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Kraftangetriebene Umschaltvorrichtung für Schreibmaschinen o. dgl.
Die Erfindung betrifft ,kraftangetriebene Umschaltvorrichtungen für Schreibmaschinen
o. dgl. mit einer Anhubscheibe und einer damit zusammenarbeitenden,nach demAnschlag
einer Umschalttaste in der oberen Anhublage gesperrten, nach jedem Schriftzeichenanschlag
jedoch selbsttätig ausgelösten und in die Ruhestellung gesenkten Anhubvorrichtung
für die Papierwalze.
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Um nun bei fortlaufendem Schreiben vongroßen Buchstäben die Umschalttaste
nicht wiederholt niederdrücken zu müssen, ist für diese Maschinen gleichfalls eine
Anordnung bekannt, die zwar eine anhaltende Lage der angehobenen Papierwalze sichert,
deren Bedienung jedoch vermittels dreierlei Tasten vorgenommen werden muß: Das betrifft
erstens die Taste für die einmalige Umschaltlage, sodann eine Taste für die fortgesetzte
Umschaltlage und schließlich eine Taste für das Ausschalten aus dieser dauernden
Umschaltlage bzw. zum Rückstellen des vordem veränderten Getriebezustandes, wobei
noch besondereBedienungsvorschriften zu beachten sind.
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Demgegenüber ist es bei allen handbetätig-, ten Schreibmaschinen üblich,
zum Umschal-, ten auf große Buchstaben nur eine Taste anzuschlagen, wobei die Umschaltstellung'
der Papierwalze so lange andauert, wie derniedergedrückte Zustand der Taste anhält.
Nur zur. Bequemlichkeit ist dabei der vorderste Teil dieses Tastenhebels mit einem
zweiten, angelenkten Knopf versehen, dessen Anschlagen ein Feststellen des Tastenhebels
in seiner Tieflage hervorruft.
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Eine ähnliche Anordnung in Verbindung mit der Umschalttaste ist bereits
bei eines anderen, kraftangetriebenen Umschaltvorrichtung getroffen worden, welche
für die Dauer des Drückens auf die Umschalttaste den Papierschlitten in der Umschaltlage
feststellt, bei der jedoch die Möglichkeit des selbsttätigen Auslösens aus dieser
Stellung unmittelbar nach jedem Anschlagen eines Schriftzeichens fehlt. - Mit dieser
Ausführung ist deshalb bei schnellem Schreiben eine Verzögerung verbunden, insbesondere
in Fällen, bei denen auf einen Großbuchstaben unmittelbar ein Kleinbuchstabe folgt.
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Die Erfindung stellt. sich zur Aufgabe, für kraftangetriebene Maschinen
eine für eingangs erwähnte Anhubvorrichtungen brauchbare, den üblichen Handmaschinen
gleichwertige Umschaltanordnung in einfachster Weise zu schaffen und damit insbesondere
unnötige
Denkarbeit oder Fehlermöglichkeiten leim Bedienen der Umschalttaste
möglichst 4uszuscheiden.
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Zu diesem Zweck ist die erfindungsgemäße Anordnung so getroffen, daß
zum Erzielen einer Dauerumschaltung eine Bewegungsverbindung zwischen der Umschalttaste
und der Sperre für die Umschaltstellung vorgesehen ist, durch welche die Sperre
jedesmal, wenn die Taste niedergedrückt wird, aus :dem Bereich ihrer Auslösevorrichtung
gebracht und, solange die Taste niedergedrückt bleibt, in dieser Stellung gehalten
wird. Dadurch bleibt der Papierschlitten, wenn er einmal in die Umschaltstellung
angehoben ist, unbeeinflußt durch die Auslösevorrichtung, während bei einem nur
kurzen Anschlagen der Taste der Papierschlitten sofort nach dem Anschlagen der nächsten
Type selbsttätig wieder gesenkt wird.
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Als vorzugsweise Ausführung ist dabei vorgesehen, daß der Umschalthebel
einen festen, mit einem freien schwenkbaren Ende des Auslösegestänges gelenkig verbundenen
Ansatz besitzt, der infolge der Schwenkbewegung der Taste in einer Richtung das
Auslösegestänge außer Bereich des Auslöseantriebes bringt und in der umgekehrten
Richtung das Rückkehren des Gestänges in die auslösebereite Stellung herbeiführt.
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Die Zeichnung stellt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dar. Es
sind dabei alle nicht zur Erfindung gehörigen Teile der Maschine fortgelassen, und
es zeigt: A:bb. i einen schematischen Schnitt der Vorrichtung in Tieflage bei ruhendem
Umschalthebel, Abb..2 dgl., .in gesperrter Höhenlage bei niedergedrücktem Umschalthebel.
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Der Tastenhebel :i für die Umschaltung .der Papierwalze ist um die
Achse :2 schwenkbar gelagert und wird :durch eine Zugfeder 3 in steter Richtung
zu .einem Anschlag q. und damit zu der in Abb. z -gezeichneten Ruhelage .gezogen.
Vom mittleren Teil :des Tastenhebels ragt links neben seinem Drehpunkt -ein senkrechter
Ansatz 5 nach aüfzvärts, der -am äußersten Ende eingeschlitzt ist. Das rechte, also
hintere Ende des Tastenhebels trägt .eine Sperrklinke ß mit im -wesentlichen -ebenfalls
aufwärts gerichteter Auslösenase.
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Der Antrieb =zur Umschaltung der Papieralze erfolgt von einer gezahnten
W ielle 7 w -aus, die mit allen .zugehörigen Übertragungsteilen den hinteren Teil
der Maschine ausfüllt. Diese Welle 7 trägt, auf -ihrer ganzen Länge verteilt, Eintourerikupplungsscheiben
8 mit .den zugehörigen Klinken g., so :und i i. Die nähere Anordnung .dieser Klinken
gehört reicht zum Frfindungsgsgenstand, ist aber .ohne weiteres aus der Zeichnung
zu ersehen. Die inneren Kupplungsscheiben 8" dienen z= Antrieb des hier nicht gezeichneten
Typenhebelgestänges, während die beiden äußeren Kupplungsscheiben 8L mit je einer
spiralig ansteigenden und zum Endpunkt radial abfallenden Nocke 12 fest verbunden
sind, die demnach nur durch die Umschalttaste i beeinflußt bzw. ausgelöst werden
kann.
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Die inneren Kupplungsscheiben 8" interessieren hier nur insofern,
als sie mit ihrer äußeren exzentrischen Form einen zur linken Seite von ihnen verschwenkbar
auf dem Bolzen 13 gelagerten, sie umgreifenden Bügel 1q. hin und her bewegen, der
kurz oberhalb seines Drehpunktes eine Nase 15 abseits nach links streckt, die wiederum
eine waagerecht -liegende, um den Bolzen 17 bewegliche, durch eine in der
Abbildung nicht gezeichnete Feder stets nach oben an einen festen Anschlag gezogene
Schwinge 16 auf und nieder bewegen läßt. Die Schwinge 16 umschließt mit einem nach
links offenen Bogen die beiden Tastenhebelansätze 5 und streckt insbesondere eine
waagerechte Nase 18 neben ihrer Seitenfläche aus. Die Abb. 2 zeigt deutlich die
durch eine halbe Umdrehung der Kupplungsscheibe 8" niedergedrückte Schwinge i:6.
-Die äußeren exzentrischen Scheiben 8b, haben keinen zugehörigen Bügel 1q., sondern
dienen lediglich als Kupplungsscheiben und bringen insofern mit ihrer äußeren exzentrischen
Form nur den Winkelhebel io aus einem ausgelösten Zustand zwangsweise wieder in
die in beiden Abbildungen gezeigte Sperrstellung.
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Die Hubnocke i2 hebt bzw. schwenkt einen links über ihr befindlichen
Hebel i9, der um :den ortsfesten Bolzen 2o gelagert ist und nach oben zu in .eine
nach rechts leicht ansteigende in sich geschlossene Schlitzführung 21 ausläuft.
Diese Führung 2i umfaßt wiederum eine Rolle 22, die auf einem im wesentlichen waagerecht
gelagerten Arm 23 befestigt ist, der an der Stirnseite seines äußersten Endes eine
-vorzugsweise mit Kugellager versehene Laufrolle 25 -trägt. Der Arm 23 wird also
annähernd senkrecht um den ortsfesten Bolzen geschwenkt und hebt und senkt die Laufschiene
a6 und damit in üblicher Weise die ;hier nicht gezeichnete Papierwalze mit ihrer
Lagerung.
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Der Hebel i9 hat an seinem oberen Ende -eine Nase a7, deren Gegenstück
sich auf einer links :davor gelagerten Klinke 28 befindet. Diese Klinke wird :durch
eine Zugfeder 29 in einer stets arbeitsbereiten Lage gehalten und trägt an einem
zweiten Schenkel Eine nach unten hängende Zugstange 3o angelenkt. Ein unterer .kurzer
Teil dieser Zugstange 3o ist im rechten Winkel .abgebogen, um eine Einstellschraube
31 aufzunehmen. In einiger Entfernung
darüber ist in die Zugstange
ein Stift 32 eingesetzt, der in den Schlitz des Tasten= ansatzes 5 faßt und so diesen
. Tastenansatz gelenkig mit der Zugstange verbindet.
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Zu bemerken ist noch, daß zugehörig zu jeder Kupplungsscheibe 8b an
jeder Seite der Maschine ein Tastenhebel i angeordnet ist. Da das Niederdrücken
eines Tastenhebels i jedoch die Sperrklinken g, 1o und i i an beiden Seiten gleichmäßig
auslösen muß, ist unterhalb des Tastendrehpunktes 2 anobeiden Tastenhebeln i ein
größeres Auge 33 gebildet für das Befestigen eines Rohres 3q., das beide Hebel starr
miteinander verbindet. Die beiderseitige Anordnung der Anhubnocken 12 ist vorgesehen,
um ein hesonders@zuverlässiges einstellbares Anheben der Papierwalze zu erreichen.
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Die Arbeitsweise ist folgende: Drückt man den in Abb. i in Ruhelage
gezeigten Tastenhebel i nieder, so wird der senkrechte Tastenansatz 5 nach links
mitgeschwenkt, und zwar so weit, daß die Schraube 31 außer Bereich der Nase 18 der
Schwinge -16 kommt.
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Zu gleicher Zeit stößt die senkrechte Nase der Tastenklinke 6 gegen
die Klinke i i, löst diese und die Klinke io aus, wodurch die auf der Kupplungsscheibe
befindliche Klinke g frei wird und, durch .eine Feder gezogen, in die Zahnung der
Welle 7 fällt. Diese sich dauernd drehende Welle 7 nimmt dann die Kupplungsscheibe
8b und die mit ihr fest verbundene Nocke 12 mit.
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Die Nocke 12 schwenkt ihrerseits den Hebel ig und unter Vermittlung
der in dem Schlitz 2 i geführten Rolle 22 den waagerechten Tragarm 23 und somit
auch die Laufschiene 26 mit der Papierwalze in die Höhenlage, in der die Nase 27
durch die Sperrklinke 28 festgehalten wird. Damit ist die gewünschte Umschaltstellung
erreicht. Die Noc'ke 12 dreht sich noch etwas weiter, und in der in der Abb. i gezeigten
Stellung kommt sie durch Anschlagen der Klinkennaseio an die Klinkennase g wieder
zur Ruhe.
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Die nächste zum Abdruck in der Umschaltstelle bestimmte Schriftzeichentaste
wurde inzwischen angeschlagen. Sie löst die Bewegung einer der Antriebsscheiben
8Q durch eine Kupplung gleicher Art, wie für die Umschaltung hier gezeichnet, aus,
die sofort nach dem Abdruck der Type die Wippe 16 einschließlich der Nase 18 mittels
des Bügels 14 und der Nase 15 herunterdrückt. Dieses hat für gewöhnlich zur Folge,
daß durch Anschlagen an die Schraube 31 die Zugstange 30 heruntergezogen
wird. Damit löst sich die Sperre 27, 28 aus, und das An@ubgestänge 19, 23 fällt
in eine Ruhestellung, d. h. in seine Anfangsstellung. Der Papierschlitten befindet
sich dann wieder in der Schreiblage für kleine Buchstaben.
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Dabei ist vorausgesetzt, daß der Schreiber die Umschalttaste i sofort
nach dem Niederdrücken wieder losläßt. Bleibt die Taste i jedoch im niedergedrückten
Zustande, so hält auch die links ausgeknickte Lage des Gestänges 5, 3o an, die Auslösenase
18 bewegt sich in einem leeren Raum, ohne die Schraube 31 zu treffen, ohne
also auch die Sperrung 27, 28 auslösen zu können. Die Papierwalze bleibt demnach
in ihrer Höhenlage, und es werden nur Typen der Umschaltstellung geschrieben.
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Die Auswirkungen entsprechen damit ganz der üblichen Schaltart bei
handangetriebenen Schreibmaschinen, d. h. solange die Taste gedrückt bleibt, werden
nur große Buchstaben geschrieben, wird sie hingegen losgelassen,, so erscheint als
nächster Buchstabe ohne weiteres Zutun ein kleiner Buchstabe.