DE4224419A1 - Vorrichtung zur Abdichtung von Rohren - Google Patents
Vorrichtung zur Abdichtung von RohrenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Abdichtung von
Rohren, bestehend aus einer in das Rohr einführbaren
Dichtungsanordnung mit zwei oder mehreren elastisch
verformbaren Membranen, die bei Druckbeaufschlagung an der
Innenwand des Rohres anliegen und aus einer mit der
Dichtanordnung verbundenen steuerbaren Druckfluidquelle.
Derartige Vorrichtungen werden zur Überprüfung der
Druckdichtigkeit von z. B. Trinkwasserleitungen bzw.
Abwasserrohren benötigt. Um eventuelle Undichtigkeiten in der
Rohrwandung aufzuspüren, wird die Vorrichtung in das zu
überprüfende Rohr eingeführt, wobei sie nach entsprechendem
Vorschub das Rohr zeitweilig abdichtet, so daß dieses unter
einen erhöhten Druck gesetzt werden kann. Eine Druckabnahme
während einer vorgegebenen Zeit deutet dabei auf eine
Rohrundichtigkeit hin. Um Rohre größerer Länge überprüfen zu
können, ist es erforderlich, die Vorrichtung jeweils um ein
vorgegebenes Stück innerhalb des Rohres vorwärts zu bewegen, um
dann das Rohr erneut für einen bestimmten Zeitraum abzudichten.
Um mit einer einzigen Vorrichtung Rohre unterschiedlicher
Durchmesser überprüfen zu können, sind unterschiedlich große
Abstände zwischen dem Außenumfang der Vorrichtung und der
Innenwand des Rohres zu überbrücken und abzudichten.
Bisher verwendete Dichtmanschetten verwenden zur Überbrückung
dieser unterschiedlich großen Abstände elastische Schläuche,
z. B. Fahrradschläuche, die jedoch sehr empfindlich gegen
mechanische Beschädigungen sind. Andere Dichtmanschetten mit
Faltenbälgen sind wiederum nicht mit hohen Innendrücken
belastbar, da sich die Falten eines derartigen Balges ausbeulen
und nach Beendigung der Drucküberprüfung nicht mehr in den
Ausgangszustand zurückkehren.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Vorrichtung zur
Abdichtung von Rohren zu schaffen, mit der eine Vielzahl von
Abdichtvorgängen durchgeführt werden kann, ohne daß meßbarer
Verschleiß auftritt, die einfach und zuverlässig im Gebrauch
ist, die unempfindlich gegen Beschädigungen ist, die erhebliche
Abstände zwischen der Vorrichtung und dem zu überprüfenden Rohr
zuverlässig abdichtet, und wobei die Abdichtung durch Vorwahl
des Innendrucks einstellbar ist.
Ausgehend von einer Vorrichtung der eingangs genannten Art wird
zur Lösung dieser Aufgabe vorgeschlagen, daß die Dichtanordnung
einen feststehenden Abschnitt und zwei innerhalb des
feststehenden Abschnitts nebeneinander angeordnete, relativ
zueinander verschiebbare Dichtungsabschnitte sowie mehrere, die
verschiebbaren Dichtungsabschnitte miteinander verbindende
Aktuatoren aufweist, die mit einer Druckfluidquelle verbunden
sind, und daß die Außenränder der beiden Membranen mit dem
feststehenden Abschnitt der Dichtungsanordnung verbunden sind
und die Innenränder der beiden Membranen mit den verschiebbaren
Abschnitten verbunden sind.
Der eine verschiebbare Dichtungsabschnitt weist
vorteilhafterweise mehrere zylindrische, regelmäßig entlang des
Außenumfangs verteilte Kammern auf, deren eines Ende eine
Öffnung aufweist, die mit einer Druckfluidleitung in Verbindung
steht und deren anderes, dem benachbarten verschiebbaren
Dichtungsabschnitt zugewandtes Ende eine Öffnung aufweist, die
von einer Kolbenstange durchsetzt wird, deren in die Kammer
ragendes Ende mit einem verschiebbaren Kolben versehen ist, und
deren anderes Ende fest mit dem anderen verschiebbaren
Dichtungsabschnitt verbunden ist.
Ein Teil des verschiebbaren Abschnitts mit den zylindrischen
Kammern ist dabei konzentrisch und gleitbar innerhalb eines
Teils des anderen verschiebbaren Abschnitts gelagert.
Vorteilhafterweise werden die Räume zwischen den Membranen und
der Außenwand der Dichtungsanordnung von der gleichen
Druckfluidquelle beaufschlagt wie die zylindrischen Kammern.
Der erfindungsgemäße Aufbau bietet den Vorteil, daß zur
Abdichtung von Rohren, insbesondere von solchen mit rauher
Innenwand die Membran bei Verfahren der Vorrichtung gestreckt
und damit gegen mechanische Beschädigungen geschützt ist. Erst
am Einsatzort werden die beiden Ränder einer Membran mittels
der in der Dichtanordnung vorhandenen Aktuatoren einander
angenähert, so daß sich die Membran aufgrund ihrer Elastizität
nach außen verformt und zwar so weit, bis sie den Abstand
zwischen Vorrichtung und Innenwand des Rohres überwunden hat
und an der Innenwand anliegt. Nun wird der Innenraum der
Membran mit einem geeigneten Druckfluid beaufschlagt und
dichtet das Rohr mit einer vorwählbaren Kraft ab.
Die Membran selber besteht aus elastischem und verstärktem
Material, das unempfindlich gegen mechanische Beschädigungen
ist, und das durch die Aktuatoren solange verformt wird, bis
der Abstand zwischen der Vorrichtung und dem Rohr überbrückt
ist.
Im folgenden wird die Erfindung anhand der Zeichnung näher
erläutert, in der ein vorteilhaftes Ausführungsbeispiel
dargestellt ist. Es zeigen:
Fig. 1 einen Schnitt durch ein Rohr mit starr angeord
neter Vorrichtung im nichtdichtenden Zustand und
Fig. 2 einen Schnitt durch ein Rohr mit darin angeord
neter Vorrichtung im dichtenden Zustand.
In den Figuren, in denen gleiche Teile mit gleichen
Bezugszeichen versehen sind, bedeutet 1 ein auf Dichtigkeit zu
prüfendes Rohr, z. B. eine Trinkwasserleitung, die kein Wasser
führt und die im Erdreich 2 vergraben ist. Von einem Ende des
Rohres 1 aus wird nun durch eine nichtdargestellte
Vorschubeinrichtung die erfindungsgemäße Vorrichtung 3
eingeschoben bis zu einer vorgewählten Stelle. Die
erfindungsgemäße Vorrichtung weist nun einen feststehenden
Abschnitt 4 auf und zwei innerhalb des feststehenden Abschnitts
4 und nebeneinander angeordnete, relativ zueinander
verschiebbare Dichtabschnitte 8 sowie mehrere die
verschiebbaren Dichtabschnitte 5, 8 miteinander verbindende
Aktuatoren 6, 7, 16, die mit einer nichtdargestellten
Druckfluidquelle verbunden sind.
Die Aktuatoren bestehen dabei jeweils aus einer in dem einen
verschiebbaren Dichtabschnitt 5 vorgesehenen zylindrischen
Kammer 16, in welche eine Kolbenstange 6 ragt, die mit einem
verschiebbaren Kolben 7 verbunden ist. Die Kolbenstange 6 ist
fest mit dem anderen verschiebbaren Dichtabschnitt 8 verbunden
und wird durch das Druckfluid bewegt, das durch die Leitung 13
in die zylindrische Kammer 16 eingeleitet wird. Eine Vielzahl
von Aktuatoren ist gleichmäßig entlang des Außenumfangs der
Vorrichtung 3 angeordnet, so daß eine gleichmäßige Verschiebung
der beiden verschiebbaren Dichtabschnitte 5, 8 voneinander weg
erfolgt, sofern alle Aktuatoren mit einem Druckfluid
beaufschlagt werden, wohingegen eine Annäherung der beiden
verschiebbaren Dichtabschnitte 5, 8 dann erfolgt, wenn der Druck
in der zylindrischen Kammer 16 abgebaut wird. Ein Teil des
verschiebbaren Dichtabschnitts 5 wird dabei, wie insbesondere
Fig. 1 zeigt, von einem Teil des anderen Dichtabschnitts 8
konzentrisch umgeben und kann in Axialrichtung in diesem Teil
gleiten.
Die Dichtanordnung 3 weist ferner zwei nebeneinander und im
Abstand voneinander angeordnete Membranen 9, 10 auf, von denen
jeweils der Außenrand 17, 20 mit dem feststehenden
Dichtabschnitt 4 verbunden ist, und deren einander zugewandte
Innenränder 18, 19 jeweils mit dem zugehörigen verschiebbaren
Dichtabschnitt 8 bzw. 5 verbunden sind. Zwischen den Membranen
9, 10 und dem Außenumfang der zugehörigen Dichtabschnitte 5, 8
münden Kanäle 11, 12 für ein Druckfluid.
Fig. 1 zeigt nun die erfindungsgemäße Vorrichtung im Zustand
der Verfahrbarkeit innerhalb des Rohres. Da hierbei kein Druck
anliegt, sind die Membranen 9, 10 in Ruhestellung, d. h.
gestreckt und parallel zum Außenumfang der Dichtabschnitte 5, 8,
wobei diese direkt nebeneinander liegen, da die Kolbenstange 6
vollkommen in die zylindrische Kammer 16 eingefahren ist. Nach
dem Verbringen an eine andere Stelle innerhalb des zu
überprüfenden Rohres 1 erfolgt der Druckaufbau, so daß die
Vorrichtung 3, die in Fig. 2 gezeigte Stellung einnimmt.
Man erkennt hierbei, daß durch den Druckaufbau über die Leitung
13 in der zylindrischen Kammer 16 die Kolbenstange 6
ausgefahren ist, wodurch die beiden Ränder 17, 18 der Membran 10
bzw. 19, 20 der Membran 9 solange einander angenähert wurden,
bis die Membranmitte an der Innenwand des zu überprüfenden
Rohres 1 anliegt. Die beiden Dichtabschnitte 5, 8 haben sich
dadurch voneinander entfernt. Nun beginnt über die Leitungen
11, 12 der Druckaufbau innerhalb der Räume zwischen den
Membranen 9 und 10 und der Außenwand der Dichtabschnitte 5, 8,
und zwar mit einer vorher eingestellten Kraft. Nach Erreichen
dieser Stellung kann der Druck im zugehörigen Rohrabschnitt
gemessen werden.
Die Druckfluidquelle ist steuerbar, wobei ein größerer Druck
zum Verschieben der Aktuatoren entnommen werden kann, so daß
eine Verformung der elastischen Membrane 9, 10 auch dann
erfolgt, wenn diese aus einem verstärkten Material mit einer
relativ geringen Elastizitätskonstante besteht. Erst nach
Anliegen der Membranen an der Innenwand des Rohres erfolgt der
Druckaufbau in diesen Membranen und damit die eigentliche
Abdichtung.
Claims (4)
1. Vorrichtung zur Abdichtung von Rohren, bestehend aus
einer in das Rohr einführbaren Dichtanordnung mit zwei oder
mehreren elastisch verformbaren Membranen, die bei
Druckbeaufschlagung an der Innenwand des Rohres anliegen, und
aus einer mit der Dichtanordnung verbundenen, steuerbaren
Druckfluidquelle, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtanordnung
einen feststehenden Abschnitt und zwei innerhalb des
feststehenden Abschnitts nebeneinander angeordnete, relativ
zueinander verschiebbare Dichtabschnitte aufweist sowie
mehrere, die verschiebbaren Dichtabschnitte miteinander
verbindende Aktuatoren aufweist, die mit der Druckfluidquelle
verbunden sind, und daß die Außenränder der beiden Membranen
mit dem feststehenden Abschnitt der Dichtanordnung verbunden
sind und die Innenränder der beiden Membrane mit den
verschiebbaren Abschnitten verbunden sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der eine verschiebbare Dichtabschnitt mehrere zylindrische,
regelmäßig entlang des Außenumfangs verteilte Kammern aufweist,
deren eines Ende eine Öffnung aufweist, die mit einer
Druckfluidleitung in Verbindung steht, und deren anderes, dem
benachbarten verschiebbaren Dichtabschnitt zugewandtes Ende
eine Öffnung aufweist, die von einer Kolbenstange durchsetzt
wird, deren in die Kammer ragendes Ende mit einem
verschiebbaren Kolben versehen ist, und deren anderes Ende fest
mit dem anderen verschiebbaren Dichtabschnitt verbunden ist.
3. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß ein Teil des verschiebbaren
Dichtabschnitts mit den zylindrischen Kammern konzentrisch und
gleitbar innerhalb eines Teils des anderen verschiebbaren
Dichtabschnitts gelagert ist.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Räume zwischen den Membranen
und der Außenwand der Dichtabschnitte mit der gleichen
Druckfluidquelle verbunden sind wie die zylindrischen Kammern.
Priority Applications (1)
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Publications (2)
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Country | Link |
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DE (1) | DE4224419C2 (de) |
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- 1992-07-24 DE DE19924224419 patent/DE4224419C2/de not_active Expired - Fee Related
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Also Published As
Publication number | Publication date |
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DE4224419C2 (de) | 1995-04-06 |
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OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
D2 | Grant after examination | ||
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Owner name: DAIMLER-BENZ AEROSPACE AKTIENGESELLSCHAFT, 80804 M |
|
8364 | No opposition during term of opposition | ||
8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: LEMKE, HANS JUERGEN, 85579 NEUBIBERG, DE |
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