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Die Erfindung bezieht sich auf einen Last-fördernden Boden mit
einer Vielzahl von nebeneinander und parallel zur Förderrichtung
angeordneten Balken, welche in der Längsrichtung verschieblich auf im
Abstand voneinander angeordneten Querbalken aufliegen, welcher Boden
in Gruppen von untereinander fest verbundenen, gleichmässig über die
Bodenbreite verteilt liegenden Balken ausgelegt ist, wobei jede Gruppe
von Bodenbalken - unter der Bodenebene - mit einem Antriebsmittel vom
Kolben-Zylindertyp verbunden ist, dessen eine Ende an einem festen
Punkt der Bodenanordnung angelenkt ist und dessen andere Ende mit dem
die Balken der betreffenden Gruppe miteinander verbindenden Mittel
verbunden ist, wobei die Antriebsmittel für sämtliche Gruppen derart
steuerbar sind, dass entweder alle Gruppen zugleicherzeit aus den
zurückgezogenen Endlagen in die vorderen Endlagen bewegt werden, wobei
der Last in der Förderrichtung mitgenommen wird, oder die
Antriebsmittel der betreffenden Gruppen nacheinander aus den genannten
vorderen Lagen in die individuellen zurückgezogenen Endlagen bewegt
werden, wobei der Last stillstehen bleibt.
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Ein Boden dieser Art ist bekannt aus der EP 0 085 736. Dieser
bekannte Boden bildet den Boden eines Lastkraftwagens. Die beweglichen
Bodenbalken sind an der unteren Site versehen mit Buchsen, welche auf
stillstehende Gleitstangen verschiebbar geführt sind.
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Erfindungsgemäss ist ein Last-fördernder Boden der obigen Art
vorgesehen, welche dadurch gekennzeichnet ist, dass jeder Bodenbalken
auf jeden Querbalken mittels einer Rolle, deren Achse sich parallel zu
den Querbalken erstreckt, aufgelegt ist und dass die Zylinderenden der
Kolben-Zylindervorrichtungen an einer Seitenfläche eines der
Querbalken befestigt sind, während die Kolbenstangenenden jener
Vorrichtungen unmittelbar mit den die Balken der betreffenden Gruppen
untereinander verbindenden Mitteln verbunden sind, welche Querbalken die
Stützbalkken eines für die Umwandlung von Müll in Kompost
eingerichteten Gebäudes bilden, bei welchem Gebäude Mittel, sowie
Lufteinlassöffnungen und Luftauslassöffnungen vorgesehen sind zur Erzeugung
eines durch die Müllmenge auf dem genannten Boden hindurch gehenden
Luftstromes.
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Durch die Tatsache, dass die beweglichen Bodenbalken mittels
Rollen auf den genannten Querbalken aufgelegt sind, ist zum Bewegen
der Bodenbalken verhältnismässig wenig Reibung zu überwinden und
genügt also eine verhältnismässig niedrige Leistung zum Fördern eines
verhältnismässig schweren Lastes aus organischem Müll in kleinen
Schritten durch ein stationäres Gebäude, während Luft durch das
Material hindurch geführt wird.
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Zu bemerken ist, dass es an sich aus der EP 108 408 bekannt ist
Rollen als Stützmittel in einem Wanderbalkensystem zy verwenden.
Dieses Dokument bezieht sich jedoch auf einen Fülltisch für
geschmolzenes Metall, dessen obere Seite durch eine Vielzahl von hin
und her beweglichen Balken und eine Anzahl zwischen diesen
angeordneten stillstehenden Balken gebildet wird. Die beweglichen Balken sind
aufgelegt auf den Querelementen von portal-ähnlichen Rahmen, während
die beweglichen Balken mittels Heber auf einem beweglichen Rahmen
stützen, welcher mittels Schienen auf im unteren Teil der Stützrahmen
angeordneten Rollen gestützt ist.
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Weitere Merkmale und Vorteile der erfindungsgemässen Vorrichtung
werden an Hand der beiliegenden Zeichnungen mit einem Beispiel näher
erläutert.
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Fig. 1 zeigt eine Perspektivansicht des erfindungsgemässen
Last-tragenden Bodens;
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Fig. 2 zeigt eine Draufsicht;
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Fig. 3 ist eine Seitenansicht;
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Fig. 4 zeigt zwei Stirnansichten und zwar eine mit Profilbalken
und eine mit Betonbalken;
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Fig. 5 zeigt die konkav ausgeführte Rollenunterstützung;
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Fig. 6 zeigt eine Ansicht des Bodens von der linken Seite in
Fig. 4, sondern mit Rollen, die sich über die ganze Bodenbreite
erstrecken und jeweils eine Gruppe von Balken unterstützen;
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Fig. 6A ist eine Seitenansicht des Bodens nach Fig. 6;
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Fig. 6 zeigt einen erfindungsgemässen Boden, wobei die
einzelnen Balken zum Durchleiten von Luft ausgelegt sind;
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Fig. 8 zeigt eine Abwandlung des Bodens nach Fig. 7;
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Fig. 9 zeigt eine Draufsicht eines Last-tragenden Bodens mit in
entgegengesetzten Richtungen fördernden und untereinander mittels
eines Förderbandes verbundenen Abschnitten und
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Fig. 10 zeigt einen Förderboden mit ansteigenden Abschnitten,
wobei die Belüftung durchgeführt wird innerhalb der Zeitspanne, worin
das Material vom einen Abschnitt auf den anderen Abschnitt fällt.
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Der in Fig. 1 gezeigte Boden hat in der Längsrichtung parallel
zueinander verlaufende Balken, von denen die mit 1 bezeichneten Balken
eine erste Gruppe, die Balken 2 eine zweite Gruppe und die Balken 3
eine dritte Gruppe bilden. Das Beispiel zeigt drei Gruppen von
jeweils einem Balken 1, einem Balken 2 und einem Balken 3 oder drei
Balken in Gruppe 1, drei Balken in Gruppe 2 und drei Balken in Gruppe
3. Selbstverständlich können die Anzahlen verschieden sein, während
jede Gruppe auch einen einzigen, breiten Balken enthalten kann.
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Jeder Gruppe, d.h. der Gruppe von Balken 1 usw., ist ein Antrieb
zugeordnet. Im gezeigten Beispiel ist dies eine
Kolben-Zylindervorrichtung 4, deren eine Ende mit einem festen Punkt 5 eines der
Balken und mittels Querverbindungen mit allen Balken der Gruppe
verbunden ist, während deren andere Ende mit einer stationären
Unterstützung verbunden ist, welche zum Beispiel durch von dem Boden 8
unter dem Förderboden, zum Beispiel einem Fundament aus Beton
unterstützten Querbalken 6 gebildet wird. Letzterer Boden kann der Boden
eines stationären Gebäudes sein.
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Jeder Balken 1, 2, 3 wird über eine Mehrzahl von Rollen 7 durch
die Querbalken 6 unterstützt.
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Die Wirkung ist wie folgt: Wenn eine Gruppe von Balken, z.B. die
Balken 3, von der zugeordneten Kolben-Zylindervorrichtung 4 vorwärts
bewegt wird, wird eine auf dem Boden befindliche (nicht gezeichnete)
Last stillstehen bleiben. Das gleiche gilt, wenn darauf der Antrieb
der Balken 2 eingeschaltet wird und darauf der Antrieb der Balken 1.
Die von einer einzigen Gruppe von Balken durch Reibung auf die Last
ausgeübte Kraft ist ja zum Bewegen der Last unzureichend.
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Wenn darauf alle Balken von den zugeordneten Antrieben
gemeinsam in der entgegengesetzten Richtung bewegt werden, wird die Last in
der Vorwärtsrichtung mitgenommen werden. Durch eine wiederholte
Einschaltung der Antriebe in obigem Sinne kann die Last von einem Ende
des Bodens zum anderen, z.B. vom hinteren Ende zum vorderen Ende eines
Lastwagens oder Gebäudes gefördert werden.
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Der Hub der Antriebzylinder kann z.B. 15 cm betragen. Der
Abstand, über den sich die Rollen mit Bezug auf die Querbalken 6
bewegen und der die Hälfte des Zylinderhubs beträgt, wird in diesem
Fall 7,5 cm sein. Ein Hub von 20 cm und mehr ist auch möglich. Dies
gilt für Rollen, die frei aufliegen, d.h. relativ zu ihrer Auflage und
unter den Förderbodenbalken beweglich sind. Bei Anwendung von
stationären Rollen in einem Stützorgan auf dem Boden des Gebäudes
wurde nur der Förderboden bewegen.
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Vorzugsweise sind die Querbalken 6 im Gebiet der Rollen 7 mit
Endflanschen 9 versehen, sodass die Rollen innerhalb der zugeordneten
Stutzorgane gehalten werden.
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In einer Sonderausführung sind die Balken neben den Stützrollen
7, mit Seitenrollen 10 versehen, welche um senkrechte Achsen (siehe
Fig. 4) drehbar sind.
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Bei krummen oder sich verziehenden Balken können die Rollen auf
die Balken angreifen, zu welchem Zweck die Balken mit Seitenflanschen
8 versehen sind, gegen welche sich die Rolle 10 abwickeln kann. Die
Reibung wird hierdurch weiter reduziert. Die Balken sind links in Fig.
4 als I-Träger und rechts in Fig. 4 als Betonbalken gezeigt. In diesem
Fall sind die Rollen 10 drehbar in der Seiten-wandung der Balken
angeordnet.
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Fig. 6 zeigt die obengenannte Ausführung, in der ein mit 12
bezeichnetes Tragelement für die Rollen 7 eine in der
Bewegungsrichtung der Balken verlaufende konkave Gestalt hat. Es wird klar
sein, dass auch die untere Seite der Balken 1, 2 oder 3 im Gebiet der
Rollenunterstützung eine umgekehrt konkave Gestalt halben kann, in
welchem Fall die Auflage unter der Rolle gerade ist. In beiden Fällen
wird hiermit beabsichtigt, dass der Balken während seiner Bewegung
ein wenig sinkt, sodass seine obere Seite von der Last freikommt. Im
Rückwärtsgang der Balken, wobei die Last mitgenommen wird, werden die
Balken insgesamt gesenkt und damit auch die Last, sodass in jenem Fall
der Kontakt mit der Last nicht verbrochen wird.
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Fig. 6 und 6A zeigen eine andere Ausführung, in der die Rollen
für jede Gruppe durch Rollen 13 gebildet werden, die sich über die
ganze Breite des Bodens erstrecken. Zwischen den Balken 1, 2, 3 und
diesen Rollen sind Hebevorrichtungen 14 wirksam, welche in Fig. 6 nur
schematisch dargestellt sind. Diese Hebevorrichtungen können - statt
pro Balken - ebenfalls pro Balkengruppe vorgesehen sein. Die
Hebevorrichtungen können durch pneumatische oder hydraulische Kolben-
Zylindervorrichtungen, Presstangen aber auch Luftschläuche gebildet
werden. Im Betrieb des Bodens werden die der zu bewegenden
Balkengruppe zugeordneten Hebevorrichtungen derart gesteuert, dass sie ihre
unteren Lagen einnehmen, während die anderen Hebevorrichtungen, die
den nicht zu bewegenden Balken zugeordnet sind, derart gesteuert
werden, dass sie ishre oberen Lagen einnehmen.
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Die Rollen, wie die Rollen 7 können durch einzelne Rollen
gebildet werden, sondern auch aus einer Anzahl von in einem
sogenannten Rollenwagen vereinigten Rollen bestehen. Im allgemeinen kann
gesagt werden, dass der zum Bewegen des Bodens zu überwindende
Rollwiderstand nur etwa 1-5% der senkrechten Bodenbelastung betragen wird.
In der Ausführung mit den konkav ausgebildeten Tragelementen nach Fig.
5 oder den Hebevorrichtungen nach Fig. 6 wird der während der
einzelnen Balkenbewegungen, wobei die Last von den jeweils bewegenden
Balken freikommt, empfundene Reibungswiderstand zu praktisch Null
reduziert.
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Der erfindungsgemässe Förderboden wird angewandt als
Förderanlage für Müll beim aerob Kompostieren von organischem Müll.
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Aus Fig. 7 ist ersichtlich, dass einige der (in diesem Fall aus
Beton bestehenden) Balken 1, 2, 3 hohl ausgebildet sind und dass diese
Hohlbalken gleichmässig verteilt angeordnet sind und pro Gruppe über
Schläuche an einer unter dem Boden 6 vorgesehenen Hauptleitung 16
angeschlossen sind. Durch die leitung 16 kann mittels nicht
dargestellter Pumpen Luft in die Balken hineingeblasen werden, welche über
in der oberen Seite derselben vorgesehene Öffnungen 17 austritt. Auf
dem Boden liegt der zu kompostierende organische Müll 18. Der boden
befindet sich innerhalb eines geschlossenen Gebäudes und die aus dem
Material 18 heraustretende Luft wird über nicht dargestellte Filter in
die Aussenluft geführt. Verbreitung von Gestank wird hierdurch
vermieden.
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Eine weitere Möglichkeit wird schematisch in Fig. 8 gezeigt,
wobei auf bestimmten Bodenbalken Luftkanäle 19 vorgesehen sind, deren
untere Ende ebenfalls an den mit der Hauptleitung 16 verbundenen
Zweigschläuchen 15 angeschlossen sind. Die Luftkanäle 19 haben oben
ein sich verengendes Mundstück, über dem eine Kappe 21 vorgesehen ist,
in der Weise, dass seitwärts gerichtete Austrittsöffnungen gebildet
werden und die Kappe Verstopfungen derselben durch den Müll vermeidet.
Durch die Pfeilen 22 ist der Austritt und durch die Pfeilen 22a ist
der Eintritt der Luft in bezw. aus der Müllmasse 18 hinein bezw.
heraus angegeben.
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Die Dachhöhe des Gebäudes über den Balken kann etwa 2,5 m
betragen. Dieser Raum kann praktisch vollständig mit Müllmaterial
beschickt werden, sodass es nur ein kleiner Leerraum gibt. Statt die
Luft vom Boden her durch die Masse zublasen, wie angegeben, ist es
auch möglich Luft über die Schläuche 16 abzusaugen und diese über
(nicht dargestellte) Filter in die Atmosphäre abzuführen. In jenem
Fall tritt die Luft ringsherum durch Öffnungen in das Gebäude hinein
und durch die in Kompost umzuwandlende Müllschicht hindurch. Diese
Luft gelangt entweder im Gebiet der Öffnungen 17 nach Fig. 7, oder im
Gebiet der Öffnungen 20 nach Fig. 8.
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In einem umkehrbaren System kann sowohl die eine, wie die andere
Weise des Luftdurchführens angewandt werden.
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Wenn ein Teil des Gebäudebodens in der einen Richtung fördert
und ein angrenzender Bodenteil in der entgegengesetzten Richtung
fördert (gegebenenfalls abwechselnd), können die Materialzufuhr und
die Materialabfuuhr am gleichen Ende des Gebäudes stattfinden und wird
der Transport erleichtert.
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In Fig. 9 fördert der Bodenteil 25 nach rechts und der Bodenteil
27 nach links. Zwischen diesen Bodenteilen ist ein Förderband 27
vorgesehen. Ein hin und der bewegliches Förderband 28 verteilt das von
dem Band 27 zugeführte Material über den zweiten Bodenteil 26.
Hierdurch und durch die Förderbandzufuhr wird das Material "gerührt" und
also belüftet. Der geringe Reibungswiderstand beim Bewegen des
erfindungsgemässen Bodens gestattet hohe Bodenbelastungen, grosse
Überspannungen und grosse Bodenabmessungen.
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Wenn Luft über die Bodenbalken eingeblasen oder abgesaugt wird,
ist es erforderlich, dass die Nähte zwischen den Bodenbalken gut
abgedichtet sind, da sonst falsche Luft über die Nähte angesaugt wird,
welche nicht durch den Müllhaufen hindurch geht.