DE689065C - Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen einer gleichmaessig anfaerbenden Kunstseidenach dem Nassspinnverfahren - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen einer gleichmaessig anfaerbenden Kunstseidenach dem NassspinnverfahrenInfo
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- D02J1/227—Control of the stretching tension; Localisation of the stretching neck; Draw-pins
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Description
- Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen einer gleichmäßig anfärbenden Kunstseide nach dem Naßspinnverfahren Bei der Herstellung von Kunstseide nach dem Naßspinnverfahren ist es ein ällgemein bekannter Übelstand, daß die- gewonnenen Wickel, gleichgültig ob Spulenwickel oder Spinnkuchen, außen und innen verschiedene Schrumpfungsverhältnisseaufweisen. Dieshat zur Folge, daß sich später beim Färben Unterschiede in der Anfärbung zeigen.
- Um eine gleichmäßige Anfärbbarkeit von Spinnanfang und Spinnende zu erzielen, ist es bereits bekanntgeworden, den Faden vor dem Aufwickeln auf eine Spinnspule zunehmend derart zu streckeng daß eine Ausgleichung der durch das ungleichmäßige Schrumpfen sich ergebenden Spannungsverschiedenheiten auftritt. Die zunehmende Streckung wird bewirkt, indem der Faden vor dem Auflaufen auf die Spule durch einen fortschreitend entsprechend. bewegten Bremsstab kunehmend stärker geknickt wird. Aber selbst bei vollkommen gleichmäßiger Bewegung des Bremsstabes läßt es sich natürlich nicht vermeiden, daß u. U. sprunghafte Änderungen des Bremswiderstandes und damit auch erhebliche Schwankungen in der Struktur des Fadens eintreten. Ein Bremsstab stellt somit eine nur sehr rohe und unempfindliche Einrichtung zur Regelung der Fadenverstreckung dar.
- Es ist ferner bekannt; den frisch gesponnenen Faden vor dem Einlaufenlassen in einen Spinntopf über zwei zwangläufig angetriebene Rollen zu leiten, zwischen denen der Faden im Verlaufe des Spinnprozesses allmählich zunehmend verstreckt wird. Die Umlaufgeschwindigkeit der beiden Rollen läßt sich genau einstellen. Damit ist die zunehmende Verstreckung des Fadens eindeutig festgelegt, und sprunghafte Spannungsänderungen, wie sie bei Verwendung von Bremsstäben unvermeidlich sind, werden gänzlich ausgeschaltet. Indessen ergibt sich gegenüber den gewöhnlichen Topfspinnmaschinen der Nachteil, daß ein Faden von sich zunehmend verringerndem Titer gewonnen wird. Außerdem ist nachteilig, daß nach jenem Verfahren nicht mehr nur eine Abzugsrolle, sondern zwei zwangsläufig angetriebene Abzugsrollen in Anwendung gebracht werden müssen.
- Es ist außerdem der Vorschlag gemacht worden, die Anfärbungsunterschiede des auf der Spinnspule verschieden stark schrumpfenden Kunstseidefadens dadurch zu beseitigen, daß die Spule während der Bewicklung anfangs langsamer und am Schluß schneller umläuft als die Abzugsrolle, die während der Bewicklung die gleiche Geschwindigkeit beibehält, oder aber daß die Abzugsrolle anfangs schneller und am Schluß der Bewicklung langsamer umläuft als der Aufwickelkörper, der während der BAvicklung die gleiche Geschwindigkeit beibehält.
- Das Verfahren nach der Erfindung bezieht sich insbesondere auf die Herstellung von Kunstseide nach dem Topfspinnverfahren und ist dadurch gekennzeichnet, daß der frisch gesponnene Faden über eine teils kegelförmige, teils zylindrische Rolle (Stufenrolle) geleitet wird und beim Überleiten von dem kegelförmigen auf den zylindrischen Teil mittels einer Umlenkvorrichtung dadurch zunehmend verstreckt wird, daß er auf dem kegelförmigen Teil ständig vom größeren zum kleineren Durchmesser verschoben wird. Die Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens hat demnach eine zylindrische und eine ihr vorgeschaltete, auf derselben Welle sitzende kegelförmige Rolle. Der von der Düse kommende Faden wird also beim Auflaufen auf den kegelförmigen Teil der Rolle infolge des Ruflaufens auf einen ständig kleiner werdenden Durchmesser immer stärker. Diese Stärkezunahme wird aber durch das folgende dauernde Verstrecken beim Verschieben des Fadens von dem größeren auf den kleineren Durchmesser des kegelförmigen Rollenteils im gleichen Maße wieder ausgeglichen. Gegenüber der Verwendung zweier zwangläufig angetriebener Einzelabzugsrollen läuft also erfindungsgemäß von dem zylindrischen Teil der Abzugsrolle ein gut und gleichmäßig verstreckter Faden von immer gleichem Titer mit gleichbleibender Geschwindigkeit ab und in den Spinntopf hinein. Das Verfahren nach der Erfindung bietet den weiteren Vorteil, daß nur eine einzige Abzugsrolle nötig ist. Vorhandene Topfspinnmaschinen können mit Leichtigkeit umgebaut und mit einer Stufenrolle nach der Erfindung versehen werden. Gegenüber der Verwendung eines fortschreitend bewegten Bremsstabes gibt das Verfahren nach der Erfindung die Gewähr für eine vollkommen stetige und genau vorauszubestimmende Spannungserhöhung.
- An Hand der schematisch gehaltenen Zeichnung wird die Erfindung näher erläutert. Der aus der Spinndüse z austretende Faden z wird von der Stufenrolle 3 abgezogen, umläuft diese in mehrfachen Windungen und gelangt sodann in den Spinntopf 4. Die Stufenrolle 3 besitzt eine kleinere kegelförmige Stufenscheibe 5 und eine größere zylindrische Scheibe 6. Zunächst läuft der Faden auf die kegelförmige Scheibe 5 auf, und zwar vorerst in mehreren Windungen auf den großen Durchmesser a dieser Scheibe. Durch Vermittlung der Umlenkvorrichtung 7 wird er dann auf die zylindrische Scheibe 6 übergeführt. Nachdem er auch um diese Scheibe in mehreren Windungen herumgelaufen ist, tritt er in den Spinntopf 4 ein, um dort zu einem Spinnkuchen aufgewickelt zu werden.
- Durch den Übertritt von der Scheibe 5 auf die größere Scheibe 6 wird der Faden verstreckt. Diese Verstreckung wird im Verlaufe des Spinnvorganges allmählich vergrößert, indem man den Faden allmählich vom großen Durchmesser a der kegelförmigen Scheibe 5 nach dem kleinen Durchmesser b hin auflaufen läßt, wobei er in zunehmendem Maße schrumpfen kann. Diese zunehmende Schrumpfung wird dann durch die in gleichem Maße zunehmende Streckung beim Übergang von dem immer kleiner werdenden Kegeldurchmesser zum größeren Zylinderdurchmesser ausgeglichen. Die Verschiebung des auflaufenden Fadens wird beispielsweise dadurch erreicht, daß die Stufenrolle 3 bei feststehendem Fadenführer 8 axial nach links verschoben wird. Man könnte aber ebensogut den Fadenführer 8 entsprechend verschieben und die Stufenrolle axial unverschieblich lassen.
- Die Verstreckungszunahme des Fadens wird so groß bemessen, daß durch sie die durch das ungleichmäßige Schrumpfen des Fadens sich ergebenden Ungleichmäßigkeiten in der Anfärbung gerade ausgeglichen werden.
- Dadurch, daß der Faden auf der Scheibe 5 allmählich vom großen Durchmesser a zum kleinen Durchmesser b hin verschoben wird, wird der Titer des Fadens allmählich größer. Dies liegt daran, weil die Umfangsgeschwindigkeit der Scheibe 5 bei b kleiner ist als bei a. Durch die zunehmende Verstreckung des Fadens zwischen Scheibe 5 und Scheibe 6 indessen wird die Titerzunahme praktisch wieder aufgehoben, so daß bei der gezeichneten Spinnanordnung ein Faden gleichmäßigen Titers in den Spinntopf einläuft.
- Die Stufenrolle kann natürlich auch so ausgebildet sein, daß der größere Durchmesser a der konischen Scheibe 5 gleich dem Durchmesser der zylindrischen Scheibe 6 ist. Er kann aber auch um ein geringes größer sein. Im ersten Falle wird der Faden beim Übertritt von 5 nach 6 anfangs noch nicht, sondern erst im Verlaufe des Spinnens gestreckt, und im zweiten Falle wird der Faden anfangs sogar etwas entspannt.
- Die Stufenrolle kann auch beim Spulenspinnverfahren Anwendung finden. Stufenrollen an sich sind zwar in der Kunstseidentechnik bereits bekannt, doch findet auf ihnen ein zunehmendes Verstrecken während :des Spinnens nicht statt, sondern ein stets gleichbleibendes Verstrecken. Auch Stufenrollen mit kegelförmigem Übergang von einer zylindrischen Stufe auf die andere sind bereits bekannt. Diese Stufenrollen sollen aber nur ein Anspinnen mit geringer Abzugsgeschwindigkeit ermöglichen, indem der Faden zwar anfänglich auf dem kleinen Durchmesser der Rolle; dann aber nach erfolgtem Anspinnen während der gesamten übrigen Spinnperiode auf dem größeren Durchmesser der Rolle läuft. - Der kegelförmige Teil zwischen den zylindrischen Stufen hat dabei die Aufgabe, den Übergang von einer Stufe der Rolle auf die andere zu erleichtern.
Claims (3)
- PATENTANSPRÜCHE: i. VerfahrenzumHerstelleneinergleichmäßig anfärbenden Kunstseide nach dem Naßspinnverfahren, insbesondere nach dem Topfspinnverfahren, dadurch gekennzeichnet, daß der frisch gesponnene Faden nacheinander über eine teils kegelförmige, teils zylindrische Rolle (Stufenrolle) geleitet wird und beim Überleiten von dem kegelförmigen auf den zylindrischen Teil mittels einer Umlenkvorrichtung dadurch zunehmend verstreckt wird, daß er auf dem kegelförmigen Teil ständig vom größeren zum kleineren Durchmesser verschoben wird.
- 2. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch i, .gekennzeichnet durch eine zylindrische (6) und eine ihr vorgeordnete, auf derselben Welle sitzende kegelförmige Rolle (5) mit einem größeren Durchmesser (a), der etwa gleich öder etwas geringer ist als der Durchmesser der zylindrischen Rolle (6).
- 3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Verschieben des über die kegelförmige Abzugsrolle (5) laufenden Fadens durch einen entsprechend verschiebbaren Fadenführer (8) erfolgt. q.. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Verschieben des über die kegelförmige Abzugsrolle (5) laufenden Fadens durch ein axiales Verschieben der Abzugsrolle erfolgt.
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