BADEWANNEN-HEBEVORRICHTUNG
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Die Erfindung bezieht sich auf Badewannen-Hebevorrichtungen
zum Heben und Absenken von Invaliden oder körperbehinderten
Benutzern aus einer bzw. in eine Badewanne. Sie bezieht sich
insbesondere auf eine Badewannen-Hebevorrichtung, welche
einen Rahmen, welcher am Rand einer Badewanne befestigt ist,
und einen Sitz, welcher von dem Rahmen abgestützt ist,
aufweist wobei die Hebevorrichtung antreibbar ist, um den
Benutzer in einer sitzenden Position anzuheben und abzusenken.
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Bei einer derartigen Badewannen-Hebevorrichtung ist bekannt,
daß sie ein Sitzglied umfaßt, welches am Rahmen an flexiblen
Stützkabeln aufgehängt ist. Das Sitzglied wird durch einen
Schrauben-Mutter-Betätigungsmechanismus angehoben und
abgesenkt, dessen Schraube sich seitlich am Ende des Bades für
einen händischen Betrieb erstreckt, wobei die Kabel über
Riemenscheiben von der Mutter des Mechanismus geführt sind.
Diese bekannte Hebevorrichtung weist ein Vielzahl von
beträchtlichen Nachteilen auf, wobei einer hievon ist, daß der
Sitz nicht bis zur Oberseite der Badewanne angehoben werden
kann, so daß es für einen Benutzer schwierig ist, auf die
Hebevorrichtung bzw. von dieser herunter zu gelangen. Ein
weiterer Nachteil ist, daß der Sitz in einem angehobenen
Zustand frei schwingt, wobei dies die Schwierigkeit erhöht.
Ein weiterer Nachteil ist, daß der hinter dem Benutzer
angeordnete, händisch betätigbare Mechanismus eine Betätigung
durch den Benutzer der Hebevorrichtung selbst ausschließt.
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In einer weiteren bekannten Badewannen-Hebevorrichtung,
welche in der US-A 2 045 110 geoffenbart ist, ist das
Sitzglied von dem Rahmen an flexiblen Stützbändern abgehängt. In
diesem Fall sind die Bänder um drehbare Seitenwellen
gewickelt, welche mit einer gemeinsamen Antriebswelle
gekoppelt sind, welche sich seitlich am Ende des Bades für
entweder händische oder motorische Betätigung erstreckt.
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Die Erfindung hat zum Ziel, eine vorteilhaftere Konstruktion
einer Badewannen-Hebevorrichtung zu schaffen.
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Eine Badewannen-Hebevorrichtung gemäß der Erfindung umfaßt
einen Rahmen zur Befestigung am Rand einer Badewanne und ein
Sitzglied, das an flexiblen Stützkabeln oder -bändern am
Rahmen aufgehängt ist, so daß es zwischen einer ganz
angehobenen Position und einer ganz abgesenkten Position bewegt
werden kann, und ist gekennzeichnet durch zusammenklappbare
Glieder, die das Sitzglied an den Kabeln oder Bändern
stützen und die sich vom Sitzglied, zumindest wenn sich das
Sitzglied in der ganz angehobenen Positionen befindet, nach
unten erstrecken, welche sich jedoch unter dem Sitzglied
zusammenfalten, während sich letzteres in der ganz abgesenkten
Positionen befindet. Die Worte "Kabel oder Bänder", wie sie
hier verwendet werden, sollen als sehr breit umfassend
angesehen werden und beinhalten jegliche längliche, flexible
Elemente, welche zum Aufhängen des Sitzgliedes für die
Zwecke der Erfindung verwendbar sind.
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Als ein Resultat der Erfindung kann das Sitzglied über den
Rand der Badewanne angehoben werden, da die Hängekabel oder
-bänder auf die zusammenklappbaren Glieder auf einem Niveau
unter dem Sitzglied einwirken, wohingegen aufgrund des
Zusammenklappens der zusammenklappbaren Glieder diese die
effektive Badetiefe in der Wanne nicht entsprechend
beschränken. Ein weiterer Vorteil der Kabel oder Bänder,
welche effektiv auf diesem Niveau wirksam werden, ist eine
reduzierte Leistungserfordernis, um diese letzteren zur
Oberkante der (und vorzugsweise über den Rand der) Badewanne
anzuheben, da selbst in der vollständig angehobenen Position
die Kabel- oder Bandspannung eine beträchtliche vertikale
Komponente aufweist.
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Vorzugsweise sind die zusammenklappbaren Glieder in Form von
angelenkten oder schwenkbar montierten Streben ausgebildet,
welche sich unter dem Stützglied zusamenfalten, wenn
letzteres
den Boden der Badewanne erreicht, und welche sich
automatisch ausklappen, wenn der Boden der Badewanne bei der
Anhebebewegung freigegeben wird. Diese können von
angelenkten Seitenplatten geschaffen sein, welche entlang der
Seitenränder des Sitzgliedes derart befestigt sind, daß sich
diese als Folge eines Eingriffs mit den Seidenwänden der
Badewanne zusammenfalten, wenn die ganz abgesenkte Position
erreicht ist. Die flexiblen Kabel oder Bänder können an den
Seitenplatten befestigt sein und sich unter letzteren
erstrecken, um unterhalb des Sitzgliedes verankert zu sein,
wodurch die Länge zwischen der Befestigung und der
Verankerung die Aufstellung der Seitenplatten an leicht und nach
innen geneigten Positionen relativ zu dem Sitzglied
begrenzt.
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Jedes Aufhängekabel oder -band ist vorzugsweise eines eines
Paars, dessen anderer Teil mit dem Sitzglied verbunden ist,
und welches in allen Positionen außer der vollkommen
angehobenen Position immer locker ist. Derart sind, wenn die
Hebevorrichtung ganz angehoben ist, beide Bänder jedes
Paares gespannt, welche jeweils an unterschiedlichen Niveaus
des zugehörigen zusammenklappbaren Gliedes (nun angehoben)
und des Sitzgliedes angreifen, so daß eine dreieckförmige
Spannungsabstützung des letzteren dieses fest nicht nur in
Höhenrichtung sondern auch in Seitenrichtung und
Längsrichtung der Badewanne hält. Dies gekoppelt mit der Tatsache,
daß sich das Sitzglied über der Höhe der Wanne befindet,
macht es für den Benutzer leicht, auf das und von dem
Sitzglied zu gleiten. Seitenklappen können entlang der
Seitenränder des Sitzgliedes befestigt sein, um in der vollständig
angehobenen Position nach unten zu fallen, um sich über den
Rand der Wanne zu erstrecken, wodurch es für einen Benutzer
noch leichter wird, auf das und von dem Sitzglied zu
gleiten.
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Die Erfindung wird nachfolgend weiter unter Bezugnahme auf
die beigeschlossenen schematischen Zeichnungen erläutert,
welche beispielhaft eine bevorzugte Ausführungsform einer
Badewannen-Hebevorrichtung in Übereinstimmung mit der
Erfindung illustrieren. In den Zeichnungen:
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illustrieren die Fig. 1 bis 3 die Badewannen-Hebevorrichtung
in perspektivischer Ansicht, wobei sie ein Sitzglied in
einer ganz angehobenen, einer zwischenliegenden und ganz
abgesenkten Höheposition zeigen; und
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ist Fig. 4 eine Schnittansicht längs der Linie IV-IV in Fig.
1.
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Die illustrierte Badewannen-Hebevorrichtung weist eine
Sitzeinheit 1 umfassend ein Sitzglied 2 von rechteckiger Form
auf, welches in den Zeichnungen beispielhaft als eine flache
Platte gezeigt ist, während sie in der Praxis normalerweise
profiliert ausgebildet ist oder in anderer Weise ausgebildet
ist, um ein komfortableres Sitzen für den Benutzer zu
ermöglichen. Das Sitzglied 2 ist von den Seitenarmen eines U-
förmigen Rahmens 3 abgehängt, welcher auf dem Rand 4 der
Badewanne 5 am Kopfende derselben aufruht. Der Rahmen 3
umfaßt zwei L-förmige Abschnitte 6 und 7, welche an der Basis
des Rahmen-U gleitend ineinander für eine teleskopische
Breiteneinstellung des Rahmens 3 passen, um an die Badewanne
5 angepaßt zu werden, mit welcher die Hebevorrichtung zu dem
Zeitpunkt verwendet wird. Jeder Rahmenabschnitt 6 oder 7
weist zwei voneinander beabstandete Positionierplatten 8
auf, welche innerhalb des Randes 4 der Badewanne für eine
seitliche Positionierung des Rahmens 3 in Eingriff gelangen,
wie dies in Fig 4 gezeigt ist.
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Verriegelungseinrichtungen (nicht dargestellt) sind
vorgesehen, um die Rahmenglieder 6, 7 gemeinsam an der
eingestellten Rahmenbreite zu verriegeln. Parallele Wickelwellen
9 und 10 sind drehbar an den Rahmengliedern 6 und 7 in
Lagern in in Abstand voneinander angeordneten Abstützträgern
11, 12 bzw. 13, 14 angeordnet, wobei diese Wellen sich
entlang der Seitenglieder des Rahmen-U erstrecken. Die
Sitzeinheit 1 ist an den vier Ecken des Sitzgliedes 2 von den
Seitenwellen 9 und 10 durch Gurtbänder abgehängt. Diese Bänder
sind in Paaren 15, 16 und 17, 18 an der Welle 9 und in
Paaren 19, 20 und 21, 22 auf die Welle 10 gewickelt, wobei
die Wellen jeweils durch einzelne umkehrbare Elektromotoren
23 und 24 gedreht werden, um die Sitzeinheit 1 nach Art
einer Hebewinde anzuheben und abzusenken. Die Rahmenglieder
6 und 7 umfassen Bandführungen 6a bzw. 6b mit
Führungsschlitzen, durch welche die Bänder hindurchtreten und welche
derart den Zusammenhang der nebeneinander liegenden,
paarweisen Bänder aufrechterhalten.
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Die Sitzeinheit umf aßt am Boden angelenkte Platten 25 und
26, welche frei schwenkbar an den einander
gegenüberliegenden Seitenrändern des Sitzgliedes 2 angelenkt sind. Die
äußeren Gurtbänder 15 und 17 sind an dem Bodenrand der
Seitenplatte 25 beispielsweise durch Zapfen wie bei 27 (Fig.
2) festgelegt und setzen sich um und unterhalb der Platte 25
fort, um im Mittelpunkt des Sitzgliedes 2 bei 28 befestigt
zu werden. In gleicher Weise werden die äußeren Gurtbänder
19 und 21 an der Seitenplatte 26 an dem Bodenrand derselben
und an dem Sitzglied 2 im Mittelpunkt 28 festgelegt. Das
Resultat ist, daß in einer aufgehängten, das heißt teilweise
abgesenkten, Position der Sitzeinheit 1 die unteren
Endbereiche der Bänder 15, 17, 19, 21 gespannt sind, um
geringfügig nach innen geneigte Positionen der Seitenplatten 25
und 26 zu definieren. Dieser Zustand ist in Fig. 2
illustriert, wobei die Seitenplatten 25 und 26 derart als Streben
wirken, durch welche das Sitzglied 2 während der Anhebe- und
Absenkbewegung durch die Bänder 15, 17, 19, 21 abgestützt
wird, wobei die inneren Bänder 16, 18, 20, 22 zu diesem
Zeitpunkt locker sind.
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Wenn die Sitzeinheit 1 den Boden der Badewanne erreicht, so
gelangen die Seitenplatten (Streben) 25 und 26 in Eingriff
mit den Seitenwänden 5a und 5b der Badewanne 5 mit einer
Mitnehmerfunktion, so daß sie nach innen abgelenkt werden
und sich unterhalb des Sitzgliedes 2 zusammenfalten. In der
vollständig abgesenkten Position, wie dies in Fig. 3
illustriert ist und mit unterbrochenen Linien in Fig. 4 gezeigt
ist, liegen die Platten 25 und 26 flach an dem Boden 5c der
Wanne 5a an und der Benutzer kann eingetaucht in das
Badewasser baden oder gebadet werden.
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Ein Drehen der Wellen 9 und 10 in den geeigneten
entgegengesetzten Richtungen durch die Motoren 23 bzw. 24 hebt die
Sitzeinheit 1 an, wobei sich die Seitenplatten zurück zu dem
Zustand der in Fig. 2 gezeigten Zwischen-Höhenposition
erstrecken, wenn sich die Einheit 1 von dem Wannenboden 5c
abhebt. Die Motoren 23 und 24 sind mit den Wellen 9 und 10
über rechtwinkelige Untersetzungsgetriebe 29 und 30
gekoppelt, welche, da sie irreversibel in der Antriebsrichtung
sind, effektiv die Wellen 9 und 10 in jeder Höhenposition
der Sitzeinheit 1 verriegeln und insbesondere eine
gesteuerte Absenkbewegung erzeugen, da das abgehängte Gewicht
nicht "davonlaufen" kann, wobei Antriebs- und
Bremsmechanismen nicht erforderlich sind. Der endgültige Antrieb auf die
Wellen 9 und 10 erfolgt über flexible Kupplungen 29a bzw.
30a.
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Die Seitenklappen 31 und 32 sind auch frei schwenkbar
entlang der der einander gegenüberliegenden Seitenränder des
Sitzgliedes 2, so daß bei zwischenliegenden oder vollständig
abgesenkten Höhenpositionen diese Klappen an den
entsprechenden Seitenabstützbändern anliegen. Wenn jedoch die
Einheit 1 die vollständig angehobene Position erreicht, wird
das Sitzglied 2 aufgrund des Vorsehens der Seitenplatten 25
und 26 über den Badewannenrand 4 durch die Bänder 15, 17, 19
und 21 angehoben und die Klappen 31 und 32 fallen, wie dies
in Fig. 1 und 4 gezeigt ist, nach unten, bis sie in einer
Ebene mit dem Sitzglied 2 liegen und auf den Abstützträgern
11 und 12 bzw. 13 und 14 aufliegen. Derart ist eine
Sitzfläche oberhalb der Höhe der Badewanne 5 vorgesehen, auf
welcher und von welcher der Benützer gleiten kann bzw.
geschoben werden kann. Dies macht die
Badewannen-Hebevorrichtung
besonders geeignet für den Zugang zu bzw. von dem Bad
durch den Benutzer eines Rollstuhls. Wie oben erwähnt,
resultiert dieser Vorteil aus dem Vorsehen der Seitenplatten,
welche es ermöglichen, daß das Sitzglied 2 über die Höhe der
Wanne 5 angehoben wird, während durch die Anlenkung diese
unterhalb des Sitzgliedes 2 zusammenklappen und nicht
wesentlich die verwendbare Tiefe der Wanne 5 reduzieren.
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Wenn die vollständig angehobene Sitzposition erreicht wird,
werden auch die inneren Gurtbänder 16, 18, 20, 22 gespannt
und derart sind, wenn die Sitzeinheit 1 vollständig
angehoben ist, alle Bänder gespannt und die Sitzeinheit ist fest
zwischen den Wellen 9 und 10 aufgehängt. Wie dies Fig. 4
deutlich macht, resultiert eine dreieckförmige
Spannungsaufnahmeanordnung an jeder Seite des Sitzgliedes 2 aus dem
Vorsehen der Gurtpaare und der Seitenplatten 25 und 26. Derart
ist die Sitzeinheit fest und starr gehalten und zentral über
der Badewanne 5 positioniert, während der Benützer auf das
bzw. von dem Sitzglied 2 gleitet.
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Die unabhängigen Wellenantriebsmotoren 23 und 24 sind durch
eine Niedrigspannung-Steuerschaltung (nicht dargestellt)
gesteuert, welche Steuerschalter aufweist, die für den
Benützer für eine selbsttätige Bedienung zugängig sind. Diese
Steuerschaltung ist servogesteuert, so daß die zwei Motoren
im Schritt bleiben und die vollständig angehobene Position
wird dadurch bestimmt, daß festgestellt wird, daß sich die
Umdrehungszahl auf ein vorbestimmtes Minimum verringert hat,
wenn alle vier Bänder gespannt werden. Die Steuerschaltung
umfaßt auch Umdrehungs-Meßeinrichtungen, um die Rotation der
Welle zu vergleichen, wobei die Rotationsmessung während
jedes Betriebszyklus an der ständig abgesenkten Position
beginnt. Derart wird bei jedem Betriebszyklus jeglicher
notwendige Korrekturvorgang vorgenornmen, um beispielsweise ein
unterschiedliches Dehnen der Gurtbänder zu kompensieren.