DE688541C - Der Innenflaeche der Hand angepasster Handgriff furn - Google Patents

Description

• Der Innenfläche der Hand angepaßter Handgriff für Lenkstangen o. dgl., insbesondere von Fahrrädern Die Erfindung bezieht sich auf einen Handgriff für Lenkstangen o. dgl., insbesondere von Fahrrädern, der der InnenfläClie der Hand angep.aßt ist, und besteht darin, daß die Greiffläche des. Handgriffes der Innenfläche der in Mittelstellung (Ruhestellung) befindlichen Hand entspricht.
• Die bekannten Handgriffe für Lenkstangen o. dgl, bestehen in der Regel aus Drehkörpern (Walzen, Iiegelschnittdrehkörpern o. dgl.), um welche die Hand mit entsprechendem Muskeldruck gepreßt wird, wodurch aber je nach dem Durchmesser der Drehkörper früher oder später Ermüdungserscheinungen eintreten, die sich bis zu krampfartigen Schmerzen steigern. Der Grund liegt darin; daß die menschliche Hand ihrer Natur nach nicht befähigt ist, ohne besondere Inanspruchnahme einzelner Muskelbänder satt tun einen Drehkörper gelegt zu werden. Die Hand kennt als Summe zahlreicher Gelenke, die im wesentlichen als Faltgelenke aufzufassen sind, zwei äußerst einander entgegengesetzte Stellungen, und zwar einerseits die völlige Streckung der Finger (Streckstellung) und andererseits die geballte Faust (Beugestellung). Die ruhende Hand (Mittelstellung) zeigt Beugungsverhältnisse, die von der Natur aus, ,gewohnheitsmäßigen Gründen gewählt wird. Verfertigt man nun von der Innenfläche der ruhenden Hand einen Abguß bzw. Abdruck, dann muß. ein so geformter Handgriff aus physiologischen Gründen angenehm empfunden werden, wobei auch eine Ermüdungserscheinung bei längerem Erfassen einer derartigen Greiffläche vermieden wird. Außerdem liegt bei der so geformten Greiffläc -e die ganze Innenfläche. der Hand satt auf der Greiffläche auf, so daß der auf die Dauer unangenehm empfundene Spannungszustand durch Nichtübereinstimmung von Handinnenfläche und Griffoberfläche mit Sicherheit vermieden wird.
• Es sind auch Handgriffe für Fahrradlenkstangen bekannt, welche aus schwach gewölbten polsterförmigen Körpern bestehen, deren Form ungefähr der Innenhandfläche bei Streckstellung der Hand angepaßt ist. Der polsterförmige Körper soll die Innenhandfläche ausfüllen, um Ermüdungserscheinungen durch Abstützen des Mittelhandknochens zu vermindern. Da sich die Hand in der Streckstellung befindet, werden die beschriebenen Ermüdungserscheinungen auch bei solchen Handgriffen nach längerer Zeit eintreten müssen.
• Es sind ferner Handgriffe für Lenkstangen von Fahrrädern bekannt, die mit Vertiefungen für die Finger der Hand versehen sind, wobei die Vertiefungen so angeordnet sind, daß die Finger in sie einpassen, wein der Griff von der Hand umklammert wird, die Hand also zu einer Faust geschlossen ist. Eine zur Faust geballte Hand zeigt aber rasch Ermüdungserscheinungen, so daß dieser bekannte Handgriff nachteilig ist. Bei dem der ruhenden Hand nachgebildeten Handgriff gemäß der Erfindung macht sich, wie erwähnt, dieser Nachteil nicht bemerkbar. Der Handgriff wird nicht unter Anspannung der Muskeln umklammert, sondern dient der Hand als eine physiologisch günstig wirkende Stütze; dennoch wird aber, da die ruhende Hand schwach gekrümmt ist, eine sichere Beherrschung der Lenkstange gewährleistet.
• In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes in Anwendung auf eine Fahrradlenkstange für die rechte Hand dargestellt. Abb.. i und 2 zeigen den Handgriff in bezug auf die nicht dargestellte Lenkstange von hinten und von vorn.
• Die Herstellung des Griffes erfolgt etwa derart, daß die Innenfläche der ruhenden Hand in einer bildsamen Masse abgedrückt oder ausgegossen wird, worauf diese Form sodann auf handwerksmäßigem Wege in beliebigem Werkstoff nachgebildet wird. Hierbei entspricht die Höhlung a dem Daumenballen, die Höhlung h der Daumenspitze, die hügelförmige Erhebung c der Handfläche, die Wölbung d dem Außenrand der Hand, während kerbenartige Sattelungen e für die einzelnen Finger vorgesehen sind. Die Unterfläche fdes Handgriffes kann entweder :hohl oder in beliebiger Formgebung voll ausgefüllt sein. Der Handgriff eignet sich überall dort, wo Stiele, Lenkstangen o. dgl. durch längere Zeit der Auflage der Hand oder einer stärkeren Pressung ausgesetzt sind. Die statte Unterstützung an den drei Hauptteilen der Hand, und zwar an dem Kleinfingerballen (Hypotenar), dem Daumenballen und an der übrigen Handfläche verhindert daher die sonst übliche rasche Ermüdung. Bei der handwerksmäßigen Herstellung kommen mehrere Grundformen in Frage, die den Hauptformen und Größen der Hände angepaßt sind. Die feste oder lösbare Verbindung des Griffes mit dem Gerät erfolgt auf bel'#.ebige Art.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Der Innenfläche der Hand angepaßter Handgriff für Lenkstangen o. dgl., insbesondere von Fahrrädern, dadurch gekennzeichnet, daß die Greiffläche des Hand griffes der Innenfläche der in Mittelstellung (Ruhestellung) befindlichen Hand entspricht.