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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Patchouliöl, das
eine gewisse Menge an Patchoulialkohol mit einem
verbesserten Duft enthält, sowie eine Parfumzusammensetzung, die
diesen Patchoulialkohol enthält.
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Patchouliöl wird in einem breiten Anwendungsbereich,
einschließlich seiner Verwendung als Parfum für Seife, als
Duftstoff eingesetzt. Da Patchouliöl selbst jedoch einen
kräuterähnlichen, würzigen, balsamartigen und
holzähnlichen Geruch aufweist, kann es nicht in großen Mengen zu
einem Kombinationsparfuin koinbiniert werden und somit ist
die Menge, die verwendet werden kann, beschränkt.
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Andererseits ist es bekannt, daß die charakteristische
Duftkomponente in Patchouliöl der Patchoulialkohol ist,
der in dem Patchouliöl in einer Menge von etwa 30 Gew. -%
enthalten ist. Das Patchouliöl besitzt einen sehr
interessanten Duft, nämlich einen kampfer-, holz-, erd- und
ambraähnlichen Duft. Die Isolierung des Patchoulialkohols
kann durch Destillation des Patchouliöls zur Erhöhung des
Gehalts an Patchoulialkohol und anschließende
Kristallisation erfolgen.
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Diese Kristallisation ist jedoch nicht notwendigerweise
effizient und der erhaltene Patchoulialkohol ist
demzufolge sehr teuer. Der Wert des Patchouliöls als Parfum und
seine Herstellungskosten halten sich nicht die Waage.
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Es ist berichtet worden, daß eine wichtige Duftkoinponente
von Patchouliöl Norpatchoulenol ist und daß
Patchoulialkohol
fast geruchlos ist (P. Teissire, P. Manpetit und B.
Corbier, Recherches (RBD), 19, 8 (1974)).
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K. Bauer et al. "Common Fragrance and Flavor Materials",
1985, S. 162-163, VCH, Weinheim DE, beschreibt auch, daß
die Hauptkomponente von Patchouliöl der
Sesquiterpenalkohol Patchoulol (30 - 40%) ist, der weniger zu dem
charakteristischen Geruch des Öls als das in einer Konzentration
von 0,3 bis 0,4% vorhandene Norpatchoulenol beträgt. Im
Gegensatz dazu ist berichtet worden, daß Patchoulialkohol
immer noch eine wichtige Duftkomponente für Parfums ist
(B.D. Mookheriee, K.K. Liahat und T.D. Hill, "Essential
Oils" Allured Publishing Corp. (1981) S. 274). Das
Verhältnis von Norpatchoulenol zu Patchoulialkohol beträgt in
einem ordnungsgemäß destillierten Patchouliöl etwa 1 40
(Seifen, Öle, Fette, Wachse, Bd. 103, 07.04.77, S. 159-
161, F.W. Hefendehl et al., "Die analytische Bewertung von
Patchouliöl").
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Bis zur vorliegenden Erfindung war es jedoch nicht
bekannt, daß wenn die Konzentration von Patchoulialkohol
erhöht wird, die Gegenwart von Norpatchoulenol wesentlich
ist und den gesamten Duft sowohl reich als auch kräftig
bzw. stark macht.
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Die vorliegende Erfindung wurde aufgrund des oben
genannten Ergebnisses gemacht.
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Demgemäß ist der Gegenstand der vorliegenden Erfindung ein
wohlriechendes Patchouliöl, das 70 bis 99,6 Gew. -%
Patchoulialkohol und 0,4 bis 5,0 Gew.-% Norpatchoulenol
enthält, wobei die Kohlenwasserstoffe, die eine
unangenehme Kopfnote haben, entfernt worden sind.
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Die benannten Erfinder haben gefunden, daß ein
essentielles
Öl, das einen reichen, kräftigen und frischen Duft
hat, erhalten werden kann, indem ein Patchouliöl
destilliert wird und indem der Gehalt von sowohl Norpatchoulenol
als auch Patchoulialkohol genau kontrolliert bzw.
gesteuert wird, während die Kohlenwasserstoffe, die eine
unangenehm riechende Kopfnote haben und die mit Patchouliöl
verbunden sind, das 70 bis 99,6 Gew.-% Patchoulialkohol und
0,4 bis 5,0% Gew.-% Norpatchoulenol enthält, entfernt
werden.
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Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist auch ein
Kombinationsparfum bzw. ein zusammengesetztes Parfuin, das eine
Parfumbasis und eine duftverströmende wirksaine Menge an
Patchouliöl enthält, das 70 bis 99,6 Gew.-%
Patchoulialkohol und 0,4 bis 5,0 Gew.-% Norpatchoulenol enthält.
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Die Figur 1 ist ein Kapillargaschromatogramm von
Patchouliöl aus Beispiel 2.
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Die Figur 2 ist ein Kapillargaschromatogramm von
Patchouliöl aus Vergleichsbeispiel 3.
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In den Figuren 1 und 2 stellen die horizontalen Achsen die
Retentionszeit (Einheit: Minuten) dar und die vertikalen
Achsen stellen die Stärke dar. A stellt den
Norpatchoulenolpeak und B den Patchoulialkoholpeak dar.
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Die benannten Erfinder haben geforscht um ein Verfahren
zur Erhöhung des Patchoulialkoholgehalts mittels
Destillation ohne Rekristallisation zu finden. Insbesondere haben
sie ein Verfahren untersucht, das darin besteht, den
niedrig siedenden Anteil eines Patchouliöls durch
Rektifizieren abzudestillieren und anschließend das Hauptdestillat,
das den Patchoulialkohol enthält, zu destillieren. Durch
dieses Verfahren kann der Patchoulialkoholgehalt auf bis
etwa 85 Gew.-% erhöht werden.
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Ausgehend von dieser ursprünglichen Annahme vermutete man,
daß ein höherer Gehalt an Patchoulialkohol zu einer
Abnahme des Geruchs der anderen Komponenten, die den Geruch
des Patchoulialkohols selbst störten, führen würde und daß
demzufolge der Wert, den Patchoulialkohol als Parfum hat,
erhöht würde. Jedoch besitzt Patchouliöl mit einem hohen
Gehalt an Patchoulialkohol, beispielsweise 85 Gew.-%,
keinen kräftigen und charakteristischen Geruch und ist
demzufolge für die Verwendung als Parfummaterial weniger
attraktiv.
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Die benannten Erfinder haben umfangreiche Untersuchungen
durchgeführt, um diese weniger attraktive Wirkung zu
verbessern und haben als Ergebnis gefunden, daß wenn ein
Patchouliöl einen größeren Anteil eines niedrig siedenden
Materials enthält und der Gehalt an Patchoulialkohol ein
wenig verringert wird, das Patchouliöl einen hervorragenden
Duft besitzt. Insbesondere haben die benannten Erfinder
gefunden, daß Norpatchoulenol, das einen niedrigeren
Siedepunkt als Patchoulialkohol aufweist, überraschenderweise
den Geruch von Patchoulialkohol, das hoch siedende
Material, betont oder modifiziert.
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Eine Probe die etwa 80 Gew.-% Patchoulialkohol enthält und
die hinsichtlich des Geruchs gut bewertet ist, wurde unter
Verwendung der präparativen Flüssigkeitschromatographie
fraktioniert, um eine Probe herzustellen, aus der nur
Norpatchoulenol entfernt wurde.
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Der Geruch der oben beschriebenen Probe, aus der
Norpatchoulenol entfernt worden war, wurde mit (a) dem Geruch
einer Probe vor der Fraktionierung durch präparative
Flüssigkeitschroinatographie und (b) mit dem Geruch einer
Probe, die eine Kombination sämtlicher Fraktionen
darstellte, verglichen. Als Ergebnis wurde gefunden, daß der
Geruch der Probe ohne Norpatchouenol einen fülligen und
süßen Ton verlor, ähnlich einer anderen Probe, worin der
niedrig siedende Teil hinreichend durch Rektifikation zur
Erhöhung des Patchoulialkoholgehalts auf 85 Gew.-%
entfernt worden war.
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Bei der Ausführung der vorliegenden Erfindung ist die
Rektifzierung zur wirksamen Entfernung der unangenehm
riechenden Kopfnote bevorzugt. Die theoretischen Böden der
Rektifizierung betragen 5 oder mehr, vorzugsweise 10 oder
mehr. Bei Ausführung der vorliegenden Erfindung kann die
Destillation unter gewöhnlichem Druck oder reduziertem
Druck durchgeführt werden. Für die Qualität des Produkts
ist es ungünstig, Patchoulialkohol über einen längeren
Zeitraum der Hitze auszusetzen. Demgemäß ist eine
Destillation unter reduziertem Druck bevorzugt, und zwar im
allgemeinen im Bereich von 0,01 bis 50 mm Hg. Der Druck ist
jedoch nicht notwendigerweise auf diesen Bereich
beschränkt.
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Obwohl die Temperatur am Kopf der Destillationskolonne von
der Zahl der Rektifikationsböden und dem reduzierten Druck
abhängt, liegt sie im allgemeinen im Bereich von 50 bis
300ºC.
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Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es,
Patchouliöl, das 70,0 bis 99,6 Gew.-% Patchoulialkohol und 0,40
bis 5,0 Gew.-% Norpatchoulenol enthält, durch Destillation
zu erhalten.
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Bei der vorliegenden Erfindung destillieren, wenn ein
Patchouliöl, das Patchoulialkohol von weniger als 70 Gew. -%
enthält, destilliert wird, zunächst (a) Kohlenwasserstoffe
mit niedrigen Siedepunkten ab, anschließend (b)
Norpatchoulenol enthaltender Patchoulialkohol (im nachhinein als
das erste Hauptdestillat bezeichnet) und schließlich (c)
geringe Mengen an Norpatchoulenol enthaltendem
Patchoulialkohol (im nachhinein als das zweite Hauptdestillat
bezeichnet).
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Es können eine Reihe von Destillationsverfahren eingesetzt
werden. Ein Verfahren ist es beispielsweise, das erste
Hauptdestillat zu fraktionieren und einige der Fraktionen
des ersten Hauptdestillats mit dem zweiten Hauptdestillat
zu vereinigen. Ein weiteres Verfahren besteht darin, das
Patchouliöl zu destillieren um ein Destillat zu sammeln,
das die gleiche Komponente wie die Kombination der oben
beschriebenen Fraktionen in der Form eines Destillats hat,
durch Steuerung der Zahl der Böden der
Destillationskolonne des reduzierten Drucks und der
Destillationstemperatur.
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Das erfindungsgemäße Patchouliöl, das eine erhöhte Menge
an Patchoulialkohol und eine gewisse Menge an
Norpatchoulenol enthält, besitzt keine unreife bzw. grüne oder
erdartige Kopfnote, sondern eher einen mild-süßen,
holzartigen, balsam- und ambraähnlichen Geruch. Das
erfindungsgemäße Patchouliöl ist in seinem Geruch besser ausgewogen
als Patchoulialkohol selbst, da es eine entsprechende
Menge an Norpatchoulenol enthält.
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Deshalb ist die erfindungsgemäße Parfumzusammensetzung
sehr nützlich als Duftstoffmaterial hoher Qualität für
Seifen, Kosmetika, Parfums, usw.
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Die vorliegende Erfindung wird durch die folgenden
Beispiele detailliert beschrieben:
Beispiele 1 - 6 und Verqleichsbeispiele 1 - 2
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Entsprechende Mengen an Patchouliöl (hergestellt von T.
Hasegawa Co., Ltd., Tokyo, Japan) wurden abdestilliert um
die entsprechenden Mengen an Vorläufen, wie sie in Tabelle
1 gezeigt sind, unter Verwendung einer
Destillationskolonne mit der in Tabelle 1 beschriebenen Anzahl an
theoretischen Böden unter Anfangsdestillationsbedingungen
(Rückflußverhältnis, Temperatur, Druck) zu entfernen.
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Anschließend wurde der Rückstand ohne Destillationskolonne
unter den Hauptdestillatbedingungen (Temperatur, Druck)
wie in Tabelle 1 gezeigt, destilliert. Das
erfindungsgemäße Patchouliöl (Beispiel 1 - 6) und Patchouliöl der
Vergleichsbeispiele (Vergleichsbeispiele 1 - 2) wurden
erhalten.
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Jedes erhaltene Patchouliöl wurde durch
Kapillargaschromatographie analysiert, um den Gehalt an Patchoulialkohol
und Norpatchoulenol zu messen. Jedes erhaltene Patchouliöl
wurde ebenfalls hinsichtlich seines Aromas bewertet. Die
Ergebnisse sind in Tabelle 1 gezeigt. Das
Kapillargaschromatogramm des Patchouliöls aus Beispiel 2 ist in Figur 1
gezeigt.
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Die Bedingungen für die Kapillargaschromatographie waren
die folgenden: Säule = Methylsilicon ( = 0,2 nm x 25 n).
Trägergas = Helium (75 ml/min), Heizbedingungen: 80 -
200ºC/20 min.
VORLAUF
HAUPTDESTILLAT
GEHALT (Flächenverhältnis %)
AROMA
BEISPIEL
THEORETICSHE BÖDEN
RÜCKFLUSSVERHÄLTNIS (geschlossen/offen)
BESCHICKUNGSMENGE (kg)
Siedepunkt (ºC/mmHg)
Ausbeute (kg)
Patchoulialkohol
Norpatchoulenol
Duft
Bewertung
VERGLBEISPIEL
volumenreich, süß, weich, holzartig, balsamähnlich
grün voluminös süß
schwache Kopfnote kein Volumen
hart nicht süß
gut
schlecht
Die Bewertung erfolgt durch ein zehnköpfiges Gremium.
Vergleichsbeispiel 3
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Zweitausendvierhundertundzehn (2410) mg des in Beispiel 2
erhaltenen Patchouliöls wurden in einen Teil von 2240 mg
der kein Norpatchoulenol enthielt und einen Teil von 170
mg der Norpatchoulenol enthielt durch
Hochdruckflüssigkeitschromatographie (HPLC) aufgetrennt, wobei die Säule
eine normale Phase aufwies, mit Inertsil Prep-SIL
(hergestellt von Gasukuro Kogyo, Inc.) gepackt war und als
Eluierungsmittel 3% Ethylacetat/Hexan verwendet wurde.
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Einhundertsiebzig (170) mg des Norpatchoulenol
enthaltenden Teils wurde weiter durch HPLC mit einer
Umkehrphasensäule, die mit Inertsil Prep-ODS (hergestellt von Gasukuro
Kogyo, Inc.) gepackt war und mit Acetonitril/Wasser (6/4)
eluiert wurde, aufgetrennt, wodurch 30 mg Norpatchoulenol
und 140 mg eines Teils, der kein Norpatchoulenol enthielt,
erhalten wurden.
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Einhundertundvierzig (140) mg des restlichen Teils wurden
mit den oben beschriebenen 2240 mg des Teils, der kein
Norpatchoulenol enthielt, vereinigt, um 2380 mg des
Patchouliöls zu erhalten, das die gleiche Zusammensetzung wie
"Patchouliöl", das erhalten wird, indem nur
Norpatchoulenol aus dem Patchouliöl aus Beispiel 2 entfernt wurde,
hat.
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Das erhaltene Patchouliöl wurde durch Kapillargas-chroma
tographie analysiert, um den Gehalt an Patchoulialkohol
und Norpatchoulenol zu bestimmen. Das erhaltene
Patchouliöl besitzt keinen üppigen und süßen Duft.
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Ein Kapillargaschromatogramm des Patchouliöls ist in Figur
2 gezeigt.
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Aus den Ergebnissen der oben erwähnten Beispiele und
Vergleichsbeispiele geht hervor, daß der aromatische
Charakter von Patchouliöl beträchtlich verbessert werden kann,
indem mehr als 0,4 Gew.-% Norpatchoulenol in dem
Patchouliöl enthalten sind.
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Die Menge des erfindungsgemäßen Patchouliöls in Parfums
ist auf keinen bestimmten Gehalt begrenzt. Ein bevorzugter
Bereich für den Gehalt an Patchoulialkohol in Parfums
beträgt jedoch 1 bis 50 Gew.-% bezogen auf das Gesamtgewicht
des Parfums.
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Beispiel 7 (Beispiel für ein zusammengesetztes bzw.
Kombinationsparfum mit blumigen Bouquet
Gewichtsteile
Sagetone V(1)
Sandal mysore core(2)
γ-Methylionon
Pearllide DEP(3)
Methyldihydroxyjasmonat
Rosenbasis
Galbanumöl
Pollenal II(4)
Zitronenöl
Bergamotteöl
Fruitate (5)
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(1) Sagetone V: Produktname von Kao Corp. Spiro(bornan-3,
1-cyclopenta-2-on)
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(2) Sandal mysore core: Produktname von Kao Corp.
2-Methyl-4- (2.2. 3-trimethyl-3-cyclopenten-1-yl) -2-buten-1-
ol
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(3) Pearllide DEP: Produktname von Kao Corp.
1,3,4,6,7,8-Hexahydro-4, 6,617,8, 8-hexamethylcyclopenta-γ-2-benzo
pyrandiethylphthalat-Lösung
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(4) Pollenal II:
Produktname von Kao Corp.
2-Cyclohexylpropanal
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(5) Fruitate: Produktname von Kao Corp. Ethyl[5,2,1,02,6]
decan-2 -carboxylat
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Parfums mit blumigem Bouguet, die einen frischen und
reichen Duft besitzen, können erhalten werden, indem 200
Gewichtsteile der erfindungsgemäßen Zusammensetzung aus
Beispiel 1 dem oben erwähnten zusammengesetzten Parfum
zugesetzt werden.