DE688564C - Verfahren zur Gewinnung von Mangan aus manganhaltigen Stoffen - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung von Mangan aus manganhaltigen Stoffen

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DE688564C
DE688564C DE1938K0149564 DEK0149564D DE688564C DE 688564 C DE688564 C DE 688564C DE 1938K0149564 DE1938K0149564 DE 1938K0149564 DE K0149564 D DEK0149564 D DE K0149564D DE 688564 C DE688564 C DE 688564C
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DE
Germany
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manganese
sulfur dioxide
temperature
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dissolving tank
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Expired
Application number
DE1938K0149564
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English (en)
Inventor
Dr Theodor Dingmann
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Kohle und Eisenforschung GmbH
Original Assignee
Kohle und Eisenforschung GmbH
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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C22METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
    • C22BPRODUCTION AND REFINING OF METALS; PRETREATMENT OF RAW MATERIALS
    • C22B47/00Obtaining manganese

Description

  • Verfahren zur Gewinnung von Mangan aus manganhaltigen Stoffen Es ist bekannt, daß Mangan aus manganhaltigen Stoffen durch Behandeln mit Schwefeldioxydgasen in Gegenwart von Wasser ausgelaugt und in hochwertiger Form gewonnen werden kann. Weiter ist bekannt, daß sich bei der Auslaugung mittels Schwefeldioxyd (S 02) neben Mangansulfat (Mn S 04) stets auch Mangandithionat (Mn S206) bildet, wbdurch die Wirtschaftlichkeit des Verfahrens stark beeinträchtigt wird.
  • Der Grund hierfür liegt in folgendem: Die Bindung von. Schwefeldioxyd an Mangansulfat als Dithionat macht die Einführung der teueren ,schwefeligen Säure erforderlich. Es wurde bereits vorgeschlagen, zur Einschränkung der Dithionatbildung die Behandlung bei höherer Temperatur, und zwar oberhalb von 6o°, vorzunehmen und das -Reaktionsgemisch unter Durchleiten von Luft so lange zu erhitzen, bis das Dithionat in Sulfat übergeführt ist.
  • Aber auch dieses Verfahren ist wegen des großen zusätzlichen Wärmeaufwandes unwirtschaftlich. Dasselbe gilt für einen Vorschlag, gleichzeitig mit dem Schwefeldioxyd Ozon oder ozonierte Luft in die wdsserige Aufschlämmung der manganhaltigen Ausgangsstoffe einzuleiten, um die volle Auflösung zu; Mangansulfat durchzuführen. Die Herstellung von Ozon oder ozonierter Luft verteuert jedoch. das Verfahren zu sehr.
  • Die Erfindung zeigt einen einfachen Weg, die schädliche Dithionatbildung zu vermeiden und das Mangan in einer sehr reinen Form zu gewinnen..
  • Erfindungsgemäß werden die möglichst weitgehend zerkleinerten, manganhaltigen Ausgangsstoffe in Gegenwart von Wasser mit Schwefeldioxyd oder schwefeldioxydhaltigen Gasen behandelt, aber nur so lange,. bis die Schwefeldioxydkonzentration merklich ansteigt oder bis die Temperatur im Auflösungsbehälter nach Erreichen eines Höchstwertes zu fallen beginnt. Dabei hat es sich als zweckmäßig erwiesen, die man.ganhaltigen Ausgangsstoffe nur in so viel Wasser aufzuschlämmen, wie nötig ist, um das Mangan als Mangansu:lfat zu lösen oder höchstens darüber hinaus einen geringen Wasserüberschuß anzuwenden. , Die jeweilige Konzentration der schwefligen Säure in der Lösung kann dabei in einfacher Weise durch Titration .mit Jod bestimmt werden. Da die Reaktion der Mangan.oxyde mit dem Schwefeldioxyd unter Bildung von Mangansulfat stark exotherm ist, steigt die Temperatur im Auflösungsbehälter zunächst an, fällt aber wiederum, wenn die Hauptmenge des Mangans umgesetzt ist und die Dithionatbildung einsetzt.
  • Das Schaubild Abb. i zeigt den Verlauf der Temperatur und der Schwefeldioxyd= konzentration in Abhängigkeit von der Zeit während der Behandlung eines Manganschlammes mit Schwefeldioxyd. Der Manganschlamm hatte folgende Zusammensetzung: 17,8"/" Mn, 20,2'1" Fe, i i , i °/0 Als 0" 160/, Si 0, 1,8 % Ca O, 0,404 Ti 0, o,69 % P.= 05, 0,66% C02, 12,3% H20. Die Kurve d zeigt, daß mit dem Beginn des Anstieges der Schwefeldioxydkonzentration (Kurve b) im Auflösungsbehälter die Temperatur zu fallen beginnt.
  • Ferner wurde gefunden, daß die Bildung von Mangandithionat anfangs sehr langsam vor sich geht, so daß der Auflösungsvorgang erst dann unterbrochen zu werden braucht, wenn die Konzentration der schwefligen Säure in der Lösung auf höchstens i bis 3'/o gestiegen ist oder die Temperatur im Auflösungsbehälter wieder um etwa 5 bis ioo/o des Höchstwertes gefallen ist.
  • Die nach dem Verfahren erhaltene Salzlösung wird in bekannter Weise vom UngelÖsten getrennt und weiterverarbeitet. Sie zeichnet sich ganz besonders durch ihre große Reinheit aus, denn sie enthält nur Spuren von Eisen, Kalk, Tonerde, Phosphorsäure, selbst Wenn diese Stoffe in den manganhaltigen Ausgangsstoffen in großen Mengen enthalten waren. Sie ist daher für die Gewinnung von Manganverbindungen, wie Oxyde, Manganstilfat, und von reinem Mangan mittels Elektrolyse ausgezeichnet verwendbar. Soll das Mangan zu metallurgischen Zwecken verwendet werden, dann ist es von wesentlicher Bedeutung, daß es möglichst wenig Phosphor-s . 'iure - enthält. Bekanntlich müssen Ferromangan oder Manganlegierungen grundsätzlich phosphorarm sein.
  • Das neue Verfahren kann gemäß der Erfindung im Kreislauf geführt werden. Dabei wird das durch Eindampfen aus der llangansalzlösung erhaltene Mangansulfat durch Erhitzen auf goo bis i ioo° zersetzt und das bei der Zersetzung frei werdende Schwefeldioxyd !wiederum dem Auflösungsbehälter zur Auflösung zugeführt. Gegenüber den bereits bekannten Verfahren hat die Erfindung den weiteren Vorteil, daß sie es ermöglicht, lediglich durch rechtzeitige Untertfrechung des Auflösungsvorganges in wirtschaftlicher Weise das Mangan aus den Ausgangsstoffen zu gewinnen, ohne daß ein zusätzlicher Aufwand für Wärme und Apparaturen erforderlich ist.
    Ausführungsbeispiel i
    Die Analyse der Erze war
    Nässe Fe _
    Mn A120, Si 0z Ca 0 Mg 0 Ti OZ Ba 0 S P, O;, C O, H2 O
    in °/a
    40;0 20,2 17,8 ==,I 16,o 1 I,8 - 0,49 --- Spur o,69 o,66 12,3
    In einem mit Rührwerk versehenen Glasbehälter wurden iöoo g Erz mit 75o g Wasser aufgeschlämmt und so lange mit Schwefeldioxyd behandelt, bis die .Schwefeldioxydkonzentration in der Lösung anstieg. Abb. 2 zeigt den Verlauf der Temperatur und der Schwefeldioxydtconzentration während der Auflösung. Die erhaltene Salzlösung wurde vom Ungelösten getrennt und eingedampft.
    Die Analyse des anfallenden Salzes war
    so, so, S2 O, Mn Fe P
    99,4 - o,6o 28,9 0,04 0,ö08
    Ausführungsbeispiele
    Nässe Fe Mn A1,0, Si 02 Ca 0 Mg 0 Ti C2 Ba 0 .@ S P2 0:i C#02 H2 O
    in a@"
    1 1,4 19,o 26,5 4,7 9,8 a,5 '1,8 o,26 0,30 0,07 =,I9 0,44 14#5
    6oo g Erz_ wurden mit iooo .g Wasser aufgeschlämmt und wie vorher so lange mit S 0z behandelt, bis die Temperatur im Auflösungsbehälter zu fallen begann. Abb.3 zeigt in Abhängigkeit von der Zeit den Verlauf der Temperatur und der Schwefeldioxydkorizentration im Auflösungsbehälter während der Auflösung. Die Salzlösung wurde vom Ungelösten getrennt und eingedampft.
    Die Analyse der Salze war
    so, so, S,0, M n Fe P
    9g,0 0,14 o,86 28,6 o,o7 0,00a

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zum Gewinnen von Mangan aus manganhaltigen Stoffen, bei dem das Mangan durch Schwefeldioxydgase aus wässeriger Lösung ausgelaugt wird, dadurch gekennzeichnet, daB nur so lange Schwefeldioxyd zugesetzt wird, bis die Konzentration an Schwefeldioxyd merklich ansteigt oder bis die Temperatur im Auflösungsbehälter nach Erreichen eines Höchstwertes zu fallen beginnt. z. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Auslaugung mittels Schwefeldioxyd unterbrochen wird, wenn die Konzentration der schwefligen Säure in der Lösung auf höchstens i bis 3% gestiegen bzw. die Temperatur im Auflösungsbehälter wieder um etwa 5 bis 10o/0 ihres Höchstwertes gesunken ist. 3. Verfahren nach Anspruch i und z, dadurch gekennzeichnet, daB das durch Eindampfen aus der Mangansalzlösung erhaltene Mangansalz durch Erhitzen auf 90o bis iioo° zersetzt wird, wobei das dabei frei werdende Schwefeldioxyd dem Auflösungsbehälter wieder im Kreislauf zugeführt wird.
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0090390A2 (de) * 1982-03-30 1983-10-05 Grillo-Werke AG Verfahren zum Aufschluss von Manganerzen mittels Schwefeldioxid

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0090390A2 (de) * 1982-03-30 1983-10-05 Grillo-Werke AG Verfahren zum Aufschluss von Manganerzen mittels Schwefeldioxid
EP0090390A3 (en) * 1982-03-30 1987-06-16 Grillo-Werke Ag Method of treating manganese ores with sulphur dioxide

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