DE4102022C2 - An eine Leimwalze anschwenkbarer, geteilter Leimschaber in einer Etikettiermaschine für Behälter, insbesondere Flaschen - Google Patents
An eine Leimwalze anschwenkbarer, geteilter Leimschaber in einer Etikettiermaschine für Behälter, insbesondere FlaschenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen an eine Leimwalze
anschwenkbaren, zweiteiligen Leimschaber in einer
Etikettiermaschine für Behälter, insbesondere Flaschen,
dessen beide Teile mit jeweils eigenem Träger auf einer
gemeinsamen Welle übereinander und verschwenkbar gelagert
sind, wobei jeder Träger in Richtung eines gestellfesten,
auf eine minimale Spaltweite des Leimschabers gegenüber der
Leimwalze eingestellten Anschlages federbelastet ist und
wobei parallel zu diesem Anschlag ein einstellbarer
gestellfester Anschlag vorgesehen ist, an dem der Träger
über ein Stellglied mit konstantem Stellweg abstützbar ist,
und wobei die beiden Träger über eine solche einseitig
wirkende Mitnahmevorrichtung miteinander gekoppelt sind, daß
bei Ansteuerung eines Stellgliedes der diesem Stellglied
zugeordnete Träger den anderen mitnimmt, oder wobei die
beiden Träger über eine zweiseitig wirkende
Mitnahmevorrichtung mit einem solchen begrenzten Leerhub
miteinander gekoppelt sind, daß die Mitnahmevorrichtung
nur in einem Teil des Stellbereichs der Stellglieder
anspricht.
Ein solcher Leimschaber ist Gegenstand des Hauptpatentes. Er
ermöglicht nicht nur wie im Stand der Technik (DE-GBM
8706761), unterschiedliche Leimschichtdicken auf der
Leimwalze durch separate Verstellung der Schaberteile
gegenüber der Leimwalze mittels der Stellglieder
einzustellen sondern auch für einen störungsfreien Leerlauf,
wenn kein Leim mehr von der Leimwalze für die Etiketten
genommen wird, in nahezu druckloser Anlage an der Leimwalze
diese leimfrei zu machen und außerdem mit nur einem
Stellantrieb beide Schaberteile einzustellen sowie mit zwei
Stellantrieben beide Schaberteile unabhängig voneinander
einzustellen.
In der Praxis hat sich gezeigt, daß die Einstellung der
optimalen Spaltweite von der Leistung der Etikettiermaschine
abhängt. Bei schnellaufender Etikettiermaschine bewirkt der
Leimstau vor dem Schaber eine Applatung des elastischen
Mantels der Leimwalze mit der Folge, daß die Spaltweite
gegenüber den Verhältnissen bei einer langsamer laufenden
Etikettiermaschine vergrößert ist. Das führt zu einem
unterschiedlich dicken Leimfilm auf der Leimwalze. Das
bedeutet wiederum, daß die Beleimungsverhältnisse bei den
verschiedenen Leistungen nicht optimal sind.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einem
Leimschaber der eingangs genannten Art Vorkehrungen zu
treffen, die im Betrieb eine Umstellung der Einstellung des
Leimschabers erlauben.
Diese Aufgabe wird bei einem Leimschaber der eingangs
genannten Art dadurch gelöst, daß das Stellglied mindestens
eines Leimschaberteils als mehrstufig wirkende
Stellvorrichtung ausgebildet ist. Sofern nur ein Stellglied
als mehrstufig wirkende Stellvorrichtung ausgebildet ist
sollte es das Stellglied desjenigen Schaberteils sein, das
über die Mitnahmevorrichtung das andere Schaberteil
mitnehmen kann.
Wegen der Zweistufigkeit der Stellvorrichtung ist es
möglich, bei laufendem Betrieb die Leimschaberteile auf
unterschiedliche Betriebsstellungen einzustellen. Bei
kleiner Leistung werden die Leimschaber in eine erste
Stellung gebracht. Wird die Maschine dann hochgefahren auf
hohe Leistung, dann wird durch die Stellvorrichtung der
Leimschaber weiter auf die Leimwalze zubewegt, so daß der
Leimspalt bei hoher Leistung im wesentlichen gleich dem
Leimspalt bei kleiner Leistung ist.
Nach einer Ausgestaltung der Erfindung ist die
Stellvorrichtung vorzugsweise als Zylinderkolbeneinheit
mit in Reihe geschalteten Stellzylindern ausgebildet. Von
den Stellzylindern wirkt vorzugsweise ein Stellzylinder mit
seiner Kolbenstange auf den Kolben des anderen
Stellzylinders, der gegenüber dem einen Stellzylinder einen
kleineren Hub hat.
Im folgenden wird die Erfindung anhand einer ein
Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung näher
erläutert. Im einzelnen zeigt
Fig. 1 eine Leimwalze mit einem zweiteiligen
Leimschaber in Seitenansicht,
Fig. 2 die Leimwalze mit Leimschabern gemäß Fig. 1
in Vorderansicht,
Fig. 3 die Leimwalze mit Leimschaber gemäß Fig. 1
in Aufsicht,
Fig. 4 die Leimwalze mit Leimschaber gemäß Fig. 1
im Schnitt nach Linie I-I der Fig. 1 und
Fig. 5 a-c die Leimwalze mit Leimschaber gemäß Fig. 1
im Schnitt nach der Linie II-II der Fig. 1 in
verschiedenen Betriebsstellungen des Leimschabers.
Auf einer Welle 1 sind Leimschaberteile 2, 3 haltende Träger
4, 5 schwenkbar gelagert. Die Träger 4, 5 tragen auf
Hebelarmen 6, 7 Stellglieder 8, 9 in Form von druckbetriebenen
Stellzylindern, die sich im ausgefahrenem Zustand an
einstellbaren Anschlägen 10, 11 abstützen. Diese
einstellbaren Anschläge 10, 11 sind in einer Halterung 12,
die unterhalb der Leimschaberteile 2, 3 gestellfest auf der
Welle 1 mit einer Schraube 13a justiert ist, durch Schrauben
13 eingespannt. Neben den Anschlägen 10, 11 auf der Halterung
12 angeordnete Stellschrauben 14, 15 bilden Anschläge für
neben den Stellgliedern 8, 9 auf den Hebelarmen 6, 7
angeordnete Bolzen 16, 17, so daß mit ihnen bei nicht
betätigten Stellzylindern 8, 9 für den Leerlaufbetrieb die
Verschwenkung der Träger 4, 5 auf kleinste Spaltbreite
voreingestellt werden kann.
In eine keilförmige Kerbe 16a, 17a der Bolzen 16, 17 greifen
Kugeln federnder Druckstücke 18, 19 so eine daß es zu einer
Krafteinleitung entgegen der Kraftrichtung der Stellglieder
8, 9 kommt. Auf diese Weise werden nach der Druckentlastung
die Träger 4, 5 selbsttätig in die Leerlaufposition bis an
die Anschläge 14, 15 zurückgeschwenkt. Darüber hinaus hat die
so erzeugte Kraft eine stabilisierende Wirkung auf die durch
den inhomogenen Leim verursachte, unstetige Kraftentwicklung
zwischen den Leimschaberteilen 2, 3 und einer Leimwalze 20.
Ein am Träger 5 angebrachter Hebel 21 bildet einen einseitig
wirkenden Mitnehmer, an dessen Ende sich ein einstellbares
Widerlager 22 befindet. Ihm benachbart, am Hebelarm 6
befestigt, liegt eine Justierschraube 23. Der als Hebel 21
ausgebildete Mitnehmer und das einstellbare Widerlager 22
bilden eine zwischen den Leimschaberteilen 2,3 einseitig
wirksame Mitnahmevorrichtung. Mit der Justierschraube 23 und
dem Widerlager 22 läßt sich der Leerhub und somit die
spätere relative Verdrehung zwischen den Trägern 4, 5 und
damit auch der Schaberteile 2,3 sowie auch die Unterschiede der Spaltweite
zwischen der Leimwalze 20 und den Schaberteilen 2,3
einstellen.
Von den beiden als hydraulich oder pneumatisch betätigten
Zylindern ausgebildeten Stellgliedern 8, 9 ist zumindest das
Stellglied 9 als zweistufige Stellvorrichtung ausgebildet.
In den Fig. 5a bis 5c ist diese Stellvorrichtung 9 in
verschiedenen Funktionsstellungen dargestellt. Sie besteht
aus zwei in Reihe geschalteten Stellzylindern 9a, 9b, die
unabhängig voneinander mit Druck beaufschlagbar sind. Jeder
Stellzylinder 9a, 9b weist einen an einer Feder 9a′, 9b′
abgestützten Kolben 9a′′, 9b′′ auf. Die Kolbenstange 9b′′′
des Stellzylinders 9b wirkt auf den Kolben 9a′′ des
Stellzylinders 9a ein, während die Kolbenstange 9a′′′ den
Anschlag des Stellgliedes 9 bildet. Die beiden Stellzylinder
sind so ausgelegt, daß der Stellzylinder 9b einen kleineren
Hub als der Stellzylinder 9a hat.
Die Funktion des Stellgliedes 9 und der einseitig wirkenden
Mitnahmevorrichtung 21 bis 23 ist die folgende:
Das Stellglied 9a, 9b ist mit zwei verschiedenen Stellwegen
an dem gestellfesten Anschlag 11 abstützbar, je nachdem, ob
der Stellzylinder 9a oder der Stellzylinder 9b mit Druck
beaufschlagt wird. Wird der Stellzylinder 9a mit Druck
beauschlagt, dann wird durch den Kolben 9a′′ nur die
Kolbenstange 9a′′′ aus deren Fig. 5a dargestellten Position
in die in Fig. 5b dargestellte Position vorgesteuert. Wird
dagegen der Stellzylinder 9b mit Druck beaufschlagt, dann
werden beide Kolben 9a′′, 9b′′ mit ihren Kolbenstangen
9a′′′, 9b′′′ aus der in Fig. 5a dargestellten Position in
die in Fig. 5c dargestellte Position vorgesteuert. In
diesem Fall erfolgt die Vorsteuerung des Kolbens 9a′′′ durch
die auf ihn einwirkende Kolbenstange 9b′′. Da die beiden
Stellzylinder auf unterschiedliche Stellwege eingestellt
sind, ergeben sich auch unterschiedliche Stellwege für die
Kolbenstange 9a′′′.
Wird bei drucklosem Stellglied 8 einer der Zylinder 9a, 9b
des Stellgliedes 9 mit Druck beaufschlagt, verschwenkt es
unter Abstützung an dem einstellbaren Anschlag 11 den Träger
5 und damit auch den als Mitnehmer wirkenden Hebel 21.
Sobald der Hebel 21 mit dem Widerlager 22 auf die
Justierschraube 23 trifft, wird auch der Träger 4
verschwenkt. Die Spaltweite der Leimschaberteile 2,3 an der
Leimwalze 1 hängt somit zum einen davon ab, welcher
Stellzylinder 9a, 9b mit Druck beaufschlagt wird, und zum
anderen von dem eingestellten Leerhub der
Mitnahmevorrichtung 21 bis 23 ab. In beiden möglichen
Extremfällen der Mitnahmevorrichtung 21 bis 23 wird bei
einem Leerhub "0" von Anfang der Stellbewegung an der Träger
4 vom Träger 5 mitgenommen ,und im anderen Fall überhaupt
nicht. Im anderen Fall sind die Verschwenkbewegungen beider
Leimschaberteile 2, 3 - wie bei der Vorrichtung nach der DE 87 06 761 U1 -
völlig unabhängig voneinander.
Sind die Leimschaberteile 2, 3 mittels des Stellgliedes 9
zunächst auf eine große Spaltweite für eine geringe
Etikettiermaschinenleistung eingestellt, in dem das
Stellglied 9a mit dem größeren Hub beaufschlagt ist, dann
können sie für den Fall größerer Etikettiermaschinenleistung
durch Umschaltung der Druckbeaufschlagung von dem
Stellzylinder 9a auf den Stellzylinder 9b mit kleinerem Hub
in Richtung der Leimwalze 20 verstellt werden.
In Fig. 2 ist auch eine beidseitig wirkende
Mitnahmevorrichtung dargestellt. Sie besteht aus einem Stift
24, der fest im Träger 5 eingeführt ist, und aus einer
Bohrung 25 im Träger 4, in die der Stift 24 mit Spiel
eingreift. Die Größe der Bohrung 25 ist so bemessen, daß
eine begrenzte unabhängige Verstellung der Schaberteile 2, 3
möglich ist. Die Funktion entspricht der einseitigen
Mitnahmevorrichtung, wobei allerdings in diesem Fall die
gemeinsame Bewegung entweder vom Stellglied 8 oder vom
Stellglied 9 ausgeführt werden kann.
Die beidseitig wirkende Mitnahmevorrichtung 24, 25 kann
zusätzlich zu der Mitnahmevorrichtung 21 bis 23 vorgesehen
sein. In diesem Fall dient sie dazu, den unteren Träger 5
mit Schaberteil 3 mitzunehmen, wenn mittels eines am Träger
des oberen Schaberteils befestigten Hebels 28 beide
Schaberteile 2, 3 zum Beispiel für Reinigungszwecke von der
Leimwalze 20 weggeschwenkt und anschließend wieder
zurückgeschwenkt werden sollen. Ein Stift 27 verhindert eine
zu weite Verschwenkung.
Claims (3)
1. An eine Leimwalze (20) anstellbarer, zweiteiliger
Leimschaber (2, 3) in einer Etikettiermaschine, dessen beide
Teile mit jeweils einem Träger (4, 5) auf einer gemeinsamen
Welle (1) übereinander und verschwenkbar gelagert sind,
wobei jeder Träger (4, 5) in Richtung eines gestellfesten,
auf eine minimalen Spaltweite des Leimschabers (2, 3)
eingestellten Anschlages (14, 15) federbelastet ist und wobei
parallel zu diesem Anschlag (14, 15) ein einstellbarer
gestellfester Anschlag (10, 11) vorgesehen ist, an dem jeder
Träger (4, 5) über ein Stellglied (8, 9) mit konstantem
Stellweg abstützbar ist, wobei die beiden Träger (4, 5) über
eine solche einseitig wirkende Mitnahmevorrichtung (21-23)
miteinander gekoppelt sind, daß bei Ansteuerung eines
Stellgliedes (8, 9) der diesem Stellglied (8, 9) zugeordnete
Träger (4, 5) den anderen mitnimmt, oder wobei die beiden
Träger (4, 5) über eine zweiseitig wirkende
Mitnahmevorrichtung (21-23) mit einem solchen begrenzten
Leerhub miteinander gekoppelt sind, daß die
Mitnahmevorrichtung (24, 25) nur in einem Teil des
Stellbereichs der Stellglieder (8, 9) anspricht,
dadurch gekennzeichnet, daß das
Stellglied (9) mindestens eines Leimschaberteils (3) als
mehrstufig wirkende Stellvorrichtung (9a, 9b) ausgebildet
ist.
2. Leimschaber nach Anspruch (1),
dadurch gekennzeichnet, daß die
Stellvorrichtung (9a, 9b) eine Zylinderkolbeneinheit mit in
Reihe geschalteten Stellzylindern ist.
3. Leimschaber nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß von den
Stellzylindern (9a, 9b) ein Stellzylinder (9b) mit seiner
Kolbenstange (9b′′′) auf den Kolben (9a′′) eines anderen
Stellzylinders (9a) einwirkt, der gegenüber dem einen
Stellzylinder (9b) den kleineren Hub hat.
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