DE688515C - Verlegungsfertiger Belag fuer Fussboeden - Google Patents

Description

• Verlegungsfertiger Belag für Fußböden Es war seither üblich, Linoleum, Filzstoff oder ähnliche biegsame und eine glatte Oberfläche aufweisende Bodenbeläge in Form von Streifen oder einzelnen Stücken zu verlegen. Der Belag wird einfach auf die Fläche gelegt, ohne an ihr befestigt zu werden, oder er wird an den Kanten oder Schnittflächen mit Hilfe von Zwecken, Stiften o. dgl. gesichert. Diese Art der Verlegung ist zwar möglich, aber doch nicht einwandfrei; denn Bodenbeläge der erwähnten Art haben die Eigenschaft, entsprechend den Schwankungen der Luftfeuchtigkeit oder, wenn sie mit Wasser in Berührung kommen, Feuchtigkeit aufzunehmen oder wieder abzugeben, so daß der Belag quillt oder sich zusammenzieht. Wenn der Belag quillt und die Ränder des Bodenbelages an Wände angrenzen oder die Ränder oder Schnittkanten durch Nägel befestigt oder einzelne Abschnitte des Belages durch daraufstehende Gegenstände an jeglicher Bewegung gehindert sind, bilden sich bauchige Stellen oder Aufbeulungen; wenn andererseits die Ränder ungesichert sind, rollen sie sich leicht auf. Wird auf solche Aufbeulungen aufgetreten oder werden irgendwelche Gegenstände darüber hinwegbewegt, so bilden sich Falten, und damit entstehen Überbeanspruchungen, die ein;. Beschädigung oder Zerstörung des Materials zur Folge haben. Um diese Schwierigkeiten zu vermeiden und um ein völlig einwandfreies Verlegen des Belages zu ermöglichen, ist es erforderlich, den Belag gleichmäßig und über den ganzen Bereich der abzudeckenden Fläche mit dieser zu verbinden. Zu diesem Zweck war es bisher üblich, das Linoleum zunächst so auszuspannen, daß es genau auf die abzudeckende Fläche paßte. Der Belag wird dann wieder abgenommen und in mühevoller Arbeit auf die abzudeckende Fläche mit einer dicken Schicht eines Klebstoffes aufgebracht. Nachdem der Klebstoff aufgebracht worden ist, wird der Belag wieder an Ort und Stelle gebracht und verlegt. Um eine sichere Berührung des Belages mit der notwendigerweise unebenen Schicht des aufgetragenen Klebstoffes zu erzielen und um nach Möglichkeit die Verteilung des pastenartigen Klebemittels noch gleichmäßiger zu gestalten, wird der Belag kräftig mit einer schweren Walze ausgerollt. Die schwierige und unangenehme Arbeit des Auftragens des dicken und zähen Klebemittels und das Ausrollen des Belages erfordert Erfahrung, Geschicklichkeit und besondere Werkzeuge, die der Käufer derartiger Bodenbeläge gewöhnlich nicht besitzt und sich auch nicht kaufen kann. Infolgedessen ist die Mitarbeit erfahrener Bodenleger erforderlich; denn nur so sind einwandfreie Ergebnisse zu erzielen. Selbst dort aber, wo die Arbeit solcher Bodenleger zur Verfügung steht, ist das Verfahren teuer und kostet häufig so viel wie der Belag selbst. Es ist zwar zum Aufkleben von Tapeten vorgeschlagen worden, dieselben auf ihrer Rückseite mit einem Klebstoff zu versehen, so daß die Tapeten an der Wand befestigt «-erden können, indem sie auf die Wand aufgelegt und daraufhin mit einem zur Aktivierung des Klebstoffes dienenden heißen Eisen an die Wand angedrückt werden. In '\Terbindung mit dem Anstreichen von Fahrzeugkarosserien u. dgl. ist ferner auch noch der Vorschlag gemacht worden, klebfähige Bänder herzustellen, die aus einem mit einem klebfähigen Stoff versehenen Papier bestehen und, falls sie auf die Oberfläche der Karosserie aufgedrückt werden, so leicht an dieser anhaften, daß sie, ohne die Oberfläche zu beschädigen, leicht entfernt werden können, nachdem sie vorübergehend als Schutzmittel verwendet worden sind, um ein Bespritzen der durch sie abgedeckten Teile der Oberfläche mit Farbe zu verhindern.
• Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein verlegungsfertiger Bodenbelag aus Linoleum oder Filzstoffen, der auf seiner Rückseite mit einer Klebstoffschicht versehen ist, die während des Transportes nicht kleht, sondern.ihre volle, zum Aufbringen des Belages erforderliche Klebfähigkeit erst durch Anwendung von Lösungsmitteln zurückgewinnt. Eine weitere Ausbildungsform betrifft Belagstoffe, bei denen eine auf der Rückseite aufgebrachte Klebstoffschicht während des Transportes mit Hilfe eines Schutzblattes abgedeckt ist. Bei dieser Ausführungsform wird .die zum Aufbringen des Belages erforderliche Klebfähigkeit durch Entfernen des Schutzblattes erhalten. Dabei können die Bodenbeläge nach der Erfindung in beiden Fällen leicht und bequem für eine dauerhafte Verbindung mit dem Fußboden auf diesen aufgelegt werden, nachdem dem klebfähigen Stoff entweder durch Verwendung eines geeigneten Lösungsmittels oder durch Entfernen des Schutzblattes seine volle Klebfähigkeit gegeben worden ist.
• Beim Verlegen oder sonstigen Aufbringen dieses verbesserten Belagstoffes auf eine Fläche wird ein Streifen oder ein Stück des Belagstoffes zunächst der abzudeckenden Fläche angepaßt. Besitzt der Belagstoff eine durch einen Schutzüberzug abgedeckte Bindemittelschicht, so wird sodann zunächst die Schutzschicht entfernt. Ist der Belag mit einem normalerweise nicht klebfälligen Bindemittel versehen, so wird diese Bindemittelschicht durch Anwendung eines geeigneten Lösungsmittels wirksam gemacht. Der passende Streifen oder das Stück des Belages wird dann fest auf die abzudeckende Fläche gepreßt. Das Bindemittel haftet dann fest auf der abzudeckenden Fläche und verbindet den Belag sicher und dauerhaft mit dieser Fläche.
• Ein für die vorliegenden Zwecke geeigneter, dauernd klebfähiger Klebstoff besteht aus einer Mischung von ioo Gewichtsteilen Rohkautschuk und 13o bis - Zoo Teilen Harz, das mit einem Petroleumdestillat, z. B. mit einem in dem Bereich von 9o° C bis 20o° C siedenden Petroleumdestillat, verdünnt worden ist. Zum Schutze der Klebstoffschicht kann auf dieselbe eine abnehmbare Schutzlage aus Glanzbatist, Ölpapier, blattförmigem Cellulosehydrat oder aus einem anderen Stoff aufgebracht werden, der die Klebstoffschicht nicht beeinflußt und zum Freilegen dieser Schicht leicht abgezogen werden kann.
• Im Falle eines normalerweise nicht klebrigen Klebstoffes kann dieser auf jede beliebige Weise wirksam gemacht werden; er ist zweckmäßig so zusammengesetzt, daß er sich entweder mit einem wasserfreien Lösungsmittel oder mit Wasser wirksam machen läßt.
• Ferner kann man als ein gewünschtes, normalerweise nicht klebriges Klebemittel, das durch ein nichtwässeriges Lösungsmittel wirksarri gemacht werden kann, eine Mischung aus 25 Gewichtsteilen Nitrocellulose, 25 Gewichtsteilen Harz (Kolophonium) und 5o Gewichtsteilen Dibutylphthalat verwenden. Um den Klebstoff auf der Rückseite des Bodenbelages aufbringen zu können, wird derselbe in einem Lösungsmittelgemisch aus 3 Teilen Äthylacetat, i Teil Toluol und 2 Teilen Äthylalkohol aufgelöst. Gegebenenfalls können noch Farbstoffe zugesetzt werden. Nach dem Auftragen und Verdampfen des Lösungsmittels bleibt eine gleichmäßige, nicht klebende Klebstoffschicht zurück. Das Wirksammachen des Klebstoffes beim Verlegen des Belages erfolgt mit organischen Lösungsmitteln, wie Alkohol, oder einem mit Wasser mischbaren Lösungsmittel.
• Ein geeigneter, durch Wasser wirksam werdender. normalerweise nicht klebfähiger Klebstoff, besteht aus einer Mischung aus 55 Gewichtsteilen plastischem oder halbplastischem Lehm, 42. Gewichtsteilen wässeriger oder eingedickter Sulfitcelluloseablauge und 3 Gewichtsteilen Glycerin. Der Klebstoff kann in Form eines wässerigen Breies als eitle Schicht auf die Rückseite des Belages aufgebracht und danach getrocknet werden. Beim Verlegen des Belages wird der Klebstoff mittels Wasser wirksam gemacht.
• Belagstoffe, die mit einer normalerweise nicht klebenden Klebstoffschicht versehen sind, können in der üblichen Weise zusummengerollt, versandt, gelagert und in den Handel gebracht werden.' Die Klebstoffe sollten zweckmäßig durch Alkalien nicht beeinflußbar sein, da Fußbodenbeläge häufig auf feuchten Zement aufgebracht werden müssen.

Claims (1)

1. PATLNTANSPRÜCHR: i. Verlegungsfertiger Belag für Fußböden, bestehend aus Linoleum oder einem linoleumähnlichen, filzartigen Belagstoff, der auf der Rückseite mit einer beim Versand nicht klebenden Klebstoffschicht versehen ist, die durch Anwendung von Lösungsmitteln ihre volle zum Verlegen erforderliche Klebkraft wiedererhält. a. Belag für Fußböden nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet; daß der Belagstoff auf der Rückseite eine ständig wirksame, jedoch beim Versand mit einer Schutzschicht abgedeckte Klebstoffschicht trägt, «-elche die zum Verlegen erforderliche Klebkraft durch Entfernen der Schutzschicht erhält.