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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Zusammensetzung, welche eine
Polypeptidsequenz und einen Träger
umfasst, zur Bereitstellung eines Heilmittels gegen von Hepatitis-B-Virus
verursachte chronische Lebererkrankungen.
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Mindestens
fünf verschiedene
Viren, nämlich
Hepatitis-Virus A, B, C, D und E, sind in der Lage, den klinischen
Aspekt einer akuten Hepatitis hervorzurufen. Anders als bei Hepatitis
A und E, welche enteral übertragen
werden und zum Tod des Patienten führen können, können Hepatitis B, C (früher bezeichnet
als parenterale Non-A-Non-B-Hepatitis) und D in ein chronisches
Entzündungsstadium
fortschreiten, das seinerseits zu Leberzirrhose und primärem hepatozellulären Karzinom
führen
kann.
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Es
stehen relativ wenig Daten über
Hepatitis C und D, über
Verfahren für
die Diagnose und ihre Behandlung und über die jeweiligen Viren zur
Verfügung.
Das Hepatitis-D-Virus ist ein RNA-Virus, welches bekanntermaßen unvollständig ist.
Deshalb benötigt
es einen Helfervirus, um sich in Patienten zu entwickeln, und wird
lediglich in Personen angetroffen, welche mit HBV infiziert sind.
Erst vor sehr kurzer Zeit ist das Hepatitis-C-Virus nachgewiesen
worden, und ein Antikörpertest
(Anti-HCV), der die Diagnose chronischer Hepatitis-C-Infektionen
erleichtert, wurde entwickelt. Jedoch besteht ein zunehmend dringlicher
Bedarf nach einer Behandlung, um diese Krankheit zu heilen.
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Dasselbe
gilt für
chronische Hepatitis B, einer viel besser untersuchten Krankheit
hinsichtlich ihrer Erkennung mittels immunologischer Methoden, ihres
verursachenden Virus und hinsichtlich des viralen Lebenszyklus und
der DNA-Sequenz. Man sagt, dass Patienten chronische Träger des
Hepatitis-B-Virus sind, wenn die virale DNA länger als zehn Wochen fortbesteht,
das HBe-Antigen (HBeAg) für
mehr als zwölf
Wochen fortbesteht oder wenn das Hepatitis-B-Oberflächenantigen (HBsAg) länger als
sechs Monate beständig
ist.
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Ungefähr dreihundert
Millionen Menschen sind dazu verdammt, unter chronischer Hepatitis-B
zu leiden, wobei die meisten davon im fernen Osten leben.
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Für diese
Menschen scheint das Hauptrisiko, infiziert zu werden, während oder
unmittelbar nach der Geburt vorzuliegen, da eine chronisch infizierte
Mutter das Virus an ihr Neugeborenes überträgt. 90 Prozent der auf diesem
Wege infizierten Kinder werden während
ihres späteren
Lebens ebenfalls chronisch infiziert werden. In der westlichen Welt
tritt die Infektion gewöhnlicher
später
im Leben, während
der Kindheit oder sogar der Erwachsenenzeit, auf, und zwar hauptsächlich durch
eine parenterale oder sexuelle Übertragung.
In diesen Fällen
von Hepatitis-B-Infektion
nach der Geburt werden lediglich fünf bis zehn Prozent der Infizierten zu
chronischen Trägern.
Das übertragene
Virus ist allerdings nicht für
die von infizierten Menschen aufgezeigten unterschiedlichen Reaktionen
verantwortlich, das Virus entweder zu eliminieren oder es lebenslang
im Körper
zu behalten. Folglich scheint es eine Angelegenheit des immunologischen
Zustands zu sein, welcher das zukünftige Körperbefinden bestimmt.
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Das
HB-Virion (Dane-Partikel) ist aus verschiedenen Strukturproteinen
aufgebaut, den Kernproteinen und den Oberflächen-(S)-Proteinen. Die letzteren
sind Translationsprodukte eines offenen Leserasters, das sich über die
codierende Sequenz von drei S-Typ-Domänen erstreckt, von denen jede
mit einem ATG-Triplett beginnt, das fähig zur Initiierung der Translation
in vivo ist. Die Domänen
werden als prä-S1,
prä-S2
und S in der Reihenfolge vom 5'-
zum 3'-Ende des
Moleküls
bezeichnet. Es gibt sechs Proteinprodukte, die aus diesem ORF abgeleitet
werden: Eine glykosylierte und eine nicht-glykosylierte Form des
Hauptproteins (gp27 und p24), welches nur von der S-Domäne translatiert
wird (226 Aminosäuren)
(hier nachstehend bezeichnet als HBV-S-Peptide), ein mittleres Protein (281
Aminosäuren)
mit einer oder zwei Polysaccharidseitenketten (gp33 bzw. gp36),
das von der prä-S2-
und S-Region codiert wird (hier nachstehend bezeichnet als HBV-S2-Peptide), und
schließlich
sowohl eine glykosylierte (gp42) und eine nicht-glykosylierte (p39) Form des großen Proteins (389-400
Aminosäuren,
abhängig
von dem viralen Serotyp), welches durch Translation von prä-S1, prä-S2 und S
gebildet wird (hier nachstehend bezeichnet als HBV-S1-Peptide).
Die Kernproteine sind HBcAg und HBeAg, wobei das letztgenannte denkbarerweise
ein Prozessierungsprodukt von HBcAg ist. Das Kernprotein kann ein prä-Kernpeptid tragen.
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Das
Dane-Partikel, welches das infektiöse Virion ist, umfasst sowohl
Kern- als auch Oberflächenproteine,
wohingegen die Filamente aus einer Mischung der sechs Oberflächenantigene
bestehen. Die HBV-S-, -S2- und -S1-Peptide (wie hierin definiert)
assemblieren sich alleine derartig, dass die sogenannten 20-nm-Partikel
gebildet werden, welche vollständig
uninfektiös
sind. Mit dem HB-Virus infizierte Patienten durchlaufen mehrere
Stadien der Hepatitis, bevor sie als chronisch HBV-infiziert angesehen
werden. Unmittelbar nach der Infektion wird ein infektiöses Stadium
folgen, das durch die Gegenwart von HBeAg im Serum gekennzeichnet
ist. Fortgesetzte HBs-Antigenämie
trotz inhibierter HBV-Replikation deutet auf die Gegenwart viraler
DNA-Sequenzen hin,
welche in das zelluläre
Genom des Patienten integriert sind. Die integrierten viralen Sequenzen
befähigen
die Wirtszelle nicht, das komplette Virus zu synthetisieren. Allerdings
sind Leberzellen mit integrierten HBV-Sequenzen dazu fähig, nur
HBeAg herzustellen, welches seinerseits im Serum des Patienten nachweisbar
ist und ein Indikator für
chronische Hepatitis-B ist. Sehr wahrscheinlich werden die transformierten
Hepatocyten nicht von cytotoxischen T-Zellen lysiert, sondern proliferieren
und induzieren entweder eine chronisch persistente Hepatitis (CPH)
oder eine chronisch aktive Hepatitis (CAH), welche dann zu einer Zirrhose
der Leber oder zu einem primären
hepatozellulären
Karzinom fortschreiten können,
was zum vorzeitigen Tod des Patienten führt.
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Kürzlich wurde
festgestellt, dass Patienten, die chronisch HBV-infiziert sind,
einen Mangel der endogenen Interferon-Herstellung aufzeigen (Abb
et al., 1985: J. Med. Virol. 16. 171-176). Dies war die Begründung, Patienten,
die unter chronischer Hepatitis-B leiden, wie angezeigt durch das
Vorhandensein von HBeAg und HBV-DNA im Serum, mit Interferon-α (IFNα) zu behandeln.
Kontrollierte Versuche mit großen
Zahlen von Patienten zeigten, dass die Verabreichung von Interferon-α zu einer
signifikant erhöhten
Eliminierung des Hepatitis-B-Virus im Vergleich mit Kontrollen führte. Allerdings
scheinen Personren, die bei oder um die Zeit der Geburt infiziert
wurden, keine Serokonversion in Antwort auf diese Therapie aufzuweisen.
Dieses Phänomen schließt unglücklicherweise
etwa 75% der Träger
von der IFNα-Therapie
aus.
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Gegenwärtig bleibt
die exakte Wirkungsweise von Interferon-α auf chronische Hepatitis-B
unklar. Seine antivirale Aktivität
könnte
nicht-infizierte Zellen vor HBV-Infektion schützen oder die virale Transkription, Translation
und Replikation in HBV-infizierten Zellen verringern. Interferon
besitzt ferner immunomodulatorische Wirkungen durch Aktivierung
von T-Zellen, Makrophagen und NK-Zellen und durch Induzieren der
Expression von MHC-Klasse I-Proteinen.
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Eine
andere Vorgehensweise zur Behandlung chronischer Hepatitis B basiert
auf der Idee, die Replikation des Virus zu inhibieren, womit dessen
Verteidigung hinreichend beeinträchtigt
würde,
um das Wirtsimmunsystem in die Lage zu versetzen, das Virus zu eliminieren.
Dies führte
zu antiviralen Test-Arzneimitteln, wie Adeninarabinosid und Adeninarabinosidmonophosphat,
zur Behandlung von chronisch HBV-infizierten Personen. Allerdings
sprachen weniger als die Hälfte
der Patienten auf diese Therapie an, und zwar entweder durch eine
anhaltende oder vorübergehende
Serokonversion (HBeAg+ zu Anti-HBe+). Ein weiterer negativer Aspekt
dieser antiviralen Arzneimittel sind ihre immunsuppressiven Eigenschaften.
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Andere
Arzneimittel, die für
die Behandlung von chronischen Trägern getestet worden sind,
schließen Interferon-β und Acycloguanosin
(Acyclovir), Interleukin-2, Steroide, wie Prednisolon, und Kombinationen
davon ein. Aber keines von ihnen konnte bessere Ergebnisse als bei
der Behandlung mit Interferon-α zur
Verfügung
stellen. Nur eine Kombinationstherapie, welche die anfängliche
Verabreichung von Steroiden, gefolgt von derjenigen von IFNα einschließt, kann
die Antwortrate bei ausgewählten
Patienten erhöhen.
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Aus
dem Stand der Technik ist bekannt, dass chronisch HBV-infizierte
Schimpansen weder durch Behandlung mit HBsAg (gebunden an ein Tetanustoxoid)
noch mit Anti-HBs-Antikörpern
geheilt werden können. Darüber hinaus
wurde versucht, chronisch HBV-infizierte Patienten durch Verabreichung
von HBV-S-, -S2- und -S1-Peptiden (wie hierin definiert) zu immunisieren.
Diese Behandlung führte
noch nicht einmal zur Bildung von Anti-HBs-Antikörper in diesen Personen.
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Die
WO88/10300 beschreibt die
Verwendung von Epitopen von HBV, nämlich Peptiden aus dem HBV-Kern,
prä-S1-
und prä-S2-Regionen,
getragen auf einem immunogenen Teilchen, gebildet aus einem sezernierten
Peptid, welches die Erzeugung von Antikörpern in einem Tiermodell verursacht.
Die
EP-A-243913 beschreibt
die Anwendung von Peptiden aus den prä-S1-und/oder prä-S2-codierenden Regionen des HBV-Genoms
auf einem Träger,
um eine Antikörperherstellung
hervorzurufen. Jedoch wurde in keiner der obenstehend erwähnten Anmeldungen
offenbart, dass die Erzeugung dieser Antikörper irgendeine Auswirkung
zur Eliminerung von ruhenden oder latenten Viruspartikeln in Hepatocyten
von mit Hepatitis infizierten Tieren besitzt. Im Lichte des obenstehend,
zuvor erwähnten
Stands der Technik, in welchem Anti-HBs- Antikörper infizierte Schimpansen
nicht heilten, erschien ein heilender Effekt als unwahrscheinlich.
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Zusätzlich sind,
gemäß der Definition,
chronische Träger
des Hepatitis-B-Virus dadurch gekennzeichnet, dass HBsAg in ihrem
Serum nachweisbar ist. Deshalb ist es absolut unvorhersehbar gewesen,
dass eine Kombination, umfassend ein T-Zell-aktivierendes Epitop,
das von der prä-S1-prä-S2-S-Region
des HBV-Genoms codiert wird, gemäß der vorliegenden
Erfindung, fähig
ist, eine Immunisierung in und eine letztliche Heilung von chronischen
Trägern
des Hepatitisvirus-B herbeizuführen.
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Angesichts
des oben erörterten
Stands der Technik ist es das Ziel der vorliegenden Erfindung, ein
wirksames therapeutisches Mittel für die Behandlung von chronischer
Hepatitis-B-Erkrankung
zur Verfügung
zu stellen, das zu einer vollständigen
Antwort führt
(d. h. zu einer anhaltenden Inhibition der HBV-Replikation, dem Verlust
von HBV-DNA und -DNA-Polymerase
und zu einem Absinken und schließlich dem Verschwinden von HBeAg
und HBsAg im Serum von Patienten).
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird dieses Ziel erreicht durch eine Kombination von
- a) mindestens einer Polypeptidsequenz mit einem
oder mehreren antigenen T-Zell-aktivierenden Epitopen von dem Hepatitis-B-Virus
und
- b) einem Träger,
der zur Präsentation
der Epitopsequenz(en) a) in der Lage ist, wobei die Polypeptidsequenz(en)
a) am Träger
b) durch kovalente oder hyrophobe Bindung gebunden ist/sind.
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Diese
Erfindung richtet sich auf die Verwendung dieser Kombination zur
Herstellung eines Medikamentes für
die Behandlung von chronischer viraler Hepatitis.
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Es
ist wichtig, dass die Polypeptidsequenz a), bei welcher es sich
um ein oder mehrere verschiedene Polypeptide handeln kann, die Antigenizität eines
T-Zell-aktivierenden Epitops auf eine direkte oder indirekte Weise
vermittelt.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung können
die Polypeptidsequenz(en) a) ein Polypeptid oder eine Kombination
von zwei oder mehreren Polypeptiden des Hepatitis-B-Virus eines
jeglichen Subtyps, insbesondere adw, ayw, adr und ady, sein. Die
Polypeptidsequenz(en) a) kann/können
deshalb die Aminosäuresequenz von
einem oder mehreren Vertretern, die aus HB-viralen prä-S1-, prä-S2- oder
S-Peptiden (wie hierin definiert) und den HB-Kern-Antigenen gewählt sind,
sein.
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Als
Polypeptidsequenz(en) a) sind weiterhin jegliche der oben angegebenen
Polypeptide oder eine Kombination von zwei oder mehreren Polypeptiden
verwendbar, welche modifiziert sind entweder durch Aminosäuredeletionen,
wobei ein mindestens sechs aufeinanderfolgende Aminosäurereste
umfassendes Epitop konserviert sein muss, oder durch Hinzufügen weiterer
Aminosäuren
entweder an dem N-Terminus, dem C-Terminus oder als Insertionen
in der/den Polypeptidsequenz(en) a). In jedem dieser Fälle ist
es allerdings wesentlich, dass die biologische Aktivität beibehalten
wird. Somit kann/können
die Polypeptidsequenz(en) a) ein Polypeptid vom Hepatitis-B-Virus
sein, modifiziert:
- i) durch das Vorhandensein
von willkürlichen
Deletionen, wobei ein mindestens sechs aufeinanderfolgende Aminosäurereste
umfassendes Epitop konserviert ist,
- ii) durch das Vorhandensein von Substitutionen von einer oder
mehreren Aminosäuren,
oder
- iii) durch das Tragen einer zusätzlichen Aminosäuresequenz
an ihrem N-Terminus, an ihrem C-Terminus oder als eine Insertion.
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Genauer
gesagt, kann es sich bei der/den Polypeptidsequenz(en) a) um die
Aminosäuresequenz
von einem oder mehreren Vertretern, die aus HB-viralen prä-S1-, prä-S2- und
S-Peptiden und HB-Kern-Antigenen gewählt sind, modifiziert wie obenstehend,
handeln.
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Um
die hydrophobe Bindung oder Verankerung zu unterstützen, wird/werden
die Polypeptidsequenz(en) a) vorteilhafterweise myristyliert.
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Um
die passende pharmakologische Aktivität aufzuzeigen, ist es notwendig,
dass in der Kombination der vorliegendem Erfindung die Polypeptidsequenz(en)
a) auf einem Träger
b) präsentiert wird/werden.
Dieser Träger
besteht aus einer besonderen Substanz, welche zum Beispiel aus Teilchen
eines hydrophoben Polymers, aus anorganischen Teilchen oder aus
Teilchen eines Polysaccharids bestehen kann. Vorzugsweise ist der
Träger
b) eine zweite Polypeptidsequenz, welche bei der Sekretion Teilchen
bildet, wobei die Teilchen vorzugsweise einen Durchmesser von mindestens
10 nm aufweisen.
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Es
wird bevorzugt, dass die teilchenbildende Polypeptidsequenz b) ein
wesentlicher Teil von oder die komplette Aminosäuresequenz eines Polypeptids
ist, welches gewählt
werden kann aus HBV-S-Peptid (wie hierin definiert), HBV-Kernantigen,
HAV-Kernantigen, HAV-Oberflächenantigen,
HIV-Oberflächenantigen
und HIV-Kernartigen, als auch dem Oberflächenanigen des Poliovirus.
Als der teilchenbildende Träger
b) wird HBV-S-Peptid und/oder -Kernpeptid bevorzugt.
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Bei
Verwendung als Trägersequenz
b) können
die obenstehend angegebenen Polypeptide durch willkürliche Deletionen
von Aminosäuren,
durch Substitutionen von einer oder mehreren Aminosäuren oder
durch Hinzufügen
einer oder mehrerer Aminosäuren
entweder an dem N-Terminus,
dem C-Terminus oder durch Insertion einer oder mehrer Aminosäuren in
die Polypeptidsequenz b) modifiziert werden, vorausgesetzt dass das
Teilchenbildungsvermögen
erhalten bleibt. Somit kann die Polypeptidsequenz b) ein wesentlicher
Teil von oder die komplette Aminosäuresequenz eines Polypeptids
sein, das aus HBV-S-Peptid; HBV-Kern-, HAV-Kern- und HIV-Kernantigenen;
und Oberflächenantigenen
von Poliovirus, HAV und HIV gewählt
ist, modifiziert
- i) durch das Vorhandensein
von willkürlichen
Deletionen, wobei das Teilchenbildungsvermögen erhalten bleibt,
- ii) durch das Vorhandensein von Substitutionen von einer oder
mehreren Aminosäuren
oder
- iii) durch das Tragen einer zusätzlichen Aminosäuresequenz
an ihrem N-Terminus, an ihrem C-Terminus oder als eine Insertion.
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Um
die hydrophobe Bindung zu unterstützen, wird die Polypeptidsequenz
b) vorteilhafterweise myristyliert.
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Wenn
der Träger
b) eine Polypeptidsequenz ist, können
die beiden Sequenzen a) und b) über
eine oder mehrere der folgenden Wechselwirkungen verknüpft sein:
hydrophobe Verankerung (vermittelt durch Myristinsäure), Disulfidbrückenbildung,
oder beide Sequenzen können
durch eine Peptidbindung verknüpft
sein, wodurch ein Fusionspeptid gebildet wird. Im letztgenannten
Fall kann wahlweise eine Spacersequenz zwischen den Polypeptidsequenz(en)
a) und Polypeptidsequenz b) inseriert werden, wobei die Spacersequenz an
beide Polypeptide über
Peptidbindungen geknüpft
ist.
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Die
Polypeptidsequenz(en) a) bzw. b) können durch Expression eines
rekombinanten DNA-Moleküls hergestellt
werden. Das rekombinante DNA-Molekül kann für die Kombination von den Polypeptidsequenz(en) a)
und b) codieren. Das rekombinante DNA-Molekül kann deshalb mindestens eine
erste DNA-Sequenz und gegebenenfalls eine zweite, eine dritte und/oder
eine vierte DNA-Sequenz umfassen, wobei
- i)
die mindestens eine erste DNA-Sequenz für mindestens eine Polypeptidsequenz
a), wie obenstehend definiert, codiert,
- ii) die zweite DNA-Sequenz für
eine Polypeptidsequenz b) gemäß der obenstehenden
Definition des teilchenbildenden Peptids codiert,
- iii) die dritte DNA-Sequenz für eine Spacersequenz codiert,
und
- iv) die vierte DNA-Sequenz für
einen Selektionsmarker codiert,
und wobei die DNA-Sequenzen
durch für
die Expression wesentliche DNA-Elemente gesteuert werden, und gegebenenfalls
ein gemeinsames Leseraster aufweisen.
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Die
Polypeptidsequenz(en) a) und die Polypeptidsequenz(en) b) können deshalb
auf dem gleichen rekombinanten DNA-Molekül in Tandemanordnung codiert
sein. Die Polypeptidsequenz(en) a) und die Polypeptidsequenz(en)
b) können
daher von einem einzelnen offenen Leseraster auf dem DNA-Molekül exprimiert werden
und sind wahlweise durch eine Spacer-Polypeptidsequenz getrennt, die ebenfalls
in dem einzelnen offenen Leseraster codiert ist.
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Bedingt
durch die Tatsache, dass viele Aminosäuren durch mehr als ein Triplett
bestimmt werden, gibt es mehrere DNA-Sequenzen, die für die obenstehend
definierten Peptidsequenzen a) und b) codieren.
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Daneben
können
rekombinante DNA-Moleküle,
welche sich von den obenstehend definierten rekombinanten DNA-Molekülen durch
die Tatsache unterscheiden, dass bis zu 30% der Nukleotide substituiert
sein können,
verwendet werden.
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Eine
Wirtszelle wird mit einem für
die obenstehende Kombination, welche nützlich zur Behandlung von chronisch
HBV-infizierten Patienten ist, codierenden rekombinanten DNA-Molekül transfiziert.
Diese Wirtszelle kann eine Säuger-,
eine Hefe- oder eine Bakterienzelle sein. Für den Zweck dieser Erfindung
wird es bevorzugt, dass diese Zelle keinerlei humane Serumproteine
oder jedewede Primaten-Serumproteine herstellt, außer die
Polypeptid(e), welche innerhalb der obenstehenden Kombination eingeschlossen
sind.
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Der
Begriff "HBV-S-Peptid", wie hierin verwendet,
bezeichnet das Peptid, welches von der gesamten S-Region des HBV-Genoms
codiert wird, d.h. unter Ausschluß der prä-S1- und prä-S2-Regionen. Der Begriff "HBV-prä-S2-Peptid", wie hierin verwendet,
bezeichnet das von den gesamten prä-S2- und S-Regionen des HBV-Genoms
codierte Peptid. Der Begriff "HBV-prä-S1-Peptid", wie hierin verwendet,
bezeichnet das Polypeptid, welches von den gesamten prä-S1-, prä-S2- und
S-Regionen des HBV-Genoms codiert wird. Der Begriff "Epitop", wie hierin verwendet,
bezeichnet eine Sequenz von mindestens sechs aufeinanderfolgenden Aminosäuren, die
von der angegebenen Genomregion codiert werden (z.B. bezeichnet
ein "HBV-prä-S2-Epitop" eine Sequenz von
mindestens sechs Aminosäuren,
die von der prä-S2-Region
des HBV-Genoms codiert werden). Der Begriff "T-Zell-Epitop", wie hierin verwendet, bezeichnet ein
Epitop, das mit Rezeptoren auf der Oberfläche von T-Zellen interagiert,
um eine Immunantwort zu steigern oder anderweitig zu bewirken.
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Wie
hierin verwendet, bedeutet "Antigenizität" das Vermögen, eine
Immunantwort hervorzurufen (z. B. durch Wirken als ein Antigen),
das Vermögen,
die Herstellung von Antikörpern
zu verursachen (z. B. durch Wirken als Antigen) und/oder das Vermögen, mit
einem Zelloberflä chenrezeptor
wechselzuwirken, um eine Immunantwort oder die Herstellung von Antikörpern zu
erhöhen.
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Der
Begriff "HBV" bedeutet jedweden
Subtyp des Virus, insbesondere adw, ayw, adr und ayr, beschrieben
in der Literatur (P. Valenzuela, Nature, Band 280, S. 815 (1979),
Gerlich,
EP-A-85 111 361 ,
Neurath,
EP-A-85 102
250 ). Beispiele für
Peptidsequenzen davon, welche die Po1ypeptidsequenz(en) a) bilden,
die die Antigenizität
eines oder mehrerer Epitope vermitteln, sind in der Sequenzauflistung
(SEQ ID-Nr. 17-20, 22) gezeigt.
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Bevorzugte
Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung sind die folgenden Kombinationen:
- – HBV-S-Antigenteilchen
mit spezifischen Epitopen (Determinanten) der prä-S1-, prä-S2- und/oder Kernpeptide;
- – HBV-Kern-Antigenteilchen
mit spezifischen Epitopen (Determinanten) der prä-S1-, prä-S2-, S-Peptide und/oder der Kernantigene;
- – Hepatitis-A-Antigenteilchen
mit spezifischen Epitopen (Determinanten) von den Hepatitis-B-S-, -prä-S1-, -prä-S2- und/oder
-Kernpeptiden.
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Für die vorliegende
Erfindung bevorzugte rekombinante DNA-Moleküle sind gekennzeichnet durch das
Vorhandensein von Sequenzen, welche für Polypeptidsequenz(en) a),
die die Antigenizität
eines oder mehrerer T-Zell-Epitope vermitteln, und für das Polypeptid
b), das bei der Sekretion Teilchen mit einem Durchmesser von 10
nm oder mehr bildet, codieren, wobei beide davon unter der Steuerung
eines geeigneten Promotors stehen. Als Beispiele von für a) codierenden
Sequenzen kann jegliche der Sequenzen erwähnt werden, welche unter den
ID-Nummern 1 bis 24 in der Sequenzauflistung aufgeführt sind.
Beispiele der DNA-Sequenz, die für
die Polypeptidsequenz b) codiert, sind durch jedewede der ID-Sequenzen
25 bis 27 oder 35 in der Sequenzauflistung repräsentiert.
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Jede
der 24 Sequenzen (ID-Nummern 1 bis 24) kann mit jeder Sequenz kombiniert
werden, die unter ID-Nummer 25 bis 27 in der Sequenzauflistung beschrieben
ist, wobei sowohl die Reihenfolgen a-b als auch b-a eingeschlossen
sind.
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Bei
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung handelt es sich um eine Kombination der
Epitop-Sequenz ID-Nr. 28 (entsprechend der Sequenz, welche die Aminosäuren 9 bis 28
der S1-Sequenz von HBV beinhaltet) in Kombination mit Sequenz ID-Nr.
26 und/oder 27 als einem Teilchenbildner.
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Hepatitis-Virussequenzen,
die in dem rekombinanten DNA-Konstrukt verwendet werden, können auf jeglichem
Wege gebildet oder isoliert werden, einschließlich der Isolierung und Ligation
von Restriktionsfragmenten, chemischer Synthese von Oligonukleotiden
unter Verwendung eines Synthesizers (Cyclon, BioSearch) und Synthese
durch das PCR-Verfahren (T.J. White, N. Arnleim, H.E. Erlich, 1989;
The Polymerase Chain Reaction, Technical Focus 5 (6)).
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Bevorzugte
rekombinante DNA-Moleküle
wurden durch die Ligation von synthetischen Oligonukleotiden an
ein 5'-XbaI-BglII-3'-Fragment (ID-Nummer
27) aus der S-Region des HBV-Genoms,
welches abgeleitet ist aus einem BglII-BglII-HBV-Fragment, das die
gesamte prä-S1-prä-S2-S-Region
einschließt,
oder Ligation an die gesamte S-Region gebildet. Bei der Herstellung
derartiger Konstrukte verwendete Oligonukleotide sind in der nachstehenden
Tabelle I zusammengefasst. Tabelle I
Funktion | Definition | SEQ
ID-Nr. |
Kern
(adw) | aa*
59-87 | 6 |
Kern
(adw) | aa
2-28 | 7 |
Kern
(adw) | aa
-10-28 | 8 |
Kern
(adw) | aa
29-58 | 9 |
Kern
(adw) | aa
1-87 | 10 |
Kern
(adw) | aa
-10-87 | 11 |
Kern
(adw) | aa
70-110 | 12 |
Kern
(adw) | aa
80-125 | 13 |
Kern
(adw) | aa
88-120 | 15 |
S1
(ayw) | aa
9-28 | 17 |
S1
(ayw) | aa
83-103 | 18 |
S1
(ayw) | aa
20-40 | 19 |
S1
(ayw) | aa
59-94 | 20 |
S1
(adw) | aa
94-114 | 21 |
S1
(adw) | aa
70-105 | 22 |
S2
(ayw) | aa
2-21 | 23 |
S2
(ayw) | aa
14-33 | 24 |
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Andere
bevorzugte DNA-Moleküle
wurden durch Ligation von Kern-Sequenzen, welche durch das PCR-Verfahren
hergestellt werden und welche für
T-Zell-Epitope codieren, an die Kern-Sequenz von HBV (SEQ ID-Nr.: 25), die
als Polypeptidsequenz b) fungiert, gebildet. Die bei der Herstellung
dieser Konstrukte verwendeten Oligonukleotide sind in der Tabelle
II-1 angegeben. Tabelle II-1
Funktion | Definition | SEQ
ID-Nr. |
Kern | komplett,
bp 1901-2500 | 1 |
Kern | C-terminale
Deletion, bp 1901-2405 | 2 |
Kern | C-terminale
Deletion und inseriertes Stop-Codon, bp 1901-2405 | 3 |
Kern/prä-Kern | 10
aa prä-Kern,
C-terminale Deletion, bp 1871-2405 | 4 |
Kern/prä-Kern | 10
aa prä-Kern,
C-terminale Deletion und inseriertes Stop-Codon, bp 1871-2405 | 5 |
Kern | aa
(-10-120) | 16 |
Kern/prä-Kern | 10
aa prä-Kern,
kompletter Kern, bp 1871-2500 | 35 |
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Die
Tabelle II-2 zeigt mehrere Beispiele, worin die T-Zell-Epitop-codierenden
DNA-Sequenzen durch Restriktionsfragmentierung des HBV-Genoms isoliert
worden sind und an die DNA-Sequenz
ligiert wurden, welche für
die Polypeptidsequenz b), wie oben definiert, codiert. Tabelle II-2
Funktion | Definition | SEQ
ID-Nr. |
Kern/prä-Kern | komplett,
bp 1403-31 | ** |
S2
ay/ad | | ** |
S2
(K) ay/ad | S2-S,
7 Codons deletiert, Startcodon ATG verändert zu ATA | 14 |
- ** Sequenz wurde veröffentlicht von Galibert, F.,
et al., (1979: Nature 281, 646-650) und von Ono, Y., et al., (1983:
Nucl. Acid Res. 11 (6), 1747-1757)
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In
der Tabelle II-3 sind spezifische rekombinante DNA-Moleküle aufgelistet.
Das Verfahren für
ihre Konstruktion wird in den Beispielen ausführlicher beschrieben werden. Tabelle II-3
End-Konstrukt | T-Zell-Epitop | Teilchenbildner | Selektionsgen |
MT-Kern
(-10-120) + SAg + neo | Kern
(aa -10-120) | S
adw/ayw oder S/XbaI/BglII | neo |
MT-S1(aa
9-28)-S + egpt | S1
(aa 9-28) ay | S
adw/ayw oder S/XbaI/BglII | egpt# |
MT-Kern-neo | Kern/prä-Kern bp 1403-31 | Kern
adw | neo |
MT-Kern
(1-87) + HBsAg – neo | Kern
(aa 1-87) | S
adw/ayw oder S/XbaI/BglII | neo |
- # egpt = E. coli-Xanthin-Guanin-Phosphoribosyl-Transferase
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Bevorzugte
rekombinante DNA-Moleküle
gemäß der vorliegenden
Erfindung umfassen, neben den für die
Polypeptide a) und b) codierenden Regionen, eine zusätzliche
DNA-Sequenz, welche für
einen Selektionsmarker codiert. Darüber hinaus umfassen sie alle üblichen
für die
Expression wesentlichen Elemente, wie Promotorsequenz, Start-Codon
und ein Polyadenylierungssignal.
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Beispiele
von geeigneten Promotoren sind der Methallothionein (MT)-, der U2-
und der H2K-Promotor im
Falle der Verwendung von Säugerzellen
als Wirtszelle. Wenn Hefe- oder Bakterienzellen angewandt werden
sollen, können
jeweils geeignete Hefe- bzw. Bakterienpromotoren, wie der GCN4-
und der GAL 1/10-Promotor oder die prokaryotischen trp- und tac-Promotoren verwendet
werden.
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Um
die Kombination von Polypeptid(en) a) und Polypeptid b) gemäß dieser
Anmeldung herzustellen, wird das rekombinante DNA-Molekül in Wirtszellen
durch Transfektion (im Falle von Säugerzellen), durch Transformation
(im Falle von Hefe- und Bakterienzellen) oder auf anderem Wege eingeführt. Als
Wirt können Zellen
eines jeglichen Organismus verwendet werden, welche fähig zur
Transkription und Translation rekombinanter DNA-Moleküle sind,
wie Säuger-,
Bakterien- und Hefe-Zellen.
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Geeignete
Säugerzellen
gemäß dieser
Erfindung sind zum Beispiel VERO-Zellen (eine Affennierenzelllinie),
3T3-, C127- und L-Zellen (Mäuse-Fibroblastenzelllinien)
und CHO (chinesische Hamsterovar-)Zellen, welche bezüglich Dehydrofolatreduktase
entweder positiv oder negativ sind.
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Gemäß einer
spezifischen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist es weiterhin möglich, dass die obenstehend
definierte erste DNA-Sequenz und die obenstehend definierte zweite
DNA-Sequenz, welche für
die Polypeptidsequenz(en) a) bzw. für eine Polypeptidsequenz b)
codieren, in verschiedenen rekombinanten DNA-Molekülen vorhanden
sind, in welchem Falle die Wirtszellen mit beiden dieser rekombinanten DNA-Moleküle cotransfiziert
werden. Tabelle III Mögliche Alternativen von Zusammensetzungen
für Teilchen
mit T-Zell- Epitopen,
die auf chronische Hepatitis-Träger
abzielen.
| End-Konstrukt | Promoter | T-Zel
SYN | 1-Epitop PCR | GEN | Teilchen-
Bildner | Selektionsgen | Reinigung |
12 | | MT/H2/U2 | Kern(AA-10-+87) | | | gesamtes Sadw/ayw S/XbaI/BglII | neo/egpt | |
13 | | MT/H2/U2 | Kern(AA70-110) | | | gesamtes Sadw/ayw S/XbaI/BglII | neo/egpt | |
14 | | MT/H2/U2 | Kern(AA80-125) | | | gesamtes Sadw/ayw S/XbaI/BglII | neo/egpt | |
15 | | MT/H2/U2 | Kern(AA88-120) | | | gesamtes Sadw/ayw S/XbaI/BglII | neo/egpt | |
16 | | MT/H2/U2 | Kern(AA-10+SATG+ AA2-87) | | | gesamtes Sadw/ayw S/XbaI/BglII | neo/egpt | |
17 | MT-Kern(10-+120)+SAg+neo | MT/H2/U2 | | Kern(AA -10-+120) | | gesamtes Sadw/ayw S/XbaI/BglII | neo/egpt | |
18 | MT-S1(AA9-28)-S+egpt | MT/H2/U2 | S1-(AA9-28)(ay) | | | gesamtes Sadw/ayw S/XbaI/BglII | neo/egpt | |
19 | | MT/H2/U2 | S1-(AA83-103)(ay) | | | gesamtes Sadw/ayw S/XbaI/BglII | neo/egpt | |
20 | | MT/H2/U2 | S1-(AA20-40)(ay) | | | gesamtes Sadw/ayw S/XbaI/BglII | neo/egpt | Material und
Methoden |
21 | | MT/H2/U2 | S1-(AA59-9) | | | gesamtes Sadw/ayw S/XbaI/BglII | neo/egpt | |
22 | | MT/H2/U2 | S1-(AA94-114)(ad) | | | gesamtes Sadw/ayw S/XbaI/BglII | neo/egpt | |
23 | | MT/H2/U2 | S1-(AA70-105)(ay) | | | gesamtes Sadw/ayw S/XbaI/BglII | neo/egpt | |
24 | | MT/H2/U2 | S1-(AA9-28)(ay) | | | Kernadw | neo/egpt | |
25 | | MT/H2/U2 | S2-(AA2-21)(ay) | | | gesamtes Sadw/ayw S/XbaI/BglII | neo/egpt | |
26 | | MT/H2/U2 | S2-(AA14-33)(ay) | | | gesamtes Sadw/ayw S/XbaI/BglII | neo/egpt | |
27 | | MT/H2/U2 | | | S2ayw | Sayw/adw | neo/egpt | |
28 | | MT/H2/U2 | Adapter | | S2(K)-ayw | Sayw/adw | neo/egpt | |
Tabelle III Mögliche Alternativen von Zusammensetzungen
für Teilchen
mit T-Zell-Epitopen,
die auf chronische Hepatitis-Träger
abzielen.
| End-Konstrukt11 1 | Promoter22 | SYN | T-Zell-Epitop PCR | GEN | Teilchen-Bildner | Selektionsgen | Reinigung3 |
1 | | MT/H2/U2 | | Kern
ohne prä-Kern | | Kern(adw) | neo/egpt | |
| | | | z.B.
bp 1901-2500 | | | | |
2 | | MT/H2/U2 | | Kern
ohne prä-Kern;
mit Deletion des C-Terminus+ | | Kern(adw) | neo/egpt | |
| | | | z.B.
bp 1901-2405 | | | | |
3 | | MT/H2/U2 | | Kern
ohne prä-Kern;
mit Deletion des C-Terminus+ Stopsignal | | Kern(adw) | neo/egpt | |
| | | | z.B.
bp 1901-2405 | | | | |
4 | MT-Kern-neo | MT/H2/U2 | | Kern
und prä-Kern
10AA | Kern mit prä-Kern | Kern(adw) | neo/egpt | Material
und Methoden |
| | | | | d.h.
bp 1403-31 | | | |
5 | | MT/H2/U2 | | Kern
und prä-Kern
10AA mit Deletion am C-Terminus | | Kern(adw) | neo/egpt | |
| | | | z.B.
1871-2405 | | | | |
6 | | MT/H2/U2 | | Kern
und prä-Kern;
mit Deletion des C-Terminus+ Stopsignal | | Kern(adw) | neo/egpt | |
| | | | z.B.
bp 1871-2405 | | | | |
7 | | MT/H2/U2 | Kern(AA59-87) | | | gesamtes Sadw/ayw S/XbaI/BglII | neo/egpt | |
8 | | MT/H2/U2 | Kern(AA2-28) | | | gesamtes Sadw/ayw S/XbaI/BglII | neo/egpt | |
9 | | MT/H2/U2 | Kern(AA-10-+28) | | | gesamtes Sadw/ayw S/XbaI/BglII | neo/egpt | |
10 | | MT/H2/U2 | Kern(AA29-58) | | | gesamtes Sadw/ayw S/XbaI/BglII | neo/egpt | |
11 | MT-Kern(1-87) +HBsAg-neo | MT/H2/U2 | Kern(AA 1-87) | | | gesamtes Sadw/ayw S/XbaI/BglII | neo/egpt | |
- Anmerkungen: 1: siehe Beispiel 3 2: jeder
der angegebenen Promotoren ist geeignet 3: siehe Beispiele
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Die
Tabelle III gibt einen Überblick
darüber,
wie man geeignete DNA-Sequenzen kombiniert, um DNA-Konstrukte gemäß der vorliegenden
Erfindung zu erhalten. Es sollte angemerkt werden, dass jegliche
in dieser Tabelle beschriebene Bestandteile kombiniert werden können, um
eine DNA-Sequenz bereitzustellen, welche, wenn in eine Wirtszelle
eintransfiziert, herangezogen werden kann, um eine Kombination (umfassend die
Polypeptid(e) a) und b)) als Medikament für die Behandlung von chronischer
Hepatitis B herzustellen. Die für
die T-Zell-Epitopsequenzen codierenden DNA-Sequenzen wurden synthetisch
(SYN) mit einem Biosearch Cyclon-Synthesizer, durch eine PCR-Vorgehensweise
(PCR) oder durch Restriktionsenzym-Fragmentierung des viralen Genoms (GEN)
hergestellt.
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Für die Behandlung
von Patienten, die unter chronischer viraler Hepatitis leiden, kann
die Kombination von Polypeptidsequenz(en) a) und einem Träger b) in
irgendeinem Typ einer pharmazeutischen Zusammensetzung zubereitet
werden, welche darüber
hinaus ein geeignetes Verdünnungsmittel
oder pharmazeutisches Trägermaterial,
wie eine Pufferlösung,
umfasst.
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Die
Verabreichung kann durch jedwedes Verfahren bewirkt werden, d.h.
durch parenterale (z.B. intravenöse
oder intramuskuläre)
oder orale (z.B. unter Verwendung typhoider Bakterienzellen zur
Einkapselung der aktiven Substanz) Verabreichung.
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Die
pharmazeutische Zubereitung umfasst die obenstehend beschriebene
Kombination in ausreichender Konzentration, um eine Antwort nach
der Verabreichung hervorzurufen.
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Kurze Beschreibung der Figuren
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I zeigt ein DNA-Konstrukt, codierend für einen
Promotor, eine Teilchenbildnersequenz und ein Selektionsgen (beschrieben
in Beispiel 3/4).
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II zeigt ein DNA-Gen-Konstrukt, enthaltend
einen Promotor, ein Epitop mit dem gesamten HB-S-Ag und ein Selektionsgen
(beschrieben in Beispiel 3/18).
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III zeigt ein DNA-Konstrukt, das einen
Promotor, ein T-Zell-Epitop mit einem Teilchenbildner-Rest und ein
Selektionsgen aufzeigt (beschrieben in Beispiel 3/21).
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IV zeigt die AST-Werte von Schimpanse
1 während
der Hepa-Care-Behandlung (beschrieben in Beispiel 10/1).
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V zeigt die Antigenwerte von Schimpanse
1 während
der Hepa-Care-Behandlung (beschrieben in Beispiel 10/1).
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VI zeigt Werte von Leberenzymen ALT und
GGT von Schimpanse 1, der dreimal mit Hepa-Care booster-behandelt
worden ist (beschrieben in Beispiel 10/2).
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VII zeigt Werte von Leberenzymen ALT,
AST und GGT und von Antigen von Schimpanse 2 während der Hepa-Care-Behandlung
(beschrieben in Beispiel 10/3).
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VIII zeigt die Leberenzyme, wie bei einem
unbehandelten Kontroll-Schimpansen bestimmt (beschrieben in Beispiel
10/3).
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IX & X zeigen die Antigen- bzw. Antikörpertiter
von Patient 1 während
der Hepa-Care-Behandlung (beschrieben
in Beispiel 11).
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XI & XII zeigen die Antigen- bzw. Antikörpertiter
von Patient 2 während
der Hepa-Care-Behandlung
(beschrieben in Beispiel 11).
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XIII & XIV zeigen die Antigen- bzw. Antikörpertiter
von Patient 2 während
der Hepa-Care-Behandlung
(beschrieben in Beispiel 11).
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Die
Erfindung wird spezifischer durch die folgenden Beispiele beschrieben.
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Beispiel 1
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1. Fraktionierte Präzipitation mit Polyethylenglykol
(PEG)
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Der Überstand
von HBV-Protein-herstellenden Kulturen wurde gesammelt und in Portionen
von 2400 ml aufgeteilt. Zu jeder Portion wurden 144 g PEG-6000 (Serva)
zugegeben und durch 20 Minuten langes Rühren bei Raumtemperatur aufgelöst, und
es wurde weitere 6 Stunden lang bei 4°C gerührt. Der Niederschlag wurde
durch 30 Minuten lange Zentrifugation in 500 ml großen Flaschen
in einem GS3-Rotor bei 9000 U/min (15000 × g) bei 10°C abgetrennt. Der Überstand
wurde gesammelt und 144 g PEG-6000 wurden zugegeben und wie obenstehend
beschrieben aufgelöst.
Die Lösung
wurde 3 Stunden lang bei 4°C
gerührt.
Der Niederschlag aus dieser Lösung
wurde wie obenstehend beschrieben gewonnen, außer dass die Zentrifugation
60 Minuten lang fortgesetzt wurde.
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2. Gelchromatographie
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Das
nach PEG-Fällung
erhaltene Material wurde in 20 ml PBS erneut gelöst und einer Gelchromatographie
auf A-5m (BioRad) unterzogen. Die Säulenabmessungen waren 25 × 1000 mm
und 480 ml Bettvolumen. In einem typischen Fraktionierungsdurchlauf
wurden 1000 μg
PEG-präzipitiertes
HBV-Protein in 10 bis 15 ml geladen und mit PBS bei einer Geschwindigkeit
von 6 Tropfen/Minute (18 ml/h) eluiert. Es wurden 3 ml große Fraktionen
aufgefangen. Das HBV-Protein
eluierte mit dem ersten Peak. Die gesammelten Fraktionen wurden
einem CsCl-Gradienten
unterzogen.
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3. Sedimentation im CsCl-Gradienten
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Etwa
30 Fraktionen, welche den ersten Peak in der Säulenchromatographie auf A-5m überspannen und
vorgereinigtes HBV-Protein enthalten, wurden auf etwa 100 ml gesammelt
bzw. zusammengefasst. Diese Lösung
wurde mit CsCl auf eine Dichte von 1,30 g/cm3 eingestellt
und anschließend
in ein Polyallomerröhrchen-Verbindungsstück in einen
SW 27/28-Rotor (Beckman) überführt. Ein
Gradient wurde gesetzt, indem 4 ml einer CsCl-Lösung von 1,35 g/cm3 unterschichtet
und 4 ml von 1,25 g/cm3, gefolgt von 4 ml
von 1,20 g/cm3 Dichte überschichtet wurden. Dieser
Gradient wurde 50 Stunden lang bei 28 000 U/min bei 10°C laufen
gelassen. Danach wurde der Gradient fraktioniert und gereinigtes
HBV-Protein, das in der Schicht von 1,20 g/cm3 Dichte
schwebte, wurde abgesammelt. Die Lösung wurde durch drei Dialysezyklen
in Beuteln gegen Wasser entsalzt.
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Beispiel 2
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Quantitative Bestimmung von HBV-Protein
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1. mittels Radioimmunoassay
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Im
AUSRIA II-125-"Sandwich"-Radioimmunoassay
(im Handel erhältlich
von Abbot) wurden Perlen, die mit Meerschweinchen-Antikörper gegen
Hepatitis-B-Oberflächenantigen
(Anti-HBs) beschichtet waren, mit Serum oder Plasma oder gereinigtem
Protein und geeigneten Kontrollen inkubiert. Jedwedes vorhandene HBsAg
wurde an den Festphasen-Antikörper
gebunden. Nach Absaugen des ungebundenen Materials und Waschen der
Perlen wurde humanes 1251-Anti-HBs mit dem Antikörper-Antigen-Komplex auf den
Perlen reagieren gelassen. Die Perlen wurden dann gewaschen, um
ungebundenes 125I-Anti-HBs zu entfernen.
- )-Anti-HBs HBsAg
- )-Anti-HBs.HBsAg 125I-Anti-HBs
- )-Anti-HBs.HBsAg.125I-Anti-HBs
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Die
auf den Perlen verbleibende Radioaktivität wurde in einem Gamma-Szintillationszähler gezählt.
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2. mittels ELISA
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Im
Enzygnost-HBsAg-Mikro-"Sandwich"-Assay (im Handel
erhältlich
von Behring) wurden Vertiefungen mit Anti-HBs beschichtet. Serum,
Plasma oder gereinigtes Protein und geeignete Kontrollen wurden
den Vertiefungen zugegeben und inkubiert. Nach dem Waschen wurden
Peroxidase-markierte Antikörper
gegen HBsAg mit den verbleibenden antigenen Determinanten zur Reaktion
gebracht. Die ungebundenen Enzym-verknüpften Antikörper wurden durch Waschen entfernt
und die Enzymaktivität
auf der Festphase wurde ermittelt. Die enzymatisch katalysierte
Reaktion von Wasserstoffperoxid und Chromogen wurde durch Zugeben
von verdünnter
Schwefelsäure
angehalten. Die Farbintensität
war proportional zur HBsAg-Konzentration der Probe und wurde durch
photometrisches Vergleichen der Farbintensität der unbekannten Proben mit
den Farbintensitäten
der begleitenden Negativ- und Positivkontollseren erhalten.
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Beispiel 3
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Herstellung von Genkonstrukten der vorliegenden
Erfindung, welche Promotor, gewünschte
Antigensequenzen und Selektionsgen enthalten.
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1. Isolierung des MT-Promotors.
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Das
Plasmid pBPV-342-12 (ATCC 37224) wurde mit den Endonukleasen BglII
und BamHI verdaut. Es wurden drei DNA-Moleküle erzeugt. Das Fragment von
Interesse enthält
den Metallothionein-Promotor und eine pBR322-Sequenz, umfassend
4,5 kb, und ist leicht aus den anderen Fragmenten (2,0 kb und 7,6
kb Größe) nachzuweisen.
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Die
Reaktion wurde in einem Gesamtvolumen von 200 μl Reaktionspuffer bei einer
Endkonzentration von 0,5 μg/μl DNA einschließlich 100
Units eines jeden Restriktionsenzyms durchgeführt. Die Vervollständigung
des Verdaus wurde nach dreistündiger
Inkubation bei 37°C
durch Agarosegelelektrophorese auf einem 0,8%igen Agarosegel überprüft. Die
Reaktion wurde durch Zugeben von 4 μl 0,5 M EDTA gestoppt.
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Das
4,5 kb große
Fragment wurde von den anderen Fragmenten durch präparative
1,2%ige Agarosegelelektrophorese getrennt. Die DNA wurde aus dem
Agarosegel auf DE-81-Whatman-Filterpapier
eluiert, aus welchem die DNA in einem Hochsalzpuffer entfernt wurde.
Die DNA wurde durch eine Phenol/Chloroform-Extraktion und zwei Ethanolfällungen
gereinigt.
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2. Ligation eines für das HBV-Kern-Antigen codierenden
1,8 kb großen
Fragmentes.
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Ein
1,8 kb großes
BamHI-BamHI-Fragment, enthaltend die HBV-Kern-codierenden Regionen,
wurde aus HBV-enthaltender DNA isoliert. Dieses Fragment wurde mit
dem 4,5 kb großen
Fragment mit dem MT-Promotor und dem pBR-Rest (beschrieben in 1)
zusammenligiert.
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Zwei μl des 1,8
kb großen
Fragmentes wurden mit 3 μl
des 4,5 kb großen
Fragmentes gemischt und in einem Gesamtvolumen von 10 μl Ligationspuffer,
der 2 Units T4-DNA-Ligase und 2 mM ATP enthielt, bei 14°C über Nacht
zusammenligiert.
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Die
Ligationsmischung wurde für
die DNA-Aufnahme zu 150 μl
einer Suspension von kompetenten Bakterienzellen hinzugesetzt. Nach
der DNA-Aufnahme wurden die Bakterienzellen auf LB-Agarplatten,
welche 50 μl/ml
Ampicillin enthielten, bei Volumina von 50 bis 300 μl Zellsuspension
pro Platte aufgebracht. Die Agarplatten wurden über Nacht bei 37°C inkubiert.
Einzelne isolierte Bakterienkolonien wurden hinsichtlich des Vorhandenseins
eines Plasmids mit den gewünschten
Fragmenten gescreent.
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3. Screenen nach den das gewünschte Plasmid
enthaltenden Bakterienkolonien
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Einzelne
Kolonien wurden mit einem Zahnstocher aufgenommen und in ein Röhrchen (5
ml) mit LB-Ampicillin-Medium überführt. Die
Röhrchen
wurden über
Nacht bei 37°C
in einer Umge bung unter schnellem Schütteln inkubiert. Eine Mini-Plasmidpräparation
jeder herangewachsenen Bakteriensuspension wurde durchgeführt. Die
verschiedenen resultierenden DNAs wurden durch Verdau mit der Restriktionsendonuklease BglII überprüft. Es wurden
zwei Moleküle
erwartet, ein 400 bp großes
Fragment und ein 5,9 kb großes
Fragment. Der Verdau wurde durch Agarosegelelektrophorese analysiert.
Die Plasmid-DNA wurde aus den Bakterienzellen isoliert.
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4. Insertion eines Neomycin-Selektionsmarkers
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Das
aus obenstehendem (3) resultierende Plasmid wurde durch Verdau mit
dem Restriktionsenzym EcoRI linearisiert. Die Reaktion wurde in
einem Gesamtvolumen von 50 μl
und bei einer Endkonzentration von 1 μg/μl Plasmid-DNA durchgeführt. Es
wurden 50 Units EcoRI zugesetzt und der Verdau wurde nach 3 Stunden
langer Inkubation bei 37°C
durch Agarosegelelektrophorese überprüft. Die
Reaktion wurde durch Zusetzen von 1 μl 0,5 M EDTA gestoppt und die
DNA wurde mit einer Endkonzentration von 0,3 M Natriumacetat und
3-4 Volumen Ethanol 30 Minuten lang bei –80°C gefällt. Die gefällte DNA
wurde in 50 μl
destilliertem Wasser gelöst.
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2 μl des linearisierten
Plasmids wurden mit 3 μl
des DNA-Fragments mit dem Metallothionein-Promotor und dem Neomycin-Selektionsgen
(isoliert aus dem Plasmid pMT-neo-E (erhältlich von ATCC/Exogene) durch Verdau
mit der Endonuklease EcoRI als ein 3,9 kb großes Fragment) gemischt und
zusammenligiert. Einzelne Bakterienkolonien wurden hinsichtlich
des Vorhandenseins des gewünschten
Plasmids gescreent.
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5. Isolierung eines Fragments, das die
U2-Promotorsequenz enthält.
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Das
Plasmid pUC-8-42 (erhältlich
von Exogene) wurde mit den Restriktionsendonukleasen EcoRI und ApaI
verdaut. Es wurden zwei DNA-Moleküle erzeugt. Das Fragment von
Interesse enthält
den U2-Promotor, der 340 bp umfasst, und ist leicht von dem anderen
Fragment (3160 bp) nachzuweisen. Der Verdau wurde in einem Gesamtvolumen
von 200 μl
Reaktionspuffer bei einer Endkonzentration von 0,5 μg/μl DNA einschließlich 100
Units eines jeden Restriktionsenzyms durchgeführt. Die Vervollständigung
des Verdaus wurde nach dreistündiger
Inkubation bei 37°C
durch Agarosegelelektrophorese in einem 0,7%igen Agarosegel überprüft. Die
Reaktion wurde durch Zugeben von 4 μl 0,5 M EDTA gestoppt. Das 340
bp große
Fragment wurde von der Plasmid-DNA durch präparative 1,2%ige Agarosegelelektrophorese
getrennt. Die DNA wurde aus dem Agarosegel auf DE-81-Whatman-Filterpapier
eluiert, aus welchem die DNA in einem Hochsalzpuffer entfernt wurde.
Die DNA wurde durch eine Phenol/Chloroform-Extraktion und zwei Ethanolfällungen
gereinigt.
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6. Insertion des Fragments
mit der Promotorsequenz in ein Polylinker-Plasmid
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Das
Plasmid pSP 165 (im Handel erhältlich
von Promega Biotec), enthaltend eine Polylinkersequenz (mit den
folgenden Restriktionsstellen: EcoRI, SacI, SmaI, AvaI, BamHI, BglII,
SalI, PstI, HindIII), wurde mit dem Restriktionsenzym EcoRI linearisiert.
Die Reaktion wurde in einem Gesamtvolumen von 50 μl und bei
einer Endkonzentration von 1 μg/μl Plasmid-DNA
durchgeführt.
50 Units EcoRI wurden zugesetzt und der Verdau wurde nach dreistündiger Inkubation
bei 37°C
durch Agarosegelelektrophorese überprüft. Die
Reaktion wurde durch Zusetzen von 1 μl 0,5 M EDTA gestoppt und die
DNA wurde mit einer Endkonzentration von 0,3 M Natriumacetat und
3-4 Volumen Ethanol 30 Minuten lang bei –80°C gefällt. Die gefällte DNA
wurde in 50 μl destilliertem
Wasser gelöst.
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2 μl der Plasmid-DNA
wurden mit 10 μl
der Fragment-DNA mit der U2-Promotorsequenz vermischt und in einem
Gesamtvolumen von 25 μl
Ligationspuffer, enthaltend 2 Units T4-DNA-Ligase und 2 mM ATP, bei 14°C über Nacht
zusammenligiert. Danach wurde die DNA durch Phenol/Chloroform-Extraktionen,
gefolgt von zwei Ethanolfällungen,
gereinigt und in 10 μl
destilliertem Wasser gelöst.
Die resultierenden überhängenden Enden
von EcoRI und ApaI mußten
in glatte Enden umgewandelt und ligiert werden. Die überhängenden
Enden wurden wie folgend durch Reaktion mit der Mung-Bean-Nuclease
in glatte Enden umgewandelt: zu 25 μl DNA (Konzentration 1 μg/μl) in Reaktionspuffer
wurden 20 Units Enzym zugesetzt, um eine Endkonzentration von 1%
Glycerin und ein Endreaktionsvolumen von 35 μl zu ergeben. Nach einer 30
Minuten langen Inkubation bei 30°C
wurde die DNA durch Phenol/Chloroform-Extraktionen, gefolgt von
zwei Ethanolfällungen,
gereinigt. Die DNA wurde erneut in 5 μl destilliertem Wasser gelöst. Die
resultierenden glatten Enden wurden in 15 μl Reaktionsvolumen mit 10 × mehr T4-Ligase,
als obenstehend verwendet, und 2 mM ATP bei 14°C über Nacht zusammenligiert.
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Die
Ligationsmischung wurde für
die DNA-Aufnahme zu 150 μl
Suspension von kompetenten Bakterienzellen hinzugesetzt. Nach der
DNA-Aufnahme wurden die Bakterienzellen auf LB-Agarplatten, welche
50 μg/ml
Ampicillin enthielten, bei Volumina von 50 bis 300 μl Zellsuspension
pro Platte ausgebreitet. Die Agarplatten wurden über Nacht bei 37°C inkubiert.
Einzelne isolierte Bakterienkolonien wurden hinsichtlich des Vorhandenseins
eines Plasmids mit dem gewünschten
U2-Promotorfragment gescreent. Das resultierende Plasmid wurde aus
den Bakterienzellen isoliert und durch Restriktionsenzymanalyse
charakterisiert.
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7. Ligation des synthetischen Oligo-DNA-Nukleotides
89 (SEQ ID-Nr.: 30) an das MT-Promotorfragment
(4,5 kb).
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Das
4,5 kb große
Fragment (beschrieben in 1) mit dem MT-Promotor und einem pBR-Rest
wurde mit dem synthetischen Oligonukleotid 89 (SEQ ID-Nr.: 30) zusammenligiert.
Die Ligationsmischung wurde für
die DNA-Aufnahme zu 150 μl
Suspension von kompetenten Bakterienzellen hinzugesetzt. Einzelne
isolierte Bakterienkolonien wurden hinsichtlich des Vorhandenseins
des gewünschten
Plasmids gescreent. Das neue Plasmid wurde durch einen Verdau mit
den Restriktionsendonukleasen EcoRI und XbaI überprüft. Es wurden zwei Moleküle erwartet,
ein 2,0 kb großes
und ein 2,6 kb großes.
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8. Zusammenligieren des synthetischen
Oligonukleotides 101 (SEQ ID-Nr.: 32) mit dem Plasmid (beschrieben in
7).
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Das
Plasmid (beschrieben in 7) wurde mit BglII und BamHI verdaut und
ein Fragment von 13 Nukleotiden wurde entfernt (beschrieben in 1).
Das resultierende Fragment, welches das erste Oligonukleotid 89 (SEQ
ID-Nr.: 30) enthielt, wurde mit dem Oligonukleotid 101 (SEQ ID-Nr.:
32), einem BglII-BamHI-Fragment, zusammenligiert. Nach der DNA-Aufnahme
wurden einzelne Zellen hinsichtlich des Vorhandenseins des gewünschten
Plasmids gescreent. Das neue Plasmid wurde durch einen Verdau mit
den Endonukleasen EcoRI und XbaI oder EcoRI und BglII überprüft.
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9. Ligation des synthetischen DNA-Oligonukleotides
99 (SEQ ID-Nr.: 31) an das 4,5 kb große Fragment (beschrieben in
1).
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Das
4,5 kb große
Fragment (BglII-BamHI) wurde mit dem DNA-Oligonukleotid 99 (SEQ
ID-Nr.: 31) zusammenligiert.
Nach Screenen einzelner Bakterienkolonien, welche unterschiedliche DNAs
enthielten, wurde das gewünschte
Plasmid durch Verdau mit EcoRI, welcher zu zwei Fragmenten, 1,9
kb und 2,7 kb groß,
führte, und
durch positive Linearisierung mit BglII oder BamHI charakterisiert.
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Das
neue Plasmid wurde dann mit PstI und BamHI verdaut. Es wurden zwei
Moleküle
erwartet, ein 2,6 kb großes
Fragment mit einem pBR-Rest, dem MT-Promotor und dem Oligonukleotid
und ein 2,0 kb großer pBR-Rest.
Das 2,6 kb große
Fragment wurde isoliert.
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10. Ligation des 2,6 kb großen Fragmentes
des in 9 beschriebenen Plasmids mit einem Fragment, das aus dem
(in 8 beschriebenen) Plasmid isoliert wurde.
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Das
Plasmid (beschrieben in 8) mit den DNA-Oligonukleotiden 89 und 101
(SEQ ID-Nr.: 30 bzw. 32) wurde mit PstI und BglII verdaut. Es wurden
zwei Fragmente erwartet. Ein 2,5 kb großes Fragment mit einem pBR-Rest
und dem MT-Promotor und ein 2,2 kb großes Fragment mit einem pBR-Rest
und beiden Oligos.
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Dieses
2,2 kb große
Fragment wurde mit dem in 8 beschriebenen 2,6 kb großen Fragment,
das den pBR-Rest, den MT-Promotor und das Oligo 99 (SEQ ID-Nr.:
31) enthielt, zusammenligiert.
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Nach
dem Screenen hinsichtlich des gewünschten Plasmids wurde es durch
Restriktionsendonuklease-Verdau mit BglII-XbaI charakterisiert.
Es wurden zwei Fragmente erwartet, ein 270 bp großes Fragment der
Oligo-DNA-Nukleotide und ein 4,5 kb großes Fragment des MT-Promotors und des
pBR.
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11. Ligation des 2,3 kb großen HBV-BglII-BglII-Fragmentes
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Ein
2,3 kb großes
BglII-BglII-Fragment mit den codierenden HBV-prä-S1-, -prä-S2- und -S-Regionen wurde aus HBV-enthaltender
DNA isoliert. Das 2,3 kb große
Fragment wurde mit dem 4,5 kb großen Fragment (erhalten wie
in 1 beschrieben) mit dem Metallothionein-Promotor zusammenligiert.
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2 μl des 2,3
kb großen
Fragmentes wurden mit 3 μl
des 4,5 kb großen
Fragmentes vermischt und in einem Gesamtvolumen von 10 μl Ligationspuffer,
enthaltend 2 Units T4-DNA-Ligase und 2 mM ATP, bei 14°C über Nacht
zusammenligiert.
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Die
Ligationsmischung wurde für
die DNA-Aufnahme zu 150 μl
Suspension von kompetenten Bakterienzellen hinzugesetzt. Nach der
DNA-Aufnahme wurden die Bakterienzellen auf LB-Agarplatten, welche
50 μg/ml
Ampicillin enthielten, bei Volumina von 50 bis 300 μl Zellsuspension
pro Platte verteilt. Die Agarplatten wurden über Nacht bei 37°C inkubiert.
Einzelne isolierte Bakterienkolonien wurden hinsichtlich des Vorhandenseins
eines Plasmids mit dem gewünschten
Fragment gescreent.
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12. Konversion eines Teils der HBV-Gensequenz
mit HBV-Kern-Epitopen.
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Das
aus obenstehendem 11 resultierende Plasmid wurde mit den Endonukleasen
BglII und XbaI verdaut. Es wurden zwei Moleküle erwartet, ein 550 bp großes Fragment
und ein 6,25 kb großes
Fragment, das nach Agarosegelelektrophorese isoliert wurde.
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Das
6,25 kb-Fragment wurde mit dem 270 bp großen Fragment (nach Verdau mit
BglII und XbaI und Fragmentisolierung, wie obenstehend beschrieben)
des in 10 beschriebenen, für
einen Epitopteil des HBV-Kern-Gens codierenden, Plasmids zusammenligiert.
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Die
Ligationsmischung wurde für
die DNA-Aufnahme zu 150 μl
Suspension von kompetenten Bakterienzellen zugesetzt. Einzelne isolierte
Bakterienkolonien wurden hinsichtlich des Vorhandenseins des gewünschten
Plasmids gescreent. Das neue Plasmid wurde durch einen Verdau mit
BamHI überprüft. Es wurden drei
Moleküle
erwartet, ein 950 bp großes,
ein 450 bp großes
und ein 5150 bp großes
Fragment.
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13. Herstellung eines "Vehikel"-Plasmides
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Das
(in 11 beschriebene) Plasmid wurde mit EcoRI und XbaI verdaut. Es
wurden zwei Moleküle
erwartet, ein 2450 bp großes
Fragment und ein 4350 bp großes
Fragment, das nach Gelelektrophorese isoliert wurde.
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Dieses
4350 bp große
Fragment wurde mit dem Oligo-DNA-Nukleotid 39 (SEQ ID-Nr.: 29),
welches für
die gesamte DNA-Sequenz des HBV-S-Gens vom ATG bis zur XbaI-Stelle
codierte, worin das ATG zu ATA verändert worden war, zusammenligiert.
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14. Kern-Epitop stromaufwärts des
gesamten HBV-S-Gens
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Dieses "Vehikel"-Plasmid wurde dann
mit PstI und XbaI verdaut. Es wurden zwei Moleküle erwartet, ein 600 bp großer Plasmidrest
und ein 3850 bp großes
Fragment, welches isoliert und mit einem PstI-XbaI-Fragment von
2800 bp (2700 bp), das nach Verdau des in 10 beschriebenen Plasmides
isoliert worden war, zusammenligiert wurde.
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Nach
dem Screenen hinsichtlich des gewünschten Plasmids wurde es durch
Restriktionsendonuklease-Verdau mit EcoRI und XbaI, EcoRI und BglII
und BamHI charakterisiert.
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15. Insertion eines Selektionsmarkers
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Das
(in 14 beschriebene) Plasmid wurde mit EcoRI linearisiert. Die Reaktion
wurde in einem Gesamtvolumen von 50 μl und bei einer Endkonzentration
von 1 μg/μl Plasmid-DNA
durchgeführt.
Es wurden 50 Units EcoRI zugesetzt und der Verdau wurde nach drei
Stunden langer Inkubation bei 37°C
durch Agarosegelelektrophorese überprüft.
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Die
Reaktion wurde durch Zusetzen von 1 μl 0,5 M EDTA gestoppt und die
DNA wurde mit einer Endkonzentration von 0,3 M Natriumacetat und
3-4 Volumen Ethanol 30 Minuten lang bei –80°C gefällt. Die gefällte DNA
wurde in 50 μl
destilliertem Wasser gelöst.
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2 μl des linearisierten
Plasmids wurden mit 3 μl
des DNA-Fragments, das den Metallothionein-Promotor und das Neomycin-Selektionsgen
enthielt (beschrieben in 4), gemischt und zusammenligiert. Einzelne
Bakterienkolonien wurden hinsichtlich des gewünschten Plasmids gescreent,
welches isoliert, gereinigt und charakterisiert wurde.
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Jedes
obenstehend beschriebene Genkonstrukt kann ebenfalls mit dem U2-Promotor
konstruiert werden, wobei das MT-Promotor-enthaltende DNA-Fragment,
nach Verdau mit EcoRI und BglII, durch ein den U2-Promotor enthaltendes
DNA-Fragment ersetzt wird, welches nach einem Verdau mit EcoRI und
BglII isoliert wurde.
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16. Isolierung des E. coli-Xanthin-Guanin-Phosphoribosyl-Transferase
(egpt)-Selektionsgens
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Das
Fragment mit dem egpt-Selektionsgen wurde nach Verdau des Plasmid
pMSG mit BamHI und BglII isoliert (1,8 kb) und mit einem 4,5 kb
großen
Fragment (BglII-BamHI, beschrieben in 1), enthaltend den MT-Promotor,
zusammenligiert.
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Nach
Screenen hinsichtlich des gewünschten
Plasmids wurde es isoliert, gereinigt und durch eine Umwandlung
der BamHI-Stelle zu einer EcoRI-Stelle finalisiert.
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17. Isolierung der gewünschten
DNA-Sequenzen durch das PCR-Verfahren
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Ein
DNA-Fragment (400 bp) wurde nach Gelelektrophorese isoliert. Es
wurde durch das PCR-Verfahren
(beschrieben in Beispiel 5) unter Verwendung der spezifischen Oligonukleotide
131 und 132 (SEQ ID-Nr.: 33 und 34) als Primer erzeugt.
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Das
DNA-Fragment wurde mit den Endonukleasen BamHI und XbaI verdaut
und dann durch Gelelektrophorese gereinigt. Das isolierte PCR-Fragment
wurde mit einem 6,25 kb großen
Fragment zusammenligiert, welches aus dem (in 13 beschriebenen)
Plasmid nach Verdau mit BglII und XbaI isoliert worden war. Nach DNA-Aufnahme
und Bakterientransformation wurden die einzelnen Bakterienkolonien
hinsichtlich des gewünschten
Plasmides gescreent.
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18. Insertion eines Selektionsmarkers.
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Das
(in 17 beschriebene) Plasmid wurde durch Hinzufügen eines Selektionsgens in
das Plasmid (beschrieben in 15) fertiggestellt.
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19. Isolierung des H2K-Promotors.
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Der
H2K-Promotor wurde als ein EcoRI- und BglII-Fragment (2 kb) aus
pSP65H2 (erhältlich
von Exogene) isoliert. In allen beschriebenen Konstrukten sind alle
Promotoren als EcoRI/BglII-Fragmente
austauschbar.
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20. Konversion eines Teils der HBV-Gensequenz.
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Das
aus obenstehendem 11) resultierende Plasmid wurde mit den Endonukleasen
BglII und XbaI verdaut. Es wurden zwei Moleküle erwartet, von denen eines
ein 6,250 kb großes
Fragment ist, das nach Agarosegelelektrophorese isoliert wurde.
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Das
6,250 kb große
Fragment wurde mit dem Oligo-DNA-Nukleotid 23 (SEQ ID-Nr.: 28) zusammenligiert.
Die Ligationsmischung wurde für
die DNA-Aufnahme zu einer 150 μl
Suspension von kompetenten Bakterienzellen zugesetzt. Einzelne isolierte
Bakterienkolonien wurden hinsichtlich des Vorhandenseins des gewünschten
Plasmids gescreent. Das neue Plasmid wurde durch einen Verdau mit
den Endonukleasen EcoRI und BglII überprüft. Es wurden zwei Moleküle erwartet,
ein 1,9 kb großes
und ein 4,450 kb großes.
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21. Insertion eines egpt-Selektionsmarkers.
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Das
(in 20 beschriebene) Plasmid wurde mit EcoRI linearisiert. Die Reaktion
wurde in einem Gesamtvolumen von 100 μl und bei einer Endkonzentration
von 0,6 μg/μl Plasmid-DNA
durchgeführt.
Es wurden 60 Units EcoRI zugesetzt und der Verdau wurde nach drei
Stunden langer Inkubation bei 37°C
durch Agarosegelelektrophorese überprüft. Die
Reaktion wurde durch Zusetzen von 2 μl 0,5 M EDTA gestoppt und die
DNA wurde mit einer Endkonzentration von 0,3 M Natriumacetat und
4 Volumen Ethanol 1 Stunde lang bei –80°C gefallt. Die gefällte DNA
wurde in 50 μl
destilliertem Wasser gelöst.
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2 μl des linearisierten
Plasmids wurden mit 3 μl
des DNA-Fragments (3,7 kb) mit dem Metallothionein-Promotor und
dem egpt-Selektionsgen (beschrieben in 16), erhalten durch Verdau
mit EcoRI, gemischt und zusammenligiert. Einzelne Kolonien wurden
hinsichtlich des Vorhandenseins des gewünschten Plasmids gescreent.
Jedes der beschriebenen Genkonstrukte in Tabelle III ist auf dem
gleichen Weg, wie obenstehend beschrieben, herstellbar.
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Beispiel 4
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Transfektion von Säugerzellen mit Konstrukten
der vorliegenden Erfindung.
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Um
die Sekretion wesentlicher Mengen der von Konstrukten der vorliegenden
Erfindung codierten HBV-Peptide zu erreichen, müssen Säugerzellen mit einem DNA-Konstrukt
der vorliegenden Erfindung transfiziert werden. Die Cotransfektion
wurde in zwei Schritten (d.h. einer separaten Transfektion für jedes
Konstrukt) oder in einem einzigen Schritt (d.h. eine Transfektion
unter Verwendung einer Präparation
beider Konstrukte) durchgeführt.
Die Cotransfektion wurde entweder durch Verwendung verschiedener
Selektionsmarker auf den zwei Konstrukten oder durch Nachweis der
Sekretion von Expressionsprodukten beider Konstrukte durch Immunoassay
bestätigt.
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Alternativ
dazu können
eine Sequenz, die für
die HBV-Peptidsequenz der vorliegenden Erfindung codiert, und eine
getrennte Sequenz, welche für
das gesamte S- oder Kern- oder HAV-Protein codiert, in einem einzigen Konstrukt
kombiniert werden.
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Beispiel 5
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Polymerase-Kettenreaktion (PCR)
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Die
Polymerase-Kettenreaktion ermöglicht,
spezifische DNA-Nukleotidsequenzen einer gewählten Region einer bekannten
genomischen Sequenz in vitro um mehr als das millionenfache zu vervielfältigen (Thomas
J. White, Norman Arnleim, Henry A. Erlich, 1989: The polymerase
chain reaction. Technical Focus, Band 5, Nr. 6; S. Kwok und R. Higuchi,
1989: Avoiding false positives with PCR. Nature, Band 339, S. 237-238).
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Aus
Zellen isolierte DNA oder Plasmid-DNA wird behandelt, um ihre komplementären Stränge zu trennen.
Diese Stränge
werden dann mit einem Überschuß von zwei
DNA-Oligonukleotiden (jedes 20-25 Basenpaare lang) annealt bzw.
aneinandergelagert, welche chemisch so synthetisiert worden sind,
dass sie an Sequenzen passen, die durch X Nukleotide getrennt sind
(wobei X im allgemeinen zwischen 50 bis 2000 Basenpaare beträgt).
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Die
zwei Oligonukleotide dienen als spezifische Primer für die in
vitro-DNA-Synthese, die durch DNA-Polymerase katalysiert wird, welche
die DNA zwischen den zu den zwei Oligo nukleotiden entsprechenden
Sequenzen kopiert. Wenn die zwei Primer-Oligonukleotide die korrekte
Sequenz enthalten, ist es möglich, neue
Verdaustellen am 5'-
und 3'-Ende zu erzeugen.
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Nach
mehreren Reaktionszyklen wurde eine große Menge eines DNA-Fragmentes
der gewünschten Länge erhalten,
durch Gelelektrophorese gereinigt und durch Restriktionsenzymverdau
und Agarosegelelektrophorese charakterisiert. Das vervielfältigte,
gereinigte DNA-Fragment wurde dann verwendet, um es mit anderen
Fragmenten, d.h. Plasmid, zusammen zu ligieren.
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Die
PCR-DNA-Fragmente wurden mit glatten Enden amplifiziert. Um (für das Ligationsvorgehen) überhängende Enden
zu erhalten, muss das Fragment mit den gewünschten Endonukleasen verdaut
und erneut gereinigt werden.
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Die
PCR-Reaktion wird 20 bis 30 Zyklen lang andauern. Ein Zyklus ist
in drei Schritte mit unterschiedlichen Reaktionszeiten und unterschiedlichen
Reaktionstemperaturen unterteilt, was von einem PCR-Thermocycler
gesteuert wird. Der erste Schritt ist die "Denaturierung" der Matrizen-DNA (1 min/95°C), der zweite Schritt ist die "Hybridisierung" der Matrizen-DNA
und der Primer (1 min/55°C),
gefolgt von der "Polymerisierung" (2 min/72°C).
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Das
Endvolumen für
einen Assay beträgt
zum Beispiel 30 μl,
wobei die nachstehenden Endkonzentrationen enthalten sind: PCR-Puffer
(1 x), Nukleotid-Mix mit 200 μM
jedes der vier Nukleotide, 200 ng für 30 μl von jedem der zwei Primer,
0,5 Units Taq-Polymerase pro 30 μl
Aqua bidest.
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Beispiel 6
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Kultivierung von transfizierten Zellen
zur Sekretion von Protein
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Die
Empfängerzellen
(C127- oder CHO-Zellen, erhältlich
von ATCC) wurden am Tag 1 in normales Wachstumsmedium (DMEM + 10%
fötales
Kälberserum,
Glucose und Glutamin) in Petrischalen (1-2 × 106 Zellen
pro Schale, ɸ 10 cm) eingebracht. Am nächsten Tag wurde das Medium
entfernt (4 Stunden, bevor das DNA-Präzipitat auf die Zellen gegeben
wurde), und die Zellen wurden zweimal mit 1 × PBS gewaschen. Danach wurden
8 ml DMEM ohne FCS zugesetzt, 4 Stunden später wurde das DNA-Präzipitat
(hergestellt wie nachstehend beschrieben) den Zel len zugegeben.
Wiederum nach 4 Stunden wurde das Medium entfernt, 3 ml Glycerin-Mix
(50 ml 2 × TBS-Puffer,
30 ml Glycerin, 120 ml destilliertes Wasser) wurden zugegeben. Der Glycerin-Mix
wurde unmittelbar nach einer drei Minuten langen Inkubation bei
37°C entfernt
und die Zellen wurden mit 1 × PBS
gewaschen. Die Zellen wurden über
Nacht mit 8 ml DMEM mit 10 % FCS kultiviert.
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Nach
48 Stunden wurden die Zellen durch Behandlung mit Trypsin-EDTA-Lösung (0,025
Trypsin + 1mM EDTA) aus der Schale gewonnen. Zur Entfernung des
Trypsin-EDTA wurden danach die Zellen mit 1 × PBS gewaschen, in DMEM mit
10% FCS suspendiert und in Costar-24-Vertiefungs-Platten verteilt (Zellen
aus einer Schale in vier 24-Vertiefungs-Platten).
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Als
die Zellen gut herangewachsen waren, wurde Selektionsmedium zugesetzt
(Konzentration 0,5-1 mg/ml Neomycin oder: Xanthin (250 μg/ml), Hypoxanthin
(15 μg/ml)
oder Adenin (25 μg/ml),
Thymidin (10 μg/ml),
Aminopterin (2 μg/ml),
Mycophenolsäure
(25 μg/ml)
für eco-gpt,
zum Beispiel). Das Medium wurde jede Woche ausgewechselt. Die ersten
wachsenden Zellkolonien wurden nach zwei Wochen beobachtet.
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Zu
10 μg Plasmid-DNA
und 20 μg
Träger-DNA
(Lachssperma-DNA, Kalbsthymus-DNA) wurde TE-Puffer (10 mM Tris-HCl,
1 mM EDTA, pH 7,05) zu einem Endvolumen von 440 μl zugegeben und zusammen mit
60 μl M
CaCl12 vermischt. Danach wurde die gleiche
Menge von 2 × TBS
(Hepes 50 mM, NaCl 280 mM, Na2HPO4 1,5 mM, pH 7,05) zugegeben und gut vermischt.
Die Präzipitationslösung wurde
30 Minuten lang bei 37°C
inkubiert und direkt den Zellen zugegeben, welche transfiziert werden
sollten.
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Beispiel 7
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Herstellen des Adjuvanz von gereinigten
Teilchen.
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Zu
der in steriler Kochsalzlösung
suspendierten gewünschten
Konzentration an Antigen wurden 1:10000 Volumen Thimerosol, 1/10
Volumen Filter-sterilisiertes 0,2 M KA1(SO4)2·12
H2O zugesetzt. Der pH-Wert wurde mit sterilem
1 N NaOH auf 5,0 eingestellt und die Suspension wurde 3 Stunden
lang bei Raumtemperatur gerührt.
Das Alum-präzipitierte
Antigen wurde durch 10minütige
Zentrifugation bei 2000 U/min gewonnen, in steriler normaler Kochsalzlösung mit
1:10000 Thimerosol resuspendiert und unter sterilen Bedingungen
aliquotiert.
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Beispiel 8
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Reinigung von Hepatitis-B-Kernantigen.
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Der
Zellüberstand
von HB-Kernantigen-sezernierenden Zellen wurde gesammelt und durch
Ultrafiltration konzentriert. Das Konzentrat wurde durch 15 Minuten
lange Zentrifugation bei 20000 U/min bei 4°C in einem Beckmann-SW28-Rotor
geklärt.
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Die
Teilchenbildung wurde durch Sucrose-Dichte-Zentrifugation (0-45%
Sucrose) in einem Beckmann-SW28-Rotor 24 Stunden lang bei 28000
U/min und 4°C
getestet. Der Gradient wurde fraktioniert und die einzelnen Fraktionen
wurden mittels ELISA analysiert.
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Beispiel 9
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Die
folgenden Tabellen geben einige Resultate der ELISA-Analyse von
immunogenen Teilchen der vorliegenden Erfindung wie nachstehend
beschrieben wieder:
Die Tabelle IV zeigt die ELISA-Daten des
gereinigten HBs-Antigenteilchens, hergestellt aus jedwedem HBV-Sequenzkonstrukt
der vorliegenden Erfindung, einschließend die prä-S1-Epitope und die S-Region, mit dem monoklonalen
Anti-prä-S1-Antikörper MA
18/7 und dem monoklonalen Anti-HBs-Antikörper GO22.
-
Die
Tabelle IV zeigt die Fraktionen (21), welche nach dem CsCl-Dichtegradienten
aufgefangen wurden. Tabelle IV-1
CsCl-Gradienten-Fraktion
Nr. | ELISA-Messung
(E = 492) Monoklonaler Antikörper 18/7 |
13 | 0,092 |
14 | 0,210 |
15 | 0,388 |
16 | 1,662 |
17 | 2,604 |
18 | 0,648 |
19 | 0,031 |
Tabelle IV-2
CsCl-Gradienten-Fraktion
Nr. | ELISA-Messung
(E = 492) Monoklonaler Antikörper G022 |
13 | 0,136 |
14 | 0,426 |
15 | 0,822 |
16 | 1,970 |
17 | 2,954 |
18 | 0,967 |
19 | 0,076 |
-
Die
Tabelle V zeigt die ELISA-Daten der gereinigten HB-Kernantigen-Teilchen,
hergestellt aus jeglichem HB-Kernsequenz-Konstrukt der vorliegenden
Erfindung, mit polyklonalen Antikörpern gegen HB-Kern und mit
monoklonalem Antikörper
G022 gegen HB-S-Ag. Tabelle V-1
Sucrose-Gradienten-Fraktion
Nr. | ELISA-Messung
(E = 492); Polyklonale Antikörper |
6 | 0,25 |
7 | 0,922 |
8 | 1,423 |
9 | 1,5 |
10 | 1,5 |
11 | 1,28 |
12 | 0,466 |
Tabelle V-2
Sucrose-Gradienten-Fraktion
Nr. | ELISA-Messung
(E = 492) Monoklonaler Antikörper G022 |
6 | 0,020 |
7 | 0,024 |
8 | 0,018 |
9 | 0,011 |
10 | 0,015 |
11 | 0,020 |
12 | 0,022 |
-
Beispiel 10
-
Untersuchungen der Hepa-Care-Verabreichung
bei Schimpansen:
-
"Hepa-Care" sind Teilchen, die
Hepatitis-B-Oberflächenantigene
(S1 und S) in einer spezifischen Zubereitung (Verhältnis 50:50)
präsentieren,
welche für
die Behandlung von chronischen Trägern des Hepatitis-Virus verwendet
werden.
-
Experiment 1
-
Ein
Hepatitis-B-Träger,
der Schimpanse 1, wurde (intramuskulär) mit Hepa-Care bei den Zeiten
von 0, 4 und 8 Wochen bei einer Dosierung von 18 μg pro Injektion
behandelt.
-
Die
Leberenzyme wurden überwacht
(IV), ebenso wie der Hepatitis-B-Antigen-Spiegel
(V).
-
Experiment 2
-
Dem
Schimpansen 1 wurde nach der oben stehend beschriebenen Behandlung
eine Booster-Behandlung
bei Woche 30, 34 und 38 gegeben. Die Ergebnisse sind in der VI gezeigt.
-
Experiment 3
-
Schimpanse
2 wurde mit Hepa-Care behandelt, jedoch im Gegensatz zu Schimpanse
1 wurde dies intravenös
gegeben. Die Dosierung betrug 2 mg. Die Ergebnisse sind in der VII gezeigt.
-
Bei
einem Kontroll-Schimpansen 3 wurden ebenfalls die Leberenzyme überwacht
und sind in der VIII gezeigt.
-
Beispiel 11
-
Behandlung
mit Hepa-Care: (zur Definition, siehe Beispiel 10) Patient 1 (männlich, Alter = 65 Jahre, Erkrankung
seit 2 Jahren):
Hepatitis-B-Parameter: | HBsAg
pos. |
Anti-HBs
neg. |
HBeAg
neg. |
Anti-HBe
pos. |
Anti-HBc
neg. |
wurde (i.m.) mit Hepa-Care in Monat 0, 1, 6 und
7 behandelt. Die Ergebnisse der Antigen- und Antikörpermessungen
sind in den
IX und
X angegeben. Patient 2 (weiblich, Alter = 48 Jahre,
Erkrankung seit 12 Jahren):
Hepatitis-B-Parameter: | HBsAg
pos. |
HBeAg
neg. |
Anti-HBs
neg. |
Anti-HBe
pos. |
Anti-HBc
pos. |
wurde (i.m.) behandelt mit Hepa-Care in Monat
0, 1 und 6. Die Ergebnisse der Antigen- und Antikörpermessungen
sind in den
XI und
XII gezeigt. Patient 3 (weiblich, Alter = 41 Jahre,
Erkrankung seit 5 Jahren):
Hepatitis-B-Parameter: | HBsAg
pos. |
HBeAg
neg. |
Anti-HBs
neg. |
Anti-HBe
pos. |
wurde (i.m.) mit Hepa-Care in Monat 0, 1, 2 und
5 behandelt. Die gemessenen Werte von HBs-Antigen und Anti-HBs-Antikörpern sind
in den
XIII und
XIV gezeigt. SEQUENZ-AUFLISTUNG