verbesserten dielektrischen Material hergestellt wurden,
können ohmisch, kapazitiv, direkt oder indirekt, über
Zwischenschaltungen oder auf andere Weise ausgebildet sein. Es ist an
eine Ausführung in diskreten Bauteilen oder voll integrierten
Schaltungen in Silicium, Galliumarsenid oder anderen
Elektronikmaterialfamilien zu denken.
-
Diese Erfindung wurde zwar unter Bezug auf veranschaulichende
Ausführungsformen beschrieben, diese Beschreibung soll aber
nicht einschränkend ausgelegt werden. Dem Fachmann werden
verschiedene Modifizierungen und Kombinationen der
veranschaulichenden Ausführungsformen im Rahmen des beigefügten Anspruchs
deutlich.