DE3726258A1 - Vorrichtung zum absperren von rohrfoermigen transportleitungen fuer fluessigkeit oder gas - Google Patents
Vorrichtung zum absperren von rohrfoermigen transportleitungen fuer fluessigkeit oder gasInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Absperren
von rohrförmigen Transportleitungen für Flüssigkeit
oder Gas, bestehend aus einer um die Leitung zu legen
den und an dieser anzubringenden Schelle mit einem
Rohransatz, einem am Rohransatz angebrachten Absperr
schieber, einem am Absperrschieber angebrachten wei
teren Rohrstück, einem durch Rohrstück, Absperrschie
ber und Rohransatz einführbaren Anbohrgerät und einem
durch Rohrstück, Absperrschieber und Rohransatz in die
Transportleitung einbringbaren stabförmigen Finger.
Derartige Vorrichtungen sind in verschiedenen Ausführungs
formen bekannt geworden.
In einer Ausführungsform ist das Ende des Fingers halb
kugelförmig ausgebildet und mit einem Gummiüberzug ver
sehen. Dieser Finger wird wie eine den gesamten Quer
schnitt des Rohres ausfüllende Sonde in das Rohr einge
bracht. Bei dieser Ausführungsform ist in der Leitung
ein Loch zu bohren, dessen Durchmesser gleich dem Durch
messer der Leitung ist. Der Finger wird hier als Ab
sperrschieber in die Leitung durch diese Bohrung einge
führt und sperrt den Querschnitt des Rohres vollkommen
ab. Mit dieser Ausführungsform läßt sich die Leitung
problemlos absperren, nachdem die Schelle mit dem Rohr
ansatz und dem als Schleuse dienenden Absperrschieber
angebracht ist und das Loch in die Leitung gebohrt ist.
Ein derart großes Loch verringert jedoch die mechanische
Stabilität der Leitung. Diese Ausführungsform ist in
erster Linie für Transportleitungen von kleinem Durch
messer geeignet.
Eine andere Ausführungsform dieser Vorrichtung benutzt
eine Absperrblase in Form einer Gummiblase, die in die
Leitung durch den Rohransatz und ein zuvor gebohrtes
Loch eingeführt wird. Diese Vorrichtung besteht aus
einer von einer Textilhülle umgebenen Gummiblase, die
an einem flexiblen Rohr angebracht ist, welches die
Gummiblase durchsetzt. Diese Ausführungsform ist nur
für Leitungen mit niedrigem Betriebsdruck einsetzbar.
Für höhere Betriebsdrucke ist sie nicht stabil genug.
Sie weist den Nachteil auf, daß Gas während des Ab
sperrens durch am Umfang gebildete Falten und die Tex
tilhülle im Bereich der Anlage an der Innenwand der
Leitung hindurchdiffundiert.
Für Transportleitungen größeren Querschnitts und
höherer Betriebsdrucke wurde eine Vorrichtung ent
wickelt, mit der die Leitung am Ort der Absperrung so
stark gekühlt wird, daß eingespritztes Wasser im Inne
ren der Leitung einen Eispfropfen bildet, der die Lei
tung absperrt. Diese Art der Absperrung erfordert den
Einsatz von Kältemittel, wie z. B. flüssiger Kohlen
säure oder flüssigem Stickstoff.
Alle diese Vorrichtungen werden dort in Transportlei
tungen eingesetzt, wo Ventile fehlen, die für die Ab
sperrung der Leitung z. B. bei Reparaturarbeiten erfor
derlich wären.
Die Erfindung vermeidet die Nachteile des Standes der
Technik. Es ist die Aufgabe der Erfindung, eine sichere
Absperrung mit einer Vorrichtung zu erreichen, die bei
hohem Betriebsdruck auch in Transportleitungen größeren
Querschnittes einsetzbar ist und dabei die Stabilität der
Leitung nur geringfügig beeinflußt.
Die Erfindung besteht darin, daß der Finger an seinem
unteren Ende zwei kreissegmentförmige Flügel trägt,
die quer zur Achse der Transportleitung ausbringbar
sind und deren äußere Umfangskante derart gestaltet
ist, daß sie mit dem Finger den Querschnitt der Trans
portleitung nahezu ausfüllen, und daß Abdichtmittel am
Finger und/oder an den Flügeln angebracht sind, die an
die Innenwand der Transportleitung anlegbar sind.
Dieser Finger wird als Sonde bzw. wie eine Sonde durch
eine Schleuse in das Innere des Rohres mit seinem unte
ren Ende eingeführt.
Für diese Vorrichtung braucht in die Rohrleitung nur
ein Loch von etwa einem Drittel des äußeren Durchmessers
gebohrt zu werden, um den Finger einführen zu können
und um ihn mit seinem im Inneren der Rohrleitung befind
lichen Teil so auszudehnen, daß er den Rohrquerschnitt
nahezu vollständig mechanisch ausfüllt. Hierdurch wird
es möglich, die Vorrichtung auch in Leitungen mit hohem
Betriebsdruck und hohen Strömungsgeschwindigkeiten ein
zusetzen.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, um das in der Rohr
leitung befindliche Ende des Fingers so aufzuweiten, daß
der Querschnitt der Rohrleitung nahezu ausgefüllt ist.
Die kreissegmentförmigen Flügel können seitlich ausge
schoben werden, vorteilhafter ist es jedoch, wenn die
Flügel ausgeklappt werden, indem die Flügel am Finger
mittels Gelenken angebracht sind. Dabei ist es vorteil
haft, wenn an den Flügeln in der Achse der Gelenke
Stellstangen angreifen, welche durch den Finger geführt
sind. Mit diesen Stellstangen läßt sich von außen her
die Stellung der Flügel einstellen.
Um die Bohrung für das Einbringen des Fingers möglich
klein zu halten, ist es zweckmäßig, wenn die Flügel im
eingeklappten Zustand teilweise übereinander liegen,
in einer Stellung, daß sie innerhalb eines gedachten
Zylinders angeordnet sind, der durch die Fortsetzung
des zylindrischen Mittelteiles des Fingers gebildet ist.
Diese Ausführungsform ermöglicht es, daß die Bohrung
nur einen Durchmesser aufweist, der etwa einem Drittel
des äußeren Rohrdurchmessers entspricht.
Auch die Abdichtmittel können in verschiedener Weise
ausgebildet sein:
Eine Ausführungsform besteht darin, daß die Flügel und die Unterkante des Fingers sich an die Innenwand der Transportleitung anlegende Dichtmittel tragen. Die ses können Dichtlippen, z. B. aus Gummistreifen oder Gummiprofilen sein, es können auch aufgebrachte Gummi platten u. a. sein.
Eine Ausführungsform besteht darin, daß die Flügel und die Unterkante des Fingers sich an die Innenwand der Transportleitung anlegende Dichtmittel tragen. Die ses können Dichtlippen, z. B. aus Gummistreifen oder Gummiprofilen sein, es können auch aufgebrachte Gummi platten u. a. sein.
Das Abdichtmittel kann aber auch anders gestaltet sein,
und zwar derart, daß der Finger in seinem in die Trans
portleitung hineinragenden Teil eine Ausnehmung für die
Aufnahme eines auf den Querschnitt der Transportleitung
expandierbaren Dichtmittels aufweist.
Dieses expandierbare Dichtmittel kann eine Gummiblase
oder ein Gummiballon sein, die vorzugsweise in einer
Textilschutzhülle untergebracht ist. Vorzugsweise be
steht diese textile Schutzhülle aus zwei undehnbaren
Kreisschreiben, die z. B. aus einem Gewebe hergestellt
sind, und einem dazwischen angeordneten Kreisring aus
in Umfangsrichtung dehnbarem Material, wie beispiels
weise einem Gewirk, insbesondere einem in einer Dimen
sion undehnbaren, in der anderen Dimension dehnbaren
Gewirk oder Gestrick. Dieses Dichtmittel in Form des
Gummiballons wird unter dem Einfluß des Druckes in der
Transportleitung gegen den Finger und die ausgeklappten
Flügel verschoben, sobald die Gummiblase soweit durch
ein eingeführtes Druckmittel expandiert ist, daß sich
der Umfang des Gummiballons an die Leitungsinnenwand
anlegt. Durch Spalten zwischen den Flügeln und der
Leitungsinnenwand entweichendes zu förderndes Mittel
bewirkt in Zusammenwirken mit dem Druck in der Trans
portleitung, daß die Gummiblase bzw. der Gummiballon
mit seinem äußeren Umfang an der Innenwand des Rohres
entlangrutscht, bis der Gummiballon vor den Spalten
liegt, durch die das zu fördernde Transportmittel ent
weichen konnte und diese Spalten abschließt.
Für die Einführung des Fingers in die Bohrung ist es
zweckmäßig, wenn der Finger an seinem in der Trans
portleitung befindlichen Teil einen die Flügel aufnehmen
den Ausschnitt aufweist.
Zweckmäßig ist es weiterhin, wenn im Finger ein absperr
barer, in die freie Atmosphäre führender Kanal angeord
net ist, welcher eine Eintrittsöffnung auf der den
Klappen abgewandten (Rück-)Seite des Fingers aufweist.
Dieser Kanal wird insbesondere dann benutzt, wenn zur
sicheren Absperrung der Rohrleitung in Transportrich
tung des zu transportierenden Mediums gesehen hinter
der Vorrichtung noch eine weitere Absperrvorrichtung,
z. B. in Form einer aufblasbaren Blase oder eines auf
blasbaren Ballons angeordnet ist. Ist die Rohrleitung
an zwei Stellen abgesperrt, so wird der Kanal geöffnet,
damit durch die erste Absperrung hindurch diffundie
rendes Gas aus dem Zwischenraum zwischen den beiden
Absperrungen in die Atmosphäre entweichen kann.
Besonders groß wird die Sicherheit der Absperrung, wenn
zwei der erfindungsgemäßen Absperrungsvorrichtungen hin
ter einander in der Rohrleitung angeordnet sind und
der Kanal im ersten Finger geöffnet ist. Auf diese
Weise wird sicher erreicht, daß keinerlei Gas in den
Bereich hinter diese doppelte Absperrung gelangen kann.
Sollten durch irgendwelche Einflüsse oder Überlastungen
die erste Gummiblase defekt werden, so besteht keine
Gefährdung der die Reparaturarbeiten an der Leitung
hinter der Absperrstelle vornehmenden Mannschaft, da
die zweite Absperrung sicher hält. Wohl aber ist das
Defektwerden der Gummiblase der ersten Absperrung durch
ein verstärktes Ausströmen von Gas aus dem Kanal in
die freie Atmosphäre bemerkbar.
Das Wesen der Erfindung ist nachstehend anhand eines
in der Zeichnung schematisch dargestellten Ausführungs
beispiels näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 die an einer Rohrleitung angebrachte Absperr
vorrichtung teilweise im Schnitt,
Fig. 2 das untere Ende des Finger mit den beiden
Flügeln in einer abzusperrenden Rohrleitung,
Fig. 3 einen Längsschnitt durch die Leitung mit ein
gesetztem Finger und ausgeklappten Flügeln,
Fig. 4 einen Längsschnitt durch die Leitung mit ein
gesetztem Finger und eingeklappten Flügeln,
Fig. 5 einen horizontalen Längsschnitt durch die Lei
tung mit eingesetztem Finger und ausgeklappten
Flügeln sowie eingesetztem aufgeblasenen Gummi
ballon,
Fig. 6 einen horizontalen Schnitt durch die Leitung
mit eingesetztem Finger aus eingeklappten
Flügeln.
Wenn eine bisher nicht durch Ventile absperrbare Trans
portleitung 1 an einer Stelle defekt geworden ist und
für die Reparatur ein Stück der Transportleitung aus
gewechselt werden muß, wird im Abstand von ca. 1 Meter
oder mehr vor der Reparaturstelle eine Schelle 2 um die
Transportleitung gelegt und an dieser befestigt. Diese
Schelle 2 weist einen Rohransatz 3 auf, auf dessen
Außengewinde 4 ein Absperrschieber 5 mit seinem Innenge
winde abgedichtet aufgeschraubt ist. Auf der dem Rohr
ansatz 3 gegenüberliegenden Seite des Absperrschiebers 5
ist ein Rohr 6 mit seinem Außengewinde in das Innenge
winde 7 des Absperrschiebers eingeschraubt. Dieses Rohr 6
weist ein Innengewinde 8 auf, in welches für den Vor
gang des Einbohrens des Loches 9 in die Transportleitung 1
eine mit Außengewinde versehene Bohrkrone einschraubbar
ist. Andererseits ist in dieses Innengewinde 8 auch
der Finger 10 der Absperrvorrichtung einschraubbar.
Der Absperrschieber 5 dient als Druckschleuse, damit nach
der Durchführung des Bohrvorganges die Bohrkrone aus dem
Rohransatz 3 und dem Rohr 6 herausgeschraubt werden kann,
ohne daß Gas aus der Transportleitung 1 in die Atmosphä
re entweichen kann, und damit anschließend der Finger
10 in das Innengewinde 8 eingeschraubt werden kann und
anschließend nach Öffnen des Absperrschiebers 5 mit
seinem unteren Ende in die Transportleitung 1 hineinge
senkt werden kann.
Der Finger 10 trägt an seinem unteren, in der Transport
leitung 1 befindlichen Ende beidseits Gelenke 11, mit
denen Flügel 12 am Finger 10 klappbar angelenkt sind.
Diese Flügel 12 können bei in die Rohrleitung 1 einge
senktem Finger 10 mittels Stellstangen 13 bewegt wer
den, die durch Bohrungen im Finger 10 geführt sind und
an ihrem unteren Ende mit den Flügeln 12 fest verbunden
sind, während am oberen Ende an den Stellstangen Hand
griff 14 in Ausnehmungen 15 des Fingers vorgesehen sind.
Damit der Finger mit seinem Außengewinde in das Innen
gewinde 8 des Rohres 6 eingeschraubt werden kann, ist
an dem Finger ein Sechskant 15 angebracht. Es können
hier aber auch andere Mittel zum Drehen des Fingers an
gebracht sein.
Im Inneren des Fingers ist verschiebbar ein Druck
zuführungsrohr 16 in einer Ausnehmung 17 angeordnet.
Diese Ausnehmung 17 ist im oberen Teil des Fingers 10
als zentrale Bohrung ausgeführt. Diese erstreckt sich
bis in den unteren Teil des Fingers 10. Da hier, im
unteren, in der Transportleitung 1 befindlichen Teil
für das Einklappen der Flügel eine Ausnehmung 18 vor
gesehen ist, erstreckt sich die Ausnehmung 17 in die
sem Bereich trogförmig fast bis an das untere Ende des
Fingers 10. Am unteren Ende des Druckzuführungsrohres
16 ist mittels eines Befestigungsmittels 19 eine Gum
miblase 20 befestigt.
Damit das Druckführungsrohr 16 mitsamt der Gummiblase
20 für ein Auswechseln dieser Gummiblase herein- und
herausgenommen werden kann, ohne daß Gas aus der Trans
portleitung 1 ins Freie austreten kann, ist ein wei
terer Absperrschieber 21 vorgesehen, der zwischen dem
oberen und dem unteren Teil des Fingers 10 eingebaut
ist. Das Druckzuführungsrohr 16 weist an seinem oberen
Ende einen Anschlußstutzen 22 auf.
Im Inneren des Fingers 10 befinden sich Kanäle 23,
die sich von Eintrittsöffnungen 24 im unteren Bereich
des Fingers bis zu Ventilen 25 erstrecken, durch die
in die Eintrittsöffnungen 24 eintretendes Gas in die
freie Atmosphäre austreten kann, wenn die Ventile 25
geöffnet sind.
Die Gummiblase 20 ist in einer textilen Umhüllung 26,
27 befindlich. Diese textile Umhüllung 26, 27 besteht
aus zwei etwa kreisförmigen Gewebestücken 26, an de
ren Kante jeweils die eine Stirnseite eines ringför
migen Gewirkes 27 mit der Naht 28 angenäht ist. Auf
diese Weise ist erreicht, daß sich die Gummiblase fal
tenlos an die Innenwandung der Transportleitung 1 an
legt.
Die Vorrichtung wird für das Absperren einer Leitung
in folgender Weise gehandhabt:
Vor dem auszuwechselnden Stück in der Transportleitung 1
wird um die Transportleitung 1 eine Schelle 2 mit dem
Rohransatz 3 gelegt. Sodann wird der Absperrschieber 5
auf den Rohransatz 3 aufgeschraubt. Auf den Absperr
schieber 5 wird dann ein Rohr 6 mit Innengewinde 8 auf
geschraubt. Sodann wird bei geöffnetem Absperrschieber 5
eine Bohrkrone mit Außengewinde in das Innengewinde 8
des Rohres 6 eingeschraubt und so lange gedreht, bis
in die Transportleitung 1 das Loch 9 eingebohrt ist.
Sodann wird die Bohrkrone zurückgeschraubt, bis sie
vollständig im Inneren des Rohres 6 befindlich ist.
Hiernach wird der Absperrschieber 5 geschlossen und
die Bohrkrone ganz herausgeschraubt. Anschließend wird
in das Innengewinde 8 der Finger 10 eingeschraubt, der
auf seiner Außenseite ein Außengewinde trägt. Ist der
Finger in das Rohr 6 eingeschraubt, wird der Absperr
schieber 5 wieder geöffnet und der Einschraubvorgang
solange fortgesetzt, bis das untere Ende des Fingers
10 die Transportleitung 1 durchsetzt hat und an der
Innenwandung der Transportleitung 1 anliegt. Dazu wird
beispielsweise der Finger mittels eines Schrauben
schlüssels gedreht, der an dem Sechskant 15 angesetzt
ist. Hat der Finger mit seinem unteren Ende die Innen
wandung der Transportleitung 1 erreicht, so wird der
Finger etwas zurückgedreht, bis die Markierung 29 am
Finger mit der Markierung 30 am Rohr 6 fluchtet. Auf
diese Weise ist sichergestellt, daß die Ebene 31 am
unteren Ende des Fingers senkrecht zur Achse der Trans
portleitung 1 steht. In dieser Stellung wird der Fin
ger durch nicht dargestellte Mittel festgesetzt, so
daß er sich nicht mehr drehen kann. Jetzt werden die
Flügel 12 ausgeklappt, indem man die Handhaben 14 von
ihrer einen Endstellung in ihre andere Endstellung ver
schwenkt. In diesem Zustand versperren das untere En
de des Fingers und die ausgeklappten Flügel die Trans
portleitung 1 schon weitgehend. Ohne an den Flügel
rändern angebrachten Abdichtungen in Form von z. B.
Lippendichtungen, kann das in der Transportleitung
1 transportierte Medium jedoch noch durch die Spalten
zwischen dem unteren Ende des Fingers 10 sowie den
Außenkanten der Flügel 12 und der Innenwandung der
Transportleitung 1 hindurchströmen. Um diese Stellen
abzudichten, wird durch das Druckzuführungsrohr 16
Druckmedium in die Gummiblase 20 hineingegeben, so
daß diese sich aufbläht und, wie in Fig. 5 darge
stellt, sich an die Innenwandung der Transportleitung 1
anlegt, so daß diese hermetisch abgeschlossen wird. Da
die aufgeblasene Gummiblase durch den unteren Teil
des Fingers und die ausgeklappten Flügel gestützt ist,
können auch hohe Drucke die Gummiblase nicht wegreißen.
Nachdem in dieser Weise die Rohrleitung abgesperrt ist,
kann aus Sicherheitsgründen noch eine zweite Vorrich
tung in der gleichen Art in die Transportleitung 1
eingesetzt werden. Ist dieses geschehen, so werden
bei der, in Strömungsrichtung gesehen, ersten Absperr
vorrichtung die Ventile 25 geöffnet, so daß Gas, wel
ches durch die erste Absperrvorrichtung in den Raum
zwischen der ersten und der zweiten Vorrichtung hinein
diffundiert, in die freie Atmosphäre eventuell
unter Abfackeln abgelassen werden.
Ist der Reparaturvorgang beendet, so läßt man aus dem
Stutzen 22 das Druckmedium aus dem Inneren der Gummi
blase 20 wieder heraus und zieht das Druckführungsrohr
16 so zurück, daß die Gummiblase sich in die Ausnehmung
17 zurückzieht. Anschließend werden mittels der Hand
griffe 14 die Flügel aus der in Fig. 5 gezeigten Stel
lung in die in Fig. 6 gezeigte Stellung zurückver
schwenkt. Sodann kann der Finger 10 zurückgeschraubt
werden, bis er vollständig in dem Rohr 6 befindlich ist.
Hierauf wird der Absperrschieber 5 geschlossen und nun
kann der Finger insgesamt aus dem Rohr 6 herausgeschraubt
werden oder das Rohr 6 mitsamt dem Finger aus dem Innen
gewinde des Absperrschiebers 5 herausgeschraubt werden.
Anschließend wird in das frei gewordene Innengewinde
des Absperrschiebers 5 bzw. in das Innengewinde 8 des
Rohres 6 ein Stopfen eingeschraubt.
Damit bei einem Defekt der Gummiblase 20 diese ausge
wechselt werden kann, ist der Absperrschieber 21 vor
gesehen. Das Druckzuführungsrohr 16 wird für ein Aus
wechseln der Blase 20 im Betrieb soweit zurückgeschraubt,
daß sich dieses Druckzuführungsrohr 16 mitsamt der
daranhängenden Blase in dem Teil 32 des Fingers 10
oberhalb des Absperrschiebers 21 befindet, sodann
wird der Absperrschieber 21 geschlossen. Dann wird das
Druckzuführungsrohr 16 mitsamt der defekten Gummiblase
20 herausgenommen und am Druckzuführungsrohr 16 eine
neue Gummiblase befestigt. Diese wird sodann in den
Fingerabschnitt 32 eingeführt und in diesen Abschnitt
wird das Druckzuführungsrohr 16 eingeschraubt. Ist das
Druckzuführungsrohr 16 hier eingeschraubt, wird der
Absperrschieber 21 geöffnet und das Druckzuführungs
rohr 16 soweit nach unten geschraubt, bis die Blase 20
in die Transportleitung 1 eintreten kann.
Als Abdichtmittel können auch Eis, Schnee, Schaum oder
vergas- bzw. verflüssigbare Materialien verwendet werden,
die, solange sie eine Abdichtfunktion erfüllen sollen,
auf einer tieferen Temperatur gehalten werden, um, wenn
die Vorrichtung aus der Gasleitung entfernt werden soll,
auf eine höhere Temperatur gebracht zu werden, bei der sie
flüssigen oder gasförmigen Aggregatzustand annehmen. -
Das Abdichtmittel kann aber auch eine ringförmige Man
schette sein, die durch den zentralen Kanal der Vorrich
tung eingeführt wird und sich mit ihrem Umfang an die
Wandung der abzusperrenden Leitung anlegt und sich mit
ihrer ringförmigen Dichtfläche auch an die Vorrichtung
anlegt und dort alle abzudichtenden Spalten abdichtet.
Der Vorteil einer derartigen ringförmigen Manschette ist
es, daß in der Mitte eine Öffnung verbleibt.
Diese Öffnung kann insbesondere dann von Bedeutung sein,
wenn die zentrale Ausnehmung ein Kanal für die Weiter
leitung von Gas aus der abzusperrenden Leitung ist.
Dieses ist insbesondere dann von Bedeutung, wenn aus
dieser zentralen Ausnehmung Gas durch eine Bypassleitung
weitergeführt werden soll.
Liste der Bezugszeichen
1 Transportleitung
2 Schelle
3 Rohransatz
4 Außengewinde
5 Absperrschieber
6 Rohr
7 Gewinde
8 Innengewinde
9 Loch
10 Finger
11 Gelenk
12 Flügel
13 Stellstange
14 Handgriff
15 Sechskant
16 Druckzuführungsrohr
17 Ausnehmung
18 Ausnehmung
19 Befestigungsmittel
20 Gummiblase
21 Absperrschieber
22 Anschlußstutzen
23 Kanal
24 Eintrittsöffnungen
25 Ventil
26 Gewebestück
27 Gewirk
28 Naht
29 Markierung
30 Markierung
31 Ebene
32 Abschnitt des Fingers
2 Schelle
3 Rohransatz
4 Außengewinde
5 Absperrschieber
6 Rohr
7 Gewinde
8 Innengewinde
9 Loch
10 Finger
11 Gelenk
12 Flügel
13 Stellstange
14 Handgriff
15 Sechskant
16 Druckzuführungsrohr
17 Ausnehmung
18 Ausnehmung
19 Befestigungsmittel
20 Gummiblase
21 Absperrschieber
22 Anschlußstutzen
23 Kanal
24 Eintrittsöffnungen
25 Ventil
26 Gewebestück
27 Gewirk
28 Naht
29 Markierung
30 Markierung
31 Ebene
32 Abschnitt des Fingers
Claims (12)
1. Vorrichtung zum Absperren von rohrförmigen Trans
portleitungen für Flüssigkeit oder Gas,
bestehend aus
einer um die Transportleitung zu legenden und an die ser fest anzubringenden Schelle mit einem Rohransatz,
einem am Rohransatz angebrachten Absperrschieber,
einem am Absperrschieber angebrachten weiteren Rohr stück,
einem am Rohrstück, Absperrschieber und Rohransatz einführbaren Anbohrgerät,
einem durch Rohrstück, Absperrschieber und Rohransatz in die Transportleitung einbringbaren stabförmigen Finger,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Finger (10) an seinem unteren Ende zwei kreissegmentförmige Flügel (12) trägt, die quer zur Achse der Transportleitung (1) ausbring bar sind und deren äußere Umfangskante derart gestal tet ist, daß sie mit dem Finger (10) den Querschnitt der Transportleitung (1) nahezu ausfüllen, und
daß Abdichtmittel am Finger (10) und/oder an den Flügeln (12) angebracht sind, die an die Innen wand der Transportleitung (1) anlegbar sind.
einer um die Transportleitung zu legenden und an die ser fest anzubringenden Schelle mit einem Rohransatz,
einem am Rohransatz angebrachten Absperrschieber,
einem am Absperrschieber angebrachten weiteren Rohr stück,
einem am Rohrstück, Absperrschieber und Rohransatz einführbaren Anbohrgerät,
einem durch Rohrstück, Absperrschieber und Rohransatz in die Transportleitung einbringbaren stabförmigen Finger,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Finger (10) an seinem unteren Ende zwei kreissegmentförmige Flügel (12) trägt, die quer zur Achse der Transportleitung (1) ausbring bar sind und deren äußere Umfangskante derart gestal tet ist, daß sie mit dem Finger (10) den Querschnitt der Transportleitung (1) nahezu ausfüllen, und
daß Abdichtmittel am Finger (10) und/oder an den Flügeln (12) angebracht sind, die an die Innen wand der Transportleitung (1) anlegbar sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Flügel (12) am Finger (10) mittels Gelenken
(11) angebracht sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß an den Flügeln (12) in der Achse der Gelenke
(11) Stellstangen (13) angreifen, welche durch den
Finger (10) geführt sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Flügel (12) im eingeklappten Zustand teilweise
übereinander liegen, in einer Stellung, daß sie
innerhalb eines gedachten Zylinders angeordnet sind,
der durch die Fortsetzung des zylindrischen Mittel
teiles des Fingers (10) gebildet ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Flügel (12) und die Unterkante des Fingers
(10) sich an die Innenwand der Transportleitung (1)
anlegende Dichtmittel tragen.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Finger (10) an seinem in der Transport
leitung (1) befindlichen Teil einen die Flügel (12)
aufnehmenden Ausschnitt (18) aufweist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Finger (10) in seinem in die Transportleitung
(1) hineinragenden Teil eine Ausnehmung (18) für
die Aufnahme eines auf den Querschnitt der Trans
portleitung (1) expandierbaren Dichtmittels (20)
aufweist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß das expandierbare Dichtmittel (20) eine Gummi
blase ist,
die vorzugsweise in einer textilen Schutzhülle (26, 27) untergebracht ist,
die vorzugsweise aus zwei undehnbaren Kreisscheiben (26) und einem zwischen diesen angeordneten Kreisring (27) aus in Umfangsrichtung dehnbarem Material besteht.
die vorzugsweise in einer textilen Schutzhülle (26, 27) untergebracht ist,
die vorzugsweise aus zwei undehnbaren Kreisscheiben (26) und einem zwischen diesen angeordneten Kreisring (27) aus in Umfangsrichtung dehnbarem Material besteht.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Inneren des Fingers (10) ein axial verschiebba
res Druckzuführungsrohr bzw. Füllrohr (16) für das
expandierbare Dichtmittel (20) angeordnet ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Finger (10) ein absperrbarer, in die freie
Atmosphäre führender Kanal (23) angeordnet ist, wel
cher eine Eintrittsöffnung (24) auf der den Flügeln
(12) abgewandten (Rück-)Seite des Fingers (10) auf
weist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Abdichtmittel Eis, Schnee, Schaum oder vergas-
bzw. verflüssigbare Materialien sind oder daß das Abdicht
mittel eine ringförmige Manschette ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet
daß die zentrale Ausnehmung (17) ein Kanal für die
Weiterleitung von Gas aus der abzusperrenden Leitung (1)
ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19873726258 DE3726258C2 (de) | 1987-08-07 | 1987-08-07 | Vorrichtung zum Absperren von rohrförmigen Transportleitungen für Flüssigkeit oder Gas |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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