DE692178C - Fermentierung von Milch - Google Patents

Fermentierung von Milch

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Publication number
DE692178C
DE692178C DE1939SC117665 DESC117665D DE692178C DE 692178 C DE692178 C DE 692178C DE 1939SC117665 DE1939SC117665 DE 1939SC117665 DE SC117665 D DESC117665 D DE SC117665D DE 692178 C DE692178 C DE 692178C
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DE
Germany
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milk
fermentation
temperature
hot
water
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Expired
Application number
DE1939SC117665
Other languages
English (en)
Inventor
Dr Med Jakob Schmid
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JAKOB SCHMID DR MED
Original Assignee
JAKOB SCHMID DR MED
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Publication date
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Classifications

    • AHUMAN NECESSITIES
    • A23FOODS OR FOODSTUFFS; TREATMENT THEREOF, NOT COVERED BY OTHER CLASSES
    • A23CDAIRY PRODUCTS, e.g. MILK, BUTTER OR CHEESE; MILK OR CHEESE SUBSTITUTES; MAKING THEREOF
    • A23C9/00Milk preparations; Milk powder or milk powder preparations
    • A23C9/12Fermented milk preparations; Treatment using microorganisms or enzymes
    • A23C9/122Apparatus for preparing or treating fermented milk products
    • A23C9/1226Apparatus for preparing or treating fermented milk products for making set yoghurt in containers without stirring, agitation or transport of the yoghurt or the containers during incubation, heating or cooling; Domestic yoghurt apparatus without agitating means

Landscapes

  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Microbiology (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Food Science & Technology (AREA)
  • Polymers & Plastics (AREA)
  • Dairy Products (AREA)

Description

  • Fermentierung von Milch Zur Bereitung von Fermentierungsprodukten der Milch, wie z. B. Yoghurt, ist es seit altersher bekannt, die Milch mit den entsprechenden Mikroorganismen anzuimpfen und dann fermentieren zu lassen. Eine Verbesserung dieses einfachsten Verfahrens, bei dem naturgemäß durch die in der Milch bereits enthaltenen Mikroorganismen- sowie durch solche, welche auf dem Wege der Atmosphäre in diese hineingelangen können, , stets noch unerwünschte Nebengärungen eintraten, wurde dadurch erzielt, daß man die Milch zuerst kochte, auf die günstigste Fermentierungstemperatur abkühlen ließ und dann die Impfung vornahm, wonach die Milch bis zur Beendigung des Fermentierungsvorganges bei Bruttemperatur gehalten wurde.
  • Als spezielle Ausführungsform dieser letzteren Arbeitsweise ist auch schonvorgeschlagen worden, die heiße, gekochte Milch in ein Gefäß zu gießen, das von einem Wassermantel umgeben ist, abzuwarten bis sich der Temperaturausgleich zwischen Milch und Wasser eingestellt hat, der dann ungefähr der Bruttemperatur entspricht und anzuimpfen, wonach man das Fermentierungsgefäß samt Wassermantel in ein wärmeisolierendes Gehäuse hineinbringt.
  • Dieses Vorgehdn hat jedoch immer noch den Nachteil, daß .der Temperaturausgleich abgewartet werden muß, bevor die Impfung erfolgen kann, während welcher Zeit das Fermentierungsgefäß entweder offen dasteht oder aber zur Vornahme der Impfung mindestens wieder geöffnet werden muß. In beiden Fällen besteht die Gefahr, daß artfremde Mikroorganismen in die Milch gelangen und die Fermentierung ungünstig beeinflussen können, zudem ist nicht ohne weiteres feststellbar, zu welchemZeitpunkt die günstigste Temperatur erreicht ist.
  • Es wurde auch vorgeschlagen, den obersten Teil des Fermentierungsgefäßes über den Wassermantel herausstehen zu lassen, so daß eine oberste, noch auf Sterilisiertemperatur befindliche Milchschicht vorhanden ist, welche aus der Luft zutretende artfremde Keime abtöten soll. Die Impfung hat dann durch diese heiße Schicht hindurch zu erfolgen, wobei natürlich die Gefahr besteht, daß auch die;' zur Impfung verwendeten Mikroorganismen geschädigt werden.
  • Es wurde nun gefunden, daß sich die Fermen=::' tierung der Milch viel sicherer und einfacher durchführen läßt, wenn man in einen mit Wassermantel versehenen Fermentierungsbehälter, welcher die erforderlichen Mikroorganismen bereits enthält, die heiße, gekochte Milch unter Abschluß der Außenluft derart langsam einfließen läßt, daß eine Abtötung der Mikroorganismen und Fermente nicht stattfinden kann und daß nach dem Einfließen der gesamten Milchmenge in das Fermentierungsgefäß eine der optimalen Fermentierungstemperatur mindestens angenäherte Temperatur herrscht. Durch Umgebung der ganzen Apparatur mit einem wärmeisolierenden Gehäuse werden Wärmeverluste im System weitgehend vermieden, so daß die Fermentierung ohne Wärmezufuhr von außen zu Ende geführt werden kann.
  • Um beim Temperaturausgleich die für den Fermentierungsvorgang günstigste Temperatur zu erhalten, empfiehlt es sich, den Inhalt des Wassermantels in entsprechender Weise der zu verarbeitenden Milchmenge anzupassen.
  • Das Einbringen der heißen Milch in den Fermentierungsbehälter und das Animpfen erfolgt also gleichzeitig mit der Abkühlung auf die gewünschte Bruttemperatur, ohne daß der Fermentierungsbehälter nochmals geöffnet werden müßte, wodurch vollkommene Freiheit von Fremdbakterien gewährleistet ist, vorausgesetzt natürlich, daß das Gefäß -rein war. Zudem setzt die Fermentierung sofort nach Einfließen der ersten Milchanteile in den Fermentierungsbehälter ein. -Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens besteht aus einem mit Wassermantel umgebenen Fermentierungsbehälter, auf den ein eingepaßter Behälter für die heiße Milch mit trichterförmigem Boden aufgesetzt ist, wobei sich das Ganze in einem wärmeisolierenden Gehäuse befindet.
  • Dadurch, daß die Milch im oberen Behälter ihre Sterilisationstemperatur beibehält, bis sie in den Fermentierungsbehälter eingeflossen ist, ist die Gefahr der Einschleppung von Fremdbakterien ausgeschlossen. , In der Zeichnung bedeutet i den Fermentierungsbehälter mit dem Wassermantel 2. Auf diesem ist der Behälter 3 für die heiße Milch mit trichterförmigem Boden 4 eingepaßt. Das Ganze befindet sich in einem Gehäuse 5 aus wärmeisolierendem Material. .
  • Die Wirkungsweise und Art der Durchführung des Verfahrens sei nachstehend an Hand eines Beispiels erläutert Der Impfyoghurt bzw. das Yoghurtferment wird auf den Boden des Behälters i gebracht, dem dann das eingepaßte, trichterförmige Ge-@'fäB 3 aufgesetzt wird. Letzteres wird nun über dünnmaschiges Milchsieb mit kochender. ` @'ch gefüllt und die ganze Apparatur mit her nach dem Prinzip des Kaffeewärmers gebauten, starren Wärmehaube 5 zugedeckt. Die Wandung der Wärmehaube besteht aus einer 2-,5 cm dicken, gepreßten Zellstoffschicht. Der trichterförmige Aufsatz A besitzt am Boden eine oder mehrere kleine Öffnungen, durch die sich die heiße Milch innerhalb von 15 bis 2o Minuten in den Behälter B entleert. Hier gibt die in dünnem Strahle herabfließende Milch sogleich einen Teil ihrer Wärme an das umliegende Wasserbad 2 ab, in dem sich kaltes Wasser befindet. Die sich abkühlende Milch kommt nun unverzüglich mit dem Ferment in Berührung, so daß die Milchsäuregärung unmittelbar nach dem Aufguß der kochenden Milch einsetzen kann. Unterdessen wird die noch im Trichter befindliche Milch allmählich durch Wärmeabgabe an die Luft kühler, während gleichzeitig das Wasserbad auftemperiert und zum Wärmespeicher wird. Temperaturmessungen zeigen, daß schon wenige Minuten nach beendigtem Milchabfluß ein völliger Wärmeausgleich zwischen dem Wasser und der Milch stattfindet. Bei gleichbleibender Milchmenge variiert die Höhe dieser Ausgleichstemperatur entsprechend der verwendeten Wassermenge. Die Ausgleichstemperatur ist somit eine Funktion des Wasserquantums. Die Wassennenge wird nun so gewählt, daß die ihr entsprechende Ausgleichstemperatur optimale Verhältnisse für die Yoghurtbereituug schafft. Die Höhe des gefundenen optimalen Wasserstandes wird ein für allemal durch eine Markierung an der Wand des Wasserbades festgelegt. Im übrigen muß das einmal eingeführte Wasser nur von Zeit zu Zeit gewechselt werden.
  • Wenn die Ausgleichstemperatur erreicht ist, findet ein -langsamer Wärmeverlust statt, der sich vermittels eines eingebauten Thermometers registrieren läßt. Bei- einer Außentemperatur von x6 °, 5oo em3Milch, Zoo cm" Wassermantel und einer Milchabflußöffnung von i nim Durchmesser, zeigt die Milchtemperaturkurve vom Anfang bis zum Schlusse folgendes Bild. Die erste -herabgeflossene Milchmenge, gemessen i Minute -,nach Aufguß der siedenden Milch, weist eine Temperatur von 40' auf. Dann steigt sie gleichmäßig an, um in 15 Minuten bei 50' das Maximum zu erreichen in dem Moment, wo der letzte Rest der heißen Milch herabfließt. In den folgenden 5 Minuten fällt die ,Temperatur -auf 48', womit die Milch und das Wasserbad die gleiche Temperatur aufweisen. Von jetzt an sinkt die Temperatur stündlich nur noch- um etwa 4°. Vier --Stunden nach Beginn der Milcheinfüllung" werden 32' abgelesen. Die Yoghurtbildung ist gewöhnlich schon vor dieser Zeit vollendet.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: z. Verfahren zur Fermentierung von Milch und Einbringung der heißen, gekochten Milch in einen Fermentierungsbehälter und Abkühlen auf Bruttemperatur, dadurch gekennzeichnet, daß die heiße Milch derart langsam in ein mit einem Wassermantel umgebenes, die Mikroorganismen enthaltendes Gefäß, unter Abschluß der Außenluft, einfließen gelassen wird, daß eine Abtötung der Mikroorganismen und Fermente durch Überhitzung nicht stattfinden kann, und die Wassermenge im Verhältnis zur Milchmenge so gewählt wird, daß nach Einfließen der Milch selbsttätig im Fermentierungsgefäß eine der optimalen Ferrnentierungstemperatur mindestens angenäherte Temperatur eingestellt wird.
  2. 2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch x, gekennzeichnet durch einen von einem Wassermantel (a) umgebenen Fermentierungsbehälter (z), auf den ein eingepaßter Behälter (3) für die heiße Milch mit trichterförmigem Boden (q.) aufgesetzt ist, und einem wärmeisolierenden Gehäuse,(5) für das Ganze.
DE1939SC117665 1938-10-27 1939-02-04 Fermentierung von Milch Expired DE692178C (de)

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CH692178X 1938-10-27

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DE1939SC117665 Expired DE692178C (de) 1938-10-27 1939-02-04 Fermentierung von Milch

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