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Schreibmaschine. Die Priorität der Anmeldung in den Vereinigten Staaten
von Amerika vom 9. April 1921 ist in Anspruch genommen. Vorliegende Erfindung bezieht
sich auf Schreibmaschinen derjenigen Art, bei welcher das Typenlagersegment oder
der Papierwagen aus einer Mittellage, in welcher der bewegliche Teil durch Verriegelung
gesichert ist, durch Anschlagen von Umschalttasten nach oben und unten bewegt werden
kann, um nach Wahl eine der übereinander angeordneten verschiedenen Typen des Typenträgers
zum Abdruck zu bringen.
Die Erfindung besteht in einer besonderen
Ausbildung des Schaltmechanismus für den in der Höhenrichtung einstellbaren Maschinenteil.
Gemäß der Erfindung erfolgt -die Auslösung der Sperrung und die Umschaltung durch
Vermittlung einer einen Auslösenocken tragenden Hubwelle,' welche in schwenkbaren
Hebeln gelagert ist und mit dem heb- und senkbaren Maschinenteil, z. B. einem Typenlagersegment,
durch Stützen verbunden ist. Auf diese Hubwelle ist ein zweiarmiger Hebel (bzw.
zwei Hebelarme) aufgesetzt, dessen Armenden mit Rollen .ausgerüstet sind, welche
sich in der Mittellage j e an einen Umschalthebel so anlegen, daß durch Anschlagen
der Umschalttasten die Welle so gedreht M rd, daß der Auslösenocken den drehbaren
Sperrhebel aus der Verriegelungsstellung ausrückt und die Welle dadurch für eine
Hub- oder Senkbewegung frei macht. Ob eine Anhebung oder Senkung der Welle erfolgt,
hängt davon ab, ob die Auslösung der Verriegelung durch Druck einer Umschalttaste
gegen die Rolle des einen oder des anderen der beiden auf der Welle sitzenden Hebelarme
erfolgt.
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Das wesentliche Neue und Fortschrittliche dieser den Gegenstand der
Erfindung bildenden Konstruktion besteht darin, daß die Auslösung der Sperrung und
die Umschaltung durch die unmittelbar unter dem Einfuß der Umschalthebel stehenden
Hubwelle erfolgt, während bei einer vorbekannten Konstruktion jede der Umschalttasten
bei jedesmaliäem Anschlagen durch einen an ihr sitzenden Schieber, der sich beim
Anschlagen der Taste verschiebt, einerseits einen Auslösenocken betätigt und andererseits
durch eine Schiebernase auf ein Hebelgestänge zum Heben bzw. Senken des Typenträgers
wirkt. Bei der Konstruktion gemäß der Erfindung fällt also das besondere Hebelgestänge,
das bei der vorbekannten Konstruktion nur im Einklang mit der korrekten Schieberbewegung
zu wirken vermag, fort, und es tritt an seine Stelle nur eine Stützenverbindung
zwischen der Nockenwelle und dem heb- und senkbaren Maschinenteil.
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Eine Ausführungsform der Erfindung, bei welcher der heb- und senkbare
Maschinenteil von einem Typenlagersegment gebildet wird, ist auf den beiliegenden
Zeichnungen veranschaulicht. Grundsätzlich bestände auch die Möglichkeit, anstatt
das Typenlagersegment gegenüber dem Papierwagen heb- und senkbar anzuordnen, den
Papierwagen helr und senkbar zu machen, dagegen das Typenlagersegmerit feststehend
anzuordnen.
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Abb. i ist eine Seitenansicht und teilweiser Schnitt durch eine mit
einer Einrichtung gemäß der Erfindung versehene Typenstangenschreibmaschine, woibei
einzelne Teile der Maschine im Interesse der Klarheit der Zeichnung 'fortgelassen
sind.
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Abb. 2 veranschaulicht die Lagerung der Nockenwelle für das Typenlager.
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Abb. 3 und q. zeigen die Sperreinrichtung für die Einstellglieder
des Typenlagers in der mittleren Sperrlage bzw. in einer Endlage.
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Abb. 5 zeigt einen teilweisen Grundriß und Abb.6 die Führung für das
bewegliche Typenlager.
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Auf den Zeichnungen bezeichnet die Zahl i die Grundplatte der Schreibmaschine,
2 bezeichnet den Wagen und 3 die daran sitzende drehbare Papierwalze. Der Wagen
ist in einer röhrenförmigen Kugelschiene q. gelagert.
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5 bezeichnet das Lager oder Lagersegment für die auf den Zeichnungen
nicht dargestellten Typenstangen, welche auf dem Lager ruhen, wobei das Lager sich
in einer solchen Lage zur Papierwalze befindet, daß die Typen auf die Papierwalze
aufzutreffen vermögen, wenn die Typenstangen gegen die Walze vorgeschoben werden.
Das Typenlager 5 äst in der Höhe einstellbar, so daß verschieden an den Typenstangen
sitzende Typen in bekannter Weise in die Höhenlage des Anschlagpunktes der Papierwalze
gebracht werden können. Das Typenlagersegment ist in zwei aufrecht stehenden rohrartigen
Führungen 6, die an einem Gestellteil7 befestigt sind und von denen auf den Zeichnungen'
nur eine ersichtlich ist, gelagert. In den Führungen 6 sitzen Kugeln 8, welche sich
in Anlage mit einem mittleren Stützkörper 9 befinden, welcher an einer Halteplatte
io sitzt, die an einem Gestellteil ii befestigt ist. 12 bezeichnet einen Kugelkäfig,
der mit einer Verlängerung 13 versehen ist, welche einen Stift 14 trägt, der in
einen Schlitz im mittleren Teil eines Hebels 15 eingreift, welcher letztere mit
seinem einen Ende am Gestellteil i i gelagert ist, während sein gegabeltes Ende
16 an die Hubwelle 25 für das Typenlagersegment angreift. Der Zweck dieser Anordnung
besteht darin, den Kugelkäfig in der Kugelrinne einzustellen, wenn das Lagersegment
verstellt wird, um eine rollende Bewegung der Kugeln einzuleiten und nachteilige
Reibung infolge Stillstehens der Kugeln zu verhüten. Um die Länge des Lagerzylinders
9 möglichst zu begrenzen, ist der Kugelkäfig mit dem Hebel 15 in einem mittleren
Teil desselben verbunden, so daß der Hub des Lagerkäfigs geringer ausfällt als der
Hub des Typenlagersegments.
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Urri das Lagersegment 5 in der Höhenrichtung zu verstellen, ist ein
durch Tasten 17, 18 zu betätigender Antrieb vorgesehen. Jede der Tasten 17,
18 ist mit einem Sperrglied i9 verbunden, welches an die Taste angelenkt
ist
und dazu dient, die Tasten - in der Tiefstellung festzuhalten, während Federn 2o
bestrebt sind, die Sperrglieder 19 in ihrer Lösestellung zu halten. Jedes Sperrglied
besitzt eine Anschlagnase 21, welche die geneigte Kante einer Platte 22 zu erfassen
vermag, wenn das Sperrglied 19 sich in der Tiefstellung befindet und gleichzeitig
zurückgeschoben ist. Es ist ersichtlich, daß der Sperrmechanismus in der Sperrstellung
entgegen der Wirkung der Feder 2o gehalten wird, wenn die Sperrnase 21 sich in Eingriff
mit der schrägen Kante der Platte 22 befindet. Federn 23 und 2.4, welche an das
hintere Ende der Tasten 17, 18 angreifen, dienen dazu, die Tasten in ihre Hochstellung
zurückzuEihren. Eine niedergedrückte Taste 17, -18 wird so lange in. ihrer Sperrstellung
gehalten, bis die Sperrung durch Niederdrücken der anderen Taste oder durch Auslösung
des Sperrgliedes von Hand ausgelöst wird.
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Mit 25 ist eine Welle bezeichnet, welche sich quer über das Maschinengestell
erstreckt und in Armen 26 drehbar gelagert ist, die ihrerseits an Füße 27 des Gestells
angelenkt sind. Die Welle 25 ist nahe ihren beiden Enden mit einem doppelarmigen
Hebel 28
versehen, welche fest auf sie aufgesetzt sind und von denen jeder
einen nach vorn gerichteten Arm 28a und einen nach hinten gerichteten Arm 28L besitzt,
"velclte beide je eine Rolle 29 tragen, die in Berührung mit einer Schalttaste 17
oder 18 zu kommen vermag. Gelenkstücke 30 verbinden in Abständen die Welle
25 mit dem Typenlagersegment 5, wobei jedes Gelenkstück mit einem Ansatz 31 (Abb.
4.) versehen ist, welcher einen einstellbaren Zapfen 32 trägt. Eine Sperrplatte
33 ist gelenkig neben jedem Gelenkstück 30 in einem Lagerfuß 34 des Gestells
gelagert und wird durch eine Feder 35 für gewöhnlich in ihrer Sperrlage gehalten.
Jede dieser Sperrplatten 33 ist mit einem Höcker 36 versehen, welcher sich auf einer
Kante der Sperrplatte erhebt und neben dem ein Nocken 37 fest auf die Welle 25 aufgesetzt
ist, so daß er sich mit dieser Welle dreht. Die Sperrplatte 33 ist an ihrem oberen
Ende mit einer Aussparung 38 von rechteckiger Gestalt versehen, zu deren beiden
Seiten an der Sperrplatte 33 Nasen 39 und 4.o vorgesehen sind.
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Der Stift 32 ist in einem vertikal stehenden Schlitz 32' im Ansatz
31 des Gelenkstücks 3o einstellbar, um seine Lage der Lage der Sperrlücke 38 anzupassen.
Zur Erleichterung der Einstellung des Stiftes 32 ist eine dünne Platte 32a gelenkig
mit dein Gelenk 30 verbunden. Diese Platte ist mit einem Schlitz 32L in Winkelstellung
zu dem vertikalen Schlitz 32' versehen, wobei der Schlitz gerade oder exzentrisch
zum Drehpunkt der Platte 32a gekrümmt sein kann. Eine Drehung der Platte 32a bewirkt
bei gelöstem Stift 32 eine Einstellung des Stifts in dein vertikalen Schlitz 32'
und hält den Stift in den sich kreuzenden Schlitzen fest, bis er in der neuen Einstellage
gesichert ist.
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Der Umschalttastenhebel 17 ist nahe seinem hinteren Ende bei ,41 gelagert
und erstreckt sich gegen das vordere Ende der Maschine hin. Er befindet sich in
einer solchen Lage, daß -er in Berührung mit der Rolle 29 an dem Arm 28a zu treten
vermag. Der Umschalttastenhebel 18 ist zwischen seinen Enden bei 42 gelagert, und
sein hinteres Ende 18a befindet sich in einer Stellung, daß er mit der Unterseite
der Rolle 29 an dem Arm 28v in Berührung zu treten vermag. Federn 43 sind mit ihrem
einen Ende an Teile des Maschinengestells und mit dem anderen Ende an dem vorderen
Arm 28a befestigt und so gespannt, daß sie beim Betrieb der Sperrmechanismen in
einer später anzugebenden Weise zu wirken vermögen. Die unteren Enden der Federn
d.3 können -in eine von serschiedenen Öffnungen 44 in den Armen 28a eingehängt werden,
welche Öffnungen in verschiedenen Abständen von der Welle 25 in den Armen vorgesehen
sind.
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Die Wirkungsweise der Hubvorrichtung des Typenlagersegments ist wie
folgt: Angeilommen, die Teile der Vorrichtung sind in ihrer Normalstellung, welche
in den Abb. 2 und 3 dargestellt ist, verriegelt und man wünscht das Typenlagersegment
zu verstellen, um eine andere Reihe von Typen an den Typenstangen, beispielsweise
Zahlen, in die Schreibstellung zu bringen. Zu diesem Zweck drückt man eine der Tasten
18 entgegen der Spannung ihrer Feder 23 nieder, wodurch man vermittels des hinteren
Arms 18a der Taste einen Druck auf die Rolle 29 des Arms 28L ausübt. Da in diesem
Augenblick das Typenlagerseginent 5 und die Hubwelle 25 gegen Aufwärts- oder Abwärtsbewegung
durch Eingreifen des Stifts 32 in die Sperrlücke 38 der Sperrplatte 33 gesperrt
sind, so besteht die erste Wirkung der Niederdrükkung der Taste 18 darin, der Hubwelle
eine leichte Drehbewegung in ihren Lagern in den Tragarmen 26 entgegen der Spannung
der Feder 43 zu erteilen. Diese Anfangsbewegung der Hubwelle erteilt eine entsprechende
Bewegung in der Richtung entgegengesetzt der Drehung des Uhrzeigers dem die Sperrung
betätigenden Nocken 37 und veranlaßt diesen, sich gegen den Höcker 36 der Sperrplatte
33 zu legen und die letztere entgegen der Spannung der Feder 35 in die Stellung
zu bringen, bei welcher der Sperrstift 32 aus der Sperrlücke 38 heraustritt.
Dadurch
wird das Typenlagersegment für Auf- und Abwärtsbewegung freigegeben. Bei fortgesetztem
Niederdrücken der Taste i8 tritt eine Aufwärtsbewegung der Hubwelle 25 mit ihren
Lagerarmen 26 ein, welche letzteren dabei um ihre Drehachsen schwingen. Es mag inVerbindung
hiermit bemerkt werden, daß die Spannung der Feder 43 hinreichend ist, um das Typenlagersegment
anzuheben, wenn die Umschalttaste weiter niedergedrückt wird. Die Hubbewegung des
Typenlagersegments wird gehemmt durch das Auftreffen des Stifts 32 auf die obere
Anschlagnase 39 der Sperrplatte. Die Teile nehmen dann die in Abb. 4 dargestellte
Lage ein. Man ersieht hieraus, daß die Hubwelle 25 zunächst, bevor noch ein Anheben
des Typenlagersegments erfolgt, eine Drehung erfährt, wodurch die Sperrung des Typenlagersegments
aufgehoben wird, und daß sie darauf zusammen mit dem Typenlagersegment in die neue
Stellung übergeht.
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Wenn das Typenlagersegment nach abwärts bewegt werden soll, wie es
nötig ist, wenn inan mit großen Buchstaben zu schreiben wünscht, dann wird eine
der Tasten 17 entgegen der Spannung der Feder 24 angeschlagen. Die Taste drückt
dabei auf die Rolle 29 des Arms 29a und erteilt der Hubwelle 25 eine Drehbewegung
entgegengesetzt der Richtung des Uhrzeigers, wobei die Nocken 37 ebenso wie beim
Anschlagen einer Taste i8 die Sperrplatte 33 zurückschieben, so daß das Typenlagerseagment
freigegeben wird. Bei weiterer Abwärtsbewegung der Taste 17 wird dieWelle25 mit
den mit ihrverbundenenTeilen nach abwärts bewegt und nimmt dabei das Typenlagersegment
5 mit. Die Abwärtsbewegung wird begrenzt durch Auftreffen des Stifts 32 auf die
Nase 4o der Sperrplatte 33. Während dieser Schlußbewegung dreht sich der Arm 28b
um den Auflagerpunkt der Rolle 29 auf dem Arm 18a der Taste 18.
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Nach jeder Abwärtsbewegung wird das Typenlagersegment nach Freigabe
der betreffenden Umschalttaste selbsttätig durch die Federn 23, 24 und 43 und nach
jeder Aufwärtsbewegung durch sein Gewicht in die Normal- oder Mittelstellung zurückgeführt.
Die Sperrung des Typenlagersegments in der Normalstellung erfolgt selbsttätig, wenn
der Sperrstift 32 mit der Sperrlücke 38 in der Sperrplatte 33 zur Deckung gelangt,
in welchem Augenblick die Sperrplatte durch die Feder 35 in die Sperrlage gedreht
wird. Es ist daher ersichtlich, daß das Typenlagersegment jedesmal in seiner normalen
Betriebsstellung gesperrt wird, nachdem es entweder gehoben oder gesenkt war, und
es kann nicht aus dieser normalen Stellung gebracht werden, ohne daß die Sperrplatte
33 zurückgezogen wird, was nur dadurch bewirkt werden kann, daß man eine der Tasten
17
oder 18 anschlägt.