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Tabakschneidmaschine Bei den bekannten Tabaks chneidmaschinen, bei
denen der Tabak in einen Führungskanal mit Hilfe von einen Prelldruck ausübenden
Förderwalzen der Kanalmündung zugetrieben wird, an der das Schneidmesser arbeitet,
komm es darauf an, den Tabak gerade beim Austritt aus dem Kanal unter einem durchaus
gleichbleibenden Preßdruck zu halten, damit das Messer immer gleichbleibende Schichten
von dem Tabak abtrennen kann.
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Im allgemeinen ist bei solchen Tabakschneidmaschinen die Anordnung
so getroffen, daß die gemeinsame untere Führungswalze, die mit den verschiedenen
oberen Führungswalzen zusammenarbeitet, feststehend ausgebildet ist, während die
sich von oben auf die Tabakschicht aufsetzenden Walzen nachgiebig gelagert und unter
Preßdruck gesetzt sind. Werden diese oberen Walzen an einem gemeinsamen Träger gelagert,
dann wird bei auftretenden Unregelmäßigkeiten in, der Tabakschicht, z. B. Verdickungen
o. dgl., der gesamte Walzensatz beeinflußt, was sich ungünstig auf die Pressung
der Tabakschicht auswirkt, da es gerade darauf ankommt, den Preßdruck nach Möglichkeit
an allen Stellen gleichbleibend zu erhalten (deutsche Patentschriften 92
300 und io8 o62). Dieser Nachteil läßt sich ohne weiteres vermeiden, wenn
man nach dem Vorbild von Bandschneidinaschinen (britische Patentschrift 7 907 vom
Jahre 1897) die oberen Walzen getrennt mit Gewichten belastet. Der Erfindung liegt
nun die Erkenntnis zugrunde, daß man diese Bauart verwenden kann zur Erhöhung des
Preßdrucks. Die Erfindung besteht darin, daß an einer Tahakschneidmaschine mit einer
unteren Walze die oberen Führungswalzen, einzeln Moder in Gruppen zusammengefaBt,
getrennt unter hydraulischen Druck gesetzt werden. Dies bietet den Vorteil, daß
beliebig große und leicht regelbare Drücke angewendet werden können. Soll nämlich
im Bereiche der Mündung des Tabakkanals hoher Druck durch Gewichte erzielt werden,
so werden die Gewichte außerordentlich umfangreich. Sie sind infolgedessen beim
Aufbau der Einrichtung im Wege und beanspruchen viel Platz, so daß die Baulänge
einer solchen Einrichtung außerordentlich vergrößert wird. Hilft man sich aber mit
Federn, dann ist es nicht leicht, mit Hilfe der Federn immer einen gleichmäßigen
Druck zu erzielen, weil dieser bekanntlich von dem Maße der Federspannung abhängt.
Auch eine Änderung und eine gegenseitige Abstimmung der Belastung der einzelnen
Walzenachsen läßt sich mit Gewichten oder Federn nicht leicht vornehmen. Erfindungsgemäß
wird daher die Belastung der Walzen mit Hilfe einer gemeinsamen hydraulischen Druckeinrichtung
vorgenommen, wobei man in die einzelnen Leitungsstränge, welche die einzelnen Walzen
bedienen, Ausgleichventile einschalten kann, die
nach auftretenden
Walzenverschiebungen sofort einen Druckausgleich herbeiführen, so daß augenblicklich
für jede Walze der richtige Druckzustand wiederhergestellt wird Die beschriebenen
und durch die Unteransprüche gekennzeichneten Einzelheiten der hydraulischen Druckeinrichtung
sollen nur ih: Verbindung mit dem Hauptanspruch geschützt sein.
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Zur näheren Erläuterung dienen die Abbildungen auf der Zeichnung.
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Abb. i zeigt die Gesamtansicht einer Tabakschneidmaschine.
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Abb. 2 zeigt das Schaltschema der Röhrenanlage der hydraulischen Druckeinrichtung.
Mit i ist der Aufgabebehälter bezeichnet, dessen Boden von dem endlosen Band 2 gebildet
wird. Mittels dieses Förderbandes 2 wird der Tabak in dick gepackter Schicht dem
sogenannten Preßkanal zugeführt, der aus der unteren Walze 3 und den oberen Druckwalzen
4 bis B besteht. Während die Lager der Walzen 4 und 5 ortsfest am Maschinengestell
angebracht sind, sind die Lager der Walzen 6, 7, 8 verschiebbar im Maschinengestell
gelagert. Der von den Preßwalzen 3 bis 8 gebildete Preßkanal wird von dem rahmenartigen
Mundstück g abgeschlossen, vor welchem sich in bekannter Weise das Schneidmesser
io auf und ab bewegt. Der jeweilig in dünnen Scheiben von der dicken Tabakschicht
abgetrennte Tabak wird über die Rutsche i i den Weiterbearbeitungsvorrichtungen
zugeleitet. An den Lagern der vorderen Walze 8 greifen zu beiden Seiten Zugstangen
12 an, die durch den Drehzapfen 13 mit einem Querstück 14 verbunden sind, an welchem
die Zapfen i5 befestigt sind. Die unteren Enden der Zapfen 15 sind an einer Querplatte
16 befestigt, an der der Schaft 17 eines Kolbens 18 sitzt. Der Kolben i8 ist in
einem Zylinder i9 angeordnet. Neben dem Zylinder i9 ist zu beiden Seiten der Maschine
ein ebensolcher mit i9' bezeichneter angeordnet, in welchem der Kolben 18' mit Schaft
17' eingreift. Die Schäfte 17' sind ebenfalls an Querplatten 16' befestigt, die
durch Zapfen 15' mit Querstücken 14' verbunden sind. An den Querstücken 14' greift
je ein Lenker 2o an, der andererseits an dem Ende des bei 22 gelagerten Hebels 21
mittels des Drehzapfens 23 befestigt ist. An diesem Hebel 21 greift weiterhin mittels
des Zapfens 24 der Lenker 25 an, der andererseits durch den Zapfen 26 mit dem gemeinsamen
Lager 27 der Walzen 6, 7 verbunden ist. Die beiden Zylinderpaare i9, i9' werden
durch die Flüssigkeitsdruckpumpe 28 unter Druck gesetzt. Druckseitig schließt sich
an die Pumpe 28 eine Rohrleitung 29 an, die in ein Rohr 30 von verhältnismäßig
großem Durchmesser mündet. Von diesem Rohr 30 zweigen zunächst die Rohrleitungen
31 ab, die in je eine Rohrleitung 32 münden, die ihrerseits w ieder mit einer Rohrleitung
33 in Verbindung steht. Das eine Ende der Rohrleitung 333, in deren mittlerem Teil
die Rohrleitung 32 mündet, führt in den Zylinder ig; während das andere Ende der
Rohrleitung 33 unter Zwischenschaltung eines einstellbaren Drosselventils 34 in
eine rohrartige Kammer 35 mündet. Die rohrartige Kammer 35 steht durch das Rohr
36 saugseitig mit der Druckpumpe 28 in Verbindung. Das freie Ende der Rohrleitung
32 mündet unter Zwischenschaltung eines einstellbaren Drosselventils 37 in den hinter
dem Drosselventil 34 liegenden Teil der Rohrleitung 33.
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Weiterhin zweigen von der rohrartigen Kammer 30 zwei Rohrleitungen38
ab, die in je eine Rohrleitung 39 münden. Diese Rohrleitungen führen einerseits
in je eine weitere Rohrleitung 40, die einerseits an den Zylinder i9 angeschlossen
ist. Das andere Ende dieser Rohrleitung 4o steht über je ein einstellbares Drosselventil
41 mit der rohrartigen Kammer 35 in Verbindung. Das andere Ende der Rohrleitung
39 mündet unter Zwischenschaltung eines Drosselventils 42 in den hinter dem Drosselventil
41 liegenden Teil des Rohres 40. Weiter ist zu bemerken, daß sowohl an den beiden
Rohrleitungen 33 als auch an den beiden Rohrleitungen 4o je ein Druckmesser 43 zwecks
Kontrolle der in den einzelnen Rohrleitungen vorhandenen Drücke eingeschaltet ist.
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Auf lese Weise ist eine Anlage geschaffen worden, die jederzeit gestattet,
den Druck, der auf die einzelnen Lager der Walzen ausgeübt wird, zu überwachen.
Der Druckkessel 3o; der mit allen Zylindern durch Leitungen verbunden ist, wird
darauf hinwirken, daß alle Zylinder i9 und i9' im wesentlichen unter gleichem Druck
stehen, so daß, gleichgültig, ob die eine Walze infolge eines Bukkels etwas angehoben
bzw. infolge einer Delle sich etwas gesenkt hat, die Lager immer mit im wesentlichen
gleichbleibendem Druck ,nach unten gezogen werden. Infolge der in den Rohrleitungen
auftretenden Widerstände kann j aber in dynamisch-hydraulischer Hinsicht durch die
Verstellung der Drosselventile 34, 37, 44 42 eine gewisse Druckverschiebung
herbeigeführt werden, was beispielsweise dann zweckmäßig ist, wenn der Wunsch vorhanden
ist, die eine oder die andere Walze unter größeren Druck zu setzen als die übrigen.
Diese. Wirkung kann durch Einbau von Drosselstellen in die Rohrleitungen 32 bzw.
39 vergrößert werden.
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Bei der auf der Zeichnung dargestellten Ausführungsform stehen die
Walzen 7, 6
unter der Wirkung eines gemeinsamen Gestänges 25. Hierbei
ist der Ausgleich zwischen.diesen beiden Walzen dadurch geschaffen, daß man die
gemeinsamen Lager kippbar unter Zug stellt. Man kann selbstverständlich auch für
jede der Walzen 7, 6 besondere Druckgestänge vorsehen, in welchem Falle natürlich
an Stelle von vier Druckzylindern sechs vorgesehen sein müßten.-Bei der oben beschriebenen
Ausführungsform wird der Druck in dem nach den Zylindern führenden Leitungssystem
durch eine ununterbrochen laufende Pumpe erzeugt. Man kann die.Anordnung selbstverständlich
auch so treffen, daß man an Stelle der Pumpe einen Druckkessel anwendet, der entweder
mit einem Windkessel verbunden oder selbst als Zylinder ausgebildet ist, dessen
Kolben unter einem dauernden durch Gewichte, Federn o. dgl. erzeugten gleichbleibenden
Druck steht.