DE1923554A1

DE1923554A1 - Tapeten und Verfahren zu deren Herstellung

Info

Publication number: DE1923554A1
Application number: DE19691923554
Authority: DE
Inventors: Russell Robert Francis; Blakely Christine Mary; Norman Parkinson
Original assignee: Scott Bader Co Ltd
Current assignee: Scott Bader Co Ltd
Priority date: 1968-05-09
Filing date: 1969-05-08
Publication date: 1969-11-13
Also published as: GB1264795A; US3620366A; FR2008156A1; SE370103B; NL6907178A

Description

DR, R. POSCHENRIEDEÜ

DR. E. BOETTNER ί η ο ο ir r /

DIPL-ING. H.-J. MÜLLER I 3 £ d 0 b

Patentanwälte

München so

Lucile-Grahn-Straße 38
Telefon 443755

Scott Bader & Co. Ltd.,

Wollaston, Welllngborough, Northamptonshire, Großbritannien

Tapeten und Verfahren zu deren Herstellung

Die vorliegende Erfindung betrifft Tapeten.

Tapeten werden normalerweise mit einer wäßrigen Paste eines wasserlöslichen Cellulosematerials, wie Carboxymethylcellulose, an die Wände geklebt. Diese Paste muß zunächst aus dem trockenen Pulver zubereitet werden und wird dann auf die Rückseite von Papierstreifen aufgestrichen, die dann lagegerecht an die Wand geklebt werden. Ein solches Verfahren ist zeitraubend und erfordert außerdem ein hohes Maß an Handfertigkeit, um zu verhindern, daß das feuchte Papier beim Ankleben an die Wand Schaden erleidet. Eine Modifikation dieser Methode be-

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steht darin, den Klebstoff auf das Papier während der Herstellungsstufe aufzubringen, so daß er durch einfaches Anfeuchten mit Wasser reaktiviert werden kann, doch beseitigt auch diese Abwandlung nicht die Notwendigkeit, große Bahnen der Tapete anfeuchten und die feuchte Tapete dann handhaben zu müssen.

Neben den vorstehend erwähnten Schwierigkeiten, die mit dem Aufbringen der üblichen Tapeten verbunden sind, besteht die Schwierigkeit des Abziehens der alten Tapete von den Wänden vor dem Neutapezieren. Dies erfolgt für gewöhnlich in der Weise, daß man die Papiertapete mit Wasser anfeuchtet, um den Klebstoff zu erweichen, und man dann die Papiertapete von der Wand abkratzt. Bei einer Tapete, die mit einem Kunststoff-Schutzüberzug versehen ist, muß der letztgenannte so hergestellt sein, daß er zunächst· durch Abziehen als Folie entfernt werden kann und es auf diese Weise ermöglicht, daß das Wasser das Papier durchfeuchtet. Eine abgewandelte Methode besteht darin, Tapeten unter Verwendung einer leicht in Schichten auftrennbaren Papiergrundlage herzustellen, die ihrerseits auf einer Doppelader-Papiermaschine (twin wire paper machine) fabriziert worden ist. In diesem Falle kann die Druck- und Grundbeschichtung der alten Tapete dann von der Wand als Pelle abgezogen werden, und hierbei hinterbleibt auf der Wand eine dünne Schicht der Papiergrundlage, die eine geeignete Unterlage darstellt, auf welche die neue Papiertapete aufgebracht werden kann. Eine solche Tapete ist jedoch schwer herzustellen und kostspielig.

Ein Gegenstand der vorliegenden Erfindung besteht daher darin, eine Tapete zu entwickeln, die nicht das Bestreichen .-lit einer Klebstoffpaste erfordert, wenn man sie auf eine Wand aufkleben will und die auch nicht eir- unterätzen von der Wand erforderlich macht, wenn es gilt, die Wand neu zu tapezieren.

Die vorliegende Erfindung offenbart daher in einer Hinsicht eine Tapete« die aus einem Papiersubstrat oesteht, das eine dekorative Oberfläche aufweist, und die auf der Rückseite mit einer Beschichtung versehen ist, die aus einem permanent klebefähigen, selbstklebenden Klebmittel besteht, wobei die dekorative Oberfläche mit einem Schutzüberzug aus einem Kunststoff überzogen ist und der Selbstkleber-Uberzug und der Kunststoff-überzug so ausgewählt sind, daß der Kunststoff-Schutzüberzug auf der dekorativen Oberfläche als Trennüberzug für den Kunststoff wirkt.

In weiterer Hinsicht betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Herstellung von Tapeten, welches darin besteht« daß man ein Papiersubstrat, das eine dekorative Oberfläche aufweist, auf dieser dekorativen Oberfläche mit einem Kunststoff überzieht und danach die Rückseite der Papiertapete mit einem auf Druck ansprechenden, selbstklebenden Klebmittel beschichtet, wobei der selbstklebende Klebmittelüberzug und der Kunststoffüberzug so ausgewählt werden, daß in der fertigen Tapete der Kunststoffüberzug auf der dekorativen Oberfläche als Trennüberzug für das Klebmittel wirkt. Gemäß einer bevorzugten Arbeitsweise wird entweder einer der Überzüge oder werden beide überzüge mittels einer Luft-Rakelauftragsmaschlne aufgebracht (air knife doctor technique).

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Der Zweck des auf Druck ansprechenden Selbstklebers besteht darin, einerseits zu ermöglichen, daß die Papiertapete an der Wand festgeklebt werden kann, und andererseits zugleich möglich zu machen, daß die Papiertapete durch bloßes Abziehen von der Wand wieder entfernt werden kann. Wenngleich der Selbstkleber-Überzug so beschaffen sein soll, daß er eine Klebbindung zwischen Tapete und Wand von genügender Stärke gewährleistet und die Tapete in der aufgeklebten Position verbleibt, ohne daß während der normalen Lebensdauer der Tapete ein spontanes Ablösen eintritt, so soll doch die Klebefestigkeit der Bindung zwischen Kleber und Wand nicht größer sein als entweder die Kohäslonskraft des Klebers oder die Bindung zwischen Kleber und Papier, und diese sollen ihrerseits vorzugsweise nicht größer sein als die Laminar- oder Einreißfestigkeit des Papiers. Die Bedeutung dieser Erfordernisse liegt darin, sicherzustellen, daß die Papiertapete vor dem Neutapezieren von der Wand ohne Schichtentrennüng oder Einreißen entfernt werden kann, und daß so wenig Klebstoff wie möglich auf der Wand zurückbleibt. Es ist jedoch weiter erforderlich, daß die Klebmittelschicht, nachdem die Tapete nach der Herstellung aber vor Gebrauch zu einer Rolle aufgewickelt worden ist, nichts von der bedruckten Oberfläche der Papiertapete abzieht oder beim Abwickeln auf jene Oberfläche überträgt, und aus diesem Grund soll die Kraft, die zum Trennen beim Abwickeln erforderlich ist, kleiner sein als die Kräfte, die aufgewendet werden müssten, um eine Schichtaufspaltung des Überzuges auf dem bedruckten Papier zu bewirken, oder um die Grund- und Drucküberzüge von der Papierunterlage abzuziehen.

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Zu solchen Eigenschaften kann man durch Anwendung einer Vielzahl von Kombinationen von Schutzüberzügen, die im folgenden gelegentlich als "SuperÜberzüge" bezeichnet wenden, und von Klebmitteln gelangen. So kann ein "Super-Überzug" z.B. aus Emul» sionen der folgenden Typen erhalten werden: Emulsions-Mischpolymerisaten des Vinylidenchlorids mit einem oder mehreren Acrylsäureestern, Mischpolymerisaten des Styrole mit einem oder mehreren Acrylsäureestern, plastifiziertem Polyvinylacetat, Vinylacetat-Mischpolymerisaten, Acrylsäureester-Polymerisaten oder -Mischpolymerisaten und Mischpolymerisaten des Butadiens mit Styrol, Acrylnitril oder Methylmethacrylat. Zu den geeigneten Acrylsäureestern gehören die Alkylacrylate und -methacrylate, wie Methylacrylat, Äthylacrylat, Propylacrylat, Isopropylacrylat, Butylacrylat, tert.-Butylacrylat, Hexylacrylat, Heptylacrylat, 2-Äthylhexylacrylat, Decylacrylat, Dodecylacrylat, Methylmethacrylat, Äthylmethacrylat, n-Butylmethacrylat und dergleichen mehr. Die Mischpolymerisate des Vinylidenchlorids mit den Acrylsäureestern können bis zu 75 Gewichtsprozent Vinylidenchlorid enthalten; so sind Mischpolymerisate aus 60 bis 75 Gewichtsprozent Vinylidenchlorid und 25 bis 40 Gewichtsprozent Äthylacrylat und besonders ein Mischpolymerisat aus 70 % Vinylidenchlorid und J50 % Äthylacrylat in Emulsionsform gut geeignet. Derartige Vinylidenchlorid-Mischpolymerisate weisen eine Filmbildungs-Mindesttemperatur auf, die höher als Zimmertemperatur (d.h. über 20°C) liegt, und sie besitzen eine Glastemperatur (glass transition temperature) von wenigstens 25°C. In gleicher Weise können auch Emulsions-

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Mischpolymerisate des Styrols mit einem oder mehreren Acrylsäureestern, oeispielsweise ein Mischpolymerisat, das 40 bis 60 Gewichtsprozent Styrol und 40 bis 6o Gewichtsprozent Butylacrylat enthält, ebenfalls verwendet werden. Eine bevorzugte Mischpolymerisatemulsion besteht aus einem Mischpolymerisat ans gleichen Gewichtsteilen Styrol und Butylacrylat. Bei diesen Mischpolymerisaten aus Styrol und Acrylsäiareestern gilt: je größer der Styrolgehalt ist, desto größer ist der Anteil des langkettigen Alkylesters, der in der Acrylsäureester-Komponente vorhanden sein muß, um den erwünschten Wert für die Filmfailehings-Mindesttemperatur von über 20⁰C zu gewährleisten. Als Beispiel eines weiteren Mischpolymerisates, das Anwendung finden kann, sei ein Mischpolymerisat aus 60 bis 40 Gewichtsprozent Methylmethacrylat und 40 bis 60 Gewichtsprozent Äthylacrylat angeführt. Zu der Polymerisat- oder Mischpolymer!sat-Emulsion kann ein Trennmittel, wie eine Wachs- oder SiBcon-Bssiilsion, zugesetzt werden, insbesondere, wenn die Flliafeildungs-Mindesttemperatur des Polymerisates oder Mischpolymerisates weniger als etwa 20°C beträgt. Gemäß einer abgewandelten Arbeitsweise kann man auf die dekorative Oberfläche zunächst einen ersten Überzug aus einem der oben beschriebenen Polymerisate oder Mischpolymerisate aufbringen und auf diesen ersten Überzug (nach dem Trocknen) einen gewichtsmäßig leichten Überzug eines Trennmittels, wie eine Wachs- oder Silikon-Emulsion, auftragen. Im typischen Fall kann der gewichtsmäßig leichte Überzug so aufgebracht werden, daß er einen Überzug mit einem Quadratmetergewicht von etwa 1 bis etwa 5 g ergibt, beispielswei-

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se einen solchen von 2 g pro m . Darüber hinaus kön-

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nen für den "Super-Überzug" auch bestimmte Mischungen von synthetischen Emulsionen mit anderen Materialien verwendet werden, wie sie in der britischen Patentanmeldung Nr«■ 51930/67 der Patentanmelderin beschrieben sind, welche Patentanmeldung eine transparente Überzugsmasse zum Aufbringen auf ein Tapeten-Grundmaterial offenbart, im ein Matt-Finish zu erzeugen, und die besteht aus einem synthetischen Polymerisat, das einen transparenten, geschmeidigen, nicht unerwünscht klebenden Film zu bilden vermag, und das in Form einer Emulsion oder eines Latex vorliegt, wobei das genannte Polymerisat in einer Menge vorhanden ist, die

- bezogen auf den Trockengewicht-Gesamtgehalt 45 bis 95 % ausmacht* ferner aus einem in kaltem Wasser nur teilweise löslichen Polysaccharid, das in einer Menge vorhanden ist, die - bezogen auf den Trockengewicht-Gesamtgehalt - 1 bis 40 % ausmacht, und aus einem mineralischen Füllstoff, dessen Menge

- bezogen auf den Trockengewicht-Gesamtgehalt -

1 bis 30 % ausmacht. Eine typische synthetische Polymer! sateraulsion, die für eine Verwendung in der transparenten Überzugsmasse nach der Lehre der schwebenden britischen Patentanmeldung Nr. 51930/67 geeignet ist, besteht aus einer Polyvinylacetatemulsion mit einem Feststoffgehalt von 55 %, plastifiziert mit einer Plastifizierungsmittelmenge von 10 %, bezogen auf das Polymerisatgewicht, wobei das Plastifizierungsmittel aus Di-isobutylphthalat besteht.

Das Gewicht der Beschichtung _mit dem "Super-Überzug", das erforderlich ist, um die gewünschten Eigenschaften in den Endprodukten zu gewährleisten, kann von Papier

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zu Papier schwanken, doch ist es von Wichtigkeit, soviel davon aufzubringen, daß ein zusammenhängender Überzug auf der dekorativen Oberfläche gebildet wird, der im wesentlichen frei von "Nadellöchern" ist. Allgemein gesprochen, können befriedigende Ergebnisse auf nicht mit einer Prägung versehenen Papiertapeten dann erhalten werden, wenn man Beschichtungsgewichte

von etwa 10 bis 20 g pro m für einen solchen Schutz-Super-Überzug verwendet. Für einen "Super-Überzug" können Beschichtungsgewichte benötigt werden, die bei einer geprägten Papiertapete größer sind als bei einer aur bedruckten Papiertapete, auch wenn beide aus dem gleichen Papiersubstrat hergestellt worden sind.

Das permanent klebfähige, auf Druck ansprechende, 'selbst--': klebende Material kann irgendein Material sein, das eine hinreichende Haftung an der Wand gewährleistet und dabei doch zugleich sowohl ein leichtes Abwickeln von der Rolle als auch eine leichte Entfernung der Papiertapete von den Wänden durch Abziehen gestattet. Zu den hierfür in Frage kommenden Materialien gehören synthetische und Naturkautschuke (die für gewöhnlich mit einem klebrigmachenden Harz aufgemischt siiti ), Polyisobutylen, Polyvinyl-alkyläther und Vinylace.tat-Mischpolymerisate und Acrylsäureester-Polymerisate und -Mischpolymerisate derselben. Diese Klebmittel können in Form von Lösungen auf der Basis von Lösungsmitteln oder von Emulsionen aufgebracht werden, wenngleich selbstverständlieh die Benutzung der Emulsionsform vorteilhafter ist, was den Preis und die Entflammungsgefahr anbelangt, die normalerweise mit dem Gebrauch von Lösungsmitteln verbunden ist.

Das mit besonderem Vorteil anwendbare Klebmittel besteht aus einer Acrylsäureester-Folymerisat-.oder -Mischpolymerisat-Emulsion, und zwar wegen deren überlegener Beständigkeit gegen Abbau und dem darauf be-

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ruhenden Ausbleiben von Änderungen in den Klebeigenschaften beim Altern. Zu den typischen Emulsionen, die für eine Verwendung zwecks Herstellung des Klebmittel Überzuges geeignet sind, gehören Emulsionen von Mischpolymerisaten des 2-Äthylhexylacrylats und bzw. oder Heptylacrylats und Methylmethacrylats mit einem Gehalt von wenigstens 80 Gewichtsprozent (vorzugsweise wenigstens 90 Gewichtsprozent) 2-Äthylhexylacrylat und bzw, oder Heptylacrylat, und von Misehpolymerisaten des Vinylacetats mit 2-Ä'thylhex3ilr· acrylat und bzw. oder Hepfcylacrylat mit einem Gehalt von 30 bis 95 Gewichtsprozent Acrylsäureester.

Das als Substrat verwendete Papier kann aus gebundenen Pasern zahlreicher Substanzen in Folienform bestehen. Wenn auch das am meisten verwendete Papier aus mechanischem Zeilstoffbrei oder Holzzellstoff hergestellt ist, so kann auch ein aus chemisch aufbereitetem Zellstoffbrei hergestelltes Papier verwendet werden, doch können diese Pasern in den Fällen, in denen eine größere Festigkeit verlangt wird, teilweise oder ganz durch stärkere Fasern ersetzt sein, und zwar durch solche Fasern, die aus Materialien hergestellt worden sind, wie sie bei der Herstellung von Textilstoffen Anwendung finden. Solche Pasern können von regenerierter Cellulose stammen, z.B. aus Kunstseide oder Celluloseacetat bestehen, sie können ferner vollsynthetischer Natur sein, wie Polyamidoder Polyesterfasern, oder sie können auch anorganische Fasern, wie Glasfasern, sein. Eine abgewandelte Methode zur Erzielung größerer Festigkeit besteht darin, das Papier mit Kunststoffen, wie Styrol/Butadien-

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oder Acrylsäureester-Mischpolymerisat-Emulsionen, zu imprägnieren. Allgemein ausgedrückt weisen die für die Tapetenfabrikation geeigneten Papiere Quadratmetergewichte zwischen 75 und 250 g auf.

Das Papiersubstrat kann bedruckt oder in anderer Weise, z.B. durch Prägen, mit einem verzierenden Muster versehen sein, um die dekorative Oberfläche zu erzeugen. .-"■■■-...-

Es kann nicht genut darauf hingewiesen werden, daß das weiter oben beschriebene genaue Gleichgewicht von Eigenschaften für jede Kombination von Papier, "SuperÜberzug" und Klebmittel erreicht werden muß, und hieraus folgt keineswegs zwangsläufig, daß jeder beliebige "Super-Überzug" des oben erwähnten Typs auch mit jedem einzelnen der oben beschriebenen Klebmittel kombiniert werden darf, um eine Tapete zu erzeugen, welche den Anforderungen der vorliegenden Erfindung ge*· nügt. Darüber hinaus übt die Menge des aufgebrachten Klebmittels einen starken Einfluß sowohl auf die Haftfestigkeit der Papiertapete an der Wand als auch auf die Neigung des Klebmittels, die bedruckte Oberfläche der Tapete beim Abwickeln von der Roüle abzuziehen, aus. Allgemein ausgedrückt wurde festgestellt, daß befriedigende Ergebnisse mit Klebmittelüberzug-Gewichten erzielt werden, die zwischen etwa 10 g und etwa 40 g

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Klebmittel pro m , und besonders zwischen etwa 15

und etwa 30 g pro m , liegen. Die Menge, die im Einzelfall erforderlich ist, hängt von dem Papiersubstrat, das zur Anwendung kommt, ab, und ein mit einem Prägemuster versehenes Papier benötigt im allgemeinen eine größere Gewichtsmenge des Klebmittelüberzuges als ein nicht geprägtes Papier.

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Die Erfindung soll nun durch die folgenden Beispiele näher erläutert -werden* in denen sämtliche Teile Gewicht steile bedeuten.

Beispiel 1

Eine Rolle bedruckter Papiertapete, zu deren Herstellung als Substrat ein Papier verwendet worden war, das aus mechanischem Zellstoffbrei oder Holzzellstoff (groundwood) stammte und ein Quadratmetergewicht von 77 g aufwies und njtnter der Bezeichnung "Common Stainers" im Handel erhältlich ist, wurde auf der bedruckten Seite mit einer Kunststoffemulsion beschichtet, die 50 % Feststoffe eines Mischpolymerisates aus 70 Gewichtsprozent ¥inylidenehlorid und 30 GewichtsprozentÄthylacrylat enthielt, wobei eine Iiuft-Rakelauftragsmaschine (air knife doctor technique) benutzt wurde und das Trocknen in einem Tunneltrockner bei":IQO⁰C erfolgte» Das Beschichtungsgewicht dieses "Super-Überzuges" betrug, wie

festgestellt wurde, 16 g pro m .

Die Papiertapete wurde dann auf der Rückseite mit einem Klebmittel beschichtet, das aus einer 50 % Peststoffgehalt aufweisenden Kunststoffemulsion eines Mischpolymerisates bestand, das seinerseits aus 95 % 2-Äthylhexylacrylat und 5 % Methylmethacrylat bestand, wobei verschiedene Beschichtungs-Gewichtsmengen angewendet wurden und im Übrigen die gleichen Methoden zum Beschichten und Trocknen benutzt wurden, wie im vorangehenden Absatz beschrieben.

Die Papiertapete wurde mit Klebmittelmengen Von 12, 14,

19, 25 und 30 g pro m , bezogen auf trockenes Klebmittel, überzogen. Jedes Muster wurde zu einer Rolle aufgewickelt, und ein Teil eines jeden Musters wurde ab-

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gewickelt und auf eine Wand aufgebracht.

Nach einem vier Wochen langen Lagern unter ihrem Eigengewicht wurden die Reste der Muster abgewickelt. Die Tapetenrollen, die mit 12, 14 und 19 g pro rn beschichtet worden waren, ließen sich sehr leicht abwickeln, die eine Rolle mit einer Beschichtungsmenge von 25 g

pro m leistete etwas Widerstand beim Abwickeln, doch hatte die bedruckte Fläche keinen Schaden erlitten* und die Rolle mit dem höchsten Besehichtungsgewicht (das sind j30 g pro m ) zeigte eine geringe Beschädigung der bedruckten Fläche, die durch das Festhaften

des "Super-Überzuges" am Klebinittel verursacht worden war·. Von den an die Wand gekleb

ten Tapetenmustern war die Klebkraft des einen, fnlt

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12 g Klebmittel pro m beschichteten Küsters deutlich unzureichend, wohingegen sämtliche anderen Tapetenmuster ausreichend festklebten und, nachdem sie 6 Monate lang an der Wand geklebt hatten, leicht abgezogen werden konnten. Dieses Beispiel veranschaulicht, daß bei Verwendung des beschriebenen Papiers, der beschriebenen Kunststoffe und bei Einhaltung der angegebenen. Bedingungen die optimale Höhe des Beschich« tungsgewichtes für das permanent klebefähige, auf Druck ansprechende, selbstklebende Klebmittel um 14 bis 19 g

pro m beträgt.

Beispiel 2

Die gleiche Papiertapete, die in Beispiel 1 verwendet wurde, wurde auf der bedruckten Seite unter Anwendung der in Beispiel 1 beschriebenen Methode mit einer Kunststoffemulsion beschichtet, die 50 % Feststoffe eines Mischpolymerisats aus gleichen Gewichtstellen

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Butylacrylat und Styrol enthielt. Vor dem Auftragen war diese Emulsion mit einem Trenn-System auf Silikonbasis versetzt worden, das aus einem Gemisch aus 9 Teilen einer Silikon-Dispersion Type MS2218, Hersteller Midland Silicones, und 1,8 Teilen eines Katalysators Type N2250, Hersteller Midland Silicones, bestand; dieses Gemisch wurde"^zu jeweils 100 Teilen der Styrol/ Butylacrylat-Mischpolymerisat-Dispersion zugegeben.

Die Gewichtsmenge des aufgebrachten Überzuges betrug

ρ
15 g pro m . Nach den Broschüren der Herstellerfirma besteht die Silikondispersion Type Midland Silicone MS2218 aus einer 40# Feststoffe aufweisenden wäßrigen Dispersion eines Silikonmaterials, während der Katalysator Type Midland Silicone N2250 20 % aktives Material enthielt.

Die Papiertapete wurde dann auf der Rückseite mit einer 50 # Peststoffe aufweisenden Kunststoffemulsion, die 95 % 2-Äthylhexylacrylat und 5 % Methylmethacrylat enthielt, beschichtet, wobei man sich der gleichen Beschichtungs- und Trocknungsmethode bediente, die für die Beschichtung der bedruckten Vorderseite angewendet wurde.

Bei Anwendung dieses Systems ergab sich, daß eine Papiertapete, die mit rund 15 g trockenem Klebstoff pro m beschichtet worden war, sowohl eine angemessene Haftung an der Wand aufwies als auch andererseits leicht abziehbar war, nachdem sie 6 Monate in der angeklebten Stellung belassen worden war, und darüber hinaus konnte eine so behandelte Papiertapete selbst nach vierwöchentlichem Aufbewahren in Form einer auf-.

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gewickelten Rolle leicht abgewickelt werden, ohne daß die bedruckte Oberfläche beschädigt wurde.

Beispiel 3

Eine Papiertapete wurde,wie in Beispiel 2 beschrieben, hergestellt und genau getestet mit der Abänderung, daß in diesem Fall der Überzug des auf Druck ansprechenden, selbstklebenden Klebmittels, das auf die Rückseite aufgebracht wurde, aus einer 50 ^-Feststoffe aufweisenden Mischpolymerisatemulsion aufgebracht wurde, die 90 # 2-Äthylhexylacrylat und 10 % Methylmethacrylat enthielt. In diesem Falle wurde festgestellt, daß es zur Erzielung einer befriedigenden Haftung der Papiertapete an der Wand erforderlich war, eine Beschichtung

in einer Gewichtsmenge von rund 25 g pro m aufzubringen.

Beispiel 4

Es wurde eine Papiertapete in der in Beispiel 1 beschriebenen Weise hergestellt und, wie dort angegeben, genau getestet, jedoch mit der Abänderung, daß die für die Bildung des "Super-Üoerzuges" verwendete Kunststoffemulsion 50 % Feststoffgehalt eines Mischpolymerisates aufwies, das 85 Teile Vinylacetat und 15 Teile 2-Äthylhexylacrylat enthielt. Wie festgestellt wurde, konnte eine befriedigende Haftung und eine befriedigende Abwickelbarkeit von der Rolle erzielt werden, wenn die Gewichtsmenge des Klebmittel-

Überzuges rund 15 g pro m betrug.

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Beispiel 5

Eine Rolle bedruckter Papiertapete» deren Papiersubstrat 70 % Kunstseidefasern und JO % Holzzellstoff (groundwood) enthielt und ein Quadratmetergewicht von 100 g aufwies, wurde beschichtet und genau getestet» wie es in Beispiel 2 beschrieben ist/ und zwar unter Anwendung desselben "Super-Überzuges^h und Klebfflittel-Emulsionssystems auf der bedruckten Seite bäcw. RUckseite. Die Menge des Klebraittels, dl« «forderlich war» um eine angemessene Haftung und eine gute Abwiokelbarkelt zu erzielen, betrug abermals rund 20 g pro m . Dieses Papier war außergewöhnlich fest und machte das Abstreifen von den Wänden noch leichter als es bei den Papiertapeten möglich war, die in den Übrigen Beispielen dieser Erfindungebeschreibung erwähnt sind«

Beispiel 6

Es wurde eine Papiertapete in der in Beispiel 2 beschriebenen Welse hergestellt und getestet mit der Abänderung» daß in diesem Fall der Überzug des auf Druck ansprechenden» selbstklebenden Klebmittels auf der RUckseite aus einer 50 % Feststoffe aufweisenden Mischpolymerisatemulsion erhalten worden war» die 63 % 2-Äthylhexylacrylat und 55 £ Vinylacetat enthielt. In diesem Fall wurde festgestellt» daß es zur Erzielung einer befriedigenden Haftung der Papiertapete an der Wand und einer guten Abwickelbarkeit erforderlich war» die Beschichtung in einer Qewlchts-

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menge von rund 50 g pro m aufzubringen.

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Beispiel 7 -----

Die gleiche Papiertapete, die in Beispiel 1 verwendet den war, wurde auf der bedruckten Seite mit dem gleichen Gemisch aus dem Styrol/Butylaerylat-Mischpolymerisat und dem Silikon-Trennsystem beschichtet, das in Beispiel 2 für die Bildung des "Super-Überzuges" unter den gleichen Bedingungen zur Anwendung gelangte. .'

80 Gewichtsteile eines hochmolekularen Polyvinyl-isobutyläthers, 20 Gewichtsteile eines niedrigmolekularen Polyvinyl -isobutyläthers und 5 Gewichtsteile eines Estergummis wurden in einer solchen Menge eines Gemisches aus gleichen Gewichtsteilen Aceton und Toluol gelöst/ die ausreichte , um eine Lösung mit einem Festsfcoffgehalt von 20 % zu ergeben. Diese Lösung wurde dann auf die Rückseite der Tapete mittels der Luft-Rakelauftrags-

maschine (air knife doctor technique) aufgebracht und bei 100⁰C getrocknet. Das Gewicht des Überzuges aus dem getrockneten Klebmittel betrug, wie gefunden wurde,

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25 g Klebmittel pro m . Das Produkt zeigte eine befriedigende Haftung und gute Trenn-Eigensehaften.

Beispiel 8

Es wurde eine Lösung durch Lösen von 100 Gewichtsteilen eines ausgewalzten hellen Kreppkautschuks, 75 Gewichtsteilen eines Poly-ß-pinenharzes (Schmelzpunkt 70⁰C), 5 Gewichtsteilen Petroleumöl und 2 Gewichtsteilen polymerisiertem Trimethyldihydrochinon in so viel Lackbenzin hergestellt, daß eine Lösung mit einem Feststoffgehalt von 20 % entstand. Die gleiche Papiertapete, die in Beispiel 1 verwendet worden war, wurde mit einem Schutzüberzug auf der bedruckten Seite in der gleichen Weise wie in Beispiel 7 versehen. Die Rückseite der Tapete wurde dann mit der vorstehend beschriebenen Kautschuklösung

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mittels der Luft-Rakelauftragsvorrichtung (air knife doctor technique) beschichtet und bei l40°C getrocknet. Die Gewichtsmenge des Klebmittelüberzuges betrug, wie festgestellt wurde,

35 g pro m . Die Haftung der Papiertapete an der Wand sowie die Abwickelbarkeit der Tapete von der Rollte waren zufriedenstellend.

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Claims

Patentansprüche

Il Tapete, dadurch gekennzeichnet, daß sie aus einem Papiersubstrat besteht, das eine dekorative Oberfläche aufweist,und auf ihrer Rückseite mit einem Überzug eines permanent klebfähigen, auf Druck ansprechenden, selbstklebenden Klebmittels beschichtet ist, wobei die dekorative Oberfläche mit einem Kunststoff-Schutzüberzug beschichtet ist und der selbstklebende Klebmittelüberzug und der Kunststoffüberzug so ausgewählt sind, daß der Schutzüberzug des Kunststoffes auf der dekorativen Oberfläche als Trenn-Überzug für das Klebmittel wirkt.

2. Tapete gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die aufgebrachte Gewichtsmenge des Schutz-

p Überzuges etwa 10 bis etwa 20 g pro m beträgt.

j5. Tapete gemäß den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Gewicht des Klebmittel-

2 Überzuges etwa 10 bis etwa 40 g pro m beträgt.

4. Tapete gemäß Anspruch 3* dadurch gekennzeichnet,

daß das Gewicht des Klebmittelüberzuges etwa

p
15 bis etwa 30 g pro m beträgt.

5. Tapete gemäß jedem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Schutzüberzug aus einem Überzug eines Vinylidenchlorid/Äthylacrylat-Mischpolymerisates besteht.

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6. Tapete gemäß jedem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Schutzüberzug aus einem überzug eines Styrpl/Butylaerylat-■ Mischpolymerisates besteht.

7* Tapete gemäß jedem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Klebmittel aus einem Überzug eines Acrylsäureester-Polymerisates oder -Mischpolymerisates besteht.

8. Tapete gemäß Anspruch 7» dadurch gekennzeichnet, daß das Aorylsäureester-Mischpolymerisat aus einem Mischpolymerisat des 2-Äthylhexylacrylats mit Methylmethacrylat besteht, das mindestens 80 Gewichtsprozent 2-Äthylhexylacrylat enthält,

9. Tapete gemäß Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Acrylsäureeeter-Mischpolymerisat aus einem Mischpolymerisat aus JO bis 95 Gewichtsprozent 2-Äthylhexylaorylat und 5 bis 70 Gewichtsprozent Vinylacetat besteht«,

10. Tapete gemäß jedem der Ansprüche1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Klebmittelüberzug Naturkautschuk enthält.

11. Tapete gemäß'jedem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Klebmittelüberzug einen Polyvinyl-alkyläther enthält.

12. Tapete gemäß Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Polyvinyl-alkyläther aus Polyvinyl-isobutyläther besteht.

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13. Tapete gemäß jedem der vorangehenden Ansprüche« dadurch gekennzeichnet, daß das Papiersubstrat zur Erzeugung der dekorativen Oberfläche bedruckt ist.

14. Verfahren zur Herstellung einer Tapete, dadurch gekennzeichnet, daß ein Papiersubstrat, welches eine dekorative Oberfläche aufweist, auf der dekorativen Oberfläche mit einem Kunststoff überzogen und danach die Rückseite des Papiers mit einem selbstklebenden Klebmittel beschichtet wird, wobei der auf Druck ansprechende, selbstklebende Klebmittelüberzug und der Kunststoffüberzug so ausgewählt werden, daß in der fertigen Tapete der Kunststoffüberzug auf der dekorativen Oberfläche als Trenn-Überzug für das Klebmittel wirkt.

15. Verfahren gemäß Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß ein Überzug oder beide Überzüge mit Hilfe einer Luft-Rakelauftragsvorrichtung (air knife doctor technique) aufgebracht werden.

16. Tapete, dadurch gekennzeichnet, daß sie nach einem der in den Ansprüchen 14 und 15 beanspruchten Verfahren hergestellt worden ist.

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