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Kurze Zusammenfassung
der Offenbarung
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf den allgemeinen Bereich der
genetischen Manipulation von höheren
Pflanzen und bezieht sich vor allem auf die Schaffung von transgenen
Pflanzen, die verändert
wurden, um erhöhte
Gehalte von polyhydroxylierten Zuckern oder Polyolen zu bilden.
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Hintergrund
der Erfindung
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Eine
der Einsatzmöglichkeiten
der modernen Biotechnologie war die Ermöglichung der genetischen Manipulation
von höheren
Pflanzen. Mit dem Begriff genetische Manipulation, wie er hier verwendet
wird, wird beabsichtigt, die Einfügung von einem oder mehreren
fremden, für
gewöhnlich
chimären
Genen, die entweder nicht natürlicherweise
in dem Pflanzengenom vorhanden sind oder nicht in dieser Form in
der Pflanze vorkommen, in das vererbbare, genetische Material einer
Pflanze zu beschreiben. Die transformierte Pflanze selber und ihre
Nachkommen, die das eingefügte
Gen tragen, werden als transgene Pflanzen bezeichnet, und das eingefügte Gen
kann manchmal als ein Transgen bezeichnet werden. Es ist wichtig,
dass das eingefügte
fremde Gen durch Nachkommenschaft der ursprünglich manipulierten Pflanzen
durch normale sexuelle Mendel'sche
Vererbung vererbbar ist, in anderen Worten, dass die Keimlinie der
Pflanze transformiert ist.
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Das
erste, und immer noch am weitesten verbreitete Verfahren der genetischen
Manipulation von Pflanzen basiert auf der Fähigkeit eines natürlichen
pflanzlichen Pathogens, Agrobacterium tumefaciens, einen Teil seiner
Plasmid-DNA, die als seine T-DNA (Transfer-DNA) bezeichnet wird,
in eine Wirtspflanze einzuführen.
Das Agrobacterium-Plasmid, das für
diese Fähigkeit
verantwortlich ist, ist als "Ti"-Plasmid, für Tumorinduzierend,
bekannt, da es die natürliche
Funktion des Plasmids ist, in infizierten Pflanzenzellen einen onkogenen
Prozess zu induzieren, durch den sich die Bakterien ernähren. Wissenschaftler
haben gelernt, wie die onkogene Fähigkeit aus dem Ti-Plasmid
von Agrobacterium entfernt, oder dieses "entwaffnet" werden kann, und dann in die T-DNA
des entwaffneten Ti-Plasmids das fremde Gen einzufügen, das
in die Pflanze eingeführt werden
soll. Dem das veränderte
Ti-Plasmid tragende Agrobacterium wird dann ermöglicht, anfällige Pflanzenzellen zu infizieren,
und sein Transferprozess überträgt das fremde
Gen bzw. die fremden Gene in der T-DNA in die Pflanzenzellen. Wenn
ein selektierbarer Resistenzmarker, d. h. ein Transgen, das Resistenz
gegenüber einem
Antibiotikum oder Herbizid, gegen das die Pflanze anfällig ist,
verleiht, in das Ti-Plasmid eingefügt wird, kann das Selektionsagens
verwendet werden, um auf die transformierten Pflanzenzellen zu selektieren.
Die transformierten Zellen können
dann zu vollständigen,
sexuell reifen Pflanzen regeneriert werden.
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Die
Techniken der Agrobakterium-vermittelten Pflanzentransformation
wurden auf eine große
Anzahl von Pflanzen angewendet, einschließlich Tabak, Tomate, Petunie,
Baumwolle, Karotte, Sojabohne und Walnuss. Die Technik kann jedoch
in einigen Pflanzen wegen Einschränkungen im Wirtsbereich von
Agrobacterium-Arten (vor allem bezüglich dikotyler Pflanzen) und
dem Fehlen von Regenerationsprotokollen für einige Pflanzen eingeschränkt sein.
Andere Ansätze
ermöglichten
die genetische Manipulation der meisten der wichtigen Pflanzenarten,
die einer Agrobacterium-Transformation nicht zugänglich sind. Es ist möglich, Gene
durch die einen elektrischen Schock um fassende Elektroporation,
oder durch chemische Zellwanddurchlöcherung bei Verwendung von
Polyethylenglykol in einzelne Pflanzenzellen einzuführen, und
diese Techniken wurden verwendet, um Protoplasten von Reis und anderen
Cerealien, die keine Agrobacterium-Wirte sind, zu transformieren.
Dieser Ansatz ist für
Arten geeignet, die aus Protoplasten regeneriert werden können. Eine
andere kürzlich
entwickelte Technik nutzt mit DNA bedeckte Mikroprojektile, die
physisch in Pflanzenzellen hinein beschleunigt werden. Von dieser „beschleunigte
Partikel-Transformationstechnik" wurde
berichtet, dass sie mit Gewebekulturen von Tabak, mit Gewebekulturen
von Mais und Baumwolle und mit meristematischen Gewebe von Sojabohne,
Pappel und Baumwolle funktioniert.
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Im
Allgemeinen sind transgene Pflanzen, obwohl sie sich ein wenig von
natürlichen
Pflanzen der Art unterscheiden, generell nicht vollständig verändert. Die
transgene Pflanze kann ein oder mehrere, manchmal viele Kopien eines
eingefügten
fremden Gens tragen. Die eingefügten
Gene können
oft exprimiert werden, obwohl für
die Gene, die exprimiert werden, die Stärke der Expression abhängig von
Variablen wie der Kopienzahl, dem Ort der Insertion (von dem angenommen
wird, dass er zufällig
ist), der Stärke
von Promotor oder Enhancer, und der Beschaffenheit der kodierenden
Sequenz variieren wird. Da Kopienzahl und Insertionsstelle mit jedem
Transformationsereignis variieren, ist es gewöhnlich der Fall, dass verschiedene
unabhängige
transgene Pflanzenfamilien oder -linien erzeugt werden, die etwas
verschiedene Expressionseigenschaften haben können. Im Allgemeinen scheint
es keine grundlegenden Unterschiede zwischen den transgenen Pflanzen,
die durch eines dieser Verfahren erzeugt wurden, zu geben, d. h.
es gibt Variation zwischen den Pflanzen, aber diese ist von dem
Verfahren der Transformation unabhängig. In jedem Fall, obwohl
noch nicht alle Pflanzen genetisch verändert wurden, deuten die momentan
verfügbaren
Techniken und die große
Bandbreite von Pflanzen, auf die sie angewendet wurden, darauf hin,
dass es keine biologischen Barrieren für der genetischen Manipulation
einer jeden Pflanzenart gibt.
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Beim
Studium von transgenen Pflanzen werden Tabak und Arabidopsis am
häufigsten
als Modellsysteme verwendet. Dies liegt daran, dass Tabak durch
die Verfügbarkeit
bekannter und geeigneter selektierbarer Marker und fertiger Regenerationsprotokolle
im Allgemeinen eine der am einfachsten durch Agrobacterium-Transformation
genetisch zu manipulierenden Pflanze ist. Allgemein wurde gezeigt,
dass Transgene, die in Tabak gut exprimiert werden, mit vergleichbaren
Eigenschaften in anderen Pflanzenarten exprimiert werden. Tabak
ist ferner in seiner osmotischen Regulation und Zuckersynthese typisch
für Stress-sensitive
Nutzpflanzen. Tabak produziert natürlicherweise kein Mannitol
in seinen Geweben und von ihm wurde berichtet, dass er zum Abbau
von Mannitol nicht in der Lage ist.
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Während die
Verfahren für
die genetische Manipulation der meisten der wichtigen landwirtschaftlichen Nutzarten
inzwischen entwickelt wurden, gab es einen etwas geringeren Fortschritt
bei der Identifizierung von fremden Merkmalen oder Genen, die nutzbringend
in Pflanzen eingefügt
werden können.
Die bei dieser Technik bisher am bekanntesten Beispiele betreffen
Gene, die Resistenz verleihen, zum Beispiel Resistenz gegenüber Herbiziden
oder Schädlingen.
Solche Gene können
das gewünschte
Merkmal (d. h. Resistenz) durch ein einzelnes Transgen verleihen.
Die Verbesserung einiger die Vitalität, Ausbeute, Wasser- oder Salztoleranz, Hitzestress
oder dergleichen betreffenden, eher agronomisch wichtigen Merkmale
von Pflanzen erschien anfänglich
eine etwas schwierigere Zielsetzung zu sein. Die mit diesen Qualitäten assoziierten
Merkmale sind wenig verstanden, und das Gen, oder wahrscheinlicher,
die Gene, die mit den verschiedenen Merkmalen verbunden sind, sind
im Großen
und Ganzen nicht charakterisiert. Dementsprechend gibt es eine Notwendigkeit, neue
Klassen von Merkmalen oder Genen zu identifizieren, die in Nutzpflanzen
eingefügt
werden können,
um zu versuchen, diese besser wachsen zu lassen. Sogar wenn neu
eingefügte
Gene eine Pflanze unter landwirtschaftlichen Bedingungen nicht besser
abschneiden lassen, sind derartige Gene tragende transgene Pflanzen für Forschungsvorhaben
zur Untersuchung sinnvoll, wie Veränderungen in internen Prozessen
der Pflanze (z. B. osmotische Regulation) die Leistung der Pflanzen
auf dem Feld beeinflussen.
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Natürlich fangen
alle Pflanzen Energie in Form des Sonnenlichtes ein und speichern
Energie in einer chemischen Form als Zucker. Dennoch variieren die
von den Pflanzen gebildeten Zucker in Art und relativer Menge von
Pflanze zu Pflanze. Zusätzlich
zu ihrer Funktion als chemischer Energiespeicher können einige
Zucker oder andere Kohlenhydrate ebenfalls zur Regulation des osmotischen
Gleichgewichts der Pflanzen dienen. Die osmotische Fähigkeit
der Pflanzenzellen und die relativen osmotischen Gleichgewichte
zwischen den sub-zellulären
Organellen können
grundlegend mit der Fähigkeit
der Pflanzen zusammenhängen,
verschiedenen Typen von Stress zu widerstehen, so z. B. Einfrieren
oder Salzstress zusätzlich
zu Dürre
oder Wasserstress. Kälte
beispielsweise kann für
Pflanzengewebe wegen des auftretenden Wasserverlustes verheerend sein,
lange bevor Temperaturspitzen erreicht werden, bei denen Eis in
den Pflanzengeweben kristallisieren würde. Diese Fähigkeit
des Überstehens
von Wasserstress kann grundlegend mit der Pflanzenleistung unter ungünstigen
Bedingungen zusammenhängen.
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Die
Rolle von Polyalkoholzuckern oder Polyolen im Pflanzenmetabolismus
ist wenig verstanden, trotz der Tatsache, dass bis zu 30 Prozent
der jährlichen
globalen Kohlenstoffproduktion durch höhere Pflanzen eher in Polyole
gehen dürfte
als in einfache Zucker. Von den Polyolen ist Mannitol das in der
Na tur am meisten verbreitetste. Während es in ungefähr 70 Pflanzenfamilien
gefunden wird, wird es mit Ausnahme von Stangensellerie (Apiaceae),
Kaffee (Rubiaceae) und Olive (Oleaceae) in keiner wichtigen landwirtschaftlichen
Feld- oder Gemüsefrucht
in messbaren Mengen gebildet. In Algen und Pilzen wird Mannitol
ziemlich verbreitet gebildet.
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In
einigen Pflanzenarten sind andere Polyole verbreitet, sogar in einigen
Fällen,
bei denen keine metabolische Rolle für Polyole offensichtlich ist.
Beispielsweise ist bekannt, dass die Polyole Ononitol und Pinitol in
einigen Pflanze bei Stressbedingungen durch Dürre, Salz oder niedrige Temperatur
produziert werden. In einigen dieser Pflanzen scheint das gebildete
Polyol ein Endprodukt zu sein, d. h. eines, das keine weitere metabolische
Rolle innehat und von dem aus kein anderes Metabolit synthetisiert
wird. Dies eröffnet
die Möglichkeit,
dass die Anreicherung von derartigen Polyolen einer osmotisch regulativen
Aufgabe dient.
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In
Pflanzen gibt es zwei getrennte Wege für die Mannitol-Biosynthese. Ein
zum Beispiel in Braunalgen verwendeter Weg beginnt mit der Reduktion
von Fruktose-6-P zu Mannitol-1-P durch die Mannitol-1-P-Dehydrogenase
mit einem NAD-Cofaktor, gefolgt von Dephosphorylierung durch eine
spezifische Mannitol-1-P-Phosphatase. (Mannitol-6-P und Mannitol-1-P
sind gleichbedeutend.) In Stangensellerie ist der Ablauf verschieden,
beginnend mit Mannose-6-P, das reduziert wird zu Mannitol-1-P durch
Mannose-6-P-Reduktase mit einem NADP-Cofaktor, gefolgt wiederum
von Dephosphorylierung.
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In
E. coli ist ein katabolisches System für Mannitol bekannt. In E. coli
wird Mannitol aus der Umgebung aufgenommen und durch Phosphorylierung
zu Mannitol-1-Phosphat (M1P) umgewandelt. Dann wandelt ein NAD-abhängiges Enzym,
Mannitol-1-Phosphat-Dehydrogenase
(M1PD) in einer Gleichgewichtsreaktion das Mannitol-1-Phosphat in
Fruktose-6-Phosphat um. Das für
dieses Enzym kodierende Gen, das als mt1D bezeichnet wird, wurde
kürzlich
durch andere kloniert.
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Die
Untersuchung der Polyol-Bildung in stresstoleranten Pflanzen ist
ein Ansatz zur Abschätzung
der Funktion von Polyolen in der pflanzlichen Stressantwort. Es
gibt eine Anzahl von salztoleranten Pflanzen, die als Halophyten
bezeichnet werden, die verhältnismäßig tolerant
gegenüber
Dürre und
Kälte als
auch Salz sind. Unglücklicherweise
sind die meisten unserer wichtigen Nutzpflanzen Salz-empfindliche
Arten, die als Glykophyten bezeichnet werden. Wenn die Gene und
Mechanismen, die von Halophyten verwendet werden, um Stress zu bekämpfen, identifiziert
sind, könnte
es möglich
werden, diese Gene und/oder Mechanismen durch genetische Manipulation
in wichtige Nutzpflanzen zu überführen.
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Ein
einmaliges System, das verwendet werden kann, um Stresstoleranzgene
und -mechanismen zu identifizieren, ist der induzierbare Halophyt
Mesembryanthemum crystallinum, die gewöhnliche Eispflanze. Als ein
fakultativer Halophyt unterzieht sich die Eispflanze einer Reihe
von Stress-induzierten biologischen Veränderungen, um stresstoleranter
zu werden. Eine dieser Veränderungen
beinhaltet einen Wechsel der metabolischen Pfade, d. h. von C3 zum Crassulaceen-Säuremetabolismus („crassulacean
acid metabolism"),
als eine Maßnahme
zur Wasserspeicherung. Andere dieser Veränderungen waren bisher wenig
charakterisiert.
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Schaewen
et al, EMBO J. 1990, Band 9, Seiten 3033–3044 berichten von der Expression
einer aus Hefe stammenden Invertase in der Zellwand von Tabak- und
Arabidopsispflanzen. Diese führt
zu einer, das Wachstum und den Phänotyp von transgenen Tabakpflanzen
stark beeinflussenden Anreicherung von Kohlenhydraten und der Inhibierung
der Photosynthese.
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Zusammenfassung
der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung stellt eine transgene Pflanze zur Verfügung, die
in ihren Zellen als vererbbares, genetisches Merkmal ein fremdes
Gen umfasst, das die Expression eines Enzyms bedingt, das die Bildung
eines Polyols in den Geweben der Pflanze aus natürlicher Weise in der Pflanze
vorkommenden Substanzen katalysiert, wobei das Polyol in den Geweben
der Pflanze natürlicherweise
nicht gebildet wird und das Polyol in der Pflanze ohne nachteilige
Auswirkungen auf die Pflanze akkumuliert.
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In
einer besonderen Ausführungsform
bezieht sich die Erfindung auf eine Pflanze, die in ihren Zellen als
ein vererbbares, genetisches Merkmal ein fremdes Gen umfasst, das
die Expression eines Enzyms bedingt, das die Bildung von Mannitol
in den Geweben der Pflanze aus einer natürlicherweise in der Pflanze
vorkommenden Substanz katalysiert.
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In
einer weiteren Ausführungsform
stellt die Erfindung ein Verfahren zur Veränderung der Zuckeralkohol-Bestandteile
einer Nutzpflanzenart zur Verfügung,
welches das Einführen
eines Gens in das Genom der Nutzpflanze durch genetische Manipulation
umfasst, wobei das Gen ein Enzym exprimiert, das in den Zellen der
Pflanze die Bildung eines in Pflanzen der Pflanzenart natürlicherweise
nicht gebildeten Zuckeralkohols aus einem natürlicherweise in Pflanzen der
Pflanzenart gebildetem Zucker katalysiert.
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Die
Beschreibung eines neuen Ansatzes zur genetischen Manipulation von
höheren
Pflanzen ist ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung,
so dass nützliche
Nutzpflanzen mit neuen Merkmalen hergestellt werden können und
die Forschung zur Verbesserung von Nutzpflanzen gefördert werden
kann.
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Ein
weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist die genetische
Manipulation von natürlicherweise
kein Mannitol bildenden Pflanzen, damit diese Mannitol bilden. Die
Bildung von Mannitol in solchen Pflanzen ist für Forschungszwecke nützlich,
und kann wegen der erhöhten
Stresstoleranz der manipulierten Pflanzen landwirtschaftlich nützlich sein.
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Noch
ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist die genetische
Manipulation von natürlicherweise
kein Ononitol bildenden Pflanzen, damit diese Ononitol bilden. Die
Bildung von Ononitol oder seinem Metabolit Pinitol kann auch die
Stresstoleranz in Glykophyten-Pflanzen erhöhen.
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Pflanzen
zu verändern,
damit diese in wachsenden Pflanzen neue Kohlenhydrate ohne nachteilige Auswirkungen
auf die Pflanze bilden, ist noch ein weiterer Gegenstand der vorliegenden
Erfindung.
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Es
ist ein überraschendes
Merkmal der vorliegenden Erfindung, dass Mannitol-bildende, transgene Pflanzen,
die von einer Pflanzenart abstammen, die natürlicherweise kein Mannitol
bildet und von der berichtet wurde, dass sie Mannitol schlecht metabolisiert,
wenn sie es überhaupt
metabolisieren kann, durch die Anwesenheit von Mannitol in ihrem
Gewebe nicht nachteilig beeinflusst sind, sondern deren Vitalität und Stresstoleranz
sich tatsächlich
erhöht
zu haben scheinen.
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Andere
Gegenstände,
Eigenschaften und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden aus
der folgenden Beschreibung offensichtlich, wenn diese in Verbindung
mit den beiliegenden Zeichnungen betrachtet wird.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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1 ist
eine schematische Darstellung der Konstruktion der Pflanzenexpressionsvektoren p35SMTLDL
und p35SMTLDS.
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2 ist
eine schematische Darstellung der Konstruktion des Pflanzenexpressionsvektors pRBCSMTLDS.
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3 ist
ein Schaubild, das die verschiedenen, von den hiesigen Erfindern
konstruierten Expressionsvektoren darstellt.
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4 illustriert
drei grafische Darstellungen der Ergebnisse von Hochleistungs-Anionenaustausch-Chromatographie
mit gepulster amperometrischer Detektion (HPAE-PAD)-Analyse der
löslichen
Zucker von Pflanzengeweben.
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5 illustriert
drei weitere grafische Darstellungen von HPAE-PAD-Analysen von transgenen
Pflanzengeweben.
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Ausführliche
Beschreibung der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung ist auf ein Verfahren der genetischen Manipulation
von Pflanzen gerichtet, um agronomische oder physiologische Veränderungen
in den Pflanzen durch die Veränderung
der Bildung von polyhydroxylierten Zuckern oder Polyolen in den
Geweben der Pflanzen zu erzeugen. Im Besonderen wurde herausgefunden,
dass es möglich
ist, eine Pflanze, die natürlicherweise
ein bestimmtes Polyol, wie zum Beispiel Mannitol, nicht bildet,
genetisch so zu manipulieren, dass sie physiologisch messbare Mengen
des Polyols als ein metabolisches Produkt aus Vorläuferzuckern,
die normalerweise in den Geweben der Pflanze vorhanden sind, bildet. Überraschenderweise
erzeugt die Bildung von Mannitol durch eine Pflanze, die es natürlicherweise
nicht bildet, keine nachteilige Auswirkungen auf die Pflanze, es
scheint das Wachstum der Pflanze zu fördern, was zu einer sichtbar
vitaleren und gesünderen
Pflanze führt.
Dieses Ergebnis wurde erreicht durch Einführen eines fremden Gens in
das Genom einer Pflanze, das für
die Expression eines bakteriellen Enzyms kodiert, das bei im Zytosol
der Pflanzenzelle vorherrschenden physiologischen Bedingungen in
der Lage ist, die Bildung von Mannitol aus Fruktose zu katalysieren.
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Es
wurde ferner herausgefunden, dass einer der Stressinduzierten Mechanismen
in fakultativen Halophyten ebenfalls die Synthese von Polyolen beinhaltet.
Durch Identifizierung und Klonierung eines der für eine derartige Stress-Antwort
verantwortlichen Gene ist es nun möglich geworden, mit dem direkten
Transfer von Stress-Toleranzmerkmalen, die mit der Polyolbildung
zusammenhängen,
in Glykophytenarten zu beginnen.
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Die
Arbeit, aus der die hier beschriebene Erfindung hervorgegangen ist,
begann als eine Untersuchung der Durchführbarkeit einer Veränderung
der relativen Kohlenhydratbestandteile von Pflanzengeweben. Als
die Technik der genetischen Manipulation bekannter und anerkannter
wurde, wurde eine daraus folgende Untersuchung darauf gerichtet,
welche nützlichen
Veränderungen
in Pflanzen gemacht werden könnten,
so dass diese einfacher manipuliert werden können, letztlich für höhere agronomische
Zwecke. Veränderungen bei
der Bildung von Polyolen oder Zuckeralkoholen in Pflanzen haben
ferner einen unmittelbareren Forschungsnutzen durch Beweisen der
Variationen und Veränderungen,
die in Pflanzenosmolyten erzeugt werden können, so dass das osmotische
Gleichgewicht von Pflanzengeweben besser verstanden werden kann.
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Eines
der Ziele der genetischen Manipulation von Pflanzen ist die Erzeugung
von Pflanzen, die gegenüber
Stressen in der Feldumgebung resistenter sind. Die Gesamtanpassungsfähigkeit
von Pflanzen gegenüber
Wasser- und Salzstressen scheint abhängig zu sein von osmotischen
Anpassungen, die von der Pflanze während Stresszeiten gemacht
werden können,
und die Fähigkeit
von Pflanzen, solche osmotischen Anpassungen zu machen, scheint
von einer Anzahl von kompatiblen Cytosoluten abzuhängen, die
innerhalb der Zellen von höheren
Pflanzen gebildet werden. Höhere
Pflanzen erzeugen eine Vielzahl von kompatiblen Cytosoluten. Enthalten
innerhalb dieser Verbindungen sind verschiedene Zuckermoleküle, einschließlich Oligosaccharide
und Polyole. Daher wäre
ein möglicher
Weg, die Fähigkeit
von genetischen Manipulatoren der Pflanze zur Veränderung
der Stresssensitivität
von Pflanzen zu testen, die Veränderung
der Polyol-Bildung innerhalb einer bestimmten Pflanze, und die Verwendung
dieser Pflanze zur Untersuchung, welche Effekte erzielt würden. Es
war vor den Ergebnissen, von denen hier berichtet wird, nicht klar,
dass diese Zielsetzung möglich
war. In der Theorie könnte
man erwarten, dass das Pflanzengewebe überschüssige Mengen einer Verbindung
zu ihrem Nachteil anreichern, wenn man in eine Pflanze die Fähigkeit
zur Synthese einer nicht-natürlichen
Verbindung aus einem reichlich vorhandenen Substrat in Abwesenheit
eines metabolischen Abbauweges für
diese Verbindung einführt.
Beispielsweise könnte
man erwarten, dass Polyol-Biosynthese endogene pflanzliche Metabolite
von Wildtyp-Pflanzen abziehen würde
und dadurch metabolische Pfade des Wildtyps zum Nachteil der transgenen
Pflanze verändern
würde. Überraschend
war, was man herausgefunden hat, dass relativ große Mengen
eines Polyols, wie Mannitol, ohne Schädigung der Pflanze in Pflanzengeweben
gebildet werden können,
sogar wenn von diesen Pflanzenarten berichtet wurde, dass sie Mannitol
schlecht metabolisieren. Zusätzlich
und sogar noch überraschender
wurde herausgefunden, dass die Einführung eines einzelnen Gens,
das die Bildung eines einzelnen Polyols ermöglicht, zu einer sichtbaren
Verbesserung der Vitalität
und Produktivität in
einer Pflanze (d. h. Mannitolanreicherung) führen kann, und eindeutig zu
signifikanten biochemischen Veränderungen
der Pflanze ohne übermäßigen Stress
oder Schaden für
die Pflanze führen
kann. Tatsächlich
wird die transgene Pflanze stresstoleranter.
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Ein
anderer Weg der Untersuchung desselben Problems war auf die Charakterisierung
der Mechanismen der Stressantwort von Stress-toleranten Pflanzen
gerichtet. Diese Untersuchung war auf die gewöhnliche Eispflanze, Mesembryanthemum
crystallinum gerichtet, da diese Pflanze ein induzierbarer Halophyt
ist. Durch Studie der Mechanismen, die in der Pflanze durch Stress
induziert werden, und Gegenüberstellen
dieser Mechanismen mit denen aus der Pflanze in ihrem nicht-induziertem
Zustand, wurde ein besseres Verständnis von Verfahren erreicht,
mit denen glykophytische Pflanzen mit Stresstoleranz versehen werden
können.
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Es
ist herausgefunden worden, dass eine der Stressantworten in der
Eispflanze die transkriptionelle Induzierung eines für eine neue
Metyltransferase kodierenden Gens ist. Diese Metyltransferase wurde
durch einen funktionellen Test als eine myo-Inositol-O-Metyltransferase
identifiziert, und ist in der Eispflanze an der Biosynthese des
zyklischen Polyols D-Pinitol beteiligt. Pinitol wird in einer Anzahl
von salz- und stresstoleranten Arten reichlich gebildet, und kann
sich in der Eispflanze auf über
70 Prozent des löslichen
Kohlenhydrats der Pflanze anreichern. Paul und Cockburn, Jour. Exp.
Bot. 40: 1093–1098
(1989). Da myo-Inositol ein weit verbreitetes Pflanzenmetabolit
ist, ermöglicht
die Verfügbarkeit
des für
die myo-Inositol-O-Metyltransferase kodierenden Gens, das hier als
Imt1 bezeichnet wird, die Einführung
dieses einzelnen Gens in eine große Anzahl von Zielpflanzenarten,
um Anreicherung von Ononitol in diesen Pflanzen durch Metylierung
von myo-Inositol zu verursachen.
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Daher
werden, wie unten beschrieben, zwei einzelne Gene beschrieben, die
in der Lage sind, eine neue Polyol-Biosynthese in transgenen Pflanzen
zu induzieren. Ein Gen ist bakteriellen Ursprungs und das andere
stammt aus einer stresstoleranten Pflanze. Es ist daher offensichtlich,
dass eine Vielzahl von Techniken zur Herbeiführung einer Polyol-Anreicherung
in Pflanzen für
Stresstoleranz in Pflanzen möglich
ist. Jedes der beiden beispielhaften Gene, die diese Techniken ermöglichen,
ist unten beschrieben.
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Gen zur Mannitolbildung
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Das
Gen bakteriellen Ursprungs wurde verwendet, um zu zeigen, dass transgene
Tabakpflanzen gebildet wurden, die Mannitol bilden können und
die eine erhöhte
Toleranz gegenüber
Salz haben. Vor der hier beschriebenen Arbeit war es unbekannt,
ob Pflanzen ohne ungünstige
Folgen derart verändert
werden können,
dass sie Mannitol bilden. Tatsächlich
konnte vernünftigerweise
erwartet werden, dass die Bildung von Mannitol in Pflanzenzellen
schädlich
für diese
Zellen ist, da die untersuchte Pflanzenart, Tabak, normalerweise kein
Mannitol bildet. Von Tabak wurde normalerweise nicht erwartet, dass
es einen Abbauweg für
eine Chemikalie, d. h. Mannitol hat, die es normalerweise nicht
bildet, und von ihm wurde berichtet, dass er es schlecht abbaut,
Thompson et al., Physio. Plant., 65, Seiten 365–369 (1986). Basierend auf
diesem wäre
die vernünftige
Erwartung bei einer Bildung von Mannitol eine übermäßige Anreicherung von Mannitol
in den Zellen der Pflanze, die zu einem osmotischen Ungleichgewicht
und schließlich
zum Platzen oder Deformierung von Pflanzenzellen führen würde. Tatsächlich ist
dies aus Gründen,
die noch unklar sind, nicht der Fall gewesen. Endogene Systeme innerhalb
der Tabakpflanze scheinen tatsächlich
in der Lage zu sein, mit Mannitol umzugehen und auf es zu reagieren,
im Besonderen es systemisch innerhalb der Pflanze bevorzugt zu bestimmten
Teile der Pflanze zu transpor tieren. Folglich und überraschenderweise
war die Bildung eines einzigartigen Polyols, das normalerweise in
einer Pflanzenart nicht vorkommt, nicht nur nicht in der Lage, die
Pflanze zu schädigen, die
Pflanze schien hingegen gut in der Lage zu sein, mit der Existenz
dieses Polyols in ihren Geweben umzugehen und das Polyol bevorzugt
innerhalb der Pflanze zu transportieren, ohne dass zusätzliche
Modifikationen der Pflanzengenetik notwendig sind.
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Folglich
begannen die Erfinder der vorliegenden Erfindung mit diesem Ziel
im Kopf die Polyolbildungseigenschaften von höheren Pflanzen zu verändern. Dies
zu tun erforderte die Bildung eines heterologen oder fremden Enzyms,
das die Bildung eines gewünschten
Polyols in den Zellen von Pflanzengeweben katalysieren würde, in
Pflanzenzellen. Die Enzyme, welche die Bildung von Polyolen in höheren Pflanzen
katalysieren, waren vor der hier beschriebenen Arbeit allgemein
schlecht charakterisiert. Klone für die Gene dieser Pflanzenenzyme
waren noch nicht erhältlich.
Daher war die Suche nach einem geeigneten Enzymgen, das in Pflanzenzellen
transformiert werden sollte, zuerst auf Gene für Enzyme gerichtet, die in
bakteriellen Systemen charakterisiert waren. Da die Effizienz von
Enzymen über
einen pH-Bereich variiert, ist es ratsam, nach einem Gen für ein Enzym
zu suchen, das in dem pH-Bereich des Pflanzenzytosols arbeiten kann.
Das Enzym sollte ein Substrat verwenden, das in ausreichenden Mengen
sowohl im Zytosol von Pflanzen als auch in den Chloroplasten vorhanden
ist. Die Konzentration dieses Substrats innerhalb des Zytosols und
des Chloroplasten sollte ausreichend sein, um ausreichende Mengen
des Polyols zu produzieren, die zu biochemischen Veränderungen
in der Pflanze führen,
die mit einem angemessen zuverlässigem
Test detektiert werden können.
Es wird weiterhin bevorzugt, dass das Enzym entweder einen leicht
verfügbaren
Co-Faktor oder keinen Faktor verwendet, so dass Katalyse in einer
transgenen Pflanzen fortschreiten kann, die ein einzelnes transfor mierendes Gen
in sich eingeführt
trägt.
Es ist, daher bevorzugt, dass das Enzym ein einfaches Enzym ist,
eines ohne zusätzliche
Untereinheiten oder benötigte
Co-Faktoren.
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Die
Suche nach einem Enzym, das die oberen Bedingungen trifft, wurde
durchgeführt,
die zur Identifizierung eines Enzyms führte, das als Mannitol-1-P-Dehydrogenase
(M1PD) bekannt ist, das in E. coli identifiziert wurde. Das Gen
für dieses
Enzym wurde kloniert und war für
Forscher in der Molekularbiologie verfügbar, wie beschrieben von Lee
und Saier, J. Bact., 153: 2, Seiten 685–692 (1983). Das Gen für das M1PD-Enzym
wird als mt1D bezeichnet. In E. coli ist das Enzym am Katabolismus
von Mannitol beteiligt, das eine Kohlenstoffquelle für die Bakterien
ist. Mannitol wird durch die Bakterien phosphoryliert, um Mannitol-1-Phosphat zu
bilden, das dann durch das M1PD-Enzym dehydrogenisiert wird, um
Fruktose-6-Phosphat zu bilden. NADH ist der einzige Co-Faktor für diese
Reaktion. Die Reaktion ist reversibel und das Enzym ist ein einzelnes
Polypeptid, das keine zusätzlichen
Untereinheiten benötigt
und ist daher als einzelne Einheit aktiv. Die kodierende Sequenz
für das
für die
Expression dieses Enzyms kodierende bakterielle Gen ist als SEQ
ID: NO: 1 unten angegeben, welche die kodierende Sequenz für mt1D enthält. Dieses
bakterielle Enzym arbeitet effizient bei einem optimalen pH zwischen
6,5 und 8,5, was mit Bedingungen im Pflanzenzytosol verträglich ist.
Das Substrat für
die Biosynthese von Mannitol-1-P ist Fruktose-6-P, die reichlich im Zytosol von allen
höheren
Pflanzen vorhanden ist. Zusätzlich
ist der Co-Faktor NADH ebenfalls in höheren Pflanzen vorhanden. Folglich
scheinen alle notwendigen Bedingungen für die Synthese von Mannitol-1-P
aus Fruktose-6-P durch die Einführung
eines dieses einzelne Enzym kodierenden Gens in der Theorie in den
Geweben von Tabak vorhanden zu sein. Bevor die Pflanzen erzeugt
wurden war nicht klar, dass diese Bedingungen ausreichend sind.
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In
den hier beschriebenen transgenen Pflanzen wird Mannitol eindeutig
in physiologisch signifikanten Mengen gebildet. Der gefolgerte Weg
der Mannitol-Synthese ist, dass Fruktose-6-P aus freier Fruktose durch einen natürlichen
Prozess in den Zellen der Pflanze gebildet wird. Fruktose-6-P ist
ein natürliches
indirektes Produkt des photosynthetischen Zuckerbildungsprozesses.
Das Fruktose-6-P wird durch das M1PD-Enzym, das durch das mt1D-Gen
exprimiert wird, in Mannitol-1-P umgewandelt. Das Mannitol-1-P wird
dann durch eine nichtspezifische Phosphatase, die natürlicherweise
in der Pflanze vorkommt, dephosphoryliert. Während die Umwandlung von Fruktose-6-P
zu Mannitol-1-P in einem thermodynamischen Gleichgewicht sein kann,
ist die Dephosphorylierung von Mannitol-1-P hochgradig bevorzugt
und dieser Syntheseweg legt daher nicht nahe, wie das Mannitol danach
abgebaut werden könnte.
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Die
durch Einführen
des mt1D-Gens erzeugten transgenen Tabakpflanzen werden durch die
Anwesenheit des Gens nicht schädlich
beeinflusst. Die Pflanzen scheinen im Gegenteil mindestens ebenso
gesund und vital zu sein wie nicht-transformierte Kontrollen. Zusätzlich haben
die transgenen Pflanzen gezeigt, dass sie einen erhöhten Grad
an Salztoleranz haben. In Kontrollexperimenten sind das mt1D-Gen
exprimierende transgene Pflanzen unter Bedingungen, die für Kontrollpflanzen
schädlich
waren, vital geblieben. Damit wurde die Fähigkeit der Polyol-Anreicherung, die
Stresstoleranz zu erhöhen,
gezeigt.
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Wie
oben kurz beschrieben sind verschiedene Techniken für die Einführung von
fremden einzelnen Genmerkmalen in höhere Pflanzen nun allgemein
weit bekannt und können
von Fachleuten durchgeführt
werden. Kodierende Sequenzen für
eingeführte
Proteine, wie die unten angegenben mt1D-kodierende Sequenz in SEQ
ID: NO: 1, können
mit geeigneten flankierenden regulatorischen Sequenzen, wie Promotoren
und Terminatoren, kombiniert werden, um Expressionskassetten zu
bilden, die in Pflanzenzellen transformiert werden können. Eine
Vielzahl von Techniken kann verwendet werden, um solche Pflanzenexpressionsvektoren
in Pflanzenzellen einzuführen.
Die als erste entwickelte und am meisten verwendete Technik basiert,
wie oben beschrieben, auf dem infektiösen Mechanismus von Agrobacterium
tumefaciens. Es wurden aber auch andere Techniken, wie die Elektroporation
von Protoplasten und die Einführung
von Nukleinsäuren
in das Innere von Pflanzenzellen durch beschleunigte Partikel entwickelt
und gezeigt, dass sie effektiv bei der Bildung transgener Pflanzen
sind.
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Es
ist in der Industrie auch bekannt und anerkannt, dass die Einführung einer
ein oder zwei Gene tragenden Pflanzenexpressionskassette in das
Genom einer Pflanze zu transgenen Pflanzen führt, die in der Lage sind,
die eingeführten
Transgene durch normale Mendel'sche
Vererbung an ihre Nachkommen weiterzugeben. Während es einige Abweichungen
in verschiedenen Familien oder Linien von Pflanzen, die durch Verwendung
solcher Pflanzentransformationstechniken erzeugt wurden, gibt, sind
die Variationen innerhalb von Pflanzenlinien oder Familien stabil
und scheinen von solchen Variationen wie der Kopienanzahl und des
Lokus des genetischen Einschubs in das Genom der Pflanze abzuhängen. Wie
unten beschrieben werden wird, haben die Erfinder verschiedene unterschiedliche,
unabhängige,
das mt1D-Gen unter verschiedenen Promotoren tragende Pflanzenlinien
erzeugt, und alle sind effektiv, indem sie Mannitol in den transgenen
Pflanzen in einfach messbaren Mengen bilden. Das eingefügte Gen
ist vollständig
durch Mendel'sche
Vererbung vererbbar und ist wirksam, egal ob es in homozygoten oder
heterozygoten Pflanzen vorhanden ist.
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Was
hierdrin vorgeschlagen wird, ist, dass die gleiche Methodik auf
andere höhere
Pflanzen, die natürlicherweise
kein Mannitol bilden, angewendet wird. Keine der Hauptfeldfrüchte, wie
die Getreide, einschließlich
Mais und Weizen, und anderen Feldfrüchte, wie Baumwolle und Sojabohnen,
und die Hauptgemüsefrüchte, mit
Ausnahme von Stangensellerie, bilden Mannitol in messbaren Mengen
oder mehr als ungefähr
fünf Millimolar
davon. Es wurde hier gefunden, dass die Einführung eines einzelnen Gens
in Tabakpflanzen in relativ starker Mannitolbildung innerhalb des
Zytosols der Pflanzen führt.
Es hat sich gezeigt, dass Mannitolmengen größer als 100 Millimolar einfach
messbar sind und wirksam, sichtbare Verbesserung der allgemeinen
Vitalität und
des Wachstums der transgenen Pflanzen, in die das Mannitolbildungsmerkmal
eingeführt
wurde, zu bewirken. Es ist ausdrücklich
beabsichtigt und hier vorgesehen, dass Mannitolbildung daher in
anderen Pflanzenarten erzeugt werden kann, sowohl als ein Laborwerkzeug,
um die Katabolismus- und Speichereigenschaften von Polyolen in diesen
Pflanzenarten zu untersuchen, als auch möglicherweise als eine Strategie,
um verbesserte agronomische oder landwirtschaftliche Leistung der
derartig gebildeten transgenen Pflanzen zu induzieren.
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Als
eine Variante der vorliegenden Erfindung ist es ebenfalls beabsichtigt,
dass das mt1D-Gen so in transgene Pflanzen eingeführt wird,
dass sie Mannitol bevorzugt in den Chloroplasten in den transformierten Pflanzen
bilden. Es ist gewünscht,
dass das Vorkommen des Enzyms und folglich Mannitols in den Chloroplasten
vorhanden ist, speziell wegen der Theorie, dass die protektiven
osmotischen Wirkungen des Mannitols ausgeprägter sein werden, wenn sie
in den Chloroplasten vorhanden sind. Dies kann durch Plazieren der mt1D-kodierenden
Sequenz in einer Pflanzenexpressionskassette durchgeführt werden,
die eine 5'-Transit-Peptidsequenz
enthält,
die den Transit des exprimierten Peptids bevorzugt in die Chloroplasten
verursacht. Eine derartige Transit-Peptid-Expressionskassette ist
durch Guerineau et al., Nucl. Acids Res. 16: 23, Seite 11380 (1989)
beschrieben. Wenn es möglich
wird, Gene direkt in zelluläre
Organelle zu transferieren, könnte sich
dies ebenso als nützlich
erweisen, den Ort der Mannitolsynthese zu kontrollieren.
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Imt1-Gen
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Wie
oben erwähnt
war ein anderer Weg der Untersuchung auf die Identifizierung von
Mechanismen in dem Salz-toleranten Halophyten M. Crystallinum, der
Eispflanze, gerichtet, um für
seine induzierbare Salz-Toleranz verantwortliche Gene zu identifizieren.
Eine subtrahierte cDNA-Bibliothek, die mit Stressinduzierten Sequenzen
angereichert war, wurde erzeugt, um die molekulare Grundlage dieser
induzierbaren Salztoleranz zu untersuchen. Die cDNA-Bibliothek wurde
dann untersucht, um solche transkriptionellen Produkte zu identifizieren,
deren Expression in der Pflanze nach Stressinduktion bevorzugt oder
dramatisch erhöht
war. Dies wurde durch Vergleich der cDNAs von gestressten und ungestressten
Pflanzen durchgeführt.
Eine Anzahl von cDNAs wurde identifiziert, die während des Prozesses der Stressantwort
dramatisch hoch reguliert waren. Kreuzhybridisierungsexperimente
zeigten letztlich, dass drei verschiedene Klone aus diesen cDNA
identifiziert wurden. Einer dieser Klone wurde identifiziert als
ein Gen, das für
ein Enzym, myo-Inositol-O-Methyltransferase, kodiert, hier durch
den Namen Imt1 bezeichnet. Das Methyltransferaseenzym in der Eispflanze
an der Biosynthese des zyklischen Polyols Pinitol beteiligt. Pinitol
ist ein in der Salz-gestressten Eispflanze reichlich vorkommendes
Metabolit. Diese transkriptionelle Induzierung der Biosynthese des
Imt1-Gens in der gestressten Eispflanze zeigt, dass die Bildung
der Polyole eine entscheidende Rolle während der Adaption auf osmotischen Stress
durch diesen fakultativen Halophyten spielt.
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In
der Eispflanze beginnt der Weg der Bildung von Pinitol mit Glukose-6-P,
das in myo-Inositol-1-P und dann in myo-Inositol umgewandelt wird. myo-Inositol
kann im Allgemeinen durch eine Methyltransferase abhängig von
der Pflanzenart entweder in Sequoyitol oder D-Ononitol umgewandelt
werden, welche dann in D-Pinitol umgewandelt werden. In der Eispflanze
ist es D-Ononitol, das gebildet wird. Es wird angenommen, dass das
Imt1-Enzym die Methyltransferasefunktion ausübt, um myo-Inositol in D-Ononitol umzuwandeln.
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Die
kodierende Region für
das Imt1-Gen enthaltende cDNA-Klon
wurde bestimmt. Die Sequenz ist als SEQ ID: NO: 3 unten dargestellt.
Der cDNA-Klon ist 1524 Basenpaare lang und schließt eine
Leadersequenz, die reich an A- und T-Resten ist, und ein ATG-Startcodon,
gefolgt von einem ununterbrochenen Leserahmen von 1095 Nukleotiden,
ein. Eine Analyse der kodierenden Sequenz für das Imt1-Gen sagt ein hydrophiles
Protein von 365 Aminosäuren
mit einem Molekulargewicht von ungefähr 40 kD voraus. Eine Suche
in der genetischen NBRF-Datenbank offenbarte Ähnlichkeit zu einer bovinen
Hydroxyindol-O-Methyltransferase
aus der Zirbeldrüse,
die über
die gesamte Länge
der das Protein kodierenden Region zu über 55 Prozent homolog war. Es
zeigt sich, dass das vorhergesagte Proteinprodukt aus dem Imt1-Gen
noch näher
verwandt ist zu zwei pflanzlichen bifunktionellen Hydroxymethyltransferasen,
welche die Ligninmonomere Kaffeesäure und Hydroxyferulinsäure methylieren,
mit mehr als 50 Prozent Identität über die
gesamte Länge
der das Protein kodierenden Region.
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Dies
alles legt nahe, dass die möglich
Funktion für
diese Methyltransferase in der Reaktion auf Salzstress in der Eispflanze
die Initiierung der Biosynthese von Pinitol ist. Pinitol reichert
sich zu hohen Mengen in der Eispflanze zur selben Zeit an, zu der
das Transkript des Imt-Gens in hohen Mengen im Zytosol der Pflanze erscheint.
Um die angenommene physiologische Funktion des Imt-Gens in der Pinitol-Biosynthese
zu substantiieren, wurde das Gen in einen geeigneten Expressionsvektor
eingeführt
und in E. coli exprimiert. Die bakteriellen Lysate aus den transformierten
E. coli wurden auf myo-Inositol-Hydroxymethyltransferase-Aktivität getestet.
In dem Lysat wurde ein Protein mit einer Molekularmasse von unge fähr 40 kD
identifiziert, das auf Polyacrylamidgelen mit einem translatioriellen
Produkt, das durch in vitro erzeugte, transkribierte Kopien des Imt1-Klons
gebildet wird, co-migrierte. Extrakte aus E. coli Zellen, jeweils
Kontrollzellen und das Imt1-Gen exprimierende Zellen, wurden auf
myo-Inositolabhängige
O-Methyltransferase-Aktivität
getestet. Die erwartete Aktivität
in den transformierten Extrakten wurde gefunden und die Akaivität fehlte
in den Kontrollen. Es zeigte sich, dass das durch das Imt1-Gen gebildete
Enzym fähig
zur Methylierung von myo-Inositol zur Bildung von Ononitol, dem
methylierten Zwischenprodukt in der Pinitol-Biosynthese, ist.
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Die
Tatsache, dass ein mit Stress-Toleranz verbundenes induzierbares
Gen in einer induzierbaren Salz-toleranten Pflanze für die Synthese
eines zyklischen Polyols verantwortlich ist, ist für die These
hochgradig stützend,
dass Anreicherung von Polyolen in Pflanzenzellen mit erhöhter Stabilität zum Widerstehen
von Stress verbunden ist. Diese Schlussfolgerung ist somit durch
zwei unabhängige
Arten von Daten gestützt.
Erstens, wie in dem ersten oben beschriebenen Beispiel angegeben,
hat ein bakterielles Gen, das für
ein Enzym kodiert, das in der Lage ist, die Bildung von Polyolen
in Pflanzenzellen zu bedingen, der Pflanze erhöhte Stabilität verliehen,
um Salzstress zu widerstehen. Zweitens beinhalten die natürlicherweise
in Pflanzen vorkommenden Gene, die ferner mit Salzstress verbunden
sind, Gene, die für
die für
Polyol-Synthese verantwortliche Enzyme kodieren. Beide Beobachtungen
unterstützen
also die Schlussfolgerung, dass ansonsten Stress-intolerante Pflanzen
durch Einführen
von Gensystemen in diese Pflanzen, die für die für Polyol-Anreicherung in den
Zellen dieser Pflanze verantwortlichen Enzyme kodieren, stresstoleranter
gemacht werden können.
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Es
wird ferner angenommen, dass die hier erhaltenen überraschenden
Ergebnisse nahelegen, dass andere, nicht natür licherweise vorkommenden Polyole
ebenfalls in Nutzpflanzen gebildet werden können, ohne die Pflanze zu schädigen und
mit möglichem
Nutzen. Geeignete Enzyme können
gefunden werden, die in Pflanzenzellen andere Zuckeralkohole bilden,
wie z. B. Ribitol, Erythritol, Xylitol, Arabitol, Sorbitol, Inositol, Methyl-Inositol,
Dulcitol, Galactitol und Heptitol. Zusätzlich zu den oben identifizierten
Zuckeralkoholen soll der Begriff "Polyol", wie er hier benutzt wird, für sowohl
die Polyalkoholzucker als auch deren unmittelbare Derivate, wie
z. B. methylierte Polyole, angewendet werden. Diese anderen Polyole
können
in höheren
Pflanzen durch ein Verfahren vergleichbar mit der hier beschriebenen
Bildung von Mannitol erzeugt werden, d. h. durch Identifizierung
von Enzymen, welche die Synthese des gewünschten Polyols aus in den
Zellen der Pflanze erhältlichen
Substrat katalysieren, und durch Einführen eines Gens für dieses
Enzym in transgene Pflanzen. Die derartig gebildeten transgenen
Pflanzen werden in ihren Zellen ein oder mehrere, nicht natürlicherweise
von Pflanzen dieser Art gebildeten Polyole anreichern.
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Das
Folgende sind Beispiele, die das genaue, von den Erfindern hier
verwendete Protokoll wiedergeben. Es ist verständlich, dass diese Beispiele
beispielhaft für
die vorliegende Erfindung und nicht beschränkend für sie sind.
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BEISPIELE
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Beispiel 1: Bakterielles
mt1D-Gen
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Konstruktion von Pflanzenexpressionsvektor/-plasmiden
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Die
Konstruktion des Plasmids p35SMTLDL startete mit dem Plasmid pCD7.5,
das in Lee und Saier, J. Bact. 153: 2, Seiten 685–692 (1983)
beschrieben ist. Der Verdau von Kopien des pCD7.5 mit den Restriktionsenzymen
NstI und PstI führte
zu einem 1,5 Kilobasen-Fragment, das die gesamte kodierende Region
aus E. coli für
das strukturelle mt1D-Gen zusammen mit 150 Basenpaaren nicht-translatierter
Leadersequenz enthielt. Dieses 1,5-Kilobasen-Fragment wurde dann
in die Pst-I-Stelle eines aus p35SCATNOS abgeleiteten Vektors, aus
dem das CAT-Gen deletiert wurde, subkloniert. Das Plasmid p35SCATNOS
wurde von Fromm et al., Proc. Natl. Acad. Sci. (USA) 82, Seiten
5824–5828
(1985) und Fromm et al., Nature, 319, Seiten 791–793 (1986) beschrieben. Die
Subklonierung des Fragmentes in den Expressionssektor führte zu
einem als p35SMTLDL bezeichnetem Plasmid. Dieses Verfahren ist schematisch
in 1 dargestellt.
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Dieser
Vektor wurde dann durch Blunt-End-Subklonierung des durch Verdau
von p35SMTLDL mit den Enzymen Ava1 und PstI erhaltenen Fragments
in zusätzliche
Kopien des Plasmids p35SCATNOS verändert, um die 150 Basenpaare
5'-nicht-translatierten Leader
aus dem bakteriellen mt1D-Strukturgen zu entfernen, wodurch ein
alternativer, als p35SMTLDS bezeichneter Expressionsvektor erzeugt
wurde. Die Nachsilben "L" und "S" stehen für "Lang" („long") oder "kurz" ("short"), bezogen die Leadersequenz.
Die Vektoren p35SMTLDL und p35SMTLDS enthalten beide kodierende
Regionen für
das Gen mt1D lokalisiert hinter dem Blumenkohl-Mosaikvirus-35S-Promotor,
ein als hochgradig aktiv und zu einem hohen Grad an Expression von
fremden, in Pflanzenzellen transformierten Genen führend bekannter
Promotor. Diese Vektoren können
durch Bezug auf 3 verglichen werden.
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Ein
zweiter Satz von Expressionsvektoren enthält das mt1D-Gen hinter dem Nopalinsynthase-Promotor
aus pNOSCATNOS, der ebenfalls durch Fromm et al. (loc. cit.) beschrieben
wurde. Die Veränderungen
waren exakt analog zu den oben beschriebenen, wodurch zwei als pNOSMTLDL
und pNOSMTLDS bezeichnete Plasmide erhalten wurden, von denen jeder
das mt1D-Strukturgen hinter den Nopalinsynthase-Promotor aus Agrobacterium
tumefaciens lokalisiert enthält.
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Zusätzliche
Kopien des Plasmids p35SMTLDL wurden mit den Enzymen AvaI und EcoRI
verdaut und dann mit stumpfen Enden versehen („blunt ended"). Das resultierende
1600-Basenpaar-Fragment
wurde dann durch Elektrophorese isoliert und in ein als pBI131 bezeichnetes
Plasmid ligiert, wie von Jefferson et al. im EMBO Journal 6, Seiten
3901–3907
(1987), beschrieben, das mit Sma1 verdaut wurde, wodurch ein als pRBCSMTLDS
bezeichneter Vektor erzeugt wird. Dieser Vektor enthält als Promotor
den Promotor der kleinen Untereinheit der Rubisco aus Tabak, von
dem früher
gezeigt wurde, dass er ein leicht aktivierbarer Promotor ist, der
Expression von Genen nur in photosynthetischen Geweben oder anderen
Geweben der Pflanze, die gelegentlicher Lichtstrahlung ausgesetzt
sind, bedingt.
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Ein
zusätzliches
Plasmid pD35SMTLDL wurde in einer Weise ähnlich zu p35SMTLDL gebildet,
mit der Ausnahme, dass der Expressionsvektor pJIT117, beschrieben
von Guerineau et al., Nucleic Acids Research 16: 23, Seite 11380
(1988), mit den Enzymen HindIII und SphI verdaut, mit stumpfen Enden
versehen, religiert und dann mit PstI verdaut wurde. Dieses Plasmid
enthielt das mt1D-Strukturgen hinter einem Blumenkohlmosaikvirus-35S-Promotor
lokalisiert und eine untranslatierte Verstärkersequenz ebenfalls aus dem
Blumenkohlmosaikvirus.
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Das
Plasmid pCABMTLDL wurde durch getrenntes Verdauen eines als pKH111
bezeichneten Plasmids (Harkins et al., Proc. Natl. Acad. Sci. (USA)
87, Seiten 816–820
(1990)) und des Plasmids pUC18 mit den Enzymen EcoRI und SmaI, Isolierung
des den CAB-Promotor aus dem pKH111-Verdau enthaltenden 1750-Basenpaar-Fragments
und Ligieren des Fragments mit den linearisierten Kopien des pUC18
erzeugt. Der CAB-Promotor bezieht sich auf den Promotor aus dem
Chlorophyll-AB-Bindeprotein-Gen. Dieser Vektor wurde dann mit PstI
verdaut und das das obige mt1D-Strukturgen enthaltende Fragment
wurde in Pst-I-verdauten pUCl8-Vektor ligiert. Dieser Vektor wurde
danach mit PstI verdaut und an ein Pst-I-verdautes Vektorfragment ligiert,
das den 300 Basenpaar-Nopalinsynthease-Terminator aus p35SMTLDL
enthielt, der durch Verdau mit PstI und EcoRI aus diesem Plasmid
isoliert wurde.
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Jeder
der hier beschriebenen Pflanzenexpressionsvektoren wurde in einen
entschärften
binären
Vektor, Bin19 zur Einführung
in Pflanzen wie von Bevan, Nucleic Acids Research 12, Seiten 8711–8721 (1984) beschrieben,
subkloniert. Das binäre
Vektorsystem trennt die Virulenzfunktion des Ti-Plasmids von der
T-DNA. Dies wurde erreicht durch Anfertigung von HindIII-Verdauen von p35SMTLDL,
p35SMTLDS und pRBCSMTLDS und durch Verwendung von EcoRI- und HindIII-Verdauen
von pNOSMTLDL, pNOSMTLDS und pCABMTLDL. Für das Plasmid pD35SMTLDL erfolgt
der Verdau mit SstI und XhoI. Jede dieser Expressionskassetten wurde
in die entsprechende Restriktionsstelle des entschärften binären Vektors
Bin19 subkloniert.
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Transformation
von Pflanzengewebe
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Die
für alle
hier beschriebenen Transformationsexperimente verwendete Empfängerpflanze
war Tabak, Nicotiana tabacum cv. SR1.
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Um
die Transformationsexperimente durchzuführen, wurden die Bin19-Expressionsvektoren
jeweils getrennt in Kulturen von nicht-onkogenem Agrobacterium tumefaciens
(Stamm LBA4404) über
die von Bevin, Nucleic Acids Research 12: 8711–8721 (1984) beschriebene "triparental mating"-Technik eingeführt. Die
Anwesenheit der Genkonstrukte in den A. tumefaciens wurde durch Southern
Blot-Analyse bestätigt.
Die nicht-onkogenen A. tumefaciens wurden dann verwendet, um Transformations/Regenerations-Techniken
im Wesentlichen wie von Horscht et al. Science 227, Seiten 1229–1231 (1985)
beschrieben, durchzuführen.
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Das
Verfahren kurz zusammenfassend wurden die A. tumefaciens-Kulturen
für drei
Tage bei 28°C
auf MSO-Platten (MSO-Medium,
das ein Fläschchen
MS-Salze pro Liter, 5 ml/l 200 × Vitamine – 20000
mg/ml myo-Inositol, 100 mg/ml Nikotinsäure, 100 mg/ml Pyridoxin-HCl,
400 mg/ml Thiamin-HCl und 400 mg/ml Glycin – 30 g/l Saccharose, pH 5,8
mit KOH, 8 g/l Agar enthält)
kultiviert. Die A. tumefaciens-Kultur wird in 7 Milliliter eines
flüssigen
MSO-Mediums, wie oben beschrieben, jedoch ohne Agar, überführt. Nach
bakterieller Resuspension werden junge sterile Blattgewebestücke der
Tabakpflanzen in 0,2 bis 0,5 Zentimeterquadrate geschnitten und
für 10
bis 20 Minuten in der bakteriellen Suspension inkubiert. Die Blattgewebe
wurden dann auf MSO-Agerplatten überführt und
konnten mit den Bakterien für
48 Stunden bei Raumtemperatur co-kultivieren. Nach der Co-Kultivierung
wurden die Blattgewebe in ein als MSS bezeichnetes Trieb-induzierendes
Medium überführt, das
aus dem MSO-Medium und Agar plus 0,5 mg/l 6-Benzylaminopurin, 400
mg/l Carbenicillin und 400 mg/l Kanamycin bestand, auf dem die Triebe
für ungefähr vier
Wochen wachsen konnten. Die gebildeten Tabaktriebe wurden von dem
gebildeten Callusgewebe abgeschnitten und auf ein Wurzel-induzierendes
Medium, ähnlich
dem oben beschriebenen MSS mit Ausnahme von 2 g/l Saccharose, 8
g/l Glukose und 200 mg/l Carbenicillin und 75 mg/l Kanamycin, überführt. Die
Triebe konnten für
ungefähr
vier Wochen wurzeln. Nach dem Bewurzeln wurden die Pflänzchen aus
sterilen Magenta-Boxen entnommen und in Erde verbracht. Die Pflanzen
konnten dann unter Gewächshausbedingungen
gebracht werden, unter den sie normal in vollständige, sexuell fertile und
reife Tabakpflanzen auswachsen konnten. Die anhand des Mannitol- Gehalts nachgewiesenen
transgenen Pflanzen wurden geselbstet, um transgene Nachkommenschaft
zu erhalten und Mendel'sche
Auftrennung zu bestätigen.
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Biochemische
Eigenschaften der transgenen Pflanzen
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Das
Vorhandensein und die Expression der Transgene in den regenerierten
(R0) und Nachkommen (R1)-Pflanzen wurde durch Analyse auf das Vorhandensein
von Mannitol bestätigt.
Keine Kontroll-, nicht-transformierte, aber regenerierte Pflanzen
zeigten messbare Mannitolgehalte. Ungefähr 200 einzelne Mannitol enthaltende
transgene Pflanzenlinien wurden gewonnen. Gemessene Mannitolgehalte überschritten
gewöhnlicherweise
100 mM in den transgenen Pflanzen. Es zeigte sich, dass normale
Gehalte der gewöhnlichen
Zucker Saccharose, Fruktose und Glucose durch die Mannitol bildenden
Pflanzen beibehalten wurden.
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Blattmaterialabschnitte
wurden von den jungen, axenisch angezogenen Pflanzen, die mit den
Konstrukten p35SMTLDL, p35SMTLDS und pRBCSMTLDS transformiert waren,
extrahiert. Aus den ungefähr
drei Zentimeter langen Blattmaterialabschnitten wurden lösliche Kohlenhydrate
extrahiert, die dann durch Hochleistungs-Anionenaustausch-Chromatographie,
die mit amperometrischer Detektion gekoppelt war (HPAE-PAD) unter
Verwendung der Technik von Lee, Analyt. Biochem., 189, Seiten 151–162 (1990),
eluiert wurden, um den Kohlenhydratgehalt der Gewebe zu analysieren.
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Die
in 4 gezeigten drei chromatographischen Auftrennungen
veranschaulichen die Ergebnisse der HPAE-PAD-Auftrennungen der Extrakte löslicher
Kohlenhydrate aus den Pflanzen. In 4 gibt es
drei Darstellungen des Ergebnisses der HPAE-PAD-Analyse von Blattmaterialien.
Die drei chromatographischen Ergebnisse sind als 12, 14 und 16 bezeichnet.
Kurve 12 veranschaulicht das Ergebnis der HPAE-PAD-Auftrennung des
Extraktes löslicher
Kohlenhydrate von einem Blatt einer nicht-transformierten, regenerierten
Kontrollpflanze. In der Kurve 12 wurde die Referenzziffer 18 dort
planiert, wo das für
Mannitol charakteristische Merkmal angezeigt würde, und die Referenzziffer 20 bezeichnet
das mit dem einfachen Zucker Saccharose verbundene.
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Das
als 14 bezeichnete HPAE-PAD-Trennungsergebnis repräsentiert
das chromatographische Profil eines Extraktes aus einem Blatt einer
untransformierten, regenerierten Pflanze, zu der als positive Kontrolle Mannitol
in einer Menge von 0,25 Nanomol gegeben wurde. Mit 22 ist
der mit der Retentionszeit von Mannitol assoziierte Peak bezeichnet,
und mit 24 ist der Peak für Saccharose bezeichnet.
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Das
HPAE-PAD-Trennungschromatogramm für eine mit dem Pflanzenexpressionsvektor
p35SMTLDL transformierte transgene Pflanze ist in Kurve 16 dargestellt.
Als 26 angezeigt ist der mit den Elutionseigenschaften
von Mannitol assoziierte Peak und als 28 der Peak für Saccharose.
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Unter
Bezugnahme auf die in 4 dargestellten Kurven kann
leicht gesehen werden, dass die transgene Pflanze einen Peak für Mannitolbildung
aufweist, der in den nicht-transformierten Proben nicht vorhanden
ist. Daher wird der transgene Charakter der Pflanze eindeutig durch
die Anwesenheit eines katalytischen Reaktionsprodukts in den Pflanzen
angezeigt, der in nativen transformierten Tabakgeweben nicht vorhanden ist. Ähnliche
Profile wurden bei anderen transgenen Pflanzenfamilien gefunden.
Der Mannitolgehalt lag häufig im
Bereich des Saccharosegehalts und überschritt ihn bei Gelegenheit.
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Eine
während
der Regeneration der mit den hierin beschriebenen Vektoren und Genen
transformierten transgenen Pflanzen gemachte überraschende und gleichbleibend
anekdotenhafte Beob achtung ist, das die transformierten Pflanzen
im Allgemeinen grüner
und vitaler erschienen als vergleichbare, nicht-transformierte Kontrollpflanzen, die
gleichzeitig regeneriert wurden. Obwohl vermutet werden konnte,
dass die Bildung von Mannitol die Bildung anderer, für das Pflanzenwachstum
und die Vitalität
notwendige Kohlenhydrate schmälern
würde,
wurde überraschenderweise
gefunden, dass die transgenen Pflanzen tatsächlich schneller auswachsen
und sich schneller und vitaler entwickeln, als gleiche Pflanzen,
die aus Gewebekultur regeneriert wurden, die nicht transformiert
wurde. Der genaue Grund für
diese offensichtliche Zunahme in der Wachstumsrate und in der Vitalität ist unklar,
aber es zeigt deutlich, dass die Bildung von eigenem Mannitol innerhalb
der Zellen der Pflanze nicht schädlich
für das
Gesamtwachstum und die Gesundheit der Pflanze ist und kann, in einer Weise,
wie sie noch bestimmt werden muss, tatsächlich günstig für die Gesamtgesundheit und
-vitaltät
der transgenen Pflanzen sein, die diese Verbindung in ihren Zellen
bilden.
-
Ein
weiteres von den transgenen Pflanzen der vorliegenden Erfindung
erzeugtes überraschendes
Ergebnis ist durch die in 5 dargestellten
HPAE-PAD-Ergebnisse illustriert. Diese Ergebnisse gehören zu einer
transgenen Pflanze, die mit dem Vektor pRBCSMTLDS transformiert
wurde. Wie es erinnert werden dürfte, stammt
der mit diesem Expressionsvektor assoziierte Promotor aus der kleinen
Untereinheit der Rubisco und ist, wie früher bereits gezeigt wurde,
lichtaktiviert. Daher konnte erwartet werden, dass Analyse der verschiedenen
Gewebeteile der transgenen Pflanze, die diesen bestimmten Expressionsvektor
enthält,
Mannitolbildung nur in den Blättern
oder anderen grünen
Geweben der Pflanze anzeigen würde.
Man konnte erwarten, nur Spurenmengen von Mannitol in den unterirdischen
Teilen der Pflanze zu finden. Tatsächlich ist dies überraschenderweise
nicht der Fall. Mit Bezug auf die in 5 dargestellten
HPAE-PAD-Trennungschromatogramme zeigt die Referenzziffer 30 die
Charakteristika einer HPAE-PAD-Trennungsanalyse der löslichen
Zucker aus dem Wurzelmaterial einer transgenen Pflanze, die mit
diesem Expressionsvektor transformiert wurde. Bei diesem Signal
ist die Position des Mannitolpeaks bei 32 angegeben, und
der Peak für
Saccharose bei 34 angegeben. Ein zweites HPAE-PAD-Ergebnissignal
ist durch die Referenzziffer 36 bezeichnet, in der die
Ergebnisposition für
Mannitol bei 38 und für
Saccharose bei 40 angegeben ist. Bei 42 ist letztlich
ein Chromatogramm angegeben, in dem die Mannitolposition bei 44 angegeben,
und die Saccharoseposition bei 46 angegeben ist.
-
Der
Graph 42 in 5 stellt das Kontrollexperiment
dar. Das Signal ist aus Wurzelmaterial einer untransformierten,
aber regenerierten Pflanze aufgenommen. Wie in dieser Negativkontrolle
erwartet wurde, gibt es kein Anzeichen für die Anwesenheit von messbarem
Mannitol innerhalb dieses Wurzelgewebes. Das Signal 36 stellt
das Ergebnis von Blattmaterial dar, das aus einer transgenen Pflanze,
derselben Pflanze, aus der der Wurzelextrakt in Signal 30 genommen
wurde, isoliert wurde. Wie von dieser Funktion entnommen werden kann,
ist Mannitol innerhalb der transgenen Pflanzengewebe in signifikanten
Mengen enthalten. Auf Grundlage der Fläche unterhalb der Kurve, wie
in dieser Figur dargestellt, wurde Mannitol auf ungefähr acht
Prozent des Gesamtzuckergehalts des Blattmaterials geschätzt, und
war deutlich mehrfach geringer als der von Saccharose. Was überraschend
ist, ist dass Diagramm 30 die Trennung von löslichen
Zuckern aus Wurzelmaterial der gleichen Pflanze darstellt. In dieser
Kurve könnte
es erscheinen, dass Mannitol mehr als 35 Prozent der gesamten Menge
von in Wurzelmaterial messbaren Zuckern darstellt, und scheint mindestens
mehrfach größer zu sein
als das Vorkommen von Saccherose innerhalb dieses Gewebes.
-
Dieses
Ergebnis ist unerwartet und sehr überraschend. Da Mannitol innerhalb
des Gewebes von Tabakpflanzen nicht natür licherweise vorkommt, würde man
nicht erwarten, dass innerhalb der Pflanze ein Transportmechanismus
existieren würde,
der in der Lage ist, Mannitol effizient aus den Blättern in
die Wurzel zu transportieren. Solch ein System existiert aber offensichtlich,
da der Promotor, der das Mannitol in den Pflanzen durch in den Chromatogrammen
von 5 aufgetrennten löslichen Zuckern hervorbringt,
mit einem licht-aktivierten Promotor transformiert war. Dementsprechend
würde dies
darauf hindeuten, dass Mannitol in den Blättern gebildet und durch einen
noch uncharakterisierten Mechanismus aus den Blättern durch die Pflanzen zur
Speicherung in die Wurzeln transportiert wird. Das Vorhandensein
solch signifikanter Gehalte eines osmotischen Schutzstoffes in der
Wurzel bietet deutlich ein Potential zur Stressentlastung für die Pflanze,
da es die Pflanze weniger anfällig
gegenüber
Abweichungen im Feuchtigkeitsgehalt innerhalb der Erde macht.
-
Obwohl
dieses Ergebnis durch die bis heute durchgeführte Forschung nicht bestätigt werden
kann, beweist es deutlich, dass einzigartige und überraschende
Effekte durch Gehalte löslicher
Zucker von Pflanzengeweben durch Anwendung dieser Technologie erzeugt
werden können,
die Ergebnisse haben, die überraschend
und eindeutig nützlich
sind in der Forschung, mit der die Mechanismen der Speicherung und
des Transports von Pflanzenzucker genauer ermittelt werden sollen.
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Pflanzengewebe
können
in der Zukunft auch mit Pflanzenexpressionsvektoren transformiert
werden, die so konstruiert sind, dass ein Transitpeptid zum Chloroplastentransport
einschließen.
Es wird erwartet, dass die einen solchen Vektor exprimierenden wiederhergestellten
transgenen Pflanzen Mannitol bevorzugt in den Chloroplasten anreichern
werden. Feldversuche werden zeigen, in welchem Ausmaß eine derartige
Anreicherung zusätzliche
Resistenz gegenüber
Feuchtigkeitsstress unter Feldbedingungen verleihen wird.
-
Salztoleranztest
von transgenen Pflanzen
-
Ein
kontrollierter Test wurde durchgeführt, der die Stresstoleranz
gegenüber
Salz von sowohl den transgenen Tabakpflanzen als auch Kontrollen,
d. h. untransformierten Tabakpflanzen, vergleicht, um zu überprüfen, ob
die Effekte der Einführung
des Mtl1D-Gens in die transgenen Pflanzen wirklich zu Toleranz gegenüber Stressbedingungen
führt oder
nicht. Der Test wurde unter Verwendung von Salztoleranz durchgeführt, mit Salzkonzentrationen
von der Hälfte
des Seewassergehaltes.
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Das
Wachstum für
jeweils Kontroll-(untransformiert) und transgenen, das Mtl1-Gen
exprimierenden Tabakpflanzen wurde im Hinblick auf Salztoleranz
abgeschätzt.
Sowohl Kontrollpflanzen und Transformanden wurden hydroponisch im
selben Kulturraum angezogen. Nach vier Wochen in Wasserkultur ohne
Salz ausgesetzt zu sein, erhielten Gruppen von sowohl Kontroll-
als auch transgenen Pflanzen Nährlösungen,
die mit 250 mM NaCl versetzt waren. Die anderen verbliebenen Pflanzen
erhielten ausschließlich
Nährlösung. Alle
Pflanzen wurden in Intervallen von drei bis vier Tagen bis zum Ablauf
eines Monats fotografiert. Nach einem Monat Kultur unter diesen
Bedingungen wurden Größe, Frischgewicht
und Mannitolgehalt in der Wurzel und den Blättern dieser Pflanzen bewertet.
Wachstumsumfänge
einer Gesamtmenge von drei unabhängigen
Transformanden wurden mit den Kontrollen verglichen. Jede experimentelle
Gruppe (eine Gesamtheit von dreien) enthielt mindestens vier Replikate
von jeweils den Kontrollen und den Transformanden.
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In
Abwesenheit von NaCl zeigten sowohl die Kontrollen als auch die
transgenen Pflanzen keinen signifikanten Unterschied in Höhe, Beginn
der Blütenbildung
oder beim Frischgewicht in Prozent des Startgewichts zu Beginn des
Experiments. Jedoch hatten die Mannitol-bildenden transgenen Pflanzen
in jeder ex perimentellen Gruppe, die Salz in der Nährlösung ausgesetzt
war, am Ende des Experimentes signifikant größere Masse. Die typische transgene
Pflanze erschien sichtbar robuster und weniger chlorotisch, als
es die Kontrollpflanzen taten. In einigen Fällen überlebten die Mannitol-synthetisierenden
transgenen Pflanzen die Salzbehandlung nicht nur, die Pflanzen wuchsen
weiter und blühten
letztlich. In nahezu allen Fällen
waren die der Salzbehandlung ausgesetzten Kontrollpflanzen unfähig, zu überleben.
Da die das Mannitol-Bildungsmerkmal enthaltenden transgenen Pflanzen
in der Salzlösung
wuchsen, waren ihre Höhen
signifikant größer als
die der Kontrollen. Ein Eins-zu-Eins-Vergleich
von Pflanzen mit und ohne Salz zeigte, dass sowohl Kontroll- als
auch transgene Pflanzen, die einer Nährlösung mit Salz nicht ausgesetzt
waren, höher
wuchsen, früher
blühten
und eine größere Gesamtgröße aufwiesen
verglichen mit Pflanzen, die der Salzlösung ausgesetzt waren. Ein ähnlicher
Vergleich von Pflanzen, die der Salzlösung ausgesetzt waren, zwischen
den Kontrollen und den transgenen Pflanzen zeigte jedoch, dass die
transgenen Pflanzen signifikant größer wuchsen, blühten und
eine größere Gesamtgröße hatten,
als die der Salzlösung
ausgesetzten Kontrollpflanzen.
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Ermöglichung
weiterer Konstrukte
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Die
vollständige
Nukleotidsequenz des mt1D-Gens und die Aminosäuresequenz des exprimierten Proteins
sind unten angegeben. Pflanzengenetiker mit durchschnittlichen Fähigkeiten
werden in der Lage sein, diese Sequenz zu verwenden, um die Expression
von mt1D-Genen entweder durch Verwendung von Hybridisierung oder
Probing zu erreichen, um die Gene aus E. coli zu gewinnen, oder
um synthetische kodierende Sequenzen unter Verwendung von Oligonukleotiden
zu konstruieren. Wie es auch erreicht wird, wenn die kodierende
Sequenz einmal erhalten wurde, ist es möglich, geeignete Pflanzenexpressionsvektoren
wie die oben beschriebenen zur Transformation in Pflanzen zu konstruieren.
Es wird vorausgesehen, dass solche Pflanzenexpressionsvektoren für die Verwendung
mit einer Vielzahl von Nutzpflanzen, anderen als der hier beschriebenen
Modellart Tabak, konstruiert werden, so dass Mannitol in Pflanzengeweben,
die dieses Polyol nicht natürlicherweise
erzeugen, gebildet werden kann.
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Die
Nukleotid- und Aminosäuresequenzen
für das
mt1D-Gen und das entsprechende M1PD-Enzym sind unten dargelegt.
Während
unter Berücksichtigung
des momentanen technischen Standes in der Sequenzanalyse und Sequenzverarbeitung
angenommen wird, dass diese Sequenzen vollständig richtig sind, können gelegentliche
Basenpaarfehler vorhanden sein. Derartige Fehler werden die Verwendung
dieser Sequenz durch Fachmänner
auf dem Fachgebiet ohne übermäßiges Experimentieren
nicht verhindern.
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Beispiel 2: Pflanzliches
Imt1-Gen
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Identifizierung des Gens
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Diese
Arbeit wurde durchgeführt,
um die durch die Umwelt induzierten Veränderungen in den Expressionseigenschaften
zu identifizieren, die an der Adaption der Eispflanze an Salzstress
beteiligt sind. Dies wurde durch Konstruieren und differentielles
Durchmustern einer mit Stress-induzierten Sequenzen angereicherten
subtrahierten cDNA-Bibliothek erreicht. Zuerst wurde cDNA aus poly
A+RNA generiert, die aus sieben Wochen alten,
auf Erde angezogenen Pflanzen isoliert wurde, die mit 500 mM NaCl
für zehn
Stunden gestresst wurden. Nach zehn Stunden Salz-Exposition beginnen
sich normale Eispflanzen von dem Stress-induzierten transientem
Welken zu erholen und beginnen die mRNAs anzureichern, die mit den
Veränderungen
der notwendigen metabolischen Eigenschaften der Pflanze verbunden
sind. Drei Runden differentielles Durchmustern von ungefähr 105 Plaques mit markierten Erststrang-cDNAs
aus gestressten und ungestressten Pflanzen brachte acht Inserts
hervor, die in den gestressten Pflanzengeweben durchgehend häufiger vorkamen.
Kreuzhybridisierungsexperimente deuteten an, dass die Inserts drei
getrennte Klone darstellen. Einer dieser Klone, ein 1,6 kBp-Insert,
das nun als Imt1 bezeichnet wird, wurde für weitere Analysen ausgewählt.
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Expression
der Imt1-mRNA
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Auf
Northern-Blots mit RNA, die in Wurzeln und Blattgeweben von hydroponisch
angezogenen Eispflanzen gebildet wurde, wurde die Expression des
Imt1-Transkripts analysiert. Gesamt-RNA wurde aus ungestressten Pflanzen
und auch aus Pflanzen isoliert, die zu verschiedenen Zeitpunkten
im Verlauf einer sechstägigen
Stressbehandlung mit 400 mM NaCl geerntet wurden. Die Imt1-cDNA-Sonde
hybridisierte an eine Salinitätsinduzierte
mRNA von ungefähr
1,6 kBp in sowohl der Blatt- als auch der Wurzel-RNA. Die Induktionsmuster
differierten zwischen Blatt- und Wurzelgeweben. Das Imt1-Transkriptionsprodukt
war in ungestresstem Blattgewebe in sehr kleinen Mengen vorhanden.
Das Transkript reicherte sich graduell in gestressten Blättern an,
detektierbar nach sechs Stunden Stress, aber unauffällig bis
zum zweiten Tag nach ungefähr
30 Stunden Stress. Anreicherung des Transkriptes in Blättern erreichte
ein Maximum am sechsten Tag der Salzstressbehandlung. Im Gegensatz
dazu war das Imt1-Transkript in Wurzelgeweben transient hochreguliert,
von nicht detektierbaren Gehalten ansteigend bis hin zu einer maximalen
Stärke
der Expression während
des zweiten Stresstages. Interessanterweise verschwand die mRNA
zum Zeitpunkt der maximalen Expression in Blättern vollständig aus
den Wurzeln. Blotverdünnungen
von jeweils Blatt- und Wurzel-RNA deuteten an, dass zu Zeiten der
höchsten
relativen Expression das Transkript in Blättern 25 Mal häufiger war
als in Wurzeln.
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Genomische
Analyse
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Das
in Blättern
und Wurzeln induzierte Imt1-Transkript ist durch ein einzelnes nukleäres Gen
oder möglicherweise
eine kleine, miteinander in Beziehung stehende Genfamilie kodiert.
Genomische DNA aus dem Kern der Eispflanze wurde mit verschiedenen
Restriktionsenzymen verdaut und auf einem 1%-Agarosegel aufgetrennt
und zusammen mit dem Äquivalent
der Zahl der genomischen Kopien der klonierten cDNA aus SEQ ID:
NO: 3 (siehe unten) Southern-geblotted. Die Blots wurden mit 32P-markierten cDNA-Fragmenten untersucht
("probed") und mit einem Beta-Scanner (Betagen,
Inc.) die Signalintensitäten
quantifiziert. Die Sonden waren entweder für die 5'-kodierende Region oder das 3'-nicht-kodierende
Ende der cDNA spezifisch. Die Sonden hybridisierten mit einzelnen
Banden gleicher Intensität
in jeder Spur. Die hochstringenten Waschbedingungen waren mit denen
für Northern-Blots
verwendeten identisch. Ein Vergleich der Bandenintensitäten mit
ihren Kopienzahlrekonstituenten legt nahe, dass die Banden wahrscheinlich
ein einzelnes Gen repräsentieren.
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Sequenzanalyse
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Die
Sequenz der cDNA wurde bestimmt, um Einblick in die biochemische
und physiologische Funktion des Imt1-Proteins zu erlangen. Diese
Sequenz ist als SEQ ID: NO: 3 unten angegeben. Die Sequenz ist 1524 Basenpaare
lang. Die Sequenz enthält
einen Leader, der reich A- und T-Resten ist, und ein ATG-Startcodon gefolgt
von einem nicht-unterbrochenen Leserahmen von 1095 Nukleotiden.
Das 3'-Ende der
langen nicht-kodierenden Region von 383 Nukleotiden umfasst zwei
mögliche
Adenylierungs-Erkennungssequenzen stromaufwärts von dem 31-Basenpaar langen
polyA-Schwanz.
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Die
aus den Imt1-Kernsequenzdaten abgeleitete, vorhergesagte Proteinsequenz
ist unten als SEQ ID: NO: 4 gezeigt. Dieses vorhergesagte Polypeptid
von 365 Aminosäuren
wäre hydrophil
mit einer molekularen Masse von 40 kD.
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Expression von Imt1 und
E. coli
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Die
kodierende Region des Imt1-Gens aus SEQ ID: NO: 3 (siehe unten)
wurde in einen Expressionsvektor zur Expression in dem bakteriellen
Wirt E. coli eingeführt,
um die enzymatische Aktivität
des durch das Imt1-Gen kodierte Protein zu überprüfen. Der vollständige offene
Leserahmen von Imt1 wurde als eine transkriptionelle Fusion in beiden
Orientierungen hinter die T7-Polymerasepromotoren in einen Bluescript
KS+-Vektor kloniert.
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Die
Konstrukte wurden in Zellen des E. coli-Stamms BL21 (DE3) transformiert,
die das für
die T7-Polymerase kodierende Gen unter der Kontrolle eines Isopropyl-beta-thiogalaktosid
(IPTG)-induzierenden Promotors enthielt. Von einer zufällig lokalisierten
AAGAG-Sequenz im 5'-Leader
der cDNA wurde vorhergesagt, dass sie in E. coli als Ribosomenbindungsstelle
fungieren wird. IPTG wurde vier Stunden vor Ernte in einer Endkonzentration
von 0,5 mM zu den Kulturen gegeben. Die Proteinexpression wurde
durch SDS-Polyacrylamidgelelektrophorese auf 10%-Acrylamidgelen
analysiert. Proben wurden durch Kochen von Aliquots der transformierten
E. coli-Kulturen für
zwei Minuten im gleichen Volumen SDS-Extraktionspuffer hergestellt.
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Das
lösliche
Protein aus mit dem Imt1-Expressionskonstrukt oder unverändertem
Bluescript KS+-Vektoren transformierten E. coli wurde aus mit 2500
g für zehn
Minuten zentrifugierten 20–200
ml Kulturen extrahiert und in Methyltransferase-Extraktionspuffern (MTEB) resuspendiert,
indem ein ml des MTEB-Puffers pro 20 ml der E. coli-Kultur verwendet
wurden. Der MTEB-Puffer enthält
100 mM Tris-Cl pH 8, 10 mM EDTR und 1 ml beta-Mercaptoethanol pro
20 ml Kultur. Die Zellen wurden durch Ultraschall lysiert und die
Extrakte durch Zentrifugation bei 10000 g für 20 Minuten geklärt. Die
Gesamtproteinkonzentration wurde bestimmt. Überstände wurden entweder sofort
für Tests
verwendet oder mit 5% Glycerin bei –70°C gelagert.
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Mit
dem so extrahierten gelösten
Protein wurden Methyltransferase-Tests durchgeführt. 1 mg lösliches Gesamtprotein enthaltende
Aliquots von 200 Mikroliter Volumen wurden in 50 mM Tris-Cl pH 8,
in mM MgCl, und 1,0 mM myo-Inositol gelöst. Die Tests wurden bei 30°C für fünf Minuten
vorinkubiert und durch Zugabe von 5-Adenosyl-1-Methionin(SAM) bis
zu einer Endkonzentration von 0,5 mM gestartet. SAM-Vorratslösung enthielt
unmarkiertes SAM (Sigma) und 14C-markiertes
SAM (ICN Biochemicals) in einem Verhältnis von 50 : 1. Die Tests
wurden für
30–120
Minuten bei 30°C
ausgeführt
und durch Transfer auf Eis und Chloroformextraktion beendet. Die
wässrige
Phase wurde einer weiteren Behandlung in der HPLC-Analyse zugeführt.
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Für die HPLC-Analyse
wurden die Proben durch Extraktion mit der zweifachen Menge Methanol/Chloroform/Wasser
(12 : 5 : 3), gefolgt von der Zugabe von 0,4 ml Wasser vorbereitet.
Eine Entsalzungssäule
von HG50WX4 (BioRad) in Amberlite IRA-68 (Sigma) in OH-Form wurde
verwendet, um die Extrakte zu entsalzen und um Ladungen zu entfernen.
Die Proben wurden getrocknet, in deionisiertem Wasser gelöst und durch
eine Nylon-Acrodisc
13 (Gelman) gefiltert. Gleiche Mengen gelöster Kohlenhydrate aus jedem
Ansatz wurden in einer 300 × 7,8
mM HPX 78 C Kalziumform-Ligandenaustauschsäule (BioRad) bei 85°C mit einer
Flussrate von 0,6 ml pro Minute unter Verwendung von entgastem,
deionisiertem Wasser als Laufmittel aufgetrennt. 0,6 ml pro Minute
Nachsäulen-NaOH
wurden mit 0,3 M zugegeben und Spuren wurden durch Verwendung eines
amperometischen Pulsdetektors bei 35°C und eines Spectrophysic SP4290-Integrators erhalten.
Fraktionen wurden in 7,5 Sekunden- oder 0,5 Minuten-Intervallen gesammelt
und die Szintillation gezählt.
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Das
Ergebnis der HPLC-Analyse zeigt, dass das Imt1-Gen für eine SAM-abhängige myo-Inositol-O-Methyltransferase
kodiert. Das mit radioaktiven Kohlenstoff markierte Produkt der
Tests der E. coli-Extrakte war auf HPLC-Auswertungen als deutlicher
Peak mit einer Retentionszeit von etwas unter 11,1 Minuten sichtbar.
Der gleiche Peak war in Ansätzen
aus Kontrollextrakten nicht vorhanden. Um zu beweisen, dass das durch
das Imt1-Protein
gebildete methylierte myo-Inositol Ononitol, das methylierte Zwischenprodukt
in der Pinitol-Biosynthese, war, wurde seine Retentionszeit mit
der Retentionszeit von Methyl-myo-Inositol-Standards verglichen.
Es gibt vier Mono-Methyl-myo-Inositol-Isomere:
Sequoyitol, Ononitol und D-1-Bornesitol. Nur Ononitol und Sequoyitol
sind mögliche
Vorläufer
für Pinitol
und nur Ononitol wurde als das Vorläufer für Pinitol in Angiospermen dokumentiert.
Extrakte aus E. coli-Kontrollen wurden mit derartigen Standards
versetzt und parallel durch HPLC analysiert. Die Retentionszeiten
von Sequoyitol und Bornesitol betrugen jeweils 11,5 und 12,2 Minuten.
Ononitol zeigte jedoch eine Retentionszeit, die identisch war mit
der des Reaktionsproduktes aus den transformierten E. coli.
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Diese
Ergebnisse zeigen, dass das isolierte Imt1-Gen, dessen Sequenz unten
angegeben ist, für
eine induzierte Bildung einer Polyolanreicherung als Teil der Stressantwort
der Eispflanze verantwortlich ist. Da die vollständige kodierende Sequenz der
das Protein kodierenden Region dieses Gens unten angegeben ist,
ist der Einbau dieses Gens in Klonierungsvektoren und die Einführung in
transgene Pflanzen nun möglich.
Da das Substrat myo-Inositol, mit dem das Enzym arbeitet, in Pflanzengeweben
allgegenwärtig
ist, wurde hier ein weiterer Mechanismus präsentiert, der zur Übertragung
in andere Pflanzenarten geeignet ist, um die Anreicherung von nicht- natürlicherweise
vorkommenden Polyolen in diesen Pflanzenarten zu induzieren.
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Es
ist ferner verständlich,
dass die vorliegende Erfindung nicht auf die besonderen hier beschriebenen besonderen
Ausführungsformen
zu beschränken
ist, sondern alle solche Modifikationen und Variationen davon umfasst,
die sich im Umfang der folgenden Ansprüche ergeben.
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