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Mehrteilige Muffe zum Abdichten von undichten Stellen von Rohrleitungen
Bei Rohrleitungen für Gas oder Wasser ist häufig die Aufgabe zu lösen, undichte
Stellen möglichst schnell, wenn auch nur behelfsmäßig abzudichten, aber doch in
einer solchen Weise, daß der Betrieb der Leitung auch für. längere Zeit so lange
aufrechterhalten werden kann, bis ein betrieblich günstiger Zeitpunkt zum Auswechseln
des schadhaften Rohres oder auch zur Erneuerung einer undichten Rohrverbindung kommt.
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Es ist schon vorgeschlagen worden, diese Aufgabe dadurch zu lösen,
daß man die schadhafte Stelle mit einer Umhüllung versieht und dann den so gebildeten
Hohlraum mit Teer- oder Pechmassen ausgießt. Dieses Verfahren ist aber umständlich,
zeitraubend und kostspielig und versagt bei Leitungen, die unter höherem Druck stehen
und unter diesem Druck abgedichtet werden sollen.
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' Es ist auch schon vorgeschlagen worden, mehrteilige Muffen, die
als Verband für schadhafte Röhren dienen sollen, mit einer mehrteiligen Einlage
aus Gummi auszustatten, die nach dem Umlegen um das Rohr eine Art Stulpdichtung
bildet. Auch dieser Vorschlag führt nur zu einer unvollkommenen Lösung der erwähnten
Aufgabe; weil hier eine besondere Sorgfalt beim Umlegen der Muffe- und insbesondere
auch eine besonders glatte, gut dichtende Oberfläche des Rohres Voraussetzung sind;
Ferner kann es bei der Muffe nach diesem älteren Vorschlage vorkommen, daß sich
die Kante der Stulpdichtung bei gelegentlich einmal nachlassendem
Druck
im Innern der Muffe einmal an irgendeiner. Stelle von der Rohroberfläche abhebt
und daß dann beim Wiederansteigen des Druckes keine Dichtung mehr zustande kommt,
weil das aus der Undichtigkeit ausströmende flüssige oder gasförmige Mittel, ohne
einen Dichtungsdruck auszuüben, aus der Muffe entweichen kann. Auch ist keine Gewähr
dafür geboten, daß die mehiteilige Gummieinlage auch an ihren Trennstellen überall
zuverlässig abdichtet. Es fehlt ferner jede Möglichkeit, bei einem Versagen der
Gummistulpdichtung die Dichtwirkung in einfacher Weise wiederherzustellen oder zu
vergrößern. Bei nach dem bekannten Vorschlage hergestellten Muffen genügt schon
eine Unebenheit der Rohrwand in der Dichtungszone der Stulpdichtung oder auch ein
von außen eindringender kleiner Fremdkörper, um sofort die Dichtungswirkung aufzuheben.
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Schließlich besitzt die Muffe nach dem bekannten Vorschlage auch noch
den Nachteil, daß sie. sich nach ihrem Schließen wegen des Widerstandes der dichtenden
Stulplippeii nicht mehr auf dem Rohr verschieben lä!3t; sie muß also von vornherein
um die schadhafte Rohrstelle herumgelegt und gegen den Druck des aus der undichten
Stelle austretenden Mittels geschlossen werden. Damit scheidet dieser bekannte Vorschlag
als undurchführbar aus, sobald es sich um größere Undichtigkeiten oder um hohe Drücke
in solchen Fällen handelt, in denen die Abdichtung während des Betriebes der Rohrleitung
erfolgen soll.
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Gegenstand der Erfindung ist nun eine besondere Bauart von mehrteiligen
Muffen zum Abdichten von undichten Stellen von Rohrleitungen, und zwar eine Bauart,
die das zuverlässige Abdichten undichter Rohrleitungen im Betriebe und unter erschwerten
Verhältnissen (großer Durchmesser d:r Leitung. hoher Drück, enge, unter Umständen
wassergefüllte Baugrube, unebene Rohroberfläche usw.) in einfacher Weise gestattet,
ohne daß _ die Nachteile der bekannten Vorschläge gleichen Zweckes auftreten.
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Die neue Abdichtmuffe besitzt einen an sich z. B. als inneren Absperrkörper-
für Rohrleitungen bekannten Blähkörper, wie er auch beispielsweise schon einmal
zum Abschließen von mit Zement- oder Kittmassen auszugießenden Dichtungsfugen von
Steinzeügrohrleitüngen vorgeschlagen worden ist. Das Neue besteht gemäß der Erfindung
darin, daß dieser in die Muffe eingelegte, zweckmäßig schlauchförmige Blähkörper
stumpf ausgebildete Enden besitzt. Es wird hierdurch die Verwendung verhältnismäßig
hoher Drucke zum Aufblähen des Blähkörpers ermöglicht, ohne daß die Gefahr besteht
daß die Blähkörperenden aneinander vorbeiwandern und ein Zerreißen des schlauchförmigen
Körpers erfolgt; die Enden stützen sich vielmehr gegeneinander ab.
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Die so eingerichtete Muffe läßt sich selbst unter erschwerten Umständen
leicht um das beschädigte Rohr herumlegen und dichtet selbst bei unebener Rohroberfläche
auch gegen hohe Drücke zuverlässig ab. Sie läßt sich auch z. B, neben der schadhaften
Rohrstelle um das Rohr herumlegen und in geschlossenem Zustande bei nicht aufgeblähtem
Blähkörper auf die schadhafte Rohrstelle aufschieben.
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Eine vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung erhält man, wenn die
Muffe an einer ihrer Trennstellen Stützflächen für die stumpfen Blähkörperenden
besitzt, während die übrigen Trennstellen durch Lappen überbrückt sind. E s wird
ferner empfohlen, die freiliegende Fläche des Blähkörpers durch Streifen aus biegsamem
Stoff seitlich abzudecken. Der Blähkörper erhält auf diese Weise in dem starren
Muffengehäuse einen so sicheren Halt, daß er auch in unaufgeblähtem Zustande leicht
um das Rohr herumgelegt werden kann und auch durch das aus der schadhaften Stelle
etwa ausströmende Mittel nicht aus seiner Lage gebracht wird.
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Alle diese Maßnahmen der Erfindung zielen darauf hin, das schnelle
und einfache Anbringen der Dichtungsmuffe auch unter erschwerten Bedingungen zu
vereinfachen und zu sichern.
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Die neue Muffe läßt sich auch zum Abdichten von undichten Muffen-
und Stopfbüchsverbindungen anwenden, z. B. geschweißten Muffenverbindungen und Stemmmuffenverbindungen.
Sie braucht zu diesem Zwecke,lediglich mit zwei verschieden großen Stirnöffnungen
ausgestattet zu werden; die dem Durchmesser der Rohrmuffe bzw. des in sie eingreifenden
Rohrendes entsprechen.
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Die Zeichnung zeigt ein Ausführungsbeispiel der neuen Muffe in Abb.
i im Schnitt, in Abb.2 in einer Stirnansicht.
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In einem starrwandigen Gehäuse a, dessen Teile z. B. bei b aneinandergelenkt
und bei c mit einem Bolzenschloß ausgestattet sind, liegt als Blählrörper ein U-förmiger
Schlauch d mit stumpfen Enden e, der ein Ventilnippel f zum Anschluß an eine Druckluftquelle,
z. B. Luftpumpe, besitzt. Die Enden e des Schlauches d stützen sich gegen die Wände
g an der einen Trennstelle des Gehäuses a, während die andere Trennstelle beim Gelenk
b mittels eines Streifens h aus biegsamem Stoff überbrückt ist.
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Streifen i, die z. B. mittels Winkeleisenringe im Gehäuse a befestigt
sind und aus
biegsamem Stoff bestehen, überdecken die freiliegende
Fläche des -Schlauches d seitlich und halten ihn bei Nichtgebrauch der Muffe sowie
während ihres Umlegens um die Rohrleitung in der richtigen Lage fest.
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Die als Beispiel dargestellte Muffe besitzt verschieden große Stirnöffnungen,
so daß sie zum Abdichten von unter Betriebsdruck stehenden undicht gewordenen Muffenver_bindungen
dienen kann.