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Zange für zahnärztliche Zwecke Es ist bekannt, die Griffe einer Zange
für zahnärztliche Zwecke so zu gestalten, daß sie in Anpassung an die die Griffhebel
umspannenden Finger geformt sind.
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Die Erfindung bezieht sich auf derartige Zangen und besteht darin,
daß eine in Nähe der Gelenkstelle an dem einen Zangengriff ausgebildete Auflage
für den Daumen der die beiden Zangengriffe umfassenden Hand vorgesehen ist. Hierdurch
ist erreicht, daß die Finger und der Daumen als abschließendes Organ der Hand dergestalt
gesichert in Griffrasten liegen, daß sowohl die speziellen Kräfte der Finger als
auch die des Daumens bei einer Extraktion dosiert in Anwendung gebracht werden können.
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Die Rasten für die vier Finger im Griffhebel dienen nicht nur dem
Gleitschutz; sie sind jeweils nach Lage des einzelnen Fingers um den Griffhebel
in diesen eingearbeitet. Die Daumenraste ist, entgegen bisher bekannten Anordnungen
dieser Art, auf dem gleichen Griffhebel, an dem die den Griff umspannenden Finger
liegen, nächst dem Zangengelenk angeordnet. Sie kann sich aus der Innenkante des
Griffhebels erhöht über dessen Flanke schwingen und eine muldenförmige Fläche bilden,
welche eine leichte Steigung nach auswärts aufweist. Der dem Griffhebel mit den
Finger-und Daumenrasten gegenüberliegende Griffhebel ist in der bekannten gewölbten
glatten Form ausgebildet.
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Der im Erfindungsgegenstand zum Ausdruck gebrachte Zangengriff für
zahnärztliche Verwendung resultiert aus den vielfach diskutierten Fragen. welche
Muskel- oder Sehnenkräfte des Zahnarztes bei einer Extraktion hauptsächlich in Anwendung
gebracht werden. Es ist dabei festgestellt worden, daß die größte Sicherheit und
Präzision bei dieser Tätigkeit nicht in Oberarm- noch Unterarmbewegungen zu suchen
und zu finden ist, sondern in Handgelenkbewegungen mit besonderer Verwendung eines
jeden einzelnen Fingers der Hand.
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Die neue Zahnzange liegt dergestalt in der Hand, daß die von Natur
gegebenen Kräfte der Hand im ganzen und die der Finger im einzelnen voll zur Wirkung
gebracht werden können. Die Kräfte der Hand könnten in Drucli- und Zugkräfte gegliedert
werden.
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Wenn, wie im vorliegenden Falle, in der Handfläche der Griff einer
Zange liegt und dieser Zangengriff aus zwei Hebelarmen besteht, so liegt ein Hebelarm
am Hand- oder Daumenballen und der andere Hebelarm wird von den Fingern umklammert.
Soll sich nun das Zangenmaul schließen, so werden der Zeige-, Mittel-, Ring- und
Kleinfinger Zugkräfte in Anwendung bringen, welche den durch diese Finger umklammerten
Hebelarm der Zange zum Hebelarm, welcher an Hand-oder Daumenballen liegt, hin bewegen.
Diese Zugkräfte der Finger können nun. da diese an einem Hebelarm wirksam sind,
an den Zangenmaulbacken ganz
erhebliche Druckkräfte auslösen. Diese Druckkräfte müssen
jedoch, da der Gegenstand, welcher vom Zangenmaul gefaßt wurde, zerbrechlich ist,
sorgfältig dosiert werden.
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Eine solche Dosierung der Kräfte kann nun durch die Finger so vorgenommen
werden, daß durch Verkürzung des Hebelarmes der Zange vom Kleinfinger angefangen
bis zum Zeigefinger deren Zugkraft vermindert wird. Zu diesem Zweck müssen diese
Finger sicher auf dem Hebelarm in einer Raste der Zange liegen, sie dürfen nicht
gleiten, damit die Gesamtlage der Zange in der Hand nicht gefährdet ist. Zur weiteren
Sicherung dieser Gesamtlage wird erfindungsgemäß auch der Daumen herangezogen; er
wird darüber hinaus zur verfeinerten Dosierung der vorbeschriebenen Druckkräfte
durch die ihm eigene Muskelkraft verwendet. Zu diesem Zweck wird gemäß der Erfindung
der Daumen, seiner natürlichen Lage zur Hand entsprechend, auf eine Raste am Zangengriffhebel
gelegt, auf welcher dieser außer der ihm zugedachten Aufgabe auch hinreichenden
Schutz gegen die bekannten Verletzungen durch die scherende Bewegung der beiden
Zangengriffhebel hesitzt.
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Naturgemäß hat der Daumen im vorliegenden Falle nicht wie die übrigen
Finger eine ziehende Kraftwirkung, sondern eine diesem entgegenwirkende Kraft, eine
Druckkraft. Liegt nun der Daumen in der Daumenraste des Zangenhebels, so ist er
in der Lage, durch seine Kraft die kontinuierliche Bewegung dieses Hebels abzubremsen.
wobei dann das Zangenmaul in seiner Druckwirkung auf den gefaßten Gegenstand konstant
gehalten oder feinst dosiert werden kann. Auf diese Weise ist die Zange in der Hand
des Zahnarztes kein totes Instrument mehr, sondern mit dieser Hand so verbunden,
daß das Zangenmaul als die zu Stahl gewordenen Gliederspitzen des Zeigefingers und
des Daumens bezeichnet werden können.
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Auf vorbeschriebene Weise ist es möglich, aus dem Handgelenk jede
notwendige Bewegung des Zangenmauls
zu tätigen, ohne befürchten
zu müssen, abzugleiten oder den gefaßten Zahn zu zerbrechen.
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Bekannte Zangengriffe für zahnärztliche Verwendung, welche zum Zwecke
des Gleitschutzes eine Griffe lung oder symmetrisch eingearbeitete Fingerrasten
aufweisen. sind sowohl in hygienischer Hinsicht als auch in hezug auf Griffsicherheit
bei einer Extraktion nicht den wünschenswerten Ansprüchen gerecht geworden.
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In den Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
dargestellt.
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In Fig. 1 ist eine Zange in Ansicht gezeigt; Fig. 2 zeigt den Zangengriffhebel
von der Seite gesehen mit auf die Daumenraste gelegtem Daumen; Fig. 3 stellt einen
Ausschnitt aus Fig. 1 dar mit auf die Daumenraste aufgelegtem Daumen.
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Der Zangengriffhebel 1 ist mit einer Daumenraste a, einer Fingerraste
b für den Zeigefinger, einer Fingerraste c für den Mittelfinger, einer Fingerraste
d für den Ringfinger und einer Fingerraste e für den Kleinfinger ausgerüstet. Die
Daumenraste a schwingt sich, wie gezeigt, aus der Innenkante des Hebels erhöht über
die Hebelflanke und besitzt eine muldenartige Aushöhlung, in welcher der Daumen
eine bequeme Lage findet. Die Daumenraste ist vom Hebelarm 2 und
dessen Flanke aus
gesehen erhöht, um auf jeden Fall zu verhüten, daß der Daumen beim Schließen der
Zange durch die Scherenbewegung der beiden Hebelarme verletzt werden kann.
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Der Hebelarm 2 hat die an sich bekannte Grifform.
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PATENTANSPRSCHE 1. Zange für zahnärztliche Zwecke, bei der die Griffe
in Anpassung an die Innenfläche der gekrümmten Hand bzw. Finger geformt sind, gekennzeichnet
durch eine in Nähe der Gelenkstelle an dem einen Zangengriff (1) ausgebildete Auflage
(a) für den Daumen der die beiden Zangengriffe (1. 2) umfassenden Hand.
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2. Zange für zahnärztliche Zwecke nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Auflage (a) für den Daumen sich erhöhend aus der Innenkante des Griffhebels
(1) über dessen Flanke schwingend ausgebildet ist und die muldenförmige Fläche der
Auflage (a) eine Steigung nach auswärts aufweist.