DE489016C - Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Kulturen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von KulturenInfo
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- DE489016C DE489016C DESCH88722D DESC088722D DE489016C DE 489016 C DE489016 C DE 489016C DE SCH88722 D DESCH88722 D DE SCH88722D DE SC088722 D DESC088722 D DE SC088722D DE 489016 C DE489016 C DE 489016C
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C12—BIOCHEMISTRY; BEER; SPIRITS; WINE; VINEGAR; MICROBIOLOGY; ENZYMOLOGY; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING
- C12M—APPARATUS FOR ENZYMOLOGY OR MICROBIOLOGY; APPARATUS FOR CULTURING MICROORGANISMS FOR PRODUCING BIOMASS, FOR GROWING CELLS OR FOR OBTAINING FERMENTATION OR METABOLIC PRODUCTS, i.e. BIOREACTORS OR FERMENTERS
- C12M23/00—Constructional details, e.g. recesses, hinges
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-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C12—BIOCHEMISTRY; BEER; SPIRITS; WINE; VINEGAR; MICROBIOLOGY; ENZYMOLOGY; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING
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Description
- Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Kulturen Zur Anlegung von Dauerkulturen hat man bisher am erfolgreichsten das Verfahren der Überschichtung des Nährbodens mit sterilem Paraffinöl benutzt. Zur Abimpfung von solchen Nährböden muß mit der Platinöse oder Glaskapillare dann durch die ganze Paraffinschicht oder bei Neigen des Röhrchens wenigstens teilweise durch diese Paraffinschicht hindurchgegangen werden, ohne daß man hierbei die Kultur selbst oder deren Verunreinigungen beobachten und somit eine Auswahl unter dem Abzuimpfenden treffen könnte. Durch eine Kapillare wird außerdem eine ganze Menge Paraffin mitgenommen, was die Weiterimpfung erschwert, auch werden beim Durchziehen durch das Paraffin die Keime teilweise wieder abgestrichen. Kommt ein mehrmaliges Abimpfen in Frage, so ist die Gefahr der Verunreinigung des Nährbodens groß.
- Das vorliegende Verfahren unterscheidet sich von den bisher bekannten grundsätzlich dadurch, daß bei gleichzeitiger Anwesenheit von Nährboden und Überschichtungsstoffen ohne Sterilitätsverletzung eine gänzliche oder teilweise Überschichtung des Nährbodens mit der Überschicbtungsschicht oder eine Trennung beliebig oft bewirkt werden kann. Z. B. kann man den Nährboden und die Überschichtungsflüssigkeit in einem ausgebauchten Gefäß in waagerechter Lage belassen und, ohne den sterilen Boden des Röhrchens überhaupt zu berühren, tropfenweise und oftmals die Überschichtungsflüssigkeit (z. B. Nährflüssigkeit) über die Kulturen herabrieseln lassen, auch wieder von ihr entfernen. Auch kann man die Keime dauernd feucht erhalten, ohne daß der Nährboden und die Feuchtigkeit abgebende Schicht sich berühren oder die Sterilität unterbrochen wird. Weiter kann man irgendwelche Behandlungsstoffe (z. B. Ammoniakdämpfe) zur Einwirkung bringen, indem man lediglich die Stelle, die den Behandlungsstoff enthält, schwach erwärmt, um die Abgabe von Ammoniak zu erreichen, ohne daß der Nährboden selbst hierbei irgendeine wesentliche Temperaturerhöhung, die schädlich sein könnte, erfährt.
- Besonders zweckmäßig ist das Verfahren zur Herstellung von Dauerkulturen, weil man hierbei dieselbe Überschichtungsflüssigkeit, z. B. Vaselinöl, ohne Sterilitätsverletzung mit dem Nährboden in Berührung bringen und von ihm trennen und somit ein sauberes Be- und Abimpfen ermöglichen kann. Dieses Verfahren läßt sich beispielsweise mit einem Kulturröhrchen durchführen, das eine seitliche Erweiterung, insbesondere an nur einer Seite besitzt. Der Boden des Röhrchens nimmt in der gewöhnlichen Weise den betreffenden Nährboden auf, dann schichtet man als Überschichtungsflüssigkeit das bestimmte Paraffinöl darüber, sterilisiert mit dem Nährboden zugleich; man kann aber auch das sterile Paraffinöl nachträglich einfüllen. Den Nährboden bringt man in der bekannten Form des Schrägagars zur Erstarrung; zweckmäßig ist die seitliche Erweiterung des Röhrchens mit mindestens zwei Auflagestützpunkten versehen, die mit dem Auflagestützpunkt des Röhxchenendes eine sichere Aufstellung des Röhrchens in Schräglage auf einer Ebene gestatten. Zweckmäßig wählt man so viel Nährböden und läßt unter einem so steilen Winkel erstarren, daß der Nährboden etwa 2 cm unter der zur Aufnahme der Über schichtungsflüssigkeit oder Behandlungsflüssigkeit bestimmten Ausbuchtung endet, so daß die Deckflüssigkeit bei senkrecht stehendem Röhrchen nicht in die Erweiterung des Röhrchens eintritt. Die Ausbuchtung des Röhrchens muß beim Erstarrenlassen nach unten gerichtet sein. In der üblichen Weise kann das Röhrchen durch sterile Wattebäuschchen steril verschlossen werden. Zum Beimpfungsvorgang selbst legt man das Röhrchen eine Zeitlang waagerecht mit der Erweiterung nach unten, so daß die Überschichtungsflüssigkeit, z. B. das Paraffin, in diese Erweiterung fließt.
- In den beiliegenden Abbildungen soll a schematisch einen Nährboden, b eine Behandlungs-oder Überschichtungsflüssigkeit darstellen. In der Lage nach Abb. i kann man, ohne die Überschichtungsflüssigkeit überhaupt zu berühren, indem man z. B. das Röhrchen an der Ausbuchtung bei b hält, ganz wie beim gewöhnlichen Schrägagar, sauber und unbehindert abimpfen und auch die Röhrchen in einem Gestell in waagerechter Lage für einige Zeit (z. B. 3 bis q. Stunden oder länger) zum Anwachsen der Erreger in den Brutschrank bringen. Nach Beendigung dieses Vorganges läßt man die Überschichtungsflüssigkeit b durch langsames Senkrechtstellen der Röhrchen (Abb.2) aus der Ausbuchtung über die Kulturen herabfließen, wodurch die Dauerkultur hergestellt ist, bei welcher man gemäß dem neuen Verfahren Wachstum und Verunreinigungen schon im Entstehen beobachten kann.
- Zum Abimpfen bringt man die Röhrchen wieder für kurze Zeit in waagerechte Lage (Abb. i), so daß die Behandlungsflüssigkeit b in die Erweiterung des Röhrchens abfließt. Man kann sicher und unter Kontrolle durch das Auge sauber und unbehindert mit der sterilen Platinöse einzelne Kolonien abimpfen. Man kann auch je nach dem Sonderzweck die Erweiterung des Röhrchens so groß gestalten und so hoch über dem Boden des Röhrchens anordnen, daß die Erweiterung in der Lage ist, die zur Verwendung kommende Menge der Behandlungsflüssigkeit aufzunehmen, während andererseits vom Boden des Röhrchens bis zum Beginn der Erweiterung der Raum so bemessen und der Beginn der Erweiterung vom Boden so weit entfernt wird, daß in diesem Raum genügend Platz für die zur Verwendung gelangende Menge des Nährbodens einschließlich der Behandlungsflüssigkeit, insbesondere Überschichtungsflüssigkeit, vorhanden ist. Wesentlich ist es auch, daß die Überschichtungsflüssigkeit in einer bestimmten Höhe über dem höchsten Punkt des Nährbodens a bei senkrecht gelegtem Röhrchen steht, um mit Sicherheit eine Verdunstung dieses Nährbodens zu verhindern.
Claims (3)
- PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von Kulturen, dadurch gekennzeichnet, daß bei gleichzeitiger Anwesenheit von festen Nährböden und flüssigen Behandlungsstoffen ohne Sterilitätsverletzung eine gänzliche oder teilweise Überschichtung des Nährbodens mit der Behandlungsschicht oder eine Trennung beliebig oft bewirkt werden kann.
- 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man Behandlungsstoffe für die Kulturen in Gegenwart der Kulturen, aber ohne Berührung mit denselben und ohne Erhitzung der Kultur im gleichen Gefäße erwärmt.
- 3. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man zur Herstellung von Dauerkulturen die Überschichtungsflüssigkeit (z. B. Vaselinöl) ohne Sterilitätsverletzung wiederholt mit dem Nährboden in Berührung bringt oder von ihm trennt, um ein sauberes Be- und Abimpfen zu ermöglichen. q.. Vorrichtung zur Herstellung von Kulturen, dadurch gekennzeichnet, daß ein Kulturröhrchen mit einer seitlichen Erweiterung, insbesondere an nur einer Seite versehen ist. 5. Vorrichtung zur Herstellung von Kulturen, dadurch gekennzeichnet, daß die seitliche Erweiterung mit mindestens zwei Auflegestützpunkten versehen ist, die mit dem Auflagestützpunkt des Röhrenendes eine sichere Aufstellung des Röhrchens in Schräglage auf einer Ebene, z. B. einer Tischplatte, gestattet.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DESCH88722D DE489016C (de) | 1928-12-14 | 1928-12-14 | Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Kulturen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE489016C true DE489016C (de) | 1930-01-11 |
Family
ID=7443972
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DESCH88722D Expired DE489016C (de) | 1928-12-14 | 1928-12-14 | Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Kulturen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE489016C (de) |
-
1928
- 1928-12-14 DE DESCH88722D patent/DE489016C/de not_active Expired
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