DE19834983C1 - Betonschaltung und Verfahren zur Herstellung einer Betonschalung - Google Patents
Betonschaltung und Verfahren zur Herstellung einer BetonschalungInfo
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- E04G9/10—Forming or shuttering elements for general use with additional peculiarities such as surface shaping, insulating or heating, permeability to water or air
Abstract
Die Erfindung betrifft eine Betonschalung mit einem Verschalungselement und einem auf diesem aufgeklebten porösen Vlies. Erfindungsgemäß dient als Klebeschicht zwischen dem Verschalungselement und dem porösen Vlies eine Schicht aus drucksensitivem Klebstoff ((PSA: Pressure Sensitive Adhesive). Die Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zur Herstellung der vorgenannten Betonschalung.
Description
Die Erfindung betrifft eine Betonschalung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1
und ein Verfahren zur Herstellung einer derartigen Betonschalung.
Bei der Herstellung von Betonschalungen hat es sich als vorteilhaft zur Herstellung
von Betonformteilen erwiesen, wenn zwischen dem herkömmlichen Verschalungs
element und dem zu formenden Beton eine poröse Vliesschicht eingebracht wird.
Über die Vliesschicht kann im eingefüllten Beton vorhandenes Überschußwasser
und eingeschlossene Luft während des Abbindens des Betons entweichen, so daß
eine lunkerfreie Betonoberfläche erhalten wird. Entsprechende Betonschalungen
mit aufgelegten porösen Vliesen sind seit über zehn Jahren bekannt und im Ein
satz.
Eine derartig aufgebaute Betonschalung ist beispielsweise in der DE 69 00 1541 T4
beschrieben. Dort wird zur Herstellung von Betonformteilen mit einer glatten Ober
fläche über das Verschalungselement eine poröse Bahn gelegt, ohne diese an der
Oberfläche des Verschalungselementes zu befestigen. Das poröse Vlies wird hier
über entsprechende Bahnstreckeinrichtungen während des Betonherstellvorganges
kontinuierlich mit einer gleichförmigen Spannung über das Verschalungselement
gespannt. Derartige Bahnstreckeinrichtungen sind üblicherweise Gummis, die am
Rand des porösen Vlieses in gleichmäßigen Abständen angreifen und somit zum
gleichmäßigen Spannen des porösen Vlieses über das Verschalungselement die
nen. Das Spannen des porösen Vlieses über derartige Spannvorrichtungen ist ver
gleichsweise aufwendig bei der Bereitstellung der Betonschalungen. Darüber hin
aus besteht die Gefahr, daß bei einem unzureichenden Spannen die über die Ver
schalungselemente gespannten Vliese Falten werfen und damit zu einer ungleich
mäßigen Oberfläche des Betonformteils führen.
Aus der US-PS 4,730,805 ist eine Betonschalung mit einem Verschalungselement
bekannt, auf welches ein poröses Vlies mittels eines Schmelzklebers fest aufge
klebt ist. Beim Aufkleben des porösen Vlieses mit einem Schmelzkleber besteht die
Gefahr, daß der Schmelzkleber in die Poren des Vlieses eindringt und diese ver
stopft, so daß die gewünschte Drainagewirkung für Überschußwasser und Luft im
Vlies beeinträchtigt wird. Darüber hinaus bilden Vlies und Verschalungselement
eine untrennbare Einheit, so daß bei Beschädigung des Vlieses die gesamte Be
tonschalung entsorgt werden muß oder aber aufwendig wieder instand gesetzt
werden muß, indem die fest aufgeklebte poröse Vlieslage aufwendig entfernt wird
und anschließend erneut ein Schmelzkleber aufgebracht wird, auf den das Vlies
dann aufgelegt wird. Auch das Aufbringen des Schmelzklebers über große Flächen
ist aufwendig.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine gattungsgemäße Betonschalung an die
Hand zu geben, bei der die vorgenannten Nachteile im Stand der Technik beseitigt
sind.
Diese Aufgabe wird zunächst durch eine Betonschalung mit den Merkmalen des
Anspruchs 1 gelöst. Demnach ist eine Betonschalung mit einem Verschalungsele
ment und einem auf diesem aufgeklebten porösen Vlies geschaffen, das als Klebe
schicht zwischen dem Verschalungselement und dem porösen Vlies eine Schicht
aus drucksensitivem Klebstoff aufweist. Dieser drucksensitive Klebstoff, der ent
sprechend der englischen Bezeichnung "Pressure Sensitive Adhesive" auch PSA
genannt wird, ermöglicht eine einfache und unkomplizierte Verklebung der porösen
Vliesbahn mit der Oberfläche des Verschalungselementes.
Aufgrund der Verwendung dieses drucksensitiven Klebstoffs kann ein Vlies, das
beispielsweise nicht ganz wunschgemäß auf die Oberfläche des Verschalungsele
ments aufgelegt wurde, nochmals gelöst werden und erneut auf die Oberfläche
aufgeklebt werden. Hierdurch wird die Herstellung der Betonschalung wesentlich
vereinfacht. Aus den sich an den Hauptanspruch anschließenden Unteransprüchen
ergeben sich bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung. Demnach kann als
drucksensitiver Klebstoff ein Klebstoff bestehend aus einem Acryldispersionskleber
verwendet werden.
Besonders vorteilhaft besteht das Vlies aus einer feinporigen Filterschicht und einer
grobporigen Drainageschicht, wobei vorteilhaft die grobporige Drainageschicht des
porösen Vlieses auf die Betonschalung aufgeklebt wird.
Die vorgenannte Aufgabe wird weiterhin durch ein Verfahren zur Herstellung einer
Betonschalung nach dem Anspruch 4 gelöst. Demnach betrifft das erfindungsge
mäße Verfahren folgende Schritte:
- - Besprühen der Oberfläche des Verschalungselementes mit dem druck sensitiven Klebstoff;
- - Antrocknenlassen des aufgesprühten Klebstoffes bis er eine klebrige Konsistenz aufweist und
- - kantenparalleles Aufbringen der Vliesbahnen.
Hierdurch wird ein einfaches und schnelles Verfahren zur Bereitstellung der erfin
dungsgemäßen Betonschalung bereitgestellt, bei der sichergestellt werden kann,
daß das poröse Vlies ohne Faltenbildung und Fehlstellen mit dem Verschalungs
element verbunden werden kann.
Bevorzugte Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens ergeben sich
aus den sich an den Anspruch 4 anschließenden Unteransprüchen 5 und 6.
Demnach kann eine Vliesbahn unter Überstehenlassen eines Randes auf die
Oberfläche des Verschalungselementes aufgebracht werden, wobei der Rand der
Vliesbahn entlang der Seitenkante des Verschalungselementes umgelegt wird und
mit dieser ebenfalls verklebt wird.
Weiterhin können zum Aufbringen schmaler Vliesbahnen auf breitere Verscha
lungselemente die Vliesbahnen mit einem Überlappungsbereich nebeneinander
verlegt werden, wobei anschließend der Überlappungsbereich abgeschnitten und
entfernt wird.
Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden anhand eines in der Zeich
nung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1. einen Schnitt durch eine Betonform nach der vorliegenden Erfin
dung und
Fig. 2-9: eine schematische Darstellung der unterschiedlichen Verfahrens
schritte zur Herstellung einer erfindungsgemäßen Betonschalung.
In Fig. 1 ist der grundsätzliche Aufbau der erfindungsgemäßen Betonschalung ge
zeigt. Auf einem herkömmlichen Verschalungselement 10 ist ein poröses Vlies 12
aufgeklebt, das entsprechend der vergrößerten Darstellung aus einer Filterschicht
14 mit feinen Poren und einer Drainageschicht 16 mit gröberen Poren besteht. An
der Filterschicht 14 mit den feineren Poren liegt die Oberfläche des Betonformteils
18 an, das im vorliegenden Fall noch ein Armierungseisen 20 aufweist. Das Über
schußwasser und die Luft treten in Pfeilrichtung a durch die Filterschicht 14 des
porösen Vlieses 12 und werden durch die Drainageschicht 16 des porösen Vlieses
12 abgeführt.
Aus den Fig. 2-5 ergibt sich zunächst das Verfahren zur Herstellung der fertigen
Betonschalung gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel. Zunächst wird ein Ver
schalungselement, wie es in Fig. 2 durch eine Verschalungsplatte 10 dargestellt ist,
bereitgestellt. Dann wird, wie in Fig. 3 angedeutet, mit einer herkömmlichen Spritz
pistole 22 ein drucksensitiver Klebstoff auf das Verschalungselement 10 aufge
sprüht. Die Sprühpistole 22 steht einerseits mit einer Membranpumpe 24 und einem
Vorratsbehältnis 26 für den Kleber in Verbindung. Andererseits ist an die Spritzpi
stole in bekannter Art und Weise ein Kompressor 28 angeschlossen.
Bei dem aufgesprühten Klebstoff handelt es sich um einen drucksensitiven Kleb
stoff, wie er von der Firma 3M unter der Produktbezeichnung 3M SCOTCH-GRIP
4235 vertrieben wird. Hier handelt es sich um einen Klebstoff mit folgender Zu
sammensetzung:
Acryl Polymer | 50-60% |
Wasser | 40-45% |
Acrylat/Metacrylatmonomer | < 0,2% |
Ammoniak | < 0,2%. |
Je nach der Oberflächenrauhigkeit des Verschalungselements werden zwischen 10
bis 200 g pro qm des drucksensitiven Klebstoffes aufgesprüht. Anschließend läßt
man den Klebstoff antrocknen, bis er transparent wird und eine klebrige Konsistenz
aufweist. Unabhängig von Temperatur und relativer Feuchtigkeit dauert das an
trocknen ca. 15 bis 20 Minuten.
Auf die transparente und angetrocknete Klebeschicht wird, wie in Fig. 4 dargestellt,
ein vorzugsweise in einer Rolle aufgerolltes Vlies in Pfeilrichtung parallel zu den
Kanten des Verschalungselementes abgerollt. Falls während des Abrollens des
Vlieses Falten oder Blasen entstehen oder falls die Vliesbahn 12 schief auf das
Verschalungselement 10 aufgeklebt wird, kann das aufgeklebte poröse Vlies 12
einfach abgezogen und erneut aufgeklebt werden, ohne daß hier neuer Klebstoff
aufgesprüht werden müßte. Die Klebeeigenschaften der Klebeschicht bleiben meh
rere Monate erhalten, ohne daß diese erneuert werden müßte.
Wie in Fig. 4 dargestellt, wird die Vliesbahn 12 mit einem leichten Überstand auf die
Verschalungsbahn 10 aufgebracht. Der so entstandene Rand 30 wird in Pfeilrich
tung gemäß Fig. 5 auf den Rand 32 des Verschalungselementes 10 gelegt und mit
diesem ebenfalls verklebt, wobei dieser in dem Verfahrensschritt des Aufsprühens
des Klebers ebenfalls mit Kleber besprüht worden ist.
In den Fig. 6-9 ist das Verfahren zur Herstellung von Betonschalungen in einem
Ausführungsbeispiel gezeigt, in welchem verhältnismäßig schmale Vliesbahnen 12
bzw. 12' auf ein vergleichsweise breites Verschalungselement 10 aufgebracht wer
den müssen. Wie in Fig. 6 dargestellt, wird zunächst entlang des Randes mit dem
Überstand, wie er zuvor beschrieben worden ist, eine erste Vliesbahn 12 aufge
bracht. Nach Verkleben der ersten Vliesbahn 12 wird eine zweite Vliesbahn 12'
aufgebracht, wobei diese mit einem ca. 5 cm breiten Überstand 34 die erste Vlies
bahn 12 überdeckt. Dabei wird der drucksensitive Klebstoff ähnlich wie zuvor an
hand der Fig. 3 beschrieben aufgesprüht.
Gemäß der Darstellung nach Fig. 7 wird der Überstand 34 beispielsweise mittels
eines Messers abgeschnitten und, wie in der Fig. 8 gezeigt, entfernt.
In Fig. 9 ist durch die Pfeile jeweils angedeutet, daß nach Entfernen des Überstan
des 34 die porösen Vliesbahnen 12 und 12' Stoß an Stoß aneinanderliegen. Der
seitliche Überstand der Vliesbahn 12' wird entsprechend der Pfeilrichtung ebenfalls
um den Rand 32 umgelegt und mit diesem, der zuvor mit dem drucksensitiven
Klebstoff besprüht worden ist, verklebt.
Mittels des vorbeschriebenen Verfahrens kann die Montagezeit für die erfindungs
gemäße Betonschalung gegenüber einer konventionellen Betonschalung, bei der
das Vlies über Spannelemente aufgespannt wird, um bis zu 50% reduziert werden.
Darüber hinaus wird weniger poröses Vlies benötigt, da bei Verwendung von Span
nelementen das jeweilige poröse Vlies mindestens 20 cm über den Rand des Ver
schalungselementes hinausragen mußte. Demgegenüber muß, wie zuvor be
schrieben, beim Aufkleben des porösen Vlieses auf das Verschalungselement le
diglich ein schmaler Saum von wenigen cm überstehen, um eine gute Verbindung
des porösen Vlieses mit dem Verschalungselement sicherzustellen. Das bedeutet,
daß mittels des neuen Verfahrens bzw. durch Bereitstellung der neuen Betonscha
lung bis zu 20% des Vliesmateriales eingespart werden kann.
Claims (6)
1. Betonschalung mit einem Verschalungselement und einem auf diesem aufge
klebten porösen Vlies,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Klebeschicht zwischen dem Verschalungselement und dem porösen
Vlies eine Schicht aus drucksensitivem Klebstoff dient.
2. Betonschalung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Klebstoff
aus einem Acryldispersionskleber besteht.
3. Betonschalung nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das Vlies eine feinporige Filterschicht und eine grobporige Drainage
schicht aufweist.
4. Verfahren zur Herstellung einer Betonschalung nach einem der Ansprüche 1-3
mit folgenden Schritten:
- 1. Besprühen der Oberfläche des Verschalungselementes mit dem druck sensitiven Klebstoff;
- 2. Antrocknenlassen des aufgesprühten Klebstoffes bis er eine klebrige Konsistenz aufweist und
- 3. kantenparalleles Aufbringen der Vliesbahnen.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Vliesbahn un
ter Überstehenlassen eines Randes auf die Oberfläche des Verschalungs
elementes aufgebracht wird und daß der Rand der Vliesbahn entlang der
Seitenkante des Verschalungselementes umgelegt wird und mit dieser eben
falls verklebt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 4 oder Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
zum Aufbringen schmaler Vliesbahnen auf breiteren Verschalungselementen
die Vliesbahnen mit einem Überlappungsbereich nebeneinander verlegt wer
den und daß anschließend der Überlappungsbereich abgeschnitten und ent
fernt wird, so daß die benachbarten Vliesbahnen Stoß an Stoß liegen.
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