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Flüssigkeiten, deren Viskosität durch Anwendung einer
äußeren Spannung variiert werden kann, können Z.B. für die
Energieübertragung, zur Stoßabsorption und als Ventile verwendet werden
und daher wurden solche Flüssigkeiten in letzter Zeit genauer
untersucht. Flüssigkeiten, deren Viskosität als Reaktion auf ein
elektrisches Feld ansteigt, sind allgemein als elektroviskose
Flüssigkeiten bekannt. Um jedoch praktischen Anforderungen
entsprechen zu können, z.B. in Kupplungen, Motorträgern und
Stoßdämpfern, ist eine elektroviskose Flüssigkeit erforderlich, deren
Fließwert wesentlich erhöht wird durch Anlegen von geringen
Spannungen.
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Verschiedene Arten solcher Flüssigkeiten wurden bereits
vorgeschlagen. Diese haben im allgemeinen Z.B. die Form von
Dispersionen von porösen anorganischen Teilchen (z.B.
Siliziumdioxid, Aluminiumoxid, Talkum etc.) in elektrisch isolierenden
Flüssigkeiten. Aufgrund der Bildung einer elektrischen
Doppelschicht aufgrund von an der Teilchenoberfläche adsorbiertem
Wasser, orientieren sich die Teilchen als Reaktion auf ein äußeres
elektrisches Feld und die Viskosität steigt an (genauer wandelt
sich die Flüssigkeit in eine Bingham-Flüssigkeit und hat einen
Fließwert). Diese Wirkung wird im folgenden als Winslow-Effekt
bezeichnet. Aufgrund der wesentlichen praktischen Vorteile, die
durch Siliziumoxid geboten werden "leicht industriell zugänglich,
hohes Potential für Verbesserungen und Modifikationen der
Qualität etc.), wurden viele elektroviskose Flüssigkeiten
vorgeschlagen, bei denen Siliziumdioxid in dem System verwendet wird, z.B.
U.S. Patent Nr. 3 047 507 und Japanische offengelegte
Patentanmeldung Nr. Sho 61-44998 [44 998/1986]. Diese speziellen
elektroviskosen Flüssigkeiten sind jedoch nicht ausreichend für
industrielle Anwendungen, da sie an der umgebenden Ausstattung einen
Abrieb verursachen, sich Teilchen absetzen können und sie nur
einen Winslow-Effekt mäßigen Grades aufweisen.
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Um diese Mängel zu verbessern, wurden elektroviskose
Flüssigkeiten vorgeschlagen, die die Dispersion eines
Polyelektrolyten in einer elektrisch isolierenden Flüssigkeit umfassen.
Der Ausdruck Polyelektrolyt bezeichnet allgemein polymere
Verbindungen, die Ionenpaare in ihrer Struktur enthalten. Viele
natürliche und synthetische Polyelektrolyte sind bekannt und die
Ionenaustauschharze sind die am besten bekannten. Z.B. offenbart
die offengelegte Japanische Patentanmeldung Nr. Hei 1-180238 [180
238/1989] eine elektroviskose Flüssigkeit, die die Dispersion von
Mikroteilchen aus einem Polyelektrolyten, der Aminsalzstrukturen
enthält, in einer elektrisch isolierenden Flüssigkeit umfaßt. Die
Japanische offengelegte Patentanmeldung Nr. Hei 1-262942 [262
942/1989] offenbart eine elektroviskose Flüssigkeit, die die
Dispersion von Teilchen, die durch Pulverisieren von
Ionenaustauschharz hergestellt wurden, in einer elektrisch isolierenden
Flüssigkeit umfaßt. Die folgenden Vorteile sind mit der Verwendung
von solchen Polyelektrolytteilchen verbunden: Da die Teilchen aus
einem organischen Polymer hergestellt wurden, haben sie
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(a) ein geringes spezifisches Gewicht und widerstehen
daher einem Absetzen und
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(b) haben geringe Abriebeigenschaften für die umgebende
Ausstattung; auch liefern sie
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(c) einen relativ großen Winslow-Effekt. Ein weiterer
Vorteil, der mit synthetischen Polyelektrolyten verbunden ist,
besteht darin, daß die Teilchen frei entwickelt werden können.
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Die Herstellung von elektroviskosen Flüssigkeiten auf
Basis von Polyelektrolytteilchen, wie es im Stand der Technik
bekannt ist, betrifft jedoch die Verfestigung des Elektrolyten
durch eine dreidimensionale Vernetzung durch bestimmte Verfahren,
an die sich die Herstellung von Mikroteilchen, z.B. durch
Pulverisierung anschließt. Bei dieser Lösung wird die dreidimensionale
Konfiguration des Elektrolyten zum Zeitpunkt der Synthese
festgehalten und der Elektrolyt kann nicht mehr bearbeitet werden. Ein
weiterer Mangel bei dieser Lösung besteht darin, daß das
Verfahren zur Herstellung der Mikroteilchen keine perfekt kugelförmigen
Teilchen erzeugen kann und dies schließt wiederum sowohl eine
befriedigende Dispersionsstabilität als auch einen befriedigenden
Winslow-Effekt aus. Außerdem basieren alle bis jetzt
vorgeschlagenen Polyelektrolytteilchen auf Kohlenstoff. Siliconöl, wie
unten beschrieben, ist die beste elektrisch isolierende
Flüssigkeit; jedoch haben Teilchen auf Kohlenstoffbasis eine schlechte
Affinität für Siliconöl.
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Somit hat, wie oben diskutiert, keine der bis jetzt
vorgeschlagenen elektroviskosen Flüssigkeiten eine ausreichende Lei
stung. Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine
elektroviskose Flüssigkeit bereitzustellen, die eine hohe
Elektroviskositätswirkung liefert (Fließwert), eine gute
Dispersionsstabilität hat, wärmestabil ist, auch bei erhöhten Temperaturen von
100ºC und darüber, und die umgebende Ausstattung weder abreibt
noch abträgt.
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Die vorliegende Erfindung betrifft elektroviskose
Flüssigkeiten, d.h. Flüssigkeiten, deren Viskosität durch Verändern
einer von außen angelegten elektrischen Spannung verändert werden
kann. Genauer betrifft die vorliegende Erfindung elektroviskose
Flüssigkeiten, deren Fließwert wesentlich erhöht wird durch
geringe Spannungen, die einem Absetzen von Teilchen stark
widerstehen, hitzestabil sind und die umgebende Ausstattung weder
abtragen noch abreiben.
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Die vorliegende Erfindung betrifft elektroviskose
Flüssigkeiten, die aus einer Dispersion von Mikroteilchen, die aus
einem Polyelektrolyten zusammengesetzt sind, in einer elektrisch
isolierenden Flüssigkeit zusammengesetzt sind, wobei der
Polyelektrolyt aus einem carboxyarylgruppenhaltigen Organopolysiloxan
besteht, das mit einer Base, die ein monovalentes oder divalentes
Metall enthält, neutralisiert wurde. Die vorliegende Erfindung
betrifft weiterhin eine elektroviskose Flüssigkeit, die aus einer
Dispersion von Mikroteilchen, die aus einer Mischung aus einem
Polyether und einem Polyelektrolyten zusammengesetzt sind, in
einer elektrisch isolierenden Flüssigkeit besteht, wobei der
Polyelektrolyt aus einem carboxyarylgruppenhaltigen Organopolysiloxan
besteht, das durch eine Base, die ein monovalentes oder
divalentes Metall enthält, neutralisiert wurde.
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Der spezielle erfindungsgemäß verwendete Polyelektrolyt
ist wesentlich, um einen hohen Winslow-Effekt, eine stabile
Teilchendispersion und eine Wärmebeständigkeit zu erhalten, wobei ein
Abrieb der umgebenden Ausstattung vermieden wird. Die
erfindungsgemäßen Polyelektrolyte bestehen aus einem
carboxyarylgruppenhaltigen Organopolysiloxan, das mit einer Base, die ein monovalentes
oder divalentes Metall enthält, neutralisiert wurde. Beispiele
für geeignete carboxyarylgruppenhaltige Organopolysiloxane
schließen:
worin R¹ aus einer Alkylgruppe ausgewählt sein kann, R aus einer
Alkylengruppe ausgewahlt sein kann, Q ausgewahlt sein kann aus
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m 0 oder eine positive ganze Zahl sein kann und n eine positive
ganze Zahl ist und
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worin R¹ aus einer Alkylgruppe ausgewählt sein kann, R aus einer
Alkylengruppe ausgewählt sein kann, Q ausgewählt sein kann aus
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und m 0 oder eine positive ganze Zahl sein kann, ein, ohne darauf
beschränkt zu sein.
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Diese Organopolysiloxane können mit verschiedenen
synthetischen Verfahren hergestellt werden. Ein besonders leichtes und
zuverlässiges Verfahren besteht in der Reaktion von
Trimellitanhydrid oder Pyromellitanhydrid mit einem Diorganopolysiloxan, das
in der Seitenkette gebundene oder endständige Carbinolgruppen
trägt, unter Erwärmen (Ringöffnungsadditionsreaktion der
Carbinolgruppe mit dem Anhydridring).
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Diese Organopolysiloxane liefern einen hohen
Winslow-Effekt, da die Carboxylgruppendichte stark erhöht werden kann.
Aufgrund des aromatischen Rings sind diese Organopolysiloxane
außerdem bei Raumtemperatur äußerst kristalline Feststoffe.
Andererseits sind sie, da sie lineare Polymere sind, nicht nur
schmelzbar (Schmelzpunkt bei ungefähr 175ºC), sondern auch in polaren
Lösungsmitteln, wie Tetrahydrofuran löslich. Daher haben diese
Polymere die physikalischen Eigenschaften eines Feststoffs in
jeder Verfahrensstufe, während sie gleichzeitig relativ frei
primären und sekundären Verfahrensstufen unterzogen werden können
(Umwandlung in den Elektrolyten).
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Die erfindungsgemäß angewendeten Polyelektrolyte werden
erhalten durch Neutralisierung des oben beschriebenen
Organopolysiloxans mit einer Base, die ein monovalentes oder divalentes
Metall enthält. Die bei dem Verfahren verwendete Base ist nicht
besonders beschränkt, solange sie ein monovalentes oder divalentes
Metall enthält. Jedoch ist es bevorzugt, daß die Base ein
Hydroxid oder Hydrid ist. Die Neutralisationsreaktion wird
vorzugsweise in einem gemischten Lösungsmittelssystem aus polarem
Lösungsmittel/Wasser durchgeführt. Es ist bevorzugt, die Reaktion
bei niedrigen Temperaturen, die ungefähr 50ºC nicht übersteigen,
durchzuführen, um eine Umlagerung von Siloxanbindungen zu
vermeiden. Außerdem sollte ein Verhältnis von Äquivalenten
Metallionen/-COOH von mehr als 1 im größtmöglichen Ausmaß vermieden
werden, da die Gegenwart von überschüssiger Base die Teilchen
und/oder das Dispersionsmedium negativ beeinflußt.
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Es bestehen keine speziellen Beschränkungen bezüglich der
Struktur und Zusammensetzung des wie oben beschrieben erhaltenen
Polyelektrolyten, aber ein relativ guter Winslow-Effekt wird
erhalten, wenn die folgenden Bedingungen befriedigt werden.
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Obwohl die Gegenwart der Peralkylsiloxyeinheit
(-COOHfrei) nicht wesentlich ist, hat der teilchenförmige Elektrolyt
eine besonders gute Affinität für die elektrisch isolierende
Flüssigkeit, wenn diese Einheit vorhanden ist. Der Beitrag der
Salzeinheit wird jedoch Vermindert mit einem steigenden Anteil an
Peralkylsiloxyeinheiten mit dem Ergebnis, daß der Winslow-Effekt
abgeschwächt wird und das Teilchenherstellungsverfahren
schwieriger wird, da die Wasserlöslichkeit des Elektrolyten vermindert
wird. Das Verhältnis zwischen der Anzahl von
Peralkylsiloxyeinheiten und der Anzahl von -COOH-haltigen Einheiten muß daher in
einem optimalen Bereich liegen. Die Wasserlöslichkeit des
Elektrolyten steigt an und der Winslow-Effekt steigt an, wenn die
Anzahl der -COOH-Gruppen pro aromatischem Ring ansteigt, aber
wiederum sollte ein geeigneter Ausgleich mit den
Peralkylsiloxyeinheiten aus den oben angegebenen Gründen aufrechterhalten werden.
Im Hinblick auf das Neutralisierungsverhältnis pro -COOH-Gruppe
führen höhere Werte für diesen Parameter zu einer erhöhten
Wasserlöslichkeit des Elektrolyten und einem höheren Winslow-Effekt
und höhere Werte für diesen Parameter sind daher bevorzugt. Wenn
dieser Wert jedoch 1 übersteigt, erzeugt die überschüssige Base
nicht nur die Möglichkeit für eine Zersetzung oder Veränderung
der verschiedenen Materialien, die die elektroviskose Flüssigkeit
bilden, sondern verursacht auch Leistungsprobleme der
elektroviskosen Flüssigkeit selbst, z.B. Fehlerstrom, Abbau des
Dielektrikums usw. Das Neutralisierungsverhältnis muß daher unbedingt auf
≤ 1 gehalten werden.
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Der erfindungsgemäß verwendete Polyelektrolyt ist in
allen Fällen bei Raumtemperatur fest. Dieser Polyelektrolyt ist
wasserlöslich, wenn eine Base mit einem monovalenten Metall
verwendet wird. Der Polyelektrolyt der vorliegenden Erfindung kann
hergestellt werden, indem eine wäßrige Lösung des Polyelektrolyt
in erwärmte Luft gesprüht wird und trocknen gelassen wird,
während er in dem gesprühten Zustand ist (Sprühtrocknungsverfahren).
Vorteile bei diesem Vorgehen schließen die Fähigkeit, die Form,
Größe und den Wassergehalt der Teilchen zu kontrollieren, ein.
Wenn eine Base mit einem divalenten Metall verwendet wird, nimmt
die Wasserlöslichkeit des Polyelektrolyten ab, wenn der Anteil an
der Base mit divalentem Metall ansteigt und die
Polyelektrolytmikroteilchen werden vollständig unlöslich in Wasser, wenn der
Anteil der Base mit divalentem Metall 100% erreicht. Wäßrige
Suspensionen werden jedoch bei Konzentrationen von etwa 20 Gew. %
bis zu ungefähr 75% der Base mit divalentem Metall gebildet
werden.
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Die vorliegende Erfindung betrifft weiterhin
elektroviskose Flüssigkeiten, die aus einer Dispersion von Mikroteilchen,
die aus einer Mischung eines Polyethers und eines Polyelektrolyts
zusammengesetzt sind, in einer elektrisch isolierenden
Flüssigkeit bestehen, wobei der Polyelektrolyt aus einem
carboxyarylgruppenhaltigen Organopolysiloxan besteht, das mit einer Base,
die ein monovalentes oder divalentes Metall enthält,
neutralisiert wurde.
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Die Struktur des erfindungsgemäß verwendeten Polyethers
enthält vorzugsweise die Oxyalkyleneinheit, z.B. eine
Oxyethylenoder Oxypropyleneinheit. Der Polyether kann linear oder verzweigt
sein. Es besteht keine spezifische Beschränkung bezüglich der
endständigen Gruppen noch ist das Molekulargewicht spezifisch
beschränkt. Jedoch haben Polyether mit endständigen Alkylgruppen
wesentlich geringere Siedepunkte als Polyether mit
Hydroxylendgruppen und Molekulargewichte unter 100 sind besonders
unvereinbar mit der Aufgabe der vorliegenden Erfindung (keine Verluste
bei hohen Temperaturen) und sollten vermieden werden wegen der
Möglichkeit, daß sie nach der Formulierung in einer
elektroviskosen Flüssigkeit aus dem Teilcheninneren wandern. Andererseits
sind selbst sehr hohe Molekulargewichte unproblematisch, solange
der Polyether und der oben beschriebene Elektrolyt bis zur
Homogenität unter Verwendung von Wasser oder dgl. in der Stufe vor
der Teilchenherstellung miteinander vermischt werden können. Ein
stark vernetzter Polyether ist jedoch nachteilig als Medium für
den Elektrolyten wegen der damit verbundenen geringen ionischen
Dissoziation und der geringen Ionentransportaktivitäten.
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Im Hinblick auf die Funktion dieses Polyethers fördert
dieser die Dissoziation der Ionenpaare in dem Polyelektrolyten
und unterstützt dadurch die Entwicklung eines hohen
Winslow-Effektes. Außerdem entweicht er anders als wenig flüchtige
Substanzen wie Wasser, nicht aus dem System, selbst bei hohen
Temperaturen, und verleiht der elektroviskosen Flüssigkeit daher
Wärmebeständigkeit. Es besteht keine spezifische Beschränkung bezüglich
des Verfahrens zur Adsorption des Polyelektrolyten, aber ein
wirksames und zuverlässiges Verfahren besteht in der Auflösung
des Polyethers und des Polyelektrolyten in Wasser und der
Sprühtrocknung dieser Lösung. Es bestehen auch keine spezifischen
Beschränkungen bezüglich der Adsorptionsmenge, aber
Adsorptionsmengen im Bereich von 1 Gew.-% bis 30 Gew.-% sind bevorzugt. Die
Grundlage für diesen Bereich ist folgende: Eine Förderung des
Winslow-Effektes wird bei unter 1% nicht festgestellt, während
der Polyether bei mehr als 30% entweicht und einen Fehlerstrom
verursacht.
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Es sind viele Methoden verfügbar zur Herstellung der
erfindungsgemäß verwendeten Mikroteilchen (Mischung aus
Polyelektrolyt und Polyether). Bei einem Verfahren werden der oben
beschriebene Polyelektrolyt und der Polyether in Wasser gelöst,
diese wäßrige Lösung wird in ein heißes Gas gesprüht und
Mikroteilchen werden beim Trocknen gebildet, während sie in gesprühtem
Zustand sind. Dieses Verfahren, das als Sprühtrocknen bekannt
ist, ist ein allgemeines Verfahren, um polymere Verbindungen in
Mikroteilchen umzuwandeln.
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Die erfindungsgemäße elektroviskose Flüssigkeit umfaßt
eine Dispersion von Mikroteilchen des Polyelektrolyten oder der
Polyelektrolyt/Polyethermischung in einer elektrisch isolierenden
Flüssigkeit. Es bestehen keine spezifischen Beschränkungen
bezüglich der Art der elektrisch isolierenden Flüssigkeit, solange sie
bei Raumtemperatur flüssig ist und elektrisch isolierend ist. Die
elektrisch isolierende Flüssigkeit ist beispielsweise ein
Mineralöl, Dibutylsebacat, ein Chlorparaffin, ein Fluoröl, ein
Siliconöl usw.
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Von den vorhergehenden Beispielen für elektrisch
isolierende Flüssigkeiten sind Siliconöle bevorzugt wegen ihrer hohen
elektrischen Isolierung, der geringen temperaturabhängigen
Viskositätsveränderung usw. Das Siliconöl ist vorzugsweise ein
Diorganopolysiloxanöl mit einer chemischen Struktur gemäß der unten
angegebenen spezifischen Formel
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In der vorhergehenden Formel (IV) bedeuten R¹ und R² monovalente
Kohlenwasserstoffgruppen, z.B. Alkylgruppen, wie Nethyl-, Ethyl-,
Propylgruppen und andere; Arylgruppen, wie Phenyl-,
Naphthylgruppen und andere und substituierte Kohlenwasserstoffgruppen, die
die vorhergehenden Gruppen umfassen, die teilweise mit Fluor,
Chlor, Amino-, Nitro-, Epoxyresten und anderen substituiert sind.
Von diesen Gruppen bilden Methylreste bevorzugt mindestens 30
Mol% der Reste R¹ und R² aus Gründen der Wirtschaftlichkeit und
der Zugänglichkeit des Materials. Der Polymerisationsgrad n ist
nicht spezifisch beschränkt, aber n sollte vorzugsweise 1000
nicht überschreiten und bevorzugter 100 nicht überschreiten,
damit die Viskosität in einem praktischen Rahmen liegt.
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Diorganopolysiloxanöle mit einer solchen chemischen
Struktur sind bekannt als "Siliconöle" und sind verfügbar als im
Handel erhältliche Produkte, z.B. SH 200 von Dow corning Toray
Silicone Company, Limited.
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Von den oben beschriebenen Diorganopolysiloxanölen sind
Diorganopolysiloxane bevorzugt, bei denen einige der Reste R¹ und
R² Fluoralkylgruppen sind wegen der Fähigkeit, einen höheren
Winslow-Effekt beizutragen und ein Absetzen der Teilchen zu
verhindern aufgrund der Unterschiede im spezifischen Gewicht. Die
chemische Struktur dieser Fluoralkylgruppe ist nicht spezifisch
beschränkt, aber Fluoralkylgruppen mit nicht mehr als 10
Kohlenstoffatomen sind bevorzugt wegen der leichten Synthese und γ,γ,γ-
Trifluorpropylgruppen sind besonders bevorzugt. Um eine
wesentliche Förderung des Winslow-Effektes zu erhalten, ist der
Fluoralkylgehalt vorzugsweise mindestens 30 Mol%.
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Der Mechanismus, mit dem die Fluoralkylgruppe den
Winsbw-Effekt verstärkt, ist unklar. Folgende Hypothese kann jedoch
aufgestellt werden: Es wird ein starker intramolekularer Dipol
erzeugt, da sowohl das elektronegative Fluor als auch das
elektropositive Silizium in dem Molekül vorhanden sind, getrennt
durch einen geeigneten Abstand und der Kontakt zwischen diesem
Dipol und dem dispergierten Teilchen fördert die innere
Polansierung des Teilchens. Da außerdem eine fluorhaltige Flüssigkeit
dazu neigt, ein erhöhtes spezifisches Gewicht zu haben, dient
eine solche Flüssigkeit gleichzeitig dazu, das Absetzen der
Teilchen zu hemmen.
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Solche fluoralkylgruppenhaltigen Diorganopolysiloxane
sind erhältlich in Form verschiedener im Handel erhältlicher
Produkte,
z.B. FS 1265 von Dow Corning Toray Silicone Company,
Limited.
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Die erfindungsgemäße elektroviskose Flüssigkeit umfaßt
die Dispersion von Polyelektrolyt- oder
Polyelektrolyt/Polyetherteilchen in einer elektrisch isolierenden Flüssigkeit. Die
Menge an Polyelektrolytteilchen oder
Polyelektrolyt/Polyetherteilchen, die dispergiert vorliegen, liegt vorzugsweise im
Bereich von 0,1 bis 50 Gew.-% und bevorzugter im Bereich von 10 bis
40 Gew.-%. Unterhalb von etwa 0,1 Gew.-% wird eine befriedigende
Aktivität des Viskositätsanstiegs nicht erhalten. Andererseits
wird bei Werten von mehr als 50 Gew.-% die Viskosität des Systems
in einem solchen Ausmaß erhöht, daß eine praktische Anwendung
ausgeschlossen ist.
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Damit der Fachmann die hier gelehrte Erfindung verstehen
kann, werden die folgenden Beispiele angegeben, wobei es sich
versteht, daß diese Beispiele den Schutzbereich der Erfindung,
der in den beigefügten Ansprüchen zu finden ist, nicht
beschränken. Die Viskosität ist der bei 25ºC gemessene Wert.
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Die Elektroviskosität wurde wie folgt gemessen. Die
Testflüssigkeit wurde in einen Aluminiumbecher gebracht (innerer
Durchmesser = 42 mm) und ein Aluminiumrotor (Durchmesser = 40 mm,
Länge = 60 mm) wurde dann in den Becher eingesetzt. Diese
zylindrische Zelle wurde aufrecht gestellt und der Becher linear 40
Sekunden lang mit einer Scherrate (D) von 0 bis 330 s&supmin;¹
beschleunigt. Während dieses Zeitraumes wurde die auf den Rotor
angewendete Drehkraft mit einem Drehkraftsensor gemessen und in
Scherspannung (S) umgewandelt und eine Kurve mit D gegen S wurde auf
einem XY-Recorder aufgezeichnet. Der Rotor wurde dann elektrisch
geerdet, eine Gleichstromspannung wurde an den Becher angelegt
und eine weitere Kurve D gegen S wurde auf gleiche Weise wie
vorher konstruiert. Das lineare Segment wurde zur S-Achse
extrapoliert und dieses wurde als Fließwert bei der jeweiligen
Feldstärke bezeichnet.
Beispiel 1
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Trimellitanhydrid und ein Polydimethylsiloxan, bei dem
einige Seitenketten-Methylgruppen durch Hydroxypropylgruppen
ersetzt waren, wurden so eingebracht, daß die Anzahl der Mol
Hydroxygruppen und der Anhydridringe gleich waren. Die Reaktion
wurde 30 Minuten lang bei 160ºC unter Rühren in geschmolzenem
Zustand durchgeführt. Polymer (V) mit der folgenden Struktur wurde
erhalten:
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Polymer (V) war ein Feststoff mit einem Schmelzpunkt von ungefähr
175ºC und war in polaren Lösungsmitteln, wie Tetrahydrofuran und
Aceton, löslich.
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100 g Polymer (V) wurden in ungefähr 1,2 1
Tetrahydrofuran (THF) gelöst. Unterdessen wurde Lithiumhydroxid in einer
zu der Menge an -COOH-Gruppen, die in Polymer (V) vorhanden
waren, äquivalenten Menge in einer Lösungsmittelmischung aus 350 ml
Tetrahydrofuran und 520 ml Wasser gelöst. Die
Lithiumhydroxidlösung wurde tropfenweise zu der Polymer (V) Lösung unter Rühren bei
Raumtemperatur zugegeben. Das Lösungsmittel wurde dann aus der
Reaktionslösung bei 50ºC oder weniger entfernt, um einen weißen
Feststoff zu erhalten. Dieser weiße Feststoff war wasserlöslich,
aber in organischen Lösungsmitteln unlöslich. Außerdem war der
Schmelzpunkt des Feststoffs um mindestens 100ºC höher als der von
Polymer (V). Es wurde durch Infrarotabsorptionsspektroskopie
bestätigt, daß sich eine Salzstruktur gebildet hatte (-COO&supmin;Li&spplus;) und
insbesondere, daß der gewünschte Polyelektrolyt erhalten worden
war.
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Als nächstes wurde dieser Polyelektrolyt verwendet, um
eine 30 gew.-%ige wäßrige Lösung herzustellen und das Sprühtrock
nen wurde unter den unten angegebenen Bedingungen durchgeführt,
um Teilchen herzustellen.
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Sprayvorrichtung: Zerstäuber
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Luftdruck: 1,5 kg/cm
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Temperatur an der Stelle des Versprühens: ungefähr 200ºC
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Temperatur am Sammelpunkt: ungefähr 100ºC
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Ungefähr 15 g Pulver wurden erhalten, wenn 100 g wäßrige
Polyelektrolytlösung ungefähr 10 Minuten lang zugeführt wurden.
Dieses Pulver wurde unter einem Mikroskop betrachtet und es wurde
gefunden, daß es kugelförmige Teilchen mit einem
durchschnittlichen Teilchendurchmesser von ungefähr 10 um waren (Wassergehalt
5%).
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Sofort nach dem Sprühtrocknen wurde dieses Pulver
gleichmäßig in 20 CS Dimethylpolysiloxanöl mit einer Konzentration von
33 Gew.-% verteilt. Diese Dispersion wurde als elektroviskose
Flüssigkeit verwendet. Die elektroviskose Flüssigkeit wurde 4 bis
5 Tage lang bei Raumtemperatur stehengelassen, bevor ein Absetzen
der festen Inhaltsstoffe begann und die Dispersionsstabilität
wurde als gut angesehen.
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Die elektroviskosen Eigenschaften dieser elektroviskosen
Flüssigkeit wurden gemessen und es wurde ein Fließwert von 150 Pa
bei 1 kV/mm und von 225 Pa bei 2 kV/mm erhalten. Außerdem war der
Fehlerstrom bei einer elektrischen Feldstärke von 1 kV/mm extrem
gering mit 10 nA/cm². Weiterhin wurde mit dem mit der
elektroviskosen Flüssigkeit gefüllten Becher eine kontinuierliche Drehung
24 Stunden lang mit einer konstanten Scherrate von 300 s&supmin;¹
durchgeführt, wobei jedoch keine Abriebspuren bei visueller
Untersuchung des Aluminiumrotors und des Bechers nach Entfernung der
Flüssigkeit beobachtet werden konnten.
Beispiel 2
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Sofort nach dem Sprühtrocknen wurde das in Beispiel 1
erhaltene Polyelektrolytpulver gleichmäßig physikalisch in einem
Methyl (γ,γ,γ-trifluorpropyl)polysiloxanöl (300 CS) in einer
Konzentration von 33 Gew.-% dispergiert. Diese Dispersion wurde als
elektroviskose Flüssigkeit verwendet. Die elektroviskose
Flüssigkeit mußte ungefähr einen Monat bei Raumtemperatur stehen, bevor
sich die festen Inhaltsstoffe abzusetzen begannen, und die
Dispersionsstabilität wurde als ausgezeichnet angesehen.
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Die elektroviskosen Eigenschaften dieser elektroviskosen
Flüssigkeit wurden gemessen und es wurde ein Fließwert von 320 Pa
bei 1 kV/mm und 550 Pa bei 2 kV/mm erhalten. Außerdem war der
Fehlerstrom bei einer elektrischen Feldstärke von 1 kV/mm extrem
gering mit 20 nA/cm². Weiterhin wurde der mit der elektroviskosen
Flüssigkeit gefüllte Becher 24 Stunden lang bei einer konstanten
Scherrate von 300 s&supmin;¹ einer kontinuierlichen Rotation unterzogen,
aber es konnten keine Abriebspuren bei visueller Untersuchung des
Aluminiumrotors und des Bechers nach Entfernung der Flüssigkeit
festgestellt werden.
Beispiel 3
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100 g des oben beschriebenen Polymers (V) wurden in
ungefähr 1,2 1 Tetrahydrofuran (THF) gelöst. Gleichzeitig wurde eine
Mischung von Lithiumhydroxid und Calciumhydroxid in einer Menge,
die äquivalent war ½ der in Polymer (V) vorhandenen -COOH-Gruppen
in einer Lösungsmittelmischung aus 350 ml Tetrahydrofuran und 520
ml Wasser gelöst. Die Lithiumhydroxid/calciumhydroxidlösung wurde
tropfenweise zu der Polymer (V) Lösung zugegeben unter Rühren bei
Raumtemperatur. Das Lösungsmittel wurde dann aus der
Reaktionslösung bei 50ºC oder weniger entfernt, um einen weißen Feststoff zu
erhalten. Dieser weiße Feststoff war wasserlöslich, aber in
organischen Lösungsmitteln unlöslich. Außerdem war der Schmelzpunkt
des Feststoffs um mindestens 100ºC höher als der von Polymer (V).
Es wurde durch Infrarotabsorptionsspektroskopie bestätigt, daß
sich eine Salzstruktur gebildet hatte (-COO&supmin;Li&spplus; oder (-COO&supmin;)&sub2;Ca²&spplus;)
und insbesondere, daß der gewünschte Polyelektrolyt erhalten
worden war.
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Als nächstes wurde der Polyelektrolyt verwendet, um eine
30 gew.-%ige wäßrige Lösung herzustellen und es wurde unter den
gleichen Bedingungen, wie in Anwendungsbeispiel 1,
sprühgetrocknet.
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Ungefähr 20 g Pulver wurden erhalten, als 100 g der
wäßrigen Polyelektrolytlösung ungefähr 10 Minuten lang zugeführt
wurden. Dieses Pulver wurde unter einem Mikroskop beobachtet und
es wurde gefunden, daß es nahezu perfekt kugelförmige Teilchen
mit einem durchschnittlichen Teilchendurchmesser von ungefähr 10
un waren.
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Sofort nach dem Sprühtrocknen wurde dieses Pulver
gleichmäßig physikalisch in einem Dimethylpolysiloxanöl (20 CS) in
einer Konzentration von 33 Gew.-%, dispergiert. Diese Dispersion
wurde als elektroviskose Flüssigkeit verwendet. Die
elektroviskose Flüssigkeit mußte 4 bis 5 Tage lang bei Raumtemperatur stehen,
bevor sich die festen Inhaltsstoffe abzusetzen begannen und die
Dispersionsstabilität wurde als gut beurteilt.
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Die elektroviskosen Eigenschaften dieser elektroviskosen
Flüssigkeit wurden gemessen und es wurde ein Fließwert von 150 Pa
bei 1 kV/mm und von 210 Pa bei 2 kV/mm erhalten. Außerdem war der
Fehlerstrom bei einer elektrischen Feldstärke von 1 kV/mm extrem
gering mit 2 nA/cm². Außerdem wurde der mit der elektroviskosen
Flüssigkeit gefüllte Becher 24 Stunden lang mit einer konstanten
Scherrate von 300 s&supmin;¹ einer kontinuierlichen Rotation unterzogen,
aber es konnten keine Abriebspuren bei visueller Untersuchung des
Aluminiumrotors und des Bechers nach Entfernung der Flüssigkeit
beobachtet werden.
Beispiel 4
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Trimellitanhydrid wurde mit einem Polydimethylsiloxan,
bei dem ein Teil der in der Kette befindlichen Methylgruppen
durch Hydroxypropylgruppen ersetzt waren (Anzahl der Mol
Hydroxylgruppen = Anzahl der Mol Anhydridringe) vereinigt und eine
Reaktion 30 Minuten lang durchgeführt, wobei die Schmelze bei
160ºC gerührt wurde, was Polymer (VI) mit der unten angegebenen
Strukturformel lieferte.
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Polymer (VI) war ein Feststoff mit einem Schmelzpunkt von
ungefähr 175ºC und war in polaren Lösungsmitteln, wie
Tetrahydrofuran, Aceton etc. löslich.
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100 g Polymer (VI) wurden in ungefähr 1,2 1
Tetrahydrofuran (THF) gelöst. Eine Menge an Lithiumhydroxid, die den
-COOH-Gruppen in dem Polymer (VI) äquivalent war, wurde in einem
gemischten Lösungsmittelsystem aus 350 ml Tetrahydrofuran und 520
ml Wasser gelöst. Die Lithiumhydroxidlösung wurde dann in die
Polymer(VI)Lösung unter Rühren bei Raumtemperatur getropft. Die
Entfernung des Lösungsmittels aus der Reaktionslösung bei 50ºC
lieferte einen weißen Feststoff. Dieser weiße Feststoff war in
Wasser löslich und in organischen Lösungsmitteln unlöslich und
der Schmelzpunkt war mindestens 100ºC höher als der von Polymer
(VI). Die Infrarotabsorptionsspektralanalyse bestätigte die
Bildung der -COO&supmin;Li&spplus;-Salzstruktur und damit die Bildung des
gewünschten Polyelektrolyten.
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Es wurde eine 30 gew.-%ige wäßrige Lösung aus diesem
Polyelektrolvten hergestellt, zu der 25 Gew.-% (bezogen auf den
Polyelektrolyten) Polyethylenglycol mit Hydroxyendgruppen mit einem
durchschnittlichen Molekulargewicht von 400 (Polyethylenglycol
400 von Wako Junyaku Kogyo Kabushiki Kaisha) zugegeben wurden.
Dann wurden durch Sprühtrocknen unter den folgenden Bedingungen
Teilchen hergestellt.
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Sprühverfahren: Zerstäuber
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Luftdruck: 1,5 kg/cm²
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Temperatur an der Sprühstelle: ungefähr 200ºC
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Temperatur an der Sammelstelle: ungefähr 100ºC
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Das Zuführen von 100 g wäßriger Polyelektrolytlösung über
einen Zeitraum von ungefähr 10 Minuten führte zur Bildung von
ungefähr 15 g Pulver. Die mikroskopische Untersuchung dieses
Pulvers bestätigte, daß es ein kugelförmiges Mikropulver war mit
einem durchschnittlichen Teilchendurchmesser von ungefähr 10 um
(Wassergehalt = 5%).
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Nach dem Sprühtrocknen wurde dieses Pulver 4 Stunden lang
bei 140ºC unter Stickstoffströmung getrocknet. Der
Gewichtsverlust während dieses Zeitraums war ungefähr 5%. Sofort nach dem
Trocknen wurde dieses Pulver homogen in einer Konzentration von
33 Gew.-% in einem Dimethylpolysiloxanöl (20 CS) dispergiert, was
eine Dispersion lieferte, die als elektroviskose Flüssigkeit
bezeichnet wurde. Als diese elektroviskose Flüssigkeit bei
Raumtemperatur stehengelassen wurde, dauerte es 4 bis 5 Tage, bis sich
die Feststoffe abzusetzen begannen, was bestätigte, daß die
Dispersionsstabilität relativ gut war.
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Die Elektroviskosität dieser elektroviskosen Flüssigkeit
wurde mit dem folgenden Ergebnis gemessen: Fließwert = 150 Pa bei
1 kV/mm Feldstärke und Fließwert = 230 Pa bei 2 kV/mm Feldstärke.
Der Fehlerstrom war extrem gering mit ungefähr 10 nA/cm² bei 1
kV/mm Feldstärke. Außerdem wurde der mit der elektroviskosen
Flüssigkeit gefüllte Becher mit einer konstanten Scherrate von
300 s&supmin;¹ 24 Stunden lang einer kontinuierlichen Rotation unterzogen
und die Flüssigkeit wurde dann ausgegossen. Am Aussehen konnten
keine Abriebspuren beobachtet werden, als der Aluminiumrotor und
der Becher visuell untersucht wurden.
Beispiel 5
-
Die in Beispiel 4 hergestellte elektroviskose Flüssigkeit
wurde durch Wärme gealtert, indem sie 24 Stunden lang in ein
Ölbad mit 100ºC offen gegenüber der Atmosphäre eingetaucht wurde.
Das Aussehen der Flüssigkeit war durch dieses Altern unverändert.
Es erforderte wiederum 4 bis 5 Tage, bis sich die Feststoffe
abzusetzen begannen, als diese elektroviskose Flüssigkeit auf
Raumtemperatur gehalten wurde, was bestätigt, daß die Flüssigkeit
ihre gute Dispersionsstabilität behalten hatte.
-
Die Elektroviskosität dieser elektroviskosen Flüssigkeit
wurde mit dem folgenden Ergebnis gemessen: Fließwert = 150 Pa bei
1 kV/mm Feldstärke und Fließwert = 230 Pa bei 2 kV/mm Feldstärke.
Der Fehlerstrom war extrem gering mit ungefähr 20 nA/cm² bei 1
kV/mm Feldstärke. Außerdem wurde der mit der elektroviskosen
Flüssigkeit gefüllte Becher einer konstanten Rotation mit einer
Scherrate von 300 s&supmin;¹ 24 Stunden lang unterzogen und die
Flüssigkeit wurde dann ausgegossen. Bezüglich des Aussehens wurden keine
Abriebspuren beobachtet, als Aluminiumrotor und Becher untersucht
wurden.
Beispiel 6
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100 g des oben beschriebenen Polymers (VI) wurden in
ungefähr 1,2 1 Tetrahydrofuran (THF) gelöst, während
Lithiumhydroxid (1/2 Äquivalent bezogen auf die -COOH-Gruppen in Polymer
(VI)) und Calciumhydroxid (1/2 Äquivalent bezogen auf die -COOH-
Gruppen in Polymer (VI)) in einem gemischten Lösungsmittel aus
350 ml Tetrahydrofuran und 520 ml Wasser gelöst wurden. Diese
Lithiumhydroxid/calciumhydroxidlösung wurde dann in die
Polymer(VI)Lösung getropft, wobei bei Raumtemperatur gerührt wurde.
Die Entfernung des Lösungsmittels aus der Reaktionslösung bei
50ºC lieferte einen weißen Feststoff. Der weiße Feststoff war in
Wasser löslich und in organischen Lösungsmitteln unlöslich und
der Schmelzpunkt war um mindestens 100ºC höher als der von
Polymer (VI). Die Infrarotabsorptionsspektralanalyse bestätigte die
Bildung von -COO&supmin;Li+- und (-COO&supmin;)&sub2;Ca²&spplus;-Salzstrukturen und damit die
Bildung des gewünschten Polyelektrolyten.
-
Es wurde eine 30 gew.-%ige wäßrige Lösung aus diesem
Polyelektrolyten hergestellt, der 25 Gew.-% (bezogen auf den
Polyelektrolyten) eines Polyethylenglycols mit Hydroxyendgruppen mit
einem durchschnittlichen Molekulargewicht von 400
(Polyethylenglycol 400 von Wako Junyaku Kogyo Kabushiki Kaishay zugegeben
wurden. Das Sprühtrocknen wurde unter den gleichen Bedingungen,
wie in Beispiel 4 angegeben, durchgeführt.
-
100 g der wäßrigen Lösung, die ungefähr 10 Minuten lang
zugeführt wurden, führten zur Herstellung von ungefähr 20 g
Pulver. Die mikroskopische Untersuchung dieses Pulvers bestätigte,
daß es ein fast perfekt kugelförmiges Pulver war mit einem
durchschnittlichen Teilchendurchmesser von ungefähr 10 um.
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Nach dem Sprühtrocknen wurde dieses Pulver 4 Stunden lang
bei 140ºC unter Stickstoffstrom getrocknet. Der Gewichtsverlust
während dieses Zeitraums war ungefähr 4%. Sofort nach dem
Trocknen wurde dieses Pulver physikalisch bis zur Homogenität in einer
Konzentration von 33 Gew.-% in Dimethylpolysiloxanöl (20 CS)
dispergiert, was eine Dispersion lieferte, die als elektroviskose
Flüssigkeit bezeichnet wurde. Als diese elektroviskose
Flüssigkeit bei Raumtemperatur stehengelassen wurde, dauerte es 4 bis 5
Tage lang, bis sich die Feststoffe abzusetzen begannen, was
bestätigte, daß die Dispersionsstabilität relativ gut war.
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Die Elektroviskosität dieser elektroviskosen Flüssigkeit
wurde mit dem folgenden Ergebnis gemessen: Fließwert = 150 Pa bei
1 kV/mm Feldstärke und Fließwert = 205 Pa bei 2 kV/mm Feldstärke.
Der Fehlerstrom war extrem gering mit ungefähr 5 nA/cm² bei 1
kV/mm Feldstärke. Außerdem wurde der mit dieser elektroviskosen
Flüssigkeit gefüllte Becher einer konstanten Rotation mit einer
konstanten Scherrate von 300 s&supmin;¹ 24 Stunden lang unterzogen und
die Flüssigkeit wurde dann ausgegossen. Beim Aussehen konnten
keine Abriebspuren beobachtet werden, als Aluminiumrotor und
Becher untersucht wurden.
Beispiel 7
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Die in Beispiel 6 hergestellte elektroviskose Flüssigkeit
wurde durch Wärme gealtert, indem sie 24 Stunden lang in ein
Ölbad mit 100ºC offen gegenüber der Atmosphäre eingetaucht wurde.
Das Aussehen der Flüssigkeit war durch dieses Altern unverändert.
4 bis 5 Tage lang waren wiederum erforderlich, bis sich die
Feststoffe abzusetzen begannen, als diese gealterte elektroviskose
Flüssigkeit auf Raumtemperatur gehalten wurde, was bestätigte,
daß die Flüssigkeit ihre gute Dispersionsstabilität behalten
hatte.
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Die Elektroviskosität dieser elektroviskosen Flüssigkeit
wurde mit dem folgenden Ergebnis gemessen: Fließwert = 150 Pa bei
1 kV/mm Feldstärke und Fließwert = 200 Pa bei 2 kV/mm Feldstärke.
Der Fehlerstrom war extrem gering mit ungefähr 20 kV/cm² bei 1
kV/mm Feldstärke. Außerdem wurde der mit dieser elektroviskosen
Flüssigkeit gefüllte Becher einer kontinuierlichen Rotation mit
einer konstanten Scherrate von 300 s&supmin;¹ 24 Stunden lang unterzogen
und die Flüssigkeit wurde dann weggegossen. Bezüglich des
Aussehens wurden keine Abriebspuren beobachtet, als der Aluminiumrotor
und der Becher untersucht wurden.
Vergleichsbeispiel 1
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Ein mit Naßverfahren hergestelltes Siliziumdioxid (Nipsil
VN3 von Nippon Silica Kogyo Kabushiki Kaisha) mit einer
durchschnittlichen Teilchengröße von 18 um wurde physikalisch bis zur
Homogenität in einer Konzentration von 15 Gew.-% in
Dimethylpolysiloxanöl (20 CS) dispergiert, was eine als elektroviskose
Flüssigkeit bezeichnete Dispersion lieferte. Als diese elektroviskose
Flüssigkeit bei Raumtemperatur stehengelassen wurde, dauerte es
nur mehrere Stunden, bis sich die Feststoffe abzusetzen begannen.
Die Dispersionsstabilität wurde daher als schlecht bewertet.
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Die Elektroviskosität dieser elektroviskosen Flüssigkeit
wurde mit dem folgenden Ergebnis gemessen: Fließwert = 65 Pa bei
1 kV/mm Feldstärke und Fließwert = 105 Pa bei 2 kV/mm Feldstärke.
Der Fehlerstrom war ungefähr 85 nA/cm² bei 1 kV/mm Feldstärke.
Außerdem wurde der mit der elektroviskosen Flüssigkeit gefüllte
Becher einer kontinuierlichen Rotation mit einer konstanten
Scherrate von 300 s&supmin;¹ 24 Stunden lang unterzogen und die
Flüssigkeit wurde dann ausgegossen. Als der Aluminiumrotor und der
Becher untersucht wurden, wurden mehrere Abriebstreifen beobachtet,
die sich entlang der Rotationsrichtung erstreckten.
Vergleichsbeispiel 2
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Die in Vergleichsbeispiel 1 hergestellte elektroviskose
Flüssigkeit wurde durch Wärme gealtert, indem sie 24 Stunden lang
in ein gegenüber der Atmosphäre offenes Ölbad mit 100ºC
eingetaucht wurde. Das Aussehen der Flüssigkeit wurde durch dieses
Altern nicht verändert. Die Dispersionsstabilität der gealterteten
elektroviskosen Flüssigkeit bei Raumtemperatur war ungefähr die
gleiche wie vor dem Altern.
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Die Elektroviskosität dieser elektroviskosen Flüssigkeit
wurde mit dem folgenden Ergebnis gemessen: Fließwert = 5 Pa bei 1
kV/mm Feldstärke und Fließwert = 10 Pa bei 2 kV/mm Feldstärke.
Der Fehlerstrom war extrem gering mit ungefähr 20 kV/cm² bei 1
kV/mm Feldstärke. Außerdem wurde der mit der elektroviskosen
Flüssigkeit gefüllte Becher einer kontinuierlichen Rotation mit
einer konstanten Scherrate von 300 s&supmin;¹ 24 Stunden lang unterzogen
und die Flüssigkeit dann ausgegossen. Als der Aluminiumrotor und
der Becher untersucht wurden, wurden mehrere Abriebstreifen
beobachtet, die sich entlang der Rotationsrichtung erstreckten.
Vergleichsbeispiel 3
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Ein leicht saures kugelförmiges
Acrylkationenaustauschharz (Amberlite IRC-76 von Organo Kabushiki Kaisha) wurde
physikalisch bis zur Homogenität mit einer Konzentration von 10 Gew.-%
in Dimethylpolysiloxanöl (20 CS) dispergiert, was eine als
elektroviskose Flüssigkeit bezeichnete Dispersion lieferte. Als diese
elektroviskose Flüssigkeit bei Raumtemperatur stehengelassen
wurde, dauerte es nur wenige Stunden, bis sich die Feststoffe
abzusetzen begannen. Die Dispersionsstabilität wurde daher als
schlecht bewertet.
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Die Elektroviskosität dieser elektroviskosen
Flüssigkeit wurde mit dem folgenden Ergebnis gemessen: Fließwert = 3 Pa
bei 1 kV/mm Feldstärke und Fließwert = 12 Pa bei 2 kV/mm
Feldstärke. Der Fehlerstrom war ungefähr 2 nA/cm² bei 1 kV/mm
Feldstärke. Außerdem wurde der mit der elektroviskosen Flüssigkeit
gefüllte Becher einer kontinuierlichen Rotation mit einer
konstanten Scherrate von 300 s&supmin;¹ 24 Stunden lang unterzogen und die
Flüssigkeit dann ausgegossen. Bezüglich des Aussehens wurden
keine Abriebspuren beobachtet, als der Aluminiumrotor und der
Becher untersucht wurden.
Vergleichsbeispiel 4
-
Die in Vergleichsbeispiel 3 hergestellte elektroviskose
Flüssigkeit wurde durch Wärme gealtert, indem sie 24 Stunden lang
in ein gegenüber der Atmosphäre offenes Ölbad mit 100 ºC einge
taucht wurde. Das Aussehen der Flüssigkeit wurde durch dieses
Altern nicht verändert. Die Dispersionsstabilität der gealterteten
elektroviskosen Flüssigkeit bei Raumtemperatur war ungefähr die
gleiche wie vor dem Altern.
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Die Elektroviskosität dieser elektroviskosen Flüssigkeit
wurde gemessen, aber die Fließwerte bei Feldstärken von 1 kV/mm
und 2 kV/mm waren unter der Nachweisgrenze. Der Fehlerstrom war
extrem gering mit ungefähr 1 nA/cm² bei 1 kV/mm Feldstärke.
Außerdem wurde der mit der elektroviskosen Flüssigkeit gefüllte
Becher einer kontinuierlichen Rotation mit einer konstanten
Scherrate von 300 s&supmin;¹ 24 Stunden lang unterzogen und die Flüssigkeit
wurde dann ausgegossen. Bezüglich des Aussehens wurden keine
Abriebspuren beobachtet, als der Aluminiumrotor und der Becher
untersucht wurden.
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Die Ergebnisse der Elektroviskositätstests in den
vorhergehenden Beispielen und Vergleichsbeispielen sind in Tabelle 1
angegeben.
Tabelle 1
Fließwert
Dispersionsstabilitat
Abrieb
Beispiele
Vergleichsbeispiele
unter
Nachweisgrenze
gut
ausgezeichnet
schlecht
keiner
ja
nein
-
Da die elektroviskose Flüssigkeit der Erfindung eine
Dispersion eines teilchenförmigen Polyelektrolyten in einer
elektrisch isolierenden Flüssigkeit umfaßt, ist sie durch eine hohe
elektroviskose Wirkung (Fließwert), ausgezeichnete
Dispersionsstabilität, Wärmestabilität und das Fehlen des Abriebs der
umgebenden Ausstattung gekennzeichnet.