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Anlage zum Wasserrösten von Bastfaserstengeln Die Erfindung betrifft
eine Anlage zum Wasser-rösten von Bastfas,erstengeln in Form hintereinandergeschalteter
Röstbehälter.
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Anlagen zum Rösten von Bastfaserstengeln, die die Form hintereinandergeschalteter
Behälterhaben, sind bereits vorgeschlagen worden. Hier besteht die Anlage aus einem
ersten Behälter, der dem Auswaschen der löslichen Bestandteile dient, einem zweiten
Behälter, welcher der eigentliche Röstbehälter isst, und einem dritten Behälter,
in welchem das Röstgut ausgeschwenkt wird. Das Frischwasser wird in den letzten
Behälter eingeleitet und nach dem Heberprinzip dem zweiten. und von diesem. dem
dritten Behälter zugeführt, während das Gut nach seiner B:ehandkmg indem ersten
Behälter in den zweiten Behälter und anschließend in den dritten Behälter eingesetzt
wird. -In sämtlichen Behältern wird das Gut auf und ab bewegt, so daß eine Wirbelung
des Röstmittels stattfindet. Im zweiten Behälter wird Frischwasser zugesetzt.
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Die Erfindung geht von der Erkenntnis aus, daß sich eine gute Röste
erzielen läßt, wenn das"Röstmittel in dauerndem. Lauf .durch das gepackte Röstgut
ohne Versetzung desselben; während der Dauer der Röste in langsamem Strom bei tunlichster
Aufrechterhaltung der Ruhe des Röstmittels hindurchgedrückt wird, da hierbei nicht
nur ein Bespülen der Faserstengel erfolgt, sondern das Röstgut sich auch durch die
noch in Stengelförm befindlichen Faserbündel hindurchbewegt. Um dies zu erreichen,
wird dag. Röstgut in Behälter eingesetzt, die hintereinandergeschaltet sind und
miteinander in Verbindung stehen, wobei das Röstgut bis zur beendeten Röste in den
Behälter verbleibt, in welchem. es eingefetzt worden ist. Das Röstmittel selbst
wird durch Erzeugung eines geringen Druckunterschiedes von dein, einen Behälter
in den anderen Behälter übergeleitet. Mittel zur Erzeugung .eines solchen Druckunterschiedes
sind auch bei Röstanlagen bekannt, wie dies eingangs ,erwähnt worden ist.
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In ihrer konkreten Ausführung besteht die erfindungsgemäße Anlage
aus mit Auflegero-sten versehenen aufeinanderfolgenden Behältern,
die
in der Höhe stufenförmig abnehmen und finit Wasserzuführschächten und überlaufla.nälen
versehen sind, welche das.'e überlaufende Röstwasser dem nächstfolgenden h' i #A
Röstbehälter unterhalb seines Rostes zufü Die Auflegeroste bieten hierbei noch den
-sonderen Vorteil, daß sich unterhalb der Basi -fase:rbündel eine sehr ruhige Druckzone
bilde:t, von der aus -sich Wasser gleichmäßig durch das Gut hindurchdrückt.
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Die Wasserzuführungsschächtekönnen Heizvorrichtungen aufweisen. Auf
diese Art kann in einfacher Weise die gewünschte Wassertemperatur aufrechterhalten
werden. Diese Maßnahme ist namentlich in Gegenden. zweckmäßig, in denen infolge
der herrschenden Temperatur Wasser gewünschten Wärmegrades nicht ohne weiteres zur
Verfügung steht. Auch die Röstbehälter können an ihren. Böden Heizvorrichtungen
aufweisen.
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Die wesentlichsten Vorteile der Erfindung bestehen in der Erzielung
eines Röstergebnisses, welches den Ergebnissen der Lysröste zum wenigsten gleichweitig
ist, der erheblichen Ersparnis an Wasser und der erheblichen Verkürzung der Röstdauer
für die einzelnen Flachsarten. Die Röste ist beispielsweise bei der erfigdungsgemäßen
Anlage im Mittel in 2 Tagen durchgeführt, wo sonst bis 5 Tage benötigt werden. Von
Vorteil ist auch der Wegfall der sonst vorhandenen sehr eindringlichen Geruchsbelästigung.
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Die Zeichnung veranschaulicht ein Ausführungsbeispiel der Erfindung.
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Fig. i zeigt einen Längsschnitt durch eine Anlage gemäß der Linie
A-A in Fig. 2. Fig.2 ist eine Draufsicht auf eine Anlage. Filg.3 gibt einen Schnitt
nach der Linie B-B in Fig. 2 wieder.
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Die Anlage besteht gemäß dem Ausführungsbeispiel aus vier Behältern
I, II, III und IV, die hintereinandergeschaltet- sind. Die Behälter nehmen in der
Höhe, d.h. in der Höhe ihres Wasserspiegels, stufenförmig ab. Sie sind in laufender
Reihe hintereinandergeschaltet. Die Hintemeinanderschaltung könnte aber auch durch
Anordnung der Behälter nebeneinander oder sonstige gruppenförmige Anordnung bewirkt
sein. Auf der Zeichnung liegen die Behältersohlen in gleicher Höhe, während die
Behälterwandungen stufenförmig verschiedene Höhe haben. Es könnten auch die Behältersohlen.
stufenförmig in verschiedener Höhenlage angeordnet sein. Der Zuführungskanal, welcher
auch als Leitungsrohr ausgebildet sein kann, ist mit V bezeichnet. Er läuft an allen
Behältern in deren größter Höhe vorbei. VI bezeichnet den Röshvasserzuführungskanal.
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Jeder Behälter weist einen Druck- bzw. Wasserzuführungsschacht a (a1
bis a4) auf. Die Schächte sind unten offen, so daß das Röstwasser unter die Auflegeroste
b (b1, b2, b3
d b4) gelangen kann und sich unterhalb der '*te die röstgutfreien
Druckwasserzonen c (c?-@.c2, c3 und c4) bilden.
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`. om Druckwasserkanal V führen absperrb@,re Wasserdurchlässe d (dl,
d2, d3 und d,,) in die Druckschächte a1, a2, a3 und a4. Auf diese Weise kann
jeder Behälter für sich gefüllt werden. Auch sind hierdurch Wasserzusätze möglich.
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Auf den Kronen der Zwischenwände sind die überlaufrinnen i, f2 und
f3 vorge!sehen. Außerdem sind noch die Umgehungsrinnen g1 und g2 vorgesehen, die
das Ausschalten der Behälter II und IIIermöglichen. An jedem Behälter ist ein in
den Röstwasserabführungskanal mündender Überlauf el, e2, e3 und e4 angeordnet.
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Dem Ablassem des Röstwassers nach beendeter Röste dienen die Ablässe
lt (Izl, h2; h3
und h4).
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Der Betrieb der Anlage spielt sich in folgender Weise ab.
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Der Behälter I wird mit Röstgut, bei stehendem oder liegendem Einbringen,
beschickt. Das Röstgut wird durch die Balken z festgehalten. Nunmehr wird durch
den Durchlaßdl in den Schachtal Wasser eingelassen. Das Wasser dringt.unter den
Auflegerost b1 und ist bestrebt, die Höhe des Wasserspiegels des immer -gefüllten
Kanals V zu erreichen. Zwischenzeitlich wird auch der Behälter II beschickt. Er
wird .entweder durch den Durchlaß d2 oder von dem Behälter I aus über den überlaufet
gefüllt. Während der Beschickung des Behälters III läuft das Wasser durch den Behälter
I in den Behälter II und von diesem über den überlauf e2 ab. In gleicher Weise werden
auch die anderen Behälter gefüllt. Wenn sämtliche Behälter gefüllt sind, dann wandert
das Röstwasser von einem Behälter nach dem anderen und wird in jedem Behälter durch
das Röstgut gedrückt.
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Soll beispielsweise aus irgendeinem Grunde der Behälter II oder III
entleert werden, so wird die überlaufrinne f1 bzw. f2 gegen den Schacht a2 und a3
z. B. mit einer Lehmschanze zugesetzt, die der nunmehr zu öffnenden Umlaufrinne
g1 bzw. g2 entnommen werden kann. Das Wasser des Behälters I läuft nunmehr unter
Umgehung des Behälters II bzw. III durch die Umlaufrinne g_, bzw. g2 nach
dem Druckschacht a3 des Behälters III bzw. dem Druckschachta4 des BehältersIV.
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In Fällen, in denen die Röstbehälter stark der Witterung anisgesetzt
sind und starke Wärmeverluste haben, können zum Ersatz des Wärmeverlustes entweder
in den Druckschächten aoder auch an den Böden der Behälter Heizvorrichtungen vorgesehen
sein.