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Vorrichtung zur Erzeugung von Speiseeis mit Hilfe von in die zu gefrierende
Masse einzuleitender Kohlensäure Die vorliegende Erfindung betrifft einen Apparat
zur Erzeugung von Speiseeis, und zwar handelt es sich um einen Apparat dieser Art,
bei dem in die zu gefrierende Masse aus Stahlflaschen, die komprimierte Kohlensäure
enthält, solche eingeleitet wird, so daß die expandierende Kohlensäure die zur Expansion
benötigte Wärme der zu gefrierenden Masse entzieht und diese dadurch sehr rasch
zum Gefrieren bringt. Derartige Appar ate sind bereits bekannt geworden, sie bestehen
normalerweise aus einem Gefäß für die zu gefrierende Masse mit einem geeigneten
Deckel, der zu verhindern hat, daß mit dem entweichenden Gas auch die Gefriermasse
mit aus dem Gefäß gerissen wird, und einem zweckmäßig durch diesen Deckel geführten,
bis in die Nähe des Bodens des Gefäßes reichenden Einleiterohr für die komprimierte
Kohlensäure, welches vorn verengt ist, was man vorteilhaft durch Aufschrauben einer
Düse mit feiner Austrittsöffnung erreichen kann.
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Die der Stahl- oder auch einer Leichtmetallbombe entnommene Kohlensäure
bringt die zu gefrierende Masse aber nicht nur zum Gefrieren, sie bewirkt ebenso
ein gutes Durchrühren dieser Masse, so daß das erzielte Eis keinen grobkristallinen,
sondern einen sämigen, also ,annähernd amorphen Charakter zeigt. Außerdem wird das
Gefriergut natürlich mit Kohlensäure gesättigt, so daß man ein angenehm moussierendes
Eis erhält und auf diesem Wege ganz neue, bisher unbekannte Geschmacknuancen zu
erzielen vermag.
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Bei den Apparaten bekannter Art wurde allgemein darüber geklagt, daß
das Gut sehr leicht verspritzt wurde und daß außerdem solche Apparate nur sehr umfangreich
und sehr schlecht zu handhaben waren.
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Durch den Gegenstand der vorliegenden Erfindung kann man diese Nachteile
weitgehend vermeiden, der Praxis wird ein einfacher und billiger und insbesondere
ein leicht zu handhabender Apparat zur Speiseeisherstellung mit Hilfe von expandierender
Kohlensäure zur Verfügung gestellt.
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Der Apparat nach der vorliegenden Erfindung ist so aufgebaut, daß
Deckel und Einleiterohr, welches in der Düse endet, und welches über ein Reduzierventil
mit der
Bombe in Verbindung steht, mittels einer Festhaltevorrichtung,
etwa einer Klammer, an der Tischkante derart befestigt werden kann, daß man den
Becher von unten her über das. Einleiterohr stülpen und an dem Deckel befestigen
kann. Hierbei werden Deckel unt1",' Einleiterohr so miteinander verbunden, daman
den Deckel um das Einleiterohr zu verdrehen vermag. Hierdurch ermöglicht man, daß
man auch das am Deckel befestigte Gefriergefäß während des Einleitens der Kohlensäure
zti drehen vermag, also gegebenenfalls dem passierenden Kohlensäurestrom eine andere
Richtung zu geben vermag. Hierbei erwies .es sich als vorteilhaft, dem Gefriergefäß
eine konische Gestalt zu geben, es also am Boden schmäler zu gestalten als am oberen
Rande.
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Einen derartigen Apparat kann man im Anschluß an bekannte Vorrichtungen
mit Sieben versehen, die beim Einleiten der Kohlensäure hochgerissene Teilchen der
Gefriermasse abfangen und vor einem Herausschleudern aus dem Gefäß durch die im
Deckel befindlichen Gasableiteöffnungen verhindern sollen. Diese Siebe wählt man
nach der vorliegenden Erfindung auf dem Einleiterohr beweglich, d. h. das Einleiterohr
ragt durch eine zentrale Öffnung des oder der Siebe, die durch den konischen Mantel
des Gefäßes gehindert werden, zum Boden des Gefäßes zu sinken, wohl aber durch plötzlich
auftretenden stärkeren Druck nach dem Deckel zu auszuweichen vermögen. VerwendetmanmehrereSiebe,
sowird man solche verschiedenen Durchmessers zur Anwendung bringen, so daß sich
dieselben in bestimmtem Abstand voneinander einlagern. Um ein Herabfallen der Siebe
in den Becher beim Abnehmen desselben zu verhindern, trägt das Einleiterohr einen
aufsetzbaren Ring, der die Siebe am Herabgleiten verhindert. Dieser Ring wird zweckmäßig
so gestaltet, daß er gleichzeitig zum Verteilen der expandierenden Kohlensäure dient.
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Wie bereits erwähnt, müssen im Deckel Öffnungen vorhanden sein, durch
welche die gasförmige Kohlensäure zu entweichen vermag. Vorteilhaft ist es hierzu
für einen Apparat nach der vorliegenden Erfindung, diese Öffnungen ebenfalls siebartig
zu gestalten, da es sich zeigte, daß trotz etwa eingebauter Siebe Gefriergut bis
zum Deckel hochgerissen wird. Derartige Siebe können über oder unter den für die
Gasableitung vorgesehenen Aussparungen im Deckel angebracht werden.
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Die Befestigung des Deckels an dem Gefäß muß leicht und schnell erfolgen
können, sie muß aber vor allem sicher halten. Als besonders zweckmäßig hat sich,
ein Bajonettverschluß erwiesen. Da der Deckel sich aber ebenfalls um das Einleiterohr
zu drehen vermag, sind sowohl am Deckel wie am Gefäß Vorsprünge vorgesehen; an die
angreifend itan beide Teile auch gegeneinander zu bewe-,>e:vermag und daher den
Bajonettverschlul @ulEinspielen bringen kann.
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,I as Einleiterohr in einer Düse mit verengter Austrittsöffnung zu
versehen war bereits bekannt. Darüber hinausgehend wurde aber erkannt, daß es besser
ist, die Austrittsöffnung nicht dem Gefäßboden zugewendet vorzusehen, sondern sie
seitlich anzubringen. Einmal wird so mit Erfolg verhindert, da ß das gesamte
Gefriergut mit einem Male nach oben gehoben und gegebenenfalls herausgeschleudert
wird, andererseits besteht aber die Möglichkeit beim Drehen des Gefäßes mitsamt
dein Deckel um das Einleiterohr, den Strom der expandierenden Kohlensäure in verschiedene
Richtung zu leiten.
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Die vorliegende Erfindung wird an Hand der beiliegenden Zeichnung
erläutert, eine Beschränkung auf das hier beispielsweise Dargestellte ist aber nicht
beabsichtigt. Es stellen dar: Fig. i eine Gesamtdarstellung einer Vorrichtung nach
vorliegender Erfindung, teilweise im Schnitt, Fig.2 Schnitt durch die Düse in vergrößertem
Maßstabe.
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In der Zeichnung bedeuten: Die Vorrichtung besteht aus einem Deckel
i mit dem ansetzbaren Gefrierbehälter 2. Durch den Deckel reicht das Einleiterohr
ii für die flüssige Kohlensäure mit der Düse i4., durch welche die Kohlensäure austritt.
Der Behälter 2 besteht vorteilhaft aus Leichtmetall, also Aluminium oder Magnesium
bzw. deren Legierungen, er kann von unten her an dein Deckel i mittels Bajonettverschluß
angesetzt und festgemacht werden. Zu diesem Zwecke sind im Deckel i Schlitze 8 vorgesehen,
in welche Stifte am Behälter 2 einzugreifen vermögen. Der Behälter besitzt außerdem
Handhaben io, der Deckel entsprechende Widerhalte 9, mit deren Hilfe man den beschriebenen
Bajonettverschluß sehr fest und dicht zu schließen vermag, wobei man das Gefäß 2
mit beiden Händen an je einem Griff io faßt und mit dem Daumen gegen die Widerhaltc
9 drückt.
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Die Kohlensäure wird der Bombe durch ein bis zum Boden der Bombe reichendes
Rohr im flüssigen Zustande entnommen. Durch das Druckrohr 5 gelangt sie zum Venti1
q. und von hier durch das angeschraubte Einleiterohr ii und die Düse 14 in die zu
gefrierende Masse im Becher 2. Die entstehende und in die Masse sich entspannende
Kohlen- i säure entweicht nach oben. Auf diesem Wege muß sie das Sieb i9 passieren
und gibt
hier mitgerissene Eismasse ab, schließlich entweicht sie
durch die feinsiebartig überdeckten Aussparungen 3 im Deckel i in die Atmosphäre.
Der Deckel selbst wird durch eine Schraubenmutter 12 drehbar am Ventil q. gehalten.
Das Sieb i9 vermag auf dem Einleiterohr i i zu gleiten, es sitzt etwa auf einer
Knickung im Rande des konisch gestalteten Bechers :2 auf.
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Am Steigrohr i i ist die Düse 1d. eingeschraubt, ihr Durchmesser ist
kleiner als das des Einleiterohres. Die Austrittsöffnung 18 verläuft in seitlicher
Richtung, sie hat einen noch kleineren Durchmesser. Die Aussparung in der Düse 1q.
unterhalb des Loches 18 dient als Schmutzfänger. Auf der Düse 1q. finden wir ein
Gewinde 16, in welches die flügelartigen Verteiler 13 eingeschraubt werden
können, die die Aufgabe haben, die Kohlensäure beim Aufsteigen zu verteilen. Zwischen
den Teilen ii und 14 ist ein Dichtungsring 15 vorgesehen.
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Das Ventil q. wird mittels eines Armes 6 und einer Klammer 7 o. dgl.
an der Tischkante gehalten.
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Zur Speiseeisherstellung verfährt man so, daß man die zu gefrierende
Masse in den Becher 2 tut, diesen von unten her an den Deckel i ansetzt und durch
Drehen in den Bajonettverschluß befestigt, hierbei taucht das Einleiterohr mit der
vorzugsweise aus Leichtmetall bestehenden Düse in die zu gefrierende Masse. Durch
vorsichtiges öffnen des Ventilgis q. gibt man nunmehr der flüssigen Kohlensäure
den Weg in den Becher frei. Während des Einleitens dreht man denBecher und Deckel
von Zeit zu Zeit gegen das Einleiterohr, um den Kohlensäurestrorn in andere Richtung
zu leiten.
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Nach demGefrieren nimmt man denBecher ab und läßt unter zeitweiligem
Durchrühren stehen, bis die überschüssige Kohlensäure entwichen ist, worauf das
Speiseeis fertig ist. Der Gefrierprozeß dauert .bei einem 1/2 Liter Gefriergut nur
etwa % bis i Minute.
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Sollte ein Verstopfen eintreten, so kommt es zu einem Anheben der
gefrorenen Masse und hierdurch wird dem Gas ein Weg längs der Innenwand des Bechers
freigegeben. Bei Verstopfung sämtlicher Gasaustrittsöffnungen wird die Bajonettverbindung
zwischenBecher und Deckel reißen, der Becher fällt nach unten und wiederum kann
es zu keinem Zerknallen des Bechers kommen, so daß höchste Sicherheit für den Benutzer
vorhanden ist.